Zwei Tage Singapur – day 2
Liebe Freunde der Nacht!
Der zweite und gleichzeitig eigentlich auch ein mehr oder weniger kompletter Tag, wenn ich heute Morgen nicht direkt verschlafen und erst kurz vor Mittagszeit losgeworden wäre, geht zu Ende. Er war voll von unterschiedlichsten Eindrücken, kultureller, kulinarischer, klimatischer Art. Klimatisch?! – Ja, denn es hat heute bis auf wenige Stunden am Nachmittag eigentlich durchgehend geregnet. Man möge sich vorstellen, dass ich kleidungstechnisch darauf weder vorbereitet noch wenig bis gar keine Rücksicht genommen habe und trotzdem oder gerade deswegen – ganz klar ist mir das im Moment noch nicht – mit Flipflops losgezogen bin. I mean, dass ich heute nass würde und meine Schuhe so oder so ebenfalls nass werden würden, war mir durchaus bewusst, also kann ich auch die Flipflops nehmen. Wie meine Füße aussehen, nachdem ich tatsächlich den ganzen Tag nasse Füße hatte, werde ich an der Stelle nicht näher beleuchten, aber a. wäre damit die Frage beantwortet, wie viele Tage ich bräuchte, um grässlich auszusehen (natürlich hat der Regen auch nicht vor meinen Haaren Halt gemacht und da mir der liebe Benni ja den Regenschirm verwehrt hat, ich aus Gründen von Kilogrammbeschränkungen keinen anschaffen wollte, sehen diese ebenfalls entsprechend aus), nämlich: exakt 1,5 Tage und b. kann ich wenigstens mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass meine Trekkingschuhe, mit denen ich morgen im Bus sitzen werde, trocken sein werden (nicht dass ich da heute Mittag mit Kalkül drüber nachgedacht hätte, weit gefehlt, dieser Gedanke kam mir eben erst während dem Tippen).
Nachdem ich also zuerst einmal den Meeting point für den Bus, den ich morgen in aller Herrgottsfrühe (welcher Depp hat den denn so früh gebucht?! – Ich muss spätestens um 6.30 Uhr im Hostel aufbrechen!) nach KL nehmen werde, ausgemacht hatte, ging es dann mit dem public Bus auch direkt weiter ans ‚Wasser‘. Es standen auf dem Plan:
– Marina Bay Sands (dieses scheiß teure Hotel, das man sich auch als Beamter nicht leisten kann)
– die Esplanade (sieht bisschen aus wie ein Stadion, ist aber keines)
– das Art Science Museum (sieht bisschen aus wie eine Tulpe, ist aber keine)
– natürlich den Merlion Park mit dem Merlion (das ist dieses Vieh, das eine Kreuzung aus Mermaid und Lion ist oder, wie die (Anglistik-) Linguistin weiß: ein ‚blend‘), das/der Wasser aus seinem Maul spuckt, einem Motiv, mit dem sich wundervolle Bilder machen lassen, die aber hier nicht gezeigt werden können, da…naja…das mit dem Wasserstrahl kann schon etwas seltsam aussehen *fiesgrins*).
Von dort aus ging es weiter nach Chinatown: Sri Mariamman Temple (nicht so berauschend), Buddha Tooth Relic Temple und Museum (ganz nett, aber es gibt definitiv schönere und vor allem ruhigere Tempel in Asien) und schließlich zu Erich, einem Österreicher, und seinem Wuerstlestand, der, danke Holger an dieser Stelle für die Ankündigung, mich mit folgenden Worten begrüßte: „Ach, du bist das?!“ Gleich sympathisch. Ich fands herrlich dort. Das Essen war lecker – es gab Brötchen (oh Gott, Manu ist Brötchen aus Weißmehl!) mit Frankfurter sausage, Senf und, um dem Ganzen noch eines draufzusetzen, Sauerkraut – AUF Brötchen und Frankfurter!
Danke Erich für den tollen Zwischenstopp, die nette Begrüßung, das leckere Essen und die Unterstützung bei der weiteren Routenplanung durch Singapur.
Nachdem ich also am allerletzten Ort vor dem Äquator eine Wurst verdrückt hatte, war noch genügend Zeit, um die Insel Sentosa zu besuchen. Sentosa ist – ich drücke es mal in meinen eigenen Worten aus – eine Mischung aus ‚wir wissen nicht, was wir in der riesigen Stadt machen sollen, weil wir mal dem Trubel entkommen wollen‘, Freizeitpark, Touristenmagnet, aber wohl auch ein Ort, an dem sich die besser situierten Einheimischen aufhalten, eine Art ‚Möchte-gern-Europapark‘, an den es definitiv nicht herankommt und bei dem man für jede einzelne Attraktion extra bezahlen muss, aber witzig gemacht, da man eigentlich für 4 SD den ganzen Tag dort verbringen kann (die 4SD bezahlt man lediglich für den Transfer von Stadt auf Insel), insofern man keine der Attraktionen ausprobieren möchte. Wollte ich nicht. Daher war es für mich heute eine ganz nette Oase, um dem Trubel von Chinatown und der Lautstärke der Straßen für kurze Zeit zu entfliehen. Von dort aus ging es dann mit der Metro zurück in Richtung Hostel – Essen gab es vorher natürlich auch noch.
Fazit des heutigen Tages: 4 von 5 Sternen, weil hochgradig effektives Sightseeing Programm – mehr hätte man in der Zeit nicht machen können und mehr wollte ich von SIN auch gar nicht sehen -, völlige Unkompliziertheit diese aufgrund der öffentlichen Verkehrsmittel zu erreichen, super nette soziale Kontakte und einen extra Stern für Erichs Wurst. Abzug für das Wetter, das den eigentlich perfekten Tag nicht ganz so perfekt erscheinen ließ.