Jerusalem – 4 Tage, 3 Religionen, 2 Völker und 1 Stadt!
Jerusalem
Nirgendwo anders als in Jerusalem begegnen sich die drei Weltreligionen näher: Für die Juden baute König Salomon den Großen Tempel, die Muslime finden sich durch den Felsendom und die Al-Aqsa-Moschee vertreten und was die Christen angeht, so ist die Stadt mit dem Leben, Sterben und Auferstehen Jesu verbunden.
Jedes Jahr, vor allem aber zur Osterzeit finden sich hier Tausende von Pilgern aus aller Welt ein. Dreh- und Angelpunkt ist die ummauerte Altstadt, die Western Wall.
Altstadt & Stadttore
Die Altstadt erreicht man durch eines der sieben Stadttore – das achte ist seit langer Zeit zugemauert. Relativ zentral liegen das Damaskus Gate und das Jaffa Gate. Auch ohne Stadtplan findet man sich in der Altstadt relativ gut zurecht, denn Hinweisschilder mit den jeweiligen Sehenswürdigkeiten weisen einem den Weg.
Du solltest dir unbedingt Zeit für die Besichtigung der Altstadt nehmen und ausgiebig durch die dortigen Märkte und Bazare streifen.
Ich zitiere ja sonst nie irgendwelche Psalme, aber diesen empfand ich als besonders treffend, was meine vier Tage hier anging: „Wünschet Jerusalem Glück! Es möge Frieden sein in deinen Mauern und Glück in deinen Palästen. Um meiner Freunde und Brüder willen will ich dir Frieden wünschen.“
Natürlich bedarf es mehr als Wünschen, um Frieden in Jerusalem zu ermöglichen, aber gerade meine Befürchtungen, die ich zu Beginn meiner Reise in Bezug auf meinen Besuch in dieser Stadt hatte, haben sich alle innerhalb kürzester Zeit völlig zerschlagen, denn völlig problemlos und ohne auch nur den Hauch eines Gefühls von Unsicherheit konnte ich stundenlang durch die Stadt streifen und mir die Sehenswürdigkeiten anschauen.
no images were found
Sehenswürdigkeiten
Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zählen sicherlich die oben erwähnte Al-Asqa-Moschee, der Zion-Berg, die Davids-Zitadelle, die Grabeskirche, das Jüdische Viertel, der Ölberg und natürlich die Western Wall (Klagemauer). Wenn du an letztere etwas näher herantrittst, entdeckst du kleine Zettelchen zwischen den Ritzen der Mauersteine – es ist der sogenannte „Briefkasten“ Gottes mit Wünschen und Bitten von Gläubigen. Auch über der Altstadt kann man sich bewegen, auf dem Ramparts Walk.
no images were found
Mount Herzl
Im muslimischen Viertel findet sich der wahrscheinlich traditionsreichste Souk des Nahen Ostens. Aber Achtung, die Preise für Obst und Gemüse sind hier deutlich höher als auf den arabischen Märkten vor der Altstadt. In der Altstadt bezahlst du gut und gerne das Doppelte. Günstige Souks finden sich entweder vor dem Damaskus Gate oder in der Jaffa Street.
no images were found
Transport
Am Damaskus Gate findet sich ebenfalls die Straßenbahn der Stadt, die von dort, entlang der Jaffa Street, über die Central Bus Station (von welcher die Busse nach Tel Aviv starten) bis hoch zum Mount Herzl führt. Eine einfache Fahrt kostet 5,90 NIS – mit der Jerusalem Card fährst du natürlich etwas günstiger.
Ebenfalls am Damaskus Gate, bzw. in irgendeinem Hinterhof vor dem Damaskus Gate, ist auch die Endstation des Minivans, das von der Grenze nach Jerusalem fährt. Diesen (wieder) zu finden, ist eine kleine Herausforderung (gehe weiter am Damaskus Gate, vorbei am Supermarkt und der Arab Bank, an einem kleinen Bus Terminal – der nächste Hinterhof nach diesem ist es 🙂 ). Näheres über den Grenzübergang über Allenby erfährst du in den kommenden Tagen in diesem Artikel (folgt, wenn ich wieder in Deutschland bin).
Unterkunft
Für meinen Aufenthalt in Jerusalem hatte ich mich für das Jerusalem Hostel entschieden. Es liegt in Mitten der Jaffa Street (Station: Jaffa Central), etwa zweihundert Meter von der Straßenbahnhaltestelle entfernt.
Die Vorteile dieser Unterkunft sprachen für meine Entscheidung:
- sehr günstig im Vergleich zu anderen Unterkünften: drei Nächte: 60 Euro (in Jerusalem bezahlt man gut und gerne mindestens 70/80 Euro pro Nacht)
- das Frühstück ist inbegriffen und bei dem Preis sogar überraschend gut: Gemüse (Tomaten, Karotten, Gurken, Oliven), Fladenbrot, Hummus, Frischkäse, Nutella – du kannst es natürlich mit deinem eigenen Essen „aufpeppen“
- in der gut ausgestatteten Gemeinschaftsküche kannst du selbst kochen und in mehreren zur Verfügung gestellten Kühlschränken problemlos dein Essen aufbewahren
- Kaffee, Tee und Wasser stehen den ganzen Tag über zur freien Verfügung – so bist du auch relativ unabhängig, was die Frühstückszeit (ab 8 Uhr) angeht
- die Dachterrasse ist herrlich für einen Ausblick über Jerusalem
- Waschmaschinen sind vorhanden und können jederzeit benutzt werden
- Es gibt free wifi
- Diverse (!) ATMs befinden sich in einem Radius von 200 Metern
- Das Personal leistet sehr gute Unterstützung bei Fragen zu Tagestouren oder dem Grenzübergang (Uhrzeiten, Kosten) zurück nach Jordanien
- Early Check-In und Late Check-Out sind möglich
- Aufgrund der super zentralen Lage ist man nicht nur innerhalb von 15 Minuten bei einem Souk, sondern innerhalb weniger Sekunden in Kiosks – eines befindet sich direkt gegenüber des Hostels
Nachteile, die meines Erachtens nach vernachlässigbar sind:
- Relativ wenig zur Verfügung stehende Steckdosen auf dem Zimmer
- Je nachdem in welchem Zimmer man sich befindet, reicht die Reichweite des Wlans nicht mehr (ich hatte Glück und immerhin noch zwei Balken 🙂 )
- Toilette und Dusche sind nicht durch Vorhang oder Türe voneinander getrennt – du setzt also beim Duschen immer das Bad komplett unter Wasser (für mich kein Grund zu klagen, denn ich kenne es aus Asien sowieso nicht anders)
Gleich geht es zurück über die Grenze nach Jordanien – erster Anlaufpunkt wird Wadi Mujib sein. Und schließlich bleiben noch Amman (hier werde ich meine verbleibenden Nächte verbringen), Jerash, Ajloun und die Wüstenschlösser.