Dinge in Patagonien, die du vor einer Reise wissen solltest
Dinge in Patagonien, die du vor einer Reise wissen solltest
Zweineinhalb Wochen war ich in Patagonien, drei Tage in Buenos Aires und 10 Tage in der Seen-Region von Chile unterwegs. Neben all den schönen Dingen, die ich dort gesehen und die positiven Erfahrungen, die ich gemacht habe, gab es dennoch einiges, das ich gerne vor einer Reise gewusst hätte. All dies habe ich in meinem heutigen Blogbeitrag zusammengefasst. Es geht um Dinge in Patagonien, bei denen es vielleicht ganz hilfreich wäre, sie vor einer Reise zu kennen.
Wetterangaben, Wetter-App
Während meiner Reise durch Patagonien stimmten die Angaben über das Wetter zu 99% nicht! Während es sicherlich so ist, dass die Temperaturangaben bisweilen zutreffend sein könnten, so kannnst du beim Wetter in Patagonien kaum Sicherheit haben. In Patagonien nämlich gibt es jedes Wetter – und das teilweise innerhalb einer Stunde: Während du auf dem einen Hügel Sonnenschein vorfindest, kann es passieren, dass dir auf dem nächsten Hügel ein eisiger Wind entgegenbläst und du von jetzt auf gleich einem Eisregen ausgesetzt bist.
Der Zwiebellook ist für Patagonien daher unbedingt Pflicht – mindestens fünflagig: Sporttop, Thermopulli, T-Shirt, Pullover, ggf. ein zweiter Pullover, Regenjacke und eine Daunenjacke, wenn du dich im Trockenen befindest. Zudem ist eine Mütze (kein Hut – der fliegt bei den Winden weg) oder mindestens eine Gesichtsschutz unerlässlich.
Was ich im Detail für meine Reise durch Patagonien eingepackt habe, kannst du in meinem Blogbeitrag nachlesen.
Argentinische Pesos
In Argentinien solltest du Bargeld mitbringen und dieses Vorort in Argentinische Pesos wechseln. Der Wechselkurs ist nämlich deutlich besser als wenn du mit Kreditkarte bezahlst oder Geld aus dem Geldautomaten ziehst. Diese Währung heißt dann blue Pesos.
In den Wechselstuben erhältst du für gewöhnlich zwischen 250 und 290 Pesos für deine USD, während du am Geldautomaten oder bei Bezahlung mit der Kreditkarte, also der offiziellen Währung, nur circa 150-170 Pesos erhältst.
Das soll sich bis Ende 2022 für ausländische Kreditkarten ändern, aber ob es wirklich umgesetzt wird, weiß ich nicht.
Bezahlung in Argentinien und Chile
Während es mehr als empfehlenswert ist, in Argentinien mit USD oder EUR einzureisen, das Bargeld vor Ort zu wechseln und auf Kartenzahlungen weitestgehend zu verzichten, spielt das in Chile kaum eine Rolle. In Chile ist die Währung überall dieselbe und es macht keinen Unterschied, ob du mit Karte oder Bargeld bezahlst.
Reisetipp: Werde deine chilenischen Pesos in Chile los und wechsle sie dort in USD. Wechsle dann die erhaltenen USD in argentinische Pesos. Der Verlust, den du hierbei machst, ist immer noch geringer als würdest du Geld am Geldautomaten in Argentinien ziehen.
Inlandsflüge in Argentinien
Es kann ganz hilfreich sein, vor einem Inlandsflug in Argentinien mal schnell zu checken, wann das nächste Expeditionsschiff in Ushuaia ablegt oder angelegt hat. Warum?! – Weil dann mit einem riesen Andrang an den Flughäfen in Buenos Aires und Ushuaia zu rechnen ist. Die meisten Reisenden bleiben jeweils eine Nacht in Ushuaia, bevor sie entweder zurück nach Buenos Aires fliegen oder auf ein Schiff gehen.
Grenzübergänge Argentinien – Chile
Zwei Land-Grenzübergänge habe ich in Argentinien und Chile gemacht, die beide sehr unterschiedlich abliefen bzw. Auch hätten sehr unterschiedlich ablaufen können…
#1 Don Guillermo
Beim Paso Don Guillermo sind nach der erfolgten Ausreise auf argentinischer Seite bei der Einreise nach Chile drei Schritte zu absolvieren:
Paso #1 ist der Check der Covid-Impfung, welcher in einem Häuschen außerhalb des Grenzgebäudes stattfindet. Dort erhältst du einen Zettel, mit welchem du dann in das Hauptgebäude zu Paso #2 gehst. Paso #2 ist die Migracion, wo dein Zettel durch einen anderen Zettel mit den Buchstaben PDI ausgetauscht wird. Dieser Zettel ist sozusagen dein Einreisestempel. Du brauchst ihn wieder für die Ausreise. Paso #3 ist das Durchleuchten deines Gepäcks. Früchte und Gemüse und andere gängige Produkte, die du für gewöhnlich nicht mit in ein Land importieren darfst, sind verboten. Abgepackte Nüsse, Haferflocken oder Ähnliches ist jedoch problemlos möglich.
#2 Paso San Sebastian
Der Grenzübergang San Sebastian erfolgt für gewöhnlich ohne Scan oder Überprüfung deines Gepäcks und funktioniert daher – je nach Andrang – innerhalb von wenigen Minuten. Auch erhältst du ein kleines Goodie in Form von kostenlosem Wlan im Grenzgebäude.
Bei meinem Grenzübergang war es leider so, dass eine Frau aus der Dominikanischen Republik von den Grenzbeamten beim Stempeln gefragt wurde, ob sie bereit sei, ihr Gepäck checken zu lassen. Als sie entgegnete (ich stand daneben!), dass das so kompliziert sei, weil sie so viele Taschen hätte und die ganz hinten im Bus lägen, wurde kurzerhand der ganze Bus gecheckt. Alle Passagiere saßen schon im Bus auf ihren Plätzen, als die Grenzbeamten plötzlich hereinkamen, uns alle darum baten auszusteigen, das Gepäck mit in das Gebäude zum Scanner zu bringen. Dadurch dauerte unser Grenzübergang leider zwei Stunden – der Scanner nämlich musste erst gestartet werden.
Übernachtungen mit Frühstück
Hast du eine Unterkunft in Chile oder Argentinien mit Frühstück gebucht, wirst du zuallermeist jede Menge Süßkram erhalten. Neben den süßen Teilchen finden sich auch Toast, für gewöhnlich jeweils eine Sorte Wurst und Käse, diverse Marmeladen und Dulce de Leche am Buffet. Bei manchen Unterkünften gibt es Kellog’s und Milch. Allerdings gab es bei nur einer einzigen Unterkunft Haferflocken und Joghurt. Möchtest du also etwas anderes als Süßkram und Toastbrot, solltest du im Supermarkt einkaufen gehen und in der Unterkunft freundlich nachfragen, ob du Dies und Jenes mitbringen könntest.
Namensgebung San Martín
San Martín zählt zu den größten Unabhängigkeitskämpfern Südamerikas. Das ist der Grund, warum es in zahlreichen Städten Argentiniens Straßennamen mit dem Namen San Martín gibt. Häufig bezeichnet diese Straße gleichzeitig die Hauptstraße einer Stadt, in welcher du einkaufen oder Kaffee trinken kannst oder die meisten Restaurants findest.
Guanakos – die wilden Lamas von Patagonien
Guanakos sind eine wildlebende Art innerhalb der Familie der Kamele. Es lebt vor allem im westlichen und südlichen Südamerika. Fährst du durch Patagonien, kannst du rechts und links der Straße hinter den Zäunen immer Herden dieser Tiere bestaunen. Während die Zäune darauf schließen lassen könnten, dass es sich um Weiden für die Tiere handelt, so ist dem nicht so: Die Guanakos sind wilde Tiere und befinden sich sozusagen zufällig in den eingezäunten Bereichen; die Zäune hingegen stehen für die unterschiedlichen Landbesitze. Immer wieder – leider, leider – wirst du wahrscheinlich auch Skelette oder tote Tiere in diesen Zäunen hängen oder liegen sehen: Das sind die Überreste der Guanakos, die erfolglos versuchten, auf die andere Seite der Zäune zu gelangen.
Guanakos sind übrigens in derart großer Zahl in Patagonien ansässig, dass in diesem Teil des Landes von einer Überbevölkerung gesprochen wird. Nicht verwunderlich also, dass in Restaurants auch Guanako-Fleisch angeboten wird. Wie es schmeckt?! – Wie eine Mischung aus Hühnchen und Rind.
Chilenischer & argentinischer Wein
When in Chile/Argentina… dann solltest du dort unbedingt den Wein verköstigen. Während das Valle del Maipo in der Nähe der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile der Weinproduzent schlechthin für chilenische Weine ist, so darfst du die Weinproduktion in Argentinien auch nicht unterschätzen: Durchaus, der Weißwein in Chile – allen voran die Chardonnays und Sauvignon Blancs – hatten es mir sehr angetan, aber auch die Malbecs in Argentinien – und das obwohl es für mich überhaupt nicht einfach ist, einen wirklich schmackhaften, trinkbaren Rotwein zu finden. 😉
Pumas im Torres del Paine Nationalpark
In Südamerika soll es noch recht einfach sein, einen Puma zu Gesicht zu bekommen. Das sagte man mir, als ich im vergangenen Jahr durch Guyana reiste. Aufgrund des zu diesem Zeitpunkt noch kaum existierenden Tourismus in Guyana hatte ich mir große Chancen erhofft, einen Puma zu Gesicht zu bekommen. Satz mit X und so…
Im Torres del Paine Nationalpark, einem 1.814km² großen Nationalpark, soll es noch knapp 100 Pumas geben. Ich bin wahrlich nicht gut im Rechnen und in Wahrscheinlichkeit bin ich so richtig abgekackt. Aber ich fürchte, dass die Chancen nicht allzu groß sind, bei einer derartigen Größe und geringen Anzahl, einen Puma zu Gesicht zu bekommen. Dennoch ging ein Traum in Erfüllung und ich sah vier Pumas – drei davon konnte ich sogar auf einem Bild festhalten. Na, siehst du sie?