Guatemalas Instagram Hotspot: Der Crater Azul im Peten
Instagram Hotspot: Der Crater Azul in Guatemala
Folgst du einigen Profilen auf Instagram, die sich das Teilen von Bildern von anderen Profilen, sogenannten Re-Posts, zur Aufgabe gemacht haben, wiederholen sich einige Motive immer wieder: Bilder von hüpfenden Instagrammern vor der Mayaruine Tikal, Posing vor den Vulkanen San Pedro und Atitlan am Lago Atitlan, der Wahnsinns-Blick vom Mirador auf die kristallklaren Wasserbecken von Semuc Champey und eben Sitz-Bilder auf dem Steg des Crater Azul in Guatemala mit Blick auf unfassbar blaues Wasser, das so blau ist, dass es schon künstlich erscheint.
Vorabanmerkung: Die in diesem Beitrag verwendeten Bilder sind alle unbearbeitet! Ich bearbeite meine Bilder grundsätzlich nicht nach – aus Zeitmangel und Bequemlichkeit. 🙂
Und während ich mich heute nicht über Instagram-Profile, Influencer-Sternchen oder Massentourismus – von diesem kann in Guatemala kaum die Rede sein – auslassen möchte, möchte ich dir heute von meinem Besuch des Crater Azul in Guatemala berichten.
Zwei Dinge wollte ich nämlich herausfinden: a. Ist das Wasser wirklich so blau? b. Ist es möglich, individuell dorthin zu gelangen? Und wenn ja, was kostet das?
Ein organisierter Ausflug zum Crater Azul ab Flores
Die Insel Flores ist der Touristenmagnet Nummer 1 im Norden Guatemalas und kommt wahrscheinlich an zweiter Stelle, direkt nach Antigua, wenn es um die Checkliste der Reisenden in Guatemala geht. Kaum verwunderlich ist es daher, dass es zig Touranbieter auf Flores gibt und alle einen Ausflug zum Crater Azul in Guatemala in ihrem Angebot haben. Die Preise für eine Tour variieren dabei kaum.
Ein individueller Ausflug zum Crater Azul in Guatemala
Willst du jedoch nicht in einer organisierten Tour unterwegs sein, sondern den Crater Azul auf eigene Faust erkunden, dann stellt das prinzipiell kein Problem. Vorausgesetzt du bist flexibel und hast einen fahrbaren Untersatz. Denn den brauchst du.
Vom Ort Las Cruces fährst du zunächst in Richtung des Punktes, der auf Google Maps angezeigt ist. Beachte dabei, dass Waze angibt, dass es keinen Endpunkt finden könne. Das liegt schlichtweg darin, dass es am Crater Azul keinen Empfang gibt und niemand den Endpunkt hatte setzen können. Ab der Hauptstraße benötigst du circa 15 Minuten bis zu einer Schranke, die an die Ufer des Rio Pucte führt. Keine Sorge, du bist richtig! Du musst hier allerdings 5 Quetzales bezahlen, um durchgelassen zu werden.
Dieser Betrag ist gleichzeitig das Eintrittsgeld zu den Ufern des Flusses, an welchem zahlreiche guatemaltekische Familien baden und den Tag verbringen.
Hast du dein Fahrzeug abgestellt (der Parkplatz ist sicher, kostet auch nichts), wirst du wahrscheinlich relativ schnell nach dem Bedarf einer Lancha gefragt. Diese braucht 35 Minuten zum Crater Azul in Guatemala und kostet Q400 (hin und zurück).
Da ich weder bereit war, Q400 für eine Lanchafahrt zu bezahlen, noch es gekonnt hätte (ich hatte nämlich nur Q260 in Bargeld dabei), verabredete ich mit der lieben Guatemaltekin, dass sie sich um eine Möglichkeit kümmern wolle, wie ich doch noch zum Crater Azul käme. Keine 15 Minuten später sie eine guatemaltekische Familie ausgemacht, mit welcher ich auf die Lancha ging – der Betrag für die Lancha hin und zurück hatte sich damit auf Q200 reduziert.
Der Crater Azul selbst kostet keinen Eintritt.
Nach circa 2,5 Stunden brachte mich genau dieser Lancha-Fahrer dann auch wieder zurück an den Ausgangspunkt.
Kostenpunkt: 205 Quetzales (circa 27 USD) – zzgl. Benzin, aber das kostet in Guatemala ja praktisch nichts. Das wäre sicher auch noch günstiger geworden, wenn ich einerseits früher am Tag gekommen wäre und andererseits meine Lancha mit weiteren Personen geteilt hätte.
Die Farbe des Crater Azul in Guatemala
Wie ist das nun? Ist das Wasser wirklich so blau? – Ja, das ist es! Es ist wirklich ein kristallklares, azurblaues, wahnsinnig schönes Blau! Du kannst vom Steg aus direkt auf den Grund des Wasserlochs blicken. Du kannst die kleinen Fischlein schwimmen sehen. Und ja, du kannst auch jede Menge Insta-Fotos schießen!
Einige der Bilder auf Instagram – das muss ich nun aber doch sagen – sind definitiv nachbearbeitet. Denn ein tiefer Blauton ist es auf keinen Fall!
Wissenswertes für einen Besuch des Crater Azul in Guatemala
Entscheidest du dich für eine individuelle zum Crater Azul, dann solltest du einplanen, dass du – mit Las Cruces als Ausgangspunkt – mindestens vier bis fünf Stunden in der Hitze unterwegs sein wirst: jeweils 20-25 Minuten Hin- und Rückfahrt mit dem Auto, jeweils 35 Minuten Bootsfahrt, circa 1,5-2,5 Stunden Aufenthalt am Crater Azul – ohne das Warten am Fluss, falls nicht sofort eine Lancha bereit steht.
Am Crater Azul gibt es nichts – keine Tienda, keine Toiletten, keine Stühle oder Sitzgelegenheiten. Gepinkelt wird in den Büschen abseits der Menschen und sitzen kannst du auf dem Waldboden, der zuallermeist aus Steinen oder Wurzeln besteht, also nicht sooo super gemütlich ist. Sorg‘ also vor, packe dir eine Decke, ein Handtuch und genügend Getränke ein. Auch Sonnenschutz und vor allem Moskitospray solltest du in keinem Fall vergessen! Die Bäumchen dort sind nicht sonderlich groß, so dass du je nach Sonnenschutz entweder wandern musst oder schutzlos der Sonne ausgeliefert bist.
Übernachtungsmöglichkeit für einen Besuch des Crater Azul
Falls du für deinen Besuch des Crater Azul eine Übernachtungsmöglichkeit benötigst, eignet sich das Hotel Wayak sehr gut. Es befindet sich direkt in Las Cruces, hat super saubere, sehr moderne Zimmer (ab Q350) mit Klimaanlage, wunderschönen Bädern und TV. Auch die Anlage ist sehr liebevoll gestaltet.
Ein Besuch beim Crater Azul in Guatemala – lohnt sich das?
Hand auf’s Herz, den Crater Azul einmal live zu erleben war nett. Meine Neugier, was sich hinter all diesen Instagram-Fotos wirklich verbirgt, ist gestillt. Ich weiß nun auch, dass das Wasser wirklich krass blau ist, dass der Crater Azul auch individuell besucht werden kann und was das kostet.
Aber der Crater Azul ist und bleibt ein Instagram Hotspot. Dieser hat, zugegeben, durchaus seine Berechtigung, denn du kannst wirklich wahnsinnig coole Bilder dort machen.
Und aufgrund der Tatsache, dass es ihn gibt, sind die Instagrammer, Influencer-Sternchen und Hotspot-Chaser genau dort, wo sie nichts (mehr) anrichten können. Auch der Tourismus wird auf diese Weise kanalisiert, kontrolliert, reguliert und weniger bekannte – oder ich muss wohl sagen touristisch weniger angepriesene – Orte geschützt und ihre Natürlichkeit kann bewahrt werden.
Das ist schon alles gut so!
Mit ein wenig Guatemala-Kenntnis, slow travel und wahrem Interesse an diesem kleinen Land in Zentralamerika wirst du aber schnell herausfinden, dass es unglaublich viele andere Wasserlöcher gibt, in denen du all das auch bekommen kannst – du aber gleichzeitig fast keiner Menschenseele begegnest.
Übrigens, ein abschließender Fun Fact zum mal drüber Nachdenken: Das Wasser am Rio Pucte, dort, wo die Lanchas abfahren und wo die guatemaltekischen Familien mit ihren Kindern spielen, hat dieselbe Farbe wie der Crater Azul – is‘ ja derselbe Fluss und derselbe Ort. 😉
Du brauchst mehr Informationen über das Departamento El Peten? – Schau‘ mal in meine interaktive Karte – dort findest du alle Hotspots und die Verlinkungen zu meinen Blogbeiträgen!