Ice, ice, baby – zwei Tage Schnee satt in St. Gallenkirch, Montafon

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Wenigstens einmal im Jahr sollte doch das Brett aus dem Keller geholt und benutzt werden. Los ging es daher für ein Wochenende ins Montafon, genauer gesagt nach St. Gallenkirch für zwei Tage Schnee satt.

Die Hinfahrt war problemlos und absolut staufrei. Darmstadt – St. Gallenkirch: 460 Kilometer, 4,5 Stunden reine Fahrt. Wie immer auf dem Weg in die Schweiz oder nach Österreich peilte ich eine erste (und letzte) Rast in Lindau an – Tankstelle und McDonald’s befinden sich direkt hinter der Autobahnausfahrt: Kaffeepause bei McCafé, rüber zur Tanke, Vignette besorgen und ab durch den Pfänder Tunnel.

Eingemietet hatte ich mich in der Pension Vilgrassa, einer familiengeführten Pension, die nur 300 Meter vom Skilift entfernt lag. Bei einer Buchung Ende Oktober hatte ich meinen Augen kaum getraut – 93 Euro für zwei Nächte inklusive Frühstück. Wer hätte da nicht einfach ohne lange zu zögern zugeschlagen?!

Die Bewertungen hielten, was sie versprachen: top location, gemütliches Zimmer, leckeres Frühstück, insgesamt sehr schnuckelig. Einzig bei den Betriebszeiten der Sauna könnte etwas Nacharbeit erfolgen, denn „Ab 17 Uhr“ heißt für mich nicht erst um 18 Uhr. 😉

Der Pistenplan des Silvretta Montafon versprach eine weitläufige Piste von über 100 Kilometern. Schneegarantie inbegriffen – 125 Zentimeter waren angegeben. Eine Tageskarte für die Bahn konnte ich problemlos am Freitag erstehen – mit 51 Euro ein durchaus überschaubarer und akzeptabler Preis -, so dass dem am Samstagmorgen aus der Pension fallen, auf die Bretter, fertig, los nichts mehr im Wege stand.

Das Wetter meinte es an diesem Wochenende nicht ganz so gut. Nur zeitweise kam die Sonne heraus. Die meiste Zeit über war es bewölkt und ein eiskalter Wind fegte auf dem 2.100 Meter hohen Hügelchen.

Während die Mama am Morgen noch um „Erkälte dich nicht und zieh‘ dich warm an“ bat, entschied ich mich, zusätzlich pro-aktiv etwas gegen die Kälte zu tun: Pausen? – No chance! Boarden bis der Arzt kommt.
Mit dem Arzt hatte ich überdies schon nach meiner ersten Abfahrt gerechnet. Nachdem ich aus dem Lift ausgestiegen und erst einmal völlig planlos einfach links abgebogen war, mich noch wunderte, dass kein Mensch, aber wirklich gar kein Mensch, nur drei, vier Skifahrer mal an mir vorbeisausten, auf der Piste zugegen war, mich einerseits etwas darüber wunderte, andererseits aber die wirklich geile Piste für mich alleine genoss, war mir keine sieben Minuten später klar, warum niemand sonst und vor allem kein Snowboarder auf dieser Piste anzutreffen war: es war die einzige Piste, aus der man nur durch einen Schlepper wieder raus kam. Völlig Ungläubig und total fassungslos stand ich vor diesem Schlepper. Ich und der Schlepplift – eine Hass-Liebe! Es half nichts. Eine Piste nach unten gab es nicht und hochlaufen…ääähh… is‘ klar – 500 Höhenmeter bei einem Vulkan, ja, 600 Höhenmeter im Schnee und in Snowboardschuhen, äääh, not so much. Augen zu und durch.

Auch ein Alternativprogramm zum Boarden ist in St. Gallenkirch möglich. Nicht nur gibt es für ein gemütliches Ankommen am Freitagnachmittag in Tschagguns mehrere Schwimmbäder, für diejenigen, die nicht im Skigebiet bleiben möchten, gibt es diverse andere Programmpunkte, die angeboten werden, so beispielsweise die sogenannte Madrisa Rundtour, eine grenzüberschreitende Skitourenrunde von Gargellen, über Klosters und das Schlappiner Joch, einen Gipfelsturm zur Zamangspitze, einen Bauernmarkt (Freitag von 11 bis 16 Uhr) mitten in St. Gallenkirch oder aber auch ein Nachtrodeln (Samstag ab 18:30 Uhr). Live Musik für das abendliche Entertainment-Programm war an beiden Abenden des Wochenendes angesetzt. Langweilig wird es einem hier nicht, denn der Veranstaltungskalender bietet events für nahezu jedes Bedürfnis.

Und weil ich scheinbar momentan von der senilen Bettflucht befallen bin, entschied ich mich spontan am frühen Sonntagmorgen dazu, anstatt noch einmal auf das Hügelchen zu liften (es war sowieso kein super gutes Wetter angesagt und schwere Beine vom „Selbstabschuss“ am vorherigen Tag – die Talabfahrt musste ja unbedingt noch gemacht werden – und schlechte Sicht sind keine gute Kombination, um unfallfrei zu snowboarden), einen Abstecher über München zu machen – der frühe Vogel und so. Wie ich meine Zeit dort nutzte, erzähle ich dir in diesem Blogpost. 🙂

Und bevor ich endige, das versprochene Sturz-Video gibt es zunächst nur auf meiner Instagram-Seite – das will hier gerade bei der Umwandlung nicht so wie ich will. 😉

Fazit des kurzen Wochenendtrips:
2 Nächte im Haus Vilgrassa: 93 Euro
Tageskarte Silvretta Montafon: 51 Euro
Tapetenwechsel und Schneespaß: unbezahlbar