Coronavirus in Guatemala – Informationssammlung Teil 2
Dieser Artikel hat sich im Backend aus welchem Grund auch immer selbst zerstört. Auch durch ein Backup war es mir nicht möglich, den vollständigen Beitrag wiederherzustellen. Um auf Stand zu bleiben, kannst du meinen dritten Teil (ab Juli) lesen.
Coronavirus in Guatemala – Informationssammlung Teil 2
Aufgrund der Tatsache, dass mein Blogbeitrag über Coronavirus in Guatemala mittlerweile so umfangreich ist, habe ich mich dazu entschieden, einen zweiten Teil zu erstellen. In diesem Beitrag werde ich die Informationen über die Corona-Situation in Guatemala ab Mai 2020 sammeln.
Coronavirus in Guatemala – was dieser Artikel nicht ist
Das soll kein weiterer Artikel über das Coronavirus sein. Denn Informationen über das Coronavirus findest du im Internet zuhauf. Ich möchte dir auch keine Informationen über den Virus selbst geben – das empfinde ich weder als meine Aufgabe, noch habe ich fundierte Kenntnisse – oder dir gar Hilfestellungen aufzählen, was du tun musst, um eine Reise zu stornieren – auch darin bin ich keine Expertin und auch das ist nicht Sinn und Zweck meines Blogs. Des Weiteren werde ich weder eine Reiseempfehlung für Guatemala aussprechen, noch dir von einer Reise nach Guatemala abraten – für solche Dinge sind das Auswärtige Amt und die Deutsche Botschaft zuständig.
Es wird mir dabei sicherlich nicht möglich sein, dir alle Informationen, völlig uneingeschränkt, zur Verfügung zu stellen, die mir vorliegen, weil ich a. einer regelmäßigen Arbeit nachgehe und nicht den ganzen Tag Nachrichten lesen kann und b. meine Augen auch nicht alles sehen/erfassen. Dennoch werde ich versuchen, diesen Artikel so gut es geht – und nach Möglichkeit täglich – zu aktualisieren.
Coronavirus in Guatemala – was dieser Artikel versuchen soll
In den letzten Tagen jedoch habe ich immer wieder E-Mails von Leserinnen und Lesern meines Blogs erhalten, die mich nach dem Coronavirus in Guatemala fragten. Um nicht jedem einzelnen immer dieselben Zeitungsberichte zukommen zu lassen, werde ich versuchen, in meinem Blogbeitrag die Berichte zu bündeln.
Da die Informationen über das Coronavirus in Guatemala durchaus spärlich und in den deutschen Medien absolut nicht vorhanden sind und du tatsächlich wissen musst, wo du dich am besten informierst, ich selbst aber für solche Anlaufstellen der Informationsbeschaffung – nicht in Bezug auf Corona, sondern im Hinblick auf alltägliche Dinge, wie beispielsweise das Wetter, Aktivität der Vulkane, Erdbeben, etc. – einige Zeit benötigte, erachte ich es als sinnvoll, einen Blogbeitrag zu verfassen, in welchem ich versuche, dich über das Thema Coronavirus in Guatemala auf Stand zu halten.
Ausdrücklich weise ich darauf hin, dass der Blogbeitrag keine Garantie auf Vollständigkeit der Informationen geben kann. Ich werde jedoch nach bestem Wissen und Gewissen, Informationen zusammentragen und diese sachlich auflisten. Die Zeitungsberichte, auf welche ich mich beziehe, sind selbstverständlich mit angegeben – sowohl als direkte Verlinkung als auch in einer Auflistung der Quellen am Ende des Beitrages.
Des Weiteren handelt es sich bei meinen Ausführungen um meine eigenen Übersetzungen aus dem Spanischen ins Deutsche – für etwaige Übersetzungsfehler kann ich daher keine Garantie übernehmen!
Freitag, 01.05.2020
In einer Rede an die Nation gibt der guatemaltekische Präsident Alejandro Giammattei für diesen Tag 45 neue Corona-Infektionen bei 563 durchgeführten Tests bekannt. Demnach liegt die aktuelle offizielle Gesamtzahl von Corona-Infektionen in Guatemala bei 644.
Samstag, 02.05.2020
In der abendlichen Rede an die Nation gab der Präsident an, dass es 44 neue Fälle gibt, 24 Männer und 20 Frauen. damit liegt die Zahl der Corona-Fälle in Guatemala bei 688. An diesem Samstag gebe es einen weiteren Todesfall. Es handele sich um eine 39-jährige Person. Die Zahl der Verstorbenen steige also auf 17. Aktuell gebe es noch 597 offizielle aktive Fälle und 72 Menschen haben sich erholt. Der Präsident gab ebenfalls bekannt, dass an diesem Samstag 519 Tests durchgeführt worden seien
Persönliche Anmerkung: Mit Spannung erwarten wir hier nun die Rede am morgigen Abend, denn am vergangenen Sonntag hatte das Staatsoberhaupt bei seiner Rede verlauten lassen, würden wir die Woche über „brav“ sein [si se portan bien…], würde er uns am Sonntag ein Geschenk machen.
Sonntag, 03.05.2020
Bereits am Sonntagvormittag wird in den öffentlichen Medien bekannt, dass die Gemeinde Gualan (Zacapa) unter Quarantäne gestellt wird. Dort gebe es 15 Corona-Infektionen. Auch in Teculutan (Zacapa) gebe es mittlerweile 5 Fälle, jedoch bisher noch keine Quarantäne.
Nachdem vor einigen Tagen veröffentlicht wurde, dass Huehuetenango seinen ersten Corona-Fall habe, wird in einer weiteren Information über den Bezirk nun die Information veröffentlicht, dass der Erkrankte Kontakt mit 200 Personen gehabt haben soll, die nun gesucht werden. Dieser Fall sei komplex, da einige Familienmitglieder, die zu dem Erkrankten nach Hause kamen, Kontakt zu drei Deportierten hatten, die Anfang April ankamen und keine Symptome entwickelten.
In der abendlichen Ansprache an die Nation reflektiert der Präsident zunächst über die Maßnahmen der Vergangenheit und gibt schließlich bekannt, dass das Land in die erste Phase der Wiedereröffnung getreten sei.
Präsident Giammattei bestätigte, dass es im Land 15 neue Fälle gebe. Demnach läge die offizielle Zahl von Corona-Infektionen bei 703.
In der ersten Phase der Wiedereröffnung dürften nun kleine Plaza Comerciales öffnen. Shopping Malls würden weiterhin geschlossen bleiben. Der Präsident stellte ebenfalls klar, dass die Bars und Restaurants in diesen Geschäften weiterhin geschlossen blieben, mit Ausnahme von Lebensmittelverkäufen mit Take-out-Service oder Hauslieferungen.
Er wies auch darauf hin, dass während der Phase der Eindämmung das Leben der Menschen privilegiert gewesen sei und sie sich der Kommunikation über die Krise verschrieben haben, um Verantwortung zu übernehmen. „Privilegiertes Leben, nicht nur von der Gesundheit, sondern von allen Arten von Visionen, deshalb schließen wir das Land nicht hundertprozentig. Wir haben den relativen Verdacht, dass wir den Höchststand allmählich überschritten haben, und dies wurde mit den Zahlen der Nachbarländer verglichen „, sagte der Präsident.
Giammattei berichtete auch, dass das Verlassen der Departamentos Guatemala, Sacatepéquez, Chimaltenango, El Progreso und Zacapa aufgrund der in den letzten Stunden gemeldeten Fälle weiterhin besteht.
Während der Präsident die Phase der Wiedereröffnung von Diensten ankündigte, sagte er auch, dass die Regierung alle sofortigen Maßnahmen ergreifen werde, wenn es zu einer Erholung kommt, weil sie nicht 125 Fälle pro Million Einwohner erreichen will. „Wir haben 703 Fälle erreicht, 41 Fälle pro Million Einwohner. Wir haben ungefähr 36 Infektionen pro Million, wenn wir nur das Vermögen ergreifen. Sterblichkeitsrate von 2,4 Prozent, wir haben 612 Fälle in Krankenhäusern und 89 geschlossene Fälle.“ Ebenso schlug der Präsident vor, die Zone 18, Chinautla, Mixco und Villa Nueva zu meiden, ohne weitere Erklärungen abzugeben.
Giammattei bestätigte, dass die Eindämmung des Virus gut laufe und die Regierung es geschafft habe, mit Unterstützung der Abgeordneten Krankenhäuser einzurichten, um mit dem Virus infizierte Patienten zu behandeln. Er fügte hinzu, dass Guatemala gut aus der Gesundheitskrise hervorgehen und von 2021 bis 2023 erfolgreich sein könnte, da es aufgrund seiner geografischen Lage ausländische Investitionen anziehen würde.
Er fügte hinzu, dass Massenveranstaltungen immer noch ausgesetzt sind und der öffentliche Verkehr schrittweise reaktiviert wird. Giammattei gab auch an, dass der Verkauf von alkoholischen Getränken bis 17 Uhr erfolgen dürfe.
Montag, 04.05.2020
Letzten Sonntagabend wurden während der Nachricht von Präsident Alejandro Giammattei neue Fälle von Coronavirus und isolierten Gemeinschaften aufgrund neuer Infektionen bestätigt. Im letzten Teil seiner Nachricht warnte Giammattei vor „Ausbrüchen“ von Coronaviren in Mixco, Villa Nueva, Chinautla und der Zone 18 der Hauptstadt. Der Präsident sagte: „Ich möchte auf alle meine lieben Freunde aufmerksam machen. Wenn wir Mixco, Villa Nueva, Zone 18 und Chinauta nichts tun müssen, gehen wir nicht. “ Später erklärte der Präsident: „Das ist der beste Weg, um die Ausbrüche in diesen Gemeinden – Mixco, Villa Nueva und Chinautla – einzuschränken.“ Da die Aussage des Präsidenten am Sonntagabend ohne Erklärung erfolgte, kam es zu kritischen Rückmeldungen und der Forderung nach mehr Transparenz:
Der stellvertretende Gesundheitsminister Miguel Ángel Borrayo äußerte sich, dass die Empfehlung des Präsidenten, Mixco, Villa Nueva, Chinautla und Zone 18 nicht zu besuchen auf mögliche Infektionsquellen zurückzuführen sei. weil die Statistiken eine Zunahme der Fälle zeigten, obwohl er keine Zahlen angegeben hatte. Borrayo fügte hinzu, dass bisher 7.900 Screening-Tests durchgeführt wurden, einige jedoch bei denselben Patienten durchgeführt wurden, um festzustellen, ob sie sich erholt hatten.
Die Behörden des Gesundheitsministeriums haben die Übertragungssituation in Mixco, Villa Nueva, Chinautla und den Ausbruch von Fällen in Zone 18 der Hauptstadt nicht detailliert beschrieben. Für einen Monat haben sie aufgehört, Angaben zum Ort der Infektionen durch die Gemeinde zu machen.
Die Warnung des Präsidenten, die vom Virus betroffenen Gemeinden nicht zu besuchen, löste mehrere Reaktion von Bürgermeistern aus. Der Bürgermeister von Mixco, Neto Bran, wandte sich mit einem öffentlichen Facebook-Post an den Präsidenten: „[…] „Geh nicht nach Mixco“ sagt er – Alejandro Giammatte – im nationalen Netzwerk, dann wiederholte er es, ohne weitere Details zu nennen. Ich bitte Sie, uns über die Realität der Situation zu informieren, die nur Sie in Bezug auf die positiven Fälle in dieser Gemeinde kennen. Als Muni Mixco haben wir alles in unserer Macht stehende getan, um die Ausbreitung dieses Virus zu verhindern, aber für die Regierung sind einige der Dinge, die wir tun, schlecht. “
In der Zwischenzeit gab die Bürgermeisterin von Chinautla, Elizabeth del Cid Medrano, an, dass sie aufgrund der geografischen Lage der Gemeinde Einkommen nach Zone 18, Zone 6 und nach Mixco haben. In dieser Gemeinde befindet sich jedoch die größte Anzahl von Familien in Quarantäne. Del Cid Medrano erklärte, dass auf der Mixco-Seite viele Menschen im Maquila arbeiten und einer von ihnen derjenige ist, auf den sich der Bürgermeister dieser Gemeinde, Neto Bran, bezieht. „Mehrere Menschen aus unserer Gemeinde, die in Tierra Nueva leben, haben dort gearbeitet und sind in Quarantäne“, sagte er. „Wir haben mehr als 100 Familien in Quarantäne für diese Situation, sie wurden getestet und sie haben keine Informationen gegeben, ob sie positiv sind oder nicht. Als Gemeinde versorgen wir diese Familien während der Ausgangssperre mit Lebensmitteln “, sagte sie.
Javier Gramajo, Bürgermeister von Villa Nueva, gab an, dass er nicht weiß, warum der Präsident sie erwähnt habe, ist jedoch der Ansicht, dass dies daran liegen muss, dass sich das Krankenhaus, das Menschen mit Covid-19 behandelt, in dieser Gemeinde befindet. „Uns ist nicht bekannt, ob es in unserer Gemeinde registrierte Fälle gibt, da der Rektor dieses Themas das Gesundheitsministerium ist. Wir haben nur 175 Personen in Quarantäne, aber das bedeutet nicht, dass das Virus diagnostiziert wird „, sagte der Bürgermeister.
Der Bürgermeister von Santa Catarina Pinula, Sebastián Siero, bestätigte drei positive Fälle von Covid-19 in den Zonen 1 und 2 des Stadtgebiets. Als Maßnahme habe die Gemeinde die Straßen gesperrt, in denen Patienten aus Sicherheitsgründen lebten, und nur Einwohner, die in diesen Sektoren wohnen, haben Zugang. Ohne eine Zahl anzugeben, erwähnte Siero, dass sich Menschen in Quarantäne befänden und das Gesundheitsministerium für die Durchführung der Tests und epidemiologischen Protokolle verantwortlich sein wird. Die Gemeinde sei für die Sanierung öffentlicher Straßen und Märkte zuständig sein.
Die Abgeordneten der Regierung forderten den Präsidenten auf, die allgemeine Situation neu zu bewerten, um festzustellen, ob es klug ist oder nicht, die Wirtschaft nach und nach zu öffnen, da sie der Ansicht sind, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt ist.
Präsident Alejandro Giammattei berichtete am Abend des 4. Mai, dass Guatemala 730 Fälle von Coronavirus und 19 Todesfälle registriere.
Dienstag, 05.05.2020
Guatemalteken könnten wahrscheinlich nach Angaben der Prensa Libre in den kommenden Tagen wieder öffentliche Verkehrsmittel nutzen, aber mit einer Höchstgrenze von bis zu 30 Personen. Es handle sich hierbei um einen Vorschlag, der noch nicht genehmigt wurde. Das Gesundheitsministerium gebe demnach Richtlinien vor, damit sie zu gegebener Zeit die Transportdienstleistungen bestmöglich starten können. Da der Präsident in seiner Rede am vergangenen Sonntag verkündet hatte, dass nach seiner Ansicht der Höhepunkt der Infektionen erreicht sei, müsse die Situation in Bezug auf den öffentlichen Transport neu bewertet werden. Schätzungen zufolge nutzen täglich fast 2 Millionen Guatemalteken öffentliche Verkehrsmittel in der Metropolregion, während in dem außerstädtischen Gebiet in den Departamentos 7 Millionen Passagiere erreicht werden könnten. Die Regierung hatte den öffentlichen Verkehr als vorbeugende Maßnahme zur Verhinderung von Coronavirus-Infektionen verboten.
Die Bildungsministerin Claudia Ruiz versicherte während einer Konferenz im Kongress, dass es mehrere Konzepte gebe, in denen verschiedene Szenarien für die Rückkehr an die Schulen analysiert würden, obwohl es von der Entwicklung der Krankheit abhängt, eine Entscheidung zu treffen. Nach Angaben der Beamten gebe es noch kein Datum für die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts, aber die Ministerin gab an, dass die Kurse vorerst online und mit Portfolios auf Distanz gehalten werden.
Auch die kritische Situation in den Gefängnissen von Guatemala ist an diesem Tag Thema in den Medien.
Guatemala verzeichnet am Dienstag 33 neue Corona-Infektionen und erreicht damit eine offizielle Gesamtzahl von 763. Während des Tages seien 451 Covid-19-Tests durchgeführt worden.
Des Weiteren ergeht die Information, dass in Patzun, wo der erste Gemeinschaftsfall von covid-19 registriert wurde, die Quarantäne aufgehoben würde, da in 14 Tagen keine neuen Fälle aufgetreten seien.
Mittwoch, 06.05.2020
In der abendlichen Ansprache an die Nation gibt der Gesundheitsminister des Landes die aktuellen Corona-Informationen bekannt: Es gebe 35 neue Fälle an, 23 Männer und 12 Frauen. Insgesamt steige die offizielle Zahl an Corona-Infektionen damit auf 798 infizierte Personen. Außerdem seien zwei Menschen gestorben, sieben weitere gelten als geheilt, so dass aktuell von 689 aktiven Corona-Infektionen gesprochen wird. An diesem Mittwoch seien 549 Tests von Covid-19 durchgeführt und ausgewertet worden, 160 müssten noch ausgewertet werden, so dass an diesem Tag insgesamt 709 Tests abgenommen worden waren. Monroy betonte ebenfalls, dass an diesem Mittwoch in Patzún, Chimaltenango, die Quarantäne aufgehoben habe, weil nach 14 Tagen kein weiterer positiver Fall festgestellt worden sei.
Donnerstag, 07.05.2020
Am frühen Donnerstag veröffentlicht die Prensa Libre gleich zwei kritische Zeitungsberichte über die Corona-Situation in Guatemala und Zentralamerika. Zum einen geht es dabei um die Corona-Situation im Land und zum anderen ist die Transport-Situation von Gütern in Zentralamerika ein Thema.
In Bezug auf die Corona-Situation im Land analysiert die Zeitung die Reden des Präsidenten von Samstag, den 02.05. und Sonntag, den 03.05.2020, welche ich im Folgenden zusammenfassend darlegen werde:
In der Botschaft des Präsidenten vom 2. Mai betonte Präsident Alejandro Giammattei, dass Guatemala eines der Länder ist, in denen die wenigsten Fälle von Covid-19 registriert werden, aber es ist auch das Gesundheitssystem, das im Vergleich zu anderen Ländern die wenigsten Tests durchführt.
„Diese Anzahl von Fällen pro Million wird unsere Fähigkeit bestimmen, in Krankenhäusern zu versorgen und auf Menschen reagieren zu können. Wir haben 37 Fälle für jede Million Menschen, das heißt, für jede Million Guatemalteken gibt es 37 Menschen, die infiziert sind oder infiziert wurden und sich bereits erholt haben oder gestorben sind “, sagte er. Darüber hinaus betonte Giammattei, dass dies eine Errungenschaft seines Managements sei, da die Aufzeichnungen im Vergleich zu Ländern wie Mexiko, das 170 Infektionen pro Million Menschen übersteigt, und Panama, das ebenfalls 1.700 Infektionen pro Million Einwohner registriert, niedrig seien. „Wir befinden uns in der niedrigsten Anzahl der zentralamerikanischen Länder, von denen die Daten zuverlässig sind. Wir möchten Ihnen also sagen, dass wir insgesamt 72 Menschen geheilt haben, 17 Menschen gestorben sind, 597 Fälle aktiv sind und wir bereits 89 abgeschlossene Fälle haben „, sagte der Präsident.
Der Vizeminister der Krankenhäuser, Miguel Borrayo, bestätigte, dass bisher insgesamt 7.914 Tests durchgeführt worden seien, um Fälle von Coronavirus zu bestätigen. Dies bedeutet, dass das Gesundheitssystem 531 Tests für jede Million Einwohner durchgeführt habe. In Mexiko wurden, wie Giammattei betonte, mehr als 23.000 Covid-19-Infektionen registriert und es seien 727 Tests pro Million Menschen durchgeführt worden. Während Panama mehr als 7.000 Fälle von Coronavirus meldet und fast 8.000 Tests pro Million Einwohner durchgeführt habe. Daher sei Guatemala das Land in der Region, das im Vergleich zu seiner Einwohnerzahl weniger Tests durchführt, und es ist auch das Land, das die geringste Anzahl von Infektionen identifiziert. Das Büro für soziale Kommunikation von MSPAS berichtete, dass täglich zwischen 500 und 600 Tests durchgeführt würden, obwohl der Präsident in seinen Ankündigungen des Präsidenten erklärte, dass die Tests auf 1.500 erhöht werden würden, dieser Betrag jedoch noch nicht erreicht wurde.
Am 3. Mai, so die Prensa Libre, hob Giammattei weiterhin die Ansteckungsstatistik hervor und beschrieb die Eindämmung des Virus als Erfolg. „Mit den heutigen Fällen haben wir 703 Fälle erreicht, dh 41 Fälle pro Million Einwohner. Wir haben ungefähr 36 Fälle pro Million, wenn wir nur diejenigen entdecken, die aktiv sind, 72 Menschen geborgen wurden, 17 gestorben sind und wir eine Sterblichkeitsrate von knapp 2,4 Prozent hatten, was weit unter dem Weltdurchschnitt liegt. Derzeit befinden sich 612 Fälle in Krankenhäusern, 89 davon sind abgeschlossene Fälle „, sagte er.
In Bezug auf die Situation in Zentralamerika berichtet die Prensa Libre Folgendes: Laut der Zeitung befänden sich circa 500 guatemaltekische Lastwagen an der Grenze zu Peñas Blancas in Costa Rica. Sie seien dort gestrandet, weil das zentralamerikanische Land den Fahrern aufgrund vorbeugender Maßnahmen von covid-19 nur die Einreise für 72 Stunden erlaubt. Das gleiche Szenario wiederhole sich in Panama und El Salvador, die ähnliche Beschränkungen für den Schwerverkehr wie in Costa Rica eingeführt haben. Die Fahrer gaben an, dass sie die Exportverfahren für die Rücksendung neuer Waren in nur drei Tagen nicht laden, entladen und ausführen könnten. Sie benötigten mindestens 10 Tage, um den gesamten Prozess durchzuführen.
Aus diesem Grund sehe die Situation gerade folgendermaßen aus: In Peñas Blancas, der südlichen Grenze zwischen Nicaragua und Costa Rica, warteten mehr als 1000 Schwerlastwagen auf eine Lösung. Aufgrund dieser Situation stünden die Transporter seit mehr als sieben Tagen in costaricanischen und panamaischen Gebieten, um die Regierungen unter Druck zu setzen, die Maßnahmen flexibler zu gestalten.
Würde diese Lösung nicht gefunden, sehen regionale Transportunternehmen kurzfristig einen möglichen Mangel an Produkten voraus, der die gesamte Lieferkette und alle zentralamerikanischen Länder betreffen werde.
Am 5. Mai am späten Nachmittag beschlossen die costaricanischen Behörden, mit dem Testen von covid-19 bei den Fahrern zu beginnen, und erklärten, dass diese neue Bestimmung weitere Verzögerungen verursachen würde.
Basierend auf Exportdaten sind die Hauptprodukte, die auf dem Landweg transportiert werden unter anderem folgende: Papier und Kartonagen, Kunststoffe, Textile, Metalle, Toilettenartikel, Pharmazeutika, Desinfektionsmittel, Hülsenfrüchte und Gemüse, Tierfutter, Getränke und Waschmittel.
Der Gesundheitsminister gibt am Abend in der Rede an die Nation 34 neue Corona-Infektionen bekannt. Damit steige die offizielle Gesamtzahl auf 832. Zwei Menschen seien am heutigen Tag gestorben, vier Patienten hätten sich erholt, von den insgesamt 847 durchgeführten Covid-Tests seien 598 bisher ausgewertet worden.
Freitag, 08.05.2020
Die Situation mit den Menschen, die sich mit weißen Fahnen an den Straßenrand stellen und um Nahrungsmittel bitten, nahm in den vergangenen Tagen zu. Mittlerweile befinden sich auch in meiner Straße die ersten Familien, die an der Straße um Nahrungsmittel bitten. Die Prensa Libre beleuchtet die Situation in einem ausführlichen Zeitungsbericht, in dem sie stellvertretend für das ganze Land über die Situation in Quiche spricht:
Auf einer belebten Straße in Quiché sei demnach beobachtet worden, dass Autofahrer ihr Auto anhielten und einem Kind Essen lieferten. In der Nähe wartete die Mutter des Jungen, María Pérez, auf ihn und trug ein weiteres ihrer Kinder. Pérez lebt in Zone 2 Quiché. Sie sagte, sie habe eine weiße Fahne vor ihrem Haus aufgestellt, aber niemand sei gekommen, um ihr zu helfen, und so beschloss sie, hinauszugehen und um Essen zu bitten. Die Frau habe drei Kinder, darunter eine junge Frau, die schwanger sei, und habe keine Arbeit, um Lebensmittel zu kaufen. Pérez sagte, dass sie für gewöhnlich die Kleidung anderer Leute wasche, aber niemand stelle sie wegen der Coronavirus-Pandemie ein, und ihr gehe nun das Geld aus. „Ich bin auf die Straße gegangen, weil ich nichts anderes tun kann. Ich hoffe, ich kann auch eine Woche lang Hilfe beim Essen bekommen. Wir wechseln uns mit den Kindern ab, um um Hilfe zu bitten “, sagte sie.
In einem anderen Zeitungsbericht geht es um die Anzahl durchgeführter Covid-Tests: Trotz der Tatsache, dass Präsident Alejandro Giammattei bekräftigte, dass sie die Tests zur Diagnose von Fällen von Covid-19 auf 1.500 täglich erhöhen würden, wurde dies noch nicht spezifiziert, da – laut Aussage des Zeitungsberichtes – das Gesundheitsministerium die Tests noch nicht erworben habe. Der Gesundheitsminister Hugo Monroy gab an, dass sie 35.000 Tests hätten und am Samstag dank einer Spende der Europäischen Union 100.000 erreichen würden. Monroy gab ebenfalls an, dass es nach wie vor keine Massentests geben würde, selbst wenn sich Personen in Quarantäne befänden, da sie nur bei Personen durchgeführt werden würden, die Symptome aufwiesen. Den Grund, den er hierfür angibt, ist folgender: „Wir möchten nicht das Gefühl erzeugen, dass ein negativer Test bedeutet, dass Sie nicht infiziert sind. Später könnte er aufgrund der Entwicklung des Virus positiv ausfallen.“
Guatemala beschließt den Tag schließlich mit 68 neuen Corona-Infektionen. Demnach steigt die offizielle Gesamtzahl auf 900. Es seien 615 Tests durchgeführt und weitere 200 stünden noch aus.
Bevor die offizielle neue Zahl an Infektionen bekannt wurde, riet die Infectious Diseases Association dem Präsidenten bei seiner Rede am Sonntag, die Restriktionen für den öffentlichen Verkehr nicht aufzuheben. Nach der Öffnung der Plaza Comerciales am vergangenen Sonntag wies alles daraufhin, dass am kommenden Sonntag eine Öffnung des öffentlichen Verkehrs anstünde.
Samstag, 09.05.2020
In der abendlichen Ansprache des Gesundheitsministers werden 67 neue Corona-Infektionen bei 695 durchgeführten Tests bekannt gegeben. Demnach steigt die offizielle Gesamtzahl auf 967.
Auf die Gerüchte übrigens, der Präsident hätte sich mit Covid-19 angesteckt oder sei krank und hätte aus diesem Grund die Woche über die abendlichen Ansprachen an den Gesundheitsminister abgetreten, veröffentlichte Giammattei ein Video auf seinem Facebook-Account. In diesem Video erklärte er, er sei weder mit Covid-19 infiziert noch anderweitig krank, sondern sei lediglich arbeitstechnisch stark eingebunden.
Sonntag, 10.05.2020
An diesem Tag berichtet die Prensa Libre nicht nur über die Situation und die Bedingungen im Krankenhaus in Villa Nueva, in welchem Corona-Patienten stationär behandelt werden, sondern auch von der aktuellen Situation in Bezug auf die Deportationen, die seit einigen Tagen wieder eingesetzt haben.
Seit letzter Woche werden wieder Deportations-Flüge aus den USA nach Guatemala durchgeführt. Laut des Zeitungsberichts der Prensa Libre seien vergangene Woche insgesamt 151 Personen deportiert worden – 146 Erwachsene und 5 Minderjährige -, von denen eine Person auf Covid-19 positiv getestet worden sei. Nächste Woche seien wieder drei Flüge – Montag, Mittwoch und Freitag – für Deportierte geplant, die jedoch je „nach den Anforderungen der Hygienekontrollen variieren können“. Nach Information der Zeitung würden die angekündigten Gesundheitsprotokolle weiterhin gelten. Dazu gehöre auch ein negatives Testzertifikat von Covid-19 für diejenigen, die sich in Haftanstalten in den USA befanden. Ein zufälliger Test der Rückkehrer ist ebenfalls als Validierung erforderlich, um in Guatemala anzukommen.
Des Weiteren berichtete der Menschenrechtsbeauftragte (Human Rights Ombudsman, PDH) über die Ergebnisse, die bei einer Überprüfung an diesem Sonntag im Spezialkrankenhaus Villa Nueva festgestellt wurden. Folgende Ergebnisse wurden veröffentlicht: Im Gesundheitszentrum von Villa Nueva befänden sich aktuell 90 infizierte Patienten. Von diesen 90 Patienten seien 11 auf der Intensivstation, die damit ihre maximale Kapazität erreicht habe, 17 Patienten befänden sich im Zwischenbereich, 8 in der Pädiatrie und Neonatologie und 54 in normaler stationärer Aufnahme. Calderón, die Leiterin der Krankenhausaufsicht des PDH, erklärte, dass diese 90 Patienten seit diesem Wochenende von drei Ärzten behandelt würden, da ein Arzt am Freitag positiv getestet worden sei und das medizinische Team, darunter fünf Krankenschwestern, unter Quarantäne hätte gestellt werden müssen. Der Leiter der Krankenhausaufsicht gab an, dass es Patienten mit Nierenkomplikationen gibt, die nicht behandelt wurden, weil das Unternehmen den Dienst wegen Nichtzahlung eingestellt hat. Calderon wies auch darauf hin, dass 200 Biosicherheitsanzüge auf Lager seien, dies sei jedoch sehr wenig, da täglich 120 verwendet werden.
Calderón erklärte überdies, dass 28 Patienten aufgrund der Verfügbarkeit von Betten aus dem provisorischen Krankenhaus des Parque de la Industria (in der Hauptstadt) in das temporäre Krankenhaus nach Quetzaltenango gebracht worden waren. Demnach würden in der Hauptstadt im Industriepark keine Patienten mehr aufgenommen, da keine Plätze mehr zur Verfügung stünden. Unabhängig davon erklärte Calderón, dass sich Krankenhaus-Personal in einigen Krankenhäusern darüber beschweren würde, dass es Schutzanzüge gäbe, die nicht von guter Qualität seien.
Am Abend meldet sich der Präsident in einer Rede an die Nation und gibt Informationen zur aktuellen Situation im Land: Mit 86 Neu-Infektionen hat Guatemala nun insgesamt 1052 (offizielle) Corona-Infektionen. Aufgrund des Anstiegs der vergangenen Tage müssten die Präventionsmaßnahmen verstärkt werden, so der Präsident.
Ab sofort gelten folgende zusätzliche Restriktionen:
- Die Departamentos und die Verkehrsbeschränkung wird auf nationaler Ebene festgelegt – das bedeutet, dass neben dem bereits bestehenden Verbot, bestimmte Departamentos zu verlassen, nun das Verlassen sämtlicher Departamentos untersagt ist
- Märkte werden geschlossen, wenn soziale Distanzierung nicht in die Praxis umgesetzt wird.
- Krankenhäuser, die keine Coronavirus-Fälle melden und gegen Protokolle verstoßen, werden bestraft und gemeldet.
- Menschen, die Gerüchte über den Coronavirus-Notfall verbreiten, werden denunziert.
Montag, 11.05.2020
Die Gesamtzahl der Covid-19-Fälle stieg am 11. Mai in Guatemala auf 1.114, berichtete das Gesundheitsministerium. Hugo Monroy, Gesundheitsminister, sagte im nationalen Fernsehen, dass an diesem Montag 62 neue Fälle, 22 Frauen und 40 Männer, entdeckt worden seien. Bis 19 Uhr hätten die Laboratorien 358 Tests verarbeitet und 480 stünden noch aus, so dass insgesamt 838 Tests an diesem Tag durchgeführt worden seien.
Dienstag, 12.05.2020
In einem morgendlichen Zeitungsbericht schreibt die Prensa Libre über die Ernährungssituation in Guatemala. Nach Angaben des Artikels habe sich die Unterernährung bei Kindern im Land im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht. Die Gemeinden des Trockensektors seien am stärksten von Nahrungsmittelknappheit betroffen, da die Landwirte keine Reserven an Grundgetreide mehr hätten und es keine Arbeitsquellen gebe, um einen Lohn zu erhalten und Lebensmittel zu kaufen. Von den Kindern mit akuter Unterernährung seien vier von zehn zwischen 12 und 24 Monaten alt und die am stärksten betroffene Gruppe, während zwei von zehn zwischen sechs und 12 Monaten lägen.
Abgesehen davon verläuft der Dienstag nachrichtentechnisch überaus chaotisch – ich weise explizit daraufhin, dass es sich bei den folgenden Zeilen um eine Zusammenfassung der Ereignisse, nicht jedoch um meine eigene Meinung handelt: Auf den sozialen Medien verbreitet sich innerhalb kurzer Zeit die Nachricht, das Krankenhaus im Industriepark in der Hauptstadt weise große Mängel auf. Es wird nicht nur behauptet, dass 3 Ärzte und 5 Krankenschwestern aufgrund der Tatsache, dass der Rest des Ärzteteams mit Covid-19 infiziert sei und sich in Quarantäne befände, für über 90 Patienten zuständig sei, sondern auch dass die Ausrüstung des vorhandenen Ärzteteams weit entfernt von befriedigend sei, die keine Nahrungsmittel bekämen und auch bis heute keinen Lohn erhalten hätten. In den sozialen Medien kursieren Bilder des Ärzteteams, das sich auf der Straße vor dem Krankenhaus befindet, um auf die Missstände aufmerksam zu machen. Als schließlich am Nachmittag das Gesundheitsministerium zur Überprüfung der Punkte in das Krankenhaus möchte, wird auf den sozialen Medien bekannt gegeben, dass nun das verbliebene Ärzteteam ebenfalls positiv auf Covid-19 getestet worden sei und sich in Quarantäne befände. Über den restlichen Tag hinweg geschieht daraufhin in den sozialen Medien geradezu ein Sturm an Nachrichten, in welchen unter anderem die Behauptung aufgestellt wird, das Ärzteteam sei nur vordergründig positiv auf Covid-19 getestet und die Quarantäne sei absichtlich provoziert worden, um das Ärzteteam zum Schweigen zu bringen.
Die Zeitung El Periodico beschreibt in ihrem Zeitungsbericht die Situation folgendermaßen: Die Ärzte des provisorischen Krankenhauses des Parque de la Industria, die Patienten mit COVID-19 betreuen, verfügen laut einem Mitarbeiter des Zentrums über schlechte oder improvisierte Ausrüstung. Eine Gruppe von Krankenhausmitarbeitern habe die Regierung am Dienstag gebeten, die Arbeits- und Sicherheitsbedingungen zu verbessern, damit sie ihre Arbeit fortsetzen könnten. Sie hielten die Situation für „unzulässig“, da sie nicht über die erforderliche Sicherheitsausrüstung verfügten, um Patienten mit dem Virus zu versorgen, und die Lebensmittel nicht ausreichten. „Die Situation im Industriepark ist prekär. Wir als Ärzte bitten um Hilfe, weil wir nicht über die Arbeits- oder Sicherheitsbedingungen verfügen, um unsere Arbeit fortzusetzen. Sie suchen nicht nach Konflikten oder beschuldigen die unmittelbaren Behörden, sondern dass die Regierung auf unsere Anfragen reagiert „, sagte einer der Ärzte. Sie wiesen darauf hin, dass sie einen allgemeinen Vertrag haben, in dem die Bedingungen, unter denen sie arbeiten, nicht festgelegt sind. Darüber hinaus haben sie trotz Arbeitsaufnahme seit dem 23. März keine Lohnzahlung erhalten. Ungefähr 50 Ärzte, darunter Generäle und Internisten, betreuen 200 Patienten. Die Ärzte stellten fest, dass das Krankenhaus seine volle Kapazität erreicht, während die Fälle weiter zunehmen, und glauben daher, dass das Zentrum zusammenbrechen wird.
Schnell reagiert die Prensa Libre und fasst die Situation folgendermaßen zusammen: Das Gesundheitsministerium habe ein Video veröffentlicht, in dem es auf die Beschwerden reagiert, die Ärzte des provisorischen Krankenhauses im Parque de la Industria am 12. Mai eingereicht haben, um Patienten mit Coronavirus zu behandeln.Die Ärzte sagten heute Morgen, dass sie nicht über die entsprechende Schutzausrüstung verfügten, das Essen sich als schimmelig herausgestellt habe und mehr als 50 Ärzte sich nicht selbst versorgen könnten, da sie für die Behandlung von 20 bis 30 Patienten pro Tag verantwortlich seien. In diesem Sinne forderten sie die Einstellung von mehr medizinischen Fachkräften, um die Patienten ordnungsgemäß zu betreuen. Diese Verträge müssten jedoch „attraktive Gehälter und Stunden“ enthalten, damit sie für Fachärzte von Interesse seien.
Ebenfalls in diesem Artikel kritisierte der Vize-Minister für Krankenhäuser, dass Beschwerden durch Dialog gelöst werden könnten, aber die Haltung der Ärzte weit davon entfernt sei, den Behörden des Ministeriums zu helfen, das mit der schwierigen Situationen in dieser Krise umgeht. „Das Krankenhaus ist mit Vorräten ausgestattet. Sie machten sehr böse Fotos von Menschen mit Müllsäcken [persönliche Anmerkung: die Müllsäcke sollten die mangelhafte Schutzausrüstung zeigen], was ungewiss ist. Die Ärzte verursachten Konflikte, um sicherzustellen, dass das Krankenhaus nicht funktionieren kann, da wir das gesamte System so vorbereiten, dass auf den Intensivstationen alles funktioniert “, sagte der Vize-Minister für Krankenhäuser.
Weiter heißt es in eben diesem Artikel: Nach einer Überprüfung, die an diesem Dienstag vom Menschenrechtsbeauftragten (PDH) durchgeführt worden sei, gab Zulma Calderón, Leiterin der Krankenhausaufsicht dieser Behörde, an, dass der Intensivbereich derzeit nicht funktioniere. Er bemerkte auch, dass 240 Patienten gezählt wurden, die in den Gebieten zur Behandlung von leichten und mittelschweren Fällen ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Er lehnte auch ab, dass das Essen des Gesundheitspersonals und der Patienten in einem schlechten Zustand sei, und betonte, dass diese mit Hygiene und gutem Geschmack zubereitet würden. Er sagte, er unterstütze den Direktor des provisorischen Krankenhauses bei der Beantwortung des Gesundheitsministers Hugo Monroy, der an der Lösung des Problems interessiert sei, und bei Präsident Alejandro Giammattei, der „genug Probleme hat, um ihn zu belästigen für etwas, das wir lösen können.“ Hernández, Leiter des Krankenhauses, versicherte, dass das provisorische Krankenhaus über genügend Vorräte verfüge, und listete die Mengen an persönlicher Schutzausrüstung auf. Er erwähnte 1.814 N95-Masken, 820 Schuhe, 1.699 Einwegkleider, 49.000 S-Handschuhe, 64.000 M, 84.000 L, 382 Schutzmasken, 20.000 Operationsmasken, 1.200 volle Overalls, 900 Linsen und 2.596 KN95-Masken. Ruby Ramirez, der Personalleiter des Krankenhauses, sagte 182 Verträge für 54 Allgemeinmediziner, vier Kinderärzte und einen Lungenarzt. Eine Gruppe, sagte er, habe bereits einen Vertrag unterzeichnet und das Ministerium verarbeite die zu zahlenden Unterlagen, aber es gäbe andere Fälle, in denen die Ärzte Probleme mit den Verfahren in der Steuerverwaltung (SAT) hätten. Des Weiteren heißt es: „Schutzausrüstung wurde von einem Teil des Personals übermäßig verwendet, so dass der Verbrauch gestiegen ist, was sich auf den Rest der Kollegen auswirkt, indem die Verfügbarkeit verringert wird, um die Nachfrage nach Lieferungen zu befriedigen“, sagte das Ministerium. Gesundheit in einer Erklärung Dienstagabend. „Das Krankenhaus verfügt über Medikamente, die den Bedarf von Patienten decken, die mit SARS-Cov2 behandelt werden und sich an die Grundliste der Medikamente des Ministeriums für öffentliche Gesundheit und Sozialhilfe halten“, fügt er hinzu.
Am Abend verkündet Monroy über das nationale Netzwerk die Zahlen des heutigen Tages: Am 12. Mai wurden in Guatemala 85 neue Fälle von Covid-19 entdeckt, und die Gesamtzahl der Infektionen erreichte 1.199. Bis 19 Uhr habe das Gesundheitsministerium 529 Tests durchgeführt und 368 weitere seien in Bearbeitung, insgesamt seien es daher 897 Tests gewesen.
Mittwoch, 13.05.2020
Nach den chaotischen Nachrichten des vergangenen Tages beginnt der Tag mit einem Zeitungsbericht der Prensa Libre, welcher den Titel „Temporäre Krankenhäuser nähern sich dem rasch zunehmenden Zusammenbruch von Covid-19 Fällen“. Darin wird nicht nur erneut über die gestrige Lage und die Situation in den temporären Krankenhäusern berichtet, sondern es soll auch ein Einblick in die Arbeit der temporären Krankenhäuser gegeben werden.
In dem Zeitungsbericht wird folgende Information gegeben:
Trotz der Tatsache, dass die Regierung Spenden von Unternehmen und befreundeten Ländern erhalten habe, um das Personal, das sich in der ersten Versorgungslinie befindet, für diejenigen bereitzustellen, die mit dem Coronavirus infiziert sind, verfüge das Gesundheitsministerium über die Mittel, um den Kauf von Verbrauchsmaterialien dafür zu verwalten. Diese hätten die Krankenhäuser nicht erreicht. „Wir arbeiten seit anderthalb Monaten nur mit Spenden“, sagte ein Arzt des provisorischen Krankenhauses des Parque de la Industria gegenüber Prensa Libre, nur wenige Minuten nachdem eine Gruppe von Kollegen das Schweigen gebrochen und die Mängel den Medien gemeldet hatte.
Die Spenden, auf die sich der Arzt bezieht, sind diejenigen, die Unternehmen an die Regierungsbehörden gegeben hätten, und diejenigen, die die Richtlinie des provisorischen Krankenhauses aus eigener Kraft erhalten hätte. „Wir haben bisher keinen Kauf vom Gesundheitsministerium erhalten, alles ist eine Spende, die die Krankenhausdirektoren verwalten konnten“, fügte der Fachmann hinzu. Aufgrund des Mangels an Schutzausrüstung verzögere sich der Eintritt von Ärzten in den Dienst häufig. Er sollte um 8 Uhr beginnen, aber manchmal beginnt er zwei Stunden später, während die Geräte beschafft werden, damit sie sicher in den Bereich gelangen können, in dem sich die Kranken befinden. Es werden zertifizierte N95-Masken, Ganzkörperschutzausrüstung, persönliche Schutzmasken, Handschuhe und Brillen benötigt. „Wir müssen alle vier Stunden alles wechseln, aber weil es keine gibt, werden die Gesichtsmaske und die Linsen gereinigt und wiederverwendet“, sagte der Arzt. Viele der Spenden, die die Ärzte erhalten hätten, erfüllten nicht die angegebene Qualität, was es ihnen erschwere, ihre Arbeit auszuführen, da sie ihnen nicht die notwendige Sicherheit biete. Aufgrund dieser Unannehmlichkeiten müssten sie die Arbeitsstunden verschieben, da es unter ihnen bereits Fälle von Dehydration, Ohnmacht und Hitzschlag gebe, weil sie ungeeignete Geräte verwendeten.
Diese Szene ist laut eben dieses Artikels nicht einzigartig. Weniger als 24 Stunden vor der öffentlichen Beschwerde der Ärzte des Parque de la Industria hätten sich die Mitarbeiter des Krankenhauses Villa Nueva ausgesprochen und dem Gesundheitsministerium eine Frist von 48 Stunden gegeben, um ihre Forderungen zu klären. Das wichtigste sei Personal einzustellen, da nur drei Ärzte 90 Patienten betreuten.
Ebenfalls am Morgen erscheint ein Zeitungsbericht, in welchem sich der Vizepräsident als Reaktion auf die Ärzte zu Wort meldet. In einem Interview mit der Prensa Libre räumte er Mängel bei den Krankenhäusern ein und entschuldigte sich beim medizinischen Persona. Auf die Frage, wie er die öffentlichen Beschwerden verstehe, verspricht er, dass Anstrengungen unternommen werden würden, um das medizinische Personal zu unterstützen.
Als sich der Gesundheitsminister am Abend schließlich in der nationalen Ansprache meldet, gibt er 143 neue Corona-Infektionen bei insgesamt 803 durchgeführten Tests bekannt. 301 Test-Auswertungen stünden noch aus. Demnach steigt die offizielle Anzahl an (offiziellen) Corona-Infektionen auf 1.342.
Donnerstag, 14.05.2020
Es ist das erste Mal seit fast 2 Wochen, dass sich der Präsident bei den Ansprachen an die Nation unter der Woche direkt an das Volk wendet – in den vergangenen Tagen hatte dies der Gesundheitsminister übernommen, so dass ausschließlich die Sonntags-Rede vom Präsidenten gehalten wurde.
Der Präsident gibt an diesem Tag nicht nur 176 neue Corona-Infektionen bekannt, durch welche die offizielle Gesamtzahl auf 1.518 steigt, sondern auch Restriktionen, die mit sofortiger Wirkung in Kraft treten. Die neuen Restriktionen, die zunächst bis Montag gelten sollen, sind folgende:
- Totale Schließung von Guatemala vom Donnerstag, 14. Mai um 5 Uhr nachmittags bis Montag, 18. Mai um 5 Uhr.
- Ausnahmen: Schwertransporte zu den Häfen, zum Transport von Nahrungsmitteln, Wasser, Medikamenten und Propangas sowie zur Versorgung der Grundversorgung (Wasser, Energie, Telefon und Internet) verkehren. Auch Menschen mit schweren Krankheiten, die behandelt werden müssen.
- Ab Montag, dem 18., ist die Mobilität für Einzelpersonen nur noch von 5 Uhr morgens bis 5 Uhr nachmittags und nur in Notfällen möglich.
- Nur der Fußgängerverkehr, nicht in Fahrzeugen oder Motorrädern, zu Geschäften und Lebensmittelgeschäften in der Nachbarschaft und nur von 8 bis 11 Stunden mit Maske und unter Beachtung der sozialen Distanz ist gestattet.
- Kommunale Märkte können nur montags, mittwochs und donnerstags von 6 Uhr morgens bis 1 Uhr nachmittags betrieben werden.
- Supermärkte sind nur montags, mittwochs und donnerstags von 9 bis 16 Uhr geöffnet (dh sie sind an diesem Wochenende nicht geöffnet). Der Home-Service von Supermärkten kann in den kommenden Tagen funktionieren.
- Apotheken können ohne Einschränkung und Lebensmittellieferdienste ohne zeitliche Einschränkungen betrieben werden.
- Banken und Tankstellen sind ebenfalls bis Montag 5 Uhr geschlossen, die Geldautomaten funktionieren jedoch.
Außerdem berichtete Giammattei, dass ein Bereich des Roosevelt Hospital in der Hauptstadt geschlossen worden sei und das Personal, die Patienten und die Besucher, die angekommen seien, sich in Quarantäne befänden. Es würden überdies keine neuen Patienten aufgenommen.
Des Weiteren sagte Giammattei, dass diese Maßnahmen auch nächste Woche angewendet werden, das heißt von 5 Uhr nachmittags am Donnerstag, 21. Mai, bis 5 Uhr morgens am Montag, 25, aber ohne Tiendas, weil man dann genügend Zeit gehabt hätte, sich einzudecken.
[Persönliche Anmerkung: Ich bin aktuell in der glücklichen Lage, einen vollen Kühlschrank zu haben, möchte mir aber ehrlich gesagt nicht ausmalen, wie voll die Supermärkte am kommenden Montag und Mittwoch sein werden, weil sich die Menschen auf die totale Ausgangssperre dann wieder ab Donnerstag vorbereiten.]
Freitag, 15.05.2020
Aufgrund der Tatsache, dass die Rede des gestrigen Tages zu einiger Verwirrung geführt und noch nicht die restliche kommende Woche abgedeckt hatte, wurde am Freitag für Aufklärung gesorgt. Konkret gibt es folgende Restriktionen, neben denen, welche oben bereits aufgelistet sind:
Guatemala befindet sich in einem Lockdown ab spätestens 11 Uhr. Während der Verkehr am Freitag, Samstag und Sonntag komplett verboten ist, ist es erlaubt, sich von 8 bis 11 Uhr zu Fuß auf den Straßen zu bewegen. Die Motive für diese Bewegungen liegen ausschließlich darin, den nächstgelegenen Supermarkt oder die nächstgelegene Tienda aufzusuchen.
Von Montag, den 18.05. bis Donnerstag, den 22.05. sind die Supermärkte nur am Montag, Mittwoch und Donnerstag von 9 bis 16 Uhr und die Märkte von 6 bis 13 Uhr geöffnet. Autofahren und das Fahren von Zweirädern ist von 5 bis 17 Uhr gestattet. (Zuvor ging die Ausgangssperre von 4 bis 18 Uhr.)
Von Freitag, den 23.05. bis Sonntag, den 24.05. geht es dann in den kompletten Lockdown.
Abgesehen von der Aufklärung gibt es an diesem Tag noch Meldungen darüber, dass das Roosevelt Krankenhaus nur einen Teil des Gebäudes geschlossen habe und weiterhin Patienten aufnehmen würde. Aufgrund der Tatsache, dass das Krankenhaus in der Hauptstadt und das Krankenhaus in Villa Nueva keine Corona-Patienten mehr aufnehmen könne, würde dies nun vom Roosevelt übernommen.
Außerdem wurde das Militär mit Panzern außerhalb der Stadt gesehen. Nach offiziellen Angaben sei dies aber nicht auf Sicherheitsmaßnahmen oder die Überprüfung der Ausgangssperre oder anderes zurückzuführen, sondern es sei lediglich eine Übung gewesen, um die Funktionalität der Fahrzeuge zu überprüfen.
Aufgrund der Unruhe in den sozialen Medien über die verhängte totale Ausgangssperre meldet sich der Präsident am Abend an die Nation: Neben überaus emotionalen Erklärungen bzgl. der Umsetzung des Lockdown verkündet er 125 neue Corona-Infektionen bei 1.600 genommenen Proben, so dass die offizielle Gesamtzahl bei 1.643 liegt.
Samstag, 16.05.2020
Und weil es immer noch Uneinigkeit gibt, legt das soziale Netzwerk noch einmal nach:
Am Samstagabend werden insgesamt 120 neue Corona-Infektionen bekannt gegeben. Die offizielle Gesamtzahl liegt demnach bei 1.763.
Sonntag, 17.05.2020
Allein an diesem Sonntag wurden 149 neue Fälle von gemeldet, von denen 89 Männer und 60 Frauen sind. Darüber hinaus wurden zwei Todesfälle gemeldet, bei denen es sich um eine 42-jährige Frau und einen 63-jährigen Mann handelt.
Insgesamt gibt es offiziell 1.912 Corona-Infektionen in Guatemala.
Des Weiteren werden ein paar Veränderungen an den gemachten Restriktionen vorgenommen, die wahrscheinlich [persönliche Interpretation!] auf die zahlreichen Demonstrationen im Land in den vergangenen Tagen, die Morddrohungen, die der Präsident erhalten haben soll und die Müll-Problematik zurückzuführen sind:
Die totale Ausgangssperre für Donnerstag bis Sonntag wird teilweise aufgehoben und gilt nun von Freitag 17 Uhr bis Montag 17 Uhr. Die Supermärkte werden von Montag bis Freitag von 6 bis 16 Uhr geöffnet sein.
Montag, 18.05.2020
Der Vormittag beginnt sehr laut: Ab 5 Uhr, als die Mobilitätsbeschränkungen endeten, fahren Tausende von Autofahrern an ihre Arbeitsplätze. Es gab lange Staus in den Einfahrten zur Hauptstadt. Laut der Prensa Libre handelt es sich hierbei um einen völlig normalen Montagmorgen außerhalb Corona-Zeiten.
[Persönliche Anmerkung: Der Vergleich mit einem „normalen Montagmorgen“ hinkt; bei dem Verkehr ist wohl eher die Bezeichnung „ein typischer Freitagnachmittag“ zutreffend – in diesem Fall betraf es jedoch den ganzen Tag, auch noch nach Beginn der Ausgangssperre.]
In der abendlichen Rede erklärt der Präsident nicht nur ausführlich die Vorgehensweisen, um finanzielle Unterstützung und den Bono von Q1.000 zu erhalten, sondern auch 89 neue Corona-Infektionen, so dass die (offizielle) Zahl nun bei 2.001 liegt.
Dienstag, 19.05.2020
Auf 1.189 durchgeführte Tests auf Covid-19 kommen an diesem Tag 132 Neu-Infektionen, so dass die offizielle Zahl an Corona-Infektionen in Guatemala auf 2.133 steigt.
Mittwoch, 20.05.2020
An diesem Morgen ist die Transportsituation in Mittelamerika an den Grenzübergängen Thema der Nachrichten.
Bereits vor einigen Wochen wurde darüber berichtet, dass der Schwertransport an den Landesgrenzen der jeweiligen Länder Zentralamerikas stockt. Unter anderem wurde damals ebenfalls bekannt gegeben, dass der Transport von Gütern lediglich 72 Stunden in Guatemala bleiben dürfe, was aufgrund des Papierkrams, der dabei zu erledigen ist, zeitlich nicht möglich ist, da hierfür mindestens 10 Tage einzuplanen sind.
Diese Situation hat sich in den vergangenen Wochen kaum verändert, sondern ist vielmehr noch chaotischer und schlimmer geworden.
In ihrem Zeitungsbericht schreibt die Prensa Libre Folgendes: „Die Situation des Frachttransports ist chaotisch und steht kurz vor einer humanitären Krise, weil sie [die LKW-Fahrer] nirgendwo essen, schlafen, sich um ihre Grundbedürfnisse kümmern können und auch angegriffen werden.“ Unter den aktuellen Bedingungen könnte keine Fracht mehr nach Costa Rica befördert werden, da das, was die costaricanischen Behörden vorschlagen, um die Waren zu transferieren oder die Transporter für einen lokalen Piloten bereitzustellen, um sie innerhalb des Landes zu fahren, nicht durchführbar ist. Die von der Regierung getroffenen Maßnahmen sehen vor, dass Luftfahrtunternehmen nur die Einrichtungen der Landesgrenzposten in Costa Rica betreten dürfen, um die logistischen Operationen durchzuführen, die zur Gewährleistung der Importe und Exporte des Landes erforderlich sind. Darüber hinaus ist die Einreise von Transportern auf der Durchreise gestattet, dh von Transportern, die von der Nordgrenze zur Südgrenze oder umgekehrt fahren. Dies jedoch führe zu hohen Kosten.
Des Weiteren sei es so, dass die LKW-Fahrer seit mehreren Tagen an den Grenzen stünden. Dies sei unmenschlich und widerspreche dem, was es in der aktuellen Situation zu vermeiden gelte – Menschenansammlung und fragwürdige hygienische Bedingungen.
Die Situation könnte jedoch auch starke Auswirkungen auf die einzelnen Länder haben, denn es würden damit nicht nur zahlreiche Waren und Güter nicht im- bzw. exportiert werden können, um die Bevölkerung zu versorgen, es könnte auch schwerwiegende Auswirkungen und Schäden für die Wirtschaft der einzelnen Ländern haben.
Nach Angaben der Zeitung befänden sich aktuell 800 gestrandete LKW aus Guatemala an der Grenze zu Costa Rica.
Guatemala importiert aus Costa Rica 691 Millionen US-Dollar pro Jahr, hauptsächlich Lebensmittel und Milchprodukte. Guatemala wiederum exportiert in das zentralamerikanische Land 430 Millionen US-Dollar pro Jahr, hauptsächlich Toilettenpapier, Medikamente und Lebensmittel, die schnell verderblich sind, wie beispielsweise Avocados.
Der Gesundheitsminister Hugo Monroy berichtet am Abend über 132 neue Fälle, somit liegt die offizielle Gesamtzahl bei insgesamt 2.265 Fällen. Zwei weitere Patienten starben, zwei Männer im Alter von 72 und 67 Jahren, insgesamt 45. Es wurden 1.484 Covid-19-Tests durchgeführt.
Donnerstag, 21.05.2020
In die Situation bzgl. der Deportationen aus den USA ist nach wie vor keine Ruhe gekommen: Präsident Alejandro Giammattei versicherte am 21. Mai, dass die Vereinigten Staaten kein Verbündeter Guatemalas im Kampf gegen die Pandemie des neuen Coronavirus seien. Laut Giammattei habe die Deportation die Quarantänezentren in Guatemala gesättigt und ihr schlechtes Gesundheitssystem in Schwierigkeiten gebracht. „Wir verstehen, dass die Vereinigten Staaten Menschen deportieren wollen, wir verstehen das, aber wir verstehen nicht, dass sie uns alle kontaminierten Flüge schicken“, warf er genervt vor.
Präsident Alejandro Giammattei berichtete über 247 neue Fälle – 152 Männer und 95 Frauen und drei Todesfälle. Das Gesundheitsministerium habe 1.852 Covid-19-Tests durchgeführt.
Freitag, 22.05.2020
Auch die hygienischen Bedingungen bestimmter Krankenhäuser sind nach wie vor Themen in den Nachrichten. Im Folgenden findet sich eine Zusammenfassung dieses Artikels:
Nach mehreren Beschwerden überprüfte das Büro des Menschenrechtsbeauftragten (PDH) das Allgemeine Krankenhaus für Krankheiten des guatemaltekischen Instituts für soziale Sicherheit (IGSS) in Zone 9 der Hauptstadt und bewertete dort die Bedingungen, unter denen Patienten mit Coronaviren werden behandelt.
Laut Zulma Calderón von der PDH befänden sich in diesem Krankenhaus 123 Patienten mit Covid-19: 17 im Medizinbereich, 9 auf der Intensivstation, 52 im Korridor des Notfallbereichs, 34 in Zelten auf der Straße und 11 unter Beobachtung, aber von der Gesamtzahl der Patienten hätten nur 25 ein Bett oder eine Trage. Zwei Patienten würden sich dabei auch ein Bett teilen. Im Interview teilte Calderon mit, dass die Patienten angegeben hätten, unmenschlich behandelt zu werden, die Bedingungen, unter welchen sie behandelt würden, nicht angemessen seien und sich Patienten aufgrund völliger Überfüllung nebeneinander befänden. Die meisten von ihnen befänden sich in einem etwa 2,5 Meter breiten Flur, ohne dass ein Abstand von 1,6 Metern, der als Standard für die Krankenhausversorgung von Patienten mit Coronavirus empfohlen wird, möglich sei.
Die PDH hob auch hervor, dass sich im Zeltbereich, der sich praktisch auf dem Bürgersteig auf der Straße befindet, neu aufgenommene Patienten ansammeln würden, die darauf warten, dass der Covid19-Test entnommen würde und es keine Stühle gebe. Während der Begehung sei nach Angaben des Zeitungsberichts festgestellt worden, dass jeder auf dem Boden esse und außerdem anfällig dafür sei, von Fußgängern gesehen zu werden, die an dem Ort vorbeikommen, da sie nicht abgeschirmt seien.
Die Begehung soll ebenfalls ergeben, dass die meisten Patienten auf dem Boden lägen, einige auf Matten schliefen, andere auf Pappe. Es seien auch ältere Menschen gefunden worden, die mehrere Tage in Rollstühlen geschlafen haben sollen. Einige der wenigen Patienten, die Bettwäsche hatten, hätten angegeben, dass sie seit ihres Aufenthaltes nicht gewechselt worden sei, andere hätten bis zu 6 Tage dasselbe Bettlaken und dieselbe Krankenhauskleidung während ihres Aufenthalts.
Calderon fügte hinzu, dass das IGSS nicht über genügend Wasser in Flaschen verfüge. Es seien nur zwei Möglichkeiten der Wasserentnahme gesehen worden.
Zusätzlich seien während der Tour neun rote Säcke, vermutlich bioinfektiöse Abfälle, beobachtet worden, die zum Zeitpunkt des Besuchs entfernt und außerhalb des Isolationsbereichs platziert worden seien. Genau dort hätten sich jedoch auch Reste und Rückstände vom Abendessen finden lassen.
Die PDH gibt auch an, dass die Testergebnisse mündlich mitgeteilt werden, ohne dass Dokumente vorgelegt werden würden, die den Zustand der Patienten belegen. Sie berichteten ebenfalls, dass positiv diagnostizierte Patienten zusammen mit Patienten gefunden wurden, die auf die Ergebnisse warteten, wodurch sie einem Ansteckungsrisiko ausgesetzt seien.
Bei den Ergebnissen sei auch festgestellt worden, dass zwei Ärzte, eine Krankenschwester und zwei Hilfskrankenschwestern pro Schicht mehr als 100 Patienten betreuen würden.
Bilder und weitere Informationen zu diesem Thema finden sich auch auf der Seite der „Noticias Covid19“ auf Facebook.
Die Fälle summieren sich weiter. Am zweiten Tag in Folge überschreiten sie 200 infizierte Fälle. Der Gesundheitsminister Hugo Monroy berichtete über 231 neue Fälle. Insgesamt gibt es 2.743 Fälle, von denen 2.468 aktiv sind. 1.753 Tests seien an diesem Tag in Guatemala durchgeführt worden.
Samstag, 23.05.2020
Seit Freitag 17 Uhr befindet sich Guatemala in einem erneuten vollständigen Lockdown. Im Unterschied zum vergangenen Wochenende haben dieses Wochenende jedoch nicht einmal kleine Tiendas geöffnet. Der Lockdown dauert von Freitag 17 Uhr bis Montag 17 Uhr, woran sich direkt die Ausgangssperre anschließt, die unter der Woche täglich ab 17 Uhr greift.
Ein kleines Licht am Ende des Quarantäne-Lockdown-Tunnels gibt es jedoch:
Der INGUAT, die Tourismusbehörde Guatemalas, berichtete, dass die Reaktivierung des internen Tourismus am 15. Juli geplant sei, obwohl noch Protokolle und praktische Leitfäden implementiert werden müssten, die im Gesundheitsministerium noch geprüft werden müssten. Der stellvertretende Direktor des Inguat sagte, dass die Institution einen Reaktivierungsplan habe, der den nationalen Tourismus am 15. Juli reaktivieren solle. Er stellte jedoch klar, dass dieser Termin in Abhängigkeit von den Beschränkungen, die die Regierung im Zusammenhang mit dem Coronavirus erließen, verschoben werden könnte. In Bezug auf den internationalen Tourismus hieß es, dass er langsamer reaktiviert werden würde und er voraussichtlich im zweiten Quartal 2021 beginnen würde.
Am Abend berichtet der Gesundheitsminister Hugo Monroy über 311 neue Fälle. 201 Fälle waren von einem einzigen Kontakt und sind in der IGSS. Es gibt vier weitere Verstorbene. Die Gesamtzahl der Fälle beträgt 3.054. 1.844 Tests wurden durchgeführt.
Sonntag, 24.05.2020
An seiner abendlichen Sonntags-Ansprache gibt der Präsident zunächst 370 Neu-Infektionen auf 2.367 abgenommene Tests bekannt. Dadurch steigt die Anzahl der offiziellen Corona-Infektionen auf 3.424.
Im weiteren Verlauf nimmt sich der Präsident ausreichend Zeit, um nicht nur die aktuell sehr hohe Anzahl durchgeführter Tests zu erklären, sondern auch zur allgemeinen Kollaboration aufzurufen. Das Virus sei nur dann zu besiegen, wenn alle zusammen halten, Masken tragen, sich die Hände waschen und vor allem Zuhause bleiben.
Er macht ebenfalls darauf aufmerksam, dass die anstehende Regenzeit aufgrund der daraus resultierenden hohen Anzahl an Moskitos nun vermehrt zu Dengue, Zika, Malaria und Chikungunya führen könnten. Auch spricht er die Frequenz der Erdbeben und die aktuell hohe Vulkan-Aktivität an.
[Persönliche Anmerkung: Gerade während der Regenzeit kommt es aufgrund der Regenmassen bei Vulkan Fuego zu einer gefährlichen und vor allem rasant herunterstürzenden Mischung von pyroglastischer Lava und Schlammlawinen. Die Konsequenzen einer solchen tödlichen Mischung mussten die Menschen in aller Heftigkeit im Juni 2018 erfahren.]
Was die Restriktionen angeht, so gibt es keine Veränderungen, da die Vorgaben der vergangenen Woche auch in der kommenden Woche gelten.
Konkret: Fahrten durch das Land sind nach wie vor verboten, das jeweilige Departamento darf nicht verlassen werden, von Montag bis Freitag gilt die Ausgangssperre von 17 bis 5 Uhr, die Supermärkte haben von Montag bis Freitag von 6 bis 16 Uhr geöffnet. Am Samstag und Sonntag herrscht kompletter Lockdown und eine vollständige Ausgangssperre.
Montag, 25.05.2020
Aktuell ist ein absoluter Lockdown für mehrere Woche Thema. Auch mein Bauchgefühl sagte mir seit mehreren Tagen, dass aufgrund der Entwicklung der Restriktionen ein vollständiger Lockdown die logische Konsequenz wäre, so dass ich gestern damit begonnen habe, mich sowohl in unserem Projekt CoCo als auch privat darauf vorzubereiten. Gestern Nachmittag wurde mein Bauchgefühl schließlich anhand eines Zeitungsberichtes der Prensa Libre in gewisser Weise bestätigt. Im Folgenden werde ich diesen Zeitungsbericht zusammenfassen:
Gegenüber Journalisten erklärte der Präsident am gestrigen Tag, dass „die Schließung unmittelbar“ bevorstünde, wenn die Zahl der Infektionen zwischen 400 und 500 Fällen läge. Die letzte Anzahl von Infektionen an einem Tag bis zum letzten Sonntag, den 24. Mai, betrug 370. Daher forderte der Präsident mit Nachdruck in seiner Rede die Menschen erneut dazu auf, sich an soziale Distanzierung und andere Hygienemaßnahmen zu halten, um weitere Infektionen zu vermeiden.
In seinem Gespräch mit den Journalisten räumte er schließlich ein, dass eine vollständige Schließung von mindestens 15 Tagen bevorstünde, wenn die Zahl der Corona-Infektionen dauerhaft 500 Fälle überschreiten würde.
Auf der anderen Seite, so der Präsident, gäbe es drei Phasen der Öffnung des Landes, die proportional zum Sinken der Infektionen verlaufen könnte:
Phase 1 entspräche dabei einer Lockerung der Mobilitätseinschränkung, d.h. eine Ausgangssperre von 18 bis 5 Uhr (anstelle von 17 bis 5 Uhr). In Phase 2 würde eine erneute Lockerung der Ausgangssperre geschehen – diese läge dann bei 20 bis 5 Uhr. Phase 3 ließe sich als „neue Normalität“ bezeichnen. In einem ersten Teil dieser Phase würden die Mobilitätsbeschränkungen aufgehoben (konkret: die Departamentos dürfen wieder verlassen werden), schließlich geschehe im weiteren Verlauf eine schrittweise Öffnung der Geschäfte und Dienstleistungen und als letzter Schritt eine Öffnung des öffentlichen Transports.
Jede Phase sei nach seinen Angaben progressiv und könne einen Rückschlag erleiden. Um dies zu verdeutlichen, verwendete er einen bildhaften Vergleich: „Es ist wie auf der Strecke in Monaco, wo es sehr enge Kurven und sehr kurze Geraden gibt: Wenn man kann, muss man so viel wie möglich beschleunigen und bei Bedarf bremsen.“
Am Abend gibt das Gesundheitsministerium folgende neue Zahlen bekannt: Auf 1.899 durchgeführte Tests kämen 336 neue Infektionen. Aus diesem Grund steigt die offizielle Zahl an Corona-Infektionen auf 3.760.
Dienstag, 26.05.2020
Am Dienstag veröffentlicht die Prensa Libre einen Bericht mit einem Hilferuf aus dem Krankenhaus San Juan De Dios, in welchem verkündet wird, dass sich das Krankenhaus kurz vor einem Zusammenbruch befände. Die Ärzte des Krankenhauses schlagen vor, private Krankenhäuser oder das Military Medical Center zur Versorgung von Patienten mit Coronavirus zu nutzen.
Außerdem seien nach Angaben des Berichts einige Mängel aufgedeckt worden: Unter anderem heißt es, dass das Krankenhaus hoffnungslos überfüllt sei – es befänden sich 84 Patienten vor Ort, von denen 40 infiziert seien; der Platz sei jedoch nur für 15 Patienten ausgelegt. Des Weiteren seien im Krankenhaus auch Patienten mit anderen Krankheiten anwesend. Aufgrund der Tatsache, dass sich einige Ärzte und Krankenschwestern des Krankenhauses in Quarantäne befänden und/oder positiv auf Covid-19 getestet wurde, sei das Gesundheitspersonal erheblich dezimiert.
Am Abend klärt der Gesundheitsminister über die aktuelle Situation in Guatemala auf: Die 2.125 durchgeführten Tests hätten demnach 194 Neu-Infektionen ergeben, so dass die offizielle Gesamtzahl an Corona-Infektionen bei 3.955 liegt.
Nach Angaben des Ministers seien auch die Verfahren für die Zahlung von Löhnen an das Gesundheitspersonal des Krankenhauses im Parque de la Industria bereits abgeschlossen, und die Ärzte erhielten spätestens am Donnerstag ihr Gehalt.
Mittwoch, 27.05.2020
In einem morgendlichen Zeitungsbericht geht es um die Situation des Roosevelt Krankenhauses in der Hauptstadt. Dort heißt es, dass eine Gruppe von 20 Patienten die Nacht in einem Zelt auf dem Parkplatz des Krankenhaus verbracht haben soll. Die Bedingungen seien dort sehr schlecht gewesen, da es in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch heftig geregnet hatte und die Patienten, um die Toilette zu erreichen, 50 Meter außerhalb der Zelte hätten laufen müssen. Die Ärzte des Krankenhauses baten daher das Gesundheitsministerium um Unterstützung. Zulma Calderon warnte in diesem Bericht: „Wir bekräftigen gegenüber dem Gesundheitsministerium die Dringlichkeit der Umsetzung von Maßnahmen zur Bewältigung dieser Situation. Es ist notwendig, dringend nach anderen Räumen zu suchen, da das Krankenhausnetz des Landes zusammengebrochen ist.“,
In einer verfrühten abendlichen Ansprache, die auf eine sich daran anschließende Pressekonferenz zurückzuführen ist, werden 191 neue Corona-Infektionen bekannt gegeben, mit denen sich die aktuelle offizielle Gesamtzahl auf 4.145 beläuft. Im Unterschied zu den vergangenen Tagen wurden allerdings lediglich 1.277 Tests durchgeführt.
[Persönliche Anmerkung: Es darf wohl mit einer leichten Entwarnung zu rechnen sein, was den völligen Lockdown des Landes angeht. Zumindest scheinen wir in der kommenden Woche noch davon verschont zu bleiben.]
Eine Entwarnung gibt übrigens auch der Präsident in seiner Rede am Abend. Während seiner Ansprache räumt er mit Gerüchten auf, dass er krank sei oder sich gar infiziert hätte. Es ginge ihm gut, sie würden nur rund um die Uhr arbeiten.
Des Weiteren macht er deutlich, dass die Schließung des Landes nicht sicher sei, sondern lediglich der letzte Schritt, falls es sich als unmöglich erweist, die Infektionszahlen zu kontrollieren. Er bekräftigt, dass er nie gesagt habe, dass es zu einer definitiven Schließung kommen würde, behält sich jedoch vor, eine solche vorzunehmen. Würde es jedoch soweit kommen, so der Präsident, würde er dies auch konkret ankündigen.
Donnerstag, 28.05.2020
Neben zahlreichen Demonstrationen, die an diesem Tag am Plaza Central in der Zone 1 und anderen Stadtbezirken stattfanden (Bilder und weitere Informationen finden sich in diesem Artikel), um gegen die von der Regierung auferlegten Restriktionen zu protestieren, vermeldet Guatemala an diesem Tag folgende Zahlen:
Insgesamt seien am Donnerstag 203 Neu-Infektionen auf 1.321 Tests hinzugekommen. Die Gesamtzahl beläuft sich demnach auf 4.348.
Freitag, 29.05.2020
Der Präsident Alejandro Giammattei verlängerte den Ausnahmezustand nun offiziell um weitere 30 Tage. Außerdem wird es ab 17 Uhr – mit Beginn der Ausgangssperre – einen erneuten völligen Lockdown bis Montagmorgen 5 Uhr geben.
Die Ausgangssperre an diesem Tag kann jedoch nicht von allen Menschen eingehalten werden. Aufgrund des starken Regens – die Regenzeit hat in Guatemala begonnen – und des üblichen Freitags-Verkehrs in der Hauptstadt kam es an diesem Tag zu massiven Staus, überschwemmten Straßen, so dass Fahrzeuge noch lange nach Einsetzen der toque de queda auf den Straßen zu hören waren.
Der Gesundheitsminister Hugo Monroy berichtete in der abendlichen Ansprache über 259 neue Fälle, 10 Todesfälle und 1.133 durchgeführte Tests. Insgesamt gibt es 3.867 aktive Fälle, 90 Todesfälle und 4.607 Fälle gesamt.
Der Minister sagte ebenfalls, dass das Gesundheitssystem insgesamt 756 Beatmungsgeräte habe – 24 davon seien im Parque de la Industria in der Hauptstadt. Guatemala warte aktuell darauf, mehr Geräte erwerben zu können, hätte diese jedoch bisher nicht die Dringlichkeit gesehen, mehr zu erwerben.
Samstag, 30.05.2020
Drei Gemeinden in Solala (Gegend Lago Atitlan) erwachten am Samstagmorgen in einem Belagerungszustand. Gemäß Artikel 2 des Dekrets 10-2020, welches im Rahmen der Pandemie erlassen wurde, wurde die Belagerung entschieden, weil „eine Reihe von Maßnahmen durchgeführt wurden, die sich auf die Ordnung, die Regierungsführung und die Sicherheit der Einwohner auswirken“.
Demnach sei es an diesen 3 Orten zu „fundierten Hinweisen auf Gewalttaten und bewaffneten Angriffen gegen Einzelpersonen oder Behörden zwischen den Gemeinden beider Gemeinden, die aus territorialen Streitigkeiten resultieren und Konflikte und Lebensgefahren hervorrufen“ gekommen. Es ginge darum, die „Freiheit, Gerechtigkeit, soziale Entwicklung, den Frieden und Sicherheit der Einwohner “ herzustellen.
In die Situation bezüglich der hygienischen Bedingungen und der Bezahlung des Gesundheitspersonals der Krankenhäuser ist nach wie vor keine Ruhe gekommen. In einem Zeitungsbericht der Prensa Libre wird berichtet, dass die Ärzte des provisorischen Krankenhauses des Industrieparks den Behörden des Gesundheitsministeriums an diesem Samstag sieben Tage Zeit gegeben hätten, um ihre Anfragen zu bearbeiten, andernfalls würden sie ihre Arbeit niederlegen.
Im Folgenden geschieht eine Zusammenfassung des Zeitungsberichts: An diesem Samstag habe eine Gruppe von Ärzten dieser Einrichtung eine Liste der Probleme veröffentlicht, mit denen sie bei der Versorgung von Patienten mit Covid-19 konfrontiert sind und die in dieses provisorische Krankenhaus eingeliefert werden.
Sie prangerten unter anderem den Personalmangel in den Intensiv- und Isolationsbereichen an, in denen sie versicherten, dass neben Allgemeinärzten und Spezialisten auch Atemtherapiepersonal, Krankenschwestern, Laboranten und Apothekenpersonal erforderlich seien. Sie forderten, das Angebot an Arbeitsplätzen mit Gebühren und angemessenen Stunden je nach Fachgebiet zu verbessern. Sie forderten erneut die Einrichtung eines Labors innerhalb des provisorischen Krankenhauses, das die Ergebnisse der Tests beschleunige, deren Lieferung an die für die Patienten zuständigen Ärzte manchmal bis zu 20 Tage dauert. Sie fügten hinzu, dass sie neben dem Mangel an Medikamenten und Hilfsmitteln für die Versorgung von Patienten mit Covid-19 auch Medikamente zur Versorgung von Insassen benötigten, die auch an Bluthochdruck, Diabetes, chronischen Herzerkrankungen, Magen-Darm-Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen und Infektionen leiden. Die Ärzte bestritten auch die Aussagen der stellvertretenden Finanzministerin des Gesundheitsministeriums, in denen versichert worden sei, dass sie für die bisher im provisorischen Krankenhaus des Industrieparks erbrachten Leistungen bezahlt worden seien.
Eine Liste mit den aufgeführten Mängeln wird von der Prensa Libre ebenfalls in dem oben genannten Artikel veröffentlicht. Grob lassen sich folgende Punkte daraus ablesen.
- Unzureichende Anzahl von medizinischem und paramedizinischem Personal.
- Straffung des Test-Verfahrens und Forderung nach Installation und den Betrieb von Laborgeräten
- Mangel an Medikamenten in der Apotheke und in der medizinischen Grundversorgung
- Mangel an angemessener persönlicher Schutzausrüstun
- Nicht vorhandene Arbeitsverträge
- Nichtbezahlung der erbrachten professionellen Dienstleistungen seit Beginn der Krise
- Fehlende Garantie für das Berufsrisiko
Auch das Wetter ist an diesem Tag ein Thema der Nachrichten, denn auch wenn die Regenzeit zeitlich betrachtet rechtzeitig eingesetzt hat, so regnet es seit Freitag nahezu ununterbrochen. Ein tropisches Tiefdruckgebiet zieht über das Land und sorgt für Überschwemmungen. Der kommende Sonntag soll dabei besonders stark werden.
Hugo Monroy, Gesundheitsminister, berichtete am Abend von 9 Verstorbenen, 132 neuen Corona-Infektionen auf 1.740 durchgeführte Tests, so dass die Gesamtzahl auf 4.739 steigt.
Sonntag, 31.05.2020
Und wieder sind die Bedingungen der Krankenhäuser ein Thema. Dieses Mal geht es aber nicht um die Situation der Ärzte, sondern um die der Patienten.
Patienten mit Covid-19, die im IGSS in Zone 9 stationiert waren, sollen am 30. Mai berichtet haben, dass eine Leiche länger als 6 Stunden im Krankenhaus gelegen habe, ohne in die Leichenhalle gebracht worden zu sein. Patienten, die Bilder aus dem Krankenhaus verbreiteten, teilten Prensa Libre mit, dass die Frau gegen 14:00 Uhr starb und mehrere Stunden bei ihnen war, ohne dass ein Arzt das Zimmer erreichte.
Im Folgenden findet sich eine kurze Zusammenfassung des Zeitungsberichts der Prensa Libre – Details und das dazugehörige Bild- und Videomaterial finden sich im Artikel:
„Sie lassen uns mit der verstorbenen Person essen“, sagte eine Frau mit Covid-19, die die Bilder aufzeichnete. Ein anderer Patient bat Präsident Alejandro Giammattei um Hilfe bei der Beurteilung. Er prangerte an, dass sich das Gesundheitswesen in einem schrecklichen Zustand befinde. „Wir infizieren uns schlimmer. Anstatt gesund zu gehen, gehen wir von hier aus schlechter als wir hereingekommen sind“, sagte er. In einem zweiten Video berichtete dieselbe Patientin, dass die Frau keine medizinische Versorgung erhalten habe. „Die Ärzte kamen nur vorbei, fragten nach ihrem Namen, sie wussten ihn nicht und ließen sie dort zurück, bis die arme Dame starb“, sagte er. Darüber hinaus sei gesagt worden, dass andere Patienten dort neben der Leiche gegessen hätten und dass sich in diesem Raum viele ältere Menschen befänden.
Das Büro des Menschenrechtsbeauftragten (PDH) erhielt um 18.30 Uhr Anrufe, in denen der Vorfall gemeldet wurde, und befahl daher dem diensthabenden Personal, die Beschwerde weiterzuverfolgen. „Nach telefonischer Überprüfung berichtete der IGSS-Supervisor, dass die Leiche gegen 20:30 Uhr entfernt wurde“, gab die Einrichtung an. Carlos Contreras, Präsident des Verwaltungsrates für soziale Sicherheit, sagte gegenüber Guatevisión , er sei „zutiefst schockiert und absolut enttäuscht“ von dem, was passiert sei. „Ich entschuldige mich enorm bei der Familie und den Begünstigten und Mitgliedern, die sich in diesem Raum befinden“, sagte er. Der Beamte gab zu, dass es ein Fehler gewesen sei, die Leiche nicht entfernt zu haben. Er fügte hinzu, dass das IGSS eine Untersuchung eingeleitet habe.
Die Präsidenten-Rede an diesem Abend – entschuldige, dass ich Probleme habe, sachlich zu bleiben – muss ich mir mehrmals anhören, da mich deren Inhalt fassungslos macht und mit einem solchen in der aktuellen Situation wahrlich nicht gerechnet hatte.
Neben anfänglichen Ausführungen über das Wetter und den Tropensturm Amanda [Bilder dazu finden sich in diesem Artikel.] kündigt der Präsident an, dass er aufgrund der aktuellen Lage und des Tropensturms Amanda weitere 30 Tage des Ausnahmezustands beantragt habe.
[Persönliche Anmerkungen: Keinesfalls möchte ich den Tropensturm herunterspielen, der Regen der vergangenen Tage war verheerend und zahlreiche Städte und Dörfer stehen völlig unter Wasser, aber: Seit wann ist ein Tropensturm, wie er während der Hurrikane-/ Regenzeit nun einmal geschieht, Grund für die Beibehaltung eines Ausnahmezustandes?]
Des Weiteren informiert er über den Belagerungszustand der drei Gemeinden in Solala (siehe 30.05.2020).
Die Zahlen des heutigen Tages sehen folgendermaßen aus: Auf 1.637 durchgeführte Tests kommen 348 Neu-Infektionen, so dass Guatemalas offizielle Gesamtzahl bei 5.087 liegt.
Schließlich werden die Restriktionen für die kommende Woche genannt: Die absolute Ausgangssperre am kommenden Wochenende wird aufgehoben und die Ausgangssperre unter der Woche insofern gelockert, dass sie erst ab 18 Uhr beginnt. Des Weiteren gelte die Ausgangssperre am Wochenende ebenfalls ab 18 Uhr. Nach Angaben des Präsidenten sei das Land nun auf dem Weg in die „neue Normalität“.
[Persönliche Fragen, die ich mir nach dieser Rede stelle: Was auf den ersten Blick ja ein Segen zu sein scheint, weil die Ausgangssperre an den Wochenende in der Tat mittlerweile eine Belastung darstellt, macht mich doch ein wenig stutzig und wirft Fragen auf: Ganz offensichtlich wurden in den vergangenen Tagen deutlich weniger Tests durchgeführt als in der Woche zuvor; weniger Tests bedeutet weniger offizielle Infektionen. Warum werden weniger Tests durchgeführt? Geht man davon aus, über den Berg zu sein? Soll die Infektionszahl absichtlich kleiner gehalten werden? Mit der Lockerung der Ausgangssperre befindet sich Guatemala in Phase 1 der Rückkehr zur Öffnung – siehe Information vom 25.05., wo die 3 Phasen der Rückkehr zur neuen Normalität aufgeführt sind. Wie kann aufgrund der beschriebenen Situation in den Krankenhäusern und der nach wie vor steigenden Anzahl an Infektionen denn an eine Lockerung zu denken sein? Ist die Beantragung eines erneuten Ausnahmezustandes von weiteren 30 Tagen – aufgrund von Covid-19 UND eines Tropensturms – da nicht ein wenig widersprüchlich? Ist eine Rückkehr zur „neuen Normalität“ gleichbedeutend damit, dass von offizieller Seite, weil eben diese Rückkehr geschieht, kein Fokus mehr auf die arme Bevölkerung gelegt werden muss und bedeutet das, dass von offizieller Seite keine weitere Unterstützung derselben mehr erfolgt? In den vergangenen Monaten hatten 1 Million Menschen Unterstützung von offizieller Seite durch Care Pakete und die Anmeldung des Bono von Q1.000 erhalten. Guatemalas Bevölkerung beläuft sich auf 17 Millionen Menschen, von denen nach Angaben des Bundesministeriums mehr als 50% in Armut leben. 9% leben in extremer Armut. Um den Bono beantragen zu können, sind Lese- und Schreibkenntnisse und vor allem eine Stromrechnung (für die Erhebung der Daten) und eine Internetverbindung (zum Ausfüllen der Daten) notwendig, um den Bono zu beantragen. Werden die Menschen, die bisher keine Unterstützung erhielten, in der Zukunft unterstützt? – Ich weise explizit daraufhin, dass ich frage, nicht behaupte!]
Montag, 01.06.2020
In einem morgendlichen Artikel der Prensa Libre wird die häusliche Quarantäne und die Vorkommnisse des vergangenen Tages in Bezug auf die Situation im Krankenhaus zum Thema.
[Anmerkung: Am vergangenen Tag wendeten sich Patienten eines Krankenhaus in der Hauptstadt an die Presse und berichteten von einer Leiche in ihrem Zimmer, welche über mehrere Stunden nicht beseitigt worden war.]
Laut Zeitung soll es asymptomatischen Covid-19-Patienten in Quetzaltenango möglich sein, sich zu Hause unter strenger Überwachung und Nachsorge zu erholen, sofern sie einen Ort haben, an dem sie isoliert bleiben können. Derzeit sei jedoch nicht klar, ob die Maßnahme für das gesamte Land gilt.
[Anmerkung: In den vergangenen Wochen war das Auskurieren/die Quarantäne für zahlreiche Menschen nur in Krankenhäuser oder eigens dafür bereitgestellten Hotels möglich. Dies ist auf den Umstand zurückzuführen, dass zahlreiche Guatemalteken aufgrund ihrer häuslichen Situation nicht möglich, da viele Familien mit mehreren Personen in einem Haushalt leben, sich teilweise mit anderen Familien auch ein Haus teilen und mit ihrer Familie lediglich ein Zimmer eines kompletten Hauses bewohnen.]
In Bezug auf die Situation im Krankenhaus schreibt die Zeitung: Die Patienten, die am vergangenen Samstag angaben, mehrere Stunden neben dem Körper einer an Covid-19 verstorbenen Person im Krankenhaus des guatemaltekischen Instituts für soziale Sicherheit (IGSS) in Zone 9 geblieben zu sein, seien Berichten zufolge gestern in Hotels und andere Module gebracht worden. Diese Übertragung sei nach Angaben der Kommunikationsabteilung dieser Einrichtung Teil der Änderung ihrer Dienstprotokolle, um eine ähnliche Situation zu vermeiden.
Auch die Republica veröffentlicht einen Bericht über die Situation: Carlos Contreras, Präsident des IGSS-Verwaltungsrates, versicherte Prensa Libre, dass die Untersuchung der Ereignisse am selben Samstag begann und administrative oder andere Sanktionen nicht ausschloss. Was geschah, zwang dazu, eine Bewertung der festgelegten Pflegeprotokolle vorzunehmen, damit „es nicht wieder vorkommt“, versicherte er und gab zu, dass es ein Fehler war, den Körper in der festgelegten Zeit nicht aus dem Raum zu entfernen. […] Der im Video gezeigte Bereich ist derselbe, den die PDH am 22. Mai besucht hatte und davon berichtete, dass dieser gesättigt war.
Noch am Abend wird vermeldet, dass das Krankenhaus zukünftig keine Operationen durchführen würde oder für andere medizinische Notfälle zur Verfügung stünde. Auf diese Weise, so das IGSS, sei es möglich, Platz zu schaffen und die Patientenversorgung zu verbessern. Alle Operationen würden in den Krankenhäusern von Juan Arévalo Bermejo in Zone 6 und im Unfallkrankenhaus Ceibal durchgeführt.
Der Human Rights Ombudsman (PDH) bestätigte, dass im IGSS-Hauptquartier in Zone 9 der Hauptstadt 123 Patienten mit Covid-19 gewesen seien.Er fügte hinzu, dass nur 25 eine Liege-Möglichkeit zur Verfügung gehabt hätten. Während der Inspektion stellte die PDH fest, dass sich die Patienten in „totaler Überfüllung“ nebeneinander befunden hätten.
Folgende weitere Beobachtungen seien gemacht worden (exemplarisch, nicht vollständig):
- Der Zeltsektor befände sich auf dem Bürgersteig (auf der Straße). Dort befänden sich die neu aufgenommenen Patienten und würden auf die Entnahme der Covid-Tests warten.
- In diesem IGSS-Krankenhaus gäbe es keine Stühle, auf denen Patienten warten können. Gegen 21 Uhr speisten sie auf dem Boden.
- Ältere Menschen seien in Rollstühlen gefunden worden, in denen sie mehr als drei Tage geschlafen haben sollen.
- Die Patienten gaben an, dass der Test durchgeführt wurde und sie bis zu drei Tage auf das Ergebnis hätten warten müssen.
- Positiv diagnostizierte Patienten seien zusammen mit Patienten gefunden worden, die auf die Ergebnisse warteten.
- Patienten mit chronischen Krankheiten erhielten keine Medikamente, sie müssten diese mitbringen.
- Es gebe nur eine Toilette im Flurbereich für Patienten. Diese sei schwer zugänglich und würde von Männern und Frauen benutzt. Darüber hinaus hätten alle Patienten nur eine Dusche. Im Badezimmer sei kein Toilettenpapier oder Seife gefunden worden.
- Es gebe nicht genug Wasser in Flaschen.
In der abendlichen Ansprache an die Nation werden folgende Informationen gegeben: Die Zahlen des heutigen Tages sehen folgendermaßen aus: Auf 1.591 durchgeführte Tests kommen 249 Neu-Infektionen, so dass Guatemalas offizielle Gesamtzahl bei 5.336 liegt.
Dienstag, 02.06.2020
An diesem Morgen ist die Bildung und die erfolgte Schulschließung Thema der Nachrichten. Gleich drei Artikel finden sich auf der Seite der Prensa Libre in Bezug auf dieses Thema, von welchem ich einen genauer betrachten werde:
Nach Aussage der Zeitung gebe es noch kein genaues Datum, an dem die Schüler in die Klassenzimmer zurückkehren werden, da unklar ist, wie sich die Pandemie im Land weiterhin verhält.
Nach dem Schulkalender 2020 würde das Schuljahr der öffentlichen Schulen am 30. Oktober enden [Persönliche Anmerkung: Das Schuljahr der privaten Schulen endet offiziell etwas später.], aber aufgrund des gesundheitlichen Notfalls im Land waren Kinder mehr als 50 Tage lang nicht im Klassenzimmer. Diese Zeit müsse aufgeholt werden, um zu versuchen, das gesetzlich festgelegte Minimum von 180 effektiven Tagen zu erreichen. Aus einem Bericht des MINEDUC (Bildungsministerium) geht hervor, dass die Bildungsministerin Claudia Ruiz verschiedene Szenarien evaluiert, um den Bildungsdienst im öffentlichen Sektor wieder aufzunehmen. Einrichtungen des privaten Sektors, die weiterhin virtuelle Klassen anbieten, würden von dieser Bestimmung ausgeschlossen.
„Es wurde 12 Wochen online gearbeitet, und es wurden Fortschritte beim Erwerb der Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen der Schüler erzielt“, sagt das MINEDUC, und wenn die Möglichkeit besteht, dass das Schuljahr in den kommenden Monaten nicht wieder aufgenommen wird, wird eine Fortsetzung virtueller Klassenzimmer nicht ausgeschlossen.
Für eine Rückkehr in den Unterricht sei auch geplant, dass die Schüler gestaffelt zu den Schulen zurückkehren, die in kleinen Gruppen besucht werden können, um ein Überfüllen der Klassenräume zu vermeiden. Ruiz weist darauf hin, dass sie auch daran arbeiten, Protokolle zu erstellen, um die Pausenzeit zu regulieren, die Kinder innerhalb des Schultages haben würden, sowie für den Umgang mit Lebensmitteln.
Sie sagte: „Wir werden definitiv nicht zur Normalität zurückkehren, wie wir sie uns vorgestellt hatten. Wir werden zu einem anderen Moment zurückkehren, in dem es vorrangig darum geht, die Bedingungen aufrechtzuerhalten, damit unsere Kinder gesund bleiben“.
Was den Ausnahmezustand angeht, so wird berichtet, dass der Kongress diesen für weitere 30 Tage genehmigt habe. Für den morgigen Tag wird eine Rede durch den Präsidenten angekündigt, in welcher mit weiteren Informationen zu rechnen sein soll.
In der abendlichen Ansprache an die Nation werden folgende Informationen gegeben: Die Zahlen des heutigen Tages sehen folgendermaßen aus: Auf 1.591 durchgeführte Tests kommen 250 Neu-Infektionen, so dass Guatemalas offizielle Gesamtzahl bei 5.586liegt. 27.800 Menschen befänden sich derzeit in Quarantäne.
Außerdem gibt das Gesundheitsministerium bekannt, dass sich mittlerweile mehr als 100 Ärzte und Krankenschwestern infiziert hätten.
Abschließend sei die Warnung der amerikanischen Botschaft in Guatemala zu erwähnen, in welcher sie auf kriminelle Handlungen durch Lieferservice aufmerksam macht: „The United States Embassy in Guatemala has received reports of suspicious behavior associated with food deliveries in Guatemala City. With the increased movement restrictions and reduced operating hours of many businesses in Guatemala, people are increasingly taking advantage of the varied food delivery services in the capital. The Embassy advises all U.S. citizens to remain vigilant. Among the suspicious activities recently reported are the arrival of food delivery personnel with false delivery orders. Such false claims allow these personnel to enter controlled residential communities for criminal ends. The Embassy has also received reports of legitimate delivery personnel taking photos of residences while completing confirmed deliveries. In at least one such case, the delivery driver was associated with a gang and gathering information for his associates during the course of his work. To counteract these developments, some residential communities are prohibiting the entry of delivery drivers or requiring that they be escorted by a guard.“
Mittwoch, 03.06.2020
Aufgrund der Tatsache, dass das Dekret bzgl. der Wiedereröffnung des Landes Fehler aufgewiesen hatte, wird das Dekret nun erneut veröffentlicht. Grob enthält dies 4 Phasen (Phase 0: Vorbereitung auf die Wiedereröffnung, Phase 1: Beginn der Wiedereröffnung, Phase 2: Zwischenschritt zur Öffnung, Phase 3: Öffnung) und lässt sich dieses folgendermaßen zusammenfassen:
In Phase 0 werden die Restriktionen gelockert und die Corona-Infektionen verringert. Der Anteil durchgeführter Tests in Bezug auf die Neu-Infektionen beträgt dabei maximal 20%. Die Krankenhäuser sind lediglich mit maximal 80% ausgelastet und es ist genügend Schutzausrüstung für das Gesundheitspersonal für 5 Tage verfügbar.
Phase 1 ermöglicht die teilweise Eröffnung von wirtschaftlichen Aktivitäten und Arbeitszentren wie Handels- oder Schalterdiensten, Restaurants und Cafés, professionellen Sportaktivitäten und touristischen Unterkünften ohne Nutzung von öffentlichen Bereichen und mit Einschränkungen, solange die folgenden Indikatoren erfüllt sind: Verringerung neuer Fälle, ein prozentualer Anteil von Tests und Infektionen von unter 15%, eine Auslastung der Krankenhäuser von maximal 75% und die Verfügbarkeit von Schutzausrüstung für das Gesundheitspersonal für 10 Tage.
Für Phase 2, in welcher die teilweise Öffnung von wirtschaftlichen Aktivitäten und Arbeitsplätzen geschehen soll, gelten die folgenden Indikatoren: Verringerung neuer Fälle, ein prozentualer Anteil von Tests und Infektionen von unter 15%, eine Auslastung der Krankenhäuser von maximal 75% und die Verfügbarkeit von Schutzausrüstung für das Gesundheitspersonal für 15 Tage. [Persönliche Anmerkung: Nein, es handelt sich hier nicht um einen Fehler – die Indikatoren sind tatsächlich abgesehen von den 15 Tagen in Bezug auf das Gesundheitspersonal dieselben wie in Phase 1.]
Phase 3 stellt die Öffnung zur neuen Normalität dar. Diese Phase sieht die Eröffnung aller wirtschaftlichen Aktivitäten und Arbeitsplätze vor, wobei Sicherheits- und soziale Distanzierungsmaßnahmen aufrechterhalten werden, sofern die folgenden Indikatoren erfüllt sind: Verringerung neuer Fälle, ein prozentualer Anteil von Tests und Infektionen von unter 10%, eine Auslastung der Krankenhäuser von maximal 70%.
Auch für die kommunalen Märkte wird ein Protokoll/Konzept erstellt, um eine Ansteckung und das Risiko der Ausbreitung des Virus in den verschiedenen Gemeinden des Landes zu vermeiden. Das Protokoll sieht unter anderem folgende Maßnahmen vor und gilt sowohl für Verbraucher als auch Verkäufer:
- Permanente Verwendung von Masken
- Installation von Desinfektionsteppichen an den Eingängen des Betriebsgeländes
- Alkohol Gel Spender und Waschbecken in den tiendas
- Handlungsrichtlinien für den Fall, dass jemand Symptome hat
- Installation von Vinylschildern mit Anweisungen für Besucher an jedem Markteingang
- Arbeiten mit 50% der Kapazität der Menschen in jedem Markt und Mindestabstände von 1,5 Metern zwischen Ständen und Verbrauchern
Wettertechnisch bleibt es ebenfalls turbulent im Land: Der Tropensturm Amanda ist zwar am Montag weiter gezogen, jedoch ließ das nächste Tiefdruckgebiet nicht lange auf sich warten. Amanda wird von Tropensturm Cristobal abgelöst, der große Schäden anrichtet und erst Ende der Woche weiter ziehen soll.
Die abendliche Rede an die Nation wird für 20 Uhr angekündigt. Der Präsident selbst wird sich ausnahmsweise zu Wort melden (in den vergangenen Wochen hatte der Gesundheitsminister die Ansprachen unter der Woche übernommen – der Präsident wurde nur dann aktiv, wenn es ein wenig brisantere Dinge anzukündigen gab):
In diesem Fall sind 3 Personen anwesend: Der Gesundheitsminister gibt die Zahlen bekannt und ein neuer Minister, der Corona-Minister, wird vom Präsidenten eingeschworen.
Der Gesundheitsminister vermeldet folgende Daten: 174 Neu-Infektionen, 20 Verstorbene, 1.600 durchgeführte Tests und 5.760 offizielle Infektionen.
Der Corona-Minister gibt bekannt, dass in den kommenden Tagen vermehrt getestet würde und ruft dazu auf, dass Menschen, die sich krank fühlen, einen Arzt oder ein Krankenhaus aufsuchen sollten, um weitere Komplikationen zu vermeiden. Des Weiteren spricht er über die vier Phasen der Öffnung des Landes. In einem Schaubild wird gezeigt, wenn die Zahlen der Neu-Infektionen geringer werden würden, würde das Land in die Phase 0 der Öffnung gehen. Diese würde voraussichtlich 14 Tage dauern, um dann in Phase 1 überzugehen. Weitere 14 Tage später könnte der Beginn der Phase 2 und wiederum 14 Tage später der Beginn der Phase 3 stattfinden. Die Voraussetzung, um die jeweiligen Phasen zu beginnen, ist dass eine kontinuierliche Verringerung der Neu-Infektionen auszumachen ist.
Schließlich übernimmt der Präsident das Wort und verkündet, dass heute ein trauriger Tag sei, da am heutigen Tag die meisten Menschen seit Beginn der Pandemie gestorben seien. Er weist jedoch ebenfalls daraufhin, dass es sich bei einigen Fällen um Infizierte gehandelt hätte, bei denen man nichts mehr hätte machen können. Beispielhaft nennt er einen Infizierten, welcher bereits sei längerem mit Covid-19 infiziert gewesen sei, der um 3 Uhr morgens in das Krankenhaus gekommen war und um 5 Uhr verstorben sei.
Ausgehend von diesem Beispiel bittet er die Bevölkerung um „einen großen Gefallen“: Sie sollten keine Angst davor haben, in ein Krankenhaus zu gehen, sie sollten nicht Zuhause bleiben und davon ausgehen, dass sie sich dort erholen könnten, da eine solche Erholung alles andere als leicht sei. Nach mehreren Minuten des Aufrufs in ein Krankenhaus zu gehen veranschaulicht er die Gefährlichkeit des Virus anhand eines 7-minütigen Aufklärungs-Videos, in welchem die Symptome und die Auswirkungen von Covid-19 aufgezeigt werden.
Im Anschluss an das Video nimmt er einige Informationen des Videos auf und berichtet davon, dass die Infektionskurve in Guatemala im Vergleich zu anderen Ländern niedrig sei. Er führt das auf das Gesundheitssystem und die gute Arbeit der Ärzte zurück. Des Weiteren widerspricht er diversen Zeitungsberichten, dass das Gesundheitssystem kollabiert sei. Um diese Aussage zu untermauern, nimmt der die Gesamtzahl der Patienten, die sich in den vergangenen Monaten von Covid-19 erholt hätten (insgesamt 929) und stellt sie der Gesamt-Zahl der Verstorbenen (insgesamt 143) gegenüber. Er schlussfolgert, dass die Zahl der Patienten, die sich erholt hätten, mehr fünf Mal höher sei als die Todeszahlen und dass dies gute Nachrichten seien und es in anderen Ländern Zentralamerikas ganz anders aussehen. Schließlich spricht er über seine eigene Arbeit als Präsident, dass er viel Arbeit in das Land investiert habe, dass er seit Monaten ununterbrochen arbeite und dass ihm die Gesundheit des Landes als Arzt am Herzen liege und er deswegen alle seine Energie darauf verwenden würde, das Land aus Corona herauszuführen und ein neues Guatemala zu schaffen.
Der Corona-Minister übernimmt schließlich Rede und ruft dazu auf, Zuhause zu bleiben, die Distanzierungs-Maßnahmen einzuhalten und die Hände zu waschen.
Donnerstag, 04.06.2020
Der Donnerstag beginnt erneut mit Regen und der Nachricht, dass zahlreiche Straßen des Landes gesperrt seien, weil es in den vergangenen Stunden Erdrutsche gegeben habe. Die Prensa Libre berichtet von dem Tropensturm Cristobal, der bis zum Ende des Wochenende über das Land ziehen und von dem auszugehen ist, dass er große Schäden anrichten wird. Das ganze Land wird aufgrund des Sturms zum Risikogebiet erklärt und es wird darauf hingewiesen, dass der heutige Tag der Tag mit den stärksten Regenfällen sein wird. Bereits in der Nacht habe es wenige Kilometer außerhalb der Hauptstadt einen 90m tiefen Erdrutsch gegeben.
Außerdem werden folgende Informationen über die aktuelle Wetter-Situation gegeben.
- 250.805 Menschen sind von den Regenfällen der letzten Stunden betroffen.
- Zwei Menschen sind an den Folgen von Regenfällen gestorben.
- 313 Menschen bleiben in Notunterkünften in Alta Verapaz, Jutiapa, Jalapa und Santa Rosa.
- 849 Häuser haben durch Regengüsse Schäden.
- 36 Straßenabschnitte sind vom Fall von Steinen, Bäumen und Erdrutschen betroffen.
- 1.008 Menschen wurden evakuiert, weil sich ihre Häuser in Risikogebieten befinden oder beschädigt wurden.
- In Guatemala gibt es laut Conred 1.051 Risikozonen für Erdrutsche, Erdrutsche und Überschwemmungen.
Eine Risikozone bildet dabei der Bereich um Vulkan Fuego, denn die Regenfälle führen zu Erdrutschen, die pyroglastische Lava enthalten.
[Persönliche Anmerkung: Unsere Organisation CoCo ist ebenfalls im ständigen Kontakt mit den Kolonien, die wir in Zone 18 und 1 der Hauptstadt unterstützen. Dabei mussten wir schweren Herzens feststellen, dass im Barranco in Zone 1 bereits Häuser in die Tiefe gestürzt sind und eine unserer Familien in El Limon gerade darum bangt, dass ihr Haus abstürzt.]
In der abendlichen Ansprache an die Nation gehen die Zahlen der Neu-Infektionen hoch: 394 Neu-Infektionen, 15 Verstorbene, 1.573 durchgeführte Tests und 6.154 offizielle Infektionen.
Freitag, 05.06.2020
Sowohl die Schulen als auch die Phasen der Öffnung und die Todeszahlen aufgrund Corona sind an diesem Tag Thema der Nachrichten.
In Bezug auf die Schulen denkt das Mineduc (Bildungsministerium) über mögliche Konzepte zur Öffnung nach. In einem Zeitungsbericht heißt es von Seiten des Ministeriums: Die Schüler müssten nach Gruppen oder nach akademischen Graden [in die Schulen] kommen, damit sie sich abwechseln könnten, und somit würde ein Teil im Bildungszentrum sein, während der andere Teil Hausaufgaben [oder Online-Unterricht] macht.
In Bezug auf die Wiedereröffnung des Landes erklärte die Regierung, dass es noch eine Weile dauern würde, bis man in die Phase 0 eintreten würde: „Wir befinden uns in der Beschleunigungsphase der Pandemie. Wir sind noch nicht einmal in der Nähe dieser Phase 0. Wir befinden uns in der Eskalation, aber die Eskalation betrifft nicht nur Fälle, sondern auch die Fähigkeit, sich um die Krankheit zu kümmern. Wenn wir die Welle abgeflacht haben, können wir an diesen Indikatoren arbeiten .“
Was die offiziellen Todeszahlen durch Corona-Infektionen angeht, so gibt das Gesundheitsministerium bekannt, dass es ein technisches Problem im System gegeben habe und die bisherigen Todeszahlen falsch gewesen seien. Aus diesem Grund werden die Zahlen am heutigen Tag hochkorrigiert. Die Gesamtzahl der Todeszahlen liegt nun bei 216.
Als der Gesundheitsminister am Abend zur Bevölkerung spricht, gibt er folgende Daten bekannt: 331 Neu-Infektionen, 20 Verstorbene, 1.596 durchgeführte Tests und 6.485 offizielle Infektionen.
Samstag, 06.06.2020
Wettertechnisch war und bleibt die Woche turbulent. Die Republica berichtet: Die Regenfälle, die in den letzten acht Tagen registriert wurden, betrafen laut dem Bericht der Nationalen Koordinierung für Katastrophenvorsorge etwa 465.000 Menschen. „1.089 waren vom Verlust ihres Hauses oder Vermögens betroffen, während 1.363 evakuiert werden mussten, um nicht einem Risiko ausgesetzt zu sein“, sagte David de León, Sprecher des Conred. Conred registrierte außerdem 1.445 gefährdete Häuser, 798 mit geringem Schaden, 263 mit mäßigem Schaden und 26 mit schwerem Schaden. Darüber hinaus waren landesweit 69 Autobahnen und 3 Brücken betroffen, es wurde auch berichtet, dass 2 Brücken zerstört wurden.
Die Krankenhäuser bleiben Thema der Berichterstattung. In diesem Bericht der Soy502 geht es um das Krankenhaus in Zone 6 der Hauptstadt, das vom Gesundheitsministerium besucht und überprüft worden ist: Der Besuch wurde vom Büro des Bürgerbeauftragten durchgeführt, bei dem überprüft werden sollte, ob sich vor der Tür des Krankenhauses Sicherheits- und Pflegepersonal befindet, das die Temperatur misst und Patienten, die Pflege benötigen, Hand-Gel bekämen. Im Bericht wurde schließlich angegeben, dass sich beim Besuch rund 40 Patienten in einem provisorischen Flur befunden hätten, ohne Rücksicht auf soziale Distanzierung. An diesem Ort hätten sie zwischen acht und 24 Stunden warten müssen. Eine Trennung zwischen Menschen, die auf die Durchführung von Tests warteten und derer, die auf die Ergebnisse warteten, geschähe nicht. Des Weiteren gebe es zu wenig Pflegepersonal.
Auch seien mittlerweile Covid-19-Tests in Gefängnissen durchgeführt worden: Zwei Insassen seien im Roosevelt Krankenhaus gestorben.
An diesem Samstag werden in Guatemala 307 neue Fälle von Covid-19 gemeldet, von denen 13 Kinder unter 10 Jahren sind. Die jüngsten Patienten sind 3 Babys, die das 1. Lebensjahr noch nicht erreicht haben.
Insgesamt wurden an diesem Tag 1.630 Tests durchgeführt. Nach Angaben des Gesundheitsministers Hugo Monroy habe Guatemala 6.792 Fälle von Covid-19 registriert, von denen 5.427 aktive Fälle seien, 1.133 sich erholt hätten und 230 gestorben seien. Außerdem erklärte die Regierung, dass bis zu 1.800 Tests pro Tag durchgeführt werden könnten.
Sonntag, 07.06.2020
In der abendlichen Ansprache an die Nation werden durch den Gesundheitsminister 263 neue Corona-Infektionen bestätigt und 22 Todesfälle gemeldet. Am heutigen Tag seien 1.740 Tests durchgeführt worden und die Gesamtzahl der Infektionen belaufe sich auf 7.055 Fälle.
Der Präsident gibt eine Liste in Bezug auf Schutzausrüstung bekannt. In dieser Inventarliste benennt er (minutenlang) die Anzahl der jeweils vorhandenen Masken, Mundschutze, Schuhe, etc., die den Krankenhäusern zur Verfügung stünden und dementiert erneut den in den sozialen Medien kommunizierten Kollaps des Gesundheitssystems.
Schließlich bestätigt er, dass 18 Mitarbeiter der Regierung positiv auf Covid-19 getestet worden seien, bekräftigt jedoch, dass er und der Vize-Präsident bei bester Gesundheit seien und der Test negativ ausgefallen sei.
Abschließend macht er darauf aufmerksam, dass die Restriktionen der vergangenen beiden Wochen (kein Lockdown an den Wochenenden, Ausgangssperre von 18 bis 5 Uhr) beibehalten würden und dass er darüber nachdenke, die Phase 0 Mitte Juni einzuleiten, sofern die Corona-Infektionen nicht steigen würden.
Montag, 08.06.2020
In einem morgendlichen Artikel berichtet die Prensa Libre über die Situation in den Gefängnissen des Landes. Die Behörden hätten bereits den Tod von zwei Insassen bestätigt, die positiv auf Covid-19 getestet worden seien, und die Infektion von zwei weiteren Insassen. Da es in anderen Gefängnissen des Landes ebenfalls zu Corona-Infektionen gekommen sei und das Virus sich offensichtlich bereits innerhalb der Gefängnisse verbreitet habe, habe die Regierung bereits veranlasst, einige Gefangene zum Schutz vor einer Ansteckung und weil die Gefängnisse zu 400% ausgelastet seien, freizulassen.
Des Weiteren werden aktuell in der Hauptstadt die Konzepte für die Wiedereröffnung des öffentlichen Transport praktisch überprüft – die Transmetro fuhr am vergangenen Wochenende mit eingeschränkten Linien durch die Hauptstadt, für die kommende Woche ist die ein Probelauf für die öffentlichen Busse geplant.
In der abendlichen Ansprache an die Nation werden durch den Gesundheitsminister 447 neue Corona-Infektionen bestätigt und 15Todesfälle gemeldet. Die Gesamtzahl der Infektionen belaufe sich auf 7.502 Fälle.
Dienstag, 09.06.2020
Das Gesundheitsministerium meldet 364 Neuinfektionen und 22 Todesfälle. Insgesamt seien 7.866 Fälle registriert, davon 6.162 aktive Fälle und 1.413 erholte Patienten. Gesundheitsminister Hugo Monroy erklärte, dass in den letzten 24 Stunden 1.583 Covid-19-Tests durchgeführt worden seien.
Mittwoch, 10.06.2020
Was ich bisher in diesem Beitrag ausgespart habe, ist die Ermordung von Domingo Choc Che, welches sich bereits am vergangenen Wochenende ereignet hatte. Der Grund dafür liegt darin, dass dieses schlimme Ereignis nichts mit Corona zu tun hat und eigentlich nicht in diesen Beitrag gehört. Dennoch – deswegen habe ich mich nun doch dazu entschieden, davon zu berichten – ist es ein Vorfall, der Stimmung im Land anzeigt.
Während überall auf der Welt zahlreiche Demonstrationen aufgrund des Todes von George Floyd stattfinden und sich die Welt über die Geschehnisse empört, geschah in Guatemala eine ähnliche Situation. In einem Dorf außerhalb der Stadt, unter den Mayas, welche in Guatemala immer wieder aufgrund ihrer Kultur ausgegrenzt und diskriminiert werden: Domingo Choc Che war ein Maya-Arzt, der sich auf die Natur und Kräuter spezialisiert hatte. Domingo war ebenfalls Teil der wissenschaftlichen Forschung zur Maya-Medizin und arbeitete mit internationalen Forschungsprogrammen zusammen, die in Zusammenarbeit mit Universitäten in der Schweiz und in England versucht, Dokumente und Bücher über die Medizin und altes Maya-Wissen über natürliche Medizin zu erstellen. Am Samstag, den 06.06.2020 wurde Domingo Choc Che von einem Mob bei lebendigem Leibe verbrannt. Ihm sei Hexerei vorgeworfen worden. Das Video der Verbrennung kursierte am vergangenen Wochenende in den sozialen Medien, ist mittlerweile aber offensichtlich gelöscht worden, da ich es bei meinen Recherchen nicht mehr finden konnte.
Das Gesundheitsministerium gibt an diesem Tag bekannt, dass es insgesamt 225 Infektionen beim Gesundheitspersonal geben würde. Und da aktuell für die Tests sehr viel Zeit benötigt wird und es zahlreiche Labore nicht schaffen, Tests vom einen auf den anderen Tag auszuwerten, berichteten die Behörden auch, dass sie andere Arten von Verfahren einleiten würden, um die Ergebnisse zu beschleunigen. Nach dem Bericht der Prensa Libre würde in den kommenden Tagen ein neuer Antigen-Test verwendet, damit dieser Test in Krankenhäusern durchgeführt werden kann. Darüber hinaus sei geplant, es einem weiteren Labor in der folgenden Woche zu ermöglichen, Tests auszuwerten.
Hugo Monroy, Gesundheitsminister, berichtete, dass am 10. Juni 355 neue Fälle registriert worden seien und 27 Menschen starben. Insgesamt gibt es 8.221 Fälle, von denen 6.399 aktiv seien. Es seien 1.638 Tests von Covid-19 durchgeführt worden. Demnach liegt der aktuelle prozentuale Anteil von Tests und Neuinfektionen bei knapp unter 30%.
Donnerstag, 11.06.2020
Nachdem die Test-Fahrten der Transmetro in der Hauptstadt offensichtlich positiv verlaufen waren, wird verkündet, dass am kommenden Wochenende Test-Fahrten mit den öffentlichen Bussen auf verschiedenen Strecken der Hauptstadt geschehen sollen. Wann die Fahrten dann aber tatsächlich wieder regelmäßig möglich sein werden, ist noch ungewiss.
Laut eines Zeitungsberichts hat das Gesundheitsministerium vor, die täglichen Tests auf zu erhöhen, um die Ausbreitung der Krankheit festzustellen, da sich das Land in den kritischen Wochen der Ansteckung befände.
Hugo Monroy, Gesundheitsminister, berichtete am 11. Juni über 340 positive Fälle von Coronavirus. Bisher war diese Woche die durchschnittliche Anzahl der täglich infizierten Menschen höher. Es wurde auch über den Tod von 18 Personen berichtet. Insgesamt werden 8.561 Fälle von Covid-19 gemeldet.
Freitag, 12.06.2020
Die abendliche Ansprache an die Nation erinnert daran, dass es an diesem Wochenende keinen Lockdown sondern nur die Ausgangssperre ab 18 Uhr gibt. Auch die Supermärkte hätten entsprechend der Corona-Restriktionen von unter der Woche von 6 Uhr bis 17 Uhr geöffnet.
Hugo Monroy, Gesundheitsminister, berichtete, dass an diesem Freitag in Guatemala 421 positive Fälle von Covid-19 gemeldet worden seien. Darüber hinaus wurden 17 Todesfälle verzeichnet. Insgesamt sind 8.982 Fälle registriert.
Samstag, 13.06.2020
In der Nacht von Freitag auf Samstag soll in der Hauptstadt wohl eine Corona-Party stattgefunden haben, auf welcher angeblich „100 Tage Quarantäne“ gefeiert worden sein sollen. Nach Angaben der Zeitung El Periodico kursierten mehrere Videos von Partygängern in den sozialen Medien. Ob etwas „dran“ ist, will nun die Regierung ermitteln.
Im Laufe des Samstags wird diese Nachricht von diversen Zeitungen bestätigt. Die Ermittlungen aufgrund der Nichteinhaltung der Restriktionen laufen.
Abgesehen davon ist die Infragestellung der Richtigkeit der Todeszahlen Thema der Nachrichten an diesem Tag: Unter anderem wird in diesem Zeitungsbericht bekannt, dass der Chef der Epidemiologie von seinem Amt zurückgetreten sei, nachdem er in den vergangenen Wochen bereits mehrfach auf die Unstimmigkeiten hingewiesen habe und nun kommuniziert hat, dass seiner Ansicht nach Daten zurückgehalten würden. Noch vor Wochen hatte Monroy (Gesundheitsminister) bei einer abendlichen Pressekonferenz zugegeben, dass es zu technischen Problemen bei der Meldung der Zahlen gekommen sei, hatte jedoch ebenfalls versprochen, dass dies nicht mehr vorkommen würde.
Schließlich werden am Abend bei der Ansprache 509 Neu-Infektionen auf 1.461 Tests bekannt gegeben.
Sonntag, 14.06.2020
Wenngleich dies folgende Information sich nicht auf Guatemala sondern Salvador bezieht, ist diese Entwicklung über die Öffnung von Salvador interessant.
In 5 Phasen, die bis Mitte August andauern sollen, möchte Salvador Schritt für Schritt das Land öffnen:
Die erste Phase der Wiedereröffnung der Wirtschaft beginnt ab dem 16. Juni mit dem Güterverkehr. Die zweite Phase, die für den 7. Juli geplant ist, sieht den Beginn von Aktivitäten in Call Centern, Personenverkehr, Restaurants, Einkaufszentren vor. In der dritten Phase, die am 22. Juli beginnt, wird der Flughafen die Ankunft von Passagieren auf der Durchreise ermöglichen, die wirtschaftlichen und sozialen Aktivitäten werden ausgebaut, der Handel im Allgemeinen wird ermöglicht und die Kirchen werden die Gottesdienstaktivitäten wieder aufnehmen. Am 6. August beginnt die vierte Phase mit dem kommerziellen und Passagierflugbetrieb auf den beiden Flughäfen, und der nationale und internationale Tourismus wird zugelassen. Zusätzlich werden Museen, Kinos und Theater wiedereröffnet. In der fünften Phase, am 21. August, werden schließlich alle produktiven Aktivitäten zugelassen, einschließlich Sport, Messen und Konzerte.
In der heutigen Rede an die Nation werden 354 Neu-Infektionen auf 1.721 durchgeführte Tests und 17 Todesfälle bekannt gegeben. Die offizielle Gesamtzahl liegt demnach bei 9.845.
Neben einer äußerst emotionalen und durchaus lauten und mehreren Minuten andauernden Kommentierung der Ereignisse von Freitag auf Samstag (die Corona-Party) werden – wie üblich bei der Sonntags-Rede – neue Restriktionen bekannt gegeben, die folgendermaßen aussehen:
Die Ausgangssperre ist von Montag bis Samstag von 18 Uhr bis 5 Uhr. Die Supermärkte haben von 6 Uhr bis 16 Uhr geöffnet. An den kommenden beiden Sonntagen – 21.06. und 28.06. – wird es eine komplette Ausgangssperre geben.
Außerdem wir der Verkehr abhängig vom Nummernschild eingeschränkt: In den nächsten beiden Wochen ist die letzte Zahl auf dem Nummernschild ausschlaggebend dafür, ob man das Auto benutzen darf oder nicht. Gerade Zahlen dürfen in dieser Woche am Dienstag, Donnerstag und Samstag und in der nächsten Woche am Montag, Mittwoch und Freitag zirkulieren, während ungerade Zahlen in dieser Woche nur am Mittwoch und Freitag und in der nächsten Woche am Montag, Mittwoch und Freitag auf die Straße dürfen.
[Persönlicher Kommentar: Die neuen Restriktionen stoßen auf den sozialen Medien auf heftigen Widerstand und werden von zahlreichen Menschen als willkürlich wahrgenommen. Vor allem stellen sie Menschen, die nach wie vor einer regelmäßig Arbeit nachgehen, vor neue Herausforderungen. Ob das – zu Zeiten von Uber – wirklich dabei hilft, Neu-Infektionen oder gar den Verkehr zu reduzieren, bleibt abzuwarten.]
Montag, 15.06.2020
Zahlreiche Todesfälle werden im Laufe des Montags in den Medien veröffentlicht. Unter ihnen befinden sich 2 Ärzte – der Chirurg César Augusto Marroquín Solórzan, der 26 Jahre lang am guatemaltekischen Institut für soziale Sicherheit (IGSS) in der Abteilung für Chirurgie arbeitete und Carlos Sánchez Rodas, Arzt und Professor des Master of Pediatrics am Roosevelt Hospital. Die Todesursache des letzt genannten Arztes sei nicht offiziell bekannt, aber Kollegen und Studenten weisen inoffiziell darauf hin, dass er ein Opfer von Covid-19 gewesen sei.
Außerdem bestätigte der Leiter der Epidemiologie im Gesundheitsministerium, Manuel Sagastume, am Montag 20 neue Todesfälle durch Covid-19. „Im Moment haben wir 404 Fälle von Verstorbenen“, sagte der Beamte auf einer Pressekonferenz. Bis Sonntagabend berichteten offizielle Zahlen über den Tod von 384 Menschen an Coronavirus und zwei weiteren Menschen, die aus anderen Gründen starben, aber mit Covid-19 infiziert gewesen sein sollen.
Abgesehen davon gebe es nach Angaben von Sagastume vier Todesfälle, bei denen nicht festgestellt werden konnte, ob die Menschen Träger von Covid-19 waren. Da die Verstorbenen nach Angaben des Zeitungsberichts bereits beerdigt sein sollen, würde es wohl zu keiner Autopsie mehr kommen.
In einem Bericht über die allgemeine Corona-Situation in Guatemala zitiert die Republica den „Corona-Minister“ Edwin Asturias: „Wir befinden uns bereits an dem Höhepunkt, über den wir zuvor gesprochen hatten, und dieser Höhepunkt manifestiert sich in der Anzahl der Patienten, die wir sehen. Die Anzahl der Infektionen, jedes Mal, wenn wir sehen, dass mehr Menschen in unserer Nähe infiziert sind „, sagte er. Nach Aussagen des Ministers sei Guatemala aktuell in einer sehr kritischen Phase.
Ebenfalls veröffentlicht die Republica einen Überblick über die verschiedenen Phasen der Wiedereröffnung der Länder in Zentralamerika:
In Guatemala gebe es vier Phasen der Wiedereröffnung (Details: siehe 03.06.2020). Der Übergang von einer zur anderen setzt voraus, dass 14 Tage lang weniger neue Fälle und weniger positive Tests auftreten. Außerdem muss die Belegung der Betten auf den Intensivstationen abnehmen und es müssen Teams vorhanden sein. Der Schutz für Ärzte soll für fünf Tage garantiert sein.
In Salvador hingegen gebe es fünf Phasen der Wiedereröffnung (Details: siehe 14.06.2020), die insgesamt 105 Tage dauern soll. Jede Phase hier soll 21 Tage dauern. Die erste Phase beginnt mit dem heutigen Tag.
Die Wiedereröffnung von Honduras ist für 10 Wochen angesetzt und begann bereits am 8. Juni mit der ersten Phase.
Costa Rica hat für seine Wiedereröffnung insgesamt drei Monate angedacht. Auch in Costa Rica sind vier Phasen vorgesehen, die am 02.08. enden sollen. Die erste Etappe war vom 16. bis 31. Mai. Sie ermöglichte die Eröffnung von Parks und Stränden mit 50% Kapazität in kontrollierten Stunden, auch Freizeitsport ohne körperlichen Kontakt und Hochleistungssport ohne Zuschauer. Hotels mit maximal 20 Zimmern wurden mit 50% ihrer Kapazität eröffnet. Die Ausgangssperre wurde nachts aufrechterhalten. Die zweite Phase, die am 1. Juni begann und am 20. Juni endet, eröffnet weitere Parks, Museen und Restaurants und große Hotels. In Costa Ricas dritter Phase (21. Juni bis 11. Juli) können Geschäfte nur am Wochenende und ohne Überschreitung von 50 Prozent der Kapazität geöffnet werden, während die Kirchen zwischen jeder Person und maximal 75 Teilnehmern 1,8 Meter Abstand lassen müssen. Kinos, Theater und Museen, die Vorverkaufskarten verkaufen, können samstags und sonntags öffnen und erhalten nur die Hälfte ihrer Kapazität. Bars und Sportzentren öffnen ebenfalls. Am 2. August endet die letzte Phase der wirtschaftlichen Wiedereröffnung, die den Prozess der „Rückkehr zur Normalität“ in Costa Rica abschließen würde. In der vierten Phase, die drei Wochen dauert, können 100 Menschen Kirchen mit Abstand besuchen und auch die Öffnungszeiten der Strände werden verlängert.
In der abendlichen Ansprache an die Nation gibt der Gesundheitsminister 427 Neu-Infektionen auf 1.658 Tests bekannt. Nach seinen Angaben habe es 15 Todesfälle am heutigen Tag gegeben und die offizielle Gesamtzahl sei auf 10.272 gestiegen.
Dienstag, 16.06.2020
Die Prensa Libre veröffentlicht am frühen Morgen einen ausführlichen Bericht über die Corona-Situation in Guatemala, in welchem es heißt, dass Guatemala eines der 11 Länder Lateinamerikas mit den meisten Infektionen sei.
Im Folgenden werde ich den Inhalt des Artikels auf Deutsch zusammenfassen:
Guatemala befände sich nach den Bewertungen der Präsidialkommission für die Beachtung des Notfalls Covid-19 (Coprecovid) bereits auf dem Höhepunkt der Coronavirus-Infektionen. Der Moment sei entscheidend, da Gesundheitsexperten glauben, dass die Infektionsrate leicht tausend neue Fälle pro Tag erreichen könnte.
In dem Dokument heißt es, dass vom 20. bis 26. April von 3.101 durchgeführten Tests nur 6,80% positiv auf Covid-19 gewesen seien, aber das Bild anders sei, wenn man sich an die Daten vom 8. bis 14. Juni erinnert, einem Zeitraum, in dem 11.372 Tests durchgeführt wurden und der Prozentsatz der positiven Ergebnisse auf 24,53% gestiegen war.
Die von Coprecovid angestrebte Strategie besteht darin, täglich 5.000 Tests durchzuführen, wodurch leicht etwa 1.000 positive Fälle pro Tag möglich wären. „Das Problem ist nicht, mehr Tests durchzuführen, das Problem ist, dass wir mit diesen Prozentsätzen an Positivität mehr Positivität haben werden, und irgendwo muss man sich darum kümmern, und es gibt nicht genug Kapazität. Wenn wir mehr Tests durchführen wollen und das Gesundheitssystem nicht in der Lage ist, diese zu kompensieren, ist es notwendig, die Ansteckungsgefahr zu verringern, und da ist es sinnvoll, Menschenmassen zu vermeiden, die Mobilität einzuschränken und die Menschen zu Hause zu behalten“, riet Benavides, Forscher der Fundesa.
Angesichts des signifikanten Anstiegs neuer Fälle, die vom Gesundheitssystem gemeldet werden, ist es notwendig, die persönliche Betreuung zu straffen, warnte Edwin Asturias, der sich bei der Vorhersage des Krankheitsverlaufs mit Benavides einig war. „Wir wissen, dass wir wahrscheinlich viel mehr Infizierte haben als die Zahl der Fälle, die wir melden können – wegen des Mangels an Tests – und ich möchte noch einmal betonen, dass die Zahl der Infektionen zur Zeit sehr groß ist, und ich möchte, dass sich jeder darum bemüht, diese Infektion zu verringern“, erklärte er.
Der Epidemiologe bestand darauf, dass es staatliche Bestimmungen zur Verhinderung von Zirkulation und Mobilität gibt. „Es ist auch klug, dass jeder Bürger die Situation so ernst nimmt, wie er oder sie es verdient, sonst ist der Ausweg aus der Pandemie eine Idee, die ständig beiseite geschoben wird“, sagte er. „Diese Wochen sind kritisch, und was wir tun müssen, ist, uns einzuschränken, wenn wir können, denn dieser Moment ist entscheidend. Wir haben eine Menge Infektionen, eine Menge Ansteckungen, und wenn wir nicht unseren Teil dazu beitragen, werden wir nicht in der Lage sein, diese Kurve zu verlangsamen“, sagte er.
„Wir wissen, dass ein sehr wichtiger Indikator im Moment der Prozentsatz der positiven Tests ist, der uns sagt, wie viele Menschen in der Gemeinde infiziert werden. Er fügte hinzu: „Ich kann Ihnen versichern, dass wir zu diesem Zeitpunkt diesen Gipfel bereits erreicht haben, aber die Frage ist, ob wir in der Lage sein werden, mit dem Abstieg zu beginnen.“
Obwohl es zunächst hieß, das Land kontrolliere die Ausbreitung des Coronavirus, gehörte Guatemala mit seinen Infektionen zu den 11 lateinamerikanischen Nationen, die die meisten Fälle meldeten.
Es stimmt zwar, dass der Unterschied im Vergleich zu Brasilien mit 873.963 Fällen, Chile mit 179.436 Fällen und Mexiko mit 146.837 Fällen katastrophal sei, aber der Trend gingedahin, dass er noch zunehmen wird und das soziale Desinteresse in Guatemala entscheidend sein könnte, um die Statistik weiter steigen zu lassen. Die Epidemiologin Iris Cazali vom Roosevelt-Krankenhaus sagte, dass die Guatemalteken in den letzten Wochen ihre Wachsamkeit verringert hätten, vielleicht weil sie einige Regierungsvorschriften missverstanden hätten und weil sie beobachtet hätten, wie andere Länder bereits die Wiedereröffnungsphase begonnen hätten.
Am Nachmittag veröffentlicht die Prensa Libre, dass es von Seiten des Gesundheitsministeriums erneut eine Anomalie bei der Zahl der Todesopfer gegeben habe. Vor einigen Tagen hatte das Gesundheitsministerium bereits zugegeben, dass es einen technischen Fehler gegeben habe, der jedoch korrigiert werden sollte. Laut Angaben der Zeitung hatte in dem bis zum 12. Juni aktualisierten Bericht Gesundheitsminister Hugo Monroy informiert, dass es insgesamt 351 Todesfälle gab. Im epidemiologischen Bericht waren es jedoch 371 Todesfälle, ein Unterschied von 20 Todesfällen. Die stellvertretende Lucrecia Hernández Mack sagte: „Dieses Problem ist besorgniserregend, weil wir nicht einmal die Menschen zählen können, die an Coronavirus gestorben sind und konsistente Daten von derselben Gesundheitseinrichtung haben.
Entsprechend der Angaben der Zeitung wird an den Ablauf der vergangenen Tage erinnert: Am 5. Juni hatte Monroy akzeptiert, dass aufgrund eines „technischen Defekts“ der Tod von 38 Menschen nicht zur Gesamtzahl gezählt worden war. „Es gab einen technischen Fehler in unserem System, der behoben werden konnte. Diese Woche wurde ein Sweep durchgeführt und es fanden Treffen mit der IGSS und privaten Zentren statt. Deshalb ist es uns endlich gelungen, die genauen Daten der Verstorbenen landesweit zu aktualisieren „. Am 13. Juni trat der Leiter der Abteilung für Epidemiologie, Manuel Sagastume, von seiner Position zurück und beschuldigte den Minister, Daten versteckt zu haben. In seinem Rücktrittsschreiben weist Sagastume darauf hin, dass er am 28. Mai ein offizielles Schreiben vom 27. Mai an Monroys Büro geschickt habe, in dem ich ihn benachrichtigt und die Situation der Covid-19-Mortalität im Roosevelt Hospital und in was ich drücke meine Empfehlung für die officialization dieser Daten“ .
Mehrere politische Organisationen im Kongress hätten – ebenfalls in dem oben genannten Artikel zu finden – nun den Rücktritt von Monroy gefordert, obwohl diese Entscheidung Präsident Alejandro Giammattei obliegt, der nicht darüber entschieden hat.
Am Abend werden folgende Zahlen durchgegeben: Es gibt 434 neue Infektionen auf 1.522 Tests und 19 Todesfälle. Die Gesamtzahl liegt damit bei 10.706.
Mittwoch, 17.06.2020
Am Morgen wird bekannt, dass drei Krankenhäuser aufgrund von Corona-Infektionen vorübergehend geschlossen worden seien, da die wirkliche Anzahl der infizierten Mitarbeiter unbekannt sei. Es handelt sich dabei um die Klinik in Zone 1 der Hauptstadt, eine Klinik in der Gemeinde Amatitlan und einer in Villa Canales. [Die beiden letzten Kliniken befinden sich circa 10km außerhalb der Hauptstadt.]
Des Weiteren ist die Kriminalität ein Thema der Nachrichten: Gangmitglieder sollen Überfälle auf Lieferdienste ausgeübt haben, um an Nahrungsmittel zu gelangen. Ebenfalls wird von einem Lieferanten berichtet, der versucht hätte, den Überfall zu vereiteln, der jedoch daraufhin von den Gangmitgliedern erschossen worden sein soll. Es wird im Zeitungsbericht davor gewarnt, dass neben der Warnung, die die US-Botschaft am 2. Juni in Bezug auf Lieferdienste ausgesprochen hätte [die US-Botschaft hatte davor gewarnt, dass Lieferanten von Lieferdiensten Häuser/Kolonien bei ihren Lieferungen ausspähen könnten, um Überfälle durchzuführen], auch die Vorgehensweise möglich sei, dass Gangmitglieder eine Essensbestellung bei einem Lieferservice aufgeben, diesen dann überfallen und sich sowohl die Nahrungsmittel als auch das Fahrzeug des Lieferanten aneignen würden. Fälle wie diese seien bisher nicht nur in der Zone 18, sondern auch in den Zonen 14, 15 und anderen Zonen der Hauptstadt vorgekommen.
Die abendliche Ansprache ergibt folgende Informationen über die Corona-Situation: Es gibt 545 neue Infektionen auf 1.522 Tests und 14 Todesfälle. Die Gesamtzahl liegt damit bei 11.251.
Donnerstag, 18.06.2020
Das Bono-Programm der Regierung, nach welchem bestimmte Familien Q1.000 (circa 110 Euro) erhalten sollen, ist Teil der Nachrichten an diesem Morgen: Vom 25. Mai bis 17. Juni kam es laut Angaben eines Zeitungsberichtes zu 308 Beschwerden von Personen, die sich für das Programm qualifiziert haben, aber keinen Zuschuss erhalten haben.
Auch die Situation bzgl. des Gesundheitspersonals liegt im Fokus der Nachrichten: Nicht nur in den sozialen Medien kursieren Bilder von Ärzten, die Abschied von an Covid-19 verstorbenen Kollegen nehmen, sondern nun auch in der Zeitung, nach deren Angaben mittlerweile 11 Ärzte verstorben sein sollen. Auch wenn nicht in allen Fällen das Virus dafür verantwortlich gemacht werden könne, so seien die Ärzte und Krankenschwestern aufgrund der mangelnden Schutzausrüstung großer Gefahren ausgesetzt. Neben den 11 Todesfällen verzeichnet das College of Physicians 52 aktive Fälle von infizierten Fachleuten. Am 2. Juni berichtete der deutsche Krankenhausminister Scheel, dass seit Beginn der Fälle 35 Ärzte mit Covid-19 infiziert seien. Darüber hinaus seien 32 Krankenschwestern infiziert sowie 22 Pflegehelfer. Diese Woche wurde bekannt gegeben, dass der Direktor des Roosevelt-Krankenhauses, Marco Antonio Barrientos, sich mit dem Virus infiziert habe, aber stabil sei.
Und während an diesem Tag eine erneute Demonstration vom Obelisco der Zone 10 in die historische Altstadt der Zone 1 gegen die von der Regierung eingeführten Restriktionen und einem von vielen befürchteten kompletten Lockdown des Landes stattfindet, vor welcher gestern bereits die amerikanische Botschaft gewarnt hatte, gibt das Gesundheitsministerium zu, dass die Infektionen in Guatemala eigentlich 10 Mal höher sind als es die aktuellen Zahlen seien.
In dem Bericht der El Periodico heißt es unter anderem: „Edwin Asturias, sagte in einem Interview mit Emisoras Unidas, dass das Land mehr Fälle als identifiziert hat. Der Unterschied in den tatsächlichen Aufzeichnungen ist auf die Anzahl der im Land durchgeführten Tests zurückzuführen.“ Ebenfalls sagte Asturias: „Wenn wir mehr Tests machen würden, hätten wir mehr Fälle. Die Anzahl der Fälle, die wir haben, ist zehnmal höher als die, die wir melden “, erklärte der Beamte.
Am Abend wird von der Zeitung eine Gesundheitsprognose der Regierung veröffentlicht. Nach dieser sollen Ende August schätzungsweise 592.623 Guatemalteken mit dem neuen Coronavirus infiziert sein. Auch die Infektionskurve für die nächsten Tage wird nach offiziellen Berechnungen weiter ansteigen. Für den 31. Juli deutet die Schätzung darauf hin, dass die Fälle 114.000 bis 114.402 erreichen könnten, während sie für den 30. August bis zu 592.623 betragen könnte.
Am 18. Juni berichtete Gesundheitsminister Hugo Monroy, dass 617 neue Fälle von Covid-19 registriert wurden und insgesamt 11.868 Fälle vorliegen. Diese Zahl ist höher als die vorgelegte Projektion, da am selben Tag laut Gesundheitsprognose berechnet wurde, dass die Gesamtzahl der Fälle 11.718 Fälle betragen würde.
Freitag, 19.06.2020
Am Vormittag entlässt der Präsident den Gesundheitsminister Hugo Monroy. Den Grund, den er hierfür angab, waren unter anderem die Mängel der vergangenen Tage in Bezug auf die Fallzahlen. Auch werden drei weitere Minister von ihren Positionen entfernt und durch andere ersetzt. Die Reaktion des Kongresses auf diese Entscheidu