Exploring Ometepe – Die Seite des Vulkan Concepcion
Exploring Ometepe – Die Seite des Vulkan Concepcion
In meinem Beitrag über die Maderas-Seite der Insel Ometepe hatte ich dir berichtet, dass die Insel Ometepe praktisch aus zwei Seiten besteht – der Maderas-Seite und der Seite des Vulkan Concepcion. Vom Umfang her ist die Maderas-Seite etwas kleiner als die Seite des Vulkan Concepcion. Um wie viel kleiner weiß ich nicht genau. Ich schätze, dass die Seite des Vulkan Concepcion einen Umfang von knapp 50 bis 60km hat. Höchste Zeit jedenfalls, diesen Teil der Insel in Angriff zu nehmen. Und genau das habe ich gemacht – an Tag 5. Mit meinem Roller und ordentlich Zeit im Gepäck.
Die Dörfer auf der Seite des Vulkan Concepcion
Mehrere Dörfer liegen heute vor mir: Altagracia, La Polonia, San Marcos, schließlich Moyogalpa, Esquipulas, San Jose del Sur und Urbaite.
Eine längere Pause möchte ich in Moyogalpa einlegen – für Kaffee, Frühstück, einen kleinen Einkauf und einen Besuch beim Geldautomaten. Danach geht es zurück nach Santa Cruz zum Chillen auf die Finca del Sol. Wenn der Himmel weiterhin so klar ist, kann ich mich auf einen traumhaften Sonnenuntergang freuen.
Hinter dem Asphalt beginnt der wahre Fahrspaß
Ein ähnliches Bild zeigt sich mir wie am Tag meiner Tour auf der Maderas-Seite. Dieses Mal ist die asphaltierte Straße jedoch länger als erwartet.
Direkt nach Altagracia beginnt der Schotterweg. Im Unterschied zu vor ein paar Tagen ist es weniger hügelig. Aber nicht weniger anstrengend. Beide Hände sind am Lenker notwendig. Das Rollerchen muss ganz schön schuften. Aber es gibt kein Erbarmen. Schneller als 15/20km/h kann ich aber teilweise kaum fahren.
Die festgefahrenen Steine auf dem Schotterweg würden mir das Lenkrad aus den Händen reißen. Aber es macht Spaß. Meine Unterarme schmerzen von den Schlägen. Aber es macht Spaß. Mehrmals rutscht mir das Hinterrad weg, aber – so denke ich mir – das kleine Rollerchen kann mir gar nichts. Wer Enduro fahren kann, kann auch mit nem Roller über ne Schotterpiste fegen. Ab und an kommen mir jedoch Zweifel, ob das mit den Flip Flops so eine gute Idee war.
Aber gut, ich brauche die Füße ja nicht! Die Füße sollten auf dem Roller bleiben und nicht rechts und links davon runter hängen. Ergo, ich brauche keine schlechtes Gewissen bzgl. meines Schuhwerkes haben.
Die Landschaft auf der Seite des Vulkan Concepcion
Was die Häuser auf dieser Seite der Insel angeht, so unterscheiden sich diese kaum von denen auf der anderen Seite. Auch hier leben die Menschen in völliger Armut. Holzbretterverschlag, Häuser aus Ziegelsteinen, Häuser aus Wellblech, Häuser, deren Wände lediglich aus schwarzen Plastikplanen bestehen. Toiletten aka Plumpsklos im Garten. Kühe, Pferde, Hühner, Schafe, Hunde. Abgemagert. Kinder, die im Dreck spielen. Mir zu winkende und freundliche Menschen.
Worin sich dieser Inselteil jedoch tatsächlich vom anderen unterscheidet, ist der Umstand, dass du hier kein Meer sehen kannst. Blickst du auf der Seite des Vulkan Maderas nämlich auf den See hinaus, hast du den Eindruck, du würdest in die unendliche Weite des Meeres blicken.
Blickst du auf der Seite des Vulkan Concepcion auf den See hinaus, siehst du ihn aufgrund des Dschungels entweder nicht oder du erkennst am Horizont bereits das Land, das sich wieder daran anschließt.
Ankunft in Moyogalpa
Als ich schließlich nach einer starken Stunde in Moyogalpa angelange, bin ich dezent überfordert: ohrenbetäubender Lärm, Hektik auf den Straßen, wildes Gehupe, Autos, Roller, Fußgänger, Fahrradfahrer. Sind mir in der vergangenen Stunde nur wenige Menschen begegnet, so scheinen sie sich hier in Moyogalpa alle versammelt zu haben – um Besorgungen zu machen (hier in Moyogalpa gibt es die einzigen zwei großen Supermärkte und zwei der insgesamt 4 Tankstellen auf der ganzen Insel), Dinge zu erledigen und vielleicht sogar um ihrer Arbeit nachzugehen.
Mir gelüstet nach Kaffee. Vor allem brauchen meine Unterarme eine Pause. Ab jetzt wird es aber besser. Denn ab Moyogalpa sind die Straßen – zumindest bis kurz hinter Santa Cruz – in einem einigermaßen guten Zustand.
Ein Blick auf Google Maps während meiner Pause verrät mir, dass Charco Verde exakt auf meinem Rückweg nach Santa Cruz liegt. Kurz überlege ich.
Selbst verordnete Ruhe auf Ometepe
Dann ermahne ich mich selbst. Es ist keine drei Wochen her, dass ich völlig erschöpft Zuhause war und so etwas wie einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte. Was mich gesundheitlich wirklich erwischt hatte, das weiß ich nicht. Selbst die Ärzte hatten sich widersprochen und unterschiedliche Diagnosen abgegeben.
Nein, Charco Verde kann warten. Ich werde noch vier Tage auf Ometepe sein. Charco Verde muss warten. Ich verhänge mir selbst Ruhe. Ruhe und ein leckeres Abendessen – irgendwo am Strand…
Möchtest du weitere Informationen über meinen Aufenthalt auf Ometepe? Hast du vielleicht auch Lust, Granada, Masaya oder Managua einen Besuch abzustatten? Oder bist du interessiert, wie mein ganz persönliches Nica-Fazit ausfällt? Während meines Aufenthaltes auf Ometepe war ich auch immer darauf bedacht, mit Einheimischen in Kontakt zu kommen und möglichst viel mit ihnen zu sprechen (hier geht’s zum Interview mit einer Nicaraguanerin). Mein ganz persönliches Highlight war hierbei der Besuch von Rosas Familie in Trapiche.
Neben all den Infos, die ich dir auf dieser Seite über meine Reise nach Ometepe geben möchte, findest du hier auch einen Blogbeitrag über Dinge, die du in Ometepe unbedingt unternehmen solltest und Wissenswertes und Reisetipps für deinen Aufenthalt auf Ometepe. Überdies habe ich während meines Aufenthaltes auf Ometepe in meinen Insta-Stories danach gefragt, was meine Leser gerne über Ometepe wissen möchten.