A Queen’s Walk: Sightseeing in der historischen Altstadt von Lima
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3 Tage Fortbildung in… Lima!
Meinen Flug für die Sommerferien nach Ecuador hatte ich schon gebucht und einen groben Plan, von Quito über Lima nach Cusco zu reisen hatte ich ebenfalls bereits im Kopf, als ich die Information erhielt, für drei Tage auf eine Fortbildung nach Lima zu gehen. Die Freude war dennoch unglaublich groß! Ich meine, hey, Lima!
Und auch wenn der Flug mit Transit nach Lima über acht Stunden dauerte, die Fortbildung täglich von 7 bis 16:30 Uhr angesetzt war und das Fortbildungsprogramm randvoll war, wollte ich die Chance nutzen, Lima zumindest ab dem späten Nachmittag noch zu besichtigen.
Mangels vorhandener Zeit, die mir zur Planung zur Verfügung stand, fragte ich in meiner Blogger-Community nach einem Tourguide. Binnen weniger Minuten wurde mir Hakutours empfohlen. Und binnen weniger weiterer Minuten erhielt Hakutours eine Nachricht von mir und ich verabredete mich mit dem Tour Operator für meinen zweiten Tag in Lima.
Sightseeing in der historischen Altstadt von Lima
Pünktlich um 16:30 Uhr werde ich am Ort meiner Fortbildung abgeholt. 3 Stunden volles Sightseeing-Programm. Drei Stunden „King’s and Queen’s Walk“ und Sightseeing in der historischen Altstadt von Lima. Aufgrund des Nachmittagsverkehrs und des angekündigten Amerika Gipfels dauert die Fahrt in das historische Zentrum etwas länger als gedacht. Schocken tut mich das nicht – Guatemala Stadt ist um diese Uhrzeit verkehrstechnisch weitaus schlimmer.
Die historische Altstadt von Lima
Neben den Bezirken Miraflores, der vor allem für seine Restaurants, Hotels und Parks bekannt ist, und Barranco zählt die historische Altstadt von Lima sicherlich zu den Touristenmagneten der Stadt schlechthin. Kein Wunder: Kirchen, eine Kathedrale, ein überwältigender Plaza Mayor, Katakomben und jede Menge Überbleibsel aus der Kolonialzeit befinden sich hier. Aus diesem Grund wurde die historische Altstadt von Lima auch 1988 zum Weltkulturerbe erklärt.
Der Plaza San Martin in Lima
Zusammen mit Pamela starte ich am Plaza Martin. Gewidmet ist dieser San Martin, neben Simon Bolivar, ein weiterer Unabhängigkeitskämpfer Perus. Wegen einer Demonstration hatte die Polizei dort den Platz abgesperrt. Die Stimmung ist dennoch gut, so dass ich ein spontanes Fotoshooting mit den Polizisten machen kann. Und auch wenn ich die netten Aufpasser darum bitte, doch mal für einen kurzen Moment – nämlich für den des Bildes – recht böse zu schauen, merke ich allzu deutlich, wie schwer ihnen das fällt. Und je mehr Bilder Pamela macht, desto unwahrscheinlicher wird es, dass auch noch ein Polizist böse schaut. 😉
Vorbei am Gran Hotel Bolivar Lima geht es schließlich auf direktem Weg in die historische Altstadt von Lima. Pamela erklärt mir auf dem Weg durch die Fußgängerzone, dass es in diesem Bereich der Stadt zahlreiche interessante Gebäude gebe, die man von außen so überhaupt nicht wahrnimmt und deren wahrer Schatz sich im Inneren befindet.
Ich bin etwas verwundert, als sie mich in ein Haustiergeschäft, das Kaufhaus Ripley und zu Oechsle schickt, um mich dort umzusehen. Und, in der Tat, ich bin überrascht. Denn hier im Inneren der Gebäude, die nach außen hin nach Gegenwart pur aussehen, verbergen sich die wahren Schätze der Vergangenheit. Hohe Decken. Stuck. Mosaik aus Marmor.
Die Basilica of Nuestra Senora de la Merced
Hier sollen angeblich die sterblichen Überreste des Fray Pedro Urraca liegen, dem vor Hunderten von Jahren die Jungfrau persönlich erschienen sein soll. Nicht verwunderlich daher, dass diese Kirche ein Pilgerort für viele Peruaner darstellt, die dort für Wunder beten. Be it as it may, hier wurde 1534 die erste Messe abgehalten.
Kleiner Fun Fact: Die Kirche hat (zwischenzeitlich) aus Steuergründen nur einen Turm! Wäre der Turm vorhanden, wäre der Bau fertig und es wären Steuern angefallen.
Direkt gegenüber von Merced befindet sich übrigens der ehemalige Ort der Inquisition.
Der Plaza Mayor in Lima
Auf dem Weg von Merced zum Plaza Mayor kommst du unweigerlich am Casa O’Higgins – auch O’Higgins hatte sich für die Unabhängigkeit Perus eingesetzt, allerdings nur auf finanzielle Weise – und am Casa Courret vorbei.
Als ich kurz nach dem Casa Courret um die nächste Ecke biege, bin ich vom einen auf den anderen Moment völlig sprachlos. Ich habe nicht damit gerechnet, gleich den Plaza Mayor zu sehen und hatte im Vorhinein auch nicht auf eine Karte geschaut, um zu prüfen, wo in der Altstadt von Lima ich mich genau befinde.
Wie für ein südamerikanisches Stadtzentrum üblich und daher eigentlich wenig überraschend, befinden sich Regierungsgebäude, Palast und Kathedrale am Plaza Mayor. Auch hier in Lima. Aufgrund zahlreicher Erdbeben jedoch handelt es sich bei keinem der Gebäude mehr um ein Original. Einzig der bronzene Brunnen in der Mitte des Platzes ist ein Überbleibsel aus der Vergangenheit. Dass es sich um keine Originalbauten mehr handelt, tut der Größe aber keinen Abbruch.
Minutenlang stehe ich vor dem Plaza Mayor und komme aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ich kann mich kaum entscheiden, welches der Gebäude hier über allem thront. Riesig sind sie. Total überwältigend. Und als langsam die Dämmerung anbricht und die Laternen angehen, bin ich ganz verzaubert von diesem Anblick.
Das Haus der Peruanischen Literatur und das Restaurant Cordano
Mein weiterer Weg führt mich über den Plaza Mayor durch die Jirón Carabaya, einer kleinen Seitenstraße, die vorbei an einigen kleineren Schuhgeschäften, einem kleinen Schokoladengeschäft schließlich zur Bar Cordano, einem sehr bekannten Restaurant, führt. Mein Ziel ist es jedoch nicht diese Bar, sondern das Haus der Peruanischen Literatur.
Und auch die Literatur – man könnte es Dank meines Germanistinnen-Daseins ja annehmen – ist nicht der Grund, warum ich hier lande. Denn dort, wo sich heute das Haus der Peruanischen Literatur befindet, war früher der Bahnhof Limas. Er ist es immer noch. Die Gleise sind dort immer noch. Und immer noch fahren dort Züge. Allerdings dienen sie nicht mehr dem Personentransport, sondern aufgrund der Gefährlichkeit der Zugstrecke ausschließlich Warentransporten.
Um den alten Bahnhof sehen zu können, gehst du durch das Haus der Literatur bis zum Ende durch. Übrigens, Mädels, dort gibt es auch eine Toilette! 😉
Und aus dieser Position – Ende des Gebäudes, nicht Toilette! – hast du am Abend einen genialen Blick auf die Puente Trujillo.
Mein persönliches Highlight der Sehenswürdigkeiten der historischen Altstadt in Lima: Die San Francisco Kirche, das San Francisco Kloster und die Katakomben
Die San Francisco Kirche und das sich dort befindliche Kloster ist vor allem bekannt aufgrund der Katakomben, die sich darunter befinden. Denn bei den Katakomben handelt es sich um den ersten Friedhof Limas. Dort liegen die Knochen von über 10.000 Menschen. Unter der Kirche. In einem Labyrinth aus dunklen und schmalen Gängen, größeren Räumen. In diesen Räumen befinden sich rechts und links des kleinen Weges Knochen und Schädel der verstorbenen Einwohner Limas. In Mehrere tiefe, runde, brunnenähnliche Löcher sind ebenfalls voll mit Knochen und Schädeln. Teilweise sind sie geradezu kunstvoll angeordnet.
Richtig spooky wird es dort unten, wenn in der Kirche gerade eine Messe läuft. Oder die Mönche in tiefen, monotonen Sprechchören zu beten beginnen. Und ja, als ich die Katakomben betrete, beginnt beides – Messe und Sprechchöre!
Auch eine eindrucksvolle Bibliothek befindet sich in diesem Kloster. Tausender antiker Bücher und religöse Kunst ist dort ausgestellt. Das älteste Buch darin soll aus dem 16. Jahrhundert stammen. Ein wenig verwundert mich sowohl die Tatsache, dass weder die Schädel und Knochen noch die antiken Bücher geschützt sind und ich diese problemlos hätte anfassen können, woraufhin sie wahrscheinlich zu Staub zerfallen wären.
Leider ist fotografieren in den Katakomben nicht erlaubt. Und auch wenn mich dies für gewöhnlich nicht interessiert und ich hier unten – von meinem Guide mal abgesehen – völlig alleine war, darfst du nicht vergessen, dass ich Pamela dabei hatte und sich leider nicht den Hauch einer Chance ergeben hatte, ein unbemerktes Foto machen zu können.
Sightseeing in der historischen Altstadt von Lima – mein Fazit
Man könnte annehmen, dass ein dreistündiges Sightseeing-Lauf-Programm nach zwei vollen Tagen Fortbildung anstrengend ist. Ein bisschen war es das auch. Du weißt allzu gut, dass ich nicht mehr Typ bin, der auf Neckermann-Tourismus steht, sich von einem Guide durch die Straßen jagen und einen erzählen lässt. Aber die Tour mit Pamela war anders als viele andere Touren, die ich auf meinen Reisen erlebt habe. Sie war nicht nur verdammt kurzweilig, sondern auch unglaublich spannend und atemberaubend schön. Gerade in den Abendstunden durch Lima zu laufen hatte seinen ganz besonderen Reiz.
Und nach einem typisch peruanischen Churro mit warmer Frischkäsefüllung mache ich mich gegen 20:30 Uhr schließlich auf den Weg zurück zum Miraflores. Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende. Und ja, jetzt bin ich wirklich müde!