Cusco

November 13 2018

Machu Picchu individuell buchen – dein Guide für Zugtickets und Eintritt zum Machu Picchu

Manu Peru Aguas Calientes, Cusco, Machu Picchu, Poroy 0

Dieser redaktionelle Beitrag kann Werbung für genannte Unternehmen enthalten, auch wenn keine Bezahlung stattgefunden hat.

Machu Picchu individuell und ohne Tourguides buchen und besichtigen

Machu Picchu individuell buchen und besichtigen und das ohne eine geführte Tour – das wollte ich schon immer einmal. Aber jedes Mal, wenn ich mich mit der Planung des Trips auseinandersetzte, hatte ich das Gefühl, vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr zu sehen. Es schien mir unglaublich kompliziert. Zugticket. Eintrittstickets. Aufenthalt in Cusco. Aufenthalt in Aguas Calientes. Buchungen im Voraus. Weit im Voraus. Und bitte wann soll ich einen Zug nehmen? Wann dann in den Nationalpark des Machu Picchu gehen? Bei der Fülle an Informationen, die es darüber im Internet gibt, bekam ich jedes Mal Kopfschmerzen. Und dann? – Dann habe ich es einfach getan. Es ist sicherlich nicht der ultimative Machu Picchu Guide, aber es ist einer! Und zudem noch ein vergleichsweise einfacher.

In diesem Beitrag erhältst du – verglichen mit anderen Beiträgen – kurz und knackig die wesentlichen Infos.

Transfer zu Machu Picchu

Wie kommst du von Cusco zu Machu Picchu und zurück?

Grundsätzlich ist es so, dass dein Ausgangspunkt Cusco sein sollte. Von Cusco nach Machu Picchu direkt fährt jedoch kein Zug. Du musst in diesem Fall einen Zug von Poroy nach Aguas Calientes buchen.

Poroy liegt 25 Minuten entfernt von Cusco. Am einfachsten gelangst du mit einem Taxi (Kosten: 30 Soles) von Cusco dorthin. Deine Endhaltestelle wird Aguas Calientes sein, das letzte Dorf vor Machu Picchu. Der Name der Endhaltestelle lautet „Machu Picchu Pueblo„.

Wenn du von Aguas Calientes zurück nach Cusco fährst, kannst du nicht bis Cusco durchfahren (Stand 2018; einige Blogbeiträge beschreiben dies nämlich so!)– du musst also in Poroy wieder aussteigen und ein Taxi nach Cusco nehmen.

Die Zugfahrt von Poroy nach Aguas Calientes

Drei Möglichkeiten gibt es, um mit dem Zug von Poroy nach Aguas Calientes zu fahren: Expedition oder Adventure Train, Vistadome oder Panoramic Train und Hiram Bingham oder Luxury Train. Die jeweiligen Züge unterscheiden sich lediglich in der Art der Ausstattung und der Annehmlichkeiten, die du während deiner Zugfahrt hast.

Der Adventure Train

Der Adventure Train ist sozusagen der „normale“ Zug bestehend aus bequemen Sitzplätzen und einer Inka-Deko. Du erhältst auf deiner Fahrt ein Warm- oder Kaltgetränk und einen Snack.

Preis: circa USD 130 (einfache Fahrt)

Der Panoramic Train

Wie der Name bereits verspricht, besteht der Panoramic Train überwiegend aus Panoramafenstern. Auf diese Weise siehst du – im Vergleich zum Adventure Train – mehr von der Landschaft außerhalb des Zuges.

Zusätzlich zu deinem Warm- oder Kaltgetränk und einem Snack bekommst du hier noch ein kleines Musik-Programm und einen Audio-Guide mit Informationen von Sehenswürdigkeiten außerhalb des Zuges, an welchen du während du der Zugfahrt vorbei fährst.

Preis: circa USD 220 (einfache Fahrt)

Der Luxury Train

Auch der Name des Luxury Trains ist Programm, denn folgende Annehmlichkeiten erwarten dich in diesem Zug: artistische Darbietungen und Tänze, richtiges Essen (also nicht nur einen Snack!), ein Busticket zur Inka Zitadelle, ein Guide (ab 14 Personen), Ein Ticket zum Inka Sanctuary. Auch sämtliche Getränke sind auf der Fahrt inklusive.

Preis: circa USD 850 (einfache Fahrt)

Die Circa-Angaben der Zugticketpreise

Der Grund für die Circa-Angaben bei den Ticketpreisen hängt damit zusammen, dass die Preise je nach gewähltem Tag variieren können.

Meine Zugtickets von Poroy nach Aguas Calientes und von Aguas Calientes nach Cusco

Ich habe für meine Zugfahrt für eine Kombination aus Adventure Train (hin) und Panoramic Train (zurück) entschieden. Ticketpreis: USD 170! Einen detaillierten Vergleich dieser beiden Züge mit sämtlichen Informationen darüber, was du tatsächlich für dein Geld bekommst, gebe ich dir in einem meiner folgenden Beiträge.

Die Zugzeiten von Poroy nach Aguas Calientes

Mehrere Züge fahren regelmäßig und (in etwa) stündlich von Poroy nach Aguas Calientes. Die Fahrten dauern alle circa 3,5 Stunden. Ausstieg ist in Machu Picchu Pueblo, der Bahnhof von Aguas Calientes.

Wo buchst du dein Zugticket?

Du hast zwei Möglichkeiten, dein Zugticket zu buchen: Online über die Homepage von PeruRail oder in einem der zig Shops von PeruRail. Einen dieser Shops findest du beispielsweise in Lima in der Larcomar Shopping Mall. Dort habe ich mein Zugticket gebucht und mithilfe der Dame auch nahezu vollständig meine Reise von Ecuador über Guayaquil nach Cusco in Peru geplant.

Egal für welche Möglichkeit du dich entscheidest, wirst du eine Sitzplatzreservierung erhalten. Änderungen an deinem Ticket kannst du nachträglich ebenfalls vornehmen. Dies würde dich USD 7 kosten.

Machu Picchu individuell — Und nach erfolgter Buchung bei PeruRail gab es auch ein kleines Geschenk! 😉

Eintritt in Machu Picchu

Die Tickets für Machu Picchu

Auch das sieht komplizierter aus als es tatsächlich ist, denn eigentlich musst du „nur“ entscheiden, was du alles machen und sehen möchtest. 😉 In jedem Fall solltest du über die Seite von Machu Picchu direkt buchen, denn alle anderen Seiten, die du in der Google Suche für das Suchwort „Machu Picchu Ticket“ angezeigt bekommst, sind Touranbieter.

Es gibt vier unterschiedliche Tickets für Machu Picchu und jeweils zwei Zeiträume, während welchen du Machu Picchu besuchen kannst:

a. nur Machu Picchu

– Eintritt Machu Picchu für einen Tag
– Verfügbarkeit: 2500 Besucher pro Tag
– Zeiträume: 06-12 Uhr und 12-17:30 Uhr
– Preis: USD 70 (Student: USD 41)

b. Machu Picchu + Huayna Picchu:

– Eintritt Machu Picchu und Huayana (oder Wayna) Picchu für einen Tag
– was du bei diesem Ticket noch erhältst: Eintritt zum Huayna Picchu, dem Berg, von welchem aus die typischen Machu Picchu-Bilder gemacht werden 😉 , 400 Meter über Machu Picchu; um diesen Trekk zu machen, solltest du körperlich fit sein und keine Höhenangst haben
– Verfügbarkeit: 400 Besucher pro Tag
– Zeiträume: 07-08 Uhr und 10-11 Uhr
– Preis: USD 86 (Student: USD 57)

c. Machu Picchu + Mountain:

– Eintritt Machu Picchu für einen Tag
– was du bei diesem Ticket noch erhältst: Machu Picchu Mountain liegt auf 3082 Metern und damit 652 Meter über Machu Picchu. Circa 1600 Stufen führen auf den Berg; du solltest in guter körperlicher Verfassung sein, denn der Trekk dort hoch wird zwei bis drei Stunden dauern; es gibt dort keine archäologischen Überbleibsel, sondern nur Natur, Landschaft und Ausblick!
– Verfügbarkeit: 800 Besucher pro Tag
– Zeiträume: 07-08 Uhr und 09-10 Uhr
– Preis: USD 86 (Student: USD 57)

d. Machu Picchu + Museum:

– Eintritt Machu Picchu für einen Tag
– was du bei diesem Ticket noch erhältst: Eintritt in das Manuel Chavez Ballon Museum, das Ausstellungsstücke von archäologischen Überbleibseln der Inka-Stadt zeigt, eine multimediale Präsentation über die Erforschung; Öffnungszeiten: 7 bis 16 Uhr.
– Verfügbarkeit: 2500 Besucher pro Tag
– Zeiträume: 06-12 Uhr und 12-17:30 Uhr
– Preis: USD 77 (Student: USD 45)

Die Verfügbarkeit von Tickets

Wie du den Angaben entnehmen kannst, gibt es nur eine begrenzte Anzahl von Tickets pro Tag für bestimmte Highlights in Machu Picchu. Mit ein wenig Vorlaufzeit sollte es aber kein Problem sein, auch für die Slots mit weniger Besuchern noch ein Ticket zu erhalten. Ich hatte sechs Wochen vor meinem Besuch von Machu Picchu (für einen Samstag!) keine Probleme, ein Ticket für Machu Picchu Mountain zu erhalten.

Die fettgedruckten Zahlen geben die Anzahl verfügbarer Tickets des jeweiligen Tages an!

Die Buchung deines Machu Picchu-Tickets

Hast du dich für ein Ticket und einen Zeitraum entschieden, kannst du direkt auf der Homepage von Machu Picchu buchen. Hier ist der Link, welcher dich direkt zum Buchungsportal führt.

Hast du all deine Angaben eingetragen (wichtig: solltest du mehrere Pässe zur Auswahl haben, um in Peru einzureisen, musst du hier festlegen, mit welchem Pass du einreisen wirst, denn die Angabe der Passnummer ist bereits hier obligatorisch und wird im weiteren Verlauf des Buchungsvorganges von zentraler Bedeutung sein!), erhältst du innerhalb weniger Minuten von Machu Picchu eine E-Mail über die Bestätigung deiner Reservierung.

In diesem wird ebenfalls angekündigt, dass erst nach erfolgter Zahlung (Kreditkarte, Überweisung oder Paypal) eine Zustellung des Tickets per E-Mail erfolgt. Ich hatte mich für eine Zahlung über Paypal entschieden und erhielt 15 Minuten nach der Reservierung des Tickets eine weitere E-Mail mit Zahlungsinformationen. Ein Kinderspiel, denn ich musste lediglich den Button klicken, der mich zu Paypal weiterleitete und dort die Zahlung autorisieren.

Wiederum einige Minuten später erhielt ich mein Ticket zum Machu Picchu als pdf-Datei und den Hinweis, dass ich ein Bild meines Einreise-Stempels nach erfolgter Einreise an Machu Picchu senden müsse. Des Weiteren ist es notwendig, eine Kopie meines Reisepasses an Machu Picchu zu senden.

Abschließende Tipps für deine Machu Picchu-Ticketbuchung

Da du sicherlich auf deinem Handy Bilder von deinem Reisepass hast, schicke diese sofort an Machu Picchu! Du vergisst es dann nicht! 😉

Speichere dir die E-Mail von Machu Picchu als Favoriten ab, so dass du sie in deinem Posteingang problemlos finden kannst und du direkt nach der Einreise ein Bild des Einreise-Stempels machen und abschicken kannst.

Vergiss‘ auf keinen Fall, einen Ausdruck von deinem Machu Picchu-Ticket mitzubringen!

Abschließende Gedanken zum Guide für Machu Picchu individuell

Mein Tipp für den chronologischen Ablauf: Das Zugticket nach Aguas Caliente habe ich zwar vor dem Kauf meines Tickets zu Machu Picchu geschaut, ich hatte jedoch im Vorhinein auf der Seite von Machu Picchu geprüft, wie viele Tickets an meinem gewünschten Tag noch zur Verfügung standen. Am besten wäre es natürlich, beide Tickets direkt am selben Tag zu buchen. Das war bei mir jedoch nicht möglich, da ich, als ich die Zugfahrt buchte, gerade auf einer Fortbildung in Lima war und keine Zeit hatte, mich parallel um das Eintrittsticket zu Machu Picchu zu kümmern. 🙂

Ich hoffe, dass dir mein Guide geholfen hat, auch deinen Trip zum Machu Picchu individuell buchen zu können. Wie du hoffentlich gesehen hast, ist es gar nicht so schwierig. Abgesehen von meinem Besuch bei PeruRail (6 Wochen vor Abfahrt) habe ich für die Buchung meines Machu Picchu-Tickets (5 Wochen vor Eintritt) weniger als eine Stunde benötigt!

Blogbeiträge im Überblick:

Packliste 4 Wochen Backpacking in Südamerika – Cusco – Peru Rail: Expedition Train vs. Vistadome – FAQs zum Trekk auf Machu Picchu – Machu Picchu individuell buchen – Trekk auf Machu Picchu – Huayna Picchu – Maras und Moray – Zip-lining im Sacred Valley – Puno – Titicaca-See: Uros Villages / Amantani / Taquile – Blogparade: Die schönsten Fotospots und die Realität dahinter

September 25 2018

A Queen’s Walk: Sightseeing in der historischen Altstadt von Lima

Manu Peru Barranco, Cusco, Lima, Miraflores, Quito 0

Dieser redaktionelle Beitrag kann Werbung für genannte Unternehmen enthalten, auch wenn keine Bezahlung stattgefunden hat.

3 Tage Fortbildung in… Lima!

Meinen Flug für die Sommerferien nach Ecuador hatte ich schon gebucht und einen groben Plan, von Quito über Lima nach Cusco zu reisen hatte ich ebenfalls bereits im Kopf, als ich die Information erhielt, für drei Tage auf eine Fortbildung nach Lima zu gehen. Die Freude war dennoch unglaublich groß! Ich meine, hey, Lima!

Und auch wenn der Flug mit Transit nach Lima über acht Stunden dauerte, die Fortbildung täglich von 7 bis 16:30 Uhr angesetzt war und das Fortbildungsprogramm randvoll war, wollte ich die Chance nutzen, Lima zumindest ab dem späten Nachmittag noch zu besichtigen.

Mangels vorhandener Zeit, die mir zur Planung zur Verfügung stand, fragte ich in meiner Blogger-Community nach einem Tourguide. Binnen weniger Minuten wurde mir Hakutours empfohlen. Und binnen weniger weiterer Minuten erhielt Hakutours eine Nachricht von mir und ich verabredete mich mit dem Tour Operator für meinen zweiten Tag in Lima.

Sightseeing in der historischen Altstadt von Lima

Pünktlich um 16:30 Uhr werde ich am Ort meiner Fortbildung abgeholt. 3 Stunden volles Sightseeing-Programm. Drei Stunden „King’s and Queen’s Walk“ und Sightseeing in der historischen Altstadt von Lima. Aufgrund des Nachmittagsverkehrs und des angekündigten Amerika Gipfels dauert die Fahrt in das historische Zentrum etwas länger als gedacht. Schocken tut mich das nicht – Guatemala Stadt ist um diese Uhrzeit verkehrstechnisch weitaus schlimmer.

Die historische Altstadt von Lima

Neben den Bezirken Miraflores, der vor allem für seine Restaurants, Hotels und Parks bekannt ist, und Barranco zählt die historische Altstadt von Lima sicherlich zu den Touristenmagneten der Stadt schlechthin. Kein Wunder: Kirchen, eine Kathedrale, ein überwältigender Plaza Mayor, Katakomben und jede Menge Überbleibsel aus der Kolonialzeit befinden sich hier. Aus diesem Grund wurde die historische Altstadt von Lima auch 1988 zum Weltkulturerbe erklärt.

Der Plaza San Martin in Lima

Zusammen mit Pamela starte ich am Plaza Martin. Gewidmet ist dieser San Martin, neben Simon Bolivar, ein weiterer Unabhängigkeitskämpfer Perus. Wegen einer Demonstration hatte die Polizei dort den Platz abgesperrt. Die Stimmung ist dennoch gut, so dass ich ein spontanes Fotoshooting mit den Polizisten machen kann. Und auch wenn ich die netten Aufpasser darum bitte, doch mal für einen kurzen Moment – nämlich für den des Bildes – recht böse zu schauen, merke ich allzu deutlich, wie schwer ihnen das fällt. Und je mehr Bilder Pamela macht, desto unwahrscheinlicher wird es, dass auch noch ein Polizist böse schaut. 😉

Vorbei am Gran Hotel Bolivar Lima geht es schließlich auf direktem Weg in die historische Altstadt von Lima. Pamela erklärt mir auf dem Weg durch die Fußgängerzone, dass es in diesem Bereich der Stadt zahlreiche interessante Gebäude gebe, die man von außen so überhaupt nicht wahrnimmt und deren wahrer Schatz sich im Inneren befindet.

Ich bin etwas verwundert, als sie mich in ein Haustiergeschäft, das Kaufhaus Ripley und zu Oechsle schickt, um mich dort umzusehen. Und, in der Tat, ich bin überrascht. Denn hier im Inneren der Gebäude, die nach außen hin nach Gegenwart pur aussehen, verbergen sich die wahren Schätze der Vergangenheit. Hohe Decken. Stuck. Mosaik aus Marmor.

Die Basilica of Nuestra Senora de la Merced

Hier sollen angeblich die sterblichen Überreste des Fray Pedro Urraca liegen, dem vor Hunderten von Jahren die Jungfrau persönlich erschienen sein soll. Nicht verwunderlich daher, dass diese Kirche ein Pilgerort für viele Peruaner darstellt, die dort für Wunder beten. Be it as it may, hier wurde 1534 die erste Messe abgehalten.

Kleiner Fun Fact: Die Kirche hat (zwischenzeitlich) aus Steuergründen nur einen Turm! Wäre der Turm vorhanden, wäre der Bau fertig und es wären Steuern angefallen.

Direkt gegenüber von Merced befindet sich übrigens der ehemalige Ort der Inquisition.

Der Plaza Mayor in Lima

Auf dem Weg von Merced zum Plaza Mayor kommst du unweigerlich am Casa O’Higgins – auch O’Higgins hatte sich für die Unabhängigkeit Perus eingesetzt, allerdings nur auf finanzielle Weise – und am Casa Courret vorbei.

Als ich kurz nach dem Casa Courret um die nächste Ecke biege, bin ich vom einen auf den anderen Moment völlig sprachlos. Ich habe nicht damit gerechnet, gleich den Plaza Mayor zu sehen und hatte im Vorhinein auch nicht auf eine Karte geschaut, um zu prüfen, wo in der Altstadt von Lima ich mich genau befinde.

Wie für ein südamerikanisches Stadtzentrum üblich und daher eigentlich wenig überraschend, befinden sich Regierungsgebäude, Palast und Kathedrale am Plaza Mayor. Auch hier in Lima. Aufgrund zahlreicher Erdbeben jedoch handelt es sich bei keinem der Gebäude mehr um ein Original. Einzig der bronzene Brunnen in der Mitte des Platzes ist ein Überbleibsel aus der Vergangenheit. Dass es sich um keine Originalbauten mehr handelt, tut der Größe aber keinen Abbruch.

Minutenlang stehe ich vor dem Plaza Mayor und komme aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ich kann mich kaum entscheiden, welches der Gebäude hier über allem thront. Riesig sind sie. Total überwältigend. Und als langsam die Dämmerung anbricht und die Laternen angehen, bin ich ganz verzaubert von diesem Anblick.

Das Haus der Peruanischen Literatur und das Restaurant Cordano

Mein weiterer Weg führt mich über den Plaza Mayor durch die Jirón Carabaya, einer kleinen Seitenstraße, die vorbei an einigen kleineren Schuhgeschäften, einem kleinen Schokoladengeschäft schließlich zur Bar Cordano, einem sehr bekannten Restaurant, führt. Mein Ziel ist es jedoch nicht diese Bar, sondern das Haus der Peruanischen Literatur.

Und auch die Literatur – man könnte es Dank meines Germanistinnen-Daseins ja annehmen – ist nicht der Grund, warum ich hier lande. Denn dort, wo sich heute das Haus der Peruanischen Literatur befindet, war früher der Bahnhof Limas. Er ist es immer noch. Die Gleise sind dort immer noch. Und immer noch fahren dort Züge. Allerdings dienen sie nicht mehr dem Personentransport, sondern aufgrund der Gefährlichkeit der Zugstrecke ausschließlich Warentransporten.

Um den alten Bahnhof sehen zu können, gehst du durch das Haus der Literatur bis zum Ende durch. Übrigens, Mädels, dort gibt es auch eine Toilette! 😉

Und aus dieser Position – Ende des Gebäudes, nicht Toilette! – hast du am Abend einen genialen Blick auf die Puente Trujillo.

Mein persönliches Highlight der Sehenswürdigkeiten der historischen Altstadt in Lima: Die San Francisco Kirche, das San Francisco Kloster und die Katakomben

Die San Francisco Kirche und das sich dort befindliche Kloster ist vor allem bekannt aufgrund der Katakomben, die sich darunter befinden. Denn bei den Katakomben handelt es sich um den ersten Friedhof Limas. Dort liegen die Knochen von über 10.000 Menschen. Unter der Kirche. In einem Labyrinth aus dunklen und schmalen Gängen, größeren Räumen. In diesen Räumen befinden sich rechts und links des kleinen Weges Knochen und Schädel der verstorbenen Einwohner Limas. In Mehrere tiefe, runde, brunnenähnliche Löcher sind ebenfalls voll mit Knochen und Schädeln. Teilweise sind sie geradezu kunstvoll angeordnet.

Richtig spooky wird es dort unten, wenn in der Kirche gerade eine Messe läuft. Oder die Mönche in tiefen, monotonen Sprechchören zu beten beginnen. Und ja, als ich die Katakomben betrete, beginnt beides – Messe und Sprechchöre!

Auch eine eindrucksvolle Bibliothek befindet sich in diesem Kloster. Tausender antiker Bücher und religöse Kunst ist dort ausgestellt. Das älteste Buch darin soll aus dem 16. Jahrhundert stammen. Ein wenig verwundert mich sowohl die Tatsache, dass weder die Schädel und Knochen noch die antiken Bücher geschützt sind und ich diese problemlos hätte anfassen können, woraufhin sie wahrscheinlich zu Staub zerfallen wären.

Leider ist fotografieren in den Katakomben nicht erlaubt. Und auch wenn mich dies für gewöhnlich nicht interessiert und ich hier unten – von meinem Guide mal abgesehen – völlig alleine war, darfst du nicht vergessen, dass ich Pamela dabei hatte und sich leider nicht den Hauch einer Chance ergeben hatte, ein unbemerktes Foto machen zu können.

Dafür gab’s ein Fotoshooting mit einem Peruaner vor der Kirche – und ein bisschen Training meiner Spanish skills. 😉

Sightseeing in der historischen Altstadt von Lima – mein Fazit

Man könnte annehmen, dass ein dreistündiges Sightseeing-Lauf-Programm nach zwei vollen Tagen Fortbildung anstrengend ist. Ein bisschen war es das auch. Du weißt allzu gut, dass ich nicht mehr Typ bin, der auf Neckermann-Tourismus steht, sich von einem Guide durch die Straßen jagen und einen erzählen lässt. Aber die Tour mit Pamela war anders als viele andere Touren, die ich auf meinen Reisen erlebt habe. Sie war nicht nur verdammt kurzweilig, sondern auch unglaublich spannend und atemberaubend schön. Gerade in den Abendstunden durch Lima zu laufen hatte seinen ganz besonderen Reiz.

Und nach einem typisch peruanischen Churro mit warmer Frischkäsefüllung mache ich mich gegen 20:30 Uhr schließlich auf den Weg zurück zum Miraflores. Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende. Und ja, jetzt bin ich wirklich müde!