Ankommen in Guatemala Stadt – ein Stadtspaziergang durch Zona 9 und 10

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Eigentlich wollte ich ja zunächst ausschließlich über Yucatan bloggen und dir davon berichten, aber weil ich weiß, dass du nur allzu gespannt auf meine ersten Eindrücke von Guatemala Stadt bist, habe ich mich spontan dazu entschieden, bereits jetzt einen ersten Blogbeitrag darüber zu verfassen. Viel Spektakuläres gibt es zumindest heute noch nicht zu erzählen.

Guatemala Stadt

Ankunft in einem neuen Land: Guatemala

Trotz Verspätung in Cancun landet der Flieger von Volaris überpünktlich in Guatemala Stadt. Erneut eine Zeitverschiebung. Eine weitere Stunde mehr. Sieben Stunden zurück sind es nun im Vergleich zu Deutschland. Mein Shuttletransfer gelingt reibungslos.

Guatemala Stadt

Ich bin froh darüber, dass ich meinen Fahrer direkt erkenne, denn vor dem Ausgang des Flughafenterminals steht eine riesige Menschenmenge, um ihre Liebsten abzuholen. Luftballons, rufende und lachende Menschen, die sich in die Arme fallen. Jetzt bin ich auch froh, dass es für Gepäck keine Gepäckwagen gab und ich mit meinem Rucksack auf den Schultern relativ einfach durch die Menschenmenge gelange.

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Die Zonas in Guatemala Stadt

Guatemala Stadt ist in verschiedene Zonas unterteilt. Von Zona 1, dem historischen Teil, bis Zona 25. Während die Avenidas alle in die Richtungen Nord-Süd verlaufen, sind die Calles Ost-West ausgerichtet. Jede Straße hat hierbei von Westen nach Osten bzw. Norden nach Süden eine aufsteigende Nummer, die wiederum je nachdem ob die Zahl gerade oder ungerade ist, auf der entsprechenden Seite der Straße verläuft. Insofern weißt du eigentlich immer, wo genau du bist und bist nicht angewiesen auf Straßennamen.

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Die Zonen 9 bis 11 sollen hierbei übrigens die sichersten Zonen sein. Sollen. Stimmen aus dem Forum des Lonely Planet sagen anderes:

I’m sure you have probably heard by now that there is no such thing as a „safe“ area in Guatemala City. We’ve lived in Zone 14 for the past 9 months and although our house feels safe, we’ve been robbed in our neighborhood 3 times since we moved in. 

Sicherlich wahr, wie ich nach meinem zweiten Tag in Guate auf gewisse Weise bestätigen kann. Aber dazu mehr im kommenden Beitrag. Wie auch immer, ob sicherer oder nicht – besser situiert als andere Zonas sind sie in jedem Fall.

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Zona 10: Holiday Inn Guatemala Stadt

Meine Unterkunft für die nächsten beiden Tage liegt in der Zona 10. Ich habe mich in das Holiday Inn Guatemala City eingebucht. Ein riesiges Bett, ein leckeres Frühstück, Geldautomaten in der Hotellobby, ein Swimmingpool und ein Fitnessstudio erwarten mich dort. Gerade Letzteres hatte den Ausschlag gegeben, dieses Hotel zu buchen. Dieses und das Frühstück – denn das neue Jahr möchte ich mit einem ausgiebigen, leckeren Frühstück beginnen.

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Zonas 9 und 10: Ein Stadtspaziergang durch Guatemala Stadt mit einigen Überraschungen

Bereits während des Check-Ins frage ich die Dame an der Rezeption nach den Öffnungszeiten der Malls am heutigen Tag. Es ist der 31.12.2017 und daher davon auszugehen, dass nicht alles rund um die Uhr geöffnet haben wird. Und ich möchte noch ein paar Einkäufe tätigen und vor allem eine SIM-Karte besorgen. Sie rät mir zur Gemini 10, einer Mall, die 200 Meter vom Hotel entfernt liegt und vielleicht noch geöffnet haben könnte.

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Nachdem ich mein Gepäck im Zimmer verstaut habe, mache ich mich direkt wieder auf den Weg nach unten. Am Geldautomaten möchte ich mir meine ersten Quetzales besorgen und löse unter dem Personal einen kleinen Alarm aus. Beide Automaten scheinen nicht zu funktionieren. Zu dritt stehen sie schließlich um mich herum, weil die Touristin Geld braucht und keines bekommt und gehen Schritt für Schritt alles mit mir durch, was da auf Spanisch auf dem Monitor steht. Alles funktioniert problemlos. Das einzige, das ich nicht bedacht hatte, war dass man hier die Kreditkarte zunächst einschieben, dann wieder raus ziehen und erneut einführen muss, damit der Geldautomat überhaupt zu arbeiten beginnt.

Guatemala Stadt

Das Gemini 10 hat bereits geschlossen – wie auch übrigens alle anderen Läden und Shops, an denen ich vorbeilaufe – und so beschließe ich, ein wenig durch die Straßen zu spazieren und mir die Gegend anzuschauen. Ich schlage schließlich einen Weg zum Plaza Espana ein. Von dort aus möchte ich entlang der Avenida Reforma Richtung Plaza del Obelisco gehen.

Guatemala Stadt

Die Avenida Reforma ist eine lange, zweispurige Straße, die sich kilometerlang durch die Stadt zieht und schließlich am Plaza del Obelisco in die Avenida Las Americas mündet. In der Mitte der Avenida ist ein großer Park angelegt für Spaziergänger und Fahrradfahrer.

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Als ich an der Avenida ankomme, fährt dort kein einziges Auto. Vereinzelt stehen Menschen an den Gehwegen. Sie scheinen auf etwas zu warten. Ich wundere mich. Hinterfrage es aber nicht weiter. Früher oder später werden ich erfahren, worauf sie warten.

An einem kleinen fahrbaren Snackshop halte ich kurz inne. Der Verkäufer verkauft Fruchtdrinks auf crushed ice. Unterschiedliche Fruchtstücke stehen zur Auswahl. Mit einem Hobel schabt er das Eis von einem riesigen Eisblock, der in der Mitte seines Standes liegt. Fruchtcocktail to go sozusagen. Da der Geldautomat zuvor aber nur größere Scheine ausgespuckt hatte – mein kleinster Schein sind 100 GTQ (umgerechnet knapp 11 Euro) -, der Cocktail aber lediglich 10 GTQ kostet, frage ich zunächst danach, ob er raus geben könne. Mein Spanglisch reicht nicht aus, denn verstehen tut er nichts.

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Der Papa, der gerade für seine beiden Töchter und sich selbst Fruchtcocktails kauft, aber schon. Er übersetzt. Der Verkäufer schaut mich traurig an und schüttelt den Kopf. Ich zucke die Schultern. Ich möchte mich gerade zum Gehen aufmachen, als sich der Papa zu mir umdreht, mir einen 10er vor die Nase hält und etwas von invitare sagt. Überrascht schaue ich ihn an, lehne zunächst ab. Er beharrt darauf. Schließlich nehme ich den Schein an. Er bestellt meinen Fruchtcocktail, klopft mir auf die Schulter: Feliz ano nuevo. Der Verkäufer lächelt mich an, faltet die Hände, schaut gen Himmel. Göttliche Fügung oder so ähnlich.

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Es vergehen keine zehn Minuten, als mir klar wird, was die Menschen hier machen: In Guatemala Stadt ist heute Stadtlauf. Sie sind zum Anfeuern der Läufer gekommen, die hier auf der Reforma Avenida und der Avenida Las Americas laufen werden. 

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Die Stimmung wird feierlich, als die ersten Läufer vorbeiziehen. Sie wird ausgelassener, als immer mehr Läufer vorbeikommen. Ein paar von ihnen scheinen den Lauf alles andere als ernst zu nehmen. Sie haben sich verkleidet – in Spongebobs, tragen Dirndls, schräge Masken, sind verkleidet und spazieren teilweise eher gemächlich der Straße entlang als tatsächlich zu laufen.

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Guatemala Stadt

Immer wieder setze auch ich mich an den Gehsteig und schaue den Läufern und dem Treiben zu. Schließlich finde ich einen Supermarkt, der tatsächlich noch geöffnet hat und der – wie sich herausstellt – ebenfalls SIM-Karten verkauft. Jackpot! Ich steuere den Tresen an, an welchem diese verkauft werden.

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Ganz rührend und mit einer Eselsgeduld versucht die Frau dahinter, mir die unterschiedlichen Möglichkeiten von Claro näher zu bringen. Unterschiedliche Laufzeiten von 30, 15 oder 7 Tagen. Unterschiedliches großes Datenvolumen, unterschiedliche Anzahl von Gesprächsminuten oder SMS. Ich verliere völlig den Überblick.

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Um einen Anfang zu machen, fragt sie mich schließlich nach der Laufzeit – 30 Tage. Danach rät sie mir zu einem Paket, steckt meine neue SIM-Karte in mein Handy, nimmt ein paar Tastenkombinationen vor, ruft ein paar Nummern an, klickt ein wenig darauf herum. Alles business as usual und Vorgänge, die mir von vergangenen SIM-Karten-Käufen nicht unbekannt sind. Eine SMS nach der anderen kommt herein. Und schließlich habe ich meine Guatemaltekische Handynummer.

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Supermarkt-Check: erledigt – Magerquark: Fehlanzeige! 🙂

Abendlicher Ausklang

Am späten Nachmittag kehre ich zurück zu meiner Unterkunft. Nach Kaffee, gemütlichem Sitzen auf meinem Balkon und ausgiebiger Kommunikation mit Freunden und Familie und der Begutachtung diverser Partybilder meiner Kids, die mir vor Lachen Tränen in die Augen treiben, gehe ich schließlich ins Fitnessstudio.

Warum? – a. Weil ich es kann! 🙂 und b. habe ich es in den vergangenen Jahren zu meiner eigenen persönlichen Tradition gemacht, am letzten Tag des Jahres ein letztes Sportprogramm zu absolvieren – egal in welchem Land oder in welcher Stadt.

Und während du bereits am Feiern, Prosten und Trinken warst, rannte ich noch bei meinem 60-minütigen Intervall-Lauf vor 2017 davon und folgte dir einige Zeit später vom 18. Stockwerk in das Jahr 2018. 🙂

Ich wünsche dir ein gutes neues und vor allem gesundes Jahr 2018!