Jakarta – Day 2: movie star, a movie star *träller*
Mittlerweile bin ich ja daran gewöhnt, dass mein westliches Gesicht in Asien auffällt – schon immer, nicht nur in diesem Urlaub. Mittlerweile bin ich auch daran gewöhnt, dass komische Dinge passieren, wenn ich alleine durch die Straßen laufe – ebenfalls schon immer. Mittlerweile bin ich auch daran gewöhnt, dass ich auf der Straße angesprochen werde und mich Mädels, ganz schüchtern, regelrecht demütig, fragen: „Sorry, Miss, can take photo with you?“ Aber heute erreichte das Ganze seinen Höhepunkt – ich war wohl zu sehr in local-Vierteln unterwegs oder es waren allgemein heute zu viele locals unterwegs. Alle paar Meter wurde ich angesprochen. Irgendwann habe ich mir einen Spaß daraus gemacht und zurück gefragt: „Can take photo with you?“ (absichtlich falsche Grammatik, aber das merkt hier ja auch niemand). Verwirrung pur.
Auf dem Sightseeing-Programm heute standen:
Jakarta Kathedrale:
Der erste Hotspot von der Unterkunft aus war die in ca 2 km entfernte Kathedrale. Kurz überlegte ich, ob ich einen public Bus nehmen sollte, um die Strecke zu fahren, aber ich hatte (noch) das Gefühl, dass ich kräftetechnisch weit im Plus war. Als ich an der Kathedrale ankam und rein ging (jaaaa, ich zögerte tatsächlich kurz, ob ich rein sollte oder nicht), crashte ich direkt eine Hochzeit, die dort gerade voll im Gange war.
Istiqlal Moschee:
Gab es heute von innen nicht, es war Gebetszeit und so durfte ich nicht rein. Nicht schlimm. Mir war tendenziell eh eher nach dem Event im/auf dem (?!) Pasar Baru, das ich auf dem Weg zur Kathedrale bereits gesehen hatte.
Pasar Baru:
Womit ich nicht gerechnet hatte, war, dass hier heute – entweder weil Wochenende ist oder weil ich halt irgendetwas nicht mitbekommen hatte (Letzteres ist wahrscheinlicher) – mega der Bär steppte. Zig Buden waren aufgebaut, mehrere Bühnen, auf denen Shows gezeigt wurden. Kleine Shops mit Kleidung, Cremes, Kunstwerken (ist das Kunst oder kann das weg?!) wohin das Auge reichte. Ein paar wichtige Tierchen – zumindest gehe ich davon aus, dass sie wichtig waren, kennen tue ich sie aber nicht – waren ebenfalls anwesend. Irgendwas musste der ganze Zirkus aber mit denen zu tun gehabt haben. Während ich langsam meinen Weg Richtung National Gallery und National Monument einschlagen wollte, landete ich völlig überraschend in einem, naja, ich weiß auch nicht, wie ich es nennen soll, bei uns würde man das wohl eine Gartenausstellung nennen, aber dafür war es viel zu groß. Es erinnerte eher an einen Park. Sitzgelegenheiten genügend. Pflanzenanbieter genügend. Die kaufbaren Pflanzenarten hätten verschiedener nicht sein können. Süß. Fast eine weitere Stunde verging bis ich schließlich über den Park beim National Monument (auch hier: zig Buden, die Stadt stand heute irgendwie Kopf), vorbei am National Museum (nein, ich bin nicht rein, a. viiiiel zu voll und b. kein Regen – ich gehe, wenn überhaupt nur bei Regen in ein Museum/eine Ausstellung – finde das dann auch toll, mit Desinteresse hat es daher wenig zu tun, aber solange das Wetter toll ist, verbringe ich meine Zeit lieber draußen), einen public Bus nahm und nach Chinatown fuhr.
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Chinatown:
Perfekt zur Mittagszeit. Der Blick auf das Garmin verriet mir: knapp 10km gelaufen. Kein Wunder hatte ich Hunger. Kein Problem. Ich war ja soeben im Fressstände-Paradies angekommen. Den nächsten Obststand angesteuert: Lecker Papaya. Dann ein Irgendwas-Stand. Der Verkäufer verstand mich nicht, ich verstand den Verkäufer nicht. Ein Schild, was er anbot, gab es nicht. Mich erinnerte das angebotene Futter an gebackene Banane und diese Art von Kartoffelchen, die Kare macht. Gekauft. Rein damit. Es war (surprise, surprise) gebackene Banane und diese Art von Kartoffel. Satt war ich davon aber nicht. Also weiter. Holger hatte mir von einem Stand an der Brücke erzählt. Auch hier: ich hatte keine Ahnung, was ich mir das rein zog, aber es schmeckte genau wie Holger es beschrieben hatte: Fisch, auch wenn es nicht mehr danach aussah. Es schmeckte sogar richtig gut.
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Nice to be nice again
Sightseeing genug für heute. Zeit, sich mal ein bisschen um mein Aussehen zu kümmern. Also, ab zur Kosmetikerin im BCA Tower. Im Indo-Lääänd ein Erlebnis für sich. Maniküre, Pediküre, Augenbrauen zupfen, so der Plan. Alles auch so, wie man es in Deutschland prinzipiell kennt. Nicht dass ich da in Deutschland hingehen würde – für gewöhnlich mache ich das selbst. Aber a. war der angerichtete Schaden viel hoch und b. hatte ich (natürlich) mein Equipment dafür nicht in meinem Reisegepäck.
Auch hier war „movie star, a movie star“ angesagt. Nein, ich möchte nach dem Augenbrauen zupfen meine Augenbrauen nicht gefärbt bekommen. Ja, meinetwegen zieh‘ sie mit nem Liner nach, wenn es dir Spaß macht, aber ich werde das später wieder entfernen. Und nein, ich möchte keinen neuen Haarschnitt. Es ist mir egal, dass du noch nie einer Blondine die Haare geschnitten hast.
Voller Körper- und Personaleinsatz war angesagt. Der nette Indo, der die Pediküre machte, tat mir ernsthaft leid. Ich hatte den Eindruck, als wäre meine Hornhaut mittlerweile 5cm dick – wen wundert’s nach 4 Wochen fast durchgehend in Flipflops?! Füße und Hände wurden parallel lackiert, damit es schneller ging – die eine saß auf dem Boden, die andere mir gegenüber. Nach knapp 2 Stunden – ich hab für so etwas ja echt keine Geduld, aber was muss, das muss – war das Prozedere überstanden.
Das Ergebnis: ich sehe wieder total ansehnlich aus. Wirklich ansehnlich. Auch in meiner Selbstwahrnehmung. ? Man reiche mir einen Blazer und meine Pumps und ich mache euch ab Dienstag direkt wieder die Beamtin! ?
Anmerkung zum Schluss, falls überhaupt jemand noch so weit liest: das war der letzte Blogartikel. Morgen Vormittag geht es an den Flughafen. Von dort zuerst nach Singapur und von Singapur dann zurück nach Hause – dort gibt’s dann auch wieder Magerquark. Finally! Sänk ju for traveling wis me!