Be inspired by the pictures, denn diese sprechen für sich und bedürfen, denke ich, keiner weiteren Erläuterungen, nur so viel: der ‚gemeine Komodo Waran‘ jagt seine Beute, indem er sie beißt, ihr dadurch Bakterien injiziert und seine Beute dann so lange verfolgt, bis diese wegen der Bakterien zusammenbricht -der Biolehrer möge mich korrigieren, wenn die Sprachenlehrerin nicht alles korrekt verstanden hat. 😉 Schon bissi fies, das Tierchen.
‚The hunting of the dragons‘ (mit der Kamera, natürlich) – der Wahnsinn, ein Erlebnis, das ich so schnell nicht vergessen werde.
Die Nacht war ruhig, zumindest bzgl des Seegangs. Ansonsten war es wegen der Motorgeräusche des Bootes für mich eher schwierig, in den Schlaf zu finden – trotz earplugs. Der Tag begann mit leckeren banana pancakes und frischem Kaffee. Schließlich legten wir vor MoyoIsland den Anker, sprangen ins Wasser und schwammen an Land. Duschen war angesagt. Also, ab zum Wasserfall (ca. 500m durchs Gestrüpp und mehrere kleine Flüsschen durchlaufen) und Haare waschen. Netterweise hat uns die Crew dann mit dem Beiboot an Deck gebracht – sonst wäre die Dusche ja auch völlig sinnlos gewesen, sie sollte ja dazu dienen, mal das Salzwasser vom Körper zu bekommen. Frisches Wasser gibt es an Bord zwar ebenfalls genug, so dass man sich zumindest mal mit Eimer und Wasser von dem Salzwasser befreien kann, aber für die Haare hilft so ein Wasserfall doch deutlich besser. Den restlichen Vormittag war viel schnorcheln vor Sumbawa und Satonda (dort gibt es auch einen wundervollen salt water lake) angesagt. Im Anschluss an Satonda hieß es ‚Durchhalten‘, denn es waren 15 Stunden Bootsfahrt angesetzt bis nach Gili Laba, das wir früh am Morgen des nächsten Tages erreichen sollten – zuerst war es nicht ganz so ruhig wie den Tag zuvor, denn der Wellengang erinnerte mich teilweise eher an meinen letzten Segeltrip (und nein, ich habe keinen Segelschein, nach der Aktion – zu zweit auf einem Segelschiff auf offenem Gewässer bei aufkommendem Unwetter – aber definitiv Segelkompetenz 😀 ) mit dem Unterschied, dass wir keines besaßen und uns auch nicht auf einem Segeltörn befanden – die Sarongs hätten sicherlich nicht lange gehalten. Den Nachmittag über habe mich trotz stärkeren Wellengangs gesonnt, dann wieder gelesen, gefuttert, Musik gehört, geschlafen, die Achterbahnfahrt genossen (ein geiles Gefühl: auf dem Bett liegen und sich einfach völlig durchschaukeln zu lassen^^), hatte viel quality time mit mir selbst, konnte ganz ordentlich runterfahren, hatte Zeit, meine bisherigen Erlebnisse einmal für mich zu sortieren und allgemein so einiges zu reflektieren. Und während einige auf der Fahrt so langsam aber sicher seekrank wurden, stellte ich entzückt fest, dass das Schaukelgefühl, wenn man auf der Seite liegt, noch viel intensiver ist als wenn man ’nur‘ auf dem Rücken liegt. 😉 Abendessen sollte es an diesem Tag verfrüht geben, vor Sonnenuntergang, weil die Crew der Ansicht war, dass es bei diesem Seegang problematisch sei, bei Dunkelheit anzurichten, schließlich sei nur vorne auf dem vorderen Teil alles voll beleuchtet.
Dass daraus aber wohl nichts werden würde, war spätestens dann klar, wenn man einmal einen Blick auf die Wolken warf, die vor uns lagen und, meinen wachsamen Augen entgeht ja nichts, einen Teil der Crew beobachtete, die ihrerseits wiederum zusammen stand, konzentriert nach vorne Richtung Wolken blickte, leise diskutierte. Schließlich änderte der Steuermann auch den Kurs, drehte etwas weiter ab.
(Anmerkung zum Bild: Merke, wenn sie so schauen, heißt das für das Wetter nichts Gutes!)
Die Wolken selbst beobachtend und mir schnell klar werdend, dass es das für heute nicht war, überlegte ich noch kurz, ob ich vielleicht mal vorsichtshalber meinen Standort an die Zuhause-Gebliebenen durchgeben sollte – ein PLB hatten die hier nämlich nicht auf Deck, wenn sie überhaupt eines hatten, meines lag daheim (ich hatte ja weder vor, einen Berg zu besteigen noch auf eine Bootstour zu gehen) -, entschied mich dagegen, einerseits gab es seit Stunden nur minutenweise Netz und das gps auf meinem Handy war so schwach, dass nicht einmal ich den genauen Standort wusste (ja, irgendwo vor Sumbawa, aber die Insel ist verdammt lang^^) und andererseits wollte ich auch keine Panik auslösen. Ich legte mich ab, drückte die Stöpsel des Mp3-Player in die Ohren und dachte mir: „okay, sei es drum – solange ich nicht kotzen muss, ist alles gut, der Rest war ja abzusehen“, hatte ich doch im Vorhinein einiges über das Wetter in der zweiten Nacht gelesen. Durchhalten und abwarten! Und, wie Mama vor paar Tagen sagte: „Wenn ihr absauft, wink‘ vorher wenigstens nochmal!“ Immer lächeln und winken! Jaaa, „eine Seefahrt die ist lustig, eine Seefahrt die ist schön…“!
Day 3: Gili LABA, MANTA POINT, PINK beach, KALONG Island
Mit mehr als 5 Stunden Verspätung kamen wir am Morgen des dritten Tages auf GiliLaba an. Die Verspätung war allein auf das Unwetter in der Nacht zurückzuführen, das wir ja einerseits zu umfahren versuchten, dessen Ausläufer wir jedoch durch den heftigen Wellengang deutlich zu spüren bekamen. Das Fazit der Nacht: 15 kotzende Menschen, ein nahezu unangetastestes Abendessen! 😉
Die Sorgen der Nacht waren aber am Vormittag alle verschwunden. Wir legten am Manta Point an. Ab ins Wasser und an Land schwimmen und hoch den ‚Hügel‘. Nach dem Lunch ging es weiter an den pink beach, einem Strandabschnitt, der aufgrund der roten Korallen, die dort vorwiegend zu finden sind und deswegen diese Farbe angenommen hat, so heißt. Erneut hieß es: ab ins Wasser und an Land schwimmen. Dort angekommen, knallte ich mich erst einmal zum Bruzeln in die Sonne. Bauch und Rücken hatten aufgrund der Scooterfahrerei bisher kaum Sonne abbekommen und ich sehe ein bisschen aus wie ein Waschbär – unterschiedliche Gesichts- und Körperfarben. Ein letztes Mal für diesen Tag fuhren wir eine starke Stunde mit dem Boot weiter auf die Kalong Island, der Insel der Flyingfoxes. Gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang, da die Flughunde von der Insel wegfliegen, wenn es dunkelt. Ein letzter Abend neigte sich dem Ende zu.
Der Transfer von Gili Meno nach Lombok hätte nicht besser zeitlich funktionieren können. Einmal mehr musste ich zwar morgens relativ früh raus – um 6.30 Uhr klingelte der Wecker, nahm ein letztes Mal ein Frühstück auf der Terrasse meines Bungalows ein – banana pancake, eine Mango, die ich am Abend zuvor noch erstanden hatte und Kopi Lombok (yummie!) -, verpackte meine restlichen Sachen im Rucksack und machte mich um 7.20 Uhr zum Hafen auf.
Das Boot, insofern man es so nennen möchte, denn es war eher ein spärliches, viele Menschen setzten zu dieser Zeit auch noch nicht über – den überwiegenden Teil bildeten locals, die auf Lombok einkaufen gehen wollten, setzte pünktlich um 8 Uhr ab (14.000 IDR für die Überfahrt – geschenkt) und kam ca eine halbe Stunde später in Bangsal an. Dort angekommen, schnappten sich einige locals die Rucksäcke der Touris, trugen sie an Land (man musste doch ein paar Meter durch die Wellen stapfen, bei high tide und Steinen). Mein Rucksack wurde ebenfalls ’netterweise‘ an Land gebracht, ohne meinen expliziten Wunsch, und hierfür 20.000 IDR veranschlagt (nur für den Vergleich: mein Abendessen bei meiner Indo-family kostete 14.000 IDR!), was ich mit einem äußert abwertenden, typischen Kr-Blick und dem Satz „I don’t think so“ quittierte. Sprach’s, schnappte den Rucksack, ging, innerlich grinsend.
Gott sei Dank hatte mich ein local auf Meno vorab gewarnt, welch ein ‚Touri-catching‘ mich dort erwarten würde, so dass ich vorbereitet war und, Augen stur auf den Boden geheftet und sämtliche Anfragen („Taxi, Taxi!“, „You need transfer?“, „You need whatever-I-don’t-give-a-shit-but-special-price-only-for-you-today-my-friend?“ – oh, shut the fuck up and go fuck yourself! – manchmal habe dann auch ich meine Gedanken nicht mehr im Griff, grinsen muss ich dennoch bei diesen, meinen Gedanken, erinnern sie mich doch an gewisse morgendliche Rituale mit meinen lieben Kollegen! 😀 ) ignorierend mir meinen Weg zum Dikky Café bahnte, das ich wenige Minuten später auch erreichte. Die Formalitäten für den bevorstehenden Trip wurden geregelt, gegen 11.30 Uhr ging es dann los zum Boot, meinem Zuhause für die kommenden Tage. Froh war ich darüber, dass ich nicht wegen 40 Euro rum gemacht und mich spontan doch dazu entschlossen hatte, eine eigene Kabine zu nehmen. Ich habe definitiv kein Problem damit, mit anderen travelleren in Kontakt zu treten, aber 3 Nächte ohne auch nur den Hauch einer Privatsphäre zu haben, dafür fühle auch ich mich mittlerweile zu alt – ich bin keine 20 mehr und brauche Möglichkeiten, für mich zu sein und mich zurückziehen zu können, was ich auch vorhabe, zu tun. Abgesehen davon bereitete es mir doch ein sichereres/besseres Gefühl, einerseits zu wissen, dass ich ein Bett unter mir haben würde und nicht auf einer Matte schlafen musste, dass ich wetterunabhängiger war, aber auch, dass ich einen eigenen Platz für mein Gepäck und dieses vor allem in meiner Umgebung hatte. In Anbetracht dessen, dass auch nur zwei Toiletten für 20 Leute zur Verfügung stehen, empfand ich es ebenfalls als ’netter‘, mich in Ruhe und vor allem in aller Privatheit umziehen zu können. Wobei, von wirklich ‚umziehen‘ in den kommenden Tagen ist wohl eher weniger auszugehen – vielmehr werde ich die Zeit durchgehend in meinem Bikini verbringen, denn es sind zahlreiche Zwischenstopps an Buchten oder Inseln angesetzt, so dass sich das Herausschälen aus dem Bikini kaum lohnen wird. Duschen gibt es hier keine, so dass die kommenden Tage duschen unter Wasserfällen angezeigt sein wird – morgen früh direkt auf Moyo Island.
Nach den ersten zwei Stunden Fahrt auf dem Boot machten wir heute eine erste Pause vor Sugian Island. Nach 30 Minuten Hardcore planschen – die Wellen sind nicht zu unterschätzen, man sollte zusehen, dass man nicht allzu weit weg vom Boot schwimmt – ging es dann auch weiter. Weitere zwei Stunden Fahrt, vorbei am Rinjani, der sich mittlerweile auch wieder beruhigt hatte.
Fazit nach dem ersten Tag: wir wurden mit reichlich Futter sowohl über Mittag als auch am Abend versorgt. Es gab Massen an Reis und diverse Beilagen, die mengentechnisch nicht schaffbar waren. Kaffee und Tee gibt es den ganzen Tag. So sitze ich nun, während ich dies tippe, an der Seite des Bootes, immer noch den Blick einerseits auf den Rinjani geheftet, andererseits die Weite des Meeres bestaunend. Das Meer ist ruhig, kein Wellengang. Man spürt lediglich ein leichtes Schaukeln des Bootes. Im Hintergrund spielt ein Traveller gerade auf seiner Gitarre und singt dazu „One day, baby, we’ll be old…“, ein Song, der für mich schon immer, seit ich ihn kenne, eine gewisse Bedeutung hatte. Ein Traum. Die Stimmung an Bord ist gut. Es ist eine sehr gemischte Gruppe – diverse Traveller, die schon seit Monaten unterwegs sind, andere Urlauber, die wie ich erst seit kurzer Zeit unterwegs sind, aber auch drei holländische Damen älteren Semesters. Eine sehr bunt gemischte Gruppe. Ich bin schon gespannt, wann der Lagerkoller einsetzt. Die Frage ist denke ich nicht, ob er einsetzen, sondern tatsächlich wann er einsetzen wird. 😉