Sechs Tage Aufenthalt im Bayerischen Wald und in Niederbayern
Sechs Tage Aufenthalt im Bayerischen Wald und in Niederbayern
Oberpfalz, Niederbayern und Bayerischer Wald – Verwirrung
Zugegeben, als ich meinen Aufenthalt im Bayerischen Wald buchte, habe ich mir nichts gedacht. Ich wollte einfach in die Natur, ein paar ruhige Tage verbringen und im besten Fall einen See in meiner Nähe haben. Mein Geografie-Unverständnis bemerkte ich erst dann, als ich den Blogbeitrag über meinen Aufenthalt im Bayrischen Wald schreiben und angeben wollte, in welcher Gegend von Bayern dieser liegt und dass ich so ohne Weiteres überhaupt nicht alle Orte, die ich während meiner sechs Tage besucht habe, in einem Blogbeitrag über den Bayerischen Wald erwähnen konnte, weil sie schlichtweg da gar nicht hingehörten. Umgekehrt hatte ich dasselbe Problem: Wollte ich über meinen Aufenthalt in der Oberpfalz schreiben, fehlten wiederum Orte, die zu Niederbayern gehörten.
Aufenthalt im Bayerischen Wald – die Lage
Also der Bayerische Wald (auch: Bayerwald) liegt in zwei Regierungsbezirken von Bayern – in Niederbayern und in Oberpfalz. In Niederbayern, das bis runter an die Grenze von Oberösterreich reicht, liegt der größte Teil des Bayerischen Waldes.
Vorabinformationen zu meinem Aufenthalt im Bayerischen Wald und in Niederbayern
Um das Ganze wenigstens auf meiner Webseite einigermaßen strukturiert darstellen zu können, entschied ich mich also schließlich für zwei Beiträge – einen über einen Aufenthalt in Niederbayern inklusive eines großen Fokus auf Orte im Bayerischen Wald und einen Beitrag über einen Aufenthalt in Oberpfalz, in welchem der Bayerische Wald zwar ebenfalls auftaucht, aber eben auch andere Regionen, wie beispielsweise das Wabnaabtal. Ersteres wird in diesem Blogbeitrag mein Fokus sein: Orte in Niederbayern, die sich bei einem Aufenthalt im Bayerischen Wald und in Niederbayern absolut lohnen.
Arber: Naturschönheit und majestätische Aussicht
Der Nationalpark Bayerischer Wald ist eine Ode an die Natur und ein Paradies für Abenteurer. Hier streifen noch Luchse durch dichte Wälder, und urtümliche Bäume ragen stolz in den Himmel. Das wahrscheinllich bekannteste Ausflugsziel im Bayerischen Wald ist der Arber. Dieser erhebt sich mit seinen 1.456 Metern im Hinteren Bayerischen Wald.
Der Arber ist ein wahrhaftiger Schatz im Bayerischen Wald, der Naturliebhaber und Abenteurer gleichermaßen begeistert. Der Berg erhebt sich majestätisch und bietet eine unglaubliche Aussicht auf die umliegenden Landschaften – insofern du nicht gerade wie ich bei Regen dort hochgehst. Die Kombination aus üppigen Wäldern und malerischen Wiesen verleiht diesem Ort eine unvergleichliche Schönheit. Wanderer können die Herausforderung annehmen und die Gipfel des Großen Arbers erklimmen, um mit einer atemberaubenden Panoramaaussicht belohnt zu werden.
Für diejenigen, die ein klein wenig fauler sind (ich! 😉 ), eignet sich eine Fahrt mit der Gondel perfekt. Für 15 Euro (zzgl. 4 Euro für den Hund) bist du innerhalb weniger Minuten auf dem Arber und musst lediglich noch circa 15 Minuten zum Gipfelkreuz laufen.
Kleiner Arbersee: Idyllische Ruhe in der Natur
Der Kleine Arbersee liegt nur wenige Minuten vom Parkplatz des Großen Arber entfernt. Am besten fährst du aber bis zum Wanderparkplatz Kleiner Arbersee, um dir den Weg ab der Landstraße zu sparen. Am Kleinen Arbersee geht es definitiv ruhiger zu als am Großen Arber.
Das ruhige Wasser des Sees spiegelt die umliegende Landschaft wider und schafft eine malerische Kulisse für Entspannung und Naturgenuss. Ob du nun einen Spaziergang um den See machst oder einfach nur die Ruhe am Ufer genießen möchtest, der Kleine Arbersee bietet eine unvergleichliche idyllische Atmosphäre.
Biberbach und der Silbersee: Verborgene Naturschätze
Biberbach ist ein kleines Dorf mit rund 3.000 Einwohnern. Ein wenig außerhalb des Dorfkerns liegt der Bauernhof von Schweinezüchter Schorsch, der Moierhof. Drei schöne Ferienwohnungen vermieten Schorsch und seine Frau Beate auf ihrem Hof, von welchen du nicht nur einen tollen Blick auf das Umland und Biberbach selbst hast, sondern auch innerhalb von fünf Schritten mitten in der Natur stehst. Ein wenig oberhalb des riesigen Areals, welches Georg und Beate ihr eigen nennen, ist das Gipfelkreuz von Biberbach.
In den Gefilden von Biberbach – wahrscheinlich gehört der See doch eher zu Treffelstein – verbirgt sich ein kleines Juwel – der Silbersee. Sein glitzerndes Wasser spiegelt den Himmel wider, als wäre er ein Portal in eine andere Welt. Umgeben von üppigem Grün und von Wäldern beschützt ist der Silbersee ein Ort der Ruhe und für Matute und mich ein Ort des Tobens.
Bodenmais: Authentischer Charme und kulturelle Vielfalt
Bodenmais ist praktisch der nächstgelegene Ort zum Arber und eine ganz zauberhafte Stadt. Umgeben von grünen Hügeln und Wäldern bietet sie eine authentische Atmosphäre, eine zuckersüße Stadtmitte, leckeren Kaffee und zahlreiche Möglichkeiten der Einkehr. Neben der natürlichen Schönheit ist Bodenmais für seine Glaskunst bekannt. Hier kannst du Glasbläser bei der Arbeit beobachten und einzigartige handgefertigte Stücke erwerben.
Absolut nicht zu verachten ist die kleine Altstadt von Bodenmais, wo du nicht nur super lecker Kaffee trinken, sondern auch echt nett spazierengehen kannst.
Rißloch-Wasserfälle (bei Bodenmais): kleines Naturspektakel und Wandervergnügen
Nur wenige Minute außerhalb von Bodenmais ist der Parkplatz der Rißloch-Wasserfälle. Entweder bist du gleich früh am Morgen dort oder über die Mittagszeit, denn die Parkplätze dort sind sehr begrenzt und zudem überaus begehrt, da kostenlos (die Parkplätze bei den Anwohnern kosten 4 oder 5 Euro!). Vom Parkplatz aus sind es circa 45 Minuten bis zu den Wasserfällen. Der Weg zu den Wasserfällen führt durch dichte Wälder und bietet eine erfrischende Wanderung. Selbst an Regentagen kannst du die Wanderung dorthin gut unternehmen, da der Großteil des Weges durch den Wald führt und du aufgrund des dichten Blätterdaches geschützt bist.
Hochfall Wasserfall: Die Faszination Wasser
Auch der Hochfall Wasserfall liegt in dieser Ecke Bayern und ist ein Naturwunder, das die Schönheit der Natur in ihrer reinsten Form zeigt. Das Wasser stürzt mit beeindruckender Kraft und Eleganz über die Felsen. Die umgebende Landschaft verstärkt die Wirkung dieses Schauspiels und lädt zu Erkundungen und Abenteuern ein. Lohnt sich definiti! Rein zeitlich lassen sich die Wasserfälle auch gut nacheinander besuchen.
Cham und der Satzdorfer See: Harmonie von Stadt und Natur
Kreisstadt und Infrastruktur – wenngleich es in Waldmünchen schon die wesentliche Infrastruktur gibt, so ist diese in der Kreisstadt natürlich deutlich ausgebauter. Cham besitzt auch eine kleine Fußgängerzone, wo du guten Kaffee trinken oder auch ein leckeres Eis futtern kannst. Für einen Spaziergang lohnt sich dann aber doch eher der Weg Richtung alter Stadtmauer oder entlang der Regen, einem Nebenfluss der Donau.
Etwa zwanzig Minuten außerhalb von Cham findest du den Satzdorfer See. Das glitzernde Wasser, von umarmenden Wäldern umgeben, lädt zum Träumen und Verweilen ein. Hier kannst du zusammen mit Anglern und Campern dem Alltag entfliehen und die Magie der Natur in vollen Zügen genießen. Super groß ist der See nun allerdings nicht und innerhalb von 30 Minuten dürftest du drumherum gelaufen sein. Schön ist er trotzdem!
Deggendorf: Historischer Zauber und moderne Lebendigkeit
Deggendorf, eine bezaubernde Stadt in Niederbayern, lockt mit einer Fülle an Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten. Am Ufer der Donau gelegen, bietet die Stadt eine wunderschöne Kulisse aus historischer Architektur und idyllischer Landschaft. Die Altstadt ist gespickt mit gut erhaltenen Fachwerkhäusern, die ein lebendiges Zeugnis vergangener Epochen ablegen.
Die natürliche Schönheit Deggendorfs erstreckt sich bis in die Umgebung, wo sanfte Hügel und dichte Wälder zum Erkunden einladen.
Regensburg: Das Herz von Bayern
Zugegeben, während meines aktuellen Aufenthaltes in Oberpfalz habe ich Regensburg nicht besucht. Da fehlte es mir schlichtweg an der Zeit. Regensburg hatte ich aber in der Vergangenheit schon besucht – insofern fand ich, dass Regensburg auf dieser Liste auf keinen Fall fehlen durfte.
In den geschichtsträchtigen Mauern von Regensburg nämlich pulsiert das Herz Bayerns. Die schmalen Gassen und stattlichen Kirchen erzählen von vergangenen Zeiten, während das bunte Treiben am Donauufer die Lebendigkeit der Stadt widerspiegelt. Regensburg ist ein Ort der Kontraste, wo Vergangenheit und Gegenwart sich begegnen. Regensburg ist aber auch Magie – vor allem in den Abendstunden (du kannst dort wirklich gut ausgehen!). Und Regensburg ist Charme.
Walhalla: Greifbare deutsche Geschichte
Die Walhalla, ein imposantes Denkmal in Bayern, ist ein Ort von beeindruckender Schönheit und kultureller Bedeutung. Errichtet auf einem Hügel über der Donau nahe Regensburg, dient die Walhalla als Tempel der Ehre für bedeutende Persönlichkeiten der deutschen Geschichte. Das Monument selbst ist eine Hommage an griechische Architektur, mit einem majestätischen Säuleneingang und einer atemberaubenden Aussicht auf die umgebende Landschaft.
Im Inneren der Walhalla sind über 130 Marmorbüsten und Gedenktafeln zu bewundern, die Persönlichkeiten wie Dichter, Wissenschaftler, Künstler und Politiker ehren. Diese eindrucksvolle Sammlung von Büsten repräsentiert eine breite Palette von historischen Figuren und deren Beiträge zur deutschen Kultur und Geschichte.
Vorsicht: Hunde sind – absolut nachvollziehbarerweise – in der Walhalla nicht erlaubt, wohl aber im Park, der die Walhalla umgibt.
Passau: Dreiflüssestadt mit kultureller Vielfalt
Passau, die „Dreiflüssestadt“ in Bayern, ist ein wahrer Schatz an historischer Pracht und natürlicher Schönheit. Hier vereinen sich die Flüsse Donau, Inn und Ilz und verleihen der Stadt eine einzigartige Atmosphäre. Passau ist bekannt für seine reiche Geschichte, die sich in der gut erhaltenen Altstadt widerspiegelt. Hier erwarten Besucher malerische Gassen, barocke Gebäude und charmante Plätze, die zum Flanieren und Entdecken einladen.
Eines der faszinierendsten Wahrzeichen Passaus ist der St. Stephan Dom, ein Meisterwerk der Barockarchitektur. Die prächtige Kuppel und die reich verzierten Innenräume sind absolut beeindruckend.
Treffelstein und Burgruine Treffelstein: Überraschendes Schätzchen
Weniger als fünf Autominuten von Biberbach entfernt liegt der kleine Ort Treffelstein. Hätte ich mit Matute keine Wanderung am Silbersee unternommen, hätte ich Treffelstein überhaupt nicht auf dem Schirm gehabt. Von den Ufern des Silbersees jedoch kannst du die Burgruine von Treffelstein sehen. Ich war neugierig. Und weil die Burgruine nur wenige Minuten von mir entfernt lag, statteten wir ihr spontan einen Besuch ab.
Waldmünchen: Gelassene Infrastruktur
In Biberbach und Treffelstein sagen sich – wie man so schön sagt – Fuchs und Has‘ „Gute Nacht“. Es gibt nur wenig Infrastruktur in den Orten – dafür bist du ja aber mit einem kleinen Hopps schon mitten in der Natur. Waldmünchen liegt circa zehn Kilometer von Biberbach entfernt und bietet die notwendige Infrastruktur: diverse Banken oder Geldautomaten, eine Handvoll Bäcker, einen Edeka und einen Norma. Wenn uns während unseres Aufenthaltes in Oberpfalz etwas fehlte, so besorgte ich es in Waldmünchen. Übrigens gibt es dort auch ein cooles Erlebnisbad.
Zwiesel: Natur und Glas in Harmonie
Zwiesel, ein bezaubernder Ort im Bayerischen Wald, bietet eine reizvolle Mischung aus Natur und Kultur. Die Stadt ist von dichten Wäldern und malerischen Hügeln umgeben, was sie zu einem Paradies für Naturliebhaber macht. Da Zwiesel in unmittelbarer Nähe zum Großen Arber liegt, lohnt sich ein kurzer Zwischenstopp entweder auf dem Weg dorthin oder wenn du auf dem Weg zurück bist.
Neben der beeindruckenden Landschaft beherbergt Zwiesel auch kulturelle Schätze. Das Glasmuseum, das die lange Tradition der Glasherstellung in der Region zeigt, ist ein Anziehungspunkt für Kunst- und Geschichtsinteressierte. Die Stadt selbst besticht durch kleine, charmante Straßen, traditionelle Architektur und eine einladende Atmosphäre.