Besuch von Grenoble – und warum du dir das sparen kannst…
Besuch von Grenoble – und warum du dir das sparen kannst…
Während meines mehrtägigen Aufenthaltes in Lyon suchte ich auf Google Maps nach Orten, die ich noch besuchen konnte. Neben der näheren Umgebung von Lyon erregte Grenoble meine Aufmerksamkeit. Da war doch auch der literarische Grenouille aus Süskinds „Das Parfum“, schießt es mir durch den Kopf. Ich befrage ChatGPT nach Dingen, die man bei einem Besuch von Grenoble sehen kann…
Besuch von Grenoble mit ChatGPT: Teil 1 – expectations
„In den schützenden Armen der französischen Alpen liegt Grenoble wie ein verborgener Schatz, umgeben von majestätischen Gipfeln. Hier, wo Geschichte auf Moderne trifft, entfaltet sich die Schönheit der Stadt. Schlendere durch die Kopfsteinpflasterstraßen der Altstadt, wo jedes Gebäude eine Geschichte zu erzählen scheint. Verweile in den charmanten Cafés, wo das Rauschen der vorbeifließenden Isère den Takt für entspannte Gespräche vorgibt. Die festungsähnliche Bastille thront stolz auf einem Hügel und bietet nicht nur einen Blick auf die Stadt, sondern auch auf die gewaltige Alpenlandschaft. Tauche ein in das Musée de Grenoble, wo Kunstwerke wie lebendige Geschichten die Wände schmücken. Spaziere durch den Jardin de Ville, einen verträumten Garten, der mit seinen Blumen und Skulpturen wie ein poetisches Gemälde wirkt. Im Winter verwandelt sich die Stadt in ein Winterwunderland. Die Straßenlichter werfen ein sanftes Glitzern auf den Schnee, und das fröhliche Lachen der Schlittschuhläufer erfüllt die Luft.“
Gedanklich speichere ich mir die genannten Dinge ab: Bastille, Fluss, Altstadt, Jardin de Ville, Schlittschuhbahn. Beim Blick auf Google Maps fällt mir auf, dass es eine Seilbahn zwischen Altstadt und Bastille gibt, mit welcher man den Fluss überquert. Mmmh… meine Erwartungen sind groß. Es verspricht ein aufregender Tag zu werden.
Besuch von Grenoble: Teil 2 – reality
Durchaus, der Blick von der Bastille auf den Fluss und die Alpen ist atemberaubend schön… und genau in diesem Moment hätte ich einfach weiterfahren sollen.
Während ich aufgrund der Tatsache, dass mich Matute begleitete, den Museumsbesuch gestrichen hatte, spazierten wir direkt hinein in die Altstadt. Kopfsteinpflaster. Schön. Erwartbar. Ob jedes Gebäude hier eine Geschichte erzählen kann? – Das wage ich zu bezweifeln! Höchstens eine Geschichte der Unreinheit. Unwillkürlich geht mir der Anfang von Süskinds Roman durch den Kopf:
„Zu der Zeit, von der wir reden, herrschte in den Städten ein für uns moderne Menschen kaum vorstellbarer Gestank. Es stanken die Straßen nach Mist, es stanken die Hinterhöfe nach Urin, es stanken die Treppenhäuser nach fauligem Holz und nach Rattendreck, die Küchen nach verdorbenem Kohl und Hammelfett; die ungelüfteten Stuben stanken nach [6] muffigem Staub, die Schlafzimmer nach fettigen Laken, nach feuchten Federbetten und nach dem stechend süßen Duft der Nachttöpfe. Aus den Kaminen stank der Schwefel, aus den Gerbereien stanken die ätzenden Laugen, aus den Schlachthöfen stank das geronnene Blut. Die Menschen stanken nach Schweiß…“
Ich erinnere mich dunkel, dass das Verb „stinken“ auf den ersten eineinhalb Seiten des Romans insgesamt 19 Mal vorkam.
Nun denn, denke ich, tue ich wenigstens meinem Hund etwas Gutes. Nach einem schnellen Cappuccino – ein Café war recht schnell gefunden, denn es war das einzige, das einigermaßen passabel aussah – kommen wir an der Eislaufbahn vorbei. Menschen befinden sich auf dieser nicht. Einladend wirkt sie ebenfalls nicht. Wirklich Bahnen ziehen auf dieser scheint mir absolut unmöglich. Die fröhlichen Läufer, deren Lachen die Umgebung erfüllt, suche ich vergebens. In einem anderen Leben. Oder in einer anderen Stadt. Nicht in dieser.
Fröhliche Menschen finden sich auch nicht im Park der Stadt. Warum diese wiederum 2022 zur Umwelthauptstadt Europas auserwählt wurde, ist mir ein absolutes Rätsel. Der Jardin de Ville ist ein Trauerspiel. Grün sucht man hier vergebens. Der Boden ist steinig. Der Park wirkt ungemütlich. Der Spielplatz lässt Freude vermissen. Selbst Matute findet es hier so ungemütlich, dass sie nicht pinkeln möchte.
Ein kleines Fleckchen Grün finden wir dann doch noch. Und einen letzten Blick auf die Bastille und die Seilbahn, vor welcher sich mittlerweile eine Schlange gebildet hat. Ja, die Bastille und die Seilbahn – das sind wahrscheinlich die einzigen sehenswerten Dinge in Grenoble.
Wir machen uns zurück zum Auto und tuckern mit Tempo 30 aus der Stadt hinaus. Ja, auch das macht eine Umweltstadt aus.
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