Coronavirus in Guatemala – Versuch einer Informationssammlung
Aufgrund der Tatsache, dass dieser Artikel mittlerweile eine entsprechende Länge erreicht hat, habe ich mich dazu entschieden, für den Monat Mai und Juni einen neuen Beitrag zu verfassen. Wie es in Guatemala mit der Corona-Situation weitergeht, kannst du daher in meinem zweiten Teil nachlesen: Coronavirus in Guatemala – Teil 2.
Coronavirus in Guatemala – was dieser Artikel nicht ist
Das soll kein weiterer Artikel über das Coronavirus sein. Denn Informationen über das Coronavirus findest du im Internet zuhauf. Ich möchte dir auch keine Informationen über den Virus selbst geben – das empfinde ich weder als meine Aufgabe, noch habe ich fundierte Kenntnisse – oder dir gar Hilfestellungen aufzählen, was du tun musst, um eine Reise zu stornieren – auch darin bin ich keine Expertin und auch das ist nicht Sinn und Zweck meines Blogs. Des Weiteren werde ich weder eine Reiseempfehlung für Guatemala aussprechen, noch dir von einer Reise nach Guatemala abraten – für solche Dinge sind das Auswärtige Amt und die Deutsche Botschaft zuständig.
Es wird mir dabei sicherlich nicht möglich sein, dir alle Informationen, völlig uneingeschränkt, zur Verfügung zu stellen, die mir vorliegen, weil ich a. einer regelmäßigen Arbeit nachgehe und nicht den ganzen Tag Nachrichten lesen kann und b. meine Augen auch nicht alles sehen/erfassen. Dennoch werde ich versuchen, diesen Artikel so gut es geht – und nach Möglichkeit täglich – zu aktualisieren.
Coronavirus in Guatemala – was dieser Artikel versuchen soll
In den letzten Tagen jedoch habe ich immer wieder E-Mails von Leserinnen und Lesern meines Blogs erhalten, die mich nach dem Coronavirus in Guatemala fragten. Um nicht jedem einzelnen immer dieselben Zeitungsberichte zukommen zu lassen, werde ich versuchen, in meinem Blogbeitrag die Berichte zu bündeln.
Da die Informationen über das Coronavirus in Guatemala durchaus spärlich und in den deutschen Medien absolut nicht vorhanden sind und du tatsächlich wissen musst, wo du dich am besten informierst, ich selbst aber für solche Anlaufstellen der Informationsbeschaffung – nicht in Bezug auf Corona, sondern im Hinblick auf alltägliche Dinge, wie beispielsweise das Wetter, Aktivität der Vulkane, Erdbeben, etc. – einige Zeit benötigte, erachte ich es als sinnvoll, einen Blogbeitrag zu verfassen, in welchem ich versuche, dich über das Thema Coronavirus in Guatemala auf Stand zu halten.
Ausdrücklich weise ich darauf hin, dass der Blogbeitrag keine Garantie auf Vollständigkeit der Informationen geben kann. Ich werde jedoch nach bestem Wissen und Gewissen, Informationen zusammentragen und diese sachlich auflisten. Die Zeitungsberichte, auf welche ich mich beziehe, sind selbstverständlich mit angegeben – sowohl als direkte Verlinkung als auch in einer Auflistung der Quellen am Ende des Beitrages.
Des Weiteren handelt es sich bei meinen Ausführungen um meine eigenen Übersetzungen aus dem Spanischen ins Deutsche – für etwaige Übersetzungsfehler kann ich daher keine Garantie übernehmen!
Februar 2020
In einer Rede an die Nation erhöht der aktuelle guatemaltekische Präsident Alejandro Giammatei die Sicherheitsstufe im Land und bittet die Krankenhäuser die Versorgungsmaßnahmen zu erhöhen, so dass die Krankenhäuser des Landes auf eine Verbreitung des Coronavirus in Guatemala vorbereitet sind. Er weist ausdrücklich darauf hin, dass es zum jetzigen Zeitpunkt keinen einzigen diagnostizierten Fall in Guatemala gibt.
Woche vom 02.03.2020
Bisher gibt es nach wie vor keinen einzigen Fall von Coronavirus in Guatemala.
Donnerstag, 05.03.2020
In einer Rede an die Nation am Donnerstagabend, den 05.03. spricht der aktuelle guatemaltekische Präsident Alejandro Giammatei über die Verbreitung des Coronavirus. Laut seiner Aussage gibt es bis dato keinen einzigen Fall von Coronavirus in Guatemala. Aus Sicherheitsgründen erhalten Flugzeuge, die aus den Ländern China, Südkorea oder Italien kommen, keine Landeerlaubnis mehr in Guatemala. Für die nächsten 30 Tage deklariert er ebenfalls einen estado de calamidad, den Ausnahmezustand.
Freitag, 06.03.2020 und Samstag, 07.03.2020
Deutschen, die in Guatemala leben, wird angeraten, in den nächsten Wochen das Land nicht zu verlassen, da nicht sichergestellt werden kann, dass sie nach einer Ausreise und einem Aufenthalt in einem Land, in welchem Corona verbreitet ist, wieder problemlos nach Guatemala einreisen können.
Freunde berichten mir davon, dass sie bei einem Grenzübertritt nach El Salvador zwar problemlos aus Guatemala ausreisen dürfen, ihr deutscher Pass bei der Einreise nach El Salvador länger als sonst begutachtet wird und die Ein- bzw. Ausreisestempel genauer geprüft werden. Des Weiteren wird ihnen Fieber gemessen, um auf diese Weise zu prüfen, ob sie an Covid-19 erkrankt sein könnten.
Conred, der Katastrophenschutz des Landes Guatemala, erklärt den Red Alert in Bezug auf die Bedrohung durch Coronavirus. Die Behörden geben an, dass es in Guatemala keine Fälle von Corona gebe.
13 Patienten wurden in Guatemala einer medizinischen Untersuchung unterzogen, um festzustellen, ob sie an Coronaviren leiden. Alle Fälle waren negativ.
Das Gesundheitsministerium legt ebenfalls fest, dass das Pflegezentrum in Villa Nueva zu nutzen sei, falls ein Fall in der Nation vorliegen würde. Außerdem legt das Gesundheitsministerium fest, dass ab Montag, den 09.03.2020 für öffentliche Aktivitäten, öffentliche Ereignisse oder öffentliche Treffen jedweder Art ein Antrag auf Genehmigung der geplanten Veranstaltung gestellt werden müsse. Dies gelte noch nicht für Aktivitäten von Samstag, den 07.03.2020 und Sonntag, den 08.03.2020.
Das Krankenhaus von Villa Nueva wurde von der Prensa Libre besucht und es wurde dieser Artikel darüber verfasst.
Am späten Nachmittag des 07.03.2020 wird der erste Fall von Coronavirus in Argentinien bekannt.
Costa Rica vermeldet 5 nachgewiesene Coronafälle. Kurze Zeit später wird die Information verbreitet, dass Flugzeuge aus Costa Rica keine Landeerlaubnis mehr am guatemaltekischen Flughafen haben. Walmart San Jose vermeldet gleichzeitig die ersten Engpässe in Bezug auf Masken, Desinfektionsmittel und Handschuhe.
Die Einschränkung, dass in Guatemala keine Flugzeuge aus Costa Rica mehr landen dürfen, wird wenige Stunden später wieder aufgehoben. Stattdessen ist mit stärkeren Restriktionen zu rechnen. Es ist mit folgenden Kontrollen zu rechnen: Temperaturmessung, Wärmebildkamera, Informationen über das Herkunftsland, Gründe für die Reise nach Guatemala.
Abgesehen von den Grenzkontrollpunkten in El Salvador wurden auch an den Grenzpunkten zwischen Guatemala (Puerto Barrios, Izabal) und Honduras Kontrollpunkte eingerichtet, in welchen Reisenden die Temperatur gemessen wird. Dort wird unter anderem auch festgestellt, ob die Einreisenden aus den USA kommen.
Am späten Abend vermeldet Kolumbien den ersten Coronafall in Bogota.
Sonntag, 08.03.2020
Aktuell liegen keine neuen Medienberichte vor.
Montag, 09.03.2020
Aktuell liegen keine neuen Medienberichte vor.
Dienstag 10.03.2020
Salvador macht die Maßnahmen, nach denen nur Guatemalteken nach Salvador einreisen dürfen, wieder rückgängig.
Abgesehen davon wird ein deportierter Guatemalteke bei der Ankunft in Guatemala mit Symptomen für Corona ins Krankenhaus nach Villa Nueva gebracht.
Mittwoch, 11.03.2020
Der Verdachtsfall des deportierten Guatemalteken erhärtet sich nicht. Es stellte sich heraus, dass der Guatemalteke nicht Covid-19 hat, sondern Influenza B.
Honduras bestätigt außerdem die ersten beiden Coronafälle im Land.
Die Regierung gibt nach einer Pressekonferenz am Mittag bekannt, dass Reisende aus europäischen Ländern ab dem 12.03.2020 nicht mehr nach Guatemala einreisen dürften. Dieses Verbot gilt ebenfalls für Reisende aus China, Korea und dem Iran und die Piloten der Flugzeuge.
Guatemalteken, die aus einem europäischen Land nach Guatemala zurück kämen, müssten sich für 7 Tage in häusliche Quarantäne begeben, auch wenn sie keine Symptome zeigen. Im Artikel der Prensa Libre, in welcher diese neue Einreise-Regelung bekannt gegeben wurde, wird ebenfalls genannt, dass sich der Wirtschaftsminister des Landes in Quarantäne befinde, da er einen Aufenthalt in Spanien hatte. Abschließend wird den Guatemalteken empfohlen, keine Reisen in das Ausland anzutreten.
Freitag, 13.03.2020
Der Präsident von Guatemala verkündet am frühen Freitagnachmittag den ersten Corona-Fall in Guatemala. Demnach sei ein aus Italien eingeflogener Guatemalteke mit Symptomen direkt nach seiner Landung in das Krankenhaus von Villa Nueva gebracht worden. Der Test sei positiv gewesen.
Samstag, 14.03.2020
Am Samstagnachmittag (Ortszeit) gibt der Präsident eine Pressekonferenz, in welcher er mitteilt, dass auf dem Flug des ersten auf Corona getesteten Guatemalteken weitere potenziell Infizierte gewesen seien, die nicht getestet werden konnten. Zwei der potenziell Infizierten seien mittlerweile gefunden und getestet worden, ein potenziell Infizierter habe sich verweigert und sei nicht aufzufinden – er wird u.a. auch mit Bildern und Namen auf den sozialen Netzwerken gesucht, soll sich aktuell in Panajachel oder Antigua aufhalten.
Aufgrund der Tatsache, dass der Präsident eine große Gefahr für das Land sieht, ordnet er folgende Maßnahmen an: Die Osterprozessionen finden nicht statt, Orte, an denen sich mehr als 100 Menschen aufhalten können, werden geschlossen (davon sind sämtliche öffentliche Parks und – wie ich persönlich meine – auch Shopping Malls betroffen; von den Parks weiß ich das, da ich mich während der Pressekonferenz in einem Park befand und mir die Wärter dort sagten, dass ich ab morgen keinen Park mehr mit meinem Hund besuchen könne), alle Schulen von der Primaria bis zur Universität werden ab Montag, den 16.03.2020 geschlossen.
Sonntag, 15.03.2020
Im Laufe des Sonntags verbreitet sich über die sozialen Medien und die Webseite des INGUAT die Information, dass sämtliche Nationalparks ab sofort geschlossen seien. Von dieser Schließung seien sämtliche Mayastätten betroffen – es wird also bis auf Weiteres keine Besuche von Yaxha, Tikal und Co. geben. Mein Trekk nach El Mirador und Nakbe in den Osterferien werde ich daher mit großer Wahrscheinlichkeit nicht unternehmen können.
Montag, 16.3.2020
In einer abendlichen Ansprache an die Nation informiert der Präsident über die aktuelle Corona-Situation, erklärt die Gefährlichkeit des Virus und leitet dann zu 12 Punkten über, die ab Mitternacht sowohl für den privaten als auch öffentlichen Sektor gelten sollen. Diese Punkte umfassen unter anderem:
- es wird keine Flüge von bzw. nach Europa geben
- öffentliche Veranstaltungen sind verboten, auch wenn sie unter 100 Teilnehmer haben
- sportliche, soziale und kulturelle Aktivitäten sind verboten
- der städtische und außerstädtische öffentliche Verkehr wird ausgesetzt
- die religiösen Aktivitäten werden unterbrochen
- Einkaufszentren sind geschlossen
- Hamsterkäufe sind verboten
- die Einreise von Ausländern nach Guatemala ist verboten und die Land-, Luft- und Seegrenzen sind geschlossen
- Bars, Clubs und Restaurants werden geschlossen
- Geschäfte haben Ladenöffnungszeiten und sind von 21 bis 4 Uhr geschlossen, Ausnahme sind Apotheken, Tankstellen und grundlegende Dienstleistungen
- der Verkauf von alkoholischen Getränken zwischen 18 und 5 Uhr ist verboten
Diese Regelungen gelten für zwei Wochen, also bis zum 31.03.2020. Allerdings wird die Situation in einer Woche erneut überprüft.
Neben der Rede des Präsidenten stirbt an diesem Tag auch der erste Corona-Fall Guatemalas. Es handle sich hierbei um einen 85-Jährigen Guatemalteken, der am 24. Februar mit seinem Sohn und zwei Enkelkinder von Madrid nach Guatemala eingereist sein soll. Zum Zeitpunkt seiner Einreise habe er keine Symptome gezeigt, jedoch 14 Tage später.
Dienstag, 17.03.2020
Aufgrund der erlassenen Regelungen werden die Straßen durch die nationale Polizei kontrolliert, um sicherzustellen, dass keine Colectivos, Chicken Busse oder sonstige Transportmittel unterwegs sind. In der Nacht vom 16. auf den 17.03.2020 wird in der Izabal-Region ein Bus mit einer Gruppe von 8 italienischen Touristen, einem Fahrer und einem Guide von der Polizei angehalten. Der Bus befindet sich auf dem Weg in den Peten. Die Polizei sperrt die Strecke komplett für mehrere Stunden und bringt die Touristen und Guatemalteken in das Krankenhaus von San Benito.
Die Grenzen zu den umliegenden Ländern Honduras, El Salvador, Belize und Mexiko werden endgültig geschlossen und vom Militär bewacht. Mexiko kündigt überdies an, von Abschiebungen illegaler Einwanderer, die sich in Gefängnissen in Chiapas befinden, vorerst abzusehen.
Mittwoch, 18.03.2020
Der Präsident bestätigt den 8. Corona-Fall in Guatemala.
Eine Gruppe Einwanderer wird auf ihrer Durchreise durch Guatemala in Guastatoya (El Progreso) auf Symptome von Corona getestet. Nach offiziellen Angaben soll es keine Infizierten geben.
Donnerstag, 19.03.2020
Am Donnerstagmorgen bestätigt der Präsident den 9. Corona-Fall in Guatemala.
Die Prensa Libre berichtet über die Einwanderungs-Situation in Guatemala. Trotz geschlossener Grenzen ist die Situation an den Grenzen zu den Ländern Honduras und Salvador nicht überschaubar, da große Flüchtlingsströme versuchen, nach Guatemala zu gelangen; wenige Tage nach offizieller Grenzschließung kommen Einwanderer aus Haiti, Kuba und Kamerun über grüne Grenzen nach Guatemala. Vor allem die Bewohner von Esquipulas fühlen sich bedroht, denn der Großteil der illegalen Einwanderer habe Atembeschwerden.
Einige Dörfer und Städte schließen ihre Durchgänge, unter anderem Taxisco und San Jacinto. Aus meinem Freundeskreis erfahre ich (einen offiziellen Link gibt es dafür nicht), dass auch der Zugang zu El Paredon von den Ortsvorstehern und der Polizei kontrolliert werde und nur noch Bewohnern die Zufahrt gestattet sei.
Am späten Nachmittag wird bekannt gegeben, dass sich aktuell 517 Personen in Guatemala in (häuslicher) Quarantäne befänden. Einige wenige Patienten befänden sich im Krankenhaus von Villa Nueva. Die Polizei bewacht die Häuser der Patienten, die sich in häuslicher Quarantäne befinden, um sichergehen zu können, dass diese das Haus nicht verlassen.
El Salvador bestätigt seinen ersten Corona-Fall. Medienberichten zufolge soll es sich um einen Salvadorianer handeln, der in Guatemala gearbeitet und in der Region Jutiapa (eine Region, die zu den ärmsten Gebieten des Landes zählt) gelebt habe. Er sei über eine grüne Grenze nach Salvador gelangt sein.
Auch Nicaragua meldet an diesem Tag noch den ersten Corona-Fall. Jedoch gibt die Regierung keine Informationen über den Infizierten Preis. Ortega habe in den vergangenen Wochen sämtliche Empfehlungen der WHO ignoriert und öffentliche Veranstaltungen zugelassen. Da im Internet widersprüchliche Informationen über Nicaragua kursieren, sehe ich von einer weiteren Zusammenfassung diverser Artikel ab.
Freitag, 20.03.2020
Am Freitagvormittag (Ortszeit) vermeldet Guatemala weitere Infektionen – demnach gibt es seit dem ersten Fall am vergangenen Freitag, den 13.03.2020, nun insgesamt 12 bekannte Corona-Fälle in Guatemala.
Im Laufe des Freitagnachmittags wird der 13. Corona-Fall bekannt gegeben. Neben Guatemala erlebten auch Panama (von gestern auf heute: von 100 auf 200 Infizierungen) und Honduras (von 2 auf 29 Infizierungen) einen Aufschwung bzgl. der Infektionen.
Am Abend verkündet der Präsident schließlich eine „Ausgangssperre“ für das Wochenende bekannt. Er spricht von „wir bleiben am Wochenende Zuhause, wir verlassen das Haus nicht, wir verbringen Zeit mit unserer Familie […]“.
Außerdem wird die Produktion der „wesentlichen Güter“ ausgesetzt. Ausnahmen bilden hierbei: Lebensmittel, Apotheken, Tankstellen, Banken, der Energiesektor und die Telekommunikation. Auch Häfen, Flughäfen und Grenzen werden weiterhin betrieben, sowie Exporte und Importe. Ausländer dürfen Guatemala nur auf dem Landweg nach Mexiko und Belize.
Heute erhielt ich überdies die Benachrichtigung, dass trotz aller Bemühungen, Maschinen starten zu lassen und deutschen Touristen die Ausreise zu ermöglichen, in absehbarer Zeit kein Flug ab Guatemala gehen wird.
Private Anmerkungen von mir in Bezug auf die Flughafen-Situation in Guatemala und die Insel Flores:
In Guatemala ist nur noch der Frachtflughafen geöffnet. Selbst Inlandsflüge finden nicht mehr statt (Stand 20.03.2020). Bekannte von mir reisten vergangenen Freitag in den Peten, unternahmen den Trekk nach El Mirador und waren 6 Tage im Dschungel ohne Handyempfang und Kontakt zur Außenwelt. Sie werden versuchen, in den kommenden Tagen von Flores in die Hauptstadt zu gelangen. Die Inlandsflüge gehen seit gestern nicht mehr.
Es ist nur noch möglich, Flores mit einem Shuttle zu verlassen, für welches eine Vorab-Genehmigung eingeholt werden muss. Der Preis für den Transport von Flores nach Guatemala Stadt beträgt nach deren Aussage aktuell 300 USD pro Person (für gewöhnlich kostet der Transport im Shuttle max. 500 Quetzales, als circa 60 Euro/66 USD). Auf Flores haben überdies alle Restaurants und Cafés geschlossen und es herrscht bereits seit Beginn der Woche eine Ausgangssperre ab 19 Uhr.
Inwiefern ein Shuttle-Transport am Wochenende nach der erfolgten „Ausgangssperre light“ erfolgen wird, kann ich nicht beurteilen.
Update (22.03.2020): Meinen Bekannten war es möglich, den Transport auf 350 USD für 2 Personen (inklusive Genehmigung) herunterzuhandeln. Sie wurden bereits gestern Abend spontan zurück in die Stadt gefahren, da die Fahrer/Organisation befürchtet, dass der Peten in den nächsten Tagen abgeriegelt wird, da dort bisher keine Corona-Fälle verzeichnet wurden.
Samstag, 21.03.2020
Da ab Sonntag, den 22.03.2020 eine allgemeine Ausgangssperre herrscht, verkündet der Präsident die Regelungen für dieAusgangssperre, welche ich zusammengefasst und auf das Notwendigste reduziert hier aufführen werde (Details hier):
Die Ausgangssperre gilt täglich ab 16 Uhr. Um 4 Uhr des darauffolgenden Tages wird sie aufgehoben und gilt dann wieder ab 16 Uhr. Ausnahmen dieser Regelung betreffen unter anderem (nicht vollständig!) Beamte und Angestellte des Staates, Sicherheitspersonal und Fahrzeuge der Armee/privater Sicherheitsfirmen, PNC, Conred, Krankenwagenpersonal, Feuerwehr, diplomatische Fahrzeuge, etc.
Die notwendigen Geschäfte – Banken, Supermärkte, Märkte, Apotheken, Tankstellen, Telekommunikation – werden in der Zeit von 7 Uhr bis 14 Uhr geöffnet haben.
Die großen Supermärkte (Walmart, Torre, Paiz) haben folgende Regelungen: Von 7 bis 8 Uhr ist der Einlass nur älteren Menschen gestattet. Ab 8 Uhr darf jeder einkaufen. Der letzte Einlass in den jeweiligen Supermarkt ist um 13:30 Uhr, um sichergehen zu können, dass um 14 Uhr geschlossen ist.
Um die Versorgung der Bevölkerung auch darüber hinaus zu ermöglichen, dürfen Restaurants, deren Verkauf über Fenster (to go) erfolgt oder die über einen Lieferservice verfügen, ihren Betrieb weiterhin und während der Zeit außerhalb der Ausgangssperre laufen lassen.
Verstöße gegen die Ausgangssperre werden mit Bußgeld oder – wer das Bußgeld nicht bezahlen kann – mit einer Freiheitsstrafe von 15 bis 30 Tagen sanktioniert.
Aus einem anderen Artikel der Prensa Libre, ein Interview mit dem Arzt Edwin Jose Asturia Barnoya, geht hervor, dass in Guatemala in den nächsten Tagen mit einem exponentiellen Anstieg an Corona-Fällen zu rechnen ist.
Laut der Aussage des Arztes nehmen die Fälle „vorhersehbar zu„. Weiterhin sagt er Folgendes [von mir aus dem Spanischen übersetzt; keine Garantie auf mögliche Übersetzungsfehler]: „Die Kurve zeigt, dass wir in Gemeinden zur Übertragung von Mensch zu Mensch übergegangen sind und dass sich das Virus bereits in vielen Teilen des Landes verbreitet hat. Der Grund dafür, dass immer noch wenige Fälle vorliegen, liegt in der Anzahl der Tests, die wir durchführen. In den Ländern mit den meisten Tests sind 10 Prozent der Bevölkerung, auf die sie testen, positiv. In Guatemala gibt es 13 Fälle von 450 Tests oder weniger als 5 Prozent, und das liegt daran, dass keine aktive epidemiologische Forschung durchgeführt wird.“
Bedenklich findet er Folgendes [von mir aus dem Spanischen übersetzt; keine Garantie auf mögliche Übersetzungsfehler]: „[…] die Fälle erhöhen sich jeden Tag um 20 oder 30 Prozent, aber wir vermuten, dass es noch viel mehr gibt. Für jeden erkannten Fall gibt es mindestens fünf oder mehr unentdeckte Fälle. In anderen Ländern Lateinamerikas haben sich die Fälle alle zwei Tage verdoppelt. Beispiele sind Panama und Costa Rica.“ (Anmerkung von mir: In Panama hat sich in der vergangenen Woche vom einen auf den anderen Tag die Zahl der Corona-Fälle verdoppelt.) Schließlich geht er ebenfalls davon aus [von mir aus dem Spanischen übersetzt; keine Garantie auf mögliche Übersetzungsfehler], „dass es in Guatemala bereits mehr als 100 Fälle gibt und dass wir in zwei Wochen tausend als Zahl haben werden.“
Anmerkung von mir: Das Interview fand statt, als es in Guatemala 13 offizielle Corona-Fälle gab – die offizielle Zahl ist mittlerweile auf 17 (Stand 21.03.2020) gestiegen – wurde aber am 21.03.2020 veröffentlicht.
Sonntag, den 22.03.2020
Die Zahl der offiziell Infizierten in Guatemala beläuft sich nun auf 19.
Ebenfalls am Sonntag besucht der Präsident das provisorische Krankenhaus für Corona-Fälle, welches gerade in Quetzaltenango gebaut wird. Neben dem Krankenhaus in Villa Nueva (wenige Kilometer außerhalb der Hauptstadt) und dem provisorischen Krankenhaus im Industriepark, welcher im Zentrum der Stadt liegt und circa 6.000 Betten hat, ist es das dritte von insgesamt fünf, das in Guatemala geplant ist. Die anderen beiden Krankenhäuser sollen im Peten (Norden) und an der Südküste gebaut werden.
Montag, den 23.03.2020
Wer in Guatemala gegen die Ausgangssperre verstößt, muss entweder ein Bußgeld bezahlen oder kommt für 15 bis 30 Tage ins Gefängnis. Auf den sozialen Medien erscheinen bereits seit gestern Nachmittag 16:10 Uhr Bilder von Menschen, die aufgrund des Verstoßes gegen die Ausgangssperre von der Polizei festgenommen wurden. Böse Zungen behaupten, es gäbe schon mehr Festgenommene als Infizierte.
Die Prensa Libre vermeldet übrigens, dass am ersten Tag der Ausgangssperre mehr als 900 Personen dagegen verstoßen hätten. Auch gibt die Zeitung in ihrem Artikel bekannt, dass die Bußgelder zwischen Q500 und Q2.000 lägen (circa. 53-220 Euro) und abhängig vom Einkommen des Festgenommenen seien.
Am Abend des 23.03.2020 steigt die offizielle Zahl der Menschen, die sich in Guatemala mit dem Coronavirus infiziert haben, auf insgesamt 20.
Auf den sozialen Medien kursiert die Information, dass die größten Telekommunikationsunternehmen des Landes, Claro und Tigo, ihren Dienst in der nächsten Zeit kostenlos zur Verfügung stellen würden. Jeder, der seine Telefonrechnung nicht bezahlen, seine mobilen Daten oder Gesprächsminuten nicht aufladen könne, erhalte den Basistarif und mit diesem die Möglichkeit, die sozialen Medien zu verfolgen und bestimmte (Notfall-)Nummern zu wählen.
Dienstag, 24.03.2020
Am Vormittag des 24.03.2020 wird der 21. Corona-Fall in Guatemala bekannt gegeben. Außerdem befänden sich mehr als 1.000 Menschen in Quarantäne.
Der Präsident hatte am 05.03.2020 den Estado de Calamidad (Ausnahmezustand) ausgerufen. Dieser war zunächst bis Ende des Monats vorgesehen. Am Nachmittag des 24.03.2020 entschied sich der Kongress für eine Verlängerung des Estado de Calamidad um weitere 30 Tage.
In ihrem Artikel fasst die Prensa Libre auch einige Meinungen von Abgeordneten zusammen. Diese beziehen sich unter anderem auf zu wenig finanzielle Unterstützung der Krankenhäuser. Laut Aussage einzelner Abgeordneter gebe es zu wenig Schutzmasken für die Ärzte. Überdies seien zu wenig Tests und Thermometer vorhanden. In einzelnen Städten könne nicht einmal eine normale Versorgung garantiert werden. (Für die Richtigkeit dieser Angaben oder eventuelle Übersetzungsfehler kann ich keine Garantie übernehmen.)
Des Weiteren wird an diesem Tag offiziell das temporäre Krankenhaus im Industriepark der Zone 9 von Guatemala Stadt eröffnet. Auch wenn noch einige Dinge fehlen würden, sei das Krankenhaus aktuell bereits bereit, 18 Patienten aufzunehmen. Der Fokus läge nun, nach Aussage der Zeitung, die den Präsidenten zitiert, auf dem Krankenhaus in Quetzaltenango.
Das Video zur Eröffnung des Krankenhauses und der anschließenden Begehung (Beginn circa Minute 38) kannst du dir hier anschauen (Facebook-Link).
Mittwoch, 25.03.2020
Am frühen Morgen des 25.03.2020 veröffentlicht die Prensa Libre einen Zeitungsartikel über den aktuellen Stand der Ausgangssperre und wie die Menschen darauf reagieren. Es wird in diesem Zeitungsbericht unter anderem davon berichtet, dass die „Anzahl der in der Stadt zirkulierenden Fahrzeuge von Montag bis Dienstag gestiegen sei und sich nach Berechnungen auf zwischen 275.000 und 300.000 Fahrzeugen“ belaufe. Außerdem schreibt die Zeitung Folgendes: „Es ist besorgniserregend. Nach 10 Uhr morgens gibt es bereits eine Reihe von Fahrzeugen und Personen in Banken, Geldautomaten, Märkten und Supermärkten.“ Des Weiteren heißt es: „Obwohl ein großer Teil der Stadtbewohner der Beschränkung unterliegt, nicht von 16.00 bis 04.00 Uhr auf der Straße zu gehen, gehen sie am Morgen so weit, dass Engpässe entstehen, insbesondere an den Eingängen zu Geschäften, in denen es Supermärkte gibt, oder in Einzelhandelsgeschäften.“ Es sei ebenfalls so, dass sich an „den Ausgängen der Stadt […] lange Staus bilden würden, insbesondere von 14 bis 15 Uhr, da die Menschen vermeiden möchten, außerhalb ihres Hauses von der Ausgangssperre erfasst zu werden.“ Auch habe „Zahl der Fußgänger zugenommen.“ Es sei überdies besorgniserregend, dass sich nach 10 Uhr morgens „lange Schlangen vor Banken, Geldautomaten, Märkten und Supermärkten“ befänden. [Es handelt sich bei dieser Übersetzung aus dem Spanischen um meine eigene – etwaige Übersetzungsfehler sind möglich.]
Persönliche Anmerkungen hierzu: Diese Beobachtungen konnte ich bisher nicht machen. Bei meinem letzten Einkauf in einer der großen Supermarkt-Ketten befanden sich vor dem Eingang Markierungen auf dem Boden. Diese zeigten den Abstand zum wartenden Vordermann auf. Stand man nicht exakt auf dem Strich, wurde man von einem Security darauf hingewiesen. Der Zugang zum Supermarkt war nur einer bestimmten Anzahl von Personen gleichzeitig möglich. Vor dem Eintritt musste man sich die Hände desinfizieren. Ein Eintritt ohne Maske wurde nicht gestattet. Ich bin mittlerweile sogar dazu übergegangen, mit dem Verlassen meines Condominios bzw. Fahrzeuges eine Maske zu tragen, da ich – tue ich dies nicht – fassungslose Blicke ernte. Dankbar bin ich hierbei meinem Tierarzt, der mir bei einem Impf-Termin mit Matute eine Maske überließ, da diese in allen Geschäften, in welchen ich nachgefragt hatte, ausverkauft waren.
Im Laufe des Vormittags verzeichnet Guatemala drei weitere Corona-Infektionen, gibt aber auch bekannt, dass sich vier Infizierte bereits erholt hätten und als gesund gelten würden.
Donnerstag, 26.03.2020
Am Donnerstagnachmittag wird der 25. Corona-Fall in Guatemala bekannt gegeben. Laut dem Bericht der Prensa Libre handelt es sich hierbei um eine Person, die sich bereits in Quarantäne befunden habe. Sie sei sofort nach Villa Nueva gebracht worden. Die Zahl der Corona-Fälle, die sich erholt haben, läge mittlerweile bei fünf. Außerdem befänden sich 1.300 Personen in Quarantäne. Über die verbleibenden 19 aktiven Corona-Fälle heißt es außerdem, dass sie sich erholen würden und nur eine Person Atembeschwerden habe, so dass die Beatmung unterstützt werden müsse.
Ebenfalls an diesem Tag findet eine Spendenübergabe der Organisation Medical Teams International im Krankenhaus im Industriepark statt (Quelle: derselbe Artikel von Prensa Libre). Mit den 7 Millionen Quetzales (fast 800.000 Euro) sollen die temporären geplanten Krankenhäuser außerhalb der Stadt unterstützt bzw. eingerichtet werden.
In einem Artikel über die Ausgangssperre in Guatemala verkündet die PNC, die Nationale Zivilpolizei, dass in den vergangenen vier Tagen 2.652 Menschen wegen Zuwiderhandlung der Ausgangssperre festgenommen worden seien.
Persönliche Anmerkung: Überhörbar ist die Ausgangssperre seit heute nicht mehr. Pünktlich um 16 Uhr setzen Sirenen in meiner Zone ein und weisen auf den Beginn der Ausgangssperre hin.
Was die Ausreise deutscher Reisender und Touristen angeht, so ist es der deutschen Botschaft gelungen, zwei Rücktransport-Flüge mit der Lufthansa für Sonntag, den 29.03.2020 und Montag, den 30.03.2020 von Guatemala Stadt nach Frankfurt zu organisieren. Etwa 500 Touristen wird es an diesen beiden Tagen möglich sein, das Land zu verlassen und nach Hause zurückzukehren. Die beiden Flüge werden wahrscheinlich die vorerst letzten für einen längeren Zeitraum sein, die in Guatemala starten werden.
Fun Fact: Sollte es sich dabei tatsächlich um eine Lufthansa-Maschine handeln, wird es das erste Mal sein, dass eine Lufthansa-Maschine in Guatemala landet und von dort aus startet. Wenngleich Lufthansa die Strecke Deutschland – Guatemala in der Vergangenheit in ihrem Programm hatte, so wurden die Flüge bisher ausnahmslos mit einem Code Share mit Copa Airlines durchgeführt.
Was die Bandenkriminalität in Guatemala angeht, so wird bekannt gegeben, dass die Bandenmitglieder in Zone 18 der Hauptstadt aufgrund des Ausnahmezustandes und der Tatsache, dass ein Teil der Bevölkerung aufgrund der Einschränkungen kein regelmäßiges Einkommen mehr verzeichnen kann, die Schutzgeldzahlungen auszusetzen.
Mathematiker schätzten überdies, dass der Höhepunkt von Corona in Guatemala im Mai sein wird. Aus einem Zeitungsartikel [eigene Übersetzung aus dem Spanischen – eine Garantie über die Richtigkeit der Übersetzung kann nicht gegeben werden], geht hervor, dass „bis Mai etwa 250.000 Fälle von Ansteckung mit diesem Virus registriert werden könnten“. Des Weiteren heißt es dort: „Wenn die Quarantänemaßnahmen jedoch beibehalten und weitere Screening-Tests durchgeführt werden, werden nach Angaben der Mathematiker bis zum 12. April voraussichtlich 5.121 Fälle gemeldet.“
Freitag, 27.03.2020
Drei neue Corona-Fälle werden bestätigt. Damit liegt die Gesamtzahl aktuell bei 28. Die neuen Patienten seien ein 65-jähriger Mann und eine 63-jährige Frau, die am 14. März aus Spanien nach Guatemala gekommen waren, sich jedoch in Quarantäne befanden. Eine der 28 Infizierten befände sich in einem kritischen Zustand, da er mit Nierenversagen in das Krankenhaus in Villa Nueva gekommen sei.
In einem kritischeren Zeitungsartikel über die aktuelle Corona-Situation in Guatemala schreibt die Zeitung El Periodico, dass in Guatemala insgesamt zu wenig Tests durchgeführt werden würden. Die Zeitung schreibt Folgendes [eigene Übersetzung aus dem Spanischen – eine Garantie über die Richtigkeit der Übersetzung kann nicht gegeben werden]: „Die Daten aus der Anwendung von Tests auf Coronaviren (COVID-19) zeigten, dass Guatemala das am wenigsten untersuchte in der Region durchgeführt hat – mit Ausnahme von Nicaragua, da die Daten nicht zur Verfügung gestellt wurden. Nach den Informationen, die den Gesundheitsministerien der fünf Länder der Region zur Verfügung stehen, führen nur Panama und Costa Rica mehr als einen täglichen Test pro 100.000 Einwohner durch.“
Am Abend des 27.03.2020 werden schließlich weitere Corona-Fälle bekannt gegeben, so dass sich die Gesamtzahl nun auf 32 beläuft.
Im fünften Brief an die Landsleute informiert die Deutsche Botschaft in Guatemala über die geplanten Rückflüge nach Deutschland, die Teil des Rückholprogramms sind. Demnach seien insgesamt 3 Flüge Teil des Rückholprogramms – insgesamt zwei Lufthansa-Flüge am Sonntag und Montag und ein Condor-Flug am Mittwoch, den 01.04.2020. Der Botschafter informiert in diesem Brief ebenfalls, dass weitere „Rückholaktionen für Guatemala nicht geplant sind„.
Samstag, 28.03.2020
Laut einem Zeitungsartikel des El Periodico stellte das Famine Early Warning Systems Network (FEW NET) fest [eigene Übersetzung aus dem Spanischen – eine Garantie über die Richtigkeit der Übersetzung kann nicht gegeben werden], dass „zwischen Februar und Mai 2020 elf Bezirke Guatemalas einer Situation intensiver Ernährungsunsicherheit ausgesetzt sein werden“. Von diesen Bezirken gebe es fünf Bezirke, die „sich bereits in einer Lebensmittelkrise befinden„. „Zwischen Juni und September werden die Bedingungen im Land jedoch ernster sein.“ „Für Haushalte, die in extremer Armut leben (23,4 Prozent), werden die reduzierten oder nicht vorhandenen Reserven an Grundgetreide, die Ausgaben und die Unfähigkeit zu sparen“ im Mai zu einer Ernährungskrise führen. Auf der Homepage des El Periodico findet sich ebenfalls eine Landkarte mit der prognostizierten Ernährungssituation.
Noch am Vormittag des 28.03.2020 werden neue Fälle von Corona in Guatemala bekannt – die offizielle Gesamtzahl liegt derzeit bei 34 Infektionen.
Sonntag, 29.03.2020
In einer erneuten Rede an die Nation am Sonntagabend [einen Link zur gestrigen Rede konnte ich nicht finden, daher verlinke ich auf den Zeitungsbericht der Prensa Libre, die die Rede in ihrem Artikel zusammenfasst] berichtet der Präsident über die aktuelle Lage in Guatemala und die Vorhaben [eigene Übersetzung, daher keine Garantie auf etwaige Übersetzungsfehler]:
Zunächst gibt der Präsident bekannt, dass die Anzahl der Corona-Fälle in Guatemala auf 36 gestiegen sei. Mehr als 1.400 Menschen befänden sich in Quarantäne, 300 Menschen dürften ihre Quarantäne in dieser Woche beenden, weil sie nach 15 Tagen keine Symptome gezeigt hätten. Des Weiteren dürften 5 Patienten am morgigen Tag das Krankenhaus in Villa Nueva verlassen.
Was die kommende Woche angeht, so gibt er folgende Informationen: 200 Mio. Quetzales würden in die Notlage investiert. Ziel sei es, 200.000 Familien aus den unteren Schichten Unterstützung zukommen zu lassen. Demnach bekämen diese Familien jeweils 1.000 Quetzales (ca. 110 Euro), um damit Strom, Wasser, Nahrungsmittel etc. bezahlen zu können. Ab Samstag würden Familien mit insgesamt 2.000 Essens-Boxen mit jeweils 36 Pfund Nahrungsmittel versorgt.
Was die allgemeine Lage im Land und die Ausgangssperre angeht, so hält er am bisherigen Plan fest: Lieferservice und Lieferungen durch Apotheken dürfen nach wie vor und egal zu welcher Uhrzeit (also auch außerhalb der Ausgangssperre) stattfinden. Shopping Malls blieben weiterhin geschlossen. Kleine Läden dürften bis 16 Uhr geöffnet haben und der Schwertransport dürfe rund um die Uhr unterwegs sein.
Des Weiteren gibt er bekannt, mehr als 15.000 Corona-Tests bestellt zu haben. Zudem würden 30.000 Testkits aus Honduras kommen. Guatemala hätte damit insgesamt 47.500 Testkits.
Die Ausgangssperre von 16 bis 4 Uhr gelte aktuell bis Sonntag, den 12. April und der Ausnahmezustand bis Sonntag, den 05.05.2020. Weitere Ausweitungen seien denkbar und möglich.
In einem Bericht von adveniat beschreibt Andreas Boueke, Mittelamerika-Korrespondent, seine Befürchtungen in Bezug auf die zukünftige Ernährungssituation in Guatemala.
Montag, 30.03.2020
Keine besonderen Nachrichten
Dienstag, 31.03.2020
Die offizielle Zahl der Corona-Infektionen steigt auf 38.
Mittwoch, 01.04.2020
In Amatitlan (circa 20 Minuten außerhalb der Hauptstadt) wird bekannt, dass der Arzt des dortigen Krankenhauses positiv auf Corona getestet worden sei. Wie viele Patienten er angesteckt haben könnte, lässt sich nur mutmaßen; aufgrund des Kontakts mit ihm wurden 29 Menschen ausgemacht, die sich nun in Quarantäne befänden.
In einer Rede an die Nation gibt der Präsident bekannt [in diesem Link ist die Zusammenfassung der Rede, nicht die Rede selbst, die Rede selbst lässt sich hier auf Facebook nachhören], dass Guatemala nun insgesamt 46 offizielle Corona-Fälle verzeichnen würde. Des Weiteren mahnt er die Bevölkerung erneut, Zuhause zu bleiben. Er habe den Eindruck, dass sich die Menschen insgesamt etwas entspannen würden, dass der Verkehr in der Hauptstadt zugenommen habe, zahlreiche Menschen täglich auf der Straße seien, um einerseits die Sonne zu genießen, Einkäufe auf den Märkten und in Supermärkten tätigten – teilweise würden diese Menschen auch keine Maske tragen. Mit dem Hinweis auf die Situation in Ecuador und zahlreichen Bildern und Videos aus Guayaquil bekräftigt er in seiner Rede seinen Wunsch, die Ausgangssperre aufrecht zu erhalten und seine Ausführungen.
Die Zustände in Ecuador, vor allem in Guayaquil, sind in der Tat beängstigend. Nach einem Zeitungsbericht der Prensa Libre und Los Angeles Times lägen in Guayaquil tote Menschen auf den Straßen, die niemand abholen möchte. Die Zahl der Infizierten sei dort alarmierend hoch, steige von Tag zu Tag. Des Weiteren wurde Guayaquil als das Epizentrum des Gesundheitsnotstandes angegeben, da sich dort 74% der Infizierten befänden.
Donnerstag, 02.04.2020
Die offizielle Infektionszahl steigt auf insgesamt 47.
Außerdem kündigte Präsident Alejandro Giammattei am Donnerstag die Schließung von Stränden, Flüssen und Seen zu Ostern an, um die Pandemie einzudämmen. Giammattei sagte, dass „alle Strände“ von den Sicherheitskräften „geschlossen und bewacht“ werden, um „Menschenmassen“ zu vermeiden. Er erklärte, dass die Schließung auch für Flüsse, Seen und Seeküsten gelten wird, die jedes Jahr während der Hauptwoche von Tausenden von Urlaubern besucht werden.
Schließlich informiert die Prensa Libre ebenfalls über Deportationen von illegalen Einwanderern in die USA: Die US-Regierung erklärte, sie werde die sofortige Verhaftung und Abschiebung von Personen durchführen und schickte einen Flug von Deportierten nach Guatemala. Laut Aussage der Zeitung bestehe bei diesen Abschiebungen „keine Gewissheit darüber, wer mit Covid-19 infiziert sein könnte“. Persönliche Anmerkung: Es handelt sich hierbei nicht um den ersten Deportations-Flug nach Guatemala.
Besorgniserregend ist überdies die Situation in Ecuador. Der Präsident des Landes gab zu, dass die Aufzeichnungen in Bezug auf die Anzahl der Infektionen und Todesfälle unzureichend sei. Dutzende von Leichen lägen in Guayaquil auf den Straßen, teilweise aufgrund der mangelnden Kapazität der forensischen Dienste und auch aufgrund der Schließung von Bestattungsdiensten, die den Umgang mit den Leichen tödlicher Opfer der Covid-19 abgelehnt haben. Die Behörden geben an, die Leichen von rund 300 Menschen gesammelt zu haben, die in Häusern gestorben sind , die aufgrund des Platzmangels in überfüllten Leichenschauhäusern von den Behörden nicht hätten abtransportiert werden können. Die Regierung schätzt, dass allein in den kommenden Wochen in der Provinz Guayas zwischen 2.500 und 3.500 Menschen an Covid-19 sterben werden.
Persönliche Anmerkung: Private Kontakte nach Ecuador bestätigten mir, dass die Zustände in Guayaquil katastrophal seien und die Bilder, die im Internet kursierten, der Realität entsprächen.
Die USAC, die Universität San Carlos in Guatemala Stadt, gibt bekannt, dass sie ihren Unterricht nun bis zum 31. Mai unterbrechen wird. Auch wenn die Ausgangssperre zum aktuellen Zeitpunkt nur bis Sonntag, den 12.04.2020 vorgesehen ist und der Ausnahmezustand bis Ende April dauern soll, will die Universität den Online-Unterricht bis Ende Mai fortsetzen.
Freitag, 03.04.2020
Der Kongress genehmigte in dieser Woche das Dekret 15-2020, das Gesetz über zusätzliche Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung vor den wirtschaftlichen Auswirkungen am Morgen des 3. April. Das Kabinett stimmte für die Wichtigkeit, dass die Grundversorgung – Wasser, Strom, Telefon und Internet – nicht ausgesetzt werden kann. Dienstanbieter dürften nach diesem Dekret während des Ausnahmezustandes keine Versäumnisgebühren, Zinsen, Verwaltungskosten oder Strafen für Benutzer erheben. Personen, die nicht für Dienstleistungen bezahlen könnten, könnten mit Unternehmen Vereinbarungen über Zahlungen von bis zu 12 Raten kostenlos treffen. Den Unternehmen würde hierfür ein spezifischer Kredit zur Verfügung gestellt.
Persönliche Anmerkungen: Auch in meinem weiteren Bekanntenkreis sind die Auswirkungen von Corona nach nur 3 Wochen deutlich spürbar – ich weiß von Menschen aus der (teilweise oberen) Mittelschicht, die aufgrund von weggefallenen Projekten Schwierigkeiten haben, ihre Mieten zu bezahlen, Menschen, die aufgrund der Situation und dem Einbruch des Tourismus ihre Arbeit in Hotels verloren haben, zahlreichen Menschen, deren Arbeitssituation aktuell sehr unklar ist und die trotz der Tatsache, dass deren Arbeitsplatz in einem international agierenden Unternehmen als sicher galt, befürchten, ihre Arbeit in den nächsten Wochen zu verlieren. Meine Putzfee hat aktuell ebenfalls keine Arbeit, da sie aufgrund des ausgesetzten öffentlichen Transports keine Möglichkeit hat, in die Hauptstadt zu gelangen – ich unterstütze sie wenigstens ein bisschen, indem ich ihr wöchentlich Geld auf das Konto ihres Cousins überweise (ein eigenes Konto hat sie nicht), so dass sie sich mit Lebensmitteln versorgen kann.
Am Vormittag steigt die Zahl der offiziellen Infektionen auf 50. Gesundheitsminister Hugo Monroy erklärte überdies, dass sie heute ein Treffen mit Vertretern privater Krankenhäuser haben werden, um die Krise zu bewerten. Er sagt: „Unsere Schätzungen sollten 65 Fälle für diese Woche nicht überschreiten“. Er fügte hinzu, dass wenn die Anzahl der Fälle die Kapazität überschreite, sie damit beginnen würden, mehr Tests durchzuführen.
Am späten Abend veröffentlicht die Prensa Libre einen Zeitungsartikel, in welchem die gemachten Aussagen über die Deportationen der Guatemalteken vom 02.04.2020 durch den Präsidenten dementiert werden. In dem vergangenen Artikel wurde gesagt, dass das Gesundheitsministerium berichtet habe, dass zwei Guatemalteken, die positiv auf Coronavirus getestet wurden, aus den USA abgeschoben worden seien.
Die Haltung des Präsidenten diesbezüglich sieht folgendermaßen aus: Offizielle Gesundheitsberichte würden zwar zeigen, dass zwei Guatemalteken kürzlich eingereist und positiv auf Corona getestet worden seien (Patient 36 und Patient 49), jedoch seien diese nicht aus den USA deportiert worden. Er fügte ebenfalls hinzu, dass drei Deportierte bei ihrer Einreise Fieber hatten, die Testergebnisse jedoch negativ ausgefallen seien. Er betonte überdies, dass die Migranten aus den USA ein unterschriebenes US-Zertifikat mitbringen würden, das garantiert, dass sie nicht mit Corona infiziert seien, da es ein Protokoll gebe, nach welchem sie mindestens 15 Tage vor dem Flug nach Guatemala beobachtet würden. Des Weiteren sei die Überstellung von Migranten eingestellt, weil diese aufgrund der Schließung der Flughäfen nicht möglich sei.
Samstag, 04.04.2020
In der Rede an die Nation (= YouTube-Link zur Rede), die heute ausnahmsweise bereits um 13 Uhr Ortszeit stattfand, spricht der Präsident über Veränderungen in Bezug auf die anstehende Semana Santa. Unter anderem gibt es folgende Einschränkungen, die bis einschließlich Sonntag, den 12.04.2020 gelten sollen:
- Ab Sonntag, den 05.04.2020 ist es verboten, sich außerhalb des Departements, in dem man wohnt, aufzuhalten.
- Ausschließlich Militär-, Notfall- Ambulanztransporte sind erlaubt.
- Es herrscht ein Reiseverbot – Besuche und Erholungsreisen zu Stränden, Flüssen, Seen oder anderen touristischen Orten sind verboten.
- Der Verkauf und Verzehr von alkoholischen Getränken vom 06.04.2020 bis 13.04.2020 an öffentlichen Orten ist verboten.
- Die Ausgangssperre von 16 Uhr bis 4 Uhr bleibt unverändert.
Des Weiteren bestätigt er 7 neue Fälle von Coronavirus (die Gesamtzahl liegt demnach bei 57), den zweiten Tod eines Patienten und die Genesung von 3 weiteren Personen.
Ebenso informiert er über die Bewilligung von 11 Milliarden Quetzales zur Bewältigung der Krise und Unterstützung bedürftiger Familien. Mit diesen Geldern sollen unter anderem zwei Millionen Familien für drei Monate jeweils eine finanzielle Unterstützung von Q1.000 (110 Euro) erhalten, 3 Milliarden sollen der Reaktivierung von Kleinst-, Klein- und Mittelbetrieben dienen und es soll einen Arbeiterbonus von insgesamt 2 Milliarden Quetzales geben für diejenigen, die aufgrund der Krise ihren Arbeitsplatz verloren haben. In einer heute noch stattfindenden Sitzung im Kongress soll über das allgemeine Budget, die Ausgaben und Einnahmen diskutiert werden.
Abgesehen davon schließen an diesem Tag mehrere Städte in Guatemala. Zahlreiche zentrale Plätze werden abgeriegelt, damit sich keine Personen in den kommenden Tagen mehr dort aufhalten können. Antigua beispielsweise schließt für die kommenden sechs Tage – nur noch Menschen, die dort wohnen, wird die Zufahrt zur Stadt gewährt. Außerdem gibt es Desinfektionsaktionen in verschiedenen Zonen der Hauptstadt und an anderen Orten.
Überdies werden am Nachmittag drei weitere Corona-Infektionen bekannt gegeben. Die offizielle Gesamtzahl liegt demnach bei 61.
Persönliche Anmerkung: Es ist (erst) Tag 22 nach dem Auftreten des ersten Corona-Falles in Guatemala.
Sonntag, 05.04.2020
Die Zeitung El Periodico bestätigt am Morgen die aktuellen 61 Corona-Fälle in Guatemala, gibt aber ebenfalls bekannt, dass sich aktuell 7.500 Personen in Quarantäne befänden.
Des Weiteren berichtet die Zeitung von einem offenen Brief von guatemaltekischen Ärzten an den Präsidenten, in welchem sie ihre Besorgnis äußern. Im Artikel heißt es: „Wir haben erstaunt gesehen, dass in den letzten Tagen Tausende von Fahrzeugen im Umlauf waren und eine große Anzahl von Menschen auf der Straße (ganze Familien) und wie Unternehmen, die keine wesentlichen Dienstleistungen erbringen, ihre Türen geöffnet haben„. Die Ärzte fürchten laut dem Artikel, „dass die Maßnahmen zur Eindämmung und Eindämmung nicht ernst genommen wurden„, und würden daher eine „obligatorische Aussetzung aller nicht wesentlichen Aktivitäten für mindestens vier weitere Wochen und verlängern Sie die Ausgangssperre“ empfehlen. Außerdem fordern sie „die rasche Lieferung von Schutzausrüstung für medizinisches Personal„. [Der vollständige offene Brief der Ärzte kann hier nachgelesen werden.]
Montag, 06.04.2020
Aufgrund der Tatsache, dass in Patzun (Chimaltenango) fünf Fälle einer Corona-Infektion vermeldet werden, wird für die Stadt eine Quarantäne verhängt. Im Laufe des Montags kommt es zu insgesamt 9 Infektionen in diesem Ort.
Dienstag, 07.04.2020
Im Laufe des Dienstags werden unterschiedliche Infektionen gemeldet – zunächst 77. Die Zahl der Corona-Infektionen beläuft sich am Ende des Tages auf offiziell 80.
Mittwoch, 08.04.2020
Am Mittwochmorgen wird die Zahl der offiziellen Corona-Infektionen nach oben korrigiert – es wird von insgesamt 87 Infektionen gesprochen. Vier dieser Fälle hätten sich bereits in Quarantäne befunden. Bei zwei der anderen Infektionen (außerhalb der Quarantäne) handle es sich um Ärzte aus einem privaten Krankenhaus. Des Weiteren wird berichtet, dass sich aktuell insgesamt 11.000 Menschen in häuslicher Quarantäne befänden.
In einer nachmittäglichen Rede an die Nation bestätigt der Präsident erneut die Gesamtzahl des Vormittags.
Außerdem spricht er davon, dass die aktuellen Präventionsmaßnahmen solange beibehalten würden, bis eine Infektionszahl von 20 pro Tag erreicht werden würde. In seiner Rede spricht er davon, dass dem Land seiner Ansicht nach das Schlimmste noch bevorstehen würde. Würde die Infektionszahl auf 20 pro Tag steigen, würde es kurzfristig zu 600 oder 1.800 Infektionen kommen.
Es sei daher unbedingt notwendig, die täglichen neuen Infektionen unter 10 oder 12 zu halten. Wäre es möglich, Ostern auf diesem Niveau zu halten, würde es ab Montag, den 13.04.2020 zu einer Lockerung der produktiven Tätigkeiten/Aktivitäten kommen.
Würde die tägliche Zahl der Neuerkrankungen über 20 pro Tag steigen, müssten drastischere Maßnahmen ergriffen werden.
Um eine erste Maßnahme zu ergreifen, verpflichtete er die Bevölkerung ab Montag, den 13.04.2020 zum Tragen einer Maske. Bei Nicht-Einhaltung sei mit einem Bußgeld zu rechnen.
Donnerstag, 09.04.2020
Bereits am Vormittag werden gegen 8 Uhr 8 neue Corona-Infektionen gemeldet, so dass die aktuelle Zahl auf 95 steigt. Abgesehen davon wird angekündigt, dass im Laufe des Vormittages 300 Tests durchgeführt werden sollen, mit deren Ergebnisse gegen 14 Uhr Ortszeit zu rechnen ist, so dass – entsprechend der Angabe unten – abzuwarten bleibt, ob Guatemala an diesem Tag unter 10/12 oder über 20 Neu-Infektionen bleiben wird. 12.000 Personen befänden sich überdies in Quarantäne.
Um 19 Uhr Ortszeit steht eine erneute Rede an die Nation durch den Präsidenten an.
Abgesehen davon sollen am kommenden Sonntag in einer weiteren Rede an die Nation neue Informationen über die zukünftigen Maßnahmen bekannt gegeben werden – die Ausgangssperre und die gemachten Restriktionen (Schließung von Shopping Malls, Geschäften, Schulen, öffentlicher Transport etc.) nämlich laufen am darauffolgenden Tag aus, es muss bekannt gegeben werden, wie weiter verfahren werden soll.
Freitag, 10.04.2020
Die offizielle Zahl an Corona-Infektionen am Abend des 10.04.2020 (Ortszeit) beläuft sich auf offiziell 137. Nach Angaben der Prensa Libre seien an diesem Tag 1.666 Tests durchgeführt worden.
In einem Zeitungsbericht der Prensa Libre wird der teilweise bereits katastrophale wirtschaftliche bzw. finanzielle Zustand von Teilen aus der Bevölkerung beschrieben: Laut dem Bericht sind mehr als 2.000 Busfahrer und deren Begleiter seit dem Tag, seit dem der öffentliche Verkehr eingestellt wurde, arbeitslos. Die arbeitslosen Busfahrer versuchen nun, mit den wenigen Ersparnissen, die sie angespart haben, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, wissen aber teilweise nicht einmal, wie sie ihre monatliche Strom- oder Wasserrechnung bezahlen sollen. Aus diesem Grund forderten sie die Regierung auf, die Kisten mit Lebensmitteln und die Q.1000 nicht nur in der Hauptstadt zu verteilen, sondern auch in den Provinzen.
Die Regierung begann vor einigen Tagen damit, an 200.000 guatemaltekischen Familien in der Hauptstadt Lebensmittel-Boxen und Q1.000 (circa 110 Euro) zu verteilen, damit diese mit Grundnahrungsmitteln versorgt sind und ihre monatlichen Zahlungen ausführen können.
Samstag, 11.04.2020
Am Abend verkündet der Präsident in einer Rede an die Nation die aktuelle offizielle Zahl der Infektionen: Es handle sich um insgesamt 153 Corona-Fälle.
In seiner Ansprache berichtet er ebenfalls vom aktuellen Hilfsprogramm zur Bewältigung der Wirtschaftskrise. Es handle sich hierbei um insgesamt 10 Punkte, durch welchen mittellosen Menschen Unterstützung zukommt. Unter anderem erhalten 200.000 Haushalte eine Zahlung von Q1.000, es gäbe eine besondere Unterstützung für ältere Erwachsene, Bereitstellungen von Nahrungsmitteln, Schulspeisungsprogramme, Kreditfonds für Kleinst-, Mittel- und Kleinunternehmen, einen Arbeitsschutzfonds für 300.000 Arbeitnehmer, Zuschüsse für Stromrechnung für 2,8 Millionen guatemaltekische Haushalte und andere Maßnahmen.
Außerdem kündigt er an, in seiner morgigen Rede über die zukünftigen Maßnahmen ab Montag, den 13.04.2020 zu sprechen und erinnert an die Maskenpflicht, die ab nächster Woche landesweit gelten wird.
Sonntag, 12.04.2020
Noch am Vormittag werden zwei neue Fälle von Corona-Infektionen und zwei Todesfälle bekannt gegeben. Bei den Toten handle es sich um zwei Männer, von denen einer eine Nierenkrankheit und der andere Krebs gehabt haben soll.
Außerdem besuchte der Präsident am Vormittag die Pazifikküste, an welcher in den kommenden Tagen mit dem Bau des fünften provisorischen Krankenhauses begonnen werden soll.
In seiner abendlichen Ansprache an die Nation (Facebook-Link zur Rede) um 19:30 Uhr (Ortszeit) kündigte der Präsident neue Bestimmungen an und verkündete, dass einige der bereits gemachten Restriktionen in Kraft bleiben. Unter anderem gelten von Montag, den 13.04.2020 bis Sonntag, den 19.04.2020 folgende Beschlüsse (keine Garantie auf Vollständigkeit):
- alle Menschen müssen sich an social distancing halten und einen Abstand von 1,5 Metern einhalten.
- es herrscht eine allgemeine Maskenpflicht (Verstöße werden mit zwischen Q7.000 und Q150.000 geahndet). [Persönliche Anmerkung: Das sind zwischen 840 und 17.900 Euro.]
- Krankenhäuser, Müllentsorgung, Sicherheitsdienste, Flugsicherung, Telekommunikation, etc. arbeiten nach wie vor weiter.
- Der Schwertransport in der Hauptstadt, Villa Nueva und Mixco wird zeitlich eingeschränkt.
- Die Ausgangssperre von 16 Uhr bis 4 Uhr am Folgetag wird beibehalten.
- Fahrten in andere Departamentos sind nach wie vor verboten.
- Es herrscht nach wie vor ein allgemeines Reiseverbot.
- Die Einkaufszentren bleiben nach wie vor geschlossen.
- Die Mercados sind nur noch von 4 bis 12 Uhr geöffnet. [Persönliche Anmerkung: Auf diese Weise scheint er auch zu versuchen, eine gewisse Kontrolle über die Märkte zu erhalten, die für gewöhnlich völlig autark arbeiten.]
- Der Konsum von Alkohol und dessen Verkauf ist verboten.
- Veranstaltungen aller Art mit beliebig vielen Personen sind verboten.
- Es herrscht nach wie vor ein Verbot des städtischen und außerstädtischen öffentlichen Verkehrs.
- Besuche von Gefängnissen bleiben nach wie vor verboten. [Persönliche Anmerkung: Dieses Verbot hat bereits vor einigen Tagen zu schlechter Stimmung in Gefängnissen gesorgt.]
- Lieferdienste dürfen nach wie vor Essen liefern. Restaurants bleiben jedoch immer noch geschlossen.
- Sportliche, soziale und kulturelle Aktivitäten sind verboten.
- Der Unterricht wird bis 30. April nicht stattfinden.
- Die Luft- und Landesgrenzen bleiben geschlossen; Guatemalteken, permanent residents und Diplomaten dürfen einreisen, müssen jedoch im Anschluss an die Einreise in Quarantäne; Ausländer dürfen ausreisen.
Das vollständige Dekret zu diesen Restriktionen lässt sich auf der Seite der Prensa Libre (am Ende dieses Artikels) nachlesen.
Montag, 13.04.2020
Am Morgen des 13.04.2020 berichtet die Prensa Libre über Demonstrationen bzw. größere Menschenansammlungen in der Hauptstadt vor dem Regierungsgebäude in Zone 1. Dem Zeitungsbericht zufolge sei es wohl so, dass die Menschen zu verschiedenen Institutionen der Hauptstadt gegangen seien, um auf die Liste aufgenommen zu werden, nach welcher sie Unterstützungsmaßnahmen erhalten. Auch in Xela und Escuintla soll es Menschenansammlungen dieser Art gegeben haben.
Aufgrund von Unklarheiten in Bezug auf das obligatorische Tragen einer Maske in der Öffentlichkeit wird darauf verwiesen, dass die „Maskenpflicht in allen öffentlichen Räumen, staatlichen oder öffentlichen Einrichtungen, privaten Räumen oder öffentlich zugänglichen Räumen, privaten Orten mit eingeschränkten Zugangsdiensten und in jeder Art von Transport oder Transit obligatorisch ist.“ In diesem Zeitungsbericht wird ebenfalls explizit darauf verwiesen, dass die Maskenpflicht auch „alleine oder in Begleitung in Ihrem Fahrzeug“ besteht. Des Weiteren gilt die Maskenpflicht ebenfalls in „öffentlichen oder privaten Bereichen wie Parks oder Grünflächen von Wohngebieten“.
Konkret bedeutet dies – es handelt sich hier explizit um eine persönliche Anmerkung, die keine Garantie auf Vollständigkeit und Richtigkeit hat: Die Maskenpflicht gilt beim Autofahren, im abgeschlossenen/abgetrennten Condominio und beim Spazierengehen durch ein Condomonio genauso wie an allen anderen Orten, die der Öffentlichkeit zugänglich sind.
El Periodico veröffentlicht in einem Bericht am Nachmittag Informationen über die Existenz von Beatmungsgeräten. Laut Aussage der Zeitung sollen in den „25 öffentlichen Krankenhäusern des Landes insgesamt 676 künstliche Beatmungsgeräte verfügbar“ sein. Aber – so heißt es weiter – nicht alle diese Geräte seien „Staatseigentum“, so dass es laut Aussage der Zeitung in Guatemala aktuell 56 Beatmungsgeräte geben soll. 200 weitere Geräte sollen in der nächsten Zeit angeschafft werden. Eine Kaufanfrage sei bisher jedoch nicht registriert worden.
Ein schönes Zeichen der Solidarität veröffentlicht das Magazin Guatemala.com – das Restauante Rayuela in der Hauptstadt versorge über 100 bedürftige Menschen mit kostenlosen Mittagessen. Die neue Initiative habe den Namen „COMID-20: Essen für alle„. Jeden Tag sollen in der Zone 1 der Hauptstadt 400 Mittagessen in der Zeit von 12 bis 14:30 Uhr verteilt werden.
Schließlich wird am Abend des 13.04.2020 die aktuelle offizielle Infektionszahl veröffentlicht: Es handelt sich insgesamt um 167 Infektionen.
Dienstag, 14.04.2020
Am frühen Morgen informiert die Zeitung Prensa Libre über die Situation der inhaftierten Migranten in den USA: Laut des Artikels wird geschätzt, dass „mehr als 38.000 Menschen […] in den Gefängnissen inhaftiert“ seien. Das „Coronavirus ist bereits in Haftanstalten vorhanden, die von der Einwanderungs- und Zollbehörde (ICE) betrieben werden. Seit dem 30. März, als der erste positive Fall eines Gefangenen aus einem Gefängnis in Bergen, New York, gemeldet wurde, wurden bisher 72 infiziert.“ Des Weiteren wird berichtet, „dass von den insgesamt positiven Fällen von Covid-19 drei von Migranten stammen, die am 26. März aus Mesa, Arizona, deportiert wurden, wo sie sich vermutlich die Krankheit zugezogen hatten. Sie zeigten keine Symptome, als sie gingen oder als sie im Land ankamen, bis Tage nachdem sie in ihren Gemeinden waren.“
In seiner abendlichen Rede an die Nation gibt der Präsident bekannt, dass es in Guatemala nun insgesamt 180 Corona-Fälle gebe, am heutigen Tag 13 neue Fälle hinzugekommen seien. Außerdem würden 13 Patienten als gesund gelten und insgesamt 5 Menschen seien bisher gestorben. Weiterhin führt er die Verbreitung der jeweiligen Fälle nach Departamento auf – in der Hauptstadt und deren näheren Umkreis gebe es demnach die meisten Infektionen. Ebenso verweist er auf die nach vor erfolgende Verteilung von Hilfsgütern, die nun auch im ganzen Land und nicht mehr nur in und im Umkreis der Hauptstadt geschehen soll. Er ruft die Menschen ebenfalls dazu auf, für die Forderungen des Bono von Q1.000 nicht in die Hauptstadt zu kommen, da die Verteilung der Hilfszahlungen in die Hände der jeweiligen Ortsvorsteher gelegt worden sei und alles außerhalb der Hauptstadt organisiert werden würde. Im weiteren Verlauf seiner Rede informiert er, dass es am morgigen Tag zu einer weiteren Distribution kostenloser Masken kommen würde, der Bau des temporären Krankenhauses im Peten voranschreiten und das temporäre Krankenhaus in Xela eröffnet worden sei. Abschließend findet er motivierende Worte, ruft die Menschen zu Solidarität auf, bittet sie darum, Zuhause zu bleiben, da diese Situation nur gemeinsam schaffbar sei.
Mittwoch, 15.04.2020
Die Prensa Libre veröffentlichte eine kleine Bildergalerie mit Bildern des vergangenen Tages aus der Hauptstadt. Auf diesen sieht man Panzer, die nach Beginn der Ausgangssperre auf der Avenida Reforma fahren, Pinata-Verkäufer der Zone 1, deren Geschäft stark zurück gegangen sei, Bilder vom Verteilen der kostenlosen Mahlzeiten in der Zone 1 und Menschen aus der unteren Bevölkerungsschicht, die trotz der Situation und der hohen Auflagen versuchen, ihrer täglichen Arbeit nachzugehen.
In einer abendlichen Ansprache gibt der Präsident bekannt, dass bei den Proben des heutigen Tages 16 Fälle von Corona-Infektionen bekannt geworden seien. Die (offizielle) Gesamtzahl liege demnach bei 196.
Donnerstag, 16.04.2020
In einem morgendlichen Zeitungsbericht der Prensa Libre wird über die Situation von deportierten Guatemalteken berichtet: Demnach seien in dieser Woche mehrere Guatemalteken aus den Staaten nach Guatemala geflogen worden. Nach ihrer Ankunft am Flughafen hätten die Deportierten den Flughafen nicht verlassen dürfen, um potenzielle Ansteckungen zu vermeiden. Matten seien im Flughafengebäude ausgelegt worden, um den Deportierten Liege-Möglichkeiten zu bieten. Die Anzahl der Matten jedoch – so der Zeitungsartikel – hätte nicht für alle ausgereicht. Außerdem habe es nicht genügend Nahrungsmittel und Trinkwasser gegeben während der Zeit der Isolation gegeben. Nach erfolgter Prüfung der Situation und Bekanntwerden diverser Bilder der Situation vor Ort in sozialen Netzwerken sei entschieden worden, die Deportierten an andere Orte zu bringen. Eine Sporthalle und der Industriepark (das temporale Krankenhaus in der Hauptstadt) sollten als neue Herberge dienen, bis der gesundheitliche Zustand der Guatemalteken klar sei.
Darüber hinaus verhinderten die Bewohner von Quetzaltenango, dass Einrichtungen in diesem Departamento als Unterschlupf für Migranten genutzt wurden. Grund sei, dass die Bewohner aufgrund der unklaren gesundheitlichen Situation der Deportierten Angst vor einer Ausbreitung von Corona hätten. [Persönliche Anmerkung: Das Departamento von Quetzaltenango ist das erste Departamento, das Deportierte, die aus den Staaten über Mexiko nach Guatemala deportiert werden, erreichen. Immer wieder kam es dort seit Beginn der Corona-Krise zu Problemsituationen, da die Bewohner des Departamentos nicht möchten, dass Deportierte sich in diesem Teil des Landes aufhalten. Ein Zeitungsbericht über die jüngsten Vorkommnisse findest du hier.]
Im Laufe des Tages häuft sich die Berichterstattung bzgl. Deportationssituation. Unter anderem wird bekannt, dass es zwei infizierten Deportierten gelungen sei, aus dem Industriepark zu flüchten. Während die erste Person innerhalb kürzester Zeit gefunden worden sei, sei die zweite Person noch immer auf der Flucht. Es wird davon ausgegangen, dass der Deportierte versucht, nach Huehuetenango (Osten von Guatemala) zu gelangen. Die Bevölkerung wird dazu aufgerufen, wachsam zu sein und bei der Suche der Person Unterstützung zu leisten. Außerdem wird die Person mit vollem Namen und Bildern auf sozialen Netzwerken gesucht.
Abgesehen davon kehrten laut eines anderen Artikels der Prensa Libre in den vergangenen 24 Stunden insgesamt 25 Migranten aus den USA und Mexiko nach Quiche zurück. Nach Informationen des Artikels kehrten diese Menschen ohne Geld zurück und hätten Angst, in ihre Heimat zurückzukehren, da sich viele ihrer Landsleute abweisend ihnen gegenüber verhalten würden, weil sie als Träger von Covid-19 gelten würden. Die Deportierten kamen in zwei Bussen in Quiche an. Ein Deportierter gab der Zeitung gegenüber an, dass er nicht in seine Gemeinde zurückkehren würde, weil er befürchte, dass er und seine Familie angegriffen würden.
Am Nachmittag wird bekannt gegeben, dass der erste Todesfall in Patzun eingetreten sei. [Persönliche Anmerkungen: Patzun war am 06.04.2020 aufgrund von 5 Corona-Infektionen komplett unter Quarantäne gestellt und von der Außenwelt abgeriegelt worden. In der Stadt leben circa 50.000 Menschen.]
Aufgrund der Tatsache, dass sich zur Vermeidung der Ausbreitung des Coronavirus viele Gemeinden dazu entschieden hatten, eine Art „Desinfektions-Tunnel“ beim Eintreten in das jeweilige Dorf oder die jeweilige Stadt zu organisieren, bei denen die Eintretenden mit Desinfektionsmittel besprüht werden, das Gesundheitsministerium jedoch wegen der Chemikalien, die dabei verwendet werden, ein großes Gefahrenpotenzial in diesen Installationen sieht, werden „Desinfektions-Tunnel“ offiziell verboten.
Freitag, 17.04.2020
In Coatepeque wird der erste Corona-Fall bekannt und die Stadt wird unter Quarantäne gestellt. [Persönliche Anmerkung: Bei Coatepeque handelt es sich um eine Stadt bei Quetzaltenango mit über 37.000 Einwohnern.]
Der Zustand außerhalb des Landes in Bezug auf die Versorgungs- und Ernährungssituation des Landes lässt sich stellvertretend anhand eines Zeitungsberichtes aus El Tejar (Chimaltenango) aufzeigen. Laut Informationen des Artikels leiden viele Familien in El Tejar unter dem Mangel an Nahrungsmitteln. Ein Beispiel für die Krise sei, dass mindestens 10 Familien bei einem Dorf bei El Tejar beschlossen hätten, eine weiße Flagge vor ihren Häusern zu platzieren, um ihre Nachbarn um Hilfe zu bitten. Es wird geschätzt, dass 55 Familien in der Kolonie leben, von denen die meisten vom Verkauf von Tortillas oder handwerklichen Arbeiten leben. Aufgrund der Einschränkungen könnten sie jedoch weder arbeiten, noch Produkte verkaufen.
Obwohl die Flüge mit Deportationen von den USA nach Guatemala mittlerweile ausgesetzt worden seien, geht die Diskussion in den Medien weiter. Aus einem Bericht der LA Times geht hervor, dass der Gesundheitsminister Guatemalas angegeben habe, dass 75% der deportierten Guatemalteken, die zu Beginn der Woche aus Arizona gekommen seien, positiv auf Corona getestet worden seien. Dem Bericht ist ebenfalls zu entnehmen, dass der Vize-Präsident Guatemalas am 30.03.2020 gebeten habe, die Deportations-Flüge aus den USA auszusetzen. Eine Aussetzung erfolgte zwar für eine Woche, jedoch seien eine Woche später erneut 182 Guatemalteken aus Texas deportiert worden. Der Deportations-Flug aus Arizona soll nun aber der Letzte gewesen sein.
In Bezug auf den Guatemalteken, der am Donnerstag aus dem Industriepark geflüchtet sein soll, wird in den sozialen Medien die Informationen verbreitet, dass er mit Haftbefehl gesucht werden würde.
In seiner abendlichen Ansprache an die Nation berichtet der Präsident von 21 neuen Fällen. Am heutigen Tag seien insgesamt 284 Proben genommen worden. 82 Proben befänden sich zum Zeitpunkt der Rede noch in der Auswertung. Die offizielle Zahl der Corona-Infektionen läge damit bei offiziell 235.
Samstag, 18.04.2020
Bereits am Vormittag wird bekannt, dass es in San Agustin Acasaguastlan zwei Corona-Fälle gebe. Da es sich hierbei um einen „Gemeinschafts-Fall“ handle, wurde die Kleinstadt unter Quarantäne gestellt. [Persönliche Anmerkungen: Bei San Agustin Acasaguastlan handelt es sich um eine Kleinstadt mit circa 8.000 Einwohnern, die bei El Progreso, nordöstlich der Hauptstadt liegt. Nach behördlichen Angaben handelt es sich dann um einen „Gemeinschafts-Fall“, wenn das Auftreten von Covid-19 keine Beziehung zu importierten Fällen hat, also nicht zurückverfolgbar ist, sondern zeigt, dass das Virus bereits bei den Bewohnern vorhanden ist. Diese Fälle rechtfertigen es dem Land, ihre Eindämmungsmaßnahmen auszuweiten. Zur Gewährleistung der Umsetzung der Quarantäne wird dann häufig das Militär an diesen Ort geschickt.]
Auch am heutigen Tag hält der Präsident an seiner Routine fest, nahezu jeden Abend zum Volk zu sprechen. In seiner Rede verkündet er, dass es an diesem Tag 22 neue Corona-Fälle gegeben habe – 3 kämen aus der Bevölkerung und 19 stammten von deportierten Migranten aus den Staaten. Er berichtet ebenfalls den Tod einer 90-jährigen Patientin, die Vorerkrankungen hatte. Die Gesamtzahl der offiziellen Corona-Fälle steigt demnach auf 257. Kurz reflektiert er ebenfalls über die neue Regelung der Maskenpflicht: Er freue sich sehr darüber, dass diese zu weiten Teilen umgesetzt werde, berichtet, dass zwischenzeitlich auch ein großer Teil der ärmeren Bevölkerung mit Masken durch die Regierung versorgt worden sei, dass die Polizei ab der kommenden Woche aber auch verstärkt kontrollieren und Verstöße gegen diese Regelung ahnden würde.
Sonntag, 19.04.2020
Für den heutigen Sonntag ist – wie bereits am vergangenen Sonntag – eine längere Rede des Präsidenten um 18 Uhr Ortszeit angekündigt…
In der abendlichen Präsidenten-Rede äußert sich das Staatsoberhaupt zur aktuellen Corona-Lage in Guatemala: Am heutigen Tag seien 32 neue Fälle hinzugekommen – 18 seien lokale Einwohner, bei 14 handle es sich um deportierte Guatemalteken. Die Gesamtzahl läge nun bei offiziellen 289 Infektionen.
Des Weiteren gibt er Neuerungen in Bezug auf die erfolgten Beschränkungen vom vergangenen Sonntag bekannt: Die Ausgangssperre wird leicht verändert – sie gilt ab Montag, den 20.04.2020 nicht mehr von 16 Uhr bis 4 Uhr, sondern von 18 Uhr bis 4 Uhr. Abgesehen davon ist es einigen Departamentos möglich, ihre Bezirke wieder zu verlassen. Einzig die Departamentos Guatemala, Sacatepequez, Chimaltenango und El Progreso dürfen ihren Bezirk nicht verlassen.
Montag, den 20.04.2020
Bereits während des Vormittags werden zwei Corona-Infektionen in Teculutan und Gualan bekannt.
Während der abendlichen Ansprache an die Nation durch den Präsidenten wird bekannt gegeben, dass am heutigen Tag 275 Tests durchgeführt worden seien, von welchen 5 positiv gewesen sein sollen. Insgesamt gäbe es demnach nun 294 offizielle Corona-Fälle in Guatemala.
Des Weiteren gibt der Präsident bekannt, dass das Roosevelt Krankenhaus (Guatemala Stadt), San Juan de Dios und Quetzaltenango sich darauf vorbereiten würden, demnächst ebenfalls Tests durchführen zu können. In zwei Wochen sollten die Universitäten von San Carlos, Mariano Gálvez und del Valle beitreten. Überdies werde das Nationale Institut für Forensik ein mobiles Labor im Petén einrichten. Ziel solle es sein, in den nächsten beiden Wochen mit 1.500 Tests pro Tag zu beginnen.
Aufgrund der Tatsache, dass es Gerüchte über den Hintergrund der Ausweitung der Ausgangssperre auf 18 Uhr gegeben hatte, erklärt der Präsident, dass die Ausweitung der Ausgangssperre nicht auf Druck zurückzuführen sei, sondern darauf, dass er in den Supermärkten und Banken lange Schlangen gesehen habe. Die Ausweitung der Ausgangssperre solle nun dazu dienen, dass alle Menschen rechtzeitig nach Hause gelangen
Dienstag, 21.04.2020
Am Mittag werden die ersten Infektionsfälle in Patzicía und San Andrés Itzapa (Chimaltenango) bekannt gegeben. Dies ist die dritte Gemeinde in Chimaltenango, in welcher Coronavirus-Fälle registriert wurden. Die erste war Patzún, wo der erste Gemeinschaftsfall entdeckt wurde und die Bevölkerung in Quarantäne bleibt.
In der abendlichen Ansprache an die Nation verkündet der Präsident 22 neue Corona-Fälle und einen Todesfall. Fünf dieser Fälle stammten aus San Agustin Acasaguatlan, das sich seit einigen Tagen in Quarantäne befände. Am heutigen Tag seien 383 Proben genommen worden. Demnach liegt die offizielle Zahl von Corona-Infektionen bei insgesamt 316. 24 Patienten hätten sich mittlerweile erholt, insgesamt 8 seien verstorben und es gäbe 282 aktive Fälle.
Des Weiteren seien die Krankenhäuser El Hospital Roosevelt und der Industriepark (beide in Guatemala Stadt) nun in der Lage, ebenfalls Proben zu nehmen.
Überdies seien 450 Lebensmittel-Boxen an Bedürftige in Ixcanal überbracht worden.
Mittwoch, 22.04.2020
Auch in der heutigen Rede an die Nation gibt der Präsident die neuen Zahlen in Bezug auf Corona bekannt: Er bestätigt 26 neue Corona-Infektionen, 2 Todesfälle und einen Patienten, der als gesund eingestuft werden kann. Bei 12 der Infektionen handle es sich um Deportationen aus den USA.
Von den offiziellen 342 bestätigten Corona-Infektionen seien noch 305 aktiv, 2 Personen befänden sich in einem sehr kritischen Zustand und seien im Krankenhaus in Villa Nueva untergebracht. Außerdem seien an diesem Tag 411 Proben genommen worden.
Abgesehen von den Zahlen ruft der Präsident in seiner Rede zu Solidarität auf, denn nur gemeinsam sei ein Vorankommen Guatemalas schaffbar.
Donnerstag, 23.04.2020
In einem morgendlichen Zeitungsartikel berichtet die Prensa Libre über die Situation im Departamento Chimaltenango.
Bis gestern berichteten die Regierungsbehörden, dass in fünf der 16 Gemeinden von Chimaltenango mindestens 18 Fälle von Coronavirus gemeldet wurden, sodass die Gemeinden damit begonnen hätten, die Orte zu desinfizieren. Außerdem gäbe es Kontrollen und Temperaturmessungen. Die Bürgermeister riefen auch dazu auf, die von der Regierung verhängte Ausgangssperre einzuhalten, obwohl sie vorschlagen, dass sie bereits ab 16 Uhr sein soll, da dies die Möglichkeit einer Ansteckung minimierte.
Nach Aussage der Zeitung wurde der erste Fall von Coronavirus am 04. April in Patzun bekannt. In diesem Ort seien 13 weitere Menschen infiziert, darunter eine Frau, die gesunde Zwillinge zur Welt brachte. Der zweite Fall wurde fünf Tage später in El Tejar, obwohl die Gemeinde mehrere vorbeugende Maßnahmen ergriffen hatte. Bisher wurden dort keine neuen Fälle gemeldet. Die letzten drei positiven Fälle wurden von den Gemeindevorstehern in Parramos bestätigt. Nun seien die Infektionen in San Andrés Itzapa und Patzicía hinzugekommen.
Die Prensa Libre schreibt ebenfalls, dass Vertreter der Vereinigung der Landwirte von Patzicía den ersten positiven Fall von Covid-19 beklagten und ankündigten, dass die Arbeit vor Ort trotz des Notfalls fortgesetzt würde, obwohl die Präventionsmaßnahmen verstärkt wurden, da sie wissen, dass es keinen Mangel an Produkten geben dürfe, weil dies „ernsthafte“ Probleme für die Bevölkerung darstellen würde, die Nahrung benötigt.
Ana Sol [siehe ebenfalls der oben zitierte Artikel der Prensa Libre], eine Bewohnerin von El Tejar, sieht besorgt auf das, was im Departamento passiert, und hofft, dass es keine positiven Fälle mehr geben wird. Gegenüber der Zeitung sagt sie: „Wir wissen, dass es wichtig ist, auf uns selbst aufzupassen, um nicht verletzt zu werden, aber die meisten von uns haben nicht genug Geld, um nicht mehr zu arbeiten. Was bleibt, ist die Einhaltung der Bestimmungen, die die Gemeinden umgesetzt haben „. Ein Einwohner von Chimaltenango sagte gegenüber der Zeitung, er erwarte von der Regierung, dass sie die Hilfe für betroffene Familien einhalte, da die Auswirkungen des Mangels an Arbeit, Transportmitteln und Nahrungsmitteln im ganzen Land verschärft seien; dies zeige sich in den vielen Häusern, vor welchen sich weiße Fahnen befänden.
[Persönliche Anmerkung: Um Unterstützung zu erhalten und auf verschiedene Umstände aufmerksam zu machen, werden Fahnen unterschiedlicher Farben vor dem Grundstück angebracht. Eine weiße Fahne bedeutet, dass die Familie Lebensmittel benötige. Eine rote Fahne steht für ältere Menschen, die Medikamente und Nahrungsmittel benötigen, während eine schwarze Fahne ein Hilferuf einer Frau darstellt, die häuslicher Gewalt ausgesetzt ist. Gelbe Fahnen signalisieren, dass ein Kind Hilfe aufgrund häuslicher Gewalt benötige und eine blaue Fahne wird dann verwendet, wenn es sich bei dem Hilfesuchenden um einen Mann handelt.]
Neben der Situation im Land wird am Nachmittag ein Artikel veröffentlicht, in welchem es um die Situation von Deportationen in Zentralamerika geht: Laut der Zeitung Prensa Libre sollen die Vereinten Nationen vorgeschlagen haben, während der Zeit der Corona-Krise die Deportation von Menschen aus Zentralamerika auszusetzen. „Die Möglichkeit, die Zwangsrückführung in die Region während der Pandemie vorübergehend auszusetzen, sollte in Betracht gezogen werden. Mechanismen für die Regularisierung von Menschen einrichten und ihren uneingeschränkten Zugang zu Schutzmaßnahmen gewährleisten “, heißt es in einer Erklärung der Vereinten Nationen.
Aufgrund geschlossener Grenzen und der allgemeinen Situation sei die Situation laut des Artikels folgendermaßen: „Diese Menschen bleiben in provisorischen Lagern, auf der Straße, in Gemeinden oder Notunterkünften, in denen Gesundheitsprotokolle nicht immer umgesetzt wurden, um sie gemäß den Empfehlungen der WHO (Weltgesundheitsorganisation) zu schützen“.
Ebenfalls in diesem Zeitungsbericht findet sich folgende Information: Erst am vergangenen Montag berichtete die Regierung des Bundesstaates Tamaulipas an der Grenze zu Nordostmexiko, dass insgesamt 16 Migranten mit Covid-19 aus den USA abgeschoben wurden, darunter Ausländer und Mexikaner. Am vergangenen Freitag haben mehr als 40 mexikanische Zivilorganisationen bei der Justiz einen Amparo wegen Diskriminierung von Häftlingen an INM-Stationen und vorübergehender Aufenthalte eingereicht. Außenminister Marcelo Ebrard gab vor einem Monat zu, dass Mexiko Migranten aufnehmen wird, die die Vereinigten Staaten sofort zurück schicken. Er schätzt, dass es sich um 1.250 Migranten pro Tag handelt, von denen die überwiegende Mehrheit Mexikaner und nur etwa 125 Mittelamerikaner sein würden.
Eine schöne und positive Nachricht veröffentlicht die Zeitung Republica: In den Nationalparks Yaxha und Tikal im Peten seien Jaguare, Pumas und seltene Vögel gesichtet worden.
Der heutige Tag endet schließlich erneut mit einer Ansprache des Präsidenten an die Nation: Am heutigen Tag seien 42 neue Fälle registriert worden, es sei der Tag mit den meisten Ansteckungen. Insgesamt habe Guatemala nun 384 Coronavirus-Fälle. Von den heutigen 42 Infektionen stammten 22 von deportierten Guatemalteken und 20 von Personen, die während der Quarantäne Kontakt mit positiven Patienten hatten. Ein 60-jähriger Mann habe sein Leben verloren und die Zahl der Todesopfer auf 11 erhöht. Darüber hinaus sind fünf Personen auf der Intensivstation mit assistierter Atmung. Während des Tages seien 438 Covid-19-Tests durchgeführt worden und es wird erwartet, dass der Tag mit 25 weiteren endet. Das Hospital Regional de Occidente in Quetzaltenango wird voraussichtlich ab morgen mit dem Testen der Krankheit beginnen können.
Freitag, 24.04.2020
In einem morgendlichen Zeitungsartikel berichtet die Prensa Libre darüber, dass der Präsident bestätigt habe, dass Patienten aus dem Industriepark, dem temporären Krankenhaus für Corona-Patienten in der Hauptstadt, hatten fliehen wollen. Nachdem in sozialen Netzwerken ein Video verbreitet worden war, in dem Spannungen zwischen Deportierten und Mitarbeitern des Geländes beobachtet werden konnten, erklärte der Präsident, was passiert war. Demnach sei es zu einem Fluchtversuch einer Gruppe von Deportierten gekommen. Psychologen seien nun vor Ort, um diese Menschen zu betreuen. Darüber hinaus wies der Präsident daraufhin, dass einige der Deportierten vorbestraft seien und vor ihrer Rückkehr in die Haftanstalten des Landes isoliert worden seien.
In seiner abendlichen Rede an die Nation sagte Giammattei , dass es 46 neue Fälle in Guatemala gebe. Von diesen gebe es einen Patienten, der 23 Menschen infizierte, sich jedoch in Quarantäne befand und jetzt behandelt werde. Giammattei wies darauf hin, dass am heutigen Tag 517 Tests durchgeführt worden seien.
Samstag, 25.04.2020
Am Samstagvormittag berichtet die Zeitung Prensa Libre, dass eine Gruppe von Krankenschwestern aus dem provisorischen Krankenhaus in Xela ausgetreten sei. Die Gründe hierfür lägen unter anderem nicht nur an einigen Mängeln, die das Krankenhaus zu verzeichnen habe, sondern sei auch auf die Entfernung, die die Krankenschwestern zwischen Wohnort und Arbeitsplatz zurücklegen müssten. Abgesehen davon berichtet die Zeitung von Wasserlecks und Schäden am Netz rund um das Gelände.
Nahezu zeitlich erscheint ein weiterer Artikel über die Bedingungen des Industrieparks. Bei einer Untersuchung durch das Gesundheitsamt seien neben zahlreichen funktionierenden Abläufen einige Mängel festgestellt worden, die zu beheben seien. Unter anderem handle es sich hierbei um die Zurverfügungstellung von Schutzausrüstung, sauberer Kleidung, regelmäßigen Mahlzeiten und psychologische Betreuung. Des Weiteren solle die Bettwäsche der Patienten häufiger gewechselt werden, die Wasserversorgung verbessert und die Klimaanlage repariert werden. [Details zum Bericht durch das Gesundheitsamt finden sich im oben genannten Artikel.]
In Bezug auf die Ernährungssituation in Guatemala Stadt wird berichtet, dass am Morgen des 25.04.2020 Menschen auf der El Naranjo-Brücke erschienen seien, die weiße Fahnen geschwenkt und nach Essen gerufen hätten. Am Fuße der El Naranjo-Brücke leben nach Information der Zeitung mehr als 60 Familien. Des Weiteren seien Menschen aus der armen Bevölkerung am Morgen in das Zentrum der Hauptstadt gekommen, um dort mit weißen Fahnen um Nahrungsmittel zu bitten. Neben einem Mangel an Nahrungsmitteln würden sie ebenfalls versuchen, darauf aufmerksam zu machen, dass die Wasserversorgung nicht gegeben sei. Die Regierung wolle sich dem Problem annehmen, so die Information der Zeitung. [Bilder und Details finden sich in diesem Artikel. Eine extra erstellte Fotogalerie der Prensa Libre findest du hier.]
In der abendlichen Rede an die Nation vermeldet der Präsident schließlich 43 neue Corona-Infektionen, so dass die offizielle Gesamtzahl auf 473 steigt. An diesem Samstag seien 560 Tests durchgeführt worden.
Außerdem rief er dazu auf, Menschenmassen auf den Mercados zu vermeiden und die Hygienestandards einzuhalten, um weitere Infektionen zu vermeiden. Einige Mercados würden sich daran halten, andere nicht. Er warnt, dass Mercados, die sich nicht daran halten, geschlossen werden würden.
Giammattei berichtete auch über 15 neue Genesungen, die an diesem Samstag entlassen wurde. Giammattei schloss seine Nachricht mit der Information, dass es in Petén 23 aktive Waldbrände gebe, von denen 14 von großem Ausmaß seien. Er betonte, dass von den 14 Vorfällen 11 unter anderem auf Brandrodung zurückzuführen seien, um die Felder vorzubereiten oder von Drogenhändlern verursacht worden seien, um heimliche Landebahnen für die Landung von mit Drogen beladenen Flugzeugen zu bauen.
[Persönliche Anmerkung: Was der Präsident bei seinem kleinen Exkurs nicht erwähnt, ist die Anzahl der aktuellen Dengue-Fälle, die momentan bei über 2.000 liegt, die Regenzeit, die mit einem gestrigen Regenguss am Nachmittag etwas früher als sonst eingesetzt hat, die Aktivität von Fuego und die Tatsache, dass es in den vergangenen Tagen immer wieder zu Erdbeben gekommen war, die man auch in der Stadt spüren konnte – bei einem dieser Erdbeben wurde ich mitten in der Nacht sogar wach. Ja, es gibt auf der Welt noch andere Dinge als Corona!]
Sonntag, 26.04.2020
In der allabendlichen Ansprache an die Nation verkündet der Präsident Guatemalas 27 neue Corona-Infektionen (bei 492 erfolgten Tests), wobei es sich bei 15 um deportierte Guatemalteken handeln würde. Die offizielle Gesamtzahl von Corona-Infektionen läge demnach bei 500. Außerdem verkündet er, dass das IGSS zwei Todesfälle verschwiegen hätte und erinnerte daran, dass das IGSS dazu verpflichtet sei, alle Todesfälle zu melden, auch wenn es nicht sicher sei, dass Corona hierbei eine Rolle gespielt habe.
Ebenfalls gibt er bekannt, dass die bisherigen Restriktionen (von Sonntag, den 19.04.2020) weiterhin in Kraft blieben. Die Ausgangssperre von 18 bis 4 Uhr und die Einschränkung der Fortbewegung für die Departamentos Guatemala, Sacatepequez, Chimaltenango und El Progreso gelten daher nach wie vor.
Montag, 27.04.2020
Bereits am Morgen reagierte das IGSS (Instituto Guatemalteco de Securidad Social) auf die gestrige Rede des Präsidenten. Die Prensa Libre berichtet, dass „die Verantwortlichen für den Erhalt der Informationen vom Ministerium am selben Tag vom jeweiligen Kanal benachrichtigt“ worden seien.
Während des Tages wird von offizieller Seite bekannt gegeben, dass es sich bei dem Deportationsflug vom 26. März, den sogenannten „el vuelo maldito“ [der verfluchte Flug], wohl um einen Flug handle, auf welchem 100% der deportierten Guatemalteken positiv auf Covid-19 seien, da von Seiten der USA das Protokoll bzgl. der Prävention nicht eingehalten worden sein soll.
Am Abend gibt der Präsident in seiner Rede schließlich 30 neue Corona-Fälle bekannt. Drei davon stammten aus Deportationen. Die Gesamtzahl an Corona-Infektionen im Land liegt demnach offiziell bei 530.
Dienstag, 28.04.2020
Die offizielle Zahl an Corona-Infektionen steigt an diesem Tag auf insgesamt 557. Demnach kamen 27 neue Infektionen hinzu.
In seiner abendlichen Ansprache an die Nation erklärte der Präsident auch, dass die Waldbrände in Petén und der Sierra de las Minas dank Beiträgen privater Initiativen und der honduranischen Regierung, die einen Hubschrauber zum Löschen der Flammen zur Verfügung stellten, gelöscht sein sollen.
Mittwoch, 29.04.2020
Die Regierung beschließt an diesem Tag die Verlängerung des Ausnahmezustandes um weitere 30 Tage.
In seiner üblichen Botschaft an die Nation berichtete der Präsident am Abend, dass an diesem Mittwoch 28 neue Fälle von Coronavirus entdeckt worden seien und 3 weitere Patienten sich erholten. Von den nun 585 Fällen seien 375 Männer und 210 Frauen. Die Labore führten an diesem Mittwoch 436 Tests von Covid-19 durch.
Donnerstag, 30.04.2020
Am Mittag wird der erste Corona-Fall in Quiche gemeldet. Es handle sich um eine Person, die vor einigen Tagen aus Mexiko gekommen sei, jedoch sofort in Quarantäne gebracht worden sei.
In seiner abendlichen Ansprache an die Nation berichtet der Präsident von 14 neuen Corona-Infektionen auf 552 durchgeführte Tests. Giammattei sagte, der heutige Rekord sei zwar niedriger als in den vergangenen Tagen, jedoch sei im Mai mit einem Anstieg zu rechnen.
Corona und kein Ende…
Aufgrund der Tatsache, dass dieser Artikel mittlerweile eine entsprechende Länge erreicht hat, habe ich mich dazu entschieden, für den Monat Mai einen neuen Beitrag zu verfassen. Wie es in Guatemala mit der Corona-Situation weitergeht, kannst du daher in meinem zweiten Teil nachlesen.
Quellen
https://www.facebook.com/guatemalagob/videos/271812823850997/?epa=SEARCH_BOX
(abgerufen am 01.05.2020, 08:20 Uhr)
Guatemala suma 585 casos de coronavirus y registra el primer paciente que sale del Intensivo
(abgerufen am 30.04.2020, 14:16 Uhr)
Guatemala suma 27 casos más de coronavirus y muere una persona más
(abgerufen am 30.04.2020, 14:12 Uhr)
Coronavirus: Gobierno decreta prórroga de 30 días del estado de Calamidad
(abgerufen am 30.020, 14:07 Uhr)
Alejandro Giammattei anuncia 30 casos más de coronavirus y pide mantener el distanciamiento social
(abgerufen am 28.04.2020, 07:20 Uhr)
https://www.facebook.com/guatemalagob/videos/2941247569300921
(abgerufen am 27.04.2020, 08:12 Uhr)
(abgerufen am 27.04.2020, 08:22 Uhr)
(abgerufen am 26.04.2020, 09:27 Uhr)
https://www.facebook.com/guatemalagob/videos/234101387669030/
(abgerufen am 26.04.2020, 09:29 Uhr)
(abgerufen am 25.04.2020, 15:35 Uhr)
Guatemala tiene otro día con repunte de casos de coronavirus y llega a 430
(abgerufen am 25.04.2020, 15:37 Uhr)
Personal médico renuncia al hospital temporal para pacientes con coronavirus en Xela
(abgerufen am 25.04.2020, 15:43 Uhr)
(abgerufen am 25.04.2020, 15:52 Uhr)
Banderas blancas se asoman al puente El Naranjo, las personas claman por alimentos
(abgerufen am 25.04.2020, 16:02 Uhr)
Guatemala registra 42 casos nuevos de coronavirus, el día con más contagios
(abgerufen am 24.04.2020, 06:56 Uhr)
https://republica.gt/2020/04/22/los-animales-vuelven-a-sentirse-libres-en-peten/
(abgerufen am 23.04.2020, 16:54 Uhr)
(abgerufen am 23.04.2020, 16:50 Uhr)
https://www.facebook.com/guatemalagob/videos/2914182112000890/?epa=SEARCH_BOX
(abgerufen am 23.04.2020, 07:05 Uhr)
Coronavirus en Guatemala llega a 316 casos, con ocho fallecidos
(abgerufen am 23.04.2020, 07:08 Uhr)
Coronavirus: Cómo afectará el cierre de Patzún a la producción de arvejas y vegetales
(abgerufen am 23.04.2020, 07:12 Uhr)
Autoridades ediles confirman los primeros casos de coronavirus en Patzicía y San Andrés Itzapa
(abgerufen am 23.04.2020, 07:13 Uhr)
https://www.soy502.com/articulo/uso-banderas-pedir-ayuda-aumenta-guatemala-100931
(abgerufen am 23.04.2020, 07:30 Uhr)
Así se vive en Chimaltenango, el departamento con más municipios con casos de covid-19
(abgerufen am 23.04.2020, 07:31 Uhr)
https://www.facebook.com/guatemalagob/videos/1142410836112790/?epa=SEARCH_BOX
(abgerufen am 21.04.2020, 07:03 Uhr)
https://www.facebook.com/guatemalagob/videos/253248009157725/?__tn__=%2Cd%2CP-R&eid=ARA8ngg0NUSMRgYBNg_YRZncwAHX9IiNUrGCVld9j9aETEjCbngV6ZhhZkqbezzP_tHdTtsA89fVr-7Y
(abgerufen am 20.04.2020, 09:10 Uhr)
https://www.facebook.com/guatemalagob/videos/156226709117139
(abgerufen am 19.04.2020, 09:28 Uhr)
(abgerufen am 18.04.2020, 09:02 Uhr)
Vecinos de colonias de la zona 11 Xela rechazan que centro recreativo sea albergue para deportados
(abgerufen am 18.04.2020, 09:04 Uhr)
(abgerufen am 18.04.2020, 09:05 Uhr)
Detienen a uno de dos guatemaltecos con coronavirus que se escaparon del Parque de la Industria
(abgerufen am 18.04.2020, 09:16 Uhr)
Migrantes temen llegar a su comunidad por represalias contra ellos y de su familia
(abgerufen am 18.04.2020,09:21 Uhr)
Alcalde de Patzún asegura que poblador de ese municipio habría fallecido de coronavirus
(abgerufen am 18.04.2020, 09:25 Uhr)
(abgerufen am 18.04.2020, 09:29 Uhr)
Confirman dos casos comunitarios de coronavirus en aldea Ixcanal, San Agustín Acasaguastlán
(abgerufen am 18.04.2020, 10:03 Uhr)
Alcalde de Coatepeque confirma primer caso de coronavirus en el municipio
(abgerufen am 18.04.2020, 10:10 Uhr)
Vecinos se quedan sin alimentos y colocan banderas blancas frente a sus casas para pedir ayuda
(abgerufen am 18.04.2020, 10:16 Uhr)
(abgerufen am 18.04.2020, 10:18 Uhr)
https://www.latimes.com/world-nation/story/2020-04-16/coronavirus-cdc-guatemala-deportees
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(abgerufen am 18.04.2020, 10:36 Uhr)
Detienen a uno de dos guatemaltecos con coronavirus que se escaparon del Parque de la Industria
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(abgerufen am 14.04.2020, 11:15 Uhr)
(abgerufen am 14.04.2020, 11:19 Uhr)
Casos de coronavirus en Guatemala aumentan a 167 con 11 nuevos contagios
(abgerufen am 14.04.2020, 11:21 Uhr)
Guatemala: hay cuatro respiradores por cada cien mil habitantes
(abgerufen am 14.04.2020, 11:23 Uhr)
Restaurante Rayuela regala cientos de almuerzos a guatemaltecos que lo necesitan
(abgerufen am 14.04.2020, 11:25 Uhr)
Coronavirus: prisiones de ICE son un riesgo inminente para migrantes detenidos
(abgerufen am 14.04.2020, 11:31 Uhr)
(abgerufen am 13.04.2020, 07:28 Uhr)
https://www.facebook.com/guatemalagob/videos/219586512639997/
(abgerufen am 13.04.2020, 07:07 Uhr)
Dos mil pilotos y ayudantes de autobuses pierden el trabajo a causa del coronavirus
(abgerufen am 12.04.2020, 15:09)
Coronavirus en Guatemala: Giammattei anuncia 16 casos nuevos y suman 153 los contagiados
(abgerufen am 12.04.2020, 15:15)
Dos hombres mueren por coronavirus en Guatemala y suman tres casos nuevos
(abgerufen am 12.04.2020, 15:23)
(abgerufen am 11.04.2020, 07:49 Uhr)
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https://republica.gt/2020/04/07/martes-santo-cierra-con-80-casos-de-coronavirus/
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https://republica.gt/2020/04/07/tres-casos-mas-de-covid19-en-guatemala/
(abgerufen am 08.04.2020, 18:27)
https://republica.gt/2020/04/05/coronavirus-cierran-patzun-por-caso-comunitario/
(abgerufen am 08.04.2020, 18:31)
https://republica.gt/2020/04/06/patzun-registra-nueve-casos-de-coronavirus-covid-19/
(abgerufen am 08.04.2020, 18:40)
Guatemala hace obligatorio el uso de mascarillas para prevenir contagios de coronavirus
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Gobierno eleva restricciones ante aumento de casos por COVID-19
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https://drive.google.com/file/d/1d28rzBRKBRWRchT-rBdeh4L0KY221fIi/view
(abgerufen am 05.04.2020, 10:25)
(abgerufen am 05.04.2020, 07:02)
Coronavirus: Guatemala y San Miguel Petapa con planes contra el coronavirus
(abgerufen am 05.04.2020, 07:03)
(abgerufen am 05:04, 07:06)
https://www.youtube.com/watch?v=HoiPL9mSKIc
(abgerufen am 04.04.2020, 14:10)
Giammattei contradice a Salud y asegura que no hay deportados con coronavirus
(abgerufen am 04.04.2020, 07:12)
Casos por coronavirus en Guatemala llegan a 50 después de tres semanas del primer contagio
(abgerufen am 03.04.2020, 10:45)
Alejandro Giammattei anuncia un caso más de coronavirus en Guatemala y la cifra sube a 47
(abgerufen am 03.04.2020, 06:45)
Guatemala ordena cierre de playas, ríos y lagos en Semana Santa por coronavirus
(abgerufen am 03.04.2020, 06:49)
Coronavirus: Estados Unidos implementa medidas drásticas para la deportación de migrantes
(abgerufen am 03.04.2020, 06:53)
(abgerufen am 03.04.2020, 07:03)
Coronavirus en Guatemala: Congreso prohíbe la suspensión de servicios básicos
(abgerufen am 03.04.2020, 07:07)
Usac extiende suspensión de clases presenciales hasta el 31 de mayo por coronavirus
(abgerufen am 03.04.2020, 07:14)
https://www.latimes.com/world-nation/story/2020-04-01/coronavirus-in-guayaquil-ecuador-bodies-in-the-streets
(abgerufen am 02.04.2020, 07:16)
https://www.facebook.com/watch/?v=1074406649624892
(abgerufen am 02.04.2020, 07:10)
Familias en Guayaquil, Ecuador, piden ayuda para enterrar a decenas de cadáveres por coronavirus
(abgerufen am 02.04.2020, 07:14)
En cuarentena 29 personas que tuvieron contacto con médico con coronavirus en Guatemala
(abgerufen am 02.04., 07:05)
Coronavirus: Giammattei confirma nuevos casos y cifra sube a 39 en Guatemala
(abgerufen am 31.03.2020, 15:42(
Alejandro Giammattei confirma 36 casos de coronavirus en Guatemala y anuncia medidas económicas
(abgerufen am 30.03.2020, 08:54)
Coronavirus en Guatemala: Alejandro Giammattei confirma 34 casos de coronavirus
(abgerufen am 29.03.2020, 06:47)
https://guatemala.diplo.de/gt-de/-/2329374
(abgerufen am 28.03.2020, 09:12)
https://www.adveniat.de/informieren/aktuelles/guatemala-droht-hungersnot-infolge-der-corona-krise/
(abgerufen am 01.04.2020, 22:13)
(abgerufen am 28.03.2020, 09:02)
(abgerufen am 28.03.2020, 08:57)
Matemáticos estiman que el pico de contagio del COVID-19 será en mayo
(abgerufen am 28.03.2020, 08:57)
(abgerufen am 28.03.2020, 08:36)
(abgerufen am 28.03.2020, 08:26)
(abgerufen am 28.03.2020, 08:26)
Giammattei confirma tres casos de coronavirus en Guatemala, suman 28, uno en estado delicado
(abgerufen am 28.03.2020, 08:26)
(abgerufen am 26.03.2020, 18:14)
Coronavirus: en cuatro días de toque de queda en Guatemala han sido capturadas dos mil 652 personas
(abgerufen am 26.03.2020, 18:16)
Tres mujeres dan positivo y suman 24 casos de coronavirus en Guatemala
(abgerufen am 25.03.2020, 12:52 Uhr)
Capitalinos burlan el aislamiento social y salen masivamente en la mañana
(abgerufen am 25.03.2020, 06:55 Uhr)
https://www.facebook.com/guatemalagob/videos/147012373302484/
(abgerufen am 24.03.2020, 19:48)
Suman 21 contagiados con coronavirus en Guatemala y mil personas en cuarentena
(abgerufen am 24.03.2020, 19:34)
Coronavirus: hacen entrega del Hospital Campaña en el Parque de la Industria
(abgerufen am 24.03.2020, 19.34)
Coronavirus: Congreso ratifica ampliación de estado de Calamidad por 30 días
(abgerufen am 24.03.2020, 19.33)
Coronavirus: suman 20 casos de covid-19 en Guatemala, confirmó Alejandro Giammattei
(abgerufen am 24.03.2020, 19:20)
Coronavirus en Guatemala: ¿cuántas personas han sido capturadas durante el toque de queda?
(abgerufen am 24.03.2020, 19:20)
Coronavirus: Número de personas contagiadas por el virus en Guatemala sube a 19
(abgerufen am 23.03.2020)
Coronavirus: Alejandro Giammattei oficializa decreto de toque de queda y otras medidas
(abgerufen am 22.03.2020)
Estas son las empresas y sectores que podrán trabajar durante el toque de queda
(abgerufen am 22.03.2020)
Coronavirus: “La razón de tener aún pocos casos se debe al número de pruebas que estamos haciendo”
(abgerufen am 22.03.2020)
Cuáles serán las sanciones para quien infrinja el toque de queda en Guatemala
(abgerufen am 22.03.2020)
https://www.prensalibre.com/guatemala/politica/coronavirus-giammattei-confirma-13-casos-y-anuncia-suspension-voluntaria-del-sector-industrial-ultima-hora (abgerufen am 20.03.2020)
https://www.facebook.com/guatemalagob/videos/520353815296286/
Presidente Giammattei cierra el día con 8 casos confirmados de coronavirus en Guatemala
Coronavirus: PNC traslada a ocho turistas italianos a hospital de Petén
https://www.prensalibre.com/guatemala/politica/coronavirus-giammattei-suspende-actividades-de-sector-publico-y-privado (abgerufen am 17.03.2020)
https://www.eluniversal.com.mx/estados/coronavirus-guatemala-despliega-militares-en-la-frontera-con-mexico-para-evitar-casos-de (abgerufen am 20.03.2020)
https://www.prensalibre.com/guatemala/comunitario/coronavirus-suman-12-casos-confirmados-de-covid-19-en-una-semana-en-guatemala (abgerufen am 20.03.2020)
https://www.laprensa.com.ni/2020/03/19/nacionales/2653177-ejercito-de-nicaragua-no-aclara-si-primer-paciente-con-coronavirus-en-el-pais-es-un-militar-activo (abgerufen am 20.03.2020)
Coronavirus: Salud afirma que 517 personas están en cuarentena en el país
(abgerufen am 20.03.2020)
¿Qué municipios han cerrado por el coronavirus en Guatemala y cuáles son las medidas?
(abgerufen am 20.03.2020)
www.prensalibre.com/ciudades/chiquimula/porosidad-de-fronteras-conducto-para-la-propagacion-del-covid-19 (abgerufen am 20.03.2020)
Coronavirus: Alejandro Giammattei confirma noveno caso de covid-19 en Guatemala
(abgerufen am 20.03.2020)
Coronavirus: PNC detiene a grupo de migrantes en El Progreso
(abgerufen am 20.03.2020)
https://www.prensalibre.com/guatemala/politica/coronavirus-alejandro-giammattei-suspende-actividades-de-semana-santa-y-clases (abgerufen am 15.03.2020)
https://www.prensalibre.com/guatemala/comunitario/guatemalteco-deportado-con-sintomas-de-coronavirus-es-ingresado-al-hospital-de-villa-nueva-ultima-hora (abgerufen am 11.03.2020)
https://www.prensalibre.com/guatemala/comunitario/coronavirus-guatemala-no-permitira-el-ingreso-de-ciudadanos-europeos-a-partir-del-12-de-marzo/ (abgerufen am 11.03.2020)
https://www.prensalibre.com/guatemala/comunitario/coronavirus-guatemala-no-permitira-el-ingreso-de-ciudadanos-europeos-a-partir-del-12-de-marzo (abgerufen am 11.03.2020)
https://www.prensalibre.com/guatemala/comunitario/conred-decrara-alerta-anaranjada-por-prevencion-ante-el-coronavirus/ (abgerufen am 08.03.2020)
https://www.prensalibre.com/guatemala/comunitario/asi-es-el-area-de-aislamiento-para-tratar-casos-de-coronavirus-en-el-hospital-de-villa-nueva/ (abgerufen am 08.03.2020)
https://elperiodico.com.gt/nacion/2020/03/06/ministerio-de-salud-en-alerta-roja-por-coronavirus/ (abgerufen am 08.03.2020)
https://www.prensalibre.com/guatemala/comunitario/asi-es-el-area-de-aislamiento-para-tratar-casos-de-coronavirus-en-el-hospital-de-villa-nueva/ (abgerufen am 08.03.2020)
https://www.prensalibre.com/internacional/ultima-hora-hombre-muere-por-coronavirus-en-argentina-es-la-primera-victima-fatal-en-latinoamerica/ (abgerufen am 08.03.2020)
https://www.prensalibre.com/internacional/ultima-hora-coronavirus-costa-rica-confirma-cinco-casos-de-covid-19/ (abgerufen am 08.03.2020)
https://republica.gt/2020/03/06/coronavirus-guatemala-sube-a-alerta-roja/ (abgerufen am 08.03.2020)
https://www.prensalibre.com/ciudades/izabal/refuerzan-control-epidemiologico-por-coronavirus-en-puesto-fronterizo-de-izabal/ (abgerufen am 08.03.2020)
https://www.eltiempo.com/opinion/editorial/llego-el-coronavirus-editorial-sobre-la-llegada-del-virus-a-colombia-469958 (abgerufen am 08.03.2020)