Zug zu Machu Picchu? – Expedition Train und Vistadome im Vergleich
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Zug zu Machu Picchu – Expedition Train und Vistadome im Vergleich
Peru Rail bietet für Zugfahrten nach Aguas Calientes, dem Machu Picchu Pueblo, drei verschiedene Züge zu unterschiedlichen Preisen an: Expedition Train, Vistadome und Hiram Bingham.
Expedition Train (Adventure Train) – das Angebot
Der Expedition Train ist sozusagen der “normale” Zug, bestehend aus ganz normalen Sitzplätzen und ganz normalen Fenstern. Du erhältst auf deiner Fahrt ein Warm- oder Kaltgetränk und einen Snack. Preis pro Ticket: USD 130 (einfache Fahrt).
Vistadome (Panoramic Train) – das Angebot
Wie der Name bereits verspricht, besteht der Vistadome/Panoramic Train überwiegend aus Panoramafenstern. Auf diese Weise sollst du – im Vergleich zum Expedition Train – mehr von der Landschaft außerhalb des Zuges sehen. Zusätzlich zu deinem Warm- oder Kaltgetränk und einem Snack erhältst du hier noch ein kleines Musik-Programm, einen Audio-Guide mit Informationen von Sehenswürdigkeiten außerhalb des Zuges, an welchen du vorbeifährst. Preis pro Ticket: USD 220 (einfache Fahrt).
Expedition Train und Vistadome im Vergleich – der Zug
Beide Kategorien befinden sich praktisch in einem Zug: Die Waggons des Vistadome befinden sich am vorderen Teil des Zuges, die des Expedition am hinteren Teil des Zuges. Das heißt: Die Zugzeiten der beiden Züge sind dieselben. Auch die Ausstattung der Züge ist – sieht man mal von den Sitzmöglichkeiten ab – dieselben, also auch beispielsweise die Toiletten.
Expedition Train – die Verpflegung
Vom Expedition Train hieß es, dass ein Snack und ein Getränk im Ticket erhalten sei. Beides wurde bereits zehn Minuten nach Beginn der Zugfahrt verteilt.
Man durfte wählen zwischen einem Kaltgetränk (Cola, Wasser, Saft) oder Kaffee. Ein kleiner Keks wurde als Snack ausgegeben.
Expedition Train – der Ausblick
Die Fenster des Zuges waren auffällig sauber. Trotz der Tatsache, dass ich keinen direkten Platz am Fenster hatte, konnte ich sehr gut die unglaublich schöne Landschaft beobachten und gute Bilder machen.
Vorsicht: Wenn du die Möglichkeit hast, deinen Sitzplatz selbst zu buchen, solltest du nach Möglichkeit in Fahrtrichtung rechts sitzen. Die Landschaft in Fahrtrichtung ist nämlich weitaus schöner als auf der anderen Seite.
Vistadome – die Verpflegung
Beim Kauf des Tickets für den Vistadome sollte eine Mahlzeit gereicht werden. Diese bestand bei meiner Fahrt aus einem Brötchen, welches mit einer Zucchinicreme bestrichen und mit Käse belegt war und einem Schokomuffin. Des Weiteren erhielt man auch hier ein Getränk nach Wahl. Für jedes weitere Getränk musste extra bezahlt werden.
Wie schmeckte das Futter? – Ganz ehrlich, das Brötchen war typisch süd- bzw. mittelamerikanisch matschig, so dass ich es nicht einmal anrührte und der Schokomuffin war so trocken, dass ich ihn nicht komplett aufgegessen habe. Da hatte der Keks auf der Hinfahrt besser geschmeckt.
Vistadome – der Ausblick
Die Fenster des Vistadome waren ebenfalls super sauber und tatsächlich größer als die des Expedition Trains. Interessanterweise war es jedoch so, dass aufgrund der Tatsache, dass die Fenster am oberen Zugteil größer waren, natürlich die Sonneneinstrahlung ebenfalls größer war. Aus diesem Grund hatten alle Bilder, die ich aus diesem Zugabteil gemacht hatte, eine Reflexion des Wageninneren.
Abgesehen davon fuhr der Vistadome, den ich gebucht hatte, erst um 16:45 Uhr in Aguas Calientes los. Da es jedoch kurz danach dunkel wurde, hatte ich nicht durchgängig etwas von den größeren Fenstern. Dies solltest du bei deinen Abfahrtszeiten im Hinterkopf behalten.
Vistadome – das Entertainment
Das Entertainment-Programm startete kurz nachdem die Getränke und die Mahlzeit ausgegeben waren und wurde von den beiden Zugangestellten und einer weiteren Person, die sich als drachenähnliches Wesen verkleidet hatte, durchgeführt. Das drachenähnliche Wesen lief vier bis fünf Mal das Zugabteil entlang, tanzte, hüpfte, schrie, animierte die Passagiere, die sich übrigens größtenteils animieren ließen, so dass für einige Zeit eine sehr ausgelassene Stimmung herrschte. Eine Stimmung, die ich – sorry, ich bin ein Spielverderber – aber irgendwie nicht teilen konnte, weil sie mich mehr an eine 0815-Show erinnerten als tatsächliches Entertainment (Cochem lässt grüßen!). Viel zu müde oder weil mir ein paar Freaks fehlten, mit denen ich eine Revolution hätte anzetteln können, drückte ich mir meine Stöpsel in die Ohren und ließ es über mich ergehen.
Nach dem Drachen-Teil war die Show jedoch nicht zu Ende. Im Anschluss daran wurde ich Zeugin einer Art Modenschau der beiden Zugangestellten, welche sich in Alpaca-Pullis und -Schals warfen, den Gang des Zugabteils als Laufsteg verwendeten und im Anschluss daran die präsentierten Teile zum Kauf anboten.
Übrigens, einen Audio-Guide gab es auf meiner Fahrt nicht!
Expedition Train und Vistadome im Vergleich
Für mich hat sich der Vistadome eher nicht gelohnt. Ich empfand das Entertainment-Programm nach einem Vormittag voller Trekking und körperlich an meine Grenzen gehend als unglaublich nervig. Ich empfand auch die aufgedrehten Amerikaner, die beim Entertainment total abgingen, als nervig und hoffte, dass das Programm bald vorbei war.
Die Qualität des Essens, das ausgegeben wurde, empfand ich als eine absolute Frechheit, wenn man bedenkt, wie viel mehr das Zugticket gekostet hat. Jeder Lebensmitteleinkauf in einem Supermarkt wäre hier sinnvoller gewesen. Auch die Tatsache, dass man für ein zweites Getränk bereits bezahlen musste, konnte ich nicht nachvollziehen.
Die Fenster des Vistadome waren zwar durchaus größer als die des Expedition Trains, jedoch aufgrund der Reflexion und der Tatsache, dass bereits nach dem ersten Drittel der Fahrt die Dunkelheit einsetzte, wenig sinnvoll.
Auch den angekündigten Audio-Guide gab es auf meiner Rückfahrt mit dem Vistadome nicht. Auf meine Nachfrage erhielt ich lediglich die Antwort: No tenemos! Hamma net, weil gibt’s net!
Das Positive im Vistadome waren die Sitze. Diese konnte man zurückklappen, so dass nahezu eine Liegeposition möglich war. Jedoch ist anzumerken, dass auch die Sitze im Expedition breit genug waren und man bequem darin sitzen konnte.
Expedition Train und Vistadome im Vergleich – ein Fazit
Ich persönlich sah tatsächlich nur einen einzigen Vorteil bei der Fahrt mit Vistadome und dies waren die Sitze, die sich weiter nach hinten klappen ließen als die des Expedition. Allerdings finde ich nicht, dass dieses Argument ausreicht, um einen derartigen Aufpreis zu bezahlen.
Expedition Train und Vistadome im Vergleich – mein Buchungstipp an dich
Solltest du dir ebenfalls die Frage stellen, ob du bei deiner Fahrt von Cusco nach Aguas Calientes und zurück eine Mischung aus beiden Zügen buchen möchtest, gebe ich dir folgenden Tipp: Wenn du den Vistadome tatsächlich fahren möchtest, dann buche eine morgendliche Fahrt von Cusco nach Aguas Calientes in diesem Waggon. Auf diese Weise fährst du zumindest die ganze Fahrt über bei Tageslicht. Achte aber darauf, dass du einen Sitzplatz in Fahrtrichtung buchst, denn die gegenüberliegende Seite (entgegen der Fahrtrichtung) ist kaum spektakulär!
Noch Fragen zur Buchung von Tickets?
Dann lies‘ doch einmal meinen Beitrag über meine Buchung der Zugtickets nach Machu Picchu Pueblo und mein Eintrittsticket zu Machu Picchu.
Blogbeiträge im Überblick:
Packliste 4 Wochen Backpacking in Südamerika – Cusco – Peru Rail: Expedition Train vs. Vistadome – FAQs zum Trekk auf Machu Picchu – Machu Picchu individuell buchen – Trekk auf Machu Picchu – Huayna Picchu – Maras und Moray – Zip-lining im Sacred Valley – Puno – Titicaca-See: Uros Villages / Amantani / Taquile – Blogparade: Die schönsten Fotospots und die Realität dahinter