Knocking on Olymp’s door: Der Poseidon-Tempel am Kap Sounion
Wie du weißt, war ich ja innerhalb einer starken Stunde mit dem Besuch des Orakels von Delphi durch. Da nahezu der komplette Tag noch vor mir lag und ich alle Zeit der Welt hatte, beschloss ich kurzerhand, nun doch noch ans Kap Sounion zum Poseidontempel in den Süden zu fahren. Dies wollte ich mir zuerst offenhalten, wusste ich doch, dass die Fahrt von Delphi dorthin circa zweieinhalb Stunden dauern würde.
Lavrio
Meine erste Kaffee-Pause macht ich in Lavrio, das circa 15 Kilometer vom Kap Sounion entfernt liegt. Nicht nur kannst du in dieser kleinen Stadt ganz entspannt, am Strand und Hafen herumlaufen, sondern auch direkt am Meer einen Kaffee trinken. Ich hatte mich für das Da Vittorio Seaside entschieden. Der Blick auf die Boote, die leichte Brise und dennoch wärmende Sonnenstrahlen waren unglaublich entspannend.
Meine Lebensgeister, um erneut einen Hügel zu einem Tempel hinaufzusteigen, waren geweckt. Und weiter ging es schließlich zum Poseidontempel.
Kap Sounion
Eine viertel Stunde später war ich am Kap Sounion, der südlichsten Spitze des Festlands von Griechenland angekommen. Bekannt ist dieser Ort natürlich aufgrund des Poseidontempels.
Der Poseidontempel
Auf dem Gipfel der Landspitze ist der Marmortempel von Poseidon angelegt. Steinalt ist das Ding – angeblich aus dem 5. Jahrhundert v. Chr.!
Ägeus
Hier soll sich – Achtung, ich schlage den Bogen zu meiner Sightseeing-Tour durch Athen – Ägeus in das Meer gestürzt haben, weil er davon ausging, dass sein Sohn Theseus den Kampf gegen den Minotaurus verloren hatte und gestorben war. Ironie des Schicksals. Denn Theseus war nicht tot. Vielmehr hatte er den Kampf gegen den Minotaurus sogar gewonnen. Er hatte allerdings aufgrund des Party-Modus, in welchem er sich aufgrund seines Sieges befand, vergessen, die schwarzen Segel seines Schiffes, die als verabredetes Zeichen für seinen Tod standen, gegen weiße Segel einzutauschen. Von dem Tod seines Sohnes überzeugt, beging Ägeus Selbstmord.
Poseidon
Und was ist jetzt mit Poseidon? – Tjaaa… also, der ist natürlich Gott des Meeres, Bruder des Zeus und zählt zu den zwölf Götter des Olymp. Wenn er gute Laune hatte, bescherte er Seefahrern eine sichere Überfahrt über das Meer, erschuf neue Inseln und sorgte für eine ruhige See. Aber wehe der Herr hatte schlechte Laune. Dann gab’s nichts mehr zum Lachen. Denn dann rammte er seinen mächtigen Dreizack in die Erde und sorgte dadurch für Erdbeben und Überschwemmungen.
Abgesehen davon führte er aber ein scheinbar eher irdisches Leben: Eine Bettgeschichte mit Gaia, hier und da ein bisschen Zusammenarbeit mit Athene, ein bisschen Stress mit Zeus und wegen eines Holzpferdchens diverse Auseinandersetzungen mit Odysseus.
Nach dem Sightseeing-Programm
Zugegeben, die Neckermanns beim Poseidontempel gingen mir einmal mehr gewaltig auf die Nerven und so war mir nach meiner Besichtigung nach einem ruhigen Plätzchen. Also, Hügel runter und den nächsten Hügel rauf, während es sich die Neckermanns in dem Café zwischen den Hügelchen bei Kaffee und Kuchen gemütlich machten.
Noch ganz in meine Gedanken an vergangene Zeiten versunken, setzte ich mich an den Abgrund des Erdvorsprungs – den Poseidontempel zu meiner Rechten habend, den Blick auf die Weite des Meeres gerichtet – hing meinen Gedanken nach, genoss die warmen Sonnenstrahlen, die meine Nase umspielten und… wartete.
Schon einmal hatte ich in Schottland Glück und durfte Dank meiner Geduld eine Runde mit Nessie schwimmen. Vielleicht hatte ich ja noch einmal Glück und Poseidon erschien?!
Einige lange Minuten des Wartens, Beobachten des Meeres und des in die Ferne Blickens tauchte die Gottheit schließlich vor mir auf.
Seinen mächtigen Dreizack in seinen starken Händen haltend, machte er zunächst einen respekteinflößenden Eindruck. Dieser täuschte jedoch, hatte er doch, wie ich binnen kurzer Zeit feststellte, ein ganz warmes, verzauberndes Wesen. Auch er schien ganz angetan von dieser kleinen, verfressenen Blondine, die dort auf ihn wartete…
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute ihr Leben glücklich und abgeschieden von allen Neckermanns auf dem Olymp…
Athen: Akropolis – Athen: Sightseeing in der Stadt – Delphi – Kap Sounion & der Poseidontempel
Mama
Juni 13, 2017 @ 7:15 pm
Na Bravo. Hast wenigstens ein Autogramm von seiner Gottheit?
Manu
Juni 13, 2017 @ 7:37 pm
Brauch‘ ich doch gar nicht. ? Grüße aus dem Olymp ??