Sightseeing in San Cristobal de las Casas – (m)ein Rezept voll Magie
Sightseeing in San Cristobal de las Casas – wenn Europa auf Mexiko trifft
Alle Wege führen nach Rom. Und alle Wegen in Chiapas führen früher oder später in die bunten Straßen von San Cristobal de las Casas. Sightseeing in San Cristobal de las Casas ist etwas Besonderes. Denn es ist ein besonderer und magischer Mix aus Europa und Zentralamerika.
Und wenngleich ich mich aufgrund meiner jahrelangen Reiseerfahrung (leider) nur noch schwer von Orten beeindrucken lasse – nach den Tempeln in Bangkok und Pnom Phen, der Shwedagon Pagode in Rangoon oder der Blauen Moschee in Istanbul hatte es jeder weitere religiöse Ort schwer, mein Herz zu erobern; nach den zahlreichen Grotten und Höhlen in Vietnam hatte es jede weitere Höhle schwer, mystisch auf mich zu wirken und nach all den Städten, die ich sowohl in Europa als auch Süd- und Mittelamerika bereits besucht habe, hatte es jede weitere, mir noch unbekannte Stadt schwer, mich zu verzaubern -, hat es San Cristobal de las Casas geschafft. Innerhalb weniger Minuten.
Heute werde ich dich nicht nur mitnehmen auf ein Sightseeing in San Cristobal de las Casas, sondern dir mein ganz persönliches San Cristobal de las Casas-Rezept verraten.
Sightseeing in San Cristobal de las Casa – allgemeine Informationen
San Cristobal ist eine Stadt in den Bergen und liegt auf 2.120 Metern. Damit ist San Cristobal zwar nicht die höchstgelegene Stadt in Mexiko, aber höhentechnisch gut vergleichbar mit Cusco. Nicht verwunderlich daher, dass die Nächte ganz schön chilly werden können. Nicht verwunderlich ebenfalls, dass es aufgrund der Lage in den Bergen häufiger zu Regen kommen kann.
Als frühere Hauptstadt von Chiapas leben aktuell mehr als 200.000 Menschen in San Cristobal, von denen viele indigener Abstammung sind. Gemessen an ihrem Kulturreichtum und ihrem Tourismus gilt San Cristobal heute noch als inoffizielle Hauptstadt von Chiapas.
Sightseeing in San Cristobal de las Casas – mein Rezept
Man nehme…
Eine große Portion Magie für die Sinne
Streifst du durch die Gassen des Stadtzentrums, kannst du San Cristobal mit allen Sinnen wahrnehmen: Du kannst den Ort aufgrund der zahlreichen Marktschreier hören, die Stadt aufgrund ihrer zahlreichen bunten, liebevoll bemalten Häuserwände sehen und aufgrund der unterschiedlichsten Gerichte, Snacks, Käsesorten, Süßigkeiten und Schokopralinen, die auf den Straßen, in Straßencafes, kleinen Läden oder in Restaurants angeboten werden, schmecken.
Außerdem ist San Cristobal ein Sammelsurium an Gerüchen. Räucherstäbchen auf den Märkten, Weihrauch in den Kirchen und der Geruch von frisch gerösteten Kaffeebohnen und frisch zubereitetem Kaffee oder Schokolade liegen in der Luft.
Und gerade weil alle meine Sinne angesprochen wurden, begann ich, San Cristobal innerhalb kürzester Zeit zu fühlen.
Eine Tasse voll mexikanischer Kultur
Die Märkte in San Cristobal ermöglichen mir einen Einblick in die noch vorhandene und vor allem gelebte Kultur und Tradition der indigenen Bevölkerung Mexikos.
Überall auf den Straßen kannst du Menschen in typischen Mayatrachten durch die Straßen spazieren und ihre Waren feilbieten sehen, überall in der noch so kleinsten Gasse findest du Straßenverkäufer, die Macadamia-Nüsse, gegrillte Maiskolben, hausgemachte Süßigkeiten oder handgearbeitete Schuhe verkaufen.
Auf dem Süßigkeiten-Markt schließlich kann ich den süßen Sünden nicht mehr widerstehen und stelle mir ein Tütchen mit unterschiedlichstem Gebäck und süßen Milchprodukten zusammen. Es sind kleine Küchlein gefüllt mit Pfirsich- oder Apfelmarmelade. Es sind liebevoll mit Zuckerguss verzierte Kekse oder kleine Plätzchen, hergestellt aus verschiedenen Milchsorten in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen.
Leider findest du hier auch – das ist wohl dem Tourismus geschuldet – wahnsinnig viele bettelnde Menschen, dich um Geld fragende Kinder und Obdachlose, die am Straßenrand schlafen und auf eine kleine Spende der vorbeilaufenden Fußgänger hoffen.
Eine Handvoll Multikulti
San Cristobal ist ein perfekter Ort, um einen während einer Reise durch Mexiko einen längeren Zwischenstopp einzulegen. Dass das nicht nur mir so geht, wird mir schnell während der ersten Minuten im Stadtzentrum klar. Nicht nur spricht der Großteil der dort lebenden Menschen zu weiten Teilen oder wenigstens ein paar Brocken Englisch – eine Besonderheit, die es in Guatemala nur an sehr touristischen Orten, wie beispielsweise Antigua, Flores oder teilweise noch am Lago Atitlan gibt – ich höre auch immer wieder Menschen, die sich auf Französisch unterhalten und begegne jeder Menge deutscher Tourismusgruppen.
Ein Esslöffel Spanien
Der spanische Einschlag als Kolonialstadt lässt sich alleine aufgrund der zahlreichen Kirchen kaum verleugnen. Neben der Kirche San Nicolás, der großen gelb roten Kathedrale und der Kirche Santo Domingo thront – sowohl im wörtlichen als auch übertragenen Sinn – die Guadalupe Kirche mit ihrer riesigen Kuppel.
Ein Quäntchen Italien
Straßencafés, Sitzgelegenheiten unter freiem Himmel, kleine grüne und süß angelegte Parks, jede Menge Coffeeshops, kleine Weingeschäfte, Smoothiebars und Eisdielen. Direkt nach der Bestellung wirst du gefragt, ob du deine Bestellung hier zu dir nehmen oder to go haben möchtest.
Nicht verwunderlich, denn das Stadtzentrum bietet unglaublich viele Möglichkeiten, unter freiem Himmel und in der Sonne zu sitzen und das Leben mit all seinen Facetten und Annehmlichkeiten zu genießen.
Eine Messerspitze Antigua
Noch als ich im Auto saß und mich langsam durch die engen Gassen des Stadtzentrums von San Cristobal schob, fiel mir die Ähnlichkeit mit Antigua in Guatemala auf. Kopfsteinpflaster. Kleine Gassen. Süße Häuserfronten. Bunte Häuser. Menschen unterschiedlichster Nationalitäten und Kulturen auf den Straßen.
Mein Bild und Gefühl veränderten sich nicht, als ich wenige Minuten später meine ersten Schritte durch die Altstadt machte. Das einzige, das fehlt, um den Vergleich perfekt zu machen, sind die lauten Schellen und „Helados, Helados!“-Rufe der Eisverkäufer.
Ein Hauch von deutschem Herbst
Und dann, an meinem letzten Tag in San Cristobal, liegt die Stadt in den Wolken. Der Himmel hatte sich zugezogen. Beständig tröpfelt es vor sich hin. Von Sonnenschein ist keine Spur und es ist merklich kühl geworden. So sehr ich es hoffte – der Himmel reißt auch am Nachmittag nicht auf.
Eingepackt in zwei Fleecejacken und eine flauschige Decke für die Beine – in Zentralamerika gibt es keine Heizungen, da können 10 bis 15 Grad bei nicht ausreichender Dichte der Häuser ganz schön kühl werden – mit einem leckeren, kräftigen und vor allem wärmenden Kaffee in der Hand denke ich plötzlich an Deutschland. An den deutschen Herbst…
Übrigens, auf meinem Rückweg nach Guatemala habe ich tatsächlich noch einmal einen Zwischenstopp in San Cristobal de las Casas eingelegt – sogar in derselben Unterkunft. Das kommt selten auf meinen Reisen vor. Nach San Cristobal de las Casas am Ende meines Roadtrips zurückzukehren fühlte sich ein bisschen an wie nach-Hause-Kommen.
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Tapachula – San Cristobal de las Casas – Umgebung von San Cristobal de las Casas: Sumidero Canyon, Chiapa de Corzo, Chamula – Palenque & Umgebung – Mayaruinen von Palenque – Lagos de Montebello – Abstecher nach Campeche und Ciudad del Carmen
Wissenswertes zur Sicherheit, zu Polizeikontrollen, was Mexiko kostet, zur temporary import permit und und und für einen Roadtrip durch Mexiko findest du auf meiner Mexiko-Seite.