Fünf Gründe gegen Manaus und den Amazonas Regenwald

Manaus und der Amazonas Regenwald – und warum ich mich explizit dagegen entschieden habe

Ein Aufenthalt in Manaus und seine Bedeutung

Der einfachste Weg, eine schnelle und gute Erfahrung des Amazonas Regenwaldes zu machen, beginnt mit einem Aufenthalt in Manaus.

Manaus selbst gilt als eine Kuriosität, die aus unvernünftigen Träumen der Industrialisierung entstanden ist: Früher war die Stadt eher Freihandelszone und Zentrum der Elektronikindustrie. Heute gilt das moderne Manaus als Reiseziel schlechthin, als das größte Tor zum Amazonas und zum Regenwald, vor allem wegen seiner Lage im Amazonasbecken.

Trotzdem habe ich mich während meiner Reise durch Brasilien gegen einen Aufenthalt in Manaus und gegen einen Besuch des Amazonas auf der brasilianischen Seite entschieden. Die Gründe gegen Manaus und den Amazonas Regenwald möchte ich dir heute geben.

#1 Zu viele Menschen in Manaus

In Manaus leben circa 2,5 Millionen Menschen. Das macht die Stadt zu einer Metropole. Ich wollte auf meiner Reise durch Brasilien keine Mega-Stadt mehr besuchen – die Erfahrung mit Sao Paulo hatte mir wahrlich gereicht. Zumal mein Aufenthalt in Manaus ja nur aufgrund des Amazonas notwendig gewesen wäre. Menschenmassen – die wollte ich zu Covid-Zeiten weitestgehend vermeiden. Das lässt sich – je nach Ort und Hotspot – natürlich nicht immer komplett umgehen, aber man muss es ja nicht provozieren, wenn man – wie ich – sowieso nicht von einem Ort überzeugt ist.

#2 Tourismus in Brasilien und im Amazonas ist wahnsinnig hoch

Im Jahr 2019 – lassen wir das Covid-Jahr 2020 doch einfach mal weg – verzeichnete Brasilien etwa 6,35 Millionen internationale Touristen; im Jahr 2018 waren es 6,62 Millionen Touristen (Quelle: Statista).

Während der Tourismus im Amazonas-Gebiet mit circa 10.000 Touristen pro Jahr dabei relativ gering ausfällt (Quelle: Sidmartinbio), so ist das meiner Einschätzung nach verdammt hoch für jemanden, der gerade in einem völlig untouristischen Land, wie Guyana und Suriname unterwegs war. Natürlich ist nicht davon auszugehen, dass 2021 diese Zahl aufgrund von Covid gehalten werden kann…

Dennoch: Ich hatte gerade eine völlig untouristische Reise hinter mir – Massentourismus am Fließband stand zu diesem Zeitpunkt nicht auf meiner Prioritätenliste.

#3 Amazonas Regenwald gibt es nicht nur in Brasilien

Der Amazonas Regenwald liegt zwar hauptsächlich in Brasilien, aber es gibt ihn auch in anderen Ländern, nämlich Suriname und Guyana. Da fließt zwar nicht Der Amazonas durch, aber der Suriname River und der Essequibo. Diese mögen vielleicht nicht so viel Wasser tragen wie der Amazonas, aber … Fluss ist Fluss.

#4 Regenwald hatte ich gerade über 9 Tage

Mit meiner Reise durch Guyana und Suriname hatte ich gerade 9 Tage Regenwald und 4 Tage Savanne hinter mir. Meiner ganz persönlichen Einschätzung nach – und das soll in keinem Fall abwertend klingen – sieht der Regenwald in Brasilien nun auch nicht anders aus als jener in Suriname oder Guyana.

#5 Eine ähnliche Tierwelt

Durchaus gibt es sicherlich ein paar Unterschiede, was die Tier- und Pflanzenwelt angeht, aber im Wesentlichen unterscheiden sich Tier- und Pflanzenwelt im Amazonas Regenwald allgemein nicht sehr stark, so dass ich nicht davon ausging, im brasilianischen Amazonas viele andere Spezies vorzufinden wie die, die ich in den vergangenen Wochen schon entdecken durfte.

Abschließende Gedanken und eine Empfehlung

Zugegeben, wenn du noch nie im Regenwald warst, ist das eine Gelegenheit, die du dir auf keinen Fall entgehen lassen solltest. Ich hingegen war bereits mehrere Male im Regenwald unterwegs und hatte gerade meine letzte Reise nahezu komplett dort verbracht, so dass ich mich dazu entschieden hatte, den Fokus meiner Reise durch Brasilien auf andere Dinge zu legen und den brasilianischen Regenwald nicht zu besuchen.