Roadtrip durch Polen – dunkle Vergangenheit, atemberaubende Schönheit und magische Moderne
Roadtrip durch Polen – dunkle Vergangenheit, atemberaubende Schönheit und magische Moderne
Wenn ich an Polen denke… dann denke ich zuerst an das Konzentrationslager in Auschwitz. Ich denke auch an die Hafenstadt Danzig, denn als Deutschlehrerin habe ich Eichendorffs Gedicht „In Danzig“ schon gefühlt tausendmal unterrichtet. Auch von Krakau hatte ich schon gehört. Und naja, irgendwie war es das auch schon. Es war daher höchste Zeit, etwas Licht ins Dunkel zu bringen und einen Roadtrip durch Polen zu unternehmen.
In meinem heutigen Blogbeitrag werde ich alle notwendigen Informationen geben, die du für einen Roadtrip durch Polen benötigst. Ich erzähle dir von meinen einzelnen Reisestationen, von Unternehmungen, von Besuchen in Konzentrations- und Arbeitslagern, gebe dir aber auch Tipps für deinen Mietwagen und beantworte die Frage, ob Polen hundefreundlich ist.
Reisestationen bei meinem Roadtrip durch Polen
Station #1: Marienburg
Die Marienburg (polnisch: Zamek w Malborku) ist eine der beeindruckendsten mittelalterlichen Burgen Europas und befindet sich in der Stadt Malbork. Bist du also irgendwo zwischen Warschau und Danzig, kommst du fast unweigerlich in der Ecke vorbei und kannst einen kurzen Zwischenstopp einlegen, um die Marienburg zu besichtigen.
Diese nämlich ist die größte Burg in Polen und eine der größten mittelalterlichen Burgen Europas. Sie übertrifft andere bekannte polnische Burgen wie die Wawelburg in Krakau oder die Burg in Warschau in Bezug auf ihre Größe und architektonische Komplexität. Die Größe und historische Bedeutung der Marienburg machen sie zu einem wichtigen nationalen und internationalen Wahrzeichen Polens.
Dein Eintrittsticket (ca. 6 Euro) kannst du recht problemlos online besorgen. Das rate ich dir auch, denn das kannst du dir lange Wartezeiten sparen.
Wohlfühlfaktor: 4 von 5
Station #2: Danzig – eine Hafenstadt mit Charme
Mein Roadtrip begann in Danzig – naja, eigentlich begann er in Warschau, aber ich bin direkt weiter nach Danzig gefahren –, einer wunderschönen Hafenstadt an der Ostseeküste. Danzig ist bekannt für seine reiche Geschichte, seine gut erhaltene Altstadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört – und eben auch für Eichendorffs Gedicht „In Danzig“.
Dunkle Giebel, hohe Fenster,
Türme wie aus Nebel sehn.
Bleiche Statuen wie Gespenster
Lautlos an den Türen stehn.
Träumerisch der Mond drauf scheinet,
Dem die Stadt gar wohl gefällt,
Als läg′ zauberhaft versteinet
Drunten eine Märchenwelt.
Ringsher durch das tiefe Lauschen,
Über alle Häuser weit,
Nur des Meeres fernes Rauschen.
Wunderbare Einsamkeit!
Und der Türmer wie vor Jahren
singet ein uraltes Lied:
Wolle Gott den Schiffer wahren,
Der bei Nacht vorüberzieht.
Die „Giebel“ und „hohe[n] Fenster“ habe ich in Danzig tatsächlich gefunden. Auch bin ich mir sicher, dass die Stadt bei „Nebel“ einen ganz faszinierenden Zauber besitzt und ja, Danzig hatte für mich etwas sehr Märchenhaftes. Ich genoss es, durch die Altstadt zu spazieren. Eine „[w]underbare Einsamkeit“ fand ich dort jedoch nicht, denn es war Sonntag und die Stadt war sehr gut besucht. 😉
Wohlfühlfaktor: 4 von 5 (Abzug wegen der vielen Menschen)
Station #3: Sopot – Entspannung am Strand?
Weil ich in Danzig nicht übernachtete (das war ein wenig problematisch bzgl. der Parkplätze), fuhr ich weiter nach Sopot, einem im Sommer beliebten Badeort an der Ostseeküste, der gerade einmal 30 bis 40 Minuten entfernt von Danzig liegt. Hier kannst du die Sonne und den Sand an den wunderschönen Stränden genießen – wenn du zur richtigen Jahreszeit hier herkommst. 😉
Ende März war es für Strand noch ein wenig zu kalt. Das war auch wahrscheinlich der Grund, warum vieles in Sopot geschlossen hatte oder nicht verfügbar war. Zugegeben, die meisten Restaurants und Cafés hatten natürlich geöffnet und für einen Strandspaziergang eignete sich die Strandpromenade trotz kühler Temperaturen perfekt, aber es gibt durchaus nettere Orte.
Wohlfühlfaktor: 2 von 5 (Abzug, weil ich einfach in der falschen Jahreszeit hier war)
Station #4: Slowinzischer Nationalpark – Natur pur zwischen Strand, Seen und wetlands
Nun fragst du dich vielleicht, wieso ich überhaupt nach Sopot gefahren bin, wo es doch die absolut falsche Jahreszeit dafür war. Naja, ich wollte in den Slowinzischen Nationalpark. Von Warschau aus war es mir kaum möglich, in einem Rutsch dorthin zu fahren, sodass ich unweigerlich irgendwo einen Zwischenstopp zur Nacht einlegen musste. Nach Sopot ging es daher direkt am nächsten Tag weiter in den Slowinzischen Nationalpark.
Dieser einzigartige Küstenpark erstreckt sich entlang der Ostseeküste und beherbergt eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Du kannst beeindruckende Wanderwege entdecken, die majestätischen Wanderdünen bestaunen und die Ruhe und Stille der unberührten Natur genießen.
Der Nationalpark hat mich tatsächlich umgehauen, zumal ich weder mit wetlands noch mit solch atemberaubend schönen Strandabschnitten gerechnet hatte. Während es problemlos überall Parkplätze gab, die zudem völlig kostenlos waren, so wurde mir schnell klar, dass es hier in den Sommermonaten anders zugehen wird – einerseits wies die Anzahl der zur Verfügung stehenden Parkplätze darauf schließen und andererseits wurde auf Schildern auch explizit geschrieben, dass die Parkplätze von April bis September nicht mehr kostenfrei sind.
Zwischen Leba und Rowry fand ich zudem ein kleines, gemütliches Homestay mit Blick auf einen der zahlreichen Seen der Seenlandschaft. Recht problemlos hätte ich es hier noch ein paar Tage ausgehalten…
Wohlfühlfaktor: 5 von 5
Station #5: Breslau – eine Stadt voller Geschichte und Kultur
Mein nächstes Ziel war Breslau, eine historische Stadt im Westen Polens. Breslau ist bekannt für seine beeindruckende Architektur, die von verschiedenen Epochen geprägt ist. Hier kannst du durch charmanten Altstadtgassen schlendern, die prächtigen gotischen Kirchen bewundern und das beeindruckende Rathaus besuchen. Vergiss nicht, einen Spaziergang entlang der Oder zu machen.
Ganz empfehlenswert in Breslau sind vor allem der Wroclaw Historical Trail (du erkennst ihn an den Jahreszahlen auf dem Boden) und die wall with bullet holes from WWII. Beide Orte liegen in unmittelbarer Nähe zur Oder, so dass du dies super problemlos mit einem Besuch verbinden kannst. Einen sehr leckeren Kaffee mit veganem Schokokuchen fand ich im Galazcafe w Ossolineum – allein das Ossolineum ist schon einen Besuch wert, weil der Innenhof pittoresk ist.
Ansonsten habe ich über Breslau eher eine uneindeutige Ansicht: Einerseits erinnerte mich Breslau wegen der schönen Fassaden ein bisschen an Danzig, wegen der Oder ein bisschen an den Neckar in Heidelberg (LINK!!!), wegen des Verlaufs des Flusses und der kleinen Inseln ein wenig an Passau, wegen des Universitätsgebäudes ein klein wenig an Mannheim und wegen des Großen Platzes in der Altstadt ein bisschen an Prag. Andererseits enthält Breslau aber auch eine ganze Menge Ludwigshafen!
Wirklich problematisch ist die Parkplatzsituation in Breslau. Der Innenhof des Gebäudes, in welchem mein Airbnb lag, war dermaßen eng, dass ich mir nicht sicher war, dort am frühen Vormittag problemlos raus fahren zu können. Aus diesem Grund hatte ich mich dazu entschieden, mein Auto auf der Straße in der Altstadt zu parken. Dort ist – je nachdem, wo genau du parkst – das Parken ab 18 bzw 20 Uhr kostenlos. Das Parken im Parkhaus während meiner Aufenthaltszeit in Breslau um die 25 bis 30 Euro gekostet.
Wohlfühlfaktor: 3 von 5
Station #6: Krakau – eine Perle inmitten von Geschichte
Von Breslau ging es nach einem Zwischenstopp im Konzentrationslager Groß Rosen (dazu weiter unten) für 3 Nächte nach Krakau. In Krakau tatsächlich drei Nächte zu bleiben, war die richtige Entscheidung, denn die Stadt besitzt nicht nur eine reiche, teilweise auch sehr dunkle, Geschichte und ein faszinierendes kulturelles Erbe, sondern hat auch sonst alles, was eine Stadt braucht, um eine Weltstadt zu sein: Richtig gute Vibes!
Um hier richtig einzutauchen, buchte ich mir über die Airbnb-Entdeckungen eine Führung durch die gesamte Altstadt und besuchte schließlich dann auch sämtliche Stadtbezirke zu Fuß. Besonders angetan war ich vom Banksy Museum und Jüdischen Viertel. Einmal abgesehen von der geschichtlichen Bedeutung der Stadt, der Faszination beispielsweise des Hauptmarktes, den größten mittelalterlichen Marktplatz Europas, und engen Gassen der Altstadt stellte das Wawel-Schloss ein kleines Highlight dar. Über komoot fand ich schließlich auch eine 15km lange Wanderung, welche von meiner Unterkunft in den Park Zakrzowek und den dortigen See führte. Von dort oben hast du nicht nur einen krassen Blick auf die Stadt, sondern auch auf die Karpaten in der Slowakei.
Absolutes Must Do, wenn du in Krakau bist, ist natürlich ein Ausflug zum Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau (auch dazu weiter unten). Aber auch für so alltägliche Dinge, wie Maniküre, Friseurbesuche, kleinere Shoppingtouren oder auch ausgiebige Restaurantbesuche eignet sich Krakau sehr gut. Im Vergleich zu Deutschland kosten die Dinge hier nämlich nur ein Bruchteil. Für einen Besuch im Restaurant mit Getränk, Kaffee und Hauptgang kannst du 10 bis 12 Euro einplanen, für meine Maniküre bezahlte ich knapp 15 Euro und für das Spitzenschneiden musste ich ebenfalls lediglich 15 Euro bezahlen.
Wohlfühlfaktor: 5 von 5
Station #7: Warschau – moderne Hauptstadt mit historischem Charme
Mein Roadtrip endet nach 8 Tagen und fast 2.000km schließlich dort, wo er begonnen hat: in Warschau, der pulsierenden Hauptstadt Polens. Warschau ist eine moderne Stadt, die es geschafft hat, ihre reiche Geschichte zu bewahren. Besuche das Königsschloss, erkunde das historische Viertel und schlendere entlang der Königlichen Route.
Aber Vorsicht beim Besuch von Warschau an Feiertagen: Die Stadt war dermaßen überfüllt, so dass es mir kaum möglich war, einen ruhigen Ort zu finden, wo ich nach meinem Besuch des KZ Treblinka einmal einen gemütlichen Cappuccino hätte trinken können.
Wohlfühlfaktor: 4 von 5
Konzentrationslager in Polen: Mahnmale der Vergangenheit
Polen hat eine schmerzhafte Geschichte, die auch die Zeit des Zweiten Weltkriegs und des Holocausts umfasst und daher ist es für einen Blogbeitrag über einen Roadtrip durch Polen absolut unumgänglich, nicht auf Konzentrations-, Arbeits- oder Vernichtungslager einzugehen und vor allem solltest du meiner Ansicht nach während einer Reise nach Polen wenigstens eines besichtigt haben.
Ich habe während meines Roadtrips durch Polen die KZ Groß-Rosen, Auschwitz und Treblinka besucht. Eigentlich wollte ich auch in das KZ Belzec. Aufgrund der Tatsache, dass dieses aber so fernab meiner Reiseroute lag – ich hätte von Krakau aus 3,5 Stunden und dann noch einmal 3 Stunden nach Warschau gebraucht – hatte ich beschlossen, stattdessen dem KZ Treblinka einen Besuch abzustatten. Die bessere Entscheidung wie mir schien, denn um die wahre Bedeutung von Treblinka erfuhr ich mangels Vorab-Recherche tatsächlich erst vor Ort.
Konzentrationslager Groß Rosen
Das Konzentrationslager Groß-Rosen befand sich auf meinem Weg von Breslau nach Krakau und liegt in der Nähe der Stadt Rogoźnica. Es wurde 1940 errichtet. Es war – das war mir vorher ehrlich gesagt nicht bewusst – eines der größten Konzentrationslager in Polen und diente als Arbeits- und Vernichtungslager. Zu Beginn sollte es „nur“ als Außenlager von Sachsenhausen dienen, in welchen in einem Steinbruch Granit abgebaut wurde, aber später wurde es dann doch zu einem eigenständigen Konzentrationslager ernannt.
Die Häftlinge litten hier vor allem unter den grausamen Arbeitsbedingungen – Schwerstarbeit und sehr kleine Essensrationen waren für eine hohe Todesrate verantwortlich, so dass Schätzungen zufolge hier ca. 125.000 Menschen starben. Weil Auschwitz irgendwann nicht mehr genügend Platz hatte, wurden Häftlinge nach Groß-Rosen umgesiedelt, so dass der hintere Bereich des Lagers gebaut und „Kleines Auschwitz“ genannt wurde.
Konzentrationslager Auschwitz
Das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, das Symbol des Holocausts, liegt eine starke Autostunde von Krakau entfernt und ist das wahrscheinlich bekannteste Konzentrationslager. Es wurde 1940 errichtet und entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem Komplex aus mehreren Lagern. Über eine Million Menschen – die Zahl soll bei 1,3 Millionen liegen – hauptsächlich Juden, wurden hier ermordet.
In jedem Fall ist es ratsam, Tickets vorab online zu buchen. Es ist nämlich nicht möglich, das KZ ohne einen Guide zu besichtigen. Zudem ist die Anzahl der Besucher pro Besuchergruppe stark beschränkt, um allzu großen Menschenansammlungen auf dem Gelände zu vermeiden.
Konzentrationslager Treblinka
Auf meinem Weg von Krakau nach Warschau fuhr ich zunächst an Warschau vorbei, denn Treblinka liegt nördlich von Warschau, ist aber von der Hauptstadt innerhalb einer Stunde problemlos erreichbar. Das Konzentrationslager Treblinka befindet sich in der Nähe des Dorfes Treblinka und wurde 1942 errichtet. Es war eines der Vernichtungslager, in dem die Nazis systematisch Menschen ermordeten.
Das Lager selbst war in drei Bereiche geteilt: Einerseits war ein Teil des Lagers für Häftlinge gedacht, die dort in der Kiesgrube Zwangsarbeit leisten mussten, andererseits gab es den Bereich, wo Ankommende auf ihre Ermordung warten mussten und schließlich den dritten Bereich des Lagers, in welchem sich die Gaskammern, Massengräber und Scheiterhaufen befanden.
Treblinka war eine einzige Todesfabrik, denn teilweise wurden die Menschen unmittelbar nach ihrer Ankunft – ohne Tätowierungen, Unterbringung, Entlausung oder harte Arbeit – in die Gaskammern geschickt. Diese wiederum hatte eine Kapazität von 300 bis 500 Menschen pro Stunde, die später auf 1000 bis 2000 erhöht worden war. Schätzungsweise knapp 900.000 Menschen, hauptsächlich Juden, wurden im Vernichtungslager in Treblinka getötet.
Typisches Essen in Polen
Die polnische Küche ist reichhaltig, herzhaft und vielfältig. Einige typische polnische Gerichte habe ich auf meinem Roadtrip durch Polen getestet.
Pierogi – gefüllte Teigtaschen
Pierogi sind wohl das bekannteste Gericht. Du bekommst sie nahezu überall recht problemlos. Allerdings leider auch in unterschiedlicher Qualität – ich hatte sie in absolut lätschig und lieblos in Breslau, aber dann auch recht schmackhaft in Krakau.
Bigos – der deftige Eintopf
Bigos ist ein deftiger Eintopf, der oft als „polnisches Nationalgericht“ bezeichnet wird. Er besteht aus Sauerkraut, verschiedenen Fleischsorten (wie Wurst, Schweinefleisch, Rindfleisch und manchmal Wild), Pilzen und Gewürzen. Auch sonst gibt es in Polen viele Gerichte mit Sauerkraut und auch viele Suppen. Mindestens eine Suppenmahlzeit solltest du kosten, um mitreden zu können. 😉
Schabowy – Wiener Schnitzel
Schabowy ist das polnische Äquivalent zum Wiener Schnitzel. Es handelt sich um paniertes und gebratenes Schweine- oder Hühnerfleisch, das oft mit Kartoffelpüree und Gemüse serviert wird.
Barszcz – die rote Suppe
Barszcz ist eine rote Rübensuppe, die sowohl heiß als auch kalt serviert werden kann. Sie wird oft mit saurer Sahne und Kartoffeln serviert. Meine Suppeneinlage waren Pierogi ohne Füllung. Die Suppe schmeckt – je nach Zubereitung – sehr süß und ist daher eine perfekte Kombination zu einem eher deftigen Brot mit Fleischbelag. Aber wie gesagt, Suppe geht ansonsten in Polen immer – ich habe keine einzige Suppe in Polen gegessen, die mir nicht geschmeckt hätte.
Kielbasa – die polnische Wurst
Kielbasa ist eine traditionelle polnische Wurst, die in verschiedenen Sorten erhältlich ist, darunter geräucherte, gekochte und frische Varianten. Sie wird oft gegrillt oder gebraten und mit Brot oder Sauerkraut serviert. Mir war sie ehrlich gesagt zu fettig, wenngleich geschmacklich ganz in Ordnung.
Placki ziemniaczane – Kartoffelpuffer
Nicht zu vergessen sind die Placki ziemniaczane, Kartoffelpfannkuchen, die oft als Beilage oder aber auch als Hauptgericht serviert werden. Sie bestehen aus geriebenen Kartoffeln, die mit Mehl, Eiern und Gewürzen vermengt und dann gebraten werden. Yummy!
Autofahren in Polen (v.a. Maut und Mietwagen)
Bezüglich meines Mietwagens für meinen Roadtrip durch Polen habe ich gefühlte Ewigkeiten recherchiert. Besonders große Angst hatte ich vor dem Touri-Scam. Du weißt schon, wenn du das Auto abholst und dir dann noch einmal der Betrag für den Mietwagen als Versicherung aufgebrummt wird.
Mietwagenfirmen in Polen
Mit Kaizen Rent (externer Link zur Autovermietung) hatte ich die richtige Wahl getroffen: In der Gebühr für den Mietwagen war die Vollkasko-Versicherung bereits enthalten, so dass ich 230 Euro für meinen Mietwagen für 7 Tage bezahlte. Natürlich war – wie bei jeder Autovermietung ebenfalls – eine Kaution fällig, aber diese bekam ich aufgrund der Vollkaskoversicherung völlig problemlos zurück.
Auch spricht man bei Kaizen Englisch, so dass auch die Kommunikation sehr problemlos verlief. An Absprachen bzgl. der Übergabezeiten am Flughafen wurde sich ebenso gehalten wie an die Möglichkeit des 24-Stunden-Notfallservice.
Mautgebühr in Polen
Auf manchen Straßen in Polen ist eine Mautgebühr fällig. Um diese kam ich bei allen Reisestationen sozusagen drumherum, mit Ausnahme des Streckenabschnitts Breslau – Krakau. Zwischen Katowice und Krakau nämlich muss eine Mautgebühr entrichtet werden und überdies auch zwischen Breslau und Katowice. Während du an den Mautstationen in Polen sowohl mit Bargeld als auch mit Kreditkarte bezahlen kannst, rate ich dir zur digitalen Zahlung, um ein langes Anstehen an der Mautstation zu vermeiden.
Auf der Webseite Autopay.pl kannst du dich sehr schnell und vor allem unkompliziert registrieren, deinen PayPal-Account und das Nummernschild deines Fahrzeuges (auch das eines Leihwagens!) angeben und dann an der Mautstation am digitalen Schalter die Mautstation passieren. Du erhältst dann eine Push-Benachrichtigung auf dein Handy und tätigst die Bezahlung über deinen PayPal-Account oder deine hinterlegte Kreditkarte. Ich empfand das System als sicher, effektiv und völlig unkompliziert.
Ist Polen hundefreundlich?
Froh war ich ehrlich gesagt darüber, dass ich mich dazu entschieden hatte, nach Polen zu fliegen (ich brauchte noch ein paar Experience Points der KLM für ein Status-Upgrade 😀 ) anstatt mit dem eigenen Auto und mit Hund nach Polen zu fahren. Denn während ich die Tschechische Republik im vergangenen Jahr als durchaus sehr hundefreundlich empfunden habe, so hatte ich den Eindruck, dass dies auf Polen nicht so sehr zutrifft.
Vielmehr fielen mir sehr viele Orte auf, an welchen sich Verbotsschilder für Hunde befanden. Natürlich darf ein Hund in kein Konzentrationslager, aber Hunde waren auch im Slowinzischen Nationalpark und am Strand in Sopot verboten. In vielen Städten – allen voran Breslau und Warschau – hätte ich wohl Probleme gehabt, nach dem Parken eine schnelle und adäquate Pinkelstelle für meinen Hund zu finden. Zudem hatte ich den Eindruck – ich schau da beim Buchen ja mittlerweile schon automatisch drauf – dass viele Unterkünfte Hunde ablehnten.
Das ist mir in der Intensität nach meiner Rückkehr aus Guatemala und vor allem im Vergleich zu meinen Reisen im vergangenen Jahr mit Hund durch Ungarn, die Slowakei, durch Tschechien, Österreich oder einige Aufenthalte in Frankreich ehrlich gesagt vorher nicht aufgefallen – ich hatte sogar den Eindruck, dass Europa sehr hundefreundlich ist. Für Polen schien mir das nicht so.
Fazit meines Roadtrips durch Polen
Ganz ehrlich, Polen hat mich überrascht! Während mich einige Bekannte vor meinem Roadtrip durch Polen für mein Reiseziel etwas belächelt und mich mit Stereotypen konfrontiert hatten, wie beispielsweise, dass ich auf mein Fahrzeug aufpassen solle, dass ich mich dort nicht verständigen könnte und alle nur Wodka tränken, war ich sehr gespannt, was mich in Polen wirklich erwarten würde.
Ich begegnete nicht nur einem Land, das überwiegend Englisch sprechen kann, sondern auch sehr aufgeschlossenen Menschen. Ich hatte zudem überhaupt nicht auf dem Schirm, dass es in Polen so viel tolle Natur und vor allem solch abartig schöne Strandabschnitte mit endlos weißen Sandstränden gibt. Ich erlebte eine leckere Kaffee- und Kuchenkultur und musste feststellen, dass die Cafés in Polen nicht nur bedeutend günstiger als die in Deutschland sind, sondern teilweise auch besseren Kaffee brühten. Ich realisierte, dass Service und Dienstleistung in Polen sehr großgeschrieben werden, du beispielsweise auch von heute auf morgen einen Termin zum Haareschneiden bekommen kannst. Die polnischen Autobahnen sind überdies teilweise in einem besseren Zustand als die deutschen, wenngleich das nicht unbedingt für die polnischen Landstraßen gilt, wo überwiegend Schlagloch-Slalom notwendig ist. Und meinem Auto?! – Dem ist auf meinen ganzen 2.000km überhaupt nichts passiert! 🙂
Hast du schon einen Roadtrip durch Polen unternommen? Oder warst du vielleicht sogar mit dem Hund unterwegs? Möchtest du einen Reisebericht hier teilen/verlinken? – Hau‘ in die Tasten und lass‘ es mich wissen!