castle run in Aberdeenshire & Aberdeen (Hilfe, Menschen!)

Erneut war heute Morgen frühes Aufstehen angesagt, denn ich hatte einen Termin um kurz nach 11 Uhr am Flughafen Aberdeen, um meinen #Lieblingsmenschen abzuholen. Und erneut war ich heute Morgen um 8 Uhr auf der Straße, als gegen 8:30 Uhr die Sonne über Schottland aufging…

Glamis Castle

Weil es auf dem Weg lag, war mein erster Anlaufpunkt heute Morgen das Glamis Castle. Eigentlich öffnet es erst um 10 Uhr. Die Tore waren jedoch bereits für die Angestellten geöffnet und so fuhr ich einfach in den Schlosspark bis vor das Schloss. Die würden sich schon melden, wenn sie ein Problem damit haben, dachte ich bei mir. Was sollte schon passieren?! – Auf meine völlige Ahnungslosigkeit und mein zuckersüßes Lächeln hatte ich mich im Ausland immer schon verlassen können. Also, rein in den Schlosspark, bis direkt vor’s Schloss fahren, raus aus dem Auto, mich dumm anschauen lassen (ja, sie haben mich bemerkt, ja, sie haben doof geschaut, aber nein, sie haben nichts gesagt 😀 ), Bilder machen, rein ins Auto, Motor starten, wenden in drei Zügen, durch den Schlosspark brausen, weiter geht’s.

Meiner Ansicht nach ist das Glamis Castle nun wirklich eines der schönsten Castles, das ich hier bisher gesehen habe. Es ist Wohnsitz des Earls und der Countess of Strathmore. „Queen Mum“ verbrachte dort ihre Kindheit und ihre Tochter Prinzessin Margaret wurde auf diesem Castle geboren. Abgesehen davon ist es das Schloss, das auf der Zehn-Pfund-Note abgebildet ist.


Der Klugscheißerei noch nicht genug, denn es gibt auch noch diverse Legenden über dieses Castle. Eine davon handelt vom Monster von Glamis, einem deformierten Kind, das der Legende nach sein ganzes Leben in diesem Schloss gefangen gehalten wurde und dessen Raum nach seinem Tod schließlich zugemauert wurde.
In einer anderen Legende sah ein Mann eine Junge Frau am Fenster stehen. Mit ihren Händen hatte sie die Stäbe des Fensters gegriffen und blickte völlig abwesend in die Dämmerung hinaus. Als der Mann sie ansprechen wollte, war sie plötzlich verschwunden, so schnell und so plötzlich, als hätte sie dort jemand weggerissen. Spooky, oder?! Nicht umsonst wird das Glamis Castle auch als one of the most haunted castles in Britain bezeichnet.
Und vergessen wir nicht den guten alten Macbeth aus dem gleichnamigen Shakespeare Stück: er ist Thane von Glamis und Cawdor – mit dem tatsächlichen historischen Hintergrund hat dies aber nun gar nichts mehr zu tun. 😉

Dunnottar Castle

Als Nächstes ging es zum Dunnottar Castle (übersetzt: fort on the shelving slope). Es liegt bei Stonehaven, direkt an der Nordostküste Schottlands. Mit seiner Geschichte werde ich euch jetzt nicht auch noch langweilen, denn sein wirklicher Reiz besteht in seiner genialen Lage: Es liegt auf einem Felsen in der Nordsee. Erreichbar ist es nur durch einen schmalen Fußweg.

Die Klippen dort sind wahnsinnig steil. Angeblich geht es bis zu fünfzig Meter steil runter. Abgesehen davon bläst es um diese Jahreszeit dort ganz schön arg – bei vier Grad morgens um 10:20 Uhr, einem eiskalten und heftig wehenden Wind kann man sich ausrechnen, wie schnell ich diesen Fußweg hoch- bzw. runtergegangen bin. Wie mir während meines Fotoshootings ein so überaus bezauberndes Lächeln auf meine Lippen kam, ist mir mehr als fraglich… 😉

Aberdeen

Nachdem ich #Lieblingsmensch am Flughafen abgeholt hatte, ging es direkt in die Stadt und zunächst zur University of Aberdeen und der sich dort ebenfalls befindlichen King’s College Chapel, dann weiter nach Footdee.

Footdee

Footdee ist ein altes Fischerdorf am Hafen von Aberdeen, das sich durch seine kleinen, windschiefen Häuschen auszeichnet.

Slains Castle

Einen völlig unnötigen und nicht wiederholungsbedürftigen Lunch und Kaffee („unfortunately, we do not have any milk at the moment – the coffee will be served black“ – Ich hab nun wahrlich kein Problem mit schwarzem Kaffee, aber definitiv mit diesem) nahmen wir schließlich im Slains Castle, einem castle, das zu einem pub umgebaut wurde, ein. Die Idee durchaus kreativ, das Futter jedoch alles andere als genießbar. Selbst die Diet Coke schmeckte nach Chlor – und an einer Diet Coke kann man eigentlich nichts falsch machen. Eigentlich kann man an einer Ofenkartoffel mit chicken und baked beans und ein paar Salatblättchen oder einer Tomatensuppe auch nichts falsch – oder eben doch alles. Setzen, sechs!

Rückfahrt

Überfordert war ich heute auch ein wenig. Überfordert von den vielen Menschen in der Stadt. Geschätzt hat sich heute die ganze Bevölkerung von Perth & Kincross, dem Gebiet, in dem sich das cottage befindet, heute nach Aberdeen bewegt. Menschen, Menschen, Menschen – soweit das Auge reichte. Eine ganze Flut von Menschen, die ihrem Shoppingvergnügen frönten. Und ein Verkehr, dass es kaum mehr zum Aushalten war.

Am frühen Abend waren wir schließlich glücklich und endlich am cottage angekommen. Die Futtervorbereitungen standen an: Wraps mit Gemüse, Chorizo und cottage cheese. Selbst gekauft, selbst gemacht und lecker! Dazu leckeren, warmen Tee, der auch so schmeckte wie der Teebeutel es versprach.

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