Tough Mudder Lauf am Mother’s Day Weekend #ichgehejetztsterben

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Planung

Das Muttertags-Wochenende stand dieses Jahr im Zeichen von Dreck, Matsch, Schlamm und Sport anstelle von Sommer, Sonne, Sekt und Barbecue. Bereits im November hatte ich mich für den Tough Mudder in Arnsberg (NRW) angemeldet. Direkt nach meiner Anmeldung erhielt ich folgende Bestätigungsnachricht:

Screenshot. WhatsApp-Nachricht an Mama. Ohne jeglichen Kommentar. Die Antwort: „Wenn das Kind sich dermaßen einsaut, ist die Mama natürlich dabei!“ Der Entschluss: Wir machen ein Wellness-Wochenende daraus. Das wäre doch gelacht, wenn die Mama tatsächlich nicht helfen könnte.

Unterkunft

Und so reisten wir bereits am Freitag am späteren Nachmittag im Dorint Hotel und Sportresort in Arnsberg an. Wir erhielten ein wundervolles, großes Zimmer mit tollem Ausblick und, ganz im Sportler-Stil, einen Obstkorb zur Begrüßung.

Am frühen Vormittag hieß es beim leckeren Frühstück noch einmal Carbs tanken ohne Ende – Haferflocken, Haferflocken, Banane uuund… Haferflocken. Und ab ging’s auf das Tough Mudder-Gelände.

Tough Mudder

Die Strecke des Tough Mudders in Arnsberg (NRW) umfasste 17 Kilometer, 22 Hindernisse und 1920 Höhenmeter. Fünf Trinkstationen, zwei davon mit Snacks in Form von PickUp-Keksen (zugegeben, nicht sonderlich nahrhaft, aber ein kleines Träumchen für den Schoko-Junkie 🙂 ) und Bananen, waren auf der Strecke verteilt. Worauf ich nicht vorbereitet war, waren die Höhenunterschiede, die zu nehmen waren – egal ob auf matschiger, grasiger oder, ja, das gab es auch mal kurz, asphaltierter Strecke.

 

Lauf-Kilometer 0

Das Team war bereit und, naja, sagen wir mal, ansatzweise motiviert, so dass wir ein wenigfrüher als zum ursprünglich angesetzten Startzeitpunkt starten konnten.

Der Start wurde aufgrund akuter Lustlosigkeit („Ich will nicht laufen“, „Ich hätte heute echt noch ein paar Stunden schlafen können“, „Ich kam erst um 1 Uhr ins Bett“) so lange es ging mit Fotoshootings hinausgezögert, war aber bereits beim Warming Up und spätestens nach der ersten Pfütze verflogen.

Nach dem 15 minütigen Warming Up, das nicht nur teambildenden Charakter (wir legen uns alle zusammen auf die nasse Wiese, umarmen uns, hüpfen, Polonäse, diversen Sprechchören) und einer kleinen Sicherheitseinweisung durch den Chef-Motivator konnte es dann auch losgehen!

Bei der Menschenmenge am Start zunächst langsam – diese verteilte sich aber relativ schnell, so dass die erste Pfütze schnell erreicht war.

Akzeptanz war das Zauberwort. Wenn du die Wahl hast zwischen Matschwasser und Matschwasser – wofür entscheidest du dich?! Die Entscheidung wurde mir abgenommen und nachdem der Wille innerhalb der ersten fünfhundert Meter gebrochen war und ich jetzt schon aussah wie ein Schwein, war der Rest irgendwie völlig egal.

Nach der ersten Pfütze, die übrigens nicht in der Streckenkarte eingezeichnet war, daher umso überraschender kam und vor allem im Vergleich zu dem, was da noch kommen sollte, eher ein Pfützchen – kam auch schon der Kiss of Mud 2.0.

Kiss of Mud 2.0

Seinen Namen hat er nicht zu Unrecht. Über dir ist Stacheldraht, unter dir sind – Achtung, Überraschung – Matsch und Matschgruben. Hier hast du aber wenigstens die Wahl und kannst selbst entscheiden, wie schnell du dich in eine solche Grube begibst. Darf es langsam sein, so dass du das Dreckwasser gemächlich auf dich zukommen lässt oder lieber doch schnell und mit einem großen Platschen?

Heidis Weg

Naiv wie ich war, habe ich unter „Heidis Weg“ verstanden, dass dies der Zuschauerweg sei, der sich serpentinenartig den Hügel hochschlengelte und von dem aus die Zuschauer einen perfekten Blick auf ein Hindernis hatten. Drei Mal falsch: Heidis Weg geht kerzengerade, aber dafür drei Mal so steil den Berg hinauf, dass du dich teilweise auf allen Vieren bewegen und von deinem Team hochziehen lassen musst. Alle Mühe aber wird belohnt und so durfte ich zwei Mal auf dem Matsch und dem Hintern den Berg wieder runterrutschen.

Nach Feuchtgebiet, Brett vorm Kopf, The Hangover, Heuschnupfen, Berg- und Talfahrt, Dreckloch und circa sieben zurückgelegten Lauf-Kilometern ging es schließlich zum Birth Canal, zu Balls to the Wall (dieses Hindernis setzte ich mangels Kälte aufgrund ganzkörperlicher Nässe, weil das Hindernis im Schatten lag und ich mit einer Wartezeit von mindestens 45 Minuten rechnete, aus) und meinem bereits seit Wochen gefürchteten Funky Monkey. Mein ganz persönliches Highlight war in dieser Etappe sicherlich das Dreckloch. Ein paar Bilder zeige ich dir hier – den Rest findest du ganz unten in der Bildergalerie, in welche ich alle Tough Mudder-Bilder geladen habe.

und runter geht’s ins Dreckloch

 

und rein ^^ (Gott sei Dank nicht ich 😀 )

und weiterlaufen^^ – das nächste Wasser-Hindernis wurde schon ersehnt

 

Birth Canal

 

Heuschnupfen
just another obstacle

Funky Monkey

Dass ich dieses Hindernis nicht schaffen würde, war mir bereits im Vorhinein klar. Die Frage war daher nur, wie lange ich durchhalten würde. Wenigstens waren die Laufhosen hinterher wieder sauber.

Hier geht’s zum Funky Monkey Video auf YouTube. 😉

Arctic Enema

Nach Reach Around, einer weiteren Mud Mile kam schließlich Arctic Enema – das verdammte Eiswasser. Ich konnte von oben, als ich in der Röhre saß, die Eiswürfel bereits schwimmen sehen.

Hier geht’s zum Eis-Wasser-Video auf YouTube.

Nach dem verdammten Eiswasser – und ja, mir sind mal kurz sämtliche Muskeln in eine Schockstarre gefallen – war laufen, laufen und laufen angesagt. Zur Abwechslung ging es mal nicht nur ausschließlich durch den Wald, nach oben oder auf völlig matschigen und rutschigen Wegen entlang, sondern über eine (fast) trockene Wiese. Trotzdem nach oben.

 

mal kein Matsch

Die zu Beginn beim Warming Up erwähnten 1920 Höhenmeter, die ich die ganze Zeit für einen Witz gehalten hatte, kannte ich doch keinen Berg in NRW, der dermaßen hoch war, gaben mir mittlerweile zu denken und ich empfand sie als gar nicht mehr so unwahrscheinlich. Vielleicht nicht im Sinne von Höhenmetern eines Berges, sondern im Sinne von hoch, runter, hoch, runter, hoch, hoch und weiter hoch.

Ab Lauf-Kilometer 12

Lange machte ich mir keine Gedanken darüber. Es war mir einerlei. Egal wie viele Höhenmeter, egal wie viele Kilometer und völlig egal wie viele Hindernisse noch kamen: Ich wollte Finisher werden! Ab und an durfte aber auch mal eine Pause gemacht werden. 😉

 

Trinkstation
Pause
und nach der Pause: irgendwie immer noch fertig

Berlin Walls

Bis heute weiß ich nicht, wie ich überhaupt diese drei Meter hohe Wand (ähh, Moment, Plural, zwei Mal die drei Meter hohe Wand!) hochgekommen und vor allem auf der anderen Seite unbeschadet wieder heruntergekommen bin. Nein, falsch! Ich erinnere mich dunkel: Räuberleiter, von dort auf eine mir unbekannte Schulter und von dort in eine mir entgegengestreckte, ebenfalls völlig unbekannte Hand, die mir Halt gab, bis ich mich auf der Mauer (auf der Mauer, auf der Lauer…) gedreht hatte. Wenn du genau hinschaust, kannst du mich auf der Mauer sehen. 😉

genau hinschauen: auf der Mauer, auf der Lauer und so…
oben! ^^

Pyramid Scheme

Ein Katzensprung war es von dort zur Pyramid Scheme. Ein Zuckerschlecken war es dort aber keineswegs.

ein einziges Abmühen

Block Ness

Und ein weiterer Katzensprung zum Block Ness. Eher chillig, aber umso kälter.

Ab Lauf-Kilometer 15/16

Augustus Gloob

Und weil es noch nicht Wasser genug war – die Electroshock Therapy sollte wahrscheinlich ordentlich ballern – kam auch noch Augustus Gloob, eine Röhre, in die man nur durch einen kurzen Tauchgang gelangen konnte und in welcher man sich dann langsam nach oben schaffte.

Tough Mudder Lauf Erfahrungsbericht
bisschen Blödsinn zwischendurch

Everest 2.0

Und dann, mein ganz persönlicher Endgegner: Everest 2.0, eine fünf Meter hohe Halfpipe. Während ich völlig am Ende meiner Kräfte in der Schlange stand, wusste, dass ich in den nächsten Minuten dran war, erhielt ich den Tipp, auf keinen Fall abzuspringen, sondern zu laufen, was das Zeug hielt. Wenn mir nach etwas nicht mehr war, dann war es ganz entschieden laufen und Wasser. Wasser war vorbei. Laufen offensichtlich nicht. Ich fokussierte einen helfenden Läufer, gab ihm ein kurzes Handzeichen, gab dann Gas, sprintete nach vorne los und… schlug volles Rohr in der Wand des Everest ein. Die helfende Hand hatte ich noch berühren können, aber geholfen hatte es nichts. Ich war zu langsam.

Ein weiterer Versuch stand an. Ich konnte nicht mehr. Ich wollte nicht mehr. Ich sagte mir: Jetzt oder nie. Dieser verdammte Everest. Erneut sprintete ich los, gab Vollgas, für den Bruchteil von Zehntelsekunden dachte ich an den Road Runner und seine Wolke, die er immer hinter sich ließ, wenn er Vollgas gab, ergriff eine Hand, ergriff die zweite und lag plötzlich mit meinem Oberkörper auf der Rundung des Everest. Es ging so schnell, dass nicht einmal meine Mutter beim Bilder machen hinterher kam und statt dessen nur noch meine Füße auf dem Everest, nicht aber meinen Lauf dorthin, festhalten konnte. 😀

Everest 2.0: Check! Check! Check!

Electroshock Therapy

Die Electroshock Therapy war danach regelrecht lachhaft. Ja, es tat weh. Und ja, es kam überraschend. Aber hey, ich war gerade den Everest hochgerannt. Strom, du kannst mir gar nichts!

Tough Mudder Erfahrungsbericht

Finisher

Und schließlich, irgendwas um die fünf Stunden später, um ein Bier, einen PickUp-Keks, ein T-Shirt und ein Stirnband reicher:

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