Tagesausflug von Cusco: Inka-Stätte Moray und Salzminen bei Maras
Tagesausflug von Cusco: Inka-Stätte Moray und Salzminen bei Maras
Lediglich 50 Kilometer außerhalb von Cusco liegen die archäologischen Stätten Maras und Moray. Ein Duo seltener Inka-Überbleibsel und gleichzeitig die bedeutungsvollsten Hotspots im Sacred Valley der Inkas.
Schon vor meiner Abreise nach Auguas Caliente, meinem Besuch von Macchu Picchu und meiner Besteigung von Huayana Picchu habe ich einen kleinen Tagesausflug von Cusco gebucht, denn ich wollte mir die Inkastätte Moray und die Salzminen bei Maras anschauen (Kosten: 25 Soles).
1. Station des Tagesausflug von Cusco: Chinchero (kein Eintrittsgeld)
Etwa 30 Kilometer außerhalb von Cusco befindet sich der kleine Ort Chincero. Umgeben von Feldern der unterschiedlichsten Farben und eingebettet in die Anden, die einen herrlichen Ausblick bieten, liegt das Dorf Chinchero. Steinhäuschen, Steinwände, bunte traditionelle Märkte, auf denen immer noch der Tauschhandel praktiziert wird, Frauen in traditioneller Kleidung und jede Menge Alpacas.
Hier, mitten im Nirgendwo, legt der Touri-Bus eine erste Pause von circa 30 Minuten ein. Die Frauen sind vorbereitet auf das Eintreffen des Busses: Ich bekomme eine kleine Einführung in die traditionellen Arbeiten und Arbeitsweisen der Frauen, erhalte Informationen, wie die bunten Textilien, die überall in Peru auf Märkten verkauft werden, ihre Farben erhalten.
2. Station des Tagesausflug von Cusco: Die Inkastätte Moray (Eintritt: 70 Soles)
Moray liegt etwa auf 3.500 Meter über dem Meeresspiegel im Sacred Valley, ist in ein Kalkstein-Plateau eingebettet und wahnsinnig schnell und einfach auf Fotos und sogar großer Höhe bereits zu erkennen. Am besten lässt sich Moray beschreiben als ein Set von konzentrischen Kreisen in der Erde, die immer kleiner werden je tiefer sie gehen. Die jeweiligen Kreise sind dabei terrassenartig angelegt und sollen ein ausgeklügeltes System der Inka darstellen.
Was aussieht wie kleinere römische Amphitheater, birgt bis heute der Forschung ein kleines Rätsel: Denn die wirkliche Bedeutung der Terrassen, deren Tiefen, Designs und Ausrichtungen im Hinblick auf Wind und Sonne sind völlig unbekannt.
Es wird jedoch davon ausgegangen, dass den Inkas die unterschiedlichen Temperaturen auf den einzelnen Terrassen bewusst waren und es sich daher um landwirtschaftliche „Experimente! Handelt, bei welchen die Inkas verschiedene Auswirkungen unterschiedlicher klimatischer Bedingungen auf die jeweiligen Terrassen untersuchten. Immerhin soll der Temperaturunterschied der untersten bis zur höchsten Anlage 15 Grad ausmachen.
Träfe dies tatsächlich zu, würde das bedeuten, dass jede einzelne der drei Anlagen ein eigenes Mikroklima darstellte. Perfekte Voraussetzungen also, um unterschiedliche Ökosysteme zu untersuchen.
3. Station des Tagesausflug von Cusco: Die Salzminen bei Maras (Eintritt: 5 Soles)
Die Salinen von Maras liegen etwa fünf Kilometer entfernt von Moray. Seit der Vor-Inkazeit wurde bei Maras Salz abgebaut, denn in den Becken blubbert das Salzwasser ganz natürlich von einer Quelle seit Jahrzehnten aus dem Berg heraus. In einem komplexen System von kleineren Kanälen wird es dann durch Hunderte von Terrassen und Becken geleitet.
Dass der Salzabbau dort immer noch voll im Gange ist, sieht man vor allem an den zahlreichen Arbeitern, die in der Anlage herumspringen und sorgfältig den Verlauf des Wassers verfolgen und die kleinen Kanäle und Becken warten und immer wieder die Salzkristalle entfernen, die entstehen, wenn das Wasser auf die warme Sonne des Sacred Valley trifft.
Tagesausflug von Cusco: Mein Fazit – lohnt sich das?
Bei Reviews im Internet über diesen Tagesausflug von Cusco habe ich gelesen, dass kaum Zeit bestünde, sich in aller Tiefe mit den Hotspots auseinanderzusetzen, dass Touristen vielmehr durch die Hotspots durchhecheln müssten und dass man mehr im Bus sitzen würde, um von einem Hotspot zum nächsten zu gelangen. Des Weiteren wurde kritisiert, dass es sich bei diesem Tagesausflug von Cusco eher um eine Kaffeefahrt handeln als um einen richtigen Ausflug, auf welchem man Kenntnis über die Örtlichkeiten erhalten würde.
Nimmst du einmal die reine Fahrtzeit, die benötigt wird, um von Cusco zu den Hotspots zu gelangen und die Fahrtzeit, die du zwischen diesen Hotspots benötigst, mag dies in gewisser Weise sicherlich zutreffen. Allein für die wenigen Kilometer zwischen Moray und Maras brauchte der Touri-Bus knapp 30 Minuten.
Zurückzuführen ist dies aber keinesfalls auf die Organisation des Ausfluges, sondern einzig und allein auf die Straßenverhältnisse. Mit einem individuell gebuchten Fahrer oder einem Taxi bist du vielleicht ein paar Minuten früher vor Ort, aber wirklich in das Gewicht fallen diese eingesparten Minuten nicht.
Und was den Vorwurf der Kaffeefahrt und die wenig vorhandenen Informationen angeht, so kann ich diesen nicht teilen: Natürlich erhielt man in Chinchero die Möglichkeit, die Textilien und Waren der Frauen zu erstehen, aber ich habe mich zu keinem Zeitpunkt dazu gedrängt gefühlt, irgendetwas zu kaufen – und tat dies auch nicht.
Ebenfalls möchte ich gerne auf den Vorwurf der wenig vorhandenen Informationen eingehen: Mein Tourguide hat nahezu die komplette Fahrt zwischen Cusco und den jeweiligen Hotspots geredet und Informationen geliefert – sowohl auf Spanisch als auch auf Englisch. So viele Informationen, dass ich mir zwischendurch immer wieder die Stöpsel in die Ohren drückte, um einmal in Ruhe die Landschaft genießen zu können.
Des Weiteren begleitete er die Reisegruppe sozusagen im Schneckentempo durch die Inka-Stätte Moray und erklärte sämtliche Details, die notwendig waren, um die Anlage zu verstehen.
Individuell durch die Anlage zu gehen, war ebenfalls möglich: Ich habe mich einfach kurz nach Eintreffen in Moray von meinem Guide verabschiedet und bin alleine durch die Anlage gelaufen.
Die Zeitvorgaben waren meines Erachtens ebenfalls ausreichend: In Chinchero verbrachte ich circa 45 Minuten, in Moray 40 Minuten und in Maras 30 Minuten. Gerade die beiden letzten Zeiträume reichen völlig aus, um einmal in Ruhe durch die Anlagen und wieder zurück zum Bus zu laufen. Ergo, um einen Eindruck zu erhalten, wie es außerhalb von Cusco aussieht, ist ein Tagesausflug mit einem Tour Operator durchaus in Ordnung und vor allem bei dem Preis von umgerechnet knapp 7 Euro (Busfahrt, Guide) absolut akzeptabel.
Auch diejenigen, die das vergleichsweise teure Ticket (70 Soles, 18 Euro, theoretisch für 3 weitere Hotspots gültig) in Moray nicht lösen wollten, konnten sich vom Rand der Anlage aus ein Bild von Moray machen.
Blogbeiträge im Überblick:
Packliste 4 Wochen Backpacking in Südamerika – Cusco – Peru Rail: Expedition Train vs. Vistadome – FAQs zum Trekk auf Machu Picchu – Machu Picchu individuell buchen – Trekk auf Machu Picchu – Huayna Picchu – Maras und Moray – Zip-lining im Sacred Valley – Puno – Titicaca-See: Uros Villages / Amantani / Taquile – Blogparade: Die schönsten Fotospots und die Realität dahinter