Zunächst fiel es mir schwer, mich überhaupt zu entscheiden, ob ich ein Sammelsurium aus Bildern meiner bisherigen Trips aus diesem Jahr erstellen oder mich nicht lieber wie MoGroach auf ein Land konzentrieren möchte. Liebe Silvi, lieber Chris – ich klaue hiermit eure Idee 🙂 und liefere ausschließlich Bilder von meinem Kurztrip nach Albanien.
Also, los geht’s. 🙂
Ungewöhnlich
Wo außer in Ägypten gibt es Pyramiden zu bestaunen? – Richtig, in Albaniens Hauptstadt Tirana. Diese Piramidaist jedoch ganz anders als du dir eine typische Pyramide vorstellen würdest. Zum Zeitpunkt ihres Baus war sie als Museum für den Diktator gedacht. Damals prangte noch ein großer roter Stern auf der Spitze der Pyramide. Heute ist sie ein mit Graffiti besprühtes Überbleibsel der dunklen Vergangenheit.
Entspannt
Durres ist die zweitgrößte Stadt in Albanien. Und trotz dieser Tatsache finden sich dort zahlreiche kleine Oasen der Ruhe wie beispielsweise am Stadtstrand.
Beleuchtet
Mitten im Zentrum der Altstadt Shkodra steht die große Ebu-Bekr Moschee. Direkt gegenüber laden dich zahlreiche Cafés dazu ein, den Nachmittag in der Sonne zu genießen.
Zugegeben, das Adjektiv, das hier weitaus besser passen würde, wäre „angestrahlt“. Aber Michael sagte ja, dass auch gerne ein bisschen Fantasie/Kreativität beim Umgang mit den Kategorien herrschen dürfe. 🙂
Alt
Die Brücke von Mes findest du ein paar Kilometer nördlich von Shkodra. Sie wurde wahrscheinlich im 18. Jahrhundert gebaut, um den Fluss Kir überqueren zu können. Aufgrund ihrer Länge von 108 Metern – das Ding ist übrigens 18 Meter hoch – gilt sie als bedeutendste und vor allem besterhaltene Brücke aus der lange zurückliegenden Vergangenheit Albaniens. Früher diente sie als Handelsroute zwischen Albanien und dem Kosovo.
Fern
Wenn du noch weiter in den Norden fährst, kommst du irgendwann zum Maranai Nationalpark. Die Straße dorthin ist ein Traum. Umgeben von saftig grünen Hügeln fließt der Kir am Nationalpark entlang. Die Landschaft dort zieht dich sofort in ihren Bann.
Schönstes Foto
Mein schönstes Foto entstand auf den Ruinen des Rozafa Castles. Auf einem Hügel zwischen den beiden Flüssen Drin und Buna liegt die heutige Burgruine Rozafa, deren Ursprünge auf die vor-römische Zeit zurückgehen.
Und zusätzlich zeige ich euch noch folgende Kategorien – ganz im Manu-Style darf hierbei das Futter natürlich auch nicht fehlen:
Kontrastreich
Dass sich Albanien in einer Übergangszeit und noch voll im Aufbau befindet, zeigen die zahlreichen Kontraste in den jeweiligen Städten. Vor allem an den Häusern oder Häuserfronten lässt sich dieser Übergang sehr gut wahrnehmen. Verfallene Häuser oder völlig zerstörte, abbröckelnde Häuserfronten wechseln hier teilweise innerhalb weniger Meter. Faszinierend einerseits. Schockierend andererseits, da du dadurch immer wieder an die vergangenen Zeiten erinnert wirst.
Völlig verfressen
Sightseeing und Roadtrip machen hungrig. Albanien ist ein kleines Futterparadies für einen Fressack wie mich. Futter ohne Ende gibt es ebenfalls an jeder Ecke. Und egal ob mit Verständigungsschwierigkeiten oder nicht – beim Essen gibt es keine Missverständnisse. Ich präsentiere daher mein mish dhe sallade (Fleisch mit Salat) – eigentlich die einzigen drei Wörter, die ich auf Albanisch beherrsche. 😉
Verführerisch
Überall in Albanien gibt es abgesehen von den kleinen Frucht- und Gemüseständen Bäckereien und Patisserien. Vorsicht, Suchtgefahr!
Chilly vanilly
…weil nach einem ausgiebigen Essen ein (doppelter) Espresso einfach dazu gehört. Im Blloku-Viertel in Tirana hast du die Qual der Wahl bei der Entscheidung, in welchem Café du diesen einnehmen möchtest, denn hier reiht sich ein Café neben das andere.
Na, welches der Bilder gefällt dir am besten? 🙂
Hier findest du noch einige Beiträge zur Fotoparade 1-2017:
Katrin von travlgedengl war beispielsweise gerade in Panama unterwegs und zeigt wundervolle Bilder von ihrer Reise. Und gindeslebens präsentiert unter anderem ein geniales Bild der Nordlichter, in das ich mich total verliebt habe.
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Update zum Autofahren in Albanien (01.06.2018)
Eine liebe Blogleserin ließ mir folgende Informationen über die Straßenverhältnisse am Bovilla Lake in Albanien zukommen:
„Ich war gestern am Bovilla Lake nördlich von Tirana. Anfangs waren die Wege gut. Dann musste ich einige Strecken zu Fuß vorher ablaufen um zu prüfen. Durch den Regen der letzten Tage sind einige Abgänge gewesen und sie haben die Piste gesperrt. Aber auch das war zu schaffen. 😉 “
Hier die Bilder vom Bovilla Lake und der dortigen Straßen zum Zeitpunkt ihrer Mail an mich:
Autofahren in Albanien?
Als ich mich auf meine Reise vorbereitete, setzte ich mich natürlich auch ein wenig mit den Straßenverhältnissen in Albanien auseinander. Von „die fahren dort wie die Irren“, „die Straßen gehen gar nicht“ und „vor einer Fahrt richtig voll tanken, da gibt’s keine Tankstellen“ war alles dabei.
Dennoch ließ ich mich nicht entmutigen, mir ein Auto in Albanien zu leihen und meine eigenen Erfahrungen zu machen. Ein Standard-Argument, das bei mir bisher immer gut gezogen hat, war: Du hast es geschafft, mit einem Roller durch Saigon und Bangkok zu fahren – du wirst es schaffen, mit dem Auto durch eine Großstadt zu fahren. Und mal ehrlich, ein Schisser bin ich nicht, Autofahren kann ich auch, wenngleich der ein oder andere sicherlich ab und an währenddessen an meinem Verstand zweifelt, also los, rein ins Abenteuer.
Aber was geschah?! – Nichts!
Autofahren in Albanien: Landstraße
Du kannst vielleicht nicht an jeder Tankstelle mit der Kreditkarte bezahlen, aber das ist doch wahrlich das geringste Problem.
Schalte am besten jetzt deine Lautstärke an deinem PC/Notebook aus. Dass die Musik im Auto jedes Mal mit aufgenommen wurde, hatte ich erst am Abend, als ich die Videos bearbeitete, realisiert und bisher habe ich es nicht geschafft, die Tonspur auszuschalten. Ich bin ja froh, dass ich nicht auch noch gesungen habe. Für gewöhnlich tue ich das. Ich singe ausschließlich im Auto. Und das ist gut so. Ich kann nämlich nicht singen. Absolut nicht. 😀
Auch das Fahren auf der Autobahn ist relativ unspektakulär. Es geht halt meist einfach geradeaus. So viel anders als in Deutschland ist es nun auch nicht.
Autofahren in Albanien: Stadtverkehr Tirana (sonntags)
Natürlich ist der Verkehr gerade während der Stoßzeiten in Tirana nahezu unerträglich. Und ja, es wird gehupt, im Kreisel gibt es keine Vorfahrtsregeln, sondern lediglich die Regel „Wer zuerst kommt, fährt“ und alle fahren (scheinbar) wild durcheinander. Scheinbar.
Aber, hast du einmal den Straßenverkehr in Kairo erlebt?! – Ich erinnere mich, dass ich während meiner Nächte in Kairo ausschließlich mit Ohropax schlafen konnte, weil an Schlafen ohne die Stöpselchen in den Ohren aufgrund der Huperei nachts nicht zu denken war. Ohropax in Albanien waren nicht notwendig und das obwohl ich an einer gut befahrenen Straße untergebracht war.
Am Sonntag ist der Verkehr sogar so überschaubar, dass ich während der Fahrt Videos drehen konnte. Zufällig, zumindest für Verkehrsverhältnisse an einem Freitag oder Samstag, sogar die passende Hintergrundmusik. 😀
Zusätzliche Anmerkungen, worauf du dennoch beim Autofahren in Albanien achten solltest
Noch ein paar zusätzliche Anmerkungen, damit der Beitrag nicht wieder zu einem völlig sinnlosen Blogbeitrag verkommt:
Auf den Autobahnen gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h. Diese solltest du auch einhalten, denn die Polizei steht versteckt und an Stellen, an denen du sie nicht erwartest, mit einem Radargerät.
Wie überall ist von der Unachtsamkeit der anderen Fahrer auszugehen – so auch hier: Autos scheren plötzlich aus, ohne den Blinker zu setzen oder bremsen auf der Autobahn/Landstraße ohne ersichtlichen Grund. Sei‘ einfach aufmerksam.
Fußgänger kreuzen plötzlich und an eigentlich völlig unmöglichen Stellen die Straße – auch die Autobahn.
Gefahren wird hier mit eingeschaltetem Licht. Auch tagsüber. Immer!
Fahrten in der Nacht solltest du nach Möglichkeit vermeiden. Ein Teil der speed bumps wird zwar durch ein Schild angekündigt (hier solltest du tatsächlich super langsam drüber fahren – das Schild steht da nicht grundlos), aber der Großteil der speed bumps erscheint einfach plötzlich aus dem Nichts. Auch gibt es immer wieder Bodenwellen oder größere Schlaglöcher in den Straßen. Insgesamt aber alles ganz weit entfernt von asiatischen Verhältnissen. 🙂
Leihwagen in Albanien
Ein Auto in Albanien anzumieten ist übrigens überhaupt kein Problem. In der kleinsten Gruppe kostet dies circa 26 Euro pro Tag (nähere Infos findest du im Beitrag „Was kostet eigentlich Albanien?“).
Mit dem Leihwagen nach Albanien
Problematisch könnte es allerdings werden, wenn du mit einem Leihwagen in das Land einreisen möchtest. Auf meinem Roadtrip durch Slowenien und Kroatien hatte ich mir beispielsweise einen Mietwagen von Avantcar genommen. Für 75 Euro Pauschalbetrag erhielt ich eine Auslandsversicherung für das Auto, die es mir ermöglichte, problemlos und vor allem versichert in jedes andere Land zu fahren. Mit zwei Ausnahmen: Fahrten in den Kosovo und nach Albanien waren nicht abgedeckt.
Dasselbe Problem ergibt sich, wenn du einen Camper/Mietwagen in Deutschland anmietest – auch mit diesen darfst du häufig nicht nach Albanien einreisen.
Beachte bitte, dass du bei jedem Grenzübergang mit einem Fahrzeug nicht nur deinen Personalausweis (in Montenegro bekommst du einen Stempel in den Reisepass) benötigst, sondern auch die Fahrzeugpapiere und vor allem die grüne Versicherungskarte. Auf dieser sollte dann auch ein Kreuz beim jeweiligen Länderkürzel vermerkt sein. Der Ländercode für Albanien lautet ALB.
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Was kostet Albanien – ein Artikel, der mit Vorurteilen aufräumt und falsche Infos gerade rückt
Von wegen in Albanien gibt es keine Supermärkte
Zum Thema „Was kostet Albanien“ erhält man im Internet wenig bis gar keine Auskunft. Auf den wenigen Seiten mit Informationen habe ich gelesen, dass es in Albanien praktisch nichts zu Essen gäbe, alles importiert werden müsste und daher die Preise entsprechend hoch seien. Supermärkte gebe es ebenfalls kaum welche. In einem Artikel habe ich sogar davon gelesen, dass dazu geraten wird, seine größeren Einkäufe in Mazedonien zu tätigen.
Ich, Futtermäulchen und Nimmersatt, dachte nur bei mir: „Das kann ja heiter werden. Ich werde verhungern in den vier Tagen.“ Aber, mal ehrlich, so derart rückständig kann kein Land sein! Also habe ich mich direkt am ersten Abend nach der Ankunft auf den Weg durch mein Viertel gemacht und bin auf Essens-Suche gegangen. Und, tadaaaa…
Auch die darauffolgenden Tage habe ich immer wieder die Augen offen gehalten, was eigentlich wie viel kostet und was es überhaupt gibt und, vor allem was nicht.
Vorab: Supermärkte gibt es wie Sand am Meer. Angefangen von kleinen Supermärkten, die nur Getränke, Kekse und Zigaretten verkaufen bis hin zu größeren Supermärkten. Obst und Gemüse gibt es praktisch an jeder Ecke an einem Verkaufsstand. „Regenbogen-Essen“ ist daher durchaus täglich möglich. Bäckereien – du musst unbedingt das albanische Brot kosten, es ist der Wahnsinn! – sind sozusagen in jedem fünften Hauseingang zu finden.
Grundsätzlich empfehle ich dir, zuerst an den kleineren Verkaufsständen auf der Straße nach den Nahrungsmitteln zu suchen, die du benötigst oder in kleineren Supermärkten das Notwendigste (z.B. Wasser) einzukaufen, denn dort ist nicht nur das Essen günstiger, sondern das Obst und Gemüse auch viel frischer als in den größeren Supermärkten.
Interessant empfand ich, dass die größeren Supermärkte spezielle Tages- oder Wochenangebote á la Aldi, Lidl und Co. hatten, wie beispielsweise zwei Beutel Milch zum Preis von einem oder 40 Eier zum Preis von 20 Eiern – Angebote, die sich – ist man länger als ein paar Tage in Albanien – durchaus lohnen können.
Ein paar der wesentlichen Dinge habe ich einmal aufgeschrieben, damit du ein Gefühl für die albanischen Preise bekommst.
Ach, und: Jaaa, ich habe mein Obst/Gemüse unter Wasser aus dem Wasserhahn gewaschen (und damit sogar gewagt, meine Zähne zu putzen!) und – Achtung, ich lege nach – teilweise auch gar nicht (gewaschen), weil ich es direkt aus der Tüte gefuttert habe. Warum? – Weil ich’s kann und weil ich das bisher weder in Asien noch sonst irgendwo auf der Welt anders gemacht habe. Und, hey, ich lebe noch! Das „Fleisch von Whatever“ hat mich übrigens auch nicht getötet. 😀
Was auch immer du also über Albanien hörst, das Land ist durchaus sauber. Vor allem von den sauberen Straßen in Tirana war ich positiv überrascht. Die Straßenverhältnisse, Bordsteine oder Gehwege sind zwar teilweise verbesserungswürdig, aber es ist weitaus sauberer als in manch anderen großen Städten.
Grundnahrungsmittel
Essen (Supermarkt oder kleine Shops)
Brot + 200g Joghurt: 50 Leke (0,38 Euro)
Nudeln 500g: 69 Leke (0,52 Euro)
Reis 1kg: 129 – 170 Leke (1,30 Euro)
Ei: 12 Leke (0,09 Euro)
Portion Obst (Marktstand): 200 Leke (1,50 Euro)
Schokolade (no name): 120 Leke (90 Cent) – die günstigste Tafel
Hauptgang im Restaurant (einheimisch): 300 – 800 Leke (je nachdem, ob inkl. Fleisch oder nicht)
Hauptgang im Restaurant (gehobener): ab circa 700 Leke
Kaffeespezialitäten im Coffee Shop (beispielhaft anhand eines Cafés)
Espresso: 80 – 90 Leke
Espresso Macchiato: 90 Leke
Cappuccino: 150 Leke
Latte Macchiato: 150 Leke
Heiße Schokolade: 150 Leke
Tee: 80 – 100 Leke
Frühstücksleckerlis (beispielhaft anhand eines Cafés)
Crêpes einfach (vgl. Weihnachtsmarkt): 160 Leke
Crêpes mit Heititei und Chichi: 320 Leke
Waffeln mit Früchten: 490 Leke
Pancakes mit Früchten: 490 Leke
Eine service charge wie es in manchen Ländern in Restaurants mit Bedienungen üblich ist, gibt es in Albanien übrigens nicht.
Autoverleih
Das Auto der kleinsten Gruppe kostete 26 Euro pro Tag.
Bei der Autovermietung in Tirana bekommst du dein Auto sogar zum Hotel geliefert. Dies erschwert zwar ein wenig den ganzen Papierkram, aber wenn es nicht anders geht, dann zählt das Motto „Der Kunde ist König“.
Ich habe mich für eine „Zwischenmöglichkeit“ entschieden und bin mit dem Taxi zum Autoverleih gefahren, habe im Büro des Autoverleihs den Papierkram erledigt (Dauer: circa 20 Minuten – ich hatte angekündigt, dass ich komme und alles war vorbereitet) und mein Auto dann einige Tage später im Hotel abholen lassen (Dauer: zwei Minuten).
Shkodra ist eine Stadt im Norden Albaniens und verzeichnet knapp über 140.000 Einwohner. Sie zählt damit zur fünftgrößten Stadt Albaniens. Auf einem Hügel zwischen den beiden Flüssen Drin und Buna liegt die heutige Burgruine Rozafa, deren Ursprünge auf die vor-römische Zeit zurückgehen.
Die Burgruine Rozafa
Die Burg (Eintritt: 200 Leke) wurde, wie für Burgen üblich, auf einem Hügel erreichtet und lag an strategisch vorteilhafter Stelle, da man von hier aus den See und die Buna einsehen konnte.
Parken kannst du auf dem Parkplatz am Fuße der Burg oder du machst einen auf doofes Blondchen, stellst es so weit oben ab wie es nur geht und erklärst dem netten Herren später, dass du es nicht kapiert hast. Zugegeben, ich hatte es tatsächlich nicht kapiert und den Parkplatz erst später gesehen – ich war zu sehr mit Fotoshooting und runter gucken beschäftigt. War aber: „No problem! Absolute, no problem!“ 😉
Egal wie, der Weg ist ein klein wenig anstrengend und du solltest, wenn du es nicht gerade gewohnt bist, sämtliche Wege in Flip Flops zurückzulegen oder deine Füße nicht mit deinen Flip Flops verwachsen sind, festes Schuhwerk tragen, denn die Steine sind ziemlich rutschig.
Das Areal der Burg ist sehr weitläufig und besitzt die Form eines, wenngleich auch unregelmäßigen, Dreiecks.
Die Burg besteht aus drei größeren Bereichen, dem First, Second und Third Courtyard.
First und Second Courtyard
Während der First Courtyard sozusagen den Beginn des Burgareals darstellt, war die ganze Oberfläche des Second Courtyard ursprünglich durch drei Türme geschützt, die in drei verschiedenen Epochen (Beginn: Mittelalter) gebaut worden waren.
Third Courtyard
Der Third Courtyard ist die Zitadelle und ein wenig kleiner als First und Second Courtyard. Dort findest du auch das Museum des Rozafa Castle (Eintritt: 150 Leke). Letzteres kannst du dir meiner Ansicht nach sparen – genieß‘ lieber den Ausblick von dem Schloss auf das Land.
Die Sage um die Burg Rozafa
Wie ebenfalls für den Großteil der Burgen üblich, gibt es um diese eine Sage: Nach dieser wollten drei Brüder die Burg bauen, deren Mauern aber jede Nacht wieder einstürzten, so dass das Vorhaben zu einem sinnlosen Unterfangen wurde. Schließlich riet ihnen ein alter, weiser Mann, in den Burgmauern eine Frau einzumauern. Auf diese Weise würden die Mauern bis in alle Ewigkeit halten. Da die drei Brüder nicht entscheiden konnten und wollten, welche ihrer Frauen sie opfern sollten, beschlossen sie, die Ehefrau zu opfern, die ihnen am darauffolgenden Tag als erstes das Essen bringen würde. Zwei der Brüder weihten jedoch ihre Ehefrauen in den Plan ein und so war es die junge Rozafa, die am folgenden Tag zuerst vor den Brüdern erschien.
Ihr Schicksal nahm sie an, jedoch bat sie darum, nicht ihre Brüste, einen Arm und ein Bein einzumauern. Auf diese Weise, so ihr Wunsch, sei es ihr möglich, ihrem Baby nach wie vor die Brust zu geben, es liebevoll zu streicheln und mit ihrem Bein sein Bettchen zu wiegen.
Von hier aus ging es schließlich weiter nach Shkodra, wo ich am Nachmittag einen ausgedehnten Spaziergang durch die Stadt unternahm. 😉
Das Senator Hotel ist ein Fünf-Sterne-Hotel in Tirana. Auf seiner Homepage wirbt es mit dem Slogan „Indoor & Outdoor – enjoy a luxurious experience“. Da ich nur wenige Tage in Albanien zu nächtigen gedachte, hatte ich mir vorgenommen, diesen Slogan mal auf seinen Wahrheitsgehalt zu prüfen. Sei‘ gespannt!
Die Lage des Senator Hotel Tirana
Zunächst, das Hotel befindet sich in einer ruhigeren Ecke und nur ein 15 Minuten Fußweg vom Zentrum entfernt in der Rruga Fortuzi. In dieser Straße findest du alles Notwendige für den täglichen Gebrauch und auch locations zum Mittag- oder Abendessen: es gibt einen ATM, zig Snackbars, zahlreiche Restaurants, eine Apotheke, Supermärkte und Obst- und Gemüsestände und kleinere Cafés in dieser Straße. Wenn du abends also nicht mehr lange vor die Tür gehen möchtest, hier wirst du schnell und problemlos fündig.
Fußläufig von hier aus befinden sich auch die zentralen Sightseeing Hotspots, wie beispielsweise das Justizministerium, das Geschichtsmuseum, das Rathaus, Nationaltheater, diverse Kinos. Der Flughafen ist circa 17 Kilometer entfernt – ein Shuttletransfer wird für 15 Euro angeboten. Bestellst du das Taxi unabhängig vom Hotel, kostet der Transfer circa 12 Euro. Mir war’s egal. Ich habe erst einmal das no smoking-Schild im Taxi ignoriert und mit dem Taxifahrer um die Wette geraucht. Abwechselnd jordanische und albanische Zigaretten. 😀
Die Zimmer des Hotel Senator Tirana
Grundsätzlich gibt es vier Möglichkeiten für ein Zimmer im Senator Hotel: Standard (75 Euro), Superior (80 Euro), Superior mit Balkon (85 Euro) und Deluxe (110 Euro). Vom unterschiedlichen Preis der durchaus übersichtlichen Kategorien einmal abgesehen, so haben alle Zimmer abgesehen von den Dingen, die unter anderem ein Fünf Sterne Hotel auch auszeichnen, wie beispielsweise Föhn, vorhandene Badutensilien, Waschservice, Zimmersafe und Minibar, zwei Dinge gemeinsam: eine sich auf dem Zimmer befindliche Kaffeemaschine und das im Preis enthaltene Frühstück.
Der Wohnbereich
Schlafen
Das Bad
Die Kaffeecke
Das Frühstück des Hotel Senator Tirana
Dass ein Hotel schon einmal mit einem angeblich so wundervollen Frühstück wirbt, hatte ich bereits in Edinburgh erlebt. Damals empfand ich die Werbung des Hotels und die Reviews als dermaßen überzeugend, dass ich mich unter anderem genau wegen diesen für das Hotel entschieden hatte. Die Entscheidung entpuppte sich als wahre Enttäuschung. Doch das Senator Hotel hält Wort. Mir wurde ein zauberhaftes Frühstück präsentiert, das nicht einen einzigen Wunsch offen ließ….
Die Bar
Die „Wild Beauty“ ist das abendliche Herzstück des Hotels. Nicht nur sind die Preise der angebotenen Getränke und Snacks überschaubar, sondern auch die chillige Atmosphäre der Bar.
Der Service des Senator Hotel Tirana
Service und Gastfreundschaft werden hier großgeschrieben. Nicht nur der Transfer vom Flughafen in das Hotel gestaltete sich zuverlässig und absolut reibungslos, ich bekam auch Unterstützung bei der Suche nach einem Leihwagen: An meinem ersten Morgen kommunizierte ich mein Vorhaben, das Umland Tiranas zu besuchen, bekam eine Auswahl an Fahrzeugen gezeigt, verhandelte Zeiträume und den Preis und konnte das Fahrzeug am nächsten Morgen direkt in Empfang nehmen. Parkplätze bietet das Hotel übrigens auch, so dass du an der viel befahrenen Straße keine Probleme damit haben wirst, einen Parkplatz zu finden.
Ganz entschieden ja! Ich habe in den vergangenen Jahren nun wahrlich in vielen Hostels und Hotels übernachtet. Hier stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis sowohl was die Zimmer als auch das Frühstück und den Service angeht.
Shkodra ist eine Stadt im Norden Albaniens und verzeichnet knapp über 140.000 Einwohner. Sie zählt damit zur fünftgrößten Stadt Albaniens. Nach Montenegro ist es von dort aus ein Katzensprung – keine 40 Kilometer trennen Shkodra von der Grenze.
Altstadt
Die Altstadt überraschte mich heute mit ihrer Lebendigkeit und der Menge an Einheimischen, die dort unterwegs waren. Überrascht vor allem deswegen, weil ja vor zwei Tagen der Ramadan begonnen hatte…
Überall saßen Menschen in den Straßencafés, auf Bänken in der Sonne, aßen, tranken Espresso, lachten, spielten auf ihren Handys herum und erfreuten sich ihres Daseins. Sie hatten allen Grund dazu, denn das Wetter war heute perfekt – ein strahlend blauer Himmel und zarte Sonnenstrahlen.
Besonders auffallend empfand ich erneut auch hier die starken Kontraste von heruntergekommen und modern.
Colosseo Hotel/Café
In der Altstadt ist zwar ein Café neben das andere gereiht, aber ich war auf der Suche nach einem gemütlichen Platz in der Sonne, der gleichzeitig auch Wlan bot, um ein paar meiner Bilder sortieren zu können. Da war die Entscheidung schnell getroffen, denn das Colosseo sah super gemütlich aus, das Wlan funktionierte und war super schnell, die Preise sehr moderat und das Personal außerordentlich freundlich.
Ebu-Bekr-Moschee
Die Moschee liegt direkt in der Fußgängerzone und genau gegenüber des Hotel Colosseo.
Stephanskathedrale
Erneut begegnet man hier den Kontrasten: In der einen Straße die Moschee, in der Parallelstraße die römisch-katholische Kathedrale, auch Große Kirche genannt. Sie stammt aus dem 19. Jahrhundert.
Brücke von Mes
Diese Brücke ist ziemlich alt. Sie wurde wahrscheinlich im 18. Jahrhundert gebaut, um den Fluss Kir überqueren zu können. Aufgrund ihrer Länge von 108 Metern – das Ding ist übrigens 18 Meter hoch – gilt sie als bedeutendste und vor allem besterhaltene Brücke Albaniens. Früher diente sie als Handelsroute zwischen Albanien und dem Kosovo.
Und weiter geht’s in den Norden
Und weil das ja nicht alles sein konnte, entschied ich mich, der Straße in den Norden einfach noch ein wenig weiter zu folgen. Ja, ich weiß, ich hatte mir zwar vorgenommen, dieses Mal keine Experimente mit den Routen zu starten wie noch vor ein paar Wochen auf meiner Jordanien-Reise im Norden Jordaniens, aber du weißt doch, 1. ist das schon wieder viel zu lange her, 2. bin ich einfach unverbesserlich und 3. ist mein Skoda ein Jeep. 😀 😀 😀
Und da Mama ab jetzt nicht mehr weiterliest, hier die Bilder.
Maranai Nationalpark
Fährst du die Straße von Shkodra auf dem normalen Weg weiter Richtung Norden, kommst du irgendwann zum Maranai Nationalpark. Keine Sorge, bis dahin bin ich nicht gefahren, aber die Straße dorthin ist ein Traum. Umgeben von saftig grünen Hügeln fließt der Kir am Nationalpark entlang. Zum Nationalpark und am Nationalpark entlang verläuft hier auch eine kleine Straße, die du unbedingt einmal ein paar Kilometer fahren solltest. Die Landschaft verzaubert dich, zieht dich sofort in ihren Bann – ich konnte mich kaum an ihr satt sehen.
Offroad fahren mit dem Jeep (*ironieoff*) macht hungrig und so hielt ich auf dem Rückweg irgendwo vor Shkodra an einem kleinen Restaurant.
Da aber mein Albanisch auch nach drei Tagen weit entfernt von fließend ist, bestellte ich Fleisch mit Salat (mish dhe sallate) und war gespannt, was ich erhalten würde.
Alle Bilder von heute und vor allem noch einige wundervolle Landschaftsbilder mit Flüssen, Kühen und mir findest du in der Bildergalerie über Shkodra.
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Wenn ich später noch etwas Zeit finde, werde ich dir von meinem Ausflug zum Rozafa Castle berichten.
Jetzt muss ich mich aber erst einmal um meinen Rückflug kümmern, denn Alitalia streikt und ich bin mir nicht sicher, ob das mit dem Rückflug tatsächlich klappen wird.
Was wäre das Schlimmste, wenn es mit dem Rückflug nicht klappen würde? – Ich müsste an den Geldautomaten, denn dann wäre Kleidung shoppen TOP 1 auf der morgigen To Do-Liste. Nur allzu gerne würde ich noch ein paar Tage hier bleiben, denn Gjirokaster möchte unbedingt auch noch von mir besucht werden. 😀
Durrës ist eine Großstadt an der Küste Albaniens und die wichtigste Hafenstadt des Landes. Aufgrund ihrer Einwohnerzahl ist sie nach Tirana die zweitgrößte Stadt Albaniens.
Die Stadt soll ein sehr attraktiver Ort für ein ausschweifendes Nachtleben sein. Man kann es bereits am Nachmittag erahnen, denn es herrscht überall geschäftiges Treiben in der Stadt. Touristenmagneten sind vor allem der lange Strand (alb. Plazhi i Durrësit), die Stadtpromenade (alb. Shëtitorja) im Zentrum der Stadt, aber auch das Amphitheater, die sich dahinter anschließende Befestigungsanlage oder das Museum.
Das Entertainment-Programm bietet hier alles Mögliche: zahlreiche Restaurants, Cafés, Boutiqen, kleinere Läden, Einkaufszentren, Bars und Diskotheken.
Die Hafenpromenade
Entlang der Hafenpromenade stehen das ganze Jahr über sogar die Fahrgeschäfte. Gerade am Wochenende geht es hier recht ausgelassen zu.
Der Strand
Da ich eigentlich nahezu ausschließlich am Strand abhing und die Sonne genoss, gibt es jetzt nur noch Strandbilder. 🙂
Heute Vormittag geht es hoch nach Shkodra. Dann gibt es sicherlich auch etwas mehr zu erzählen. Begleitest du mich?! 🙂
Zugegeben, Albanien ist nun nicht wirklich das allererste Land, das einem einfällt, wenn man auf Reisen gehen möchte. Dennoch bin ich aus den unterschiedlichsten Gründen auf das Land aufmerksam geworden und spätestens die Bilder auf Google haben mein Interesse dann so sehr geweckt, dass mir das Land nicht mehr aus dem Kopf ging und ich kurzerhand beschloss, mir für vier Tage einen Eindruck zu verschaffen.
Die Hauptstadt Tirana
Tirana ist die Hauptstadt Albaniens. Die Einwohnerzahl kann sich durchaus sehen lassen: War sie 2011 bei circa 687.000, wurden 2016 bereits über 800.000 Einwohner verzeichnet.
In den Top-10-Listen der sehenswertesten Welt-Metropolen wirst du Tirana jedoch nach wie vor vergeblich suchen. Nicht sonderlich verwunderlich, denn die vergangenen Jahrzehnte unter dem kommunistischen Regime haben aus der Hauptstadt (angeblich) eher einen düsteren Ort mit ganz viel Armut gemacht.
Als 1992 der Kommunismus zusammenbrach und die Übergangszeit (in welcher sich das Land nach wie vor befindet) zu einer demokratischen Regierung begann, verschlimmerte sich die Situation zunächst ein wenig.
Seit 2000 verbesserte sich die Lage offensichtlich zusehends und mittlerweile ist auch davon auszugehen, dass es in der Stadt überall durchgängig Strom und Wasser gibt. Bedenklich oder schön? – So and so. Mit unserem Leben in unserem schön strukturierten, durchorganisierten und wohl behüteten Land, in dem alles immer funktioniert und in welchem jeder so seine eigenen Luxusproblemchen hat, aber kaum zu vergleichen. Aber genau darin liegt der Reiz.
Tirana – 9 Gründe, warum diese Stadt einen unglaublichen Reiz auf mich ausübte
Die Pyramide mitten in der Stadt
Wo außer in Ägypten kann man Pyramiden besichtigen? – Richtig, in Tirana. Diese Pyramide ist jedoch ganz anders als du dir eine typische Pyramide vorstellen würdest.
Zum Zeitpunkt ihres Baus war sie als Museum für den Diktator gedacht. Damals prangte noch ein großer roter Stern auf der Spitze der Pyramide. Heute ist sie ein mit Graffiti besprühtes Überbleibsel der dunklen Vergangenheit und dient als Kunst- und Ausstellungsraum.
Kräfte tanken und ausspannen im Parku i Madh, dem Großen Park
Es ist zwar damit zu rechnen, dass man bei gutem Wetter und am Wochenende den Park nicht ganz für sich allein hat, weil die Einwohner Tiranas den Park nutzen, um einen Spaziergang oder ein Picknick zu machen oder mit ihren Kindern zum Spielen hier her kommen, dennoch ist das Areal ganz wundervoll hergerichtet.
Im Zentrum befindet sich sogar ein künstlich angelegter See und zahlreiche Cafés laden dazu ein, ganz entspannt das Treiben im Park zu beobachten.
Vergangene Exklusivität und Wohlstand im Blloku-Viertel
In diesem Viertel wohnten Enver Hoxha und seine Anhänger. Während es früher undenkbar war, auch nur in die Nähe der Villa zu gelangen – ‚normalen‘ Albanern war der Zugang zu diesem Viertel verwehrt – kannst du heute ganz entspannt hier durch spazieren. Entspannt vor allem auch deswegen, weil es hier zahlreiche Straßen gibt, die aufgrund der vielen Bäume, Restaurants und Cafés geradezu zum Flanieren einladen. Das Viertel schließt mehr oder weniger direkt an den Park an.
Graue „Betonpocken“, die die Stadt und Landschaft verunstalten
Überall sind sie zu sehen. Sie sprießen wie Pilze aus dem Boden und sind Zeugnisse längst vergangener Zeiten. Als „Objekt 0774“ im Militär bekannt wurden die Bunker unter der Herrschaft Hoxhas gebaut. Sie entstanden aufgrund seiner Paranoia vor Feinden, die das Land überfallen, einnehmen und zerstören wollten. Feinde, die in Wirklichkeit nie kamen. Der ursprüngliche Gedanke Hoxhas war der, einen Bunker für jeweils vier Albaner zu bauen. Ob dies tatsächlich der Fall ist, ist nicht erwiesen. Fakt ist jedoch, dass sie tatsächlich überall zu finden sind und entweder als Kuhstall oder Touri-Attraktion dienen.
Skenderbeg-Platz und Skenderbeg
Mit Transfermöglichkeiten, auf die du beispielsweise in europäischen Großstädten häufig angewiesen bist, weil es undenkbar wäre, von einem Ort zum nächsten zu laufen, brauchst du dich in Tirana nicht auseinanderzusetzen, denn du brauchst sie schlichtweg nicht. Um Tirana zu entdecken, genügt es, ein paar gute Schuhe anzuziehen und die Stadt zu Fuß zu besichtigen. Als Ausgangspunkt bietet sich der Skenderbeg-Platz an. Ein Stadtplan oder GoogleMaps hilft, um sich in der Stadt zurechtzufinden. Und falls doch etwas schiefgehen sollte, gibt es zahlreiche hilfsbereite Albaner, die dich gerne unterstützen.
Und wer war nun dieser Typ, dieser Skanderbeg? – Ganz einfach. Das kannst du eigentlich schon allein aufgrund des Reiterdenkmals, das ihm auf dem Skanderbeg-Platz gewidmet ist, erahnen: der Nationalheld des Landes. Er hatte es ermöglicht, albanische Stämme zu vereinen und sich mit Erfolg der osmanischen Besatzung entgegenzustellen. Angeblich – so las ich in einem Artikel im Internet, aber diesen stehe ich nach weniger als 24 Stunden in Albanien mittlerweile sehr skeptisch gegenüber – ist es auch ihm zu verdanken, dass die Albaner solch eine Toleranz gegenüber Religionen haben.
Könnte zutreffen, denn auch wenn Schätzungen zufolge circa fünfzig Prozent der Bevölkerung dem Islamischen Glauben angehören und nur circa 35 Prozent römisch-katholisch oder orthodox sind, hatte ich bisher nicht den Eindruck, mich in einem muslimischen Land zu befinden: Alkohol gibt es überall, Frauen sind nicht verschleiert und die Religion ist irgendwie so gar kein Gesprächsthema, sondern erscheint eher pragmatisch als tatsächlich gelebt.
Die Ethem Bey Moschee
Die Moschee befindet sich direkt am Skenderbeg-Platz. Sie ist deswegen so besonders, weil nicht einmal Enver Hoxhas es sich wagte während seines Vorhabens, Albanien zu einem atheistischen Staat zu erklären, diesen Bau zu zerstören. Die Moschee wurde lediglich geschlossen. Außerhalb der Gebetszeiten kannst du die Moschee problemlos besichtigen.
Die Gastfreundschaft in Albanien
Als ich am späten Nachmittag in mein Hotel eincheckte, regnete es in Strömen. [kleiner Wetter-Exkurs: Während die Wetter-App ein „leichtes Gewitter“ prognostiziert hatte, glich mein Eindruck eher einem plötzlich eintretenden Monsun-Regen-Guss in Thailand, denn genauso groß waren plötzlich die Wasserpfützen auf den Straßen und es sah nicht so aus, als wollte es jemals wieder aufhören.] Ich bezog mein Zimmer, organisierte mich und wollte mich (eigentlich ja nicht, wegen des Regens) noch einmal aufmachen, um ein paar Besorgungen zu machen.
Während ich schon an der Türschwelle des Hotels war, rief mir der junge Herr an der Rezeption hinterher und drückte mir mit den Worten „You cannot go without umbrella“ einen Regenschirm in die Hand.
Binnen kürzester Zeit hatte ich im Supermarkt, beim Bäcker und beim Obsthändler eingekauft, die mir schließlich nicht nur die besterhaltenen Früchte aus dem Sortiment heraussuchten, sondern mir auch Tipps geben wollten, was Angebote (zwei Beutel Milch zum Preis von einem – aber mit zwei Liter Milch an vier Tagen konnte ich leider gar nichts anfangen) oder die Brotauswahl anging. Nicht notwendig zu erwähnen, dass ich beim Bäcker kein einziges Wort verstand und freudig nickte, was wiederum zu einem ausgelassenen Lachen meines Gegenübers führte.
Nach meiner kleinen Shoppingtour begab ich mich auf den Rückweg zu meiner Unterkunft, jedoch nicht ohne in einer Bar noch einen Tee einzunehmen. Da das Wlan gerade nicht funktionierte, legte mir der Kellner kurzerhand sein Handy auf den Tisch, erstellte einen Hotspot, verschaffte meinem Handy Zugang zu diesem und ließ mich mit meiner Internetverbindung zurück, ohne auch nur ein einziges, weiteres Mal nach seinem Handy zu schauen.
Zwei Stunden Albanien. Drei kleine Geschichten, die das Leben schreibt. Soll ich dir noch mehr über Gastfreundschaft in Albanien erzählen?! 😉
Okay, komm‘, eine geht noch: Heute Morgen brach ich gegen 9 Uhr bei meiner Unterkunft zu meinem Stadtspaziergang auf. Zehn Minuten brauchte ich zum Skenderbeg-Platz, der Moschee und dem Clock Tower. Dass die Moschee ab 9 Uhr geöffnet haben soll, stimmte wohl nicht ganz und so stand ich vor verschlossenen Türen. Aufgrund meiner Planlosigkeit, die mir offensichtlich ins Gesicht geschrieben stand, wurde ich angesprochen, erhielt von meinem Gegenüber die Information, dass die angegebenen Uhrzeiten nicht stimmen würden und die Moschee erst gegen 10 Uhr öffnen würde. Es stellte sich heraus, dass mein Gegenüber tour guide war. Da mir aber nicht nach einer Tour war, wir aber sofort ins Gespräch kamen, entschlossen wir uns zehn Minuten und eine gemeinsame Zigarette später, kurzerhand einen Kaffee um die Ecke zu trinken. Einem ziemlich ausgedehnten Kaffee, bei dem ich aber wahnsinnig viel über das Land und seine Gepflogenheiten lernte.
Die Unkompliziertheit der Stadt
Am gestrigen Mittag hatte mich der Security-Beamte am Frankfurter Flughafen, mit dem ich an der Gepäckdurchleuchtung ins Gespräch gekommen war, noch gewarnt, dass Albanien gefährlich sei und dass ich als Frau außerordentlich vorsichtig sein müsse.
Heute Nachmittag zog ich lange durch ein Viertel, das un-touristischer nicht sein könnte und hatte weder das Gefühl, angestarrt zu werden, noch dass mir jemand etwas aufschwatzen wollte.
Das Gegenteil war der Fall: Ich streifte in aller Seelenruhe durch Super- und Obstmärkte, wurde zwar gefragt, ob ich Hilfe bräuchte, aber nach einem Kopfschütteln und einem netten „No, thank you“ ließ man mich in Ruhe.
Auch am Abend – es war ungeplant, aber ich kam einfach in der Bar zu spät los – als es bereits dunkel war und ich die paar hundert Meter zu meiner Unterkunft ging, hatte ich keine Sekunde das Gefühl, mich unsicher fühlen zu müssen: Menschen saßen in den Cafés, auf Hockern am Straßenrand, liefen mir entgegen, Blicke trafen sich kurz, verloren sich wieder. Es war fast so, als bemerkte man mich nicht und, glaub‘ mir, dieses Gefühl in einem muslimischen Land ist durchaus etwas Positives.
Natürlich solltest du nicht völlig achtlos durch die Straßen ziehen. Aber das solltest du sowieso nirgendwo, auch nicht in Deutschland.
Besondere Aufmerksamkeit solltest du statt dessen aber den Straßen und Bordsteinen widmen, denn ein Schlagloch reiht sich an das nächste, die Bodenplatten sind teilweise nicht richtig fest und die Bordsteine unterschiedlich hoch. Ergo, die Straßen fressen Schuhe. Ihr Lieblingsessen sind dabei wahrscheinlich Pumps und sämtliche andere Absatzschuhe. Je dünner der Absatz, desto leckerer. 😀
Exkursionen ins Umland
Tirana eignet sich perfekt, um einige Ausflüge in das Umland zu machen. Leih‘ dir einfach ein Auto und los geht’s. Von meinen Ausflügen werde ich dir aber frühestens morgen Abend berichten, denn morgen Früh wird es nämlich erst los gehen. Dann habe ich einen Leihwagen. Wohin es gehen wird, weiß ich noch nicht, denn dies hängt maßgeblich davon ab, wann ich aufstehen werde. Außerdem möchte ich gerne in aller Ruhe das Frühstück genießen, bevor ich mein Auto in Empfang nehme.
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Wenn du mehr Bilder von Tirana sehen möchtest, klicke auf die Bildergalerie über Tirana, in welcher ich alle meine Bilder von heute zusammengestellt habe.
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