Die Fluggesellschaft Sky Airline ist eine chilenische Fluggesellschaft, die 2001 gegründet wurde. Sie zählt neben LATAM, Viva Air, LAN und einigen anderen zu den Billigflugairlines von Südamerika.
Ihren Sitz hat die Fluggesellschaft Sky Airline in Santiago de Chile. Der Großteil der 21 Flugzeuge, die zur Flotte von Sky gehören, fliegt dabei Ziele in Chile an. Aber auch andere Länder, wie Argentinien (Buenos Aires, Mendoza, Cordoba), Peru (Lima, Cusco, Arequipa, Trujillo, Iquitos, etc.) Montevideo in Uruguay oder einige Städte in Brasilien werden von der Fluggesellschaft Sky Airline angeflogen.
Da mir die Fluggesellschaft Sky Airline völlig neu war, ich lediglich in Erfahrung bringen konnte, dass sie von Skytrax, einer Firma, die jährlich Preise für die besten Fluggesellschaften der Welt vergibt, 2018 als beste Billigfluggesellschaft Südamerikas ausgezeichnet wurde, habe ich mich kurzerhand dazu entschieden, meinen eigenen Erfahrungsbericht zu verfassen.
Der Buchungsvorgang der Fluggesellschaft Sky Airline
Der Buchungsvorgang ist prinzipiell selbsterklärend: Du gehst auf die Homepage der Fluggesellschaft. Um den Buchungsvorgang in Englisch durchführen zu können, gibt es oben rechts auf der Homepage die Möglichkeit, Englisch auszuwählen. Läuft bei dir im Browser der Google Übersetzer im Hintergrund, kannst du dir natürlich automatisch deine eigene ausgewählte Sprache anzeigen lassen.
Für die Tarife bei der Flugbuchung hast du drei Auswahlmöglichkeiten: Zero (keine zusätzlichen Kosten), Plus (zzgl.: 43 USD) und Full (zzgl.: 88 USD). Während du bei Zero nur mit Handgepäck reist, kannst du bei Plus Handtasche, Handgepäck und einen 22kg schweren Koffer mitnehmen, einen Standard-Sitzplatz auswählen und weitere Dienste hinzufügen kannst, hast du beim Full-Tarif die Möglichkeit, zwei Gepäckstücke einzuchecken, jeden Sitzplatz auszuwählen und die Daten des Fluges zu ändern.
Schon bei der Buchung kannst du deinen Sitzplatz auswählen und erhältst – je nach Tarif, den du gewählt hast – eine Übersicht über die Kosten des jeweiligen Sitzplatzes. Hier werden natürlich auch kostenlose Sitzplätze angezeigt.
Die Bezahlung bei Sky Airline geschieht entweder per Kreditkarte, Debitkarte oder über ein chilenisches Konto.
Die Preise der Fluggesellschaft Sky Airline
Mit der Fluggesellschaft Sky Airline kannst du ab umgerechnet circa 25 Euro (einfacher Flug) innerhalb Chiles fliegen. Mein Flug von Lima nach Arequipa und zurück kostete mich im Plus-Tarif hin und zurück 108 Euro.
Online-Checkin der Fluggesellschaft Sky Airline
Der Online-Checkin der Fluggesellschaft Sky Airline funktionierte ab 24 Stunden vor Abflug reibungslos über die Homepage. Wie bei jeder anderen Airline auch kannst du mit dem Buchungscode einen Online-Checkin durchführen und ggf. auch noch etwas an deinem Sitzplatz ändern. Auch hier gilt: Je nach Sitzplatz musst du Geld bezahlen.
Die Fluggesellschaft Sky Airline: Meine Flugstrecken
Ich bin während meines langen Wochenendes in Arequipa zwei Mal mit Sky Airline geflogen.
#1 Die Flugstrecke Lima – Arequipa
Flug in Stichpunkten:
Geplanter Abflug: 09:40 Uhr
geplante Ankunft: 11:15 Uhr
Tatsächlicher Abflug: 09:50 Uhr (Bewegung auf das Rollfeld), 10:15 Uhr (Abflug)
tatsächliche Ankunft: 11:20 Uhr
Check-In-Vorgang: 3 geöffnete Schalter
Versorgung an Bord: kaufbare Snacks und Getränke
#2 Die Flugstrecke Arequipa – Lima
Flug in Stichpunkten:
Geplanter Abflug: 21:20 Uhr
geplante Ankunft: 22:55 Uhr
Tatsächlicher Abflug: 21:10 Uhr starteten wir am Gate und 21:19 Uhr hoben wir ab (kein Scheiß!)
tatsächliche Ankunft: 22:36 Uhr
Check-In-Vorgang: 4 geöffnete Schalter
Da zwei Flüge nun wahrlich nicht repräsentativ sind, kann ich dir vermelden, dass auch meine Kollegen – wir waren zusammen in Lima auf einer Tagung und hatten nach der Tagung Feier- und Brückentag – an diesem Wochenende mehrfach, an unterschiedlichen Tagen und zu den unterschiedlichsten Uhrzeiten sowohl nach Arequipa als auch nach Cusco geflogen sind. Bei keinem der angetretenen Flüge kam es zu einem Ausfall oder nennenswerten Verspätungen.
Fliegen mit der Fluggesellschaft Sky Airline – mein Fazit
Was meinen zweiten Flug (Arequipa – Lima) angeht, so hatte ich ehrlich gesagt schon ein klein wenig Bauchschmerzen, denn ich musste nach geplanter Ankunft (23 Uhr) in Lima ja meinen Flug von Lima nach Guatemala (4 Uhr) bekommen. Mir war klar, würde der Flug von Arequipa nach Lima nur eine kleine Verspätung haben, würde ich meinen Flug nach Guatemala problemlos bekommen.
Würde er jedoch annulliert, hätte ich durchaus ein Problem, was eine Rückreise nach Guatemala anging. Diese Bauchschmerzen, die einzig und allein darauf zurückzuführen waren, dass ich selbst die Fluggesellschaft nicht kannte, waren aber völlig unbegründet. Denn ich kam überpünktlich am Flughafen Lima an und hatte bereits um 23:11 Uhr schon mein Gepäck für den Flug nach Guatemala eingecheckt – Zeit, um Blogbeiträge im Akkord zu verfassen. 😉
Es mag sein, dass die Fluggesellschaft Sky Airline in Europa völlig unbekannt ist und daraus eine gewisse Unsicherheit besteht, was die Buchung eines Tickets bei dieser Fluggesellschaft angeht. Ich habe die Fluggesellschaft jedoch als sehr professionell und sehr zuverlässig erlebt. Für die Wartezeit auf dem Rollfeld und daraus resultierenden Verspätung konnte sie aufgrund des allgemein hohen Flugverkehrsaufkommens am Flughafen in Lima nichts.
Bist du schon einmal mit Sky Airline geflogen? Welche Erfahrungen hast du gemacht?
Brauchst du ein paar Ideen für eine Reise durch Peru?! – Auf meinem Blog habe ich zahlreiche Informationen für Sightseeing in Lima oder einen Besuch des Stadtteils Barranco. Dort findest du ebenfalls alle meine einzelnen Reisestationen zu meiner vergangenen Backpackingreise durch Peru und eine Packliste für 4 Wochen. Auch Informationen über meinen Aufenthalt in Arequipa und meinen Besuch im Colca-Tal kannst du dort nachlesen.
Ein Transit am Flughafen Lima klingt verlockend, oder?! Mal schnell ein bisschen Zeitvertreib während eines längeren Transits und die Hauptstadt Perus besuchen?! – Ein absoluter Traum, oder?! Die Aktion kann jedoch zum Alptraum werden, wenn du bei einem Transit am Flughafen Lima nicht ein paar Dinge, vor allem zeitlicher Natur, beachtest. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass du deinen Anschlussflug verpasst, ist in der Tat wahnsinnig groß.
Vom Flughafen Lima nach Miraflores
Auch wenn der Name des Flughafens vermuten lässt, dass dieser im Zentrum der Hauptstadt Perus liegt und damit sämtliche Sehenswürdigkeiten in greifbarer Nähe zu sein scheinen, ist dem nicht so. Denn Der Flughafen Lima liegt im Stadtbezirk Callao und nicht in Lima selbst. Callao gehört als Hafenstadt zwar mittlerweile zu Lima, aber sie liegt 17 Kilometer entfernt von Lima, dem touristischen Zentrum von Lima. Die durchschnittliche Fahrt vom Flughafen Lima nach Miraflores dauert 45 Minuten – bei wenig Verkehr.
Bei einem erhöhten Verkehrsaufkommen, mit welchem du in der Zeit von 6 bis 20 Uhr (!!!) rechnen musst, kann eine Fahrt nach Miraflores gut und gerne einmal eineinhalb bis zwei Stunden dauern.
Glaub‘ mir, ich weiß, wovon ich spreche, denn mehrmals war ich bisher sowohl privat als auch beruflich in Lima. Und abgesehen von einem einzigen Mal, einer Ankunft um 21 Uhr am Flughafen Lima, brauchte ich immer mindestens eineinhalb Stunden nach Miraflores.
Hast du also nicht gerade mindestens sechs Stunden Transit am Flughafen Lima, solltest du im Hinblick auf die übergroße Wahrscheinlichkeit, dass du deinen Anschlussflug verpasst, auf einen Besuch der Stadt verzichten.
Der Flughafen Lima
Ein längerer Aufenthalt am Flughafen Lima muss aber keineswegs unangenehm sein. Im Vergleich zu anderen Flughäfen auf dieser Welt – ich denke gerade an eine Nacht, die ich am Flughafen in Boston verbracht habe, die ich als absoluten Horror in Erinnerung habe oder einen längeren Transit in El Salvador, dessen Flughafen ich als den ungemütlichsten Flughafen in ganz Zentralamerika empfinde – ist der Flughafen in Lima vergleichsweise angenehm.
Du findest dort – sowohl vor der Immigration/Security als auch danach – nicht nur eine Vielzahl an Cafés und Restaurants, die durchgehend nachts geöffnet haben – sondern auch genügend Sitzgelegenheiten zum Ausruhen und Füße Hochlegen, Shoppingmöglichkeiten, um dir die Langeweile zu vertreiben und Möglichkeiten, dein Gepäck abzugeben, so dass du während deines Transits nicht darauf aufpassen musst. Abgesehen davon ist der Gate-Bereich mit ausreichend Steckdosen ausgestattet und du erhältst eine Stunde einen kostenfreien und schnellen Wifi-Zugang.
Tipp: Gehst du zu Starbucks im ersten Obergeschoss (vor der Immigration), erhältst du beim Kauf eines Getränks mit deinem Bon die Zugangsdaten zum Wlan. Dieses ist nicht nur zeitlich unbegrenzt, sondern auch schnell. Dort sitze ich übrigens gerade und tippe diesen Blogbeitrag. 😉
Zugegeben, der Flughafen Lima ist nicht der Flughafen Singapur – es gibt keine parkähnlichen Grünflächen und die Lounges sind nur dann verfügbar, wenn du die entsprechenden Meilen auf deinem Konto hast – aber er ist immerhin so gemütlich, dass ich mehrfach auf Rückflügen nach Guatemala absichtlich auf einen nächtlichen Zwischenstopp im Zentrum Limas verzichtet habe.
Während meines letzten Aufenthaltes in Arequipa beispielsweise legte ich meinen Flug mit Sky Airline von Arequipa nach Lima auf eine Ankunft in Lima um 23 Uhr. Meine Weiterreise nach Guatemala sollte um 4 Uhr morgens erfolgen. Bei jedem anderen Flughafen in Süd- oder Mittelamerika hätte ich es vorgezogen, einen Tag früher an den Ort der Weiterreise zu fliegen, um eine Nacht in der entsprechenden Stadt zu verbringen, um morgens dann den Weiterreise-Flug anzutreten. In Bezug auf Lima stellte dies – vom Aspekt des nicht vorhandenen Schlafs mal abgesehen – kein weiteres Problem für mich dar.
Ich stellt mich ein auf Kaffee bei Starbucks und Co., mitternächtliche Snacks bei Whatever, Window-Shopping und Verfassen von Blogbeiträgen vor dem Gate.
Mehr als 6 bis 8 Stunden Transit am Flughafen Lima?
Du hast mindestens 6 bis 8 Stunden Transit am Flughafen Lima und möchtest Miraflores einen Besuch abstatten? Es ist dir egal, dass dies bei einem Transit von sechs Stunden zwar durchaus machbar ist, dass du im schlimmsten Fall vier Stunden Fahrtzeit hinter dich bringen musst, sich die zwei bzw. zweieinhalb Stunden in Miraflores kaum lohnen werden und diese Aktion – je nach Verkehrsmittel – ordentlich ins Geld geht?
Gut, dann beschreibe ich dir nun, wie du am besten vom Flughafen Lima nach Miraflores gelangst. 😉
Transport vom Flughafen Lima nach Miraflores
Grundsätzlich hast du mehrere Möglichkeiten, um vom Flughafen Lima nach Miraflores zu gelangen. Ich beschränke mich auf die drei Möglichkeiten, von denen ich allerdings bisher nur zwei selbst vom Flughafen aus ausprobiert habe: Taxi, Uber und Airport Express.
Taxi
Solltest du dich für ein Taxi entscheiden, achte bitte darauf, dass es sich um ein registriertes Taxi handelt. Registrierte Taxis haben folgende Namen: Taxi365, Taxi Directo oder Taxi Green.
Die nicht registrierten Taxis haben einen sehr schlechten Ruf, weil auf diesen Fahrten immer wieder Überfälle stattfinden oder falsche Versprechungen in Bezug auf den Fahrpreis gemacht werden. Lass‘ dich bei diesen Taxis also nicht durch das Angebot, die Fahrt koste lediglich 40 Soles in Versuchung bringen.
Bei einem registrierten Taxi musst du für eine Fahrt 60 bis 70 Soles (mindestens 16 Euro) einkalkulieren.
Airport Express
Eine wirklich günstige Alternative, um vom Flughafen Lima nach Miraflores zu gelangen ist eine Fahrt mit dem Airport Express Lima. Dieses Busunternehmen hat mehr als 60 Abfahrten täglich und 7 Haltestellen, die den Flughafen mit Miraflores verbinden. Alle Busse sind mit Fernsehern, Ledersesseln, USB-Steckdosen und kostenlosem Wifi ausgestattet.
Und das Beste: Das Ticket kostet dich lediglich 8 USD (hin und zurück: 15 USD). Du kannst das Ticket für den Airport Express entweder vorab online bestellen oder am Flughafen kaufen.
Uber
Eine etwas günstigere Alternative zum Taxi ist es, ein Uber zu nehmen. Das Problem bei Uber besteht jedoch darin, dass du deinen Uber-Fahrer vor dem Flughafen treffen werden musst, denn Uber darf den Flughafen Lima aufgrund diverser Vorfälle nicht mehr befahren.
Wenngleich ich diese Anschuldigungen nicht bestätigen kann – ich bin mehrfach mit Uber durch Lima gefahren, jedoch allerdings nie vom Flughafen in die Hauptstadt! – so kann ich dir nicht uneingeschränkt dazu raten, tatsächlich ein Uber zu bestätigen, weil eben die offizielle Meinung eine andere ist.
Theoretisch wäre es denkbar, dass du dir mittels des zur Verfügung stehenden Wifis am Flughafen Lima ein Uber bestellst und dem Fahrer mitteilst, ihn vor dem Flughafen zu treffen. Am Eingang hast du jedoch keine Internetverbindung mehr und kannst daher auch nicht verfolgen, wann dein Uber eintrifft bzw. ob es überhaupt eintrifft.
Hattest du schon einmal einen längeren Transit am Flughafen Lima? Was hast du gemacht? Bist du am Flughafen geblieben oder bist du in die Stadt gefahren?
Meine bisherigen Reisestationen in Peru in der Übersicht
Erfahrungsbericht Ausflug ins Colca-Tal – to do or not to do
Meinen Aufenthalt in Arequipa wollte ich deswegen auf mehrere Tage erweitern, weil ich noch einen Ausflug ins Colca-Tal unternehmen wollte. Die Bilder des Canyons, die ich im Internet gesehen hatte, fand ich als so unglaublich schön, dass es mir nicht nehmen lassen wollte, diese Landschaft mit meinen eigenen Augen gesehen zu haben.
Dass es sich dabei aber um den mitunter nervigsten und vor allem nervenaufreibendsten Tag auf Reisen handeln und ich diesen Tagesausflug schon währenddessen, vor allem aber hinterher sehr kritisch hinterfragen würde, darauf war ich nicht vorbereitet.
Aber der Reihe nach…
Das Colca-Tal und der Colca Canyon in Peru
Das Colca-Tal in Peru ist eine riesige Schlucht, die nördlich von Arequipa verläuft. Während einer Fahrt durch das Colca-Tal befindest du dich auf den unterschiedlichsten Höhen, auf die höchsten 5.000 Höhenmeter gelangst du jedoch nicht. Und das ist auch gut so, denn dort liegt ordentlich Eis und Schnee.
Das Colca-Tal selbst liegt dabei auf einer Höhe von knapp 3.300 Metern, während der Colca Canyon „nur“ knapp 1.800 Meter tief ist. Mit dieser Tiefe ist er der zweittiefste Canyon der Welt – mit seinen 5.500 Meter Tiefe handelt es sich bei dem Yarlung Tsangpo Grand Canyon in Tibet um den tiefsten Canyon der Welt.
Höhepunkt beim Besuch des Canyons in Peru ist dabei der Cruz del Condor, das Kreuz des Kondors, einem Ort, an welchem Kondore die morgendliche Thermik nutzen, um über dem Canyon zu kreisen.
Ausflug ins Colca-Tal ab Arequipa
Prinzipiell hast du mehrere Möglichkeiten, einen Ausflug ins Colca-Tal zu unternehmen:
Du kannst eine Ganztagestour (50 Soles) unternehmen, zwei Tage oder bis zu vier Tage zum Trekking bleiben. Aufgrund der Tatsache, dass es zahlreiche Touranbieter in Arequipa gibt und die Touren täglich starten, ist eine Vorab-Buchung über einen Anbieter im Internet nicht notwendig. Dieser nämlich wird dir nur ordentlich Provision drauf schlagen.
Für meinen Ausflug ins Colca-Tal hatte ich mich für die Tagestour entschieden – aus zwei Gründen: Mein Aufenthalt in Lima, der beruflicher Natur war, war sehr anstrengend und ich wollte daher nicht auf einem wahrscheinlich unbequemen Bett in einem kalten Haus bei einer Familie im Colca-Tal nächtigen, sondern zog ein gutes Hotel-Bett vor. Durchaus ziehe ich Erlebnisse dieser Art auf meinen Reisen vor, aber das es sich nicht ausschließlich um eine private Reise handelte, war das ein bisschen anders.
Aufgrund der Kälte, die mir bereits in Lima ordentlich zu schaffen machte, stand mir nicht der Sinn nach einem ausgiebigen Trekking durch das Colca-Tal, was bei jeder anderen Tour inbegriffen gewesen wäre. Ich wollte den Canyon sehen. Ich wollte Kondore sehen. Und dann wollte ich mich bitteschön in mein heimeliges Bettchen kuscheln, entspannen und am nächsten Tag noch ein gemütliches Sightseeing in Arequipa unternehmen.
Ausflug ins Colca-Tal in Stichpunkten:
-Abfahrt zwischen 2:30 und 3:30 Uhr – je nach Lage der Unterkunft
-Kosten: 50 Soles
Im Preis enthalten:
-Guide
-Transport
-Frühstück in Chivay
Nicht enthalten:
-Ticket in den Nationalpark (70 Soles)
-Verpflegung
-Eintritt in die Therme und auch sonst alle weiteren Aktivitäten
-Absetzen vor der Unterkunft
Station #1: Chivay
Gegen 06:30 Uhr erreicht der Bus mit den zwanzig Teilnehmern das Tickethäuschen, in welchem die Tickets für den Nationalpark verkauft werden. Danach geht es 5 Minuten weiter in das Dorf Chivay, in welchem das Frühstück eingenommen werden soll.
Ob das, was uns dort vorgesetzt wird, wirklich unter Frühstück läuft, ist äußerst fragwürdig; es handelt sich um zwei kleine, halb vertrocknete Brötchen, ein bisschen Butter und Marmelade. Das heiße Wasser für Tee ist leider nicht mehr allzu warm – Kaffeepulver gibt es erst auf Nachfrage. Und während ich so das Instantkaffee-Pulver in das lauwarme Wasser in meiner Tasse rühre, frage ich mich unweigerlich, ob das Wasser wenigstens richtig abgekocht ist…
Nach dem Frühstück geht es weiter ins Zentrum des Ortes. Chivay liegt auf 3.500m und ist sozusagen die Hauptstadt dieser Region. Es ist super kalt und wirklich viel sehe ich vom Ort nicht. Es ist der Umschlagplatz der ganzen Touri-Touren. Mehrere Transporter reihen sich auf der Hauptstraße ein; einige Minuten nach unserer Ankunft gesellen sich auch zwei mittelgroße Reisebusse hinzu.
Station #2: Maca
Nach zwanzig Minuten Fahrt erreichen wir um 7:35 Uhr unsere zweite Station: Maca, ein kleines Dorf mit einer Kirche. Wer sich hier mit Kleidung eindecken will, kann das tun. Außerdem gibt es hier den Colca Sour zu verköstigen, ein Getränk ähnlich dem Pisco Sour, allerdings mit der Frucht der Kakteen.
Allein schon das Wort sour lässt auf den Geschmack schließen. Beim Kosten der Frucht zieht es mir jedoch erst einmal alles zusammen. Saurer als jede Zitrone. Soll aber gesund sein, viel Vitamin C enthalten und bei Darmproblemen helfen. Naja, warten wir mal ab, ob das noch nötig sein wird… ich denke an meinen Kaffee von vor circa einer halben Stunde zurück.
Nach der kurzen Einführung in Colca Pisco erhalten wir die Möglichkeit, 15 Minuten über den Markt von Maca zu laufen, um uns dort mit schönen Souvenirs einzudecken.
Ich muss grinsen, während ich außerhalb der Dorfstraße in das Tal hinunterschaue. Auf geht’s zur Kaffeefahrt! 😀
Station #3: Mirador del Condor
Es ist 8 Uhr, als wir in Maca aufbrechen. Angeblich eine gute Zeit, denn die Luft ist zwischenzeitlich wärmer und das würde die Chancen erhöhen, einen Kondor zu sehen. Diese Vögel mit einer Flügelspannweite von 2 bis 3 Metern nämlich nutzen die morgendliche Thermik für ihre Futtersuche im Colca-Tal.
Eine Stunde sind wir vor Ort – und überraschenderweise wahnsinnig erfolgreich. Ich bin fasziniert von den Vögeln. Auch der Anblick des riesigen Canyons, der sich da vor mir auftut, ist atemberaubend. Eine riesige Felswand. Über 5.000 Meter Höhe. Ganz oben siehst du Eis und Schnee. Der Wind pfeift ordentlich am Rand des Canyons. Und dann kommt der nächste Kondor angeschossen. Ich habe Mühe, ihn mit meiner Kamera einzufangen. Wahllos draufhalten hilft! ;-D
Trotz der zahlreichen Menschenmassen, die sich an diesem Ort befinden, bin ich Dank den Stöpseln in meinen Ohren in der Lage, sie auszublenden. Ich setze mich auf den Rand eines Mäuerchens, lasse alle Menschen im wörtlichen Sinne hinter mir und blick auf den Canyon hinaus. Wow!
Station #4: Pinchollo
Kurz hinter Pinchollo befindet sich ein Mirador. Im Dorf selbst halten wir nicht an, sondern fahren 10 Minuten weiter bis zu einem Mirador. Der Ausblick ist fast genauso cool wie der vor dem Canyon – und hey, surprise, surprise – eine Eisverkäuferin mit selbst hergestelltem Eis gibt‘s dort zufällig auch.
Sie hat verschiedene Sorten vorbereitet, die du für 2 Soles verköstigen kannst. Eis – da sag‘ ich doch nicht nein! Es lebe die Kaffeefahrt!
Station #5: Mirador de Antahuilque
Auch beim Fotostopp am Mirador de Antahuilque handelt es um eine Szene mit Blick auf den Canyon in der Ferne und die von Menschenhand angelegten Felder.
Station #6: Yanque
Yanque selbst ist nicht unsere Station, wenngleich ich dies beim Passieren des Dorfes schon ein wenig bedauere, denn das Dörfchen sieht niedlich aus. Das Ziel des Busses sind die Termalbäder, die circa 5 Minuten außerhalb von Yanque liegen.
Wer nicht baden will (der Eintritt in die Thermalbäder kostet 15 Soles), kann hier Ziplining (50 Soles) machen, Kayak fahren (35 Soles) oder eine kleine Runde auf einem Boot für bis zu 8 Personen drehen (15 Soles pro Person).
Vergeblich suche ich nach einem Schattenplatz an den Ufern des Flusses. Die Sonne brezelt hier oben ganz schön runter. Meine Augen brennen von der hohen Sonneneinstrahlung.
Was soll’s, denke ich. Ich pushe meine Karotin-Werte und setze mich in die Sonne. Vom Ufer des Flusses aus verfolge ich einerseits das Treiben auf dem Fluss und andererseits das Herumgehüpfe in den Thermalbädern.
Als mein Blick nach oben auf die Brücke schweift, wo unser Bus geparkt ist, zähle ich zwei mittelgroße Reisebusse und 14 Transporter, die jeweils bis zu 20 Personen transportieren können.
Stationen #7 bis #9: Patapampa, Pampa de Toccra und Patahuasi
Die Stationen 7 bis 9 befinden sich innerhalb weniger Fahrminuten direkt hintereinander. Es handelt sich einerseits um einen Blick auf die Vulkanketten, welche das Colca-Tal umgeben, um eine Herde wilder Alpacas und eine Eiswand am Straßenrand.
Auf dem Plan des Touranbieters, den ich abfotografiert habe, sind an dieser Stelle Flamingos, Vicunas und Alpacas abgebildet.
Die Stimmung im Bus ist zu diesem Zeitpunkt eher schläfrig. Während sich eine Handvoll Peruaner noch zum Fotoshooting vor der Eiswand stürzen, sind die Alpacas und die Vulkanketten nicht von sonderlich großem Interesse, so dass sie teilweise nicht einmal mehr den Bus verlassen. Recht haben sie – mir reicht es jetzt auch wirklich.
Ausflug ins Colca-Tal – ein ganz persönliches Fazit
Ich tue mich schwer, ein aussagekräftiges Fazit abzugeben, denn ich bin äußerst zwiegespalten, was meinen Ausflug ins Colca-Tal angeht.
Dinge, die gegen einen Ausflug ins Colca-Tal sprechen
Durchaus, das Programm ist ziemlich gehetzt und zeitlich sehr gerafft. Aber ehrlich gesagt hätte ich sehr viel länger aufgrund der vielen Menschen an keinem Ort bleiben wollen.
Die Bootsfahrten bei den Thermalbädern erinnerten mich eher an die Uros villages zur Hauptsaison: Touristisch völlig überlaufen und einziges Ziel: Entertainment von Touristen, das schließlich dazu führt, dass sie Geld locker machen. Interessanterweise waren ¾ der Teilnehmer der Ausflüge an diesem Tag Peruaner.
Zu vernachlässigen ist ebenfalls nicht, dass solch ein Ausflug echt anstrengend ist. Ich war an diesem Tag über 14 Stunden unterwegs, hatte kaum geschlafen und auch die Zeiten, die ich im Bus gedöst habe, laufen ganz sicherlich nicht unter einen gesunden Schlaf. Das Resultat des Tages war, dass ich ziemlich hinüber war, als ich in meine Unterkunft zurückkehrte und nach dem Duschen direkt ins Bett fiel.
Dinge, die für einen Ausflug ins Colca-Tal sprechen
Durchaus positiv zu erwähnen ist natürlich der günstige Preis für diesen Trip. Bei umgerechnet 13,50 Euro kannst du eigentlich nichts falsch machen. Ein günstiger Preis ist jedoch auch immer einhergehend mit einem entsprechenden Rahmenprogramm, bei welchem du zahlreiche Möglichkeiten aufgezeigt bekommst, dein Geld zu investieren.
Prinzipiell ist es aber egal, wie viel Geld du für diesen Ausflug bezahlst, denn auch bei den mittelgroßen Bussen, deren Ausstattung weitaus besser ist als unser Transporter wurden dieselben Orte angefahren.
Atemberaubend schön war in jedem Fall der Colca Canyon und das Beobachten der Kondore. Bist du in der Lage, die Touristenmassen auszublenden, ist das ein ganz besonderes Erlebnis, so einen riesigen Vogel über deinen Kopf fliegen zu sehen, während du dich nahezu wortwörtlich am Rande eines Abgrundes befindest.
Auch die Landschaft, die ich während des Ausfluges gesehen habe, ist unglaublich schön. Sie wirkt komplett unberührt – und abgesehen von den wenigen Menschen, die hier leben und den vielen Touristenbussen, die hier auf der Straße rein und auf derselben wieder hinaus fahren, ist dies auch mit großer Wahrscheinlichkeit der Fall.
Es ist touristisch zwar völlig überlaufen, aber so ist das nun einmal mit wunderschönen Orten. An diesen bist du meistens nicht alleine, weil auch andere Menschen diese schön finden.
Aber vielleicht ist Peru auch mittlerweile so. Machu Picchu war bereits überlaufen, Cusco ist die Durchgangsstation schlechthin und der Titikaka-See ist nun einmal der höchste See auf dieser Welt. All das lockt Touristen an. Dem Land gönne ich das.
Ich bin dankbar dafür, dass ich Nischen gefunden habe, ein paar ruhige Momente an allen Orten genießen konnte, bin aber auch davon überzeugt, dass dies in der Zukunft nicht besser sondern eher schlimmer werden wird.
Ist das gut? Ist das schlecht? Ich habe keine Antwort auf diese Frage. Aber eine Erklärung: Wenn Reisen so günstig ist – und dieser Tagesausflug in das Colca-Tal für 50 Soles ist für nahezu jeden bezahlbar, auch für Einheimische- dann ist es keine Frage, dass dies passiert.
Du als Tourist, der dieses Land bereist, solltest dir daher vorab die Frage stellen: Möchte ich das? Kann ich damit leben? Oder ist mir das zuviel? Zuviel Kaffeefahrt? Zuviel Hektik? Oder stelle ich in den Vordergrund, ein Stück atemberaubende Naturlandschaft gesehen zu haben?
Ich habe diese Frage für mich beantwortet. Wenngleich ich mir im Vorhinein über den Kaffeefahrten-Charakter im Klaren war – ich hatte ein ähnliches Erlebnis bei meinem Tagesausflug nach Maras und Moray, wobei weitaus weniger Touristen unterwegs waren als im Colca-Tal – bin ich in froh darüber, das Colca-Tal besucht zu haben. Aber eine Wiederholung dieses Ausfluges brauche ich ganz sicher nicht.
Hast du schon einmal einen Ausflug ins Colca-Tal oder einen ähnlichen Ausflug unternommen? Wie hast du dies erlebt?
Lust auf mehr Reiseberichte über Peru? – Hier findest du meine Reisestationen in Peru in der Übersicht
Es ist nicht das erste Mal, dass ich Peru unterwegs bin – erst vergangenes Jahr war ich zum Backpacken in Peru und nahm an einer Fortbildung in Lima teil, während welcher ich unter anderem auch den Stadtteil Barranco besuchen konnte -, aber es wird ganz sicher eines der vorerst letzten Male sein, dass ich hier war. Da mir ein Ort in Peru noch fehlte, entschied ich mich, im Anschluss an meine Tagung in Lima, noch für ein ausgiebiges Sightseeing in Arequipa.
Neben der historischen Altstadt von Arequipa gibt es zahlreiche weitere Dinge, die du neben einem Sightseeing in Arequipa noch unternehmen kannst. Für alle diese Dinge findest du in meinem heutigen Beitrag die relevanten Informationen. Außerdem gebe ich dir einen Überblick über tolle Restaurants, Cafés und Unterkünfte, Infos zu Ausflugszielen von Arequipa, die Sache mit der Höhenkrankheit, praktische Reisetipps und Infos zum Flughafentransfer.
Dies wird ganz sicher ein ziemlich langer Artikel werden, aber es lohnt sich, ihn bis zum Ende zu lesen, denn am Ende steht eines fest: Dann weißt du so viel über Arequipa wie ich! 😉
Sightseeing in Arequipa
Arequipa wird auch die weiße Stadt genannt. Zurückzuführen ist dies auf die Farbe der Häuser, welche zuallermeist aus Sillar, einem vulkanischen Gestein, gebaut wurden. Der Großteil dieses Gestein stammt aus dem Arequipa Tal und entstand bei Eruptionen des Vulkans Chachani. Die Verwendung von Sillar begann in der Kolonialzeit. Du wirst Sillar daher ständig während deinem Sightseeing in Arequipa begegnen.
Plaza de Armas
Imposant ist hierbei vor allem der Plaza de Armas, das Zentrum der Altstadt von Arequipa. Wenngleich der Plaza de Armas prinzipiell wie jeder andere Stadtmittelpunkt in Süd- und Mittelamerika aufgebaut ist und mich sehr an Cusco oder Lima erinnerte, so hat mich dieser Platz doch deutlich mehr beeindruckt.
Kathedrale und Kirche von Arequipa
Auch die Kathedrale von Arequipa – die größte und wichtigste der Stadt, sie stammt aus dem 17. Jahrhundert – und die Iglesia de la Compania sind einen Besuch wert.
Monasterio de Santa Catalina
Absolutes Must See in Arequipa ist aber ganz bestimmt das Monasterio de Santa Catalina. Solltest du also nicht so viel Zeit für ein Sightseeing in Arequipa haben, diesem Kloster solltest du in jedem Fall ein wenig Zeit einräumen.
Das Kloster Santa Catalina ist riesig und wirkt wie eine Stadt in der Altstadt von Arequipa. Es ist voll mit Kapellen, Gemächern, Feuerstellen und bietet dir einen unglaublichen Einblick in das Leben der katholischen Nonnen des 16. Jahrhunderts. Jeder kleine Weg durch das Kloster Santa Catalina bietet dir dabei eine farbenfrohe Abwechslung und hinter jeder Ecke findest du ein Foto-Motiv, das noch schöner, noch farbiger und noch faszinierender ist.
Der Eintrittspreis mit seinen 40 Soles (circa 11 Euro) ist zwar zugegebenermaßen kein Schnäppchen, aber es lohnt sich.
Mercado San Camilo
Und wenn du während deines Besuchs von Arequipa noch ein wenig Einheimischen-Luft schnuppern möchtest, dann spaziere doch ein wenig durch die Fußgängerzone oder den Mercado San Camilo.
Arequipa – und die Sache mit der Höhenkrankheit in Peru
Arequipa liegt auf 2.335m. Bei dieser Höhe ist es noch recht unwahrscheinlich, dass du sofort höhenkrank werden wirst, aber es nicht ganz unmöglich. Aber gerade weil Arequipa höher als Lima und niedriger als Cusco (3.399m) liegt, du sehr wahrscheinlich über Lima in Peru einreisen wirst, bietet es sich an, auf dem Weg nach Cusco einen zwei- bis dreitägigen Zwischenstopp in Arequipa einzulegen.
Viele Reisende glauben, dass sie vor ihrem Besuch von Machu Picchu einen mehrtägigen Zwischenstopp in Cusco einlegen müssten, um sich dort höhentechnisch zu akklimatisieren. Ich persönlich denke jedoch, dass gerade das nicht notwendig ist. Denn Machu Picchu Pueblo, der letzte Ort vor Machu Picchu, in welchem du sehr wahrscheinlich übernachten wirst, liegt auf lediglich 2.040m und Machu Picchu selbst auf 2.430m. Selbst wenn du auch Huayna Picchu besteigen möchtest, wirst du nicht höher als 2.693m kommen.
Das Problem ist also nicht der Aufenthalt der Inkastätte, sondern der Aufenthalt in Cusco. Und genau deswegen bietet es sich an, dass du dich mit einem Aufenthalt in Arequipa an die Höhe gewöhnst und schließlich mit dem Bus nach Arequipa weiterfährst.
Denn auf dieser Route und aufgrund der Tatsache, dass du – anders als mit einem Flugzeug – langsam immer höher gelangst, kannst du dich bereits weiter akklimatisieren. Außerdem musst du keinen längeren Aufenthalt in Cusco einplanen, denn Cusco ist zwar nett, aber wird meiner Ansicht nach auch touristisch ziemlich überbewertet.
Ausflüge rund um Arequipa
Es gibt zahlreiche Touranbieter in Arequipa, bei welchen du zig unterschiedliche Touren buchen kannst. Abgesehen von den gängigen Touren, die du praktisch in jeder größeren Stadt in Peru ebenfalls buchen kannst, wie beispielsweise den Besuch von Machu Picchu oder eine Tour zum Regenbogenberg, kannst du in Arequipa auch Tagesausflüge unternehmen.
Tour ins Colca Valley
Eine dieser Touren ist der Besuch des Colca Valleys. Diese Tour kannst du als Tagestour, zwei- oder dreitägige Tour buchen. Im Colca-Tal selbst gibt es zwei Höhepunkte: Der Colca Canyon, bei welchem es sich um den weltweit zweitgrößten Canyon auf der Welt handelt und der tiefer geht als die Niagara Fälle und du kannst Kondore beim Fliegen beobachten.
Wenngleich ich zugeben muss, dass ich den Besuch des Colca Valleys durchaus spannend fand, so muss ich ehrlicherweise auch sagen, dass ich dir nur bedingt zu diesem Ausflug raten kann. (Nähere Informationen über meinen Tagesausflug ins Colca Valley erhältst du in diesem Beitrag.)
Trekking auf den Vulkan Misti
Brauchst du während deines Aufenthaltes in Arequipa etwas Actiongeladenes, solltest du über eine Besteigung des Vulkans Misti nachdenken. Dieser Vulkan thront förmlich über der ganzen Stadt. Sein Schneekäppchen scheint dabei das Wahrzeichen von Arequipa zu sein.
Für die Besteigung auf 5.822m musst du jedoch zwei Tage veranschlagen, denn du wirst die vielen Höhenmeter ganz sicher nicht an einem Tag schaffen. Eine Akklimatisierung an die Höhe sollte aber bereits erfolgt sein, da sonst die Wahrscheinlichkeit sehr groß ist, dass du deine Tour abbrechen musst.
Wining and dining in Arequipa
Wenn die Peruaner etwas können, dann ist es lecker kochen oder süße Köstlichkeiten herstellen. Während meines Aufenthaltes in Arequipa habe ich einige Restaurants und Cafés besucht, die ich dir nicht vorenthalten möchte.
Cafés in Arequipa
La Valeriana Bakeshop
Das La Valeriana ist ein kleines familienbetriebenes Café in der Fußgängerzone von Arequipa. Durch Zufall habe ich es entdeckt, denn neben dem riesigen Starbucks, der sich zwei Häuserfronten daneben befindet, wirkt es geradezu unscheinbar.
Was du hier neben leckerem Kaffee in jedem Fall erhältst, sind leckere hausgemachte Köstlichkeiten. Allein beim Anblick des Schokokuchens wurde ich schwach.
Puku Puku
Das Puku Puku ist ein kleines Café mit einer wunderschönen Dachterrasse mit Blick auf die Vulkankette. Neben süßen Leckereien findest du eine kleine Auswahl an Snacks und vor allem einen sehr leckeren Eiskaffee.
Cafeteria im Kloster Santa Catalina
Das Monasterio Santa Catalina ist dasMust See in Arequipa. Für einen Besuch solltest du mindestens zwei Stunden Zeit einplanen. Um trotzdem deinen Koffeinpegel halten zu können, eignet sich der Klostergarten perfekt für eine kleine Pause.
Restaurants in Arequipa
In Arequipa hast du nicht nur die Möglichkeit, international zu essen, sondern kannst auch die Spezialitäten Perus und vor allem Arequipas kosten.
Mirador Mista
Das Mirador Mista ist ein nettes Restaurant mit einer Dachterrasse, welche auf der einen Seite einen Blick auf die Kathedrale und auf der anderen Seite einen genialen Blick auf die Vulkankette ermöglicht. Dabei bietet das Mirador Mista nicht nur leckere Snacks, sondern auch Spezialitäten, wie beispielsweise Alpacafleisch.
Chicha
Das Chicha por Gaston Acurio bietet regionales Essen, welches von Farmen aus den Tälern Arequipas kommt. Neben ganz traditionellen Tamales findest du dort auch Spanferkel, Meerschweinchen und vor allem Lomo Saltado, ein traditionelles peruanisches Gericht bestehend aus Rindfleisch, das mehrere Stunden in einer Marinade aus Sojasoße eingelegt wurde mit Zwiebeln, Tomaten und Chili, auf der Speisekarte. Es ist etwas hochpreisiger dort, aber du wirst ganz sicher nicht enttäuscht werden.
Trattoria del Monasterio
Direkt neben dem Kloster Santa Catalina befindet sich die Trattoria del Monasterio. Sie ist in den Komplex des Klosters integriert, soll heißen: Du speist inmitten der Klosterwände, musst aber nicht extra noch einmal einen Eintritt im Kloster lösen.
Der Fokus der Gerichte ist jedoch nicht peruanisch, sondern – wie der Name des Restaurants vermuten lässt – italienisch.
Ein Besuch eignet sich vor allem dann perfekt, wenn du das Kloster bei Nacht besucht hast und für ein Abendessen nicht mehr an den Plaza de Armas laufen möchtest.
Unterkunft in Arequipa – das qp Hotel Arequipa
Während meines Aufenthaltes in Arequipa habe ich im qp Hotel Arequipa genächtigt. Wenngleich ich explizit darauf hinweisen möchte, dass zwischen mir und dem Hotel keine Kooperation besteht, so kann ich dir dieses Hotel mit absolut gutem Gewissen ans Herz legen.
Auch wenn ein Checkin erst um 15 Uhr möglich gewesen wäre und ein Checkout um 12 Uhr hätte erfolgen müssen, durfte ich mein Zimmer bereits im 12 Uhr beziehen und musste es erst um 14 Uhr verlassen.
Das Personal ist nicht nur unglaublich professionell, sondern auch überaus hilfsbereit und zuvorkommend. Auch das Frühstück ist im Übernachtungspreis enthalten. Mit Brötchen, Zerealien, Obst, Gemüse, Ei, Joghurts, frischem Speck und Co wurden auch Waffeln und Pancakes frisch zubereitet.
Des Weiteren hatte ich während meines kompletten Aufenthaltes durchgängig kostenlosen Zugriff auf frisches Wasser, Kaffee und Tee, so dass vor allem meine nachmittäglichen Kaffee-Eskapaden auf der Terrasse mit Blick auf die Vulkankette ein einziger Traum waren.
Auch die Zimmer des qp Hotels in Arequipa waren sehr geräumig und wie geschaffen für meine Bedürfnisse, denn Wasserkocher (du weißt, ich habe ja immer meinen eigenen Kaffee dabei, weil ich gerne morgens im Bett in aller Ruhe meine erste Tasse schlürfe), Kühlschrank und Föhn gehören zum Standard der Zimmer.
Trotz der Tatsache, dass ich im qp Hotel in Arequipa zunächst nur eine Nacht – und diese zu vergünstigten Optionen über Booking.com gebucht hatte – und vor Ort dann fragte, ob ich länger bleiben könnte, bekam ich den rabattierten Preis für meine weiteren Nächte.
All das lässt meinen Aufenthalt in Arequipa in einer ganz besonderen Erinnerung bleiben. Danke!
Praktische Reiseinformationen für Arequipa
Reisezeit für Arequipa
Die beste Reisezeit für Arequipa sind sicherlich die Monate August bis Dezember, denn während dieser Zeit liegen die höchsten durchschnittlichen Temperaturen (tagsüber: 19-21 Grad, nachts: 9-14 Grad). Gutes Wetter hast du zwar bestimmt auch im Juni oder Juli, jedoch ist der Juli mit 8 Grad der kälteste Monat.
Wenngleich diese Temperaturen augenscheinlich weit entfernt von deutschen Wintertemperaturen sind, beachte bitte, dass es in vielen Ländern in Süd- und Mittelamerika keine Heizungen gibt und 8 bis 10 Grad in einer Wohnung ohne Kamin oder Heizung ganz schön ungemütlich werden können.
Während meines letzten Aufenthaltes in Lima saß ich frierend den ganzen Tag im Konferenzraum und trug am zweiten Arbeitstag sowohl Winterboots, Stulpen als auch mehrere Lagen Kleidung, um nicht erneut völlig auszukühlen.
Wechselkurs von Euro in Soles
In Arequipa bzw. Peru allgemein bezahlst du mit Soles. An vielen Orten, wie beispielsweise Hotels oder auch travel agencies kannst du auch in USD bezahlen, jedoch rate ich dir unbedingt davon ab, in Cafés oder auf der Straße in USD zu bezahlen, da du definitiv einen Verlust bei der Umrechnung in Kauf nehmen werden musst.
Hier ein Überblick über die peruanische Währung Soles:
1 Euro: 3,70 Soles
5 Euro: 18,80 Soles
10 Euro: 37,60 Soles
Oder umgekehrt:
1 Sol: 0,27 Cent
5 Soles: 1,33 Euro
10 Soles: 2,70 Euro
25 Soles: 6,70 Euro
Vom Flughafen Arequipa in die Stadt
Uber hat es zwar mittlerweile auch bis Arequipa geschafft, aber es ist noch nicht so weit verbreitet wie beispielsweise in Lima. Außerdem gibt es am Flughafen in Arequipa kein offenes Wifi, so dass du – wenn du nicht bereits im Besitz einer peruanischen SIM-Karte bist – nicht problemlos ein Uber bestellen kannst.
Die nahezu einzige Möglichkeit, die du hast, um unkompliziert und vergleichsweise schnell in die Stadt zu gelangen, ist ein Taxi. Die Fahrt dauert bei normalem Verkehr 20 Minuten.
Sicherlich wird dir dieses nach deiner Ankunft in Arequipa für 30 Soles angeboten. Du kannst es jedoch schnell und sehr problemlos auf 25 Soles herunterhandeln. Günstiger wird eher schwierig, ich hab’s versucht. 😉
Warst du schon einmal in Arequipa? Wie gefiel es dir dort? Fehlen dir Infos für ein Sightseeing in Arequipa?
Meine bisherigen Reisestationen in Peru in der Übersicht
Nach meinem Besuch auf den schwimmenden Inseln der Uros ging die Tour auf dem Titicaca-See für circa drei Stunden weiter zur Insel Amantani, wo ich die Nacht verbrachte. Am nächsten Morgen ist zeitiges Aufstehen angesagt. Ich traue mich kaum, aus meinen fünf Lagen Decken herauszukriechen, denn ich weiß: Da draußen ist es verdammt kalt, solange die Sonne noch nicht hoch steht.
Aber es hilft nichts. Aufstehen, eine kurze Katzenwäsche, Kaffee, ein kleines Frühstück, Sachen packen, Rucksack schultern, runter an das Ufer und rauf auf das Boot.
Next stop: Insel Taquile!
Als ich aus dem Boot aussteige, zeigt mein Guide nach oben. Hätte mich auch gewundert, wenn es mal nicht aufwärts gehen würde. Der See liegt doch schon hoch genug, warum liegen denn die Inseln noch höher?
Ich kann nicht mehr. Machu Picchu und Wayna Picchu hängen mir in den Knochen, der wenige Schlaf, das frühe Aufstehen, das dauerhafte Unterwegssein. Ich brauche dringend eine Pause.
Es hilft aber nichts, denn mein Guide sagt mir, dass uns das Boot auf der anderen Seite der Insel abholen wird. Das kann nur ein schlechter Scherz sein.
Irgendwie schleppe ich mich auf die Insel hinauf. Mein Puls rast. Dort oben ist das Zentrum des Dorfes. Bekannt ist die Insel für die strickenden Männer. Denn diese hier erledigen hier die Handarbeit und die Produktion der Handschuhe, Schals und Mützen.
Lust, das Gebäude, in welchem die Textilien verkauft werden, habe ich keine. Ich brauche eine Pause. Eine Reisepause!
Ich lasse den Blick schweifen. Ich entdecke ein kleines Café, auf dessen Terrasse gerade die Sonne scheint. Wärme. Kaffee. Das sieht gut aus. Zielstrebig steuere ich das Cafe an. Mein Guide will gerade ansetzen, etwas zu sagen. Ich fürchte, mein Blick sagt alles. Er lässt mich ziehen, gibt mir allerdings noch Bescheid, wann es Mittagessen gibt.
Kaffee. Pause. Reisepause! Sofort!
Ich schwöre mir, zurück in Puno werde ich so schnell wie möglich nach Bolivien reisen und eine Pause einlegen. La Paz, ich komme! Zeit zum Entspannen, Zeit zum Schlafen, Zeit zum Nichtstun – denn La Paz besuche ich auf dieser Reise nicht das erste Mal…
Nach meinem Besuch auf den schwimmenden Inseln der Uros geht die Tour auf dem Titicaca-See für circa drei Stunden weiter zur Insel Amantani. Faszination pur. Der Titicaca-See liegt ruhig um mich herum. In der Ferne sehe ich ein Boot. Ansonsten herrscht hier absolute Menschenleere. Fasziniert bin ich auch von den Wolken. Nicht nur von den Formationen. Sondern auch davon, dass sie zum Greifen nahe erscheinen. Kein Wunder bei der Höhe des Sees. Denn der Titicaca-See befindet sich auf knapp über 3.800 Metern. Der höchste See der Welt.
Am Horizont sehe ich die Anden. Schneebedeckt sind sie. Bizarr erscheint das Ganze. Denn auf dem Boot um die Mittagszeit ist es ganz schön warm. Es ist Juni. Es ist eigentlich gerade Winter. Und eigentlich gerade wirklich arschkalt. Ich genieße die Wärme auf meiner Haut und die Sonnenstrahlen, die meine Nase kitzeln. Ich sauge sie geradezu in mich auf. Denn die vergangenen Tage habe ich fast ausschließlich gefroren. Trotz Zwiebellook. Trotz vorhandener Thermounterwäsche. Trotz Alpaca-Stulpen und Alpaca-Handschuhe.
Drei Stunden später erreicht das Boot die Insel Amantani, meine Bleibe für den restlichen Tag. Ich werde am Pier von meinem Gastvater abgeholt. Er erwartet mich bereits und winkt mir zu. Dann geht es zunächst dem Ufer der Insel entlang. Schafe. Ziegen. Esel. Der Weg führt plötzlich steil nach oben. Mein Puls beginnt zu rasen. Meine Oberschenkel schmerzen. Mir hängen Machu Picchu und Huayna Picchu merklich in den Knochen. Aber keine zehn Minuten später kommen wir am Haus der Gastfamilie an. Ein Kind begrüßt mich. Es trägt ein Lämmlein auf den Armen. Strahlt mich an. Ich frage es, ob ich ein Bild machen darf. Claro!
Und mit einem Tee in der Hand genieße ich den Ausblick von der Terrasse des Hauses der Gastfamilie auf den Titicaca-See.
Ein frühabendlicher Trekk
Mein Guide kommt wenige Minuten später zu mir und erklärt mir, dass wir in den nächsten zehn Minuten aufbrechen müssten. Wohin? frage ich ihn ungläubig. Mir war eigentlich eher danach, den restlichen Tag hier abzuhängen und nichts mehr zu tun. Wir wollen den Sonnenuntergang von Pachamama aus bestaunen. Der Aufstieg dauere circa 40 Minuten, wir müssten um 17 Uhr oben sein und daher gleich los. Ich schaue auf die Uhr. Es ist 15:30 Uhr. 40 Minuten, frage ich ihn. Ja, es sei kein Problem.
40 Minuten?! Wir wollen um 15:45 Uhr los, um um 17 Uhr oben zu sein? Da stimmt doch etwas in der Rechnung nicht. In meinem Hinterkopf warnt mich ein kleines Stimmchen. Das letzte Mal, als mir jemand sagte, dass ein Trekk 40 Minuten dauern würde, war ich über eine Stunde unterwegs, musste eine Kletterausrüstung anlegen, um einen Felsen hinauf zu kommen. Ich ziehe die Augenbraue hoch. Nun denn. Immerhin ein Sonnenuntergang. Kann ja so schlimm nicht werden.
Trekking Pachamama und Pachatata
Bei Pachatata (Vater Erde) und Pachamama (Mutter Erde) handelt es sich um die beiden höchsten Gipfel der Insel Amantani. Dass sie auf 4.200 Metern liegen, weiß ich um 15:45 Uhr, als wir zu unserem „abendlichen Spaziergang“ aufbrechen, noch nicht. Die ersten Meter gelingen mir ganz gut. Gut, mein Puls rast, meine Schenkel brennen und ich habe Probleme, wirklich tief einzuatmen, aber das sind mittlerweile keine unbekannten Phänomene mehr. Das Problem darf man auf fast 4000 Metern ja mal haben.
Ich muss die erste Pause einlegen. Mein Guide ist ganz froh, dass ich eine Pause machen möchte. Ich sehe ihm an, dass es auch für ihn anstrengend ist. Wie weit ist es noch, frage ich ihn? Er zeigt auf einen riesigen Stein in etwa einem Kilometer Entfernung. Ah, cool, sage ich. This is about half way! Oh fuck, denke ich.
Gemächlichen Schrittes geht es weiter. Hoch. Hoch. Hoch. Bei der nächsten Pause ist es mit meiner Atmung schließlich vorbei. Ich bekomme nur noch etwa die Hälfte dessen an Luft in meine Lungen, was ich gerne hätte. Schmerzen habe ich zwar keine, aber bei einem erhöhten Puls nicht tief ein- bzw. ausatmen zu können, ist nun nicht sonderlich hilfreich, um den Puls niedrig zu bekommen. Mein Guide pflügt ein paar Zweige von einem Busch. Er drückt mir die kleinen Büschelchen in die Hand. Reiben, in beide Hände nehmen und tief einatmen. Ja, is‘ klar. Kraut gegen Atemnot. Um ihm den Gefallen zu tun und damit die Pflückaktion nicht umsonst war, tue ich es ihm nach.
Woooow! Der Geruch der Menta geht voll in meine Lungen! Totaler Flash. Ich atme erneut tief ein. Das fetzt. Und wieder. Und wieder. Und wieder. Ich bekomme wieder Luft. Wenn ich jetzt noch die Schmerzen in den Schenkeln in den Griff bekomme, ist alles gut. Auch das wird. Ich weiß, ich kann mich auf mich verlassen. Laufen. Laufen. Laufen. Irgendwann ist der Kopf aus und der Körper auf Autopilot. Ist nur eine Frage der Zeit.
Und dann ist es geschafft: Nach ziemlich genau 60 Minuten – war klar, ne?! – komme ich auf dem Gipfel der Insel Amantani an. Zeit genug, um ein gutes Plätzchen für den Sonnenuntergang zu suchen.
Pachamama und Pachatata zum Sonnenuntergang
…und dieser ist von hier oben ein einziger Traum. Ich bin dermaßen fasziniert von dem Naturschauspiel, dass ich kaum realisiere, wie es immer kälter wird. Stundenlang hätte ich hier sitzen und die Natur um mich herum beobachten können. Hätte. Könnte. Würde. Wäre da nicht die Eiseskälte, die direkt mit dem Sonnenuntergang einsetzt und dem Schauspiel ein jähes Ende verpasst.
Handschuhe an, zwei Jacken übereinander, Mütze auf, Schal umwickeln, Taschenlampe anschalten. Unten angekommen genehmige ich mir in der Dorfschänke (der einzigen!) einen Pisco Sour. Angeblich soll er nicht so lecker sein, sagt mein Guide. Zu spät. Schon bestellt. Aber immerhin geht er schnell… und ist drei Mal so groß wie ein normaler Pisco Sour. Nicht so lecker?! – Scheiß drauf, wenn’s so wäre! Hier geht’s heute mal nicht um Qualität, sondern Quantität. Je mehr Alkohol, desto schneller warm! Ganz einfache Rechnung! 🙂
Die letzten Meter zu meiner Gastfamilie kann ich dann zwar nicht mehr ganz so sicher laufen – du weißt, Höhe und Alkohol vertragen sich nicht gut. Hinzu kommen die körperliche Betätigung und die Tatsache, dass ich seit mehreren Monaten (mit Ausnahme des Verzweiflungs-Pisco Sours in Puno) keinen Alkohol mehr getrunken habe… nach einem super leckeren Abendessen im Kreise der Familie schlafe ich eingemummelt in fünf Decken schließlich ein.
Wissenswertes zur Tour auf dem Titicaca-See (Puno):
Touranbieter: Titicaca for you (in Puno)*
Preis pro Person: USD 50
Inseln: Uros, Amantani und Taquile
Dauer: 2 Tage, 1 Nacht
Art der Unterbringung: Übernachtung in einer Gastfamilie, privates Zimmer mit eigenem Bad, Stromgenerator, Tee, Kaffee und Wasser gibt es bei der Gastfamilie immer
Inkludierte Mahlzeiten: Mittag- und Abendessen auf Amantani, Frühstück auf Amantani, Mittagessen auf Taquile
Zeiten: Abfahrt um 8 Uhr in Puno, Ankunft gegen 15:30 Uhr in Puno
Anmerkungen: Es gibt natürlich mehrere Touranbieter für diese Tour. Du solltest hier jedoch nicht auf jeden Dollar schauen, denn mein Guide hat mir u.a. einige Stories von anderen Touranbietern bei Gastfamilien erzählt, die ihren Gästen zu wenig Decken in der Nacht zur Verfügung gestellt hatten, so dass diese froren. Des Weiteren hast du nicht bei jedem Homestay tatsächlich auch ein eigenes Zimmer. Mein Zimmer sah eher wie ein Hotelzimmer als ein Homestay aus. Bei anderen Touren, denen ich am nächsten Tag auf Taquile begegnet bin, war das Mittagessen nicht inkludiert, bei meiner Tour jedoch schon. Vergleichen lohnt sich daher.
*kein Link, keine Kennzeichnung als Werbung! Es handelt sich um keine Kooperation! Solltest du die Kontaktdaten des Anbieters, findest du ihn sowohl auf Facebook als auch auf TripAdvisor. 😉
Uros villages auf dem Titicaca-See bei Puno in Peru
Die Uros villages auf dem Titicaca-See
Die Uru oder Uros (Plural) sind ein indigenes Volk in Peru, die auf dem Titicaca-See leben. Aus getrocknetem Schilf stellen sie eigenhändig ihre eigenen Inseln, Boote und Häuser her.
Der Clou daran: Sie können relativ problemlos ihren Standort wechseln und neuen, größeren Lebensraum schaffen, indem sie neue Inseln bauen.
So romantisch-idyllisch so ein Dasein auf einer einsamen Insel mitten auf einem riesigen See klingen mag, die Uros leben jedoch in sehr ärmlichen Verhältnissen, denn ihre Einnahmequellen bestehen lediglich aus der Fischerei und dem Verkauf von Textilhandwerken (Decken, Taschen, Kleidung), die sie Touristen, die sie auf ihren Inseln besuchen, zum Kauf anbieten.
Ein Ausflug zu den Uros villages auf dem Titicaca-See lohnt sich aber in jedem Fall – entweder als Tagestour von Puno aus (Fahrtzeit: circa 1 Stunde) oder in Kombination einer mehrtägigen Tour auf dem Titicaca-See.
Für Letzteres habe ich mich entschieden und so sind die Uros villages auf dem Titicaca-See an diesem Morgen meine allererste Station.
Das Besondere an diesem Ausflug ist für mich das Gespräch mit einer der Uru-Frauen. Sie lädt mich in ihr Haus ein und nimmt sich Zeit für sämtliche Fragen, die ich an sie habe.
Während ich so in ihrem kleinen Häuschen sitze, das sie mit ihren beiden Kindern und ihrem Mann bewohnt, das aus einem einzigen Raum besteht, in welchem sich das Bett und an den Wänden entlang zwei riesige Kegel aus Schilf als Sitzgelegenheit befinden, wollen mir aber zuerst so gar keine Fragen einfallen. Ich bin zu geflasht von diesem Leben, das diese Familien hier führen. Zu geflasht von diesen einfachen Verhältnissen. Nicht das erste Mal sitze ich in einem ärmlichen Haus einer Familie und so komme ich nicht umhin, an meine Begegnung mit einer einheimischen Familie auf Flores in Indonesien zu denken.
Die Uru-Frau schaut mich einfach nur an. Sie schweigt. Lässt mich schauen. Sie lächelt. Unsere Blicke treffen sich. Ich schaue ihr lange in ihr Gesicht. Sie hat sanfte, gar liebevolle Augen. Ihre Haut sieht jedoch vergleichsweise alt aus. An den wenigen vorhandenen Falten unter ihren Augen tippe ich darauf, dass sie jünger als ich sein müsste. Gehe ich von der Haut der Frau aus, von ihrem Körperbau, von ihren Händen würde ich sie auf über 50 schätzen.
Wie alt bist du, frage ich sie. Sie lächelt. 33! Ich schlucke. Mein Blick hat mich nicht getäuscht. Aber die Antwort schlägt trotzdem ein wie eine Bombe. Sie ist tatsächlich jünger als ich. Drei Jahre jünger.
Ich frage sie nach ihrem Leben, ihrer Routine, ihren Kindern, Schulbildung. Sie erzählt mir davon, dass es auf der Insel eine Kochstelle gebe, die alle Bewohner zusammen benutzen. Toiletten gibt es hier keine. Es gibt lediglich Bereiche, in welche man sich für seine Notdurft zurückziehen kann. Ich frage nach Privatsphäre. Ich meine, hey, sie ist eine Frau, sie hat zwei Kinder, sie steht mitten im Leben. Sie lacht. Findet meine Frage aber gar nicht seltsam. Auch nicht komisch. Sie reagiert auch nicht überrascht. Sexualität scheint kein Tabu-Thema zu sein.
Und während sie sich ihren dicken Rock zurecht zupft, ein paar Schilfhalme aus den Textilien zieht, erzählt sie mir von „romantischen Booten“, die auf der anderen Seite der Insel im Wasser lägen. Spontan frage ich mich selbst, ob ich gerade etwas Falsches verstanden habe oder sie tatsächlich von „romantischen Booten“ spricht. Bevor ich jedoch nachhaken kann, beantwortet sie meine aufgekommene Frage: Mit diesen romantischen Booten fahren die Bewohner nach Einbruch der Dunkelheit auf den See hinaus. Dort finden sie Ruhe, Abgeschiedenheit, Privatheit und nachdem die Notwendigkeiten des Tages erledigt sind, auch die Zeit für Zweisamkeit…
Drei Jahre trennen uns. Drei Jahre, die mir jetzt wie Lichtjahre erscheinen. Ein Leben wie vor Hunderten von Jahren. Einfach. Bescheiden. Ärmlich. Aber irgendwie wirkt sie glücklich…
Bist du auf der Suche nach weiteren Informationen, was du beispielsweise im Sacred Valley in Peru besichtigen kannst? – Dann schau‘ doch mal auf Danielas Blog Danielas Lateinamerika vorbei. In ihrem Beitrag „3 Highlights in Perus Sacred Valley“ findest du eine schöne Sammlung an Ideen.
Tour auf dem Titicaca-See: Ein Zwischenstopp in Puno
Einmal im Leben auf dem höchsten See der Welt herumschippern? Den Wolken dabei ganz nah sein? Natur pur erleben? Auf geht’s an den Titicaca-See! Der einzige Nachteil davon: Wenn du dich für die peruanische Seite des Titicaca-Sees entscheidest, wirst du einen Zwischenstopp in Puno einlegen müssen. Kann man mal machen, muss man aber nicht.
Denn mein Zwischenstopp in Puno ist nun wahrlich nicht von positiven Erlebnissen geprägt. Mal ganz davon abgesehen, dass die Dusche meiner Unterkunft zuerst nicht funktionierte (You have to wait for 5 minutes until the water gets hot! – So viel zu euren Klimaabkommen, deutsche Regierung! Solange es Kontinente wie Süd- oder Mittelamerika gibt, in welchen literweise Wasser verschwendet und jeder Joghurtbecher einzeln in eine Plastiktüte verpackt wird… naja, rettet ihr mal die Welt!), das Wlan Dauer-Wackler hatte und selbst das mehrmalige Reset nicht wirklich etwas half, die Steckdosen einen Wackelkontakt hatten, der morgendliche Kaffee wie Krankenhauskaffee schmeckte und die Bude auch sonst den Charme eines in die Jahre gekommenen russischen Bunkerhotels hatte, sich aber dennoch 3-Sterne-Hotel nennen durfte und pro Nacht knapp 30 USD wollte (wofür nochmal?!).
Okay, aber zurück zum eigentlichen Plan dieses Beitrags: Ein Zwischenstopp in Puno – solltest du es wagen oder eher nicht?
Fünf Gründe, warum du keinen Zwischenstopp in Puno machen solltest:
#1 In Puno wirst du nichts Neues entdecken , das es nicht auch in anderen peruanischen Städten zu sehen gäbe.
Plaza Mayor? – Jepp!
Parque am Plaza Mayor? – Jepp!
Regierungspalast? – Jepp!
Kathedrale? – Jepp!
Nur halt alles ohne Flair und Charme!
#2 Die Stadt Puno hat absolut nichts zu bieten.
Das Zentrum von Puno besteht aus einer dezent unübersichtlichen Altstadt. Ein Teil befindet sich um den Plaza Mayor, ein Teil befindet sich zwei Straßenblocks weiter. Dazwischen verläuft eine viel befahrene Straße. Gehupe. Endloser Verkehr. Gibt’s auch in Guatemala Stadt. In Puno Zeit totschlagen? Am besten im Hotel mit dem Handy und weiterer Reiseplanung! Aber hey, dazu müsste das Wlan stabil sein!
#3 In Puno gibt es kein einziges gemütliches Café.
Auf meiner Suche nach einem gemütlichen Café habe ich die komplette Altstadt von Puno abgegrast. Straße hoch, Straße runter, Straße überqueren. Zwei Cafés hatte ich in die engere Auswahl genommen. Von einem hatte ich Bilder auf Google Maps gesehen. Dieses hatte zwischenzeitlich jedoch komplett geschlossen. Das andere hatte um 10:30 Uhr noch nicht einmal geöffnet.
#4 In Puno gibt es keine Möglichkeit, draußen zu sitzen.
Peru kann kalt werden. So richtig kalt vor allem in den deutschen Sommermonaten. Wenn die Sonne jedoch raus kommt, ist die Kraft ihrer Strahlen so stark, dass du dich wundervoll aufwärmen kannst. Perfekt wäre demnach, eine Sitzgelegenheit in der Sonne. Am besten eine in Kombination mit einem Café. Pustekuchen. Das mit den Cafés war ja schon nichts. Die einzige Möglichkeit, draußen zu sitzen, hast du auf den Bänken am Plaza Mayor. Und glaub‘ mir, dort willst du nicht sitzen.
#5 In Puno gibt es nichts Gescheites zu essen.
Sonderlich Wert auf Futter legen die Menschen in dieser Stadt offensichtlich nicht. Oder sie ist zu Touri-Durchgangsort. Oder zu wenig. Ich weiß es nicht. Wenn du auf Sandwiches, Burger, Pizza und Co. stehst, wirst du hier definitiv fündig. Burger gibt es an jeder Ecke, Sandwiches bietet nahezu jedes kleine Restaurant und jeder noch so kleine Snackshop bereits zum Frühstück an. Und die Holzöfen für die Pizzen gab es wohl irgendwo im Ausverkauf.
Warum kommst du also nach Puno? – Drei Gründe, die für einen Zwischenstopp in Puno sprechen:
#1 Günstige Alpaca-Kleidung
Wenn du es noch nicht getan hast, kannst du dich hier mit Alpaca-Kleidung eindecken. Die Auswahl ist lange nicht so groß wie die in Cusco, aber die Waren sind insgesamt günstiger. Nicht verwunderlich, sind doch Cusco und La Paz DIE Orte schlechthin, an welchen man Alpaca-Kleidung für gewöhnlich kauft.
Um also ein paar Cent bei Kleidung zu sparen, wobei du vielleicht eher noch einmal richtig Kohle in ein Vier- oder Fünf-Sterne-Hotel investieren solltest, brauchst du definitiv keinen Zwischenstopp in Puno einlegen.
#2 Frisch zubereiteten Pisco Sour
Vorweg: Mir ist schon klar, dass Pisco Sour eigentlich immer frisch zubereitet ist. Sein sollte. 🙂
Pisco Sour gibt es in Puno in jedem Restaurant, das Burger oder Pizza verkauft. Ergo, praktisch in jedem zweiten Laden. Günstig ist er allerdings nicht. Selbst in Lima war er günstiger. Und schnell geht die Zubereitung auch nicht. Auf meine erste Pisco Sour-Bestellung habe ich sage und schreibe 27 Minuten gewartet, um dann direkt den zweiten zu bestellen. Immerhin: Über eine mangelnde frische Zubereitung konnte ich mich nicht beschweren – die Eier hierfür waren wahrscheinlich auch frisch gelegt – und ordentlich rein knallte er auch!
#3 Titicaca-See
Ansonsten wirst du Puno wahrscheinlich für (hoffentlich) allerhöchstens eine Nacht besuchen und, wie ich, ausschließlich als Durchgangsort für eine mehrtägige Tour auf dem Titicaca-See nutzen.
Im Unterschied zu dir hatte ich jedoch das Pech, dass ich drei Nächte hier verbringen musste: Zwei Nächte, weil meine Freundin aufgrund ihrer Arbeit erst am Freitagabend anreisen konnte und eine weitere Nacht, als wir von unserer Tour auf dem Titicaca-See zurückkamen und es keinen Nachtbus nach La Paz gab.
Ja, ernsthaft! Kein Nachtbus! Unvorstellbar in Peru!
Tagesausflug von Cusco: Inka-Stätte Moray und Salzminen bei Maras
Lediglich 50 Kilometer außerhalb von Cusco liegen die archäologischen Stätten Maras und Moray. Ein Duo seltener Inka-Überbleibsel und gleichzeitig die bedeutungsvollsten Hotspots im Sacred Valley der Inkas.
Schon vor meiner Abreise nach Auguas Caliente, meinem Besuch von Macchu Picchu und meiner Besteigung von Huayana Picchu habe ich einen kleinen Tagesausflug von Cusco gebucht, denn ich wollte mir die Inkastätte Moray und die Salzminen bei Maras anschauen (Kosten: 25 Soles).
1. Station des Tagesausflug von Cusco: Chinchero (kein Eintrittsgeld)
Etwa 30 Kilometer außerhalb von Cusco befindet sich der kleine Ort Chincero. Umgeben von Feldern der unterschiedlichsten Farben und eingebettet in die Anden, die einen herrlichen Ausblick bieten, liegt das Dorf Chinchero. Steinhäuschen, Steinwände, bunte traditionelle Märkte, auf denen immer noch der Tauschhandel praktiziert wird, Frauen in traditioneller Kleidung und jede Menge Alpacas.
Hier, mitten im Nirgendwo, legt der Touri-Bus eine erste Pause von circa 30 Minuten ein. Die Frauen sind vorbereitet auf das Eintreffen des Busses: Ich bekomme eine kleine Einführung in die traditionellen Arbeiten und Arbeitsweisen der Frauen, erhalte Informationen, wie die bunten Textilien, die überall in Peru auf Märkten verkauft werden, ihre Farben erhalten.
2. Station des Tagesausflug von Cusco: Die Inkastätte Moray (Eintritt: 70 Soles)
Moray liegt etwa auf 3.500 Meter über dem Meeresspiegel im Sacred Valley, ist in ein Kalkstein-Plateau eingebettet und wahnsinnig schnell und einfach auf Fotos und sogar großer Höhe bereits zu erkennen. Am besten lässt sich Moray beschreiben als ein Set von konzentrischen Kreisen in der Erde, die immer kleiner werden je tiefer sie gehen. Die jeweiligen Kreise sind dabei terrassenartig angelegt und sollen ein ausgeklügeltes System der Inka darstellen.
Was aussieht wie kleinere römische Amphitheater, birgt bis heute der Forschung ein kleines Rätsel: Denn die wirkliche Bedeutung der Terrassen, deren Tiefen, Designs und Ausrichtungen im Hinblick auf Wind und Sonne sind völlig unbekannt.
Es wird jedoch davon ausgegangen, dass den Inkas die unterschiedlichen Temperaturen auf den einzelnen Terrassen bewusst waren und es sich daher um landwirtschaftliche „Experimente! Handelt, bei welchen die Inkas verschiedene Auswirkungen unterschiedlicher klimatischer Bedingungen auf die jeweiligen Terrassen untersuchten. Immerhin soll der Temperaturunterschied der untersten bis zur höchsten Anlage 15 Grad ausmachen.
Träfe dies tatsächlich zu, würde das bedeuten, dass jede einzelne der drei Anlagen ein eigenes Mikroklima darstellte. Perfekte Voraussetzungen also, um unterschiedliche Ökosysteme zu untersuchen.
3. Station des Tagesausflug von Cusco: Die Salzminen bei Maras (Eintritt: 5 Soles)
Die Salinen von Maras liegen etwa fünf Kilometer entfernt von Moray. Seit der Vor-Inkazeit wurde bei Maras Salz abgebaut, denn in den Becken blubbert das Salzwasser ganz natürlich von einer Quelle seit Jahrzehnten aus dem Berg heraus. In einem komplexen System von kleineren Kanälen wird es dann durch Hunderte von Terrassen und Becken geleitet.
Dass der Salzabbau dort immer noch voll im Gange ist, sieht man vor allem an den zahlreichen Arbeitern, die in der Anlage herumspringen und sorgfältig den Verlauf des Wassers verfolgen und die kleinen Kanäle und Becken warten und immer wieder die Salzkristalle entfernen, die entstehen, wenn das Wasser auf die warme Sonne des Sacred Valley trifft.
Tagesausflug von Cusco: Mein Fazit – lohnt sich das?
Bei Reviews im Internet über diesen Tagesausflug von Cusco habe ich gelesen, dass kaum Zeit bestünde, sich in aller Tiefe mit den Hotspots auseinanderzusetzen, dass Touristen vielmehr durch die Hotspots durchhecheln müssten und dass man mehr im Bus sitzen würde, um von einem Hotspot zum nächsten zu gelangen. Des Weiteren wurde kritisiert, dass es sich bei diesem Tagesausflug von Cusco eher um eine Kaffeefahrt handeln als um einen richtigen Ausflug, auf welchem man Kenntnis über die Örtlichkeiten erhalten würde.
Nimmst du einmal die reine Fahrtzeit, die benötigt wird, um von Cusco zu den Hotspots zu gelangen und die Fahrtzeit, die du zwischen diesen Hotspots benötigst, mag dies in gewisser Weise sicherlich zutreffen. Allein für die wenigen Kilometer zwischen Moray und Maras brauchte der Touri-Bus knapp 30 Minuten.
Zurückzuführen ist dies aber keinesfalls auf die Organisation des Ausfluges, sondern einzig und allein auf die Straßenverhältnisse. Mit einem individuell gebuchten Fahrer oder einem Taxi bist du vielleicht ein paar Minuten früher vor Ort, aber wirklich in das Gewicht fallen diese eingesparten Minuten nicht.
Und was den Vorwurf der Kaffeefahrt und die wenig vorhandenen Informationen angeht, so kann ich diesen nicht teilen: Natürlich erhielt man in Chinchero die Möglichkeit, die Textilien und Waren der Frauen zu erstehen, aber ich habe mich zu keinem Zeitpunkt dazu gedrängt gefühlt, irgendetwas zu kaufen – und tat dies auch nicht.
Ebenfalls möchte ich gerne auf den Vorwurf der wenig vorhandenen Informationen eingehen: Mein Tourguide hat nahezu die komplette Fahrt zwischen Cusco und den jeweiligen Hotspots geredet und Informationen geliefert – sowohl auf Spanisch als auch auf Englisch. So viele Informationen, dass ich mir zwischendurch immer wieder die Stöpsel in die Ohren drückte, um einmal in Ruhe die Landschaft genießen zu können.
Des Weiteren begleitete er die Reisegruppe sozusagen im Schneckentempo durch die Inka-Stätte Moray und erklärte sämtliche Details, die notwendig waren, um die Anlage zu verstehen.
Individuell durch die Anlage zu gehen, war ebenfalls möglich: Ich habe mich einfach kurz nach Eintreffen in Moray von meinem Guide verabschiedet und bin alleine durch die Anlage gelaufen.
Die Zeitvorgaben waren meines Erachtens ebenfalls ausreichend: In Chinchero verbrachte ich circa 45 Minuten, in Moray 40 Minuten und in Maras 30 Minuten. Gerade die beiden letzten Zeiträume reichen völlig aus, um einmal in Ruhe durch die Anlagen und wieder zurück zum Bus zu laufen. Ergo, um einen Eindruck zu erhalten, wie es außerhalb von Cusco aussieht, ist ein Tagesausflug mit einem Tour Operator durchaus in Ordnung und vor allem bei dem Preis von umgerechnet knapp 7 Euro (Busfahrt, Guide) absolut akzeptabel.
Auch diejenigen, die das vergleichsweise teure Ticket (70 Soles, 18 Euro, theoretisch für 3 weitere Hotspots gültig) in Moray nicht lösen wollten, konnten sich vom Rand der Anlage aus ein Bild von Moray machen.
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Ziplining bei Cusco – der Trekk
40 Minuten Trekking nach oben haben sie geschrieben! 40 Minuten! Und als ich das Ziplining bei Cusco buchte, dachte ich: Okay, trotz Treppensuizid und erfolgtem legday, der für die nächsten 2 Wochen eigentlich ausreichend war, 40 Minuten Trekking schaffe ich. Kann ja nicht so schlimm werden. 40 Minuten sind schnell vorbei.
Dass der Trekk aber in 40 Minuten gar nicht schaffbar ist und dass ich hierfür eine Kletterausrüstung tragen muss, haben sie verschwiegen.
Der Ort des Geschehens liegt circa 30 Kilometer außerhalb von Cusco. Aufgrund der Straßenverhältnisse dauert die Fahrt dorthin über eine Stunde.
Ein wenig ungläubig schaue ich den Felsen hinauf. Dort soll ich hoch? Hoch trekken? Ich sehe ja nicht einmal einen Weg!
Ziplining bei Cusco – Vorbereitungen
Mein Guide schnallt meine Kletterausrüstung an, zurrt sie ordentlich fest, reicht mir meine Handschuhe und einen Helm. Fragend schaue ich ihn an. Anstatt meinen Blickes zu beantworten, fragt er mich: Sure, you do not want to climb up there? Entsetzt schaue ich ihn an: I was doing the night trek in Machu Picchu and Wayna Picchu yesterday – actually, I am not in the mood of walking at all! Er lacht. Schaut nach oben. Schaut mich an. Well…
Ziplining bei Cusco – los geht’s
Nachdem der Aufstieg nach einer starken Stunde geschafft ist, geht es endlich los. Ich freue mich wie ein kleines Kind auf die Stahlseile. Denn Ziplining – irgendwie ist das wie auf dem Kinderspielplatz früher, wenn du dich vom einen Ende des Spielplatzes zum anderen Ende geschwungen hast. Nein, nicht geschwungen. Es ist wie Fliegen!
Und im Unterschied zu früher befinde ich mich dabei auf einer Höhe von 2.800 Metern.
Ziplining mit Nature Vive
Die Zip-lines von Nature Vive [expliziter Hinweis: keine Werbung, daher kein Link!] haben unterschiedliche Längen und unterschiedliche Geschwindigkeiten. Die erste Zip-line ist hierbei die harmloseste und perfekt, um warm zu werden, denn sie führt nur über eine Schlucht von 150 Metern.
Der längste Flug übrigens dauert knapp 45 Sekunden, denn dieser hat eine Länge von 2800 Metern.
Die Geschwindigkeit der jeweiligen Zip-line hängt übrigens nicht nur vom Winkel des Stahlseils, sondern auch vom Wind ab. Insofern ist mein Guide vor einem Flug immer zunächst einmal damit beschäftigt, herauszufinden, woher der Wind kommt und wie stark dieser ist.
Entsprechend dieser Kenntnis bekomme ich die Anweisung, ob ich auf meinem Weg zur anderen Seite des Stahlseils stark bremsen, ein bisschen bremsen oder überhaupt nicht bremsen soll.
Ziplining bei Cusco – ich fliege
Nachdem mir mein Guide offenbart hat, dass es auf der anderen Seite eine Art Gummiblocker gebe, der meinen Flug bereits ein paar Meter vor Erreichen der Landeplattform abbremse, muss ich nicht extra erwähnen, dass dieses Wissen völlig ausreichte, um jedes Mal völlig ungebremst die Stahlseile entlang zu fliegen, oder?!
Im Preis enthalten: Abholung und Rücktransport von/zu deiner Unterkunft in Cusco, Guides, Ausrüstung (Kletterausrüstung, Handschuhe zum Klettern, Handschuhe für das Zip-lining, Helm), Lunch Box bestehend aus einem Brötchen mit Käse, einer Orange, Trockenobst, Nüssen, Schokoriegel, Wasser
Mitzubringen: eine leere Flasche Wasser, denn diese kannst du vor Ort füllen
Übrigens, solltest du eine GoPro besitzen, ist es an einigen wenigen Helmen möglich, diese festzumachen. Hast du jedoch wie ich die Schrauben nicht dabei, hilft auch ein Bandana – dieses kannst du durch die Öffnung an der GoPro ziehen und um dein Handgelenk wickeln. Auf diese Weise gelingen dir zwar nur sehr wackelige Videos, aber Zip-lining ist ja auch eine durchaus wackelige Angelegenheit. 😉
Gebucht habe ich die Zip-lining Tour übrigens 3 Wochen vor meiner Reise! Zu diesem Zeitpunkt waren die Sky Lodges, welche man ebenfalls über den Touranbieter buchen kann, bereits für die kommenden 3 Monate ausgebucht!
Ziplining bei Cusco – lohnt sich das?
Zugegeben, 175 Soles (circa 45 Euro) sind nun nicht unbedingt ein günstiger Spaß und schon gar nichts bei einer low budget Reise! Aber ein Besuch des Machu Picchu ist dies auch auf keinen Fall. Trotz aller Skepsis bei dem Preis bin ich der Ansicht, dass sich dies durchaus lohnt: Du wirst sehr gut versorgt, hast sehr gut trainierte und ausgebildete Guides, hast eine gute Ausrüstung.
Zu keinem Zeitpunkt habe ich mich – und das ist bei der Höhe nun nicht unbedingt selbstverständlich – unsicher gefühlt. Außerdem hat es riesigen Spaß gemacht, durch die Schluchten zu fliegen. Nicht ganz neu für mich, den ich hatte Zip-lining vor zig Jahren schon einmal in Laos im Dschungel gemacht, dennoch – siehst du einmal von den Strapazen des Aufstieges, der übrigens, wäre ich nicht am Tag zuvor auf Machu Picchu gewandert, durchaus lächerlich gewesen wäre, ein perfekter Ausklang für Cusco mit hohem Spaßfaktor.
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