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2 Comments

  1. Ilona
    Februar 23, 2017 @ 12:15 pm

    Gut zu lesen und im Gros gebe ich Dir da Recht.
    Der Fairness halber muss man sagen, dass auch früher – zumindest in den Kreisen, bei denen Reisen nicht nur eine wirtschaftliche Notwendigkeit war – die Reisenden oft in erster Linie an sich dachten und die Städte nach ihrem Bilde erschaffen haben.
    Goethe ist ja ein gutes Beispiel, der floh einfach. Wenn irgendwas nicht nach Plan lief, war er weg… Da gings auch ganz eindeutig um ihn als Person, um das sich selbst Suchen und Finden…

    Habe letztes Jahr einen Beitrag über Frauen, die in den Orient reisten, geschrieben. Auch bei denen ging es nicht (immer nur) um das Entdecken fremder Kulturen. Da schwang viel Sehnsucht nach Freiheit, Selbstverwirklichung und Ausbruch mit.

    LG, Ilona

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  2. Katarzyna Oberdorf
    August 26, 2017 @ 9:32 pm

    So sehr sich der Individualreisende von all dem Massentourismus abzusondern, abzugrenzen sucht, es ändert nicht das Geringste daran, dass ebendieser Individualreisender, ob er will oder nicht, Teil des Massentourismus ist, ja, er ist Teil der Massen, die jedes Jahr aufs neue die Welt überfluten. Und so sehr er sich von dem, was er als Pauschautourismus bezeichnet, zu distanzieren sucht, letztendlich endet das traurigerweise nur darin, dass ein Reisender die Art und Weise, wie andere Menschen reisen, anprangert und auf Ausschließlichkeit pocht. Doch was unterscheidet denn nun den Individualreisenden vom „gemeinen Touristen“, der mit seinem Cocktail in Singapur sitzt und auf die Skyline blickt? Hat denn unser Individualreisender keine Flüge gebucht? Hat er denn keine Souvenirs, welcher Art auch immer, und seien es auch „nur“ Selvies vor diversen Tempeln, mit nach Hause genommen? Hat er denn nicht konsumiert? Und ist er nicht Teil dessen, was er so leidenschaftlich verurteilt? Wir alle sind Teil des Massentourismus, wir alle, die wir uns aufmachen, die Erde zu erkunden. Doch wir werden nicht damit aufhören, nein, auch unser leidenschaftlicher Individualreisender nicht, weil das einfach zu geil ist und uns einen zu großen Kick verschafft, und ja, ist das Reisen für unseren Reisenden nicht ein Weg, sein Leben in Deutschland und seine „Luxusproblemchen“ mit anderen Augen zu sehen? Fliehen wir nicht alle ein Stückweit vor dem Alltag? So what?

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