Im Herzen der Mayas: Die Mayaruine Tikal in Guatemala
Im Herzen der Mayas: Die Mayaruine Tikal in Guatemala – Vorabanmerkungen
Informationen für einen Besuch der Mayaruine Tikal in Guatemala findest du in Büchern, Reiseführern und im Internet genügend.
Wenn du möchtest, kannst du dir bei deinem Besuch von Tikal auch einen Guide (Q100-300 – bei Bedarf kann ich dir auch die Handynummer eines deutschen Archäologen geben, der dort selbst Ausgrabungen unternommen hat oder du fragst auf Flores einfach nach „Tikal-Dieter“ 😉 ) nehmen, der dir alles über die größte, atemberaubendste und touristisch besterschlossene Mayaruine im Regenwald Guatemalas erzählen kann.
Auch von der unfassbaren Größe Tikals kannst du dir ein Bild machen, denn bereits über einhundert Kilometer vor dem Nationalpark wirst du rechts und links der asphaltierten Straßen seltsam anmutende, wie von Hand gemalte Hügel sehen, die dich ein bisschen an Super Mario World erinnern – du weißt schon, diese gleichmäßigen, grünen Hügelchen, die sich im Hintergrund des Spiels befinden.
Schnell wirst du realisieren, dass sich unter diesen Hügeln unausgegrabene Mayaruinen befinden. Tempel, Gebäude und Pyramiden, die der Regenwald nach wie vor voll in seiner Gewalt hat.
Und gerade weil das so ist, verzichte ich auf eine ausführliche Beschreibung meines Besuchs der Mayaruine Tikal in Guatemala und erzähle dir heute die Maya-Legende von der Entstehung der Welt.
Die Maya-Legende von der Entstehung der Welt
Im Anfang war Stille, Ruhe und Wasser. Es gab kein Licht, kein Land, keine Menschen, keine Tiere und keine Pflanzen.
Sechs Götter, einzig bedeckt mit blauen und grünen Federn, lagen auf den ursprünglichen Wassern. Diese Götter halfen Hurakan, dem Herz des Himmels, dabei, die Erde zu kreieren. Ihr spirituelles Wesen und ihre übernatürlichen Fähigkeiten verhalfen der Erde zu ihrer Energie.
Nun hatte die Erde ein Herz und sie nannten es Herz der Erde. Um den Himmel von der Erde zu trennen, pflanzten sie einen Ceiba Baum. Seine Wurzeln drangen tief in die neun Ebenen der Unterwelt der Mayas. Der Baumstamm befand sich an der Oberfläche des Landes. Und seine Zweige reichten hinauf bis zur dreizehnten Ebene der oberen Mayawelt.
Die Pflanzen wurden als nächstes erschaffen. Und danach die Tiere. Aber die Tiere sprachen nicht und sie konnten weder huldigen, noch verehren oder beten.
Also entschieden sich die Götter dazu, Menschen aus Schlamm zu erschaffen. Aber diese ersten Menschen besaßen keine Seele und konnten sich die Tage nicht merken. Daher wurden sie von den Göttern in einer großen Flut ausgelöscht.
Die Götter unternahmen einen weiteren Versuch und erschufen Menschen aus Holz. Aber diese Holz-Menschen konnten sie ebenfalls nicht verehren. Daher zerstörten sie auch diese. Diejenigen Holz-Menschen, die überlebten – so sagt man – wurden zu Affen in den Bäumen.
Der Himmel und die Erde existierten nun. Aber es gab keine Sonne und keinen Mond. Da kam ein ziemlich eingebildeter Ara. Er trug den Namen Vucub Caquix1 und gab an, Sonne und Mond zu sein. Dies jedoch war eine Lüge.
Zwei wunderliche Zwillinge, die ihren Vater an die Unterwelt verloren hatten, Hunajpu und Xbalanque, durchschauten die Lüge und zerstörten Vucub Caquix. Sie wurden großartige Ballspieler2 und forderten mit ihrem Können die Götter der Unterwelt zu einem Ballspiel heraus.
Sie gewannen dieses Ballspiel, erweckten durch ihren Sieg ihren Vater wieder zum Leben, der fortan der Gott des Mais war.
Nachdem die Zwillinge die Unterwelt wieder verlassen hatten, machten sie sich auf den Weg in den Himmel und wurden Sonne und Mond.
Nun da Sonne und Mond am Himmel waren und die Erde erleuchteten, schufen die Götter ihre letzte Form des Menschen. Dieses Mal verwendeten sie weißen und gelben Mais. Denn Mais – so stellten sie fest – konnte wahre, beständige und erduldende Menschen hervorbringen…
1 übersetzt wahrscheinlich: Sieben-Ara, in Anlehnung an die Bedeutung der Ara/Papageien der Maya; der Ara wird später zum Ikon der Maya-Skulpturen und findet sich vor allem auf den Skulpturen in der Mayastätte von Copan, Honduras.
2 Ballspiel: Aus diesem Grund findet sich in jeder Mayastätte ein Ballspielplatz; die Tänzer tanzten dort vor Publikum und Herrscher und versuchten durch akrobatische Bewegungen, einen runden Stein oder eine runde Fläche, die die Erde darstellte, davon abzuhalten, auf den Boden (dieser symbolisierte die Unterwelt) zu fallen.
Blogbeiträge über Mayaruinen in Guatemala
El Ceibal und Aguateca – El Mirador – El Peru Waka – Iximche – Mixco Viejo – Quirigua – Tikal – Yaxha – Yaxchilan (ab Guatemala) – Zaculeu – Copan (Honduras)
Mayaruinen in Mexiko
Chichen Itza – Coba – Palenque – Teotihuacan – Tulum – Uxmal, Kabah, Sajil – Yaxchilan
Mama
November 24, 2019 @ 1:15 pm
Immer wieder lerne ich was dazu. Obwohl ich auch vor unserem Besuch in Tikal viel im internet gelesen habe. Es war atemberaubend das in Echt zu sehen