Reisezeit in Guatemala von April bis Juni – Klima und Naturgewalten
Trocken- und Regenzeit in Guatemala
Grundsätzlich lässt sich das Klima in Guatemala in zwei Phasen einteilen – die Regenzeit, welche von Juni bis Oktober geht und die Trockenzeit, welche grob zwischen Oktober/November und Mai liegt.
Wie so häufig sind dies zwar nette Einteilungen, die sich allerdings nur schwierig pauschalisieren lassen. Denn auch während der Regenzeit gibt es eine Trockenperiode (für gewöhnlich Juli/August) und aufgrund des kühleren Klimas Anfang des Jahres und der Tatsache, dass es auch ab und an regnet, kann kaum von einer ausschließlichen Trockenzeit die Rede sein.
Wetter und klimatische Verhältnisse für die Reisezeit in Guatemala von April bis Juni
Zugegeben, in Guatemala ist es fast das ganze Jahr über warm. Nicht umsonst ist Guatemala auch das Land des „ewigen Frühlings“. Gehst du jedoch davon aus, dass Frühling gleichbedeutend damit ist, dass es tatsächlich den ganzen Tag über schön warm ist, könntest du kaum mehr daneben liegen.
Auch wenn du aufgrund der drei Klimazonen, welche in diesem kleinen Land in Mittelamerika vorherrschend sind, davon ausgehen kannst, dass du an der Pazifik- und der Karibikküste immer herrliche 30 Grad haben wirst, so gilt dies keinesfalls für andere Regionen.
Denn gerade in den Morgenstunden ist es in Guatemala Stadt, in Antigua, in der Region um Quetzaltenango und am Lago Atitlan noch ein bisschen kühl, so dass du gut daran tust, morgens mit einer Fleecejacke vor die Tür zu gehen und lange Hosen zu tragen und hat kaum mehr als 12 Grad.
Gegen Mittag wird es schließlich merklich wärmer und die Sonne hat auch Kraft genug, so dass wieder T-Shirt- oder Sommerkleidchen-Wetter angesagt ist und die Temperaturen auf über 28 Grad steigen.
Während die Temperaturen in den höheren Regionen, wie beispielsweise Xela oder Huehuetenango, auf kaum über 25 Grad steigen, ist es an den Küsten mit über 30 Grad richtig knackig warm.
Während du jedoch bei einer Reisezeit von Januar bis März am häufigsten einen wolkenlosen Himmel vorfinden wirst, verändert sich dies während einer Reisezeit in Guatemala von April bis Juni.
April, April – macht der, was er will?!
Bedingt! Der April ist relativ beständig mit schon ein bisschen warmen Temperaturen am Morgen (10 bis 15 Grad) und einem super schönen warmen Mittag und Nachmittag (20 bis 27 Grad).
Immer mal wieder kann es an einzelnen Tagen geschehen, dass es regnet oder windig ist. Außerdem ist es an einigen Tagen vermehrt bewölkt, so dass du häufig nur in den Morgenstunden einen klaren Himmel vorfinden wirst.
Der Mai in Guatemala
#1 Beginn der Regenzeit
Mit dem zunehmenden Mai nehmen auch die Wolken zu. In diesem Jahr setzte die Regenzeit pünktlich am Nachmittag am ersten Wochenende im Mai ein.
Regenzeit – das kennst du sicherlich auch von Reisen durch Asien – bedeutet aber nicht, dass es täglich durchgängig regnet. Während der Regenzeit kann es auch Tage geben, an denen es überhaupt nicht regnet.
Wann genau der Regen einsetzt und wie heftig es ist, lässt sich leider nicht pauschal beantworten. Es kommt vor, dass es im Mai in Guatemala bereits in den frühen Morgenstunden (immer noch) regnet, es am Nachmittag regnet oder der Regen am Abend einsetzt.
In diesem Jahr war es im Mai häufig der Fall, dass es nachmittags (zwischen 15 und 17 Uhr) für eine Stunde regnete oder der Regen gegen 20:30 Uhr einsetzte und es teilweise die Nacht hindurch regnete.
Ab und an waren die abendlichen Regenschauer begleitet von heftigem Wind und Gewittern.
Keine Seltenheit sind hierbei auch Blitze ohne Donner im Sekundentakt, die von der elektrischen Aktivität in der Atmosphäre herrühren.
In ländlicheren Gebieten kommt es bei diesen Regenfällen, die durchaus auch wolkenbruchartig von der einen auf die andere Sekunde geschehen können, zu überfluteten Straßen und/oder Erdrutschen. Besonders heftig traf es in diesem Jahr die Gebiete um Escuintla, Quetzaltenango und Coban. Nicht selten ist es der Fall, dass hierbei Straßen gesperrt werden müssen.
Gerade die von Touristen häufiger befahrene Strecke nach Coban (hinter Coban liegt Semuc Champey!) ist hierbei besonders gefährdet. Denn das Gebiet um Coban ist prinzipiell deutlich feuchter als andere Ecken Guatemalas (es tröpfelt dort das ganze Jahr über, auch außerhalb der Regenzeit).
#2 Erhöhte Vulkanaktivität
Von einer erhöhten Vulkanaktivität im Mai sprechen zu wollen, wäre übertrieben, da die Aktivität der aktiven Vulkane mit kleinen Ausnahmen so hoch – oder eben so niedrig – war wie immer, verglichen mit der Aktivität über das ganze Jahr.
Trotz der Tatsache, dass sich in der Reisezeit in Guatemala von April bis Juni der heftige Ausbruch von Fuego (03.06.2018) jährt, kannst du nicht davon ausgehen, dass Ende Mai bzw. Anfang Juni erneut mit einem solchen Ausbruch zu rechnen ist.
Grundsätzlich gilt aber die Faustregel: Achte auf die Erdbeben – denn je mehr Erdbeben, desto höher die Aktivität der Vulkane.
Und dennoch: Erhöhte Aktivität der Vulkane, also mehr Rauch und mehr Pöff, heißt immer noch nicht, dass es zu einer starken Eruption, Explosion oder einem heftigen Ausbruch kommt!
#3 Erdbeben
Ende Mai gab es verstärkt Erdbeben in der Region. Es verging beispielsweise kein Tag, an welchem meine Erdbeben App nicht ein Erdbeben in Chiapas, Mexiko meldete. Während ich mich an diese Meldungen relativ schnell gewöhnte – sie sind keine Seltenheit, da die Region Chiapas prinzipiell aktiver ist -, so nahmen Meldungen aus El Salvador und Guatemala hingegen zu.
Gerade an der Küste El Salvadors bebte es in zeitlich kurzen Abständen mit unterschiedlichen Stärken (4.0 bis 6.6).
Wenn du nun aber denkst, dass Erdbeben, die in oder vor El Salvador verzeichnet werden, keinen Einfluss auf Guatemala haben, so kann ich dir vermelden, dass dem ganz sicher nicht so ist. Denn eine Stärke von über 6.0 ist definitiv kein Spaß mehr.
Vom Erdbeben vor El Salvador am 25.05.2019, welches eine Stärke von 6.6 hatte, wurde ich nachts um 3 Uhr sogar aus dem Tiefschlaf gerissen. Aufgeweckt von den Vibrationen spürte ich für eine knappe Minute den Turm, in welchem ich lebe, schwanken – Zeit genug, um im Geiste durchzugehen, wo sich mein Erdbeben-Rucksack befindet und die Fragen, welche Kleidung ich anziehen werde und wo meine Trekkingschuhe liegen, sollte gleich ein Erdbeben-Alarm im Gebäude ausgelöst werden, zu beantworten.
Dass ich in dieser Nacht Schwierigkeiten hatte, wieder in den Schlaf zu finden, ist sicherlich durchaus nachvollziehbar. Zurückzuführen war dies aber nicht nur auf dieses Ereignis, sondern auf die Tatsache, dass auch Vulkan Fuego aus dem Schlaf gerissen wurde und lautstark zu pöffen begann.
Übrigens wurde auch bei einem Erdbeben im vergangenen Jahr in Mexiko an meiner Schule der Erdbeben-Alarm ausgelöst. Auch dieses hatte eine Stärke von über 6.0!
Der Juni in Guatemala
Wenn kalt und nass der Juni war,
verdirbt er meist das ganze Jahr.
(Bauernregel)
Diese deutsche Bauernregel könnte kaum gegenläufiger zu dem sein, was auf Guatemala zutrifft. Ja, im Juni regnet’s! Ja, im Juni regnet’s deutlich mehr als in den vergangenen Monaten des Jahres. Es gibt immer wieder heftigere und weniger heftigere Überschwemmungen auf den Straßen, in Städten und in Dörfern und auch Guatemala Stadt stand für einige Tage in einigen Stadtbezirken unter Wasser.
An einem Tag regnete es so heftig, dass innerhalb von zwei Stunden große Teile der Stadt komplett unter Wasser stand. Der Boulevard Proceres mit seiner Unterführung und die Vista Hermosa – die Straße, die unter anderem aus der Stadt hinaus oder nach Paseo Cayala führt – waren vollends überflutet. Insgesamt traf es die Zonen 4, 9, 10 und 14 an diesem Tag am heftigsten.
Krassen Niederschlag mit heftigen Überschwemmungen gab es aber nicht nur in der Hauptstadt, sondern im ganzen Land – die Meldungen über Überflutungen reichten von Huehuetenango bis in den Peten.
Ende Juni in Guatemala
Gegen Ende Juni beruhigte sich – zumindest in diesem Jahr – die Wetterlage in Guatemala wieder langsam. Die Regenfälle wurden seltener. In der Hauptstadt wurde nur noch alle paar Tage Regen verzeichnet, im Peten gab es ebenfalls nur noch vereinzelte Regengüsse am Nachmittag oder frühen Abend und auch Quetzaltenango konnte wieder aufatmen.
Allerdings kam in diesem Jahr der Sahara-Staub früher als im vergangenen Jahr. Kleinere Niesanfälle waren daher sowohl bei mir als auch bei Matute vorprogrammiert. 😉
Ausblick auf das Wetter im Juli in Guatemala
Aber ist diese erste richtige Regenphase vorbei, beginnt die erste Trockenphase während der Regenzeit. Mit dem ausgehenden Juni werden die Regentage seltener, der Himmel ist wieder klarer und wolkenloser, die Gewitter werden weniger.
Neben all den Gefahren und Konsequenzen (im Lago Amatitlan landeten 1000 Kubikmeter angespülter Müll aus der Stadt), die eine solche Regenzeit mit sich bringen, dauerte es auch nicht lange, bis die ersten Memes im Internet auftauchten. Versuche, die Zerstörung mit Humor zu nehmen.
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Auch wenn du dich über Transportmöglichkeiten, wie Uber und Taxi, dem Chicken Bus, das Autofahren in Guatemala oder das Fahren mit der Transmetro in Guatemala Stadt informieren möchtest, bist du hier natürlich richtig! 😉
Und was macht eigentlich Matute?
Matute ist nun circa 7 Monate alt und seit Ende Januar bei mir. Wie es ihr geht, wie groß sie geworden ist, welchen Schabernack sie treibt und wir in den vergangenen 2 Monaten alles unternommen haben, erfährst du in unserem Video. 😉