Relativ früh – und nach nur vier Stunden Schlaf ziemlich unausgeschlafen – machte ich mich gegen 8.30 Uhr am Flughafen Hotel los, holte meinen Leihwagen ab und fuhr auf mehr oder weniger direktem Weg zu Mount Nebo. Einen kurzen Abstecher machte ich zuvor in Madaba.
Madaba
Nur ein paar Kilometer vom Flughafen entfernt liegt Madaba mit seinen etwa 40.000 Einwohnern. Der perfekte Ort, um ein bisschen Fahren in der Stadt zu üben und zu schauen, wie die Jordanier Auto fahren. Ich hatte mich ein bisschen auf ägyptische Verhältnisse eingestellt. Ein bisschen ist das auch so. Aber grob konnte ich erkennen, dass so etwas wie Vorfahrtsregeln zu existieren scheinen. Ansonsten gilt aber grundsätzlich: Derjenige, der größer, stärker und schneller ist, hat Vorfahrt. Und auf der Landstraße fährt sowieso jeder, wie er will. Zu sehen gibt es in Madaba die Apostelkirche, das Archäologische Museum, das Madaba Museum und die King Hussain Moschee, deren goldglänzende Kuppel bei Sonne aussieht wie ein Ort, der aus 1001 Nacht entsprungen ist.
Mount Nebo
Etwa 10 Kilometer westlich von Madaba – an der Stelle sei jedoch erwähnt, dass man sich von den Kilometern nicht täuschen lassen sollte, denn aufgrund der bergigen, sehr serpentinenartig verlaufenden Straßen kommt man kaum voran – befindet sich Mount Nebo.
Auf diesem 840 Meter hohen Gipfel soll Moses nach dem Empfang der 10 Gebote das Gelobte Land erblickt haben. Der Überlieferung nach soll er dort auch gestorben sein. Bei klarer Sicht hat man einen wundervollen Blick über das Land und kann sogar das Tote Meer sehen. In der Basilika gibt es schöne Mosaike zu bewundern. Sie sollen aus dem 6. Jahrhundert stammen. Be it as it may, wer mit all dem wie ich relativ wenig am Hut hat, kann es sich zur Aufgabe machen, das Kreuz touristenfrei zu fotografieren und den Ausblick auf das Tal zu bestaunen, denn allein dieser ist wirklich Wahnsinn.
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Kleiner Hinweis: Mount Nebo scheint nicht im Jordan Pass enthalten zu sein, so dass man am Eingang 2 JOD Eintritt bezahlen muss. Mögliche Führer sammeln sich vor dem Tor zu Mount Nebo, lassen sich aber problemlos abschütteln (ein „No, thank you“ bedeutet, zumindest nach meinen bisherigen Erfahrungen, in Jordanien tatsächlich „No, thank you“). Alternativ – so habe ich es gemacht – kann man sich einfach mit einem alten Herren (dieser fragte mich am Eingang zu Mount Nebo nach meiner Nationalität, freute sich darüber, dass er ein paar Brocken Deutsch zu sprechen in der Lage war, woraus sich ein nettes Gespräch entwickelte) auf die Mauer setzen und seinen Erzählungen lauschen. Am Ende unseres Gespräches fragte er mich zwar auch, ob ich ihn als guide buchen wolle, reagierte aber auf meine Ablehnung mit einem netten „Take your time up there. It is worth it.“
Auf dem Weg zum Toten Meer
Da ich nicht denselben Weg zurück nach Madaba und von dort nach Ma’in zurücklegen wollte wie den, den ich hergekommen war, entschied ich mich für eine Fahrt durch die Berge an das Tote Meer.
Der Umweg war es absolut wert, denn landschaftlich kommt man voll auf seine Kosten. Vor allem die Strecke vom Toten Meer nach Ma’in ist absolut bezaubernd – sie führt durch das Wadi Zarqa Ma’in.
King’s Road von Norden nach Süden
Auf einem Teil der Königsstraße fuhr ich auf meinem Weg nach Dana Village. Vom Berg Nebo führt die Königsstraße über Madaba, das spektakuläre Wadi Mujib, dem Grand Canyon Jordaniens, über Kerak, Dana schließlich nach Petra. Angeblich entspricht diese Straße dem Weg, auf welchem Moses die Hebräer ins Gelobte Land geführt haben soll. Autos sind hier relativ wenig unterwegs – nur ab und zu begegnet man einem Bus oder einem Auto.
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Schließlich kam ich am frühen Abend in Dana Village an. Das Dorf ist komplett aus Steinen und Lehm gebaut, liegt auf einem Bergvorsprung des Wadi Dana. Ein großer Teil der Häuser ist hier mittlerweile unbewohnt und liegt in Ruinen. Der kleine Teil an Familien, die hier noch sesshaft sind, lebt vom Tourismus. Schon der Blick von den jeweiligen Dachterrassen der Unterkünfte ist faszinierend und bietet eine kleine Vorstellung dessen, wie krass es dort unten aussieht. Bisher konnte ich nur von oben einen Blick erhaschen – im Laufe des Tages wird sich dies aber sicherlich ändern.
Gastfreundschaft in Jordanien
Abgesehen von der Landschaft bin ich von den Jordaniern total fasziniert. Noch nie kam ich in einer solch kurzen Zeit in einem Land so schnell mit Einheimischen ins Gespräch und noch nie habe ich eine Herzlichkeit und Gastfreundschaft gepaart mit einer solchen Offenheit erlebt. Sicherlich gibt es Ausnahmen, aber eine Erfahrung hat bereits gestern nachträglich Eindruck hinterlassen: Auf meinem Weg von Madaba nach Kerak wollte ich eine kurze Rast einlegen. An der Landstraße hielt ich vor einem kleinen Shop, bei dem ich einen arabischen Kaffee besorgen wollte. Als ich den Besitzer des Ladens nach einer Toilette fragte, rief er eine seiner Töchter herbei. Diese ließ mich nicht nur das Bad der Familie benutzen, sondern lud mich auch direkt zu den anderen Familienmitgliedern zum gemeinsamen Beisammensein ein. Da es unangemessen ist, eine solche Einladung auszuschlagen, willigte ich ein, dachte mir, ein paar Minuten Zeit könne ich problemlos aufbringen.
Über eine Stunde saß ich mit der Familie zusammen, trank Kaffee, versuchte mich mit Händen und Füßen zu verständigen, denn Englisch sprach hier niemand. Auch meine Arabisch-Kenntnisse reichen über basic survival skills, wie min fadlik (bitte), schukran (Danke), marhaba (hallo), ma’s salama (Tschüss), ismi Manu (Ich heiße), in shalla (so Gott will), al-h amman (Toilette 😉 ), kam siru (was kostet) und die Zahlen von eins bis fünf leider nicht hinaus.
Umso witziger eigentlich, dass extra eine Freundin der Familie angerufen wurde, die versuchte, am Handy zu übersetzen, worüber wir sprechen wollten. „Photo, Photo“ gab es natürlich ebenfalls und nach mehreren Bechern Kaffee, zig Walnüssen – die Kinder brachten mir bei, wie man Walnüsse mit einem Schlag aufbekommt (schmerzhaft!), vielen Fotos und liebevollen Erinnerungen fiel sogar der Abschied ein wenig schwer.
Heute Nachmittag werde ich nach Jordanien fliegen. Die Route steht grob. Die Ideen sind vorhanden. Die Vorfreude steigt minütlich. Besonders auf Petra freue ich mich unglaublich. In drei Tagen werde ich dort sein!
Das Wichtigste beim Schreiben eines Blogposts ist ja eigentlich immer, dass man genau weiß, worüber man schreibt. Man berichtet von gemachten Erfahrungen, erzählt von unglaublichen Begebenheiten, informiert die Daheimgebliebenen über die Erlebnisse eines Tages.
Gerade musste ich erschrocken feststellen, dass ich bisher noch nie über etwas geschrieben habe, wo ich nicht war, dass ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht habe, wie etwas sein könnte, das ich bisher nicht mit meinen eigenen Augen gesehen habe – und besonders habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht, wie es wäre, wenn ich darüber schreiben würde.
Und gerade musste ich erschrocken feststellen, dass ich nur noch jetzt so völlig unwissend darüber schreiben kann, wie es ist, noch nie in Petra gewesen zu sein. Denn in drei Tagen werde ich ja dort sein. Und bald werde ich vergessen haben, wie die Felsenstadt für mich war, als ich sie noch nicht gesehen hatte und mich nur noch daran erinnern, wie es tatsächlich dort war.
Daher habe ich mich heute Morgen noch dazu entschieden, einen detaillierten Bericht über mein völliges Unwissen über Petra zu verfassen.
Also, ich stelle mir Petra so vor: Es ist warm. Überall ist es sandig. Man braucht gute Schuhe. Das Areal ist nämlich riesig und man muss echt viel laufen. Rechts und links sind ganz viele hohe Steine. Es sind wohl eher Felsen als Steine, denn Petra wird ja auch die „Felsenstadt“ genannt. Es sind wahrscheinlich sehr schroffe Felswände und ich werde beim Herumklettern auf den Felsen aufpassen müssen, dass ich nicht auf einem abrutsche und mir das Bein aufschürfe. Wahrscheinlich werde ich nicht nur deswegen vorsichtig beim Klettern sein müssen, sondern auch bedacht sein, dass mich niemand dabei sieht, denn wahrscheinlich ist das Herumklettern auf den Felsen verboten. 🙂
Es wird dort sicher viele Gräber und Tempel geben, in die man hineingehen kann. Und Kamele.
Bestimmt gibt es dort zahlreiche Touristen, denn Petra ist ja Weltkulturerbe. Daher wird es dort auch einige Autos und Häuser geben. Aber mindestens Touristen. Denn Touristen gibt es überall, wo es etwas zu sehen gibt. Und natürlich möchte auch ich an einen Ort, an dem es etwas zu sehen gibt und der belebt ist. Da gibt es sicherlich auch eine Apotheke, in der man sich notfalls ein bisschen Sonnencreme besorgen kann. Und einen Stand mit Kaltgetränken, so dass ich mir nicht vorher meinen Proviant für den Tag einkaufen muss. Und free wifi werden die dort haben. Ganz schnelles.
So, das wäre zunächst einmal alles, was ich über Petra weiß.
Wie es schließlich wirklich in Petra war und dass dieser Artikel gar nicht soooo weit entfernt von der Realität ist, kannst du hier nachlesen. 😉
Du planst eine Reise nach Jordanien? Dann findest du hier die passenden Insidertipps und Orte, die du während deines Aufenthaltes auf keinen Fall verpassen solltest. Acht Blogger berichten dir heute von ihren Erfahrungen und Must See’s ihrer Reise durch Jordanien.
Jordanien Tipp #1: Der Weg vom hohen Opferplatz ins Zentrum von Petra
An weltberühmten Sehenswürdigkeiten wie der Felsenstadt Petra ist man ja selten allein. Umso glücklicher war ich letztes Jahr im April: wir sind nach kurzem Bestaunen des Schatzhauses direkt hoch zum hohen Opferplatz gegangen – und haben dann von dort den etwas weniger populären Weg ins Zentrum von Petra genommen. Dieser Pfad führt dich unter anderem am Grab des römischen Soldaten vorbei. Nicht nur war dieser Weg insgesamt super schön, wir haben auch keine Menschenseele getroffen! Wenn du also ein wenig abseits der überlaufenen Pfade wandeln willst, dann kann ich dir diesen Weg nur ans Herz legen. Auch wenn er nicht ganz „geheim“ ist (eine Beschreibung findet sich unter anderem im Lonely Planet), so war es trotzdem eines meiner drei Highlights für Petra! Meine drei Petra-Highlights für einen Tag habe ich übrigens hier zusammengefasst.
Und ein kleiner extra Tipp: Wenn deine Reisekasse es zulässt, solltest du dir in Amman mindestens ein Abendessen im Restaurant Sufra gönnen. Die Mezzeh waren so lecker, dass wir fast geplatzt wären! Unbedingt probieren solltest du das Mansaf im Sufra. Das ist ein traditionelles Gericht der Beduinen mit Reis, Lammfleisch und Joghurtsoße.
Imke teilt auf Crappy Radio Stations and Candy Bars inspirierende Reiseberichte und nützliche Reisetipps mit ihren Lesern – egal ob für den nächsten Urlaub oder eine längere Reise.
Jordanien Tipp #2: Petra allgemein
Letztes Jahr war ich für 4 Wochen in Jordanien und habe dieses einzigartige Land ausgiebig erkundet. Bereits am Tag meiner Ankunft hatte ich mich in Jordanien verliebt. Die absoluten Highlights meiner Reisen waren der Ausflug nach Petra und ans Tote Meer.
Was das faszinierendste an der sagenumwobenen Felsenstadt Petra ist? Dass diese Stadt Stück für Stück von Menschenhand erbaut wurde! Meine Empfehlung ist, sich für Petra ein 3-Tages-Ticket zu kaufen, um Geld zu sparen und auch wirklich genügend Zeit zu haben, alles zu sehen. Hier gibt es mehr von Esther über Petra. Geheimtipp: Wer sich das Geld ganz sparen möchte, der kann auch durch das kostenlose „Little Petra“ wandern, das bei Touristen noch völlig unbekannt ist.
Jordanien Tipp #3: Das Tote Meer
Auch das Tote Meer sollte man sich auf seiner Reise durch Jordanien nicht entgehen lassen. An der Oberfläche dieses Salzsees zu treiben, ist einfach eine Erfahrung wert. Wer kleine Wunden hat oder frisch rasiert ist, der wird Dank des hohen Salzgehalts des Meeres etwas leiden! Hier gibt es mehr von Esther über das Tote Meer. Geheimtipp: Nehmt Euch ein paar Salzkristalle oder etwas Schlamm vom Ufer des Toten Meeres als Beauty-Produkte mit. Beides wird im Rest des Landes teuer verkauft.
Auf Esthers Blog Esther’s Travel Guide erfahrt Ihr praktische Tipps für über 50 verschiedene Länder! Ihre Schwerpunkte sind der Orient, Städtetrips und Orte abseits der typischen Touristenpfade.
Jordanien Tipp #4: Der King’s Highway
Wir steuern zunächst die Kreuzritterburg Shobak an, dann geht es in das einzigartige Biosphären-Reservat Dana, wo wir mit einer Landschaftsform konfrontiert werden, die uns fesselt. Wir wandern 1.700 Meter über dem Meeresspiegel, übernachten hier. Die nächste Wasseroberfläche, die der Highway passiert, ist bereits das Tote Meer, das sogar unter dem Nullpunkt liegt. Und irgendwann stehen wir auf dem Mount Nebo. Moses soll hier noch einmal ins Gelobte Land geschaut haben, bevor er selbst „über den Jordan ging“. Für uns geht es dann weiter nach Madaba, eine jener geschichtsträchtigen Regionen, für die der Nahe Osten berühmt ist. Dann, über Karak, ein imposantes Kastell, hoch über dem Straßenverkehr geht es zurück. Wir haben noch einen langen Weg vor uns. Ausführlich und mit vielen Bildern lässt sich der Roadtrip hier nachlesen. Wer weiß, vielleicht fühlt sich jemand inspiriert, eine Fahrt über den Highway selbst einmal anzugehen.
Aras und Christiane sind beide aus dem Berufsleben ausgeschieden und sind in der glücklichen Lage, jetzt noch mehr von dem zu tun, worauf sie immer schon Lust hatten, nämlich in der Welt unterwegs zu sein. Seit sie zusammen sind, haben sie schon viel miteinander unternommen, vor allem Reisen, die sie immer wieder nach Indien und Nepal und andere Länder Südostasiens geführt haben. Auf ihrem Blog W.E.G. (Worldwide Elderly Getaways) dokumentieren sie alles, was sie beim Bereisen von Nah und Fern erleben. Auch Tipps um Kosten, Planung und Sicherheit auf Reisen, nicht nur für Leute ihres Alters finden sich hier. Sie sagen: „Was wir können, kann jeder, traut Euch!“
Jordanien Tipp #5: Die Ruinen von Jerash
Jerash liegt ca. 1,5 h Autofahrt nördlich von Amman. Die gut erhaltene römische Provinzstadt wird zurecht als „Pompeji des Ostens“ bezeichnet. Viele beeindruckende Monumente ließen uns hier staunen. Betreten wird die Ruinenstadt durch das imposante Hadrianstor aus dem 2. Jahrhundert, darauf folgt ein Hippodrom sowie die Mauern des einst mächtigen Zeustempels. Das ovale, mit unzähligen Säulen eingefasste Forum zeugt noch heute von der antiken Baukunst. Ein Spaziergang auf dem schnurgeraden, ca. 800 m langen Cardo Maximus, eingefasst von 500 intakten Säulen, versetzt den Besucher zurück in die Vergangenheit. Fundamente alter Kirchen, ursprünglich zu Tempeln geweiht, recken ihre Überreste ebenso hoch in den Himmel wie der Artemistempel seine mächtigen Säulen. In zwei restaurierten Amphitheatern kann der Besucher die gute Akustik selbst testen und nachempfinden, wie es gewesen sein mag, vor vier- bis fünftausend Zuschauern vorzutragen. Hier findet auch jährlich das Jerash Festival statt. Tore und Brunnen runden die Ausgrabungen ab, die bis heute andauern. Der Eintrittspreis beträgt 10 JD, wobei der Preis im Jordan Pass enthalten ist.
Christine & Ronny von Cache’n’Travel: „Geocaching … all around the world“ ist ihr Motto und so schreiben sie über Reisen, gewürzt mit einer Prise Geocaching. Die weltweite Dosensuche bringt sie immer wieder zu interessanten Orten und an diesen Erlebnissen möchten sie ihre Leser teilhaben lassen. Einen ausführlichen Artikel zu Jerash gibt es hier.
Jordanien Tipp #6: Der Dana Nationalpark
Ein Geheimtipp für Jordanien? Da fällt uns sofort der Dana Nationalpark ein. Im Oktober 2015 waren wir für 10 Tage mit einem Mietwagen in dem kleinen Königreich unterwegs. Ein besonderes Highlight war der Dana Nationalpark, eine spektakuläre schroffe Landschaft am Rand des Ostafrikanischen Grabenbruchs. Wadi Dana ist mit über 300 Quadratkilometern das größte Naturreservat Jordaniens und für all diejenigen, die in einer abgeschiedenen Gegend wandern möchten, genau das richtige. Kaum ein anderes Naturschutzgebiet ist landschaftlich so vielseitig. Es gibt bewaldetes Hochland und felsige Hänge, Steinwüsten und Sanddünen. Die atemberaubende Schönheit des Berges Rummana, das Geheimnis der uralten Ruinen von Feynan, das Dorf Dana, in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, und die roten und weißen Sandsteinfelsen von Dana haben uns mehr als beeindruckt. Der Großteil des Reservates ist nur zu Fuß über eine der 15 Wanderrouten erreichbar. Wir haben einen kleinen Teil des Nationalparks auf eigene Faust erkundet. Für längere und Mehrtages-Touren stehen auch einheimische Beduinen Guides zur Verfügung. Für uns ist der Dana National Park ein verstecktes Juwel und ein echter Geheimtipp.
we2ontour, das sind wir: Frauke und Johanna , Mutter und Tochter, aus Rheinberg am Niederrhein. Reisen ist unsere Leidenschaft, Fotografie unser Hobby! Und seit mehr als 14 Jahren reisen wir, wann immer es Urlaub und Ferien zulassen, gemeinsam um die Welt. Bisher waren wir in 40 Ländern auf 4 Kontinenten und wir haben noch lange nicht genug!
Jordanien Tipp #7: Eine Nacht in der Feynan EcoLodge
Dana ist diesmal nur der Treffpunkt von mir und meinem Guide Mohammad. Vor uns liegt eine fünfstündige Wanderung durch das lang gestreckte Wadi bis zu unserem Übernachtungsziel: der Feynan EcoLodge. Fünf Stunden hören sich zunächst heftig an, aber dadurch, dass der Weg meist eben durch das Tal verläuft, kann man auch als ungeübter Sportmuffel mit festem Schuhwerk und ausreichend zu trinken, die Wanderung gut schaffen. Und Mohammad lässt sich einiges einfallen, um mich bei Laune zu halten: wir machen eine Teepause bei einer Gruppe von Ziegenhirten, backen Brot in einem Erdofen und stellen aus ein paar Kräutern am Wegesrand einen wohlriechenden Seifenersatz her. Aber auch ohne arabisches Animationsprogramm genieße ich die Tour. Die Stille des Ortes ergreift irgendwann von meinem eigenen Körper Besitz und ich trotte schließlich glücklich und zufrieden, wie ein jordanisches Eselchen, durch die Felslandschaft.
Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir die Lodge. Der Lehmbau fügt sich wie selbstverständlich in das sandfarbene Umland ein, ein Angestellter nimmt mir meinen Rucksack ab und reicht mir eine Tonkaraffe mit kühlem Wasser. In dieser Lodge werde ich bis zu meiner Abreise keine einzige Plastikflasche finden, dafür Hunderte von Ölkerzen, die den Ort bei Nacht in warmes Licht tauchen. In der Lodge verfügen nur die Badezimmer der insgesamt 26 Gästezimmer über Strom, der aus Solarpanel auf dem Dach gewonnen wird. Es gibt vegetarische Küche, funktional eingerichtete Zimmer und eine tolle Dachterrasse zum nächtlichen Sternegucken. Ein Ökotourismus-Projekt, das seinesgleichen sucht und das ich wirklich jedem Jordanien-Reisenden nur wärmstens empfehlen kann. Mehr Informationen und buchbare Programmpunkte vor Ort findet ihr hier.
Sabine über ihren Blog: „Für die kleinen Ruheoasen im Alltag muss es nicht immer eine Fernreise sein“ ist das Motto von meinem Blog Reisenomadin – einem Reise- und Lifestyleblog speziell für Berufstätige, den ich 2014 ins Leben gerufen habe. In Jordanien durfte ich im Rahmen meines Geographiestudiums lange arbeiten und forschen und daher ist für mich dieses wunderschöne Land eine Herzensangelegenheit, das natürlich auch auf meinem Blog nicht fehlen darf.
Jordanien Tipp #8: Die Wüstenschlösser
Letztes Jahr reisten wir durch Jordanien und haben wundervolle Orte sehen können. Wenn du einmal dort bist und Zeit im Gepäck habt, solltest du dir die Wüstenschlösser nicht entgehen lassen. Wir haben uns insgesamt vier von diesen angesehen, waren dafür 285 Km mit dem Auto unterwegs und können sagen, dass es sich auf jeden Fall lohnt.
Uns hat das Wüstenschloss Qars Al-Azraq, welches ca. 100km östlich von Amman entfernt liegt, am meisten beeindruckt. Warum? Nun, es ist aus schwarzem Basalt erbaut worden und hat seine Berühmtheit durch Lawrence von Arabien erhalten, denn dieser wohnte hier im Winter 1917 während der arabischen Revolte gegen das Osmanische Reich.
Aber um das Wüstenschloss überhaupt besichtigen zu können, muss man sich beweisen. Die Haupttür besteht aus einer schwenkbaren massiven Granitplatte. Bekommst du diese auf, darfst du eintreten – schwächelst du, bleibt dir der Einlass verwehrt . Naja, du musst natürlich nicht draußen bleiben! Ein freundlicher Guide ist vor Ort, der gerne diese Tür öffnen wird, falls du Bedarf hast! Einen ausführlichen Bericht zu den Wüstenschlössern findest du hier.
Wir sind Stephan und Tanja von den Auszeitnomaden und reisen nun mehr seit 12 Jahren gemeinsam durch die Welt. 1-2 mal im Jahr sind wir für längere Auszeiten in der Ferne unterwegs und berichten darüber in unserem Blog.
Jordanien Tipp #9: Mount Nebo
Der Mount Nebo – am Rande des Jordangrabens nahe der Stadt Madaba – gehört zu den vielen Orten, die schon in der Bibel genannt sind. Und er gehört zudem zu den Frühesten. Denn von hier aus soll Moses damals das „gelobte Land“ das erste Mal gesehen haben. Schon die frühen Christen pilgerten hier her, bereits im späten 4. Jahrhundert kann eine Kirche, ja sogar ein Bistum nachgewiesen werden. Heute kann man hier die Kirche der Franziskaner besichtigen, vor der sich ein stilisierter Mosesstab über das Tal erhebt. Von hier ist die Aussicht einfach grandios. Ich bin ja wenig bis gar nicht religiös. Trotzdem ist der Mount Nebo einer der faszinierendsten Orte Jordaniens. Besonders empfehlenswert ist die Fahrt bei klarem Wetter zu Sonnenauf- oder Sonnenuntergang. Dann leuchtet die Mondlandschaft in allen Farbtönen.
Jordanien Tipp #10: Wadi Rum
Rasant und actionreich geht es im Wadi Rum im Süden des Landes zu. Hier kann man bei perfekter Westernkulisse eine Nacht unter dem legendären Sternenhimmel in den vielen Beduinencamps verbringen oder sich tagsüber bei Kamel- oder Jeeptouren vergnügen. Da es im Januar etwas zu kalt war für eine Nacht im Wadi Rum, entschieden wir uns für eine Tagestour mit einem Jeep. Ein Englisch sprechender Fahrer war beim Nationalparkzentrum schnell gefunden und so ging es auf der offenen Ladefläche (Sonnenschutz nicht vergessen!) rasant durch den Sand, zu Spuren der Nabatäer und natürlich auch zu den Orten, an denen damals der legendäre Lawrence von Arabien das Wadi Rum passierte – und zwar sowohl der echte als auch der aus dem Monumentalfilm. Zwischendrin wird man auch von den ansässigen Beduinen zum Tee eingeladen und am Ende kann man dann auf die berühmte Felsenbrücke klettern.
Anke über ihren Blog Daheimistlangweilig: Eigentlich müsste mein Blog Couchistlangweilig heißen – denn ich bin immer unterwegs, egal ob nah oder fern, egal ob in den großartigen Museen und Parks meiner Wahl-Heimatstadt Wien oder mit dem Jeep in der afrikanischen Wüste oder eben mit einem Beduinen im wunderschönen Jordanien.
Alles über meine Jordanien-Reise kannst du natürlich mittlerweile auch auf meinem Blog nachlesen. Die gesammelten Blogartikel findest du unter diesem Link.
Ja, ich weiß, Syrien, Westjordanland und Israel! Und überhaupt, alles dort drüben oder unten oder wo liegt dieses verdammte Land eigentlich wirklich? Ach richtig, exakt neben dem Gazastreifen. Rechts davon. Oder doch links? Ach nee, links vom Gazastreifen ist irgendwie Wasser. Irgendein Meer. Nee, Moment, rechts kommt erst noch Israel. Aber dann kommt Jordanien. Das ist noch ein bisschen weiter rechts. Und unten drunter ist es ganz übel – da sind nämlich die Saudis. Was sage ich?! – Oben ist es viel schlimmer. Da ist der IS und da kommen die Flüchtlinge her. Verdammt, wo reise ich da eigentlich hin? Mir graut!
12 Tage Jordanien also?!
Eigentlich eher 10 Tage, denn ich lande erst nachts um 23:45 Uhr und fliege früh am Morgen um 4:30 Uhr schon zurück nach Hause.
10 Tage Jordanien also?!
Hier die grobe Route – das Sightseeing mit seinen Details muss noch etwas warten.
Nach meiner ersten Nacht im Flughafenhotel werde ich mein Auto abholen und mir dann die Wüstenschlösser Al-Azraq, Quseir Amra und Qasr Kharana im Norden Jordaniens anschauen. Danach geht es weiter Richtung Süden – Mount Nebo, Madaba, Ma’in, Wadi Mujib und Kerak.
An meinem dritten richtigen Reisetag werde ich in Petra sein, dort mit reisefieber.net eine guided tour durch Petra machen und mir Petra by Night anschauen. Übernachtet wird dann ganz dekadent in unmittelbarer Nähe von Petra. Nein, nicht im Mövenpick Resort – zugegebenermaßen, ich hatte kurz mit dem Gedanken gespielt, aber 250 Euro pro Nacht waren mir auf einem Roadtrip dann doch zu viel. 😉
Am nächsten Tag geht es dann weiter gen Süden – Ma’an und und das Wadi Rum stehen auf dem Plan. Ob ich dort übernachten werde, hängt maßgeblich ab von den vorherrschenden Temperaturen und von der Frage, wie sehr ich gerade eher ein richtiges Bett vorziehen würde. 🙂
Als nächste Station sind Wadi Araba, Ma’in und ein Sprung ins Tote Meer vorgesehen.
Ab dann ist die Reise offen, denn entweder brauche ich einen Puffertag, eine Pause oder ich nutze meinen geographischen Standort positiv aus und mache einen Abstecher nach Israel.
Dieser steht aber nicht nur wegen der aktuellen Lage in der Schwebe, sondern weil ich bisher widersprüchliche Informationen über die Einreise und die Öffnungszeiten der Grenze am Shabbath erhalten habe. Abgesehen davon ist nicht eindeutig, wie es von der Infrastruktur her nach dem Grenzübergang weitergehen würde. Und, die Kombination von Jordan Pass und multiple entry Visa ist ebenfalls unklar und schließlich vor allem auch, welcher Grenzübergang überhaupt in Frage kommt. Insgesamt sind es zu viele Fragezeichen, die sich wahrscheinlich erst vor Ort klären lassen.
Sicher ist: Sollten alle (Planungs-)Stricke reisen, dann…ääähh… dann werde ich einfach eine Runde im Toten Meer tauchen gehen.
Schließlich stünde noch der Norden mit Gerasa, Ajloun und Umm Qais auf dem Plan. Amman sollte natürlich ebenfalls nicht vergessen werden. Der Plan inkl. Zerstörungsgarantie: ich schaue mir Amman an meinem letzten Tag an, werde von dort aus irgendwann nach Mitternacht aufbrechen, gegen 1:30 Uhr am Flughafen aufschlagen, mein Auto abgeben, gegen 2 Uhr einchecken und schließlich um 3:30 Uhr boarden.
Ich bin gespannt, wie wirklich alles kommen wird, wenn es schließlich in die Detail- (oder doch Spontanplanung?!) geht und vor allem, was es alles zu sehen geben wird – ihr dürft es auch sein, denn euch nehme ich mit. 🙂
Kleiner Ausblick: Nächste Woche werde ich euch mit einem Round Up zu Jordanien beglücken, denn einige liebe Menschen aus meiner Blogger Community haben mich mit ein paar kurzen Beiträgen tatkräftig bei meiner bisherigen Reiseplanung unterstützt. Diese möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten. So, #staytuned and be curious! 😀
Ja, ich habe heute einen Flug nach Jordanien gebucht und ja, ich sehe eure Gesichter, ich lese eure Kommentare und ja, ich kann die Besorgnis verstehen.
Jordanien, das ist doch aber direkt neben Syrien?! Syrien – da ist doch Krieg! Ja, aber in Jordanien ist das Tote Meer. Aber Syrien – da sind doch die ganzen Flüchtlinge her. Ja, aber in Jordanien ist die Felsenstadt Petra. Aber Syrien – da ist doch der IS aktiv. Ja, aber in Jordanien sind Wadi Rum und Wadi Mujib. Da ist doch auch der Irak! Ja, aber in Jordanien ist Amman. Da sind doch auch der Libanon und Israel! Ja, aber in Jordanien ist die Felsenstadt Petra. Aber da ist doch auch das Westjordanland! Ja, und in Jordanien ist die Felsenstadt Petra. Aber da ist doch auch Palästina! Ja, verdammt, aber in Jordanien ist die Felsenstadt Petra! Aber Jordanien liegt doch da überall mittendrin! Ja…
Und wenn man keine Ahnung hat, … sollte man einfach mal hinfahren. Jordanien erscheint wie ein Holiday Park, der mitten im Ghetto der Bronx steht. Keiner geht hin, weil sich keiner traut. Aber im Park drinnen bemerkt man doch gar nichts von der Bronx. Also, los geht’s nach Jordanien! In Jordanien ist seit über 30 Jahren Frieden. Jordanien ist absolut sehenswert. Die Hotspots sind so genial, dass man aus dem Staunen nicht mehr heraus kommt. Weltkulturerbe. Weltnaturerbe. Kultur pur. Wärme. Individualtourismus. Und das Beste: man kann sich dort sogar ein Auto mieten und einfach los fahren!
Spontane Planungsgedanken:
Madaba
Ma’in
Wadi Mujib
Wadi Rum
Totes Meer
Ajloun
Gerasa
uuuuund: Petra!
Und jetzt will ich nichts mehr hören! 😀
Ich liebe euch alle und, seid versichert, würde es kritisch werden, würde ich den Flug nicht antreten.
Quelle Bildmaterial:
Landkarte: https://de.pinterest.com/pin/400961173052859441/
Beitragsbild: https://www.welt.de/reise/Fern/article13633738/Wuestentraeume.html
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