Wissenswertes über Suriname und Guyana, das du vor einer Reise wissen solltest
Wissenswertes über Suriname und Guyana, das du vor einer Reise wissen solltest
Als ich mit meiner Reisevorbereitung zu Suriname und Guyana begann, war es mir fast komplett unmöglich, bestimmte Informationen zu finden. Vor allem Informationen, die beim individuellen Reisen notwendig wären, gab es kaum. Teilweise waren die Informationen, die ich bekam, auch widersprüchlich. Heute werde ich dir daher Wissenswertes über Suriname und Guyana liefern, das du im besten Fall vor deiner Reise in diese Länder weißt.
#1 Sicherheit in Guyana und Suriname
Vergleichst du die Hauptstädte miteinander, scheint Suriname insgesamt sicherer als Georgetown zu sein. Während mir meine Kontaktperson in Suriname auf meine Nachfrage nach „Handysituation in Paramaribo“ entgegnete, dass alle Menschen ständig Fotos von allem machen würden, ich nur nicht völlig offensichtlichst mit meinem Handy in der Hand jemandem ins Gesicht winken solle und grundsätzlich auf meine Taschen achten solle, äußerte mein Tour Operator zunächst ein paar Bedenken in Bezug auf einen Alleingang durch Georgetown.
Erst als ich ihm von meiner Lebenssituation in Guatemala berichtet hatte, dass ich grundsätzlich ohne Handy auf die Straße ginge etc., war er einverstanden, mich in Georgetown alleine losziehen zu lassen. Dass ich besser einfach auf dem Zimmer geblieben wäre und mich besser mit Netflix-binge-watching ausgeknockt hätte – das war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar.
Außerhalb der beiden Hauptstädte scheint es kein Sicherheitsproblem zu geben. Zurückzuführen ist das wahrscheinlich darauf, dass die Dörfer im Hinterland insgesamt sehr klein sind und praktisch jeder jeden kennt. Das größte Dorf, welches ich in Suriname besuchen durfte, war beispielsweise Pikin Slee mit knapp über 5.000 Einwohnern. In anderen Dörfern des Hinterlandes der beiden Reiseländer wurde ich häufig beim Betreten per Handschlag vom Ortsvorsteher begrüßt.
#2 Währungen und Bezahlung in Suriname und Guyana
Die Währung in Suriname sind Suriname Dollar, während in Guyana mit Guyana-Dollar bezahlt wird. Mit US-Dollar hat dies aber absolut nichts zu tun, denn die Scheine sehen komplett anders aus.
In Suriname und Guyana mit der Kreditkarte bezahlen zu können, grenzt fast schon an ein Wunder und wenn du tatsächlich einen Ort finden solltest, an welchem du das kannst, dann musst du dich darauf einstellen, dass du mindestens 3,5% zusätzlich bezahlen musst.
Vorsicht: An nur wenigen Orten kannst du auch tatsächlich mit USD bezahlen. In den Dörfern und auf den Märkten der Hauptstädte funktioniert das gar nicht und in Paramaribo gelang es mir lediglich in einem von drei angefragten Supermärkten.
#3 Supermärkte in Paramaribo und Georgetown
Supermärkte im Zentrum von Paramaribo und Georgetown erinnern eher an kleine Asia-Läden als an Supermärkte, wie den amerikanischen Walmart oder einen deutschen ALDI oder REWE. Die Auswahl ist nicht sonderlich groß, aber du findest das Notwendigste, um dich für ein paar Tage auch mal mit Snacks und vor allem mit Wasser einzudecken.
Im „Happy Supermarkt“ in Paramaribo (in einer kleinen Parallelstraße der Kaizerstraat) konnte ich übrigens nicht nur in USD bezahlen, sondern fand ich auch Coke Zero, was insgesamt irgendwie in Suriname nicht sonderlich leicht erhältlich zu sein scheint.
#4 Straßenverhältnisse in Suriname und Guyana
Fragst du einen Einheimischen nach den Straßenbedingungen seines Landes, wirst du als Antwort erhalten, dass er/sie die Straßen seines Heimatlandes als eine Zumutung empfänden und sie sich für ihre Straßen teilweise schämen würden. Vor allem die Straße von Paramaribo nach Atjoni sei in einem wahrlich schlechten Zustand.
Fragst du mich, die nun über vier Jahre mit dem eigenen Auto durch Zentralamerika gereist ist und so gut wie jede Ecke und jede Straße von Guatemala kennt, sage ich: Die Straßen in Suriname sind ein Traum. Besagte Straße nach Atjoni is tumulo- und schlaglochfrei. Lediglich an vier Brücken befinden sich jeweils kurzer circa 50 Meter lange Schotter-Passagen, die du wirklich vernachlässigen kannst. Ansonsten kannst dudie Strecke gut mit 100km/h nehmen (Vorsicht, da ist aber 60km/h geschildert! 😉 ).
Mit den Straßen in Guyana verhält es sich deutlich anders: Hinter Linden hört der Asphalt auf und neben Schotter hast du hier dann vor allem irgendwelchen lehmartigen Boden, der im Regenwald, wo es ja praktisch ständig regnet (im Regenwald – da regnet’s halt!!!), eine ganz besonders gefährliche Mischung wird. Ein Durchkommen ohne 4×4 ist hier kaum möglich. Auf meiner Busfahrt von Georgetown zur Iwokrama River Lodge kamen wir mehrere Male ins Rutschen und einmal hatte sich der Bus sogar fest gefahren – nachts um 2:30 Uhr.
#5 Suriname hat ein riesiges Vorkommen an Gold
Suriname exportiert wahnsinnig viel Gold nach Kanada, aber deutlich mehr Gold nach Dubai. Nicht verwunderlich daher, dass sich offensichtlich in den sehr abgelegenen Regionen des Amazonas Regenwaldes wahnsinnig viele „Gold-Dörfer“ befinden, in welchem Gold gewonnen wird.
#6 Amtssprachen Niederländisch und Englisch
Die Amtssprache in Suriname ist Niederländisch und jene in Guyana ist Englisch. Dennoch spricht ein Großteil der Menschen in Paramaribo und ein sehr sehr geringer Teil außerhalb der Hauptstadt Englisch, so dass du dich relativ einfach und unkompliziert in beiden Ländern zurechtfinden und durchfragen kannst.
Übrigens klingt Niederländisch in diesem Teil der Welt und auf diesem Kontinent, wo überall sonst entweder Spanisch oder Portugiesisch gesprochen wird, äußerst gewöhnungsbedürftig. Auch nach vier Jahren in Guatemala ist es für mich keine Selbstverständlichkeit, dass die indigene Bevölkerung die Amtssprache des Landes spricht. Die indigene Bevölkerung in Guatemala spricht außerhalb der gängigen touristischen Orte sehr häufig einen Maya-Dialekt anstelle von Spanisch.
#7 Die Flughäfen von Suriname und Guyana
Suriname und Guyana haben durchaus einige Flughäfen, aber freu‘ dich nicht zu früh. Wenngleich mitten in Paramaribo ein Flughafen ist, so ist das nicht der internationale Flughafen. Vom Flughafen in der Stadt gehen die kleinen Flieger ins Landesinnere oder nach Guyana ab. Der internationale Flughafen mit den Airlines KLM oder American Airlines liegt über eine Stunde außerhalb von Paramaribo.
Auch in Guyana ist das nicht anders: In Georgetown selbst befindet sich nur wenige Minuten außerhalb des Stadtkerns der Flughafen, von welchem Flüge ins Landesinnere oder Suriname abgehen oder ankommen. Für den internationalen Flughafen, von welchem die Flüge in die USA gehen, musst du 60 Minuten Fahrtzeit in Kauf nehmen.
#8 Tumulos heißen in Suriname „drempel“
Tumulos sind mein ganz persönlicher Alptraum in Guatemala. Häufig befinden sich innerhalb von wenigen Metern gleich mehrere Tumulos hintereinander, um auch wirklich sichergehen zu können, dass langsam gefahren wird.
Tumulos gibt es auch in Suriname. Deutlich weniger als in Guatemala und auf manchen Strecken überhaupt nicht. Angezeigt werden sie durch ein Schild , auf welchem „drempel“ zu lesen ist.
#9 In Suriname und Guyana herrscht Linksverkehr
In keinem Land in Zentralamerika oder Südamerika habe ich es bisher erlebt, dass es Linksverkehr gibt. Suriname und Guyana bilden dabei die Ausnahmen. Zurückzuführen ist dies natürlich auf den britischen Einfluss.
#10 SIM-Karten aus anderen Ländern / SIM-Karten
Und wenn dein Handyprovider dir angibt, dass deine SIM-Karte von Kanada bis Kolumbien Roaming-Empfang haben wird, dann ist genau das auch gemeint: Von Kanada bis Kolumbien – Suriname und Guyana zählen da ganz eindeutig nicht dazu.
Um auf Reisen wenigstens mehr oder weniger erreichbar zu sein, eignen sich daher die SIM-Karten von GTT oder Digicel. Du solltest aber wissen, dass der Empfang im Regenwald grundsätzlich eher weniger bis gar nicht vorhanden ist.
In der Iwokrama River Lodge hatte ich lediglich ein „E“, aber wenigstens im Hauptgebäude an regenfreien Momenten Wlan, auf der Atta Rainforest Lodge und der Surama Eco Lodge gab es gar keinen Handyempfang und auch kein Wlan. Nun, das ist nur die halbe Wahrheit: Auf der Atta Rainforest Lodge gab es Wlan, aber für die Gäste nur zwischen 23 und 6 Uhr. Keine guten Zeiten, denn da schlief ich meist. Wenngleich mich häufig die Brüllaffen, die gegen 04:15 Uhr durch das Gelände zogen, weckten, sah ich es nicht ein, für Internet aufzustehen. #detox 😉
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Blogbeiträge über meine Reise durch Suriname und Guyana
Wissenswertes über Suriname und Guyana
Packliste für eine Reise mit Handgepäck – Einreise nach Suriname und Guyana (Papiere, Impfungen, Ablauf) – Doing a covid-test in Guyana und Suriname – Wissenswertes über die beiden Länder – Highlights in Suriname und Guyana – Fakten über Guyana – Fazit meiner Reise durch Suriname und Guyana
Reisestationen Suriname
Paramaribo – Danpaati River Lodge – Aktivitäten im Amazonas Regenwald in Suriname – Reise-Fazit
Reisestationen Guyana
Georgetown – Busfahrt von Georgetown nach Iwokrama/Lethem – Iwokrama River Lodge und Iwokrama Regenwald (Amazonas Regenwald) – Atta Rainforest Lodge und Canopy Walk (Amazonas Regenwald) – Surama Eco Lodge und Dorf (Savanne) – Kaieteur Wasserfall (Savanne) – Orinduik Wasserfälle (Savanne) – Reise-Fazit
Vlogs während meiner Reise
Vlog #1: Best of Suriname – Vlog #2: Best of Guyana – Vlog #3: Fazit meiner Reise durch Suriname und Guyana