4 days / 3 nights to go to Komodo – Day 1: BANGSAL, SUGIAN
Der Transfer von Gili Meno nach Lombok hätte nicht besser zeitlich funktionieren können. Einmal mehr musste ich zwar morgens relativ früh raus – um 6.30 Uhr klingelte der Wecker, nahm ein letztes Mal ein Frühstück auf der Terrasse meines Bungalows ein – banana pancake, eine Mango, die ich am Abend zuvor noch erstanden hatte und Kopi Lombok (yummie!) -, verpackte meine restlichen Sachen im Rucksack und machte mich um 7.20 Uhr zum Hafen auf.
Das Boot, insofern man es so nennen möchte, denn es war eher ein spärliches, viele Menschen setzten zu dieser Zeit auch noch nicht über – den überwiegenden Teil bildeten locals, die auf Lombok einkaufen gehen wollten, setzte pünktlich um 8 Uhr ab (14.000 IDR für die Überfahrt – geschenkt) und kam ca eine halbe Stunde später in Bangsal an. Dort angekommen, schnappten sich einige locals die Rucksäcke der Touris, trugen sie an Land (man musste doch ein paar Meter durch die Wellen stapfen, bei high tide und Steinen). Mein Rucksack wurde ebenfalls ’netterweise‘ an Land gebracht, ohne meinen expliziten Wunsch, und hierfür 20.000 IDR veranschlagt (nur für den Vergleich: mein Abendessen bei meiner Indo-family kostete 14.000 IDR!), was ich mit einem äußert abwertenden, typischen Kr-Blick und dem Satz „I don’t think so“ quittierte. Sprach’s, schnappte den Rucksack, ging, innerlich grinsend.
Gott sei Dank hatte mich ein local auf Meno vorab gewarnt, welch ein ‚Touri-catching‘ mich dort erwarten würde, so dass ich vorbereitet war und, Augen stur auf den Boden geheftet und sämtliche Anfragen („Taxi, Taxi!“, „You need transfer?“, „You need whatever-I-don’t-give-a-shit-but-special-price-only-for-you-today-my-friend?“ – oh, shut the fuck up and go fuck yourself! – manchmal habe dann auch ich meine Gedanken nicht mehr im Griff, grinsen muss ich dennoch bei diesen, meinen Gedanken, erinnern sie mich doch an gewisse morgendliche Rituale mit meinen lieben Kollegen! 😀 ) ignorierend mir meinen Weg zum Dikky Café bahnte, das ich wenige Minuten später auch erreichte. Die Formalitäten für den bevorstehenden Trip wurden geregelt, gegen 11.30 Uhr ging es dann los zum Boot, meinem Zuhause für die kommenden Tage. Froh war ich darüber, dass ich nicht wegen 40 Euro rum gemacht und mich spontan doch dazu entschlossen hatte, eine eigene Kabine zu nehmen. Ich habe definitiv kein Problem damit, mit anderen travelleren in Kontakt zu treten, aber 3 Nächte ohne auch nur den Hauch einer Privatsphäre zu haben, dafür fühle auch ich mich mittlerweile zu alt – ich bin keine 20 mehr und brauche Möglichkeiten, für mich zu sein und mich zurückziehen zu können, was ich auch vorhabe, zu tun. Abgesehen davon bereitete es mir doch ein sichereres/besseres Gefühl, einerseits zu wissen, dass ich ein Bett unter mir haben würde und nicht auf einer Matte schlafen musste, dass ich wetterunabhängiger war, aber auch, dass ich einen eigenen Platz für mein Gepäck und dieses vor allem in meiner Umgebung hatte. In Anbetracht dessen, dass auch nur zwei Toiletten für 20 Leute zur Verfügung stehen, empfand ich es ebenfalls als ’netter‘, mich in Ruhe und vor allem in aller Privatheit umziehen zu können. Wobei, von wirklich ‚umziehen‘ in den kommenden Tagen ist wohl eher weniger auszugehen – vielmehr werde ich die Zeit durchgehend in meinem Bikini verbringen, denn es sind zahlreiche Zwischenstopps an Buchten oder Inseln angesetzt, so dass sich das Herausschälen aus dem Bikini kaum lohnen wird. Duschen gibt es hier keine, so dass die kommenden Tage duschen unter Wasserfällen angezeigt sein wird – morgen früh direkt auf Moyo Island.
Nach den ersten zwei Stunden Fahrt auf dem Boot machten wir heute eine erste Pause vor Sugian Island. Nach 30 Minuten Hardcore planschen – die Wellen sind nicht zu unterschätzen, man sollte zusehen, dass man nicht allzu weit weg vom Boot schwimmt – ging es dann auch weiter. Weitere zwei Stunden Fahrt, vorbei am Rinjani, der sich mittlerweile auch wieder beruhigt hatte.
Fazit nach dem ersten Tag: wir wurden mit reichlich Futter sowohl über Mittag als auch am Abend versorgt. Es gab Massen an Reis und diverse Beilagen, die mengentechnisch nicht schaffbar waren. Kaffee und Tee gibt es den ganzen Tag. So sitze ich nun, während ich dies tippe, an der Seite des Bootes, immer noch den Blick einerseits auf den Rinjani geheftet, andererseits die Weite des Meeres bestaunend. Das Meer ist ruhig, kein Wellengang. Man spürt lediglich ein leichtes Schaukeln des Bootes. Im Hintergrund spielt ein Traveller gerade auf seiner Gitarre und singt dazu „One day, baby, we’ll be old…“, ein Song, der für mich schon immer, seit ich ihn kenne, eine gewisse Bedeutung hatte. Ein Traum. Die Stimmung an Bord ist gut. Es ist eine sehr gemischte Gruppe – diverse Traveller, die schon seit Monaten unterwegs sind, andere Urlauber, die wie ich erst seit kurzer Zeit unterwegs sind, aber auch drei holländische Damen älteren Semesters. Eine sehr bunt gemischte Gruppe. Ich bin schon gespannt, wann der Lagerkoller einsetzt. Die Frage ist denke ich nicht, ob er einsetzen, sondern tatsächlich wann er einsetzen wird. 😉
Die geplante Route:
Vonni
August 4, 2016 @ 8:02 pm
Traumhafte Fotos!! …und dein Kommentar zum geforderten Preis anl. Tragens des Rucksacks vom Boot an Land: zum SCHIESSEN, ich habe gerade Tränen gelacht ;))
desdemonaaa
August 5, 2016 @ 1:44 am
Kennst mich doch :-*