Ausflug nach Monterrico – Sauwetter oder Sonnenschein am Strand?!
Ausflug nach Monterrico – wenn das Wetter dir einen Strich durch die Rechnung macht
Zugegeben, leicht war es dieses Mal nicht, einen Ausflug nach Monterrico zu machen, denn Giovanni*, bei dem ich einen Bungalow für das Wochenende gebucht hatte, musste mir an zwei Wochenenden hintereinander absagen. Grund dafür waren an einem Wochenende einen halben Meter hoch überschwemmte Straßen, die es unmöglich machten, überhaupt nach Monterrico zu gelangen und am darauffolgenden Wochenende dann erneute Unwetter, bei denen sich nicht vorhersagen ließ, ob ich es am Sonntagnachmittag zurück in die Stadt schaffen würde.
Und als ich am dritten Wochenende voll Vorfreude endlich meine Sachen am Freitag Morgen in mein Auto gepackt hatte, erhielt ich noch am Vormittag einen Anruf von Giovanni. Zyklon-Warnung.
Da niemand zu diesem Zeitpunkt wusste, wie das ausgehen würde, verabredeten wir, dass er sich am Samstag morgen um 7 Uhr melden würde, um mir einen Zwischenstand zu geben. Gespannt verfolgte ich im Laufe des freitags die Wetterwarnungen. Nicht gut. Der Tropensturm hing vor der Pazifikküste und wollte nicht weichen.
Während ich am Samstagmorgen mich mit meinem Kaffee wieder in das Bett gelegt hatte und mir Gedanken darüber machte, was ich nun am Wochenende anstellen sollte – noch ein Wochenende in der Stadt und ich würde überschnappen, das stand fest – erreichte mich um 6:30 Giovannis Nachricht.
Um 07:30 Uhr saß ich schließlich im Auto und spazierte kurz nach 10 Uhr, begleitet von lautem Wellenrauschen, herrlichem Sonnenschein und 32 Grad über den schwarzen Sandstrand von Monterrico.
Mein Ausflug nach Monterrico – Sommer, Sonne, Strand und Meer, finally!
Es ist das erste Mal in diesem Monat, dass ich länger als eine Stunde am Stück die Sonne zu Gesicht bekomme. Was hatte ich die Sonne in diesem verdammten, verregneten und völlig chaotischen Oktober, der in Bezug auf Naturgewalten wirklich nichts ausließ, vermisst.
Bei solch einem Wetter kann ich auch zurück nach Deutschland gehen. Hätte ich Herbst gewollt, hätte ich mich für Arbeiten in Guatemala entschieden. Herbst im Land des ewigen Frühlings – wer braucht sowas?!
All diese Gedanken sind an diesem Morgen verflogen. All diese Gedanken haben sich binnen Minuten im völligen Nichts aufgelöst.
Die einzigen to Do’s, die sich für die nächsten 30 Stunden auf meiner Checkliste befinden, sind:
Sommer, Sonne, Strand, lange Spaziergänge, Meer, abhängen in der Hängematte, einschlafen auf der Sonnenliege, einen Sonnenbrand holen, ein paar Schildkröten retten – in genau dieser Reihenfolge! 😀
Wissenswertes und Empfehlungen für deinen Ausflug nach Monterrico
Monterrico liegt etwas mehr als zwei Autostunden von Antigua und zweieinhalb Fahrtstunden von Guatemala Stadt entfernt. Einen Shuttle-Service erhältst du problemlos in beiden Orten. Auch deine Unterkunft kann auf Nachfrage ein Shuttle für dich buchen.
Vor dem Ortseingang von Iztapa (nicht Iztapa Buena Vista!) befindet sich auf der linken Seite eine gut ausgestattete Shell Tankstelle mit sauberen Toiletten, einem Geldautomaten und der letzten Möglichkeit auf Coke Zero (die Tiendas verkaufen alle normale Cola).
Von Iztapa nach Monterrico sind es zwar nur knapp 30km, jedoch brauchst du für diese Strecke mindestens 40 Minuten Fahrtzeit (eher 60 Minuten, weil dein Shuttle bestimmt nicht so fährt wie ich) – daher der Toilettenhinweis. 😉
Für das Passieren der Brücke nach Monterrico ist eine Gebühr von Q15 fällig.
Die zweispurige Straße von Antigua/Guatemala nach Monterrico ist in einem guten Zustand und frisch asphaltiert. Der Rückweg in die andere Richtung ist nicht so angenehm, da die zweispurige Straße hier noch aus Betonplatten besteht, die aufgrund der hohen Frequentierung von LKW, die regelmäßig den Fischereihafen in Puerto Quetzal anfahren, zerbrochen sind. Eine Rückfahrt entspricht daher eher einer Slalomfahrt als einer angenehmen Sonntagsfahrt entlang des Neckars.
Ein Besuch des Tortugario (Öffnungszeiten bis 17 Uhr) am Ortsrand von Monterrico (nach dem letzten Tumulu vor dem Ortausgang rechts abbiegen) lohnt sich und ist wirklich empfehlenswert. Du kannst hier nicht nur Schildkröten und Kaimane beobachten, sondern in der Zeit von September bis Januar auch die frisch geschlüpften Baby-Schildkröten befreien. Diese werden nämlich im Tortugario geboren und jeden Abend um 17:30 Uhr am Strand ausgesetzt (Ticketpreis für die liberacion: Q10).
Das Ticket für die liberacion erhältst du den ganzen Tag an der Kasse des Tortugario oder kurz vor 17:30 Uhr direkt am Strandabschnitt, welchen du anhand des großen, hellbraunen Mirador und den gespannten Seilen erkennst. Auf Höhe dieser Seile werden die Baby-Schildkröten ausgesetzt.
Monterrico gilt als sicherer Ort. Er wird nicht nur von zahlreichen guatemaltekischen Familien besucht, sondern gerne auch von Touristen. Der Ort ist demnach an Touristen gewöhnt, so dass du auch nach Einbruch der Dunkelheit sowohl auf den Straßen als auch am Strand laufen kannst. Vergiss‘ in keinem Fall jedoch, deine Taschenlampe einzupacken, denn eine Straßenbeleuchtung ist – zumindest an der Straße – durchaus vorhanden, funktioniert aber nicht immer. Am Strand selbst gibt es keine Beleuchtung.
Aufgrund der Tatsache, dass Monterrico vergleichsweise touristisch ist, bietet der Ort eine riesige Auswahl an Unterkünften. Von Dorm, über Hostels, Selbstversorger-Bungalows bis hin zum luxuriösen Hotel sind hier alle Preiskategorien vertreten.
Diese Auswahl spiegelt sich auch in den Versorgungsmöglichkeiten: Während es beispielsweise in El Paredon nur eine Handvoll Tiendas und Restaurants, keinen einzigen Geldautomaten und aktuell auch nur eine Unterkunft mit WiFi gibt, gibt es in Monterrico Restaurants und Tiendas en masse (die letzte richtige Einkaufsmöglichkeit mit einem größeren Supermarkt befindet sich in Iztapa), Tankstellen mit Geldautomaten und aufgrund der Tatsache, dass der Großteil der Hotels auch WiFi besitzt, die Möglichkeit von Kreditkartenzahlung.
Solltest du vor deinem Besuch am Strand einkaufen gehen wollen, empfehle ich dir die Flores del Lago Mall. Sie befindet sich (aus Guatemala Stadt kommend) 8,5 km vor der Zufahrt zu San Vincente de Pacaya (dem Dorf vor dem Vulkan Pacaya). Es ist nicht nur eine Shopping Mall, sondern ein riesiges Einkaufszentrum mit diversen Banken (und funktionierenden) Geldautomaten, Restaurants, Apotheken, Tankstellen, Coffee Shops und eben einem riesigen La Torre, ein Supermarkt, welcher neben Paiz und Walmart in Guatemala zu den führenden Supermarktketten gehört.
*Möchtest du auch in Giovannis Unterkunft Bungalows Familiares Monterrico übernachten? Dann schreibe ihm über seine Facebook-Seite oder ruf‘ ihn unter der dort hinterlegten Nummer an!
Oder warst du in Monterrico in einer anderen Unterkunft, die du empfehlen kannst? – Dann hau‘ rein in die Tasten und poste deine Empfehlung in die Kommentare. 🙂
Blogbeiträge über die Strandabschnitte an der Pazifikküste
El Paredón: El Paredón (Infos) – Ein Wochenende in El Paredón – Boogie boarden in El Paredón – Restaurants und Cafés in El Paredon
Monterrico – Monterrico und El Paredon im Vergleich – Die (Pazifik-)Strände von Guatemala – Lost Place: Likin
Blogbeiträge über Vulkan Pacaya und das Department Escuintla
Tagestour auf den Pacaya – Sonnenuntergangstour auf den Pacaya – Tagestour zu den Lavafeldern des Pacaya: Finca el Amate – Nachttour: Lavafluss und Pizza-Party auf dem Pacaya – Auto Safari Chapín
Übersicht über die Departamentos in Guatemala
Alta Verapaz (mit Semuc Champey) – Baja Verapaz – Chimaltenango – Chiquimula – El Progreso – Escuintla – Guatemala (mit Guatemala Stadt) – Huehuetenango – Izabal – Jalapa – Jutiapa – Peten (mit Flores) – Quetzaltenango – Quiché – Retalhuleu – Sacatepéquez (mit Antigua) – San Marcos – Santa Rosa – Solola (Lago Atitlan) – Suchitepequez – Totonicapan – Zacapa
Mogroach
November 1, 2018 @ 10:36 am
Uahhh… Sonne, Strand, Meer, 32 Grad, abhängen in der Hängematte, einpennen auf der Liege, Schildkröten retten… ich will auch!! Außer Sonnenbrand! 😉😅
Bei uns heißt es derzeit morgens Eis vom Auto abkratzen… ich mag die dunkle, verregnete und kalte Jahreszeit einfach nicht….aber es soll wieder milder werden! 😊
Glaub wir müssen doch den Flug zu dir buchen!
LG Silvi
Manu
November 1, 2018 @ 3:09 pm
Was verstehst du denn unter „milder“? „Mild“ beginnt bei mir ab 15 Grad!
Ich ahne Schlimmes! – Die Mama hat aber schon versprochen, mich mit der Skijacke am Flughafen abzuholen. Ich habe ihr im Gegenzug versprochen, nicht mit Flip Flops einzureisen. 😀
Liebe Grüße aus dem Dschungel (exakt jetzt nicht, sonst könnte ich meinen Senf nicht abgeben) – bei 35 Grad, ohne WiFi, Strom und Handyempfang, aber umso mehr Moskitos! 🙂 🙂 🙂 #klassischerfallvonfirstworldproblems