Mein Jahresrückblick 2019 aus Guatemala – a travel dog is born
Mein Jahresrückblick 2019 aus Guatemala?! – Macht das nicht die Reise-Statistik kaputt?
Würde ich die Reise-Statistik wörtlich nehmen, müsste ich in meinem Jahresrückblick 2019 schreiben, dass ich in diesem Jahr 365 Tage gereist bin. Ich war ja nicht in Deutschland. Aber das wäre ziemlich witzlos und würde völlig am Ziel vorbeischießen! Insofern habe ich mich dazu entschieden, Guatemala Stadt zu meiner Base zu machen. Immer wenn ich also diese Base verließ – sei es für eine Reise, einen Wochenend-Trip oder auch nur einen Ausflug -, lief der Reise-Counter! 😉
So, jetzt geht’s aber los mit dem Jahresrückblick 2019!
Ein weiteres Jahr neigt sich dem Ende
Dieses Jahr ist nicht einfach nur ein gewöhnliches Jahr. Dieses Jahr ist ein guatemaltekisches Jahr! Und zwar zu 100 Prozent! Denn seit nun mehr fast zwei Jahren lebe und arbeite ich in Guatemala.
Während ich also gerade auf meinem letzten Roadtrip für dieses Jahr bin, sitze ich mit Handy und Chromebook bewaffnet irgendwo im Osten von El Salvador (ja, ich bin tatsächlich nach meinem Roadtrip durch Mexiko und meiner Reise nach New York noch einmal nach El Salvador aufgebrochen!) an einem verlassenen und völlig untouristischen Strandabschnitt, rechne Reisetage zusammen, setze ich mich mit meinen vergangenen 365 Tagen, 52 Wochen und 12 Monaten auseinander und überlege, was 2019 besonders war.
Genauso wenig jedoch wie es in meinem Jahresrückblick über 2018 oder meinen Reisemomenten aus dem Jahr 2017 einen chronologischen Ablauf gegeben hat, wird auch mein Jahresrückblick 2019 weder traditionell noch konventionell sein. Ein konventioneller Rückblick käme mir geradezu langweilig vor. Langweilig war mein Leben in diesem Jahr überhaupt nicht. Vielmehr gezeichnet von zahlreichen wunderschönen Höhen, jedoch auch sehr vielen Tiefen. Wie ein Fels in der Brandung stand mir dabei immer meine kleine Matute zur Seite, die – zugegeben – mittlerweile gar nicht mehr so klein ist und die mich beim Großteil meiner Reisen begleitet hat.
Und weil sie mich auf so vielen meiner Reisen begleitet hat, immer ganz tapfer war, kognitiv nahezu wöchentlich Sprünge gemacht hat und ich ihr bereits wenige Wochen nach ihrem Einzug den Stempel „Reisehund“ verpasst habe, steht in meinem Jahresrückblick 2019 Matute im Fokus – mit 12 Anekdoten, Ereignissen, Fakten und Erlebnissen.
Und genau von diesen werde ich dir heute erzählen.
Jahresrückblick 2019 in Zahlen
Dennoch gibt es rein für die Statistik zunächst ein wenig Faktenwissen: Wenn ich richtig gezählt habe, bin ich (exklusive Tagesausflüge) dieses Jahr 24 Mal auf Reisen gegangen.
An insgesamt 15 Wochenenden machte ich einen anderen Ort als Guatemala Stadt zu meinem Wohnzimmer und fuhr über das Wochenende weg, 19 Mal machte ich an meinen Wochenenden lediglich einen Tagesausflug aus der Stadt raus. Vor allem wegen Matute und der Tatsache, dass es in meinem näheren Umfeld nur einen kleinen Park, in welchem ich mit ihr Gassi gehen kann, legte ich meinen Fokus auf Tagesausflüge am Wochenende ab Guatemala Stadt – Natur-, Öko- und Hundeparks nämlich gibt es im näheren Umkreis der Hauptstadt nämlich wahnsinnig viele. Da ich mindestens einmal im Monat jedoch nach Antigua zum Kaffee trinken oder Freunde besuchen fahre und Antigua praktisch mein Wohnzimmer ist, habe ich mich dazu entschieden, diesen Ort aus der Statistik herauszunehmen. Einzig das Wochenende in Antigua, an welchem ich die Osterprozessionen besucht habe, taucht in der Statistik auf. Denn über diese werde ich (hoffentlich) einen Blogbeitrag kurz vor Ostern 2020 veröffentlichen. 😉
Auf Städtereisen außerhalb des Landes begab ich mich 3 Mal und stattete dabei Lima, Arequipa und New York einen Besuch ab. Auf Roadtrips war ich 4 Mal und bereiste auf diesen nicht nur Guatemala, sondern auch die umliegenden Länder El Salvador und Mexiko – vier Mal, weil ich einige Wochen nach meinem ersten Roadtrip durch El Salvador ein zweites Mal dorthin aufbrach, um den Osten des Landes zu erkunden.
Backpacken war ich in diesem Jahr nur zwei Mal, insofern die Tatsache, dass ich mit dem Rucksack auf die Galapagosinseln reiste, unter Backpacking läuft.
Lediglich drei Mal bin ich übrigens in diesem Jahr in einen Flieger gestiegen – nach Nicaragua, Lima und New York. Das darf auch gerne im nächsten Jahr so bleiben. 😉
Insgesamt war ich (inklusive der Tagesausflüge) 167 Tage unterwegs und habe sechs Länder besucht. Rechne ich Guatemala dazu, waren es sieben Länder.
Matute, die seit Februar stets an meiner Seite ist und die ich von Beginn an an meine Ausflüge gewöhnt habe, begleitete mich an 118 meiner Reisetage (lediglich an 49 Tagen war sie nicht dabei!), an denen ich unterwegs war. Auch mehrere Vulkane bestieg sie mit mir. Eine Ausnahme stellte dabei die Besteigung des Acatenango dar, denn auf diesen konnte ich sie aufgrund ihres Alters zu Beginn des Jahres noch nicht mitnehmen. Außerdem begleitete sie mich während meines Roadtrips durch Guatemala und durch die Länder Mexiko und El Salvador.
Im Vergleich zum letzten oder vorletzten Jahr habe ich 2019 zwar insgesamt weitaus weniger Länder (2018: 141 Reisetage, 12 Länder, 2017: 96 Reisetage, 17 Länder) bereist, dafür war ich jedoch an deutlich mehr Tagen auf Reisen. 😀 Aber ganz ehrlich, Guatemala ist eine „Dauer-Reise“ – in jeglicher Hinsicht.
Jahresrückblick 2019 chronologisch in der Übersicht*
Januar: Wochenende San Pedro am Lago Atitlan, Wochenende in Panajachel mit Ausflügen nach San Marcos La Laguna und Tzununa, Wochenende in Chichicastenango, um den Sonntagsmarkt zu besuchen
Februar: Wochenende in Monterrico – die erste kleine Reise mit puppy, Besteigung des Acatenango, Wochenende in Monterrico, Wochenende in Santa Cruz la Laguna am Lago Atitlan; in diesem Monat fand übrigens auch das zweite Hilfsprojekt meiner Schule für das Krankenhaus für krebskranke Kinder in Guatemala Stadt statt
März: Wochenende in El Paredon, Wochenende in Antigua (Osterprozessionen)
April: Reise nach Nicaragua, Tagesausflug zur Laguna del Pino, Ausflug zur Finca Cienaguilla, Tagesausflug zum Naturpark Green Rush
Mai: Wochenende im Naturpark Pino Dulce und Besteigung des Vulkan Ipala, Wochenende in der Earth Lodge und Trekking nach Hobbitenango, Besichtigung der Toleranz-Bärchen in Guatemala Stadt in Zone 1
Juni: Tagesausflug zu Senderos Alux und der Finca El Pilar, Besuch meiner Mama in Guatemala und Ausflüge nach Guatemala Stadt, Antigua, Cayala, Finca Filadelfia und schließlich Roadtrip durch den Norden Guatemalas mit Lago Izabal, El Remate, Yaxha, Tikal, Flores, Lanquin und Semuc Champey, Reise auf die Galapagos Inseln mit Zwischenstopp in Salvador und Guayaquil
Juli: Tagesausflug zur Finca Florencia, Wochenende in Altamira Antigua Guatemala, Wochenende am Lago Atitlan, um Santa Catarina Papolo zu besuchen, Tagesausflug in den Kanajuyu Ecological Park, Tagesausflug zum Cerro Nino in Pastores und Tenedor del Cerro in Antigua, Tagesausflug zu Laguna Calderas
August: Tagesausflug zu den Jardines de Provenza in San Mateo Milpas Altas, Besuch der Ökofarm Chikach, Konferenz in Lima mit anschließendem privaten Aufenthalt in Lima, Kurztrip nach Arequipa und Besuch des Colca-Tals, Umzug, daher reise-/ ausflugstechnisch ein sehr ruhiger Monat
September: Roadtrip durch El Salvador
Oktober: Tagesausflug zum Parque Nacional Naciones Unidades, Wochenende in El Paredon, Tagesausflug zur Laguna Ixpaco
November: Besuch der Allerheiligen-Veranstaltung (Dia de los Muertos) in Santiago Sacatepequez und daran anschließendes langes Wochenende am Lago Atitlan mitten im Nirgendwo, Roadtrip durch Mexiko (Chiapas, Oaxaca, Tabasco, Veracruz)
Dezember: Roadtrip durch Mexiko, Tagesausflug zum Park La Cerra, Besuch der Campero Luces in Guatemala Stadt, Besuch des Weihnachtsmarktes in Zone 1, Besuch des Weihnachtsmarktes in Paseo Cayala, Reise nach New York, zweiter Roadtrip nach El Salvador
*Leider habe ich es trotz meiner Routine, wöchentlich 1 bis 2 Blogbeiträge zu verfassen, nicht geschafft, alle meine Reisen aus 2019 zu verbloggen. Das werde ich aber 2020 Jahr nachholen. 😉
Jahresrückblick 2019: A travel dog is born – when the world is calling 4 us
#1 Lass’ niemals eine Gelegenheit verstreichen, eine Spritztour zu machen.
Wenn ich sage, dass ich Anfang des Jahres einen Travel Burnout hatte, wirst du wahrscheinlich nur müde lächeln und denken: Was für ein Luxusproblem! Aber ja, weil ich Matute zu einem richtigen Reisehund „ausbilden“ wollte, mit dem ich überall hingehen kann, war das erste Quartal des Jahres durchaus anstrengend, denn wir waren Mitte Februar und im März an ausnahmslos jedem Wochenende unterwegs und haben tatsächlich keine Gelegenheit verstreichen lassen, eine Spritztour zu machen, denn Lancha, Tuktuk und Pickup fahren standen auf dem Programm, außerdem der Umgang mit Menschenmassen, Lautstärke, vielbefahrenen Straßen und die Eingewöhnung an Schlaf- und Pippi-Plätze an völlig unbekannten Orten.
#2 Wenn du müde bist, mach‘ ein Nickerchen.
Und während die einen auf diesen Wochenendtrips die Nachmittage mit einem Nickerchen verbrachten (Matute), nahmen die anderen ihre Arbeit mit in das Wochenende (ich).
Dabei gibt es kaum einen schöneren Ort, dies in absoluter Ruhe zu tun als am Lago Atitlan, der zwischenzeitlich so etwas wie mein zweiter Wohnort geworden ist. Die kleinen Dörfer dort entschleunigen mich immer wieder aufs Neue und kein Sonnenuntergang am See gleicht dem anderen.
#3 Wenn deine Lieben nach Hause kommen, renne zu ihnen und begrüße sie, als hättest du sie tagelang nicht gesehen.
Was Matute den lieben langen Tag über macht, während ich arbeiten bin, weiß ich nicht. Wenn ich jedoch nach Hause komme, liegt sie immer auf der Couch, die einen direkten Blick auf die Haustür hat und kommt angeschossen wie ein Blitz, wenn ich zur Tür hereinkomme.
Bei der Begrüßung haben wir mittlerweile sogar ein geradezu menschliches Ritual: Anstatt wie wild an mir hochzuspringen, wie dies manche Hunde tun, nimmt mich Matute lange zur Begrüßung in den Arm. Hierfür gehe ich auf die Knie, sie macht Männchen auf meinen Schultern, legt die Pfoten rechts und links meines Halses und legt ihren Kopf an meine Wange.
#4 Hab‘ Freude am Einfachen und genieße es in vollen Zügen – und sei es nur ein kleiner und kurzer Spaziergang in der Sonne.
Egal ob Tagesausflug in einen großen Park, Vulkanbesteigung oder der frühmorgendliche kurze Spaziergang im kleinen Park – ich liebe es, mit Matute vor die Tür zu gehen, durch die Natur zu spazieren und neue Orte zu entdecken.
#5 Sei loyal.
Immer!
#6 Vermeide es, jemanden zu beißen, wenn ein Knurren vielleicht schon völlig ausreicht.
Nein, nicht immer ist ein Leben im Ausland ein Märchen. Nicht immer war aus diversen Gründen die Stimmung in den vergangenen zwölf Monaten die beste und mehr als einmal hätte ich in diesem Jahr aus der Haut fahren können.
Die Feststellung jedoch, dass das ausschließlich meine Energie kostete und keine Veränderung brachte, führte dazu, dass ich vieles in stoischer Ruhe und Gelassenheit über mich ergehen ließ.
#7 Gedeihe durch Aufmerksamkeit und lass‘ dich von anderen in der Seele berühren.
Für all die zwischenmenschlichen Begegnungen, all die wundervollen Gespräche mit meinen Freunden, die Grill-, Pizza- oder schlaflosen Nächte und vor allem den Besuch meiner Mama in Guatemala in diesem Jahr bin ich unglaublich dankbar.
#8 Wenn du glücklich bist, tanze, renne und bewege deinen ganzen Körper.
Und wenn es draußen mal wieder wie bekloppt regnet und du nicht vor die Tür kannst, dann ist das kein Grund für schlechte Stimmung, dann wird drinnen gespielt – oder einfach in den Kalender und auf die Weltkarte gestarrt und die nächste Reise geplant. 😉
#9 Wenn das, was du unbedingt haben möchtest, irgendwo tief in der Erde vergraben ist, grabe so lange, bis du es endlich hast.
… oder erklimme einen Vulkan!
Um es mit den Worten von Lewis Carroll zu sagen: In the end… We only regret the chances we did not take, the relationships we were afraid to have and the decisions we waited too long to take.
Viele Dinge haben wir in diesem Jahr noch nicht gemacht, viele Wagnisse sind wir in diesem Jahr noch nicht eingegangen und viele Reisen haben wir in diesem Jahr noch nicht unternommen – aber wir graben weiter. Versprochen! 😉
#10 Tu‘ niemals so als wärst du etwas, das du nicht bist.
Zugegeben, in diesem Jahr habe ich mich häufig hinterfragt. Häufig habe ich dabei auch getroffene Entscheidungen angezweifelt. Häufig habe ich darüber nachgedacht, einfach alles hinzuwerfen und nach Hause zu gehen. Aber das wäre nicht ich gewesen. Und vor allem hätte es mir keine Erfüllung gebracht und mich auf lange Sicht auch nicht glücklicher gemacht.
#11 Lass‘ die Erfahrung von frischer Luft und Sonnenstrahlen, die deine Nase umspielen, zu einer Ekstase werden.
Oder: Wenn du aus dem Auto aussteigst, dreh‘ erstmal durch und renne wie wild durch die nächste Wiese.
Im Land des ewigen Frühlings herrscht zwar aufgrund der Regenzeit nicht täglich wundervoller Sonnenschein, aber jede Regenphase hat auch immer wieder vereinzelte Sonnenstunden.
#12 Wenn dein Gegenüber traurig ist oder einen schlechten Tag hat, kuschle dich liebevoll an ihn und schweige mit ihm.
Und ohne Regentage lässt sich der Sonnenschein weniger intensiv genießen! Aus diesem Grund wird es auch im nächsten Jahr noch wahnsinnig viele Reiseberichte und persönliche Anekdoten von Matute und mir aus Guatemala geben.
Dies wird im kommenden Jahr jedoch deutlich reduzierter als in diesem Jahr erfolgen, weil ich im kommenden Jahr meinen Fokus wieder mehr auf den Sport und weniger auf das Reisen legen möchte, es privat (wohnungstechnisch) einige Veränderungen gab, die ein ständiges Unterwegssein mit Matute nicht mehr so notwendig erscheinen lassen und weil Matute nun wahrlich jeglicher Herausforderung beim Reisen gewachsen ist und ich sie nicht mehr auf Teufel komm‘ raus mit unterschiedlichen reisetechnischen Schwierigkeiten konfrontieren muss.
Welches waren deine Anekdoten aus dem Jahr 2019? Welche Länder hast du besucht und wie viele Tage warst du unterwegs?
Mit diesem Blogbeitrag nehme ich an der Blogparade von Andreas vom Blog Reisewut teil.