Bestürzung und Dschungel-Magie: Mayaruine El Peru Waka
Die Mayaruine El Peru Waka – wenn Bestürzung auf Dschungel-Magie trifft
Die Mayaruine El Peru Waka – Historisches
Archäologen zufolge war die jetzige Mayaruine El Peru Waka in der mittleren Preklassischen Periode bis zum Ende der klassischen Periode von 350 BC bis 1000 AD bewohnt.
Der zentrale Punkt der Mayaruine El Peru Waka besteht dabei aus circa 1,5 Quadratkilometern und enthält mehr als 700 Strukturen, Plätze, eine Akropolis, einen Palast, die Häuser der höheren Bewohner und andere Gebilde.
Die Größe und Position der Mayastätte weist daraufhin, dass es sich hierbei um ein wichtiges politisches und ökonomisches Zentrum handelte.
Während Ian Graham in den frühen 1970er Jahren eine Topografie der Mayastätte zeichnete, um die entlegenen Stelen zu registrieren, begannen die wirklichen Ausgrabungsarbeiten erst 33 Jahres später. Im Jahr 2003 wurde das erste Mal in der Mayaruine El Peru Waka gegraben.
Mein Besuch der Mayaruine El Peru Waka
Wie mir scheint, war dies auch das vorerst letzte Mal. Denn als ich den Ort betrete, bin ich sichtbar bestürzt über den Zustand der Mayaruine El Peru Waka.
Durchaus, ein paar der Stelen sind noch gut erhalten und durch Alu-Laminas ein wenig von der direkten Sonneneinstrahlung geschützt. Bei anderen Stelen existiert nur noch das Holz-Gerüst, auf welchem sich die Laminas einmal befunden hatten und wieder andere Stelen sind überhaupt nicht geschützt. Weder vor der Hitze, noch vor der direkten Sonneneinstrahlung, noch vor dem Regen – und davon gibt es während Guatemalas Regenzeit oder wenn zwei Hurrikane innerhalb von sieben Tagen über das Land ziehen, wahrlich genug.
Die Stelen sind teilweise so dicht mit Moos bewachsen, dass ich Schwierigkeiten habe, sie mit meinen Händen zu entfernen.
Auch der Weg ist einigermaßen beschwerlich, denn herumliegendes Geäst, alte Blätter oder Wildwuchst blockieren häufig den Weg. Da helfen die zwei Männlein, die im Campamento abgeordert wurden, für waldische Ordnung zu sorgen – ihre Aufgabe besteht darin, den Weg mit Macheten einigermaßen frei zu halten – zwar durchaus ein bisschen. Aber die Arbeit gleich doch eher eioner Sisyphos-Arbeit.
Durchaus, es ist schön, eine Mayaruine zu besuchen und das Gefühl zu haben, dass hier wahrlich nicht viele Menschen her kommen und man eine Person von ganz ganz wenigen ist. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, hier off the beaten track zu sein. Fernab des völlig überlaufenen Tikal und fernab des hochgepriesenen Yaxha. Und ich will hier gar nicht die Bedeutung der letztgenannten zunichte machen – ich selbst bin von meinem Besuch nachträglich beeindruckt und werde diese nie vergessen – aber mein Gefühl in der Mayaruine El Peru Waka ist ein anderes.
Das ist Zauber, Dschungel-Magie pur, wortwörtlich keine ausgetretenen Pfade einerseits. Bestürzung ob des Zustandes der Mayastätte und Ungläubigkeit ob des Desinteresses von Seiten der Regierung, ein kulturelles Erbe dieser Art zu konservieren andererseits.
Besuch der Mayaruine El Peru Waka – Wissenswertes
Du hast eigentlich nur eine Möglichkeit, die Mayaruine El Peru Waka zu besuchen: Über die Station der Guacamayas. Mit dem Boot fährst du die 6 Kilometer von der Station zum Startpunkt für deine Wanderung.
Der Weg führt schließlich mehr als 6 Kilometer durch den Dschungel – über Stock und Stein, durch kleinere Wiesen hindurch, meist aber durch den Dschungel. Die Wege sind einigermaßen gut, wenngleich in keinem Fall vergleichbar mit den Wegen, die du beispielsweise von Tikal gewöhnt bist.
Ständig begleiten werden dich hierbei tiefe, völlig im Boden eingetrocknete Reifenspuren, die manchmal kreuz und quer verlaufen, sich dann überkreuzen und irgendwie an das Fahrgeschäft „Wilde Maus“ erinnern. Giovanni, mein Guide, sagt mir, dass die Fahrspuren einerseits vom Militär stammen, das hier alle paar Monate einmal unterwegs ist, um die Grenzsituation zu überprüfen und sicherstellen soll, dass sich niemand im Dickicht des Dschungels befindet (wie die das anstellen wollen, ist mir schleierhaft!). Andere Fahrspuren sind deutlich älter und stammen aus den 1970ern, wo damals nach Öl gesucht – und überdies auch gefunden – wurde. Verlaufen kannst du dich hier trotz Fahrspuren, denn nur die wenigsten führen tatsächlich zur Mayaruine. In jedem Fall brauchst du also einen Guide, der den Weg kennt.
Aufgrund der Tatsache, dass ich mit Giovanni auf dem Hinweg zur Mayaruine El Peru Waka zahlreiche Guacamayas ausgemacht habe und wir noch auf der Suche nach anderen Vogelarten oder mir unbekannten Pflanzenarten waren, brauchte ich für den Hinweg fast 3 Stunden. Der Rückweg hingegen ist innerhalb von 1,5 Stunden machbar.
Abgesehen von dem Campamento, das unglaublich schlecht erhalten ist und wo du wirklich nicht campen möchtest, gibt es in der ganzen Gegend nichts. Du solltest daher in jedem Fall genug Wasser (mindestens 2 Liter – es hat über 30 Grad!) und ggf. einen Snack einpacken. Handyempfang hast du zu weiten Teilen ebenfalls nicht. Das einzige Handysignal, das ich hatte, war auf dem Cerro am Eingang zur Mayaruine.
Ja, du hast richtig gelesen: Cerro! Kurz vor dem Eingang der Mayaruine geht es tatsächlich für circa 200 Meter stramm hoch – unglaublich anstrengend, wenn du schon über 2,5 Stunden unterwegs warst und schon total verschwitzt bist – ein kostenloser Covid-Test. 😀
Blogbeiträge über Mayaruinen in Guatemala
El Ceibal und Aguateca – El Mirador – El Peru Waka – Iximche – Mixco Viejo – Quirigua – Tikal – Yaxha – Yaxchilan (ab Guatemala) – Zaculeu – Copan (Honduras)
Mayaruinen in Mexiko
Chichen Itza – Coba – Palenque – Teotihuacan – Tulum – Uxmal, Kabah, Sajil – Yaxchilan
Carola Wiedmer
April 6, 2021 @ 4:43 pm
Sehr eindrucksvoller Bericht und Bilder! Danke dafür.
Manu
April 6, 2021 @ 6:03 pm
Danke 😉
killsnibe
April 30, 2021 @ 3:22 pm
Como se llamo esto i am from SPAIN
Manu
April 30, 2021 @ 4:07 pm
Se llama „El Peru Waka“ o, a veces, solo „El Waka“. Se ubicado en el Parque Nacional del Tigre en el norte.