Paseo Cayala in Guatemala – die umstrittenste Shopping Mall Guatemalas
Paseo Cayala in Guatemala Stadt – ein Ort für die Schönen, aber vor allem für die Reichen
Einige Jahre war Guatemala Stadt damit beschäftigt, eine nahezu völlig unabhängige Stadt in der Stadt zu bauen. Am Stadtrand. Für die Schönen und Reichen. Für all diejenigen, die genug haben vom Verkehr und von der Kriminalität in der Stadt.
Seit knapp zwei Jahren ist die Stadt in der Stadt nun fertig. In ihrem Herzen liegt Paseo Cayala, Guatemalas umstrittenste Shopping Mall – mit Apartments, Parks, Boutiquen, Nachtclubs, wunderschönen Restaurants, einem Kloster. Umbaut von einer großen weißen Wand. Gesichert mit Stacheldraht. Bewacht von Sicherheitspersonal. Nicht einmal die Polizei hat hier Zugang und benötigt einen Durchsuchungsbefehl, um Zugang zu erhalten.
Die Erbauer von Paseo Cayala in Guatemala Stadt sagen, der Ort sei eine bewohnbare Entwicklung, durch die man völlig problemlos spazieren kann. Alle könnten dort bezahlbaren Wohnraum erwerben. Alle könnten dort Wohnungen und Häuser der unterschiedlichsten Preiskategorien und zugeschnitten auf die unterschiedlichsten Lebensbedingungen anmieten oder kaufen…
Zumindest können es diejenigen, die das nötige Kleingeld dafür haben, denn das günstigste Apartment in Paseo Cayala in Guatemala Stadt ist circa siebzig Mal teurer als das durchschnittliche jährliche Einkommen eines Guatemalteken. Die Preise beginnen bei 260.000 USD und enden irgendwo bei 1,2 Millionen USD. Zum Vergleich: Das monatliche Einkommen eines durchschnittlichen Guatemalteken liegt bei 300 USD (Quelle: Yahoo News).
Paseo Cayala in Guatemala Stadt – die bösen Zungen und der Rassismus
Der Hintergrund für Paseo Cayala liegt darin, dass in Guatemala Stadt eine sogenannte „all-inclusive Stadt“ gebaut werden sollte. Eine Stadt, in der es ausnahmslos alles gibt. Ein sicherer Hafen in einer von Kriminalität gebeutelten Stadt. Autonomie mitten im Chaos. Eine Kombination aus sicherer Wohngegend und prickelndem Shopping-Spaß.
Böse Zungen behaupten jedoch, es sei ein Schlag in das Gesicht der Hauptstadt. Ein Schlag in das Gesicht derer, die die wirkliche Tradition im wahren Herzen von Guatemala Stadt bewahren wollen. Ein Schlag ins Gesicht derjenigen, die sich einen Besuch dort nicht leisten können, weil diese aufgrund ihrer Armut noch weiter an den Rand der Gesellschaft getrieben und deutlicher ausgegrenzt werden.
Richtig böse Zungen behaupten ebenfalls, dass aus dem ursprünglichen Projekt, das den Namen „Guatemala builds private city to escape crime“ trug, ein „Guatemala builds private city to escape Guatemala“ oder sogar „Criminals built private city to escape Guatemala“ geworden sei.
Dass Guatemala – und allen voran Guatemala Stadt – eine hohe Kriminalitätsrate auszeichnet, ist kein Geheimnis. Dass an Orten, an welchen die Schere zwischen arm und reich kaum größer sein könnte, Rassismus vielleicht etwas deutlicher ausgeprägt ist, ist keine Überraschung.
Paseo Cayala in Guatemala Stadt – welcome to Disneyland
Dass nicht jeder, der dorthin geht, gleichzeitig ein Rassist ist und die durchschnittliche guatemaltekische Bevölkerung, die sich einen Besuch dort nicht leisten kann, ausgrenzen möchte, dass der Ort auch tatsächlich seine Vorteile hat, die einfach nicht von der Hand zu weisen sind, ist sicherlich auch jedem klar.
Paseo Cayala – das solltest du dir vor deinem Besuch jedoch ganz deutlich vor Augen führen – ist nicht Guatemala. Für mich ist Paseo Cayala eine Flucht aus Guatemala. Eine Art luxuriöses Strand-Resort mit fancy Cafés, süßen Restaurants und Snackbars.
Ein Ort der französischen Eclairs und Schoko-Tartes, der Sushi-Himmel, das Pasta-Paradies. Ein Quentchen New York. Eine Brise Paris. Und eine Messerspitze Guatemala.
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