Zugegebenermaßen, es sieht so aus, als hätte ich von meinem eigenen Land praktisch nichts gesehen. Ich kann euch beruhigen, denn das täuscht. Vielmehr war ich in der Vergangenheit sogar sehr häufig in Deutschland unterwegs, beispielsweise auf Motorradtouren durch das Sauerland und den Teutoburger Wald, zum Wellness in Bitburg, auf dem Weihnachtsmarkt in Bayreuth, zum Shoppen in Bamberg, bin diverse Male über die Alte Mainbrücke in Würzburg gelaufen – mit Glühwein oder Weißwein in der Hand (je nachdem, welche Temperaturen herrschten), bin schon mit dem Schlauchboot über den Bodensee geschippert, habe nicht nur in Hamburg gearbeitet, sondern es mir dort auch schon an der Alster richtig gut gelassen, ergriff die Chance, als Däniken in Stauffen war und futterte dort zu Abend, bin in Hütten im tiefsten Bayern eingeschlafen und mit Kuhglocken aufgewacht, habe nicht nur Wohnungen in Leipzig sondern natürlich auch Auerbachs Keller besichtigt, im „Goethe Keller“ gegessen und in der „Mephisto Bar“ getrunken, habe Weimar und Buchenwald einen Besuch abgestattet, war zumindest während eines Spiels der Fußball WM in Berlin, gebe mein Geld wahnsinnig gerne in Mannheim aus, spaziere immer wieder gerne durch den Schlosspark des Schlosses in Karlsruhe , habe auf Fehmarn, in Kiel und in Flensburg mehrfach befürchtet, dass meine Haare dem Wind zum Opfer fallen würden, auf Vlieland die schönste und kreativste Kette erstanden, die ich besitze, liebe Pralinen von Heinemann in Düsseldorf , habe gelernt, dass es keine dreißig Minuten braucht, damit man auf der dortigen Kaiserallee einen Strafzettel für Falschparken erhält (macht aber nichts, denn die Strafe war günstiger als das Parkhaus :-) ) und verliebe mich alljährlich erneut in Heidelberg. Warum hier nichts darüber steht?! – Weil es meinen Blog erst seit einem halben Jahr und ich nicht mit dem Schreiben hinterherkommen würde, würde ich für all diese Erlebnisse einen Beitrag verfassen wollen. ;-)
An meinem ersten Oktober-Wochenende im Moseltal, meinem Bloggertreffen mit Silvi und Chris auf der Reichsburg Cochem und meiner Besichtigung von Koblenz lege ich auf meinem Heimweg einen kurzen Zwischenstopp an der Statue der Loreley bei St. Goarshausen ein. Schon immer wollte ich die Loreley einmal sehen.
Begleite mich auf meinem Fotospaziergang zur Statue auf dem kleinen Pfad entlang des Rheins mit Heinrich Heines „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“ (1823).
Ich weiß nicht, was soll es bedeuten – die Loreley bei St. Goarshausen
Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,
Daß ich so traurig bin;
Ein Märchen aus alten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.
Die Luft ist kühl und es dunkelt,
Und ruhig fließt der Rhein;
Der Gipfel des Berges funkelt
Im Abendsonnenschein.
Die schönste Jungfrau sitzet
Dort oben wunderbar;
Ihr goldnes Geschmeide blitzet,
Sie kämmt ihr goldenes Haar.
Sie kämmt es mit goldenem Kamme
Und singt ein Lied dabei;
Das hat eine wundersame,
Gewaltige Melodei.
Den Schiffer im kleinen Schiffe
Ergreift es mit wildem Weh;
Er schaut nicht die Felsenriffe,
Er schaut nur hinauf in die Höh.
Ich glaube, die Wellen verschlingen
Am Ende Schiffer und Kahn;
Und das hat mit ihrem Singen
Die Lore-Ley getan.
Wohin soll es gehen, wenn sich drei Blogger zweier Blogs, die aus unterschiedlichen Bundesländern kommen, treffen möchten? Was soll es dort geben? Soll dort überhaupt etwas geboten werden? Oder wollen wir einfach nur zusammen einen Kaffee trinken? Ein bisschen über Reiseerlebnisse schnacken? Zwei schöne Stunden miteinander verbringen? Und dann wieder unserer eigenen Wege gehen?
Weit gefehlt! Wenigstens ein bisschen Action muss her! Etwas zum Verbloggen soll es geben! Ein bisschen gestört soll es sein! Und es soll zu uns passen! Natürlich! Hallo?! – Wir sind Blogger! Wir sind Silvi und Chris von Mogroach und Manu von Worldcalling4me! Wir haben Anspruch! Wir haben Stil! Und so richtig normal sind wir irgendwie auch nicht. Glaub‘ ich. 😀
Und vor allem sind wir neugierig, wie unterschiedlich unsere Beiträge ausfallen werden, wo wir doch praktisch über ein und denselben Tag bloggen!
Die Entscheidung ist schnell gefallen: Der Hofnarr und seine zwei Burgfräulains [sic!] treffen sich in Cochem an der Mosel! Auf der Reichsburg!
Check-In in Bullay und Abfahrt nach Cochem
Samstag, 14:30 Uhr: Ich checke in meiner Pension in Bullay ein, einem 1600 Seelen Dorf 20 Kilometer entfernt von der Reichsburg Cochem. In Cochem selbst gab es an diesem Wochenende keine freien Unterkünfte mehr. Und auch sonst ist Cochem an den Wochenenden davor und danach völlig ausgebucht, denn im September/Oktober herrscht im Moseltal Hochsaison. Interessant.
Später erfahre ich übrigens, dass die Gästehäuser in Cochem während der Hauptsaison nur Gäste ab zwei Nächten beherbergen.
Die zweihundert Meter von der Unterkunft zum Bahnhof – ja, das Kaff hat einen Bahnhof! – sind ein Witz und eine Station später erreiche ich Cochem Hauptbahnhof. 😉
Campingplatz Cochem
Vom Bahnhof zum Campingplatz sind es 1,2 Kilometer. Ein Katzensprung. Denke ich. Da habe ich die Rechnung ohne die Moselbrücke und den Regen gemacht. Fast 25 Minuten benötige ich und treffe kurz vor 16 Uhr am Campingplatz ein. Ääähhh… aber ich werde herzlichst empfangen. Im Freien. Mit Bier. Kippen. Dem ersten doofen Spruch. (Stil und Anspruch!) Und lerne endlich auch den Moggi kennen.
Die Reichsburg Cochem
Die Reichsburg Cochem ist mehr als nur eine Burg. Klar, oder?! (Anspruch!) Denn normale Burgen gibt es wie Sand am Meer, Tempel in Asien, umfallende Reissäcke in China, Stadtpaläste in Indien und Bananen in Afrika.
Auf einem Berg liegt sie. Auf einem riesigen Felsen.
Alt ist sie. Ihre Ursprünge gehen auf das Mittelalter zurück. Irgendwann um das Jahr 1000 wurde sie gebaut.
Und Legenden gibt es um die Burg. Viele. Wie beispielsweise die der Pfalzgräfin Mathilde, die 1062 dort oben ihren Gatten um die Ecke brachte. Oder die des Grafen von Luxemburg und ehemaligen deutschen Königs, der 1086 aus Versehen (!) das Burgfräulein steinigen ließ.
Und Essen gibt es dort. Ebenfalls viel. Nach Art des Hauses sozusagen! Typisch deutsch, typisch mittelalterlich und weit entfernt von Scheiß mit Reis! (Stil und Anspruch!)
Und anstelle von indischem Masala Chai, thailändischem Lemon Tea oder türkischem Apfeltee gibt es übelschmeckenden, deutschen Riesling aus der Mosel-Region aus Tonbechern. Wie gut, dass ich meine eigene Flasche Weißwein griffbereit in meinem Handtäschchen habe. (Stil und Anspruch!)
Aber zurück zum Campingplatz Cochem
Ab Cochem Marktplatz fährt ein Shuttlebus zur Burg. Wir wissen ja jetzt, wie lange wir zum Bahnhof laufen werden. Der Marktplatz liegt etwa 800 Meter weiter südlich des Bahnhofs. Also… kurz überschlagen… 30 Minuten. Is‘ klar! Wir sind Blogger, keine Mathematiker! Schreiben können wir. Reisen können wir. Und Transfers – ach, die werden irgendwie immer.
Um 18 Uhr müssen wir auf der Burg sein, denn da beginnt die Burgführung und das Rittermahl, für das wir uns angemeldet haben.
Kurz nach 17 Uhr ist klar, dass das mit dem Shuttlebus nichts mehr wird, zumal die Sitzmotivation weitaus höher ist als sich auch nur ein Stück von den Campingstühlen zu erheben, um im Regen auf den Markt zu laufen. Und so bestellen wir uns ein Taxi, um ganz chillig und dekadent direkt auf unsere Burg gebracht zu werden.
Chillig ist auch unser Taxifahrer, der Candyman. Der bestellt sich nach seiner Ankunft in der Campingplatz-Kneipe nämlich erst einmal eine Portion Pommes und futtert genüsslich. Und weil wir es nicht eilig haben, warten wir geduldig bei Bier und Wein bis Candyman sein Mahl beendet hat und fahren schließlich im Großraumtaxi mit „Preisen nach der geeichten Uhr“ (Candyman) zur Reichsburg Cochem.
Die Burgführung auf der Burg
Dort geht dann alles ganz schnell: Check-In, Märkchen einsacken, ein paar Bilder machen, mit all den Neckermanns die Burg stürmen… und kurz nach der Zuteilung, wer mit welcher Gruppe die Burgführung macht, verlieren wir urplötzlich unsere Gruppe und stehen wie von Zauberhand völlig alleine im Burghof.
Als gestandene Reisende können wir Burgführung aber selbst. Individueller. Schneller. Effektiver. Dass wir dabei aus Versehen Räume betreten, die offensichtlich nicht Touristen zugänglich sind/sein sollten, dämmert uns als wir realisieren, dass manche Stufen, die wir besteigen, einzig aus Holz bestehen und Räume, die wir betreten, unbeleuchtet sind.
Die Gasterey nach Art der alten Rittersleut
Nach unserer höchst individuellen Burgführung geht es schließlich zum geselligen Teil des Abendprogramms über, der Rittergasterey. Während dieser geht dann alles ganz fix.
Weil wir Stimmung unter die Neckermanns bringen wollen, legen wir uns mit dem Kastellan an, machen daraufhin ein bisschen Revolución mit Virginia, Ohio und Niedersachsen, legen uns dadurch noch mehr mit dem Kastellan an, knabbern unsere Karotten- und Rettichsticks und futtern schließlich unsere herzhaften Fleischkeulen.
Inklusive mittelalterlicher Sitten versteht sich, denn Mittelalter, auch das können wir! Den Revolución-Gedanken verlieren wir dabei aber zu keiner Sekunde aus den Augen!
Und am Ende des Abends schließen wir schließlich sogar Frieden mit dem Kastellan, der uns zum Abschied auf den Weg mitgibt: „Bleibt wie ihr seid!“
Liebe Silvi, lieber Chris, der Tag mit euch war toll! Ich hatte Bauchschmerzen vom vielen Lachen. Ich hatte Bauchschmerzen vom vielen Futtern. Ich habe seit Wochen einmal wieder Wein konsumiert. Leckeren Wein. Von dem ich dachte, dass er im Keller vor sich hin rotten würde.
Aber wann kommt man als Hessin bzw. ursprüngliche Badenerin schon einmal in den Genuss, mit zwei Saarländern pfälzischen Wein an der Mosel zu trinken?!
Und ich habe unglaublich viele absolut tourifreie und teilweise völlig bescheuerte Bilder auf meiner Kamera, die beim Betrachten einen sofortigen Lachanfall auslösen! Ich danke euch für diesen genialen Tag in Cochem!
Und weil ich mir sicher bin, dass der Blogbeitrag… ääähhh, nein, die Bildergeschichte von Silvi und Chris sicherlich weniger zimperlich mit den brisanten Details der Nacht sein wird, endige ich hier in germanistischer Manier, nämlich offen…
Und weil ich schon mal an der Mosel war, ging es für mich am nächsten Vormittag nach Koblenz (10 Dinge und so weiter… 😀 ), wo ich die Stadt besichtigte und ein bisschen Seilbahn fuhr. Auf dem Heimweg gab’s dann noch einen kleinen Abstecher an der Loreleystatue bei St. Goarshausen.
Das erste Oktoberwochenende?! – Voll ausgekostet! Spannung, Spiel, Spaß, Sightseeing und am Sonntag Sonne satt, so dass ich sogar noch einmal Cabrio fahren konnte.
Aber davon erzähle ich dir ein anderes Mal, denn am kommenden Sonntag geht es – zumindest blogbeitragstechnisch – erst einmal in die Schweiz.
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Hier geht’s direkt zur kompletten Bildergalerie. 😉
Planung
Das Muttertags-Wochenende stand dieses Jahr im Zeichen von Dreck, Matsch, Schlamm und Sport anstelle von Sommer, Sonne, Sekt und Barbecue. Bereits im November hatte ich mich für den Tough Mudder in Arnsberg (NRW) angemeldet. Direkt nach meiner Anmeldung erhielt ich folgende Bestätigungsnachricht:
Screenshot. WhatsApp-Nachricht an Mama. Ohne jeglichen Kommentar. Die Antwort: „Wenn das Kind sich dermaßen einsaut, ist die Mama natürlich dabei!“ Der Entschluss: Wir machen ein Wellness-Wochenende daraus. Das wäre doch gelacht, wenn die Mama tatsächlich nicht helfen könnte.
Unterkunft
Und so reisten wir bereits am Freitag am späteren Nachmittag im Dorint Hotel und Sportresort in Arnsberg an. Wir erhielten ein wundervolles, großes Zimmer mit tollem Ausblick und, ganz im Sportler-Stil, einen Obstkorb zur Begrüßung.
Am frühen Vormittag hieß es beim leckeren Frühstück noch einmal Carbs tanken ohne Ende – Haferflocken, Haferflocken, Banane uuund… Haferflocken. Und ab ging’s auf das Tough Mudder-Gelände.
Tough Mudder
Die Strecke des Tough Mudders in Arnsberg (NRW) umfasste 17 Kilometer, 22 Hindernisse und 1920 Höhenmeter. Fünf Trinkstationen, zwei davon mit Snacks in Form von PickUp-Keksen (zugegeben, nicht sonderlich nahrhaft, aber ein kleines Träumchen für den Schoko-Junkie 🙂 ) und Bananen, waren auf der Strecke verteilt. Worauf ich nicht vorbereitet war, waren die Höhenunterschiede, die zu nehmen waren – egal ob auf matschiger, grasiger oder, ja, das gab es auch mal kurz, asphaltierter Strecke.
Lauf-Kilometer 0
Das Team war bereit und, naja, sagen wir mal, ansatzweise motiviert, so dass wir ein wenigfrüher als zum ursprünglich angesetzten Startzeitpunkt starten konnten.
Der Start wurde aufgrund akuter Lustlosigkeit („Ich will nicht laufen“, „Ich hätte heute echt noch ein paar Stunden schlafen können“, „Ich kam erst um 1 Uhr ins Bett“) so lange es ging mit Fotoshootings hinausgezögert, war aber bereits beim Warming Up und spätestens nach der ersten Pfütze verflogen.
Nach dem 15 minütigen Warming Up, das nicht nur teambildenden Charakter (wir legen uns alle zusammen auf die nasse Wiese, umarmen uns, hüpfen, Polonäse, diversen Sprechchören) und einer kleinen Sicherheitseinweisung durch den Chef-Motivator konnte es dann auch losgehen!
Bei der Menschenmenge am Start zunächst langsam – diese verteilte sich aber relativ schnell, so dass die erste Pfütze schnell erreicht war.
Akzeptanz war das Zauberwort. Wenn du die Wahl hast zwischen Matschwasser und Matschwasser – wofür entscheidest du dich?! Die Entscheidung wurde mir abgenommen und nachdem der Wille innerhalb der ersten fünfhundert Meter gebrochen war und ich jetzt schon aussah wie ein Schwein, war der Rest irgendwie völlig egal.
Nach der ersten Pfütze, die übrigens nicht in der Streckenkarte eingezeichnet war, daher umso überraschender kam und vor allem im Vergleich zu dem, was da noch kommen sollte, eher ein Pfützchen – kam auch schon der Kiss of Mud 2.0.
Kiss of Mud 2.0
Seinen Namen hat er nicht zu Unrecht. Über dir ist Stacheldraht, unter dir sind – Achtung, Überraschung – Matsch und Matschgruben. Hier hast du aber wenigstens die Wahl und kannst selbst entscheiden, wie schnell du dich in eine solche Grube begibst. Darf es langsam sein, so dass du das Dreckwasser gemächlich auf dich zukommen lässt oder lieber doch schnell und mit einem großen Platschen?
Heidis Weg
Naiv wie ich war, habe ich unter „Heidis Weg“ verstanden, dass dies der Zuschauerweg sei, der sich serpentinenartig den Hügel hochschlengelte und von dem aus die Zuschauer einen perfekten Blick auf ein Hindernis hatten. Drei Mal falsch: Heidis Weg geht kerzengerade, aber dafür drei Mal so steil den Berg hinauf, dass du dich teilweise auf allen Vieren bewegen und von deinem Team hochziehen lassen musst. Alle Mühe aber wird belohnt und so durfte ich zwei Mal auf dem Matsch und dem Hintern den Berg wieder runterrutschen.
Nach Feuchtgebiet, Brett vorm Kopf, The Hangover, Heuschnupfen, Berg- und Talfahrt, Dreckloch und circa sieben zurückgelegten Lauf-Kilometern ging es schließlich zum Birth Canal, zu Balls to the Wall (dieses Hindernis setzte ich mangels Kälte aufgrund ganzkörperlicher Nässe, weil das Hindernis im Schatten lag und ich mit einer Wartezeit von mindestens 45 Minuten rechnete, aus) und meinem bereits seit Wochen gefürchteten Funky Monkey. Mein ganz persönliches Highlight war in dieser Etappe sicherlich das Dreckloch. Ein paar Bilder zeige ich dir hier – den Rest findest du ganz unten in der Bildergalerie, in welche ich alle Tough Mudder-Bilder geladen habe.
Funky Monkey
Dass ich dieses Hindernis nicht schaffen würde, war mir bereits im Vorhinein klar. Die Frage war daher nur, wie lange ich durchhalten würde. Wenigstens waren die Laufhosen hinterher wieder sauber.
Nach Reach Around, einer weiteren Mud Mile kam schließlich Arctic Enema – das verdammte Eiswasser. Ich konnte von oben, als ich in der Röhre saß, die Eiswürfel bereits schwimmen sehen.
Nach dem verdammten Eiswasser – und ja, mir sind mal kurz sämtliche Muskeln in eine Schockstarre gefallen – war laufen, laufen und laufen angesagt. Zur Abwechslung ging es mal nicht nur ausschließlich durch den Wald, nach oben oder auf völlig matschigen und rutschigen Wegen entlang, sondern über eine (fast) trockene Wiese. Trotzdem nach oben.
Die zu Beginn beim Warming Up erwähnten 1920 Höhenmeter, die ich die ganze Zeit für einen Witz gehalten hatte, kannte ich doch keinen Berg in NRW, der dermaßen hoch war, gaben mir mittlerweile zu denken und ich empfand sie als gar nicht mehr so unwahrscheinlich. Vielleicht nicht im Sinne von Höhenmetern eines Berges, sondern im Sinne von hoch, runter, hoch, runter, hoch, hoch und weiter hoch.
Ab Lauf-Kilometer 12
Lange machte ich mir keine Gedanken darüber. Es war mir einerlei. Egal wie viele Höhenmeter, egal wie viele Kilometer und völlig egal wie viele Hindernisse noch kamen: Ich wollte Finisher werden! Ab und an durfte aber auch mal eine Pause gemacht werden. 😉
Berlin Walls
Bis heute weiß ich nicht, wie ich überhaupt diese drei Meter hohe Wand (ähh, Moment, Plural, zwei Mal die drei Meter hohe Wand!) hochgekommen und vor allem auf der anderen Seite unbeschadet wieder heruntergekommen bin. Nein, falsch! Ich erinnere mich dunkel: Räuberleiter, von dort auf eine mir unbekannte Schulter und von dort in eine mir entgegengestreckte, ebenfalls völlig unbekannte Hand, die mir Halt gab, bis ich mich auf der Mauer (auf der Mauer, auf der Lauer…) gedreht hatte. Wenn du genau hinschaust, kannst du mich auf der Mauer sehen. 😉
Pyramid Scheme
Ein Katzensprung war es von dort zur Pyramid Scheme. Ein Zuckerschlecken war es dort aber keineswegs.
Block Ness
Und ein weiterer Katzensprung zum Block Ness. Eher chillig, aber umso kälter.
Ab Lauf-Kilometer 15/16
Augustus Gloob
Und weil es noch nicht Wasser genug war – die Electroshock Therapy sollte wahrscheinlich ordentlich ballern – kam auch noch Augustus Gloob, eine Röhre, in die man nur durch einen kurzen Tauchgang gelangen konnte und in welcher man sich dann langsam nach oben schaffte.
Everest 2.0
Und dann, mein ganz persönlicher Endgegner: Everest 2.0, eine fünf Meter hohe Halfpipe. Während ich völlig am Ende meiner Kräfte in der Schlange stand, wusste, dass ich in den nächsten Minuten dran war, erhielt ich den Tipp, auf keinen Fall abzuspringen, sondern zu laufen, was das Zeug hielt. Wenn mir nach etwas nicht mehr war, dann war es ganz entschieden laufen und Wasser. Wasser war vorbei. Laufen offensichtlich nicht. Ich fokussierte einen helfenden Läufer, gab ihm ein kurzes Handzeichen, gab dann Gas, sprintete nach vorne los und… schlug volles Rohr in der Wand des Everest ein. Die helfende Hand hatte ich noch berühren können, aber geholfen hatte es nichts. Ich war zu langsam.
Ein weiterer Versuch stand an. Ich konnte nicht mehr. Ich wollte nicht mehr. Ich sagte mir: Jetzt oder nie. Dieser verdammte Everest. Erneut sprintete ich los, gab Vollgas, für den Bruchteil von Zehntelsekunden dachte ich an den Road Runner und seine Wolke, die er immer hinter sich ließ, wenn er Vollgas gab, ergriff eine Hand, ergriff die zweite und lag plötzlich mit meinem Oberkörper auf der Rundung des Everest. Es ging so schnell, dass nicht einmal meine Mutter beim Bilder machen hinterher kam und statt dessen nur noch meine Füße auf dem Everest, nicht aber meinen Lauf dorthin, festhalten konnte. 😀
Everest 2.0: Check! Check! Check!
Electroshock Therapy
Die Electroshock Therapy war danach regelrecht lachhaft. Ja, es tat weh. Und ja, es kam überraschend. Aber hey, ich war gerade den Everest hochgerannt. Strom, du kannst mir gar nichts!
Finisher
Und schließlich, irgendwas um die fünf Stunden später, um ein Bier, einen PickUp-Keks, ein T-Shirt und ein Stirnband reicher:
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Streetfood Festival Frankfurt – ein Fest für die Sinne
Streetfood Festivals
Schon seit einigen Jahren machen Foodtruck-Treffen Furore in den größeren Städten Deutschlands. Vergleichbar sind diese Art von Märkten ein bisschen mit den Essensmärkten in Asien – Truck neben Truck, Imbissbude neben Imbissbude. Es wird frisch gekocht, gebrutzelt, frittiert, geschnippelt oooder mit warmer Vanillesoße übergossen. Die Angebote sind teilweise regional, vegan aber auch multikulti. Man isst im Stehen, auf dem Platz, aus der Hand – aber eben alles frisch.
Aber nicht nur die Gerichte sind kreativ, sondern auch die Buden an sich. Gestylte Food-Trucks, bunte Verzierungen, witzige Sprüche, kreative Plakate und ganz davon abgesehen: wahnsinnig viele Menschen. Da kommt es nicht selten vor, dass man manchmal über dreißig Minuten in der Schlange stehen muss, um einen kleinen Snack zu bestellen. Aus der Not kann man aber problemlos eine Tugend machen: anstehen, warten, Hauptgericht erhalten, in der Schlange für das Dessert anstehen noch während man das Hauptgericht verputzt. Nahezu pausenloses Schlemmen ist vorprogrammiert.
Streetfood in der Klassikstadt
Ende März kam der Streetfood-Markt nach Frankfurt. Im Innenhof der Klassikstadt waren zig Stände aufgebaut. Sämtliche Nationalitäten waren vertreten mit allem, was das Futter-Herz begehrte – die Auswahl reichte von Vorspeisen, über Hauptgerichte und schließlich bis hin zu sämtlichen Nachspeisen, die man sich nur vorstellen kann: egal ob kalt oder gefroren, warm, gebacken, flambiert oder frittiert – allein für die Nachspeisen hätte man das Streetfood Festival besuchen können. Aber der Reihe nach.
Wasabi Burger und schwarze Hotdogs
Nachdem ich mir einen Überblick verschafft hatte, war relativ schnell klar, dass der erste Hauptgang an den Koreaner ging – gehen musste. Wer schwarze Burger (Black Wasabi Burger: 7 Euro) und schwarze Hot Dogs (Bulgogi Hotdog: 6 Euro) anbietet, hat es allein schon aufgrund der Kreativität verdient, getestet zu werden.
Das Aussehen überzeugte durchaus – geschmacklich bis auf einen Hauch Wasabi im Burger-Brötchen war jedoch kein wirklicher Unterschied zu Gewohntem auszumachen.
Mellow Monkey Ice
Machte aber nichts, denn ich liebäugelte bereits mit einem Nachtisch bei Mellow Monkey. Weil abzusehen war, dass man auch bei dieser Schlange mit circa zwanzig bis dreißig Minuten Anstehzeit rechnen musste, begab ich mich noch mit dem Burger in der Hand zur Schlange des Food-Trucks. Da ich wusste, dass es bei diesem Nachtisch nicht bleiben würde, wählte ich sorgfältig und entschied mich für ein Eeni Meeni Pinkie Ice: Dark Cru Virunga Chocolate covered Raspberry Ice in a grilled Daft Vanilla Marshmallow (Preis: 6 Euro). Übersetzt: Beeren Sorbet, ein Hauch Schoki, gehüllt in ein riesen Marshmallow, welches wiederum kurz flambiert wurde. Yummy!
Maistaschen aus dem Senegal
Der Senegal hatte es mir ebenfalls angetan – ich wollte unbedingt deren Maistaschen mit scharfer Soße (4 Stück: 4 Euro) und eine frittierte Tasche mit Hackfleisch (Preis: 1,50 Euro) probieren. Auch erschienen mir die Bällchen als gute Möglichkeit, nicht sofort vollgefuttert zu sein, denn bei der ersten Runde über den Platz der Klassikstadt hatte ich noch zwei andere Stände entdeckt, auf deren Leckereien ich auf keinen Fall verzichten wollte.
Apfelstrudel bei Poushe Strudel
Der Höhepunkt des Nachmittags war definitiv der Stand von Poushe Strudel. Strudel in sämtlichen Variationen wurden hier angeboten: Beeren mit weißer Schokolade, Erdbeerstrudel, Birnenstrudel mit dunkler Schokolade, Apfel-Karamell oder Quark-Mohn mit Zartbitterschokolade. Die warme Vanillesoße war natürlich bei jedem einzelnen Strudel (Preis: jeweils zwischen 6 und 7 Euro) inbegriffen.
#Deepfriedshit
Nach einer Besichtigung in der Klassikstadt – Verdauungsspaziergang! – war jedoch schnell klar, dass „da immer noch was geht“. Eigentlich hatte ich Deepfriedshit in die engere Auswahl genommen: frittiertes Toffifee, Snickers oder Mars! Aber der Truck hatte bereits seine Schotten dicht gemacht und war schlichtweg ausverkauft.
Brownies
Eine adäquate Alternative war schnell gefunden: zielstrebig steuerte ich den Brownies Stand (Stück: 3 Euro) an, stand aber sehr schnell vor dem nächsten Luxusproblem. Aber sieh’ selbst:
Fazit
Mein Fazit nach einem Sonntagnachmittag in der Klassikstadt: Das Streetfood Festival hat sich definitiv gelohnt. Nicht nur bekam man einen genialen Einblick in unterschiedliche Speisen aus den unterschiedlichsten Nationalitäten, die Portionen waren auch perfekt dazu geeignet, mehrere Mahlzeiten zu testen, ohne dass man sich nach einer Mahlzeit bereits vollgestopft fühlte.
Und auch wenn die Preise auf den ersten Blick sehr happig erscheinen, so muss ich betonen, dass die Zubereitung immer erst nach Bestellung erfolgte – frischer geht es daher kaum und zumindest ich bin ich bereit, für einen solchen Mehrwert auch ein klein wenig mehr Geld auszugeben. Und, wann bekommt man schon einmal so viel Kreatives kredenzt? Was man übrigens auch unbedingt mitbringen sollte, ist Zeit, denn zwischen zwanzig und dreißig Minuten Schlangestehen (60 Minuten sogar am Barbecue Stand!) waren durchaus möglich.
Was fällt dir zu Heidelberg ein? Das Heidelberger Schloss! – Gut. Die Altstadt! – Okay. Die Alte Brücke! – Schön, weiter. Diese große Kirche mitten in der Fußgängerzone! – Ja, super, die Heiliggeistkirche. Die Universität. – Wunderbar.
Raise your hand! Wer war schon einmal auf dem Heiligenberg? Wer kennt einen zentralen und gleichzeitig lauschig ruhigen Ort mitten im Zentrum, der aber dennoch fernab des täglichen Touristen-Trubels liegt? Wer weiß, wo man den leckersten Kaffee bekommt?
Heidelberg hat viel mehr zu bieten als das Heidelberger Schloss, die Alte Brücke oder das, was eben der Durchschnitts-Japaner oder der Durchschnitts-Amerikaner, denn diese beiden Nationalitäten machen den größten Teil der Touristen in Heidelberg aus, zu sehen bekommt.
Heute werde ich dir von ein paar anderen Orten berichten, die man in Heidelberg noch besuchen kann und die meiner Ansicht nach erst den Charme der Stadt ausmachen.
Du warst nicht in Heidelberg, wenn du nicht…
…die Stufen der Thingstätte erklommen hast.
Der Heiligenberg zählt abgesehen vom Königstuhl zu den beiden Hausbergen der Stadt. Es gibt dort nicht nur die Überreste eines keltischen Ringwalls aus dem vierten Jahrhundert vor Christus, sondern auch das Heidenloch, eine über 50 Meter tiefe Zisterne aus der Römerzeit, sondern auch das Michaelskloster, das Stephanskloster und die Thingstätte.
Bei Letzterer handelt es sich um eine Freilichtbühne, die nach dem Vorbild des antiken griechischen Theaters errichtet wurde. Durchaus umstritten dieser Ort, vor allem aufgrund seiner Nutzung während des Dritten Reiches. Dennoch besitzt der Ort etwas Magisches und man sollte sich unbedingt die Zeit nehmen, die Stufen zu erklimmen (das kommt richtig gut nach einem morgendlichen Sieben-Kilometer-Lauf – ugh!), den Blick auf die Stadt genießen und sich schließlich den Weg weiter zu den Überresten des Michaelsklosters bahnen.
…durch den Bergfriedhof gewandelt bist.
Zugegebenermaßen, ein Friedhof ist nun sicherlich nicht die erste touristische Anlaufstelle einer Stadtbesichtigung, aber der Bergfriedhof in Heidelberg ist anders: Durch seine besondere Hanglage, seine Botanik und Geschichte wird der Bergfriedhof zu einem geradezu idyllischen Ort der Ruhe.
Wundervolle Grabanlagen von unter anderem sehr bekannten Persönlichkeiten, wie beispielsweise Hilde Domin oder Friedrich Ebert, die nicht unterschiedlicher sein könnten, laden auf 20 Kilometer langen, schmalen Rundwegen zum Spazierengehen ein.
…im Heidelberger Zuckerladen um deine Rechnung gezockt hast.
Der Zuckerladen abseits der Touristen-Einkaufsstraße ist mittlerweile nicht nur eine absolute Institution in Heidelberg und total retro, sondern auch mit wahrem Herzblut geführt. Diesen Laden nicht mit einem Lächeln zu verlassen, ist absolut unmöglich. Nicht nur gibt es eine riesige Auswahl der unterschiedlichsten, kreativsten Süßigkeiten, sondern auch immer etwas völlig Neues zu entdecken.
Etwas Zeit beim Besuch solltest du mitbringen, denn Jürgen zockt mit dir vor dem Bezahlen der Rechnung – entweder um weitere Süßigkeiten, die Rechnung oder einfach um die Ehre und weil es Spaß macht. Andere Kunden, die hinter dir in der Schlange stehen, werden dabei ganz schnell zu deinem persönlichen Joker, Bürgen oder Glücksbringer.
…einen Hauch von Indien im Raja Rani erlebt hast.
Meine Mama sagt immer: Schokolade gibt es erst nach dem Essen und weil ich es nicht mehr abwarten kann, endlich die eingekaufte Schokolade aus dem Zuckerladen zu kosten, führt mich mein Weg direkt zum Raja Rani, einem indischen Fast Food Restaurant. Das Raja Rani gibt es zwei Mal in der Stadt – einmal in der Plöck (direkt gegenüber des Zuckerladens) und einmal in einer kleinen Seitenstraße der Fußgängerzone, in der Mittelbadgasse.
Was dieses indische Restaurant so besonders macht, ist die Herzlichkeit, mit der man empfangen wird, die Atmosphäre im Restaurant – für einen Moment hat man tatsächlich das Gefühl, mitten in Indien zu sitzen – und die Auswahl der Speisen, die, entscheidet man sich gegen das gängige Tagesmenü, übrigens auch frisch und gar nicht fast-food-like zubereitet werden.
…im Garten des Anglistischen Seminars in der Sonne gechillt hast.
Mit meinem Mango Lassi in der Hand und der Schokolade in der Tasche zieht es mich zum Garten des Anglistischen Seminars. Dieser befindet sich im Hinterhof des Seminars und offenbart einen bezaubernden Blick auf die Jesuitenkirche. An schönen Frühlings- oder Sommertagen ist der Garten ab der Mittagszeit sonnendurchströmt. In dieser ruhigen Grünanlage einige Zeit zu sitzen, die Sonnenstrahlen zu genießen, dem Gezwitscher der Vögel zu lauschen – ein absolutes Must Do, bevor es wieder in die quirlige Fußgängerzone zurückgeht.
…mindestens einen Likör in der Fußgängerzone getrunken hast.
Den Obst Brände Likör-Laden auf der Fußgängerzone besucht man frei nach dem Motto: Nüchtern rein, völlig angeschickert raus. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass es noch kein einziges Mal vorgekommen ist, dass ich keine weichen Knie hatte, als ich den Laden verließ.
Vom ständig wechselnden Sortiment – im Herbst gibt es unterschiedliche Pflaumenschnäpse und -liköre, im Winter die unterschiedlichsten Glühweinsorten, im Frühling wird es dann etwas fruchtig-sahniger – darf man so lange probieren, bis man schließlich zu einer Kaufentscheidung gefunden hat. Hier ist aber auch niemand böse, wenn man erst eine Kaffeepause einlegt und dann zurückkehrt. 😉
…dem Casa del Caffe einen Besuch abgestattet hast.
Ob Heißgetränk oder auf Eis – der Kaffee im Casa del Caffe ist eine Freude für deinen Gaumen und belebt deine Geister. Egal ob in Kombination mit einem selbst gebackenen Cantuccini, ein oder zwei Tartufos, hausgemachten Kuchen oder just plain coffee – der Kaffee schmeckt immer besonders.
Auch die Kaffeebar selbst bietet nicht nur den ganzen Tag italienisches Flair, sondern auch Abwechslung im Tagesprogramm: den Tag über chillig und entspannt mit Kaffee und Co., am Abend Live Musik und Wein.
Na, Lust auf Heidelberg bekommen?! 😉
Übrigens, auf der Seite von A&O Hostels findest du weitere Informationen zu Heidelberg, unter anderem zu den zentralen Sehenswürdigkeiten, über welche ich in meinem Beitrag nicht geschrieben habe oder den Transport mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. A&O Hostels habe ich auch eine Empfehlung gegeben, was du mit deinen Freunden in Heidelberg unternehmen kannst. ?
Als ich auf Kathrins Blog Travlgedengl von der Blogparade zu „Lost Places“ erfuhr, musste ich sofort an Berlin denken und mir war direkt klar, dass ich unbedingt an dieser Blogparade teilnehmen muss – und zwar mit dem Spreepark in Berlin.
Der Spreepark in Berlin ist ein stillgelegter Freizeitpark im Plänterwald.
Dieser war früher der Kulturpark, der einzige Rummel der DDR, in dem auch West-Fahrgeschäfte standen. Mit der Wende allerdings wurde der Park geschlossen und an seiner Stelle schließlich der Spreepark eröffnet. Mehrere Millionen DM wurden investiert, um den ehemaligen Kulturpark aufzupimpen und mit neuen, besseren Attraktionen zu versehen.
2001 musste er jedoch wegen Insolvenz geschlossen werden. Der Großteil der damaligen Fahrgeschäfte wurde abgebaut, verkauft oder an die Eigentümer zurückgegeben, einige Fahrgeschäfte blieben jedoch bestehen – und stehen dort bis heute.
Lange Zeit konnten noch neun von den einstigen 35 Fahrgeschäften besichtigt werden.
Ganz besonders abenteuerlich erscheint dabei das Riesenrad, das irgendwann in der tiefen Vergangenheit einmal das Wahrzeichen des Parks darstellte.
Noch immer ragt es heute über die Bäume des Parks. Wenn allerdings der Wind weht, erhält der Park eine ganz gespenstische Atmosphäre, denn dann beginnt sich das Riesenrad zu bewegen und es ertönen schauerlich quietschende Geräusche.
Der Spreepark ist eine völlig vergessene Welt mitten in einer Großstadt und gehört sicherlich nicht nur zu den beliebtesten versteckten Orten Berlins, sondern sicherlich auch zu den Lost Places überhaupt.
Lost vor allem deswegen, weil die verbleibenden Reste des Spreeparks völlig der Natur überlassen wurden, man beim Durchlaufen das Gefühl hat, in eine völlig andere, nicht mehr existierende Vergangenheit eingedrungen zu sein, die schon sehr lange Zeit einzig und allein der Natur gehört.
Dieser redaktionelle Beitrag kann Werbung für genannte/abgebildete Unternehmen enthalten, auch wenn keine Bezahlung stattgefunden hat.
„Auch schön sonntags in München. A Weißworscht mit siesem Senft unn ä Pretzen ohne ä Moars Bier.“ Sonntagmorgen in Österreich. Ich wache viel zu früh auf, habe deutlich Muskelkater von der gestrigen Snowboardfahrt (dass Frau es immer übertreiben muss! – Aber wer rechnet auch mit einer fast 50-minütigen Talabfahrt?!), das Wetter draußen ist nur halbgeil. Keine guten Voraussetzungen, den Vormittag erneut auf dem Berg zu verbringen. Ich entscheide mich spontan für Plan B: Tagesausflug München.
Ich teile meiner Mutter den Plan mit, erhalte die „Weißworscht“-Nachricht als Antwort, frage mich dabei, ob sie sich im Klaren darüber ist, dass ich diese eins zu eins im Blogpost über München zitieren werde, schmunzle, nehme mein Frühstück ein, überlege mir währenddessen, was man in München überhaupt alles anschauen kann und setze meine Sternchen in GoogleMaps.
Kaum sitze ich im Auto, erreicht mich die nächste Nachricht von meiner Mutter: „Parken im Contipark. Ist direkt am Stachus.“ Als hätte sie meine Planungsdefizite gekannt, denn über die Parkplatzsituation in der bayrischen Hauptstadt hatte ich mir bisher keine Gedanken gemacht. Aber wie so oft bei Flugausfällen, spontanen Flugverlegungen, Transits an Flughäfen oder nicht mehr schaffbaren Anschlussflügen beweist meine Mum einmal mehr, welch Hilfe sie mir auf meinen Trips ist.
Also, direkt zum Contipark am Stachus. Übrigens, ein tatsächlich sehr zentral gelegenes Parkhaus (nicht dass ich daran gezweifelt hätte), direkt an der Fußgängerzone und keine fünf Gehminuten von der Frauenkirche entfernt, sogar mit überaus moderaten Preisen.
Vorbei am Karlstor und an der St. Michaels Kirche steuerte ich direkt die Frauenkirche an. Der offizielle Name der Frauenkirche ist Dom zu Unserer Lieben Frau. Dieser ist seit 1821 Kathedralkirche des Erzbischofs von Freising und München und das Wahrzeichen der bayrischen Landeshauptstadt. Es handelt sich hierbei um einen spätgotischen Backsteinbau von 37 Metern Höhe. Die beiden Türme sind fast 100 Meter hoch. Da ich dieses Jahr noch in keiner Kirche war, nutzte ich die Gelegenheit und zündete dort ein Kerzchen für meinen Opa an.
((Und weil meine Augen am Sonntag nicht so wollten wie ich wollte, gibt es heute nur Bilder mit Sonnenbrille! 😉 ))
Weiter ging es über den Marienplatz, auf welchem das Neue Rathaus zu finden ist. Dieser riesige Back- und Muschelkalksteinkomplex ist fast einhundert Meter lang. Auf der Fassade lassen sich sämtliche Fürsten Bayerns ablesen. An der Turmspitze befindet sich ein Glockenspiel. Es soll angeblich das fünftgrößte Glockenspiel Europas sein, vier unterschiedliche Melodien hintereinander spielen, die mehrmals im Jahr gewechselt werden und… wen interessiert das eigentlich?! Naja, jedenfalls, im Vordergrund, auf dem Marienplatz, steht ein Reiterstandbild des Prinzregenten Luitpold.
Logischer Gedankengang nach dem Neuen Rathaus: Wenn es ein Neues Rathaus gibt, muss es auch ein Altes Rathaus geben. Auch dieses befindet sich am ausgehenden Marienplatz. Warum das Alte Rathaus nicht mehr genutzt wird, habe ich vergessen – ist auch nicht sooo wichtig. Wichtig zu erwähnen wäre aber das Spielzeug- und Teddymuseum, das sich darin befindet. Dieses Museum nämlich befindet sich in den unterschiedlichen Zimmern der fünf Stockwerke des Rathausturms. Jedes Zimmerchen allein sieht schon aus wie eine kleine Puppenstube und weckt sofort Kindheitserinnerungen. Auf vier Stockwerken (im ersten Stockwerk befindet sich die Kasse und der Souvenirladen) findet man die unterschiedlichsten Puppen, Teddys, Modelleisenbahnen, Blechsoldaten der vergangenen zweihundert Jahre. Eine Reise in die Vergangenheit, die man für 4 Euro unbedingt unternehmen sollte.
Die Peterskirche, unter Münchnern auch „Alter Peter“ genannt, befindet sich hinter dem Marienplatz und zählt ebenfalls zu den Wahrzeichen der Stadt. Der Glockenturm enthält nicht nur super alte Glocken und Uhren, sondern ist auch begehbar. Von dort oben hat man, insofern man schwindelfrei und einigermaßen fit ist (circa 300 Stufen) aus 91 Metern Höhe einen wundervollen Ausblick über München. Die Heiliggeistkirche befindet sich ebenfalls in unmittelbarer Umgebung zum Marienplatz und zur Peterskirche. Sie zählt zu den ältesten noch erhaltenen Kirchengebäuden der Stadt. Geht man ein Stück der Fußgängerzone weiter, entkommt man relativ schnell dem Trubel der sonntäglichen Ausflügler auf dem Marienplatz und gelangt zu einer kleinen Oase der Ruhe, dem Coffee Fellows. 😉 Lust auf Hofbräuhaus hatte ich nicht – weder trinke ich Bier noch stand mir der Sinn nach einer „Weißworscht mit siesem Senft“.
Nach kleiner Pause und Koffeinspritze (ich hatte ja noch ein paar hundert Kilometer Autofahrt vor mir) ging es über den Viktualienmarkt, der sonntags leider geschlossen ist, zu einer kurzen Besichtigung der Asamkirche, die eigentlich St. Johann-Nepomuk-Kirche heißt. Wikipedia sagt über diese Kirche Folgendes: „Die Kirche entstand auf engstem Raum, das Grundstück misst nur 22 mal 8 Meter. Umso erstaunlicher ist die Leistung der beiden Baumeister, denen es gelang, in dem zweistöckigen Innenraum Architektur, Malerei und Plastik harmonisch zu verbinden. Insbesondere auch die indirekte Lichtführung im Chorbereich ist sehr gelungen: hinter dem Hauptgesims versteckte Fenster beleuchten die Dreifaltigkeitsfiguren effektvoll von hinten. Das Hauptgesims selbst scheint durch seine geschwungene Führung auf- und abzuwogen.“ Be it as it may und was auch immer uns der Autor des Artikels sagen möchte, krass ausgesehen hat sie schon. Aber gerade weil sie für eine Kirche eigentlich so klein ist und kaum auffällt, übersieht man sie von der Straße aus auch sehr leicht. Als Orientierungspunkt: auf der anderen Straßenseite ist ein Starbucks – dieses Schild sehe ich zumindest schon von weitem und um Ecken. 😀 Schließlich peilte ich die letzte Station an: zurück zum Parkhaus und ab zu Schloss Nymphenburg.
Mein Fazit:
München an einem Sonntag ist gar nicht so hektisch wie man sich das vielleicht vorstellt. Platz in den Parkäusern gibt es genügend, sightseeing HotSpots sind fußläufig problemlos erreichbar, Anstehen war trotz zahlreicher Sonntags-Ausflüger nirgendwo notwendig. Selbst der Verkehr in der Stadt war überschaubar. Einzig bei Schloss Nymphenburg war ein klein wenig die Hölle ausgebrochen. 😉 Gerade im Hinblick auf eine mehrstündige und vor allem staufreie Rückreise auf der Autobahn ist München an einem Sonntag absolut empfehlenswert.
Mein Weg nach Luxemburg führte mich heute durch Trier. High time, um endlich einmal diese Stadt zu besichtigen. Schon einmal war ich dort vor einiger Zeit in der Gegend, damals in der Nähe von Bitburg – Mädels-Wochenende mit meiner Liebsten: zwei Trolleys, ein zu klein geratener Kofferraum (oh, da geht sofort das Kopfkino los – was hatten wir für Aktionen mit meinem Auto und dem viel zu kleinen Kofferraum 😀 ), ein Wellness-Hotel, leckeres Essen, ausgedehnte Spaziergänge am See, gute Gespräche, der Rest des Platzes im Kofferraum: aufgefüllt mit zig Weinflaschen oder besser: ausgestopft, denn Weinflaschen, so lernte ich damals, passen in die winzigsten Ritzen eines Kofferraums. Was hatten wir einen Spaß. Ja, auch wegen des Weins. Aber nicht nur. Nächtliche Lachanfälle auf dem Balkon waren vorprogrammiert.
Dieses Wochenende sollte aber etwas ruhiger werden. Ohne Alkohol. Etwas besinnlicher, insofern dieses Adjektiv überhaupt auf mich zutreffen mag. Ein gemütlicher Spaziergang durch die Altstadt Triers, ein leckerer Kaffee, ein paar Sehenswürdigkeiten. Alles in laufbarer Nähe und perfekt als kleiner Zwischenstopp bis Luxemburg.
Shoppen hätte man hier ebenfalls wundervoll können. Aber solange ich keine endgültige Entscheidung bezüglich meines Sommerurlaubes getroffen habe – im Moment ist von Indien, über Indonesien, Philippinen, ganz neu jetzt in der Auswahl: Japan, Hongkong und ab Peking in der Transsib nach Moskau noch alles dabei -, wird es keine Schuhe geben, denn wie wir alle wissen: Schuhe sind Rudeltiere!
Zu sehen gab es heute ’nur‘: -den Trier Dom -die Basilika -die Kaiserthermen und natürlich -die Porta Nigra, die einen nachträglichen Eindruck hinterließ.
Wikipedia sagt über die Porta Nigra Folgendes: Sie wurde „erstmals in einem Werk aus dem 12. Jahrhundert, den Gesta Treverorum, erwähnt. […] Sie (die Treverer) nannten es Marstor nach Mars, den sie als Gott des Krieges ansahen; wenn sie auszogen zum Krieg, marschierten sie zu diesem Tor hinaus. Schwarzes Tor aber wurde es genannt wegen der Trauer, in der sie, wenn sie aus dem Feld flohen, durch es zurückkehrten.“
Irgendwie traurig. Aber irgendwie auch nicht. Ein bisschen wie Yin und Yang. Krieg und Frieden. Ich merke schon, die schwarze Tür (ja, ich weiß, es heißt ‚Tor‘!) hat es mir irgendwie angetan…
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