Über die Regenzeit in Guatemala habe ich in vergangenen Beiträgen schon berichtet. Was ich bisher ausgelassen habe, waren Informationen über Hurrikane in Guatemala. Dies hängt damit zusammen, dass es in den vergangenen Jahren nicht wirklich notwendig erschien, über dieses Phänomen zu berichten, da die Hurrikane in Guatemala nur selten ein wirkliches Problem darstellten.
Im ausgehenden Jahr 2020 ist dies jedoch anders, denn die Anzahl der Hurrikane hat insgesamt zugenommen. Während die Namensgebung der Hurrikane, tropischen Stürme, Zyklone und dergleichen für gewöhnlich von einer in einer bestimmten Region verwendeten Namensliste abhängt, hatte das National Hurricane Center in den USA bereits im September verkündet, dass aufgrund der Intensität der aktuellen Saison davon auszugehen ist, dass das griechische Alphabet für die Weiterführung der Bezeichnung noch in diesem Jahr herhalten müsse.
Die Region am Lago Izabal mit der Stadt Los Amates hat es bei der Katastrophe wohl am schlimmsten getroffen.
Hurrikan Eta in Zentralamerika
Am Sonntag, den 01.11.2020 erschien schließlich auf den Monitoren der Tropensturm Eta. Zu diesem Zeitpunkt hatte dieser noch die Kategorie 1 und sollte am Dienstag, den 03.11.2020 auf die Küste Nicaraguas treffen und von dort über Honduras, Teile Salvadors, Guatemala und Belize Richtung Kuba steuern. Aufgrund seiner durchaus niedrigen Geschwindigkeit von 65km/h jedoch war zu diesem Zeitpunkt noch nicht exakt einschätzbar, wie genau die Route verlaufen sollte.
Eta jedoch nahm einiges an Geschwindigkeit auf, wurde binnen kurzer Zeit schließlich zu einem Hurrikan der Kategorie 5. Als er dann am Dienstag, den 03.11.2020 in Nicaragua einschlug, handelte es sich um einen Hurrikan der Kategorie 4. Mehrere Stunden tobte er durch Nicaragua und Teile von Honduras, brachte heftigste Regenfälle nach Costa Rica und zog dann langsam Richtung Norden. Langsam.
Die Prognose des National Hurricane Centers
Hurrikan Eta in Guatemala
Während die Hauptstadt Guatemalas von Eta weitestgehend verschont worden war – heftigste Regenfälle und mehrere Tage, ohne auch nur ein einziges Mal die Sonne zu sehen waren das Schlimmste – kamen die nördlichen und östlichen Departamentos von Guatemala alles andere als gut davon.
Neben Covid-19 ereignete sich in diesen in den vergangenen Tagen die nächste humanitäre Katastrophe: Erdrutsche, Schlammlawinen, überschwemmte Dörfer und Städte, zerstörte Brücken und nicht mehr befahrbare Straßen – all das klingt schlimm, aber ist ein Abklatsch dessen, wie es dort in Wirklichkeit aussieht.
In neun Departamentos wurde der Ausnahmezustand ausgerufen, sowohl Militär als auch Marine sind vor Ort, um Menschen zu retten. Die Hilfe gestaltet sich bisweilen durchaus schwierig, da es zahlreiche Orte gibt, die aufgrund der fehlenden Straßen nicht zugänglich sind.
Und auch sonst sind aktuell wesentliche Verkehrsknotenpunkte nicht passierbar – an der Karibikküste (Puerto Barrios), einem wichtigen Handelshafen des Landes Guatemala, gibt es aktuell keine Möglichkeiten, in das Landesinnere zu gelangen, die Grenzstraße nach Honduras ist ebenfalls nicht passierbar und die einzige Straße, die einzig wirklich realistisch befahrbare Straße, die vom Peten über die Berge von Alta Verapaz (Coban) in die Hauptstadt führt, existiert streckenweise nicht mehr.
Aber auch der Libramiento bei Chimaltenango, die Umgehungsstraße, die vorbei am Lago Atitlan und Richtung Xela, Huehuetenango und schließlich an die mexikanische Grenze führt, ist nicht befahrbar, so dass wesentliche Güter aktuell nur über Salvador in das Land gelangen können.
Auch weite Teile von Alta Verapaz sind komplett überschwemmt.
Vor Ort kämpfen die Menschen um das Überleben. Freiwillige Helfer aus der Hauptstadt und am Lago Izabal bieten auf den sozialen Netzwerken ihre Hubschrauber und Kleinflugzeuge an (eines ist am Sonntagnachmittag über der Hauptstadt abgestürzt, der Pilot verbrannte), um bei der Rettung von eingeschlossenen Menschen zu helfen, das guatemaltekische Militär sucht pausenlos nach verschütteten Menschen, die USA schickten Hilfsflugzeuge und zahlreiche Hilfsorganisationen in Guatemala haben sich zusammengeschlossen, um Hilfsgüter in die betroffenen Regionen zu schaffen und gemeinsam Transporte zu organisieren. Auch die Regierung von El Salvador hat am frühen Sonntagmorgen ihre Hilfe angekündigt
Durch die schweren Regenfälle sind laut Informationen der Prensa Libre bisher insgesamt 199.206 Menschen betroffen, 2.800 sind gefährdet und 10.157 betroffen. Hilfsteams haben 50.999 Menschen geholfen und mehr als 44.106 wurden evakuiert. Darüber hinaus befinden sich 7.077 Menschen in Notunterkünften.
In 9 Departamentos von Guatemala wurde der Ausnahmezustand ausgerufen.
Du möchtest helfen?
Neben zahlreichen Tiendas in der Hauptstadt und in anderen Departamentos, in welchen die Bevölkerung Kleidung und Lebensmittelspenden abgeben können, sind natürlich auch wir von CoCo – Colectivo Comunitario aktiv. Unser Hauptfokus liegt dabei aktuell auf Kleiderspenden, da wir aus den vergangenen Wochen aufgrund der Covid-Pandemie noch zig Kleidungsstücke und Schuhe haben, die wir aufgrund der Tatsache, dass wir unseren Fokus auf Lebensmittel und Wasserfilter gelegt hatten, noch nicht verteilen konnten.
Abgesehen davon sind unsere Partner Coperacha Gt und Al Grano spezialisiert auf den Versand von Lebensmitteln.
Bitte hab´ Verständnis dafür, dass wir aufgrund der Brisanz und Gefährlichkeit der Situation in den betroffenen Orten nicht persönlich vor Ort sein können. Unser Netzwerk an Helfern ist aber absolut verlässlich und mittlerweile sehr gut ausgebaut, so dass wir dir garantieren können, dass deine Hilfe ankommen wird.
Dringend notwendig ist diese in jedem Fall, denn die nächsten Hiobsbotschaften kündigen sich am Sonntag, den 08.11.2020 bereits an.
Während sich Eta (rot) mittlerweile über Kuba befindet, gibt es Anzeichen auf einen neuen tropischen Sturm (gelb), welcher Guatemala um den 20. November erreichen könnte. Genaue Aussagen lassen sich zu diesem Zeitpunkt noch keine machen, sollten aber bis zum Ende der kommenden Woche möglich sein. Aktuell liegt die Wahrscheinlich für einen Zyklon in 5 Tagen „nur“ bei 20%. (Quelle: Facebook-Seite von Meteorologie GT)
Hurrikan Eta in den sozialen Medien
Update vom 13.11.2020 – 9 Uhr
Leider hat sich auch fast eine Woche später die Lage kaum verbessert. Das Militär, die Regierung und zahlreiche unabhängige Hilfsorganisationen konnten zwar mittlerweile Hilfe leisten, aber zahlreiche Dörfer sind aufgrund der Erdrutsche und nicht mehr vorhandener Brücken nicht erreichbar und von der Außenwelt abgeschnitten. In Teilen von Alta Verapaz steigt das Wasser anstelle abzulaufen. Besonders tragisch: Der nächste Sturm mit Potenzial zu einem Hurrikan zu werden ist bereits auf dem Atlantik sichtbar und steuert (erneut) direkt auf Nicaragua und Honduras zu, wo bereits Alarmstufe rot ausgerufen wurde. Ob und inwiefern es Guatemala trifft, ist noch nicht abzuschätzen, da eine Kaltfront den Sturm ablenken könnte.
Update vom 13.11.2020 – 13 Uhr
Leider bewahrheiten sich meine Befürchtungen und von offizieller Stelle wird bekannt gegeben, dass der Hurrikan in der Nacht von Sonntag auf Montag das Festland von Nicaragua und Honduras erreichen wird. Vergleichst du die beiden Warnmeldungen von vergangener Woche mit der heutigen, stellst du fest, dass er genau an derselben Stelle an Land geht wie vor einigen Tagen. Inwiefern Guatemala vom Hurrikan betroffen sein wird, ist noch unklar. Ganz sicher ist mit heftigen Regenfällen zu rechnen. Eine humanitäre Katastrophe, denn die Situation von vergangener Woche ist nach wie vor nicht im Griff und weite Teile des Nordens und Osten von Guatemala sind immer noch überflutet.
Nein, das ist nicht die Meldung von letzter Woche, das ist die Meldung vom 13.11.2020!
Update vom 17.11.2020
Nachdem Hurrikan Iota vergangene Nacht als Hurrikan der Kategorie 5 in Nicaragua und Honduras eingeschlagen war, verringerte er (Gott sei Dank) relativ schnell seine Geschwindigkeit auf Kategorie 1. Das Nacional Hurricane Center berichtet jedoch, dass Iota weiterhin die Macht habe, extreme Regenfälle im Land zu verursachen, die innerhalb von 48 Stunden 250 bis 500 mm akkumuliert haben können, was katastrophal sein könnte. Die stärksten Winde werden zwischen Dienstagnachmittag und Mittwoch erwartet. Und obwohl die Winde schwächer werden, wird der Regen nicht nachlassen.
13 Departements Guatemalas sind in Alarmbereitschaft (9 Departements waren bei Eta in Alarmbereitschaft!), die von Eta verursachten Überschwemmungen sind noch immer nicht abgeklungen, die von Eta verursachten Schäden an Straßen und Brücken sind noch immer nicht behoben, viele evakuierte Menschen konnten noch immer nicht nach Hause zurückkehren oder haben ihr Zuhause verloren.
Von CoCo – Colectivo Comunitario waren wir bereits nach Eta aktiv, haben unsere Bodega leer geräumt und einen Pickup mit Lebensmitteln, Kleidung, Hygieneprodukten und Wasser organisiert und nach Coban (Alta Verapaz) geschickt. Die Hilfe ist mittlerweile angekommen, aber es wird nach Iota nun noch intensivere benötigt.
Auf unserer Facebook-Seite und Instagram-Profil (vor allem in den Stories, die wir täglich updaten) kannst du verfolgen, was wir machen.
Traditionen in Guatemala: Quema del Diablo und Campero Luces
Zugegeben, in Guatemala gibt es wahnsinnig viele Dinge und Traditionen, die für deutsche Augen auf den ersten Blick seltsam erscheinen mögen. Während das Gedenken der Toten zu Allerheiligen in Deutschland zwar ebenfalls stattfindet, in Guatemala jedoch unterschiedliche Ausprägungen besitzt, es in Guatemala – wie auch in Deutschland – im Dezember ebenfalls Weihnachtsmärkte gibt, möchte ich dir heute von zwei weiteren Traditionen in Guatemala berichten, die in Deutschland nicht existieren: Die Rede ist von der Quema del Diablo und den Campero Luces.
Traditionen in Guatemala: Die Quema del Diablo
Die Quema del Diablo findet in Guatemala immer am 7. Dezember um 18 Uhr statt. Es handelt sich hierbei um eine traditionelle Teufelsverbrennung. Bereits Tage vorher werden auf den Straßen Teufels-Pinatas verkauft, Teufelsfiguren aus Papier mit einem Alu-Gestell, das für Stabilität sorgt. Während diese Pinatas an Geburtstagen mit Süßigkeiten gefüllt und bei einer Art Blinde-Kuh-Spiel vom Geburtstagskind so lange mit einem Stock geschlagen werden, bis die Süßigkeiten herausfallen, werden die Teufels-Pinatas verbrannt.
Eine typische Pinata, wie sie bei Geburtstagen in Guatemala zu finden ist.
Der Teufel nämlich soll brennen, weil das Feuer als reinigendes Element gilt. Schon während des Mittelalters wurden Feuer angezündet, um Hexen und Ketzer zu verbrennen, die für schuldig gehalten wurden oder als verflucht galten.
Auch der religiös-biblische Aspekt des Feuers liegt klar auf der Hand: Die Jungfrau, die dazu bestimmt ist, Jesus zu empfangen, soll frei vom Bösen sein. Während die Maya in der Vergangenheit natürlich wenig Ahnung von der Bedeutung des Teufels im Christlichen Glauben hatten, so spielte das Konzept des Teufels und des Bösen bei den spanischen Eroberern eine wichtige Rolle, denn mit dem katholischen Gott brachten sie auch einen mächtigen Teufel mit in das Land.
Verkauf von Teufels-Pinatas auf der Straße
Die Bedeutung des Teufels in Guatemala wurde bei der Quema del Diablo jedoch verändert, so dass der Teufel nicht nur falsch dargestellt wird, sondern auch ein hohes Maß an Komik besitzt.
Auf Guatemalas Straßen herrscht in den Tagen vor der Quema, an der Quema selbst und dem Tag danach noch Ausnahmezustand: Überall gibt es laute Feuerwerke, die aufgrund ihrer Intensität an eine deutsche Silvesternacht erinnern. Der Höhepunkt der Böllerei findet schließlich am 07. Dezember mit der Verbrennung aller Teufelsgestalten statt.
Fünf Fakten über die Quema del Diablo in Guatemala
Der Ursprung der „Verbrennung des Teufels“ liegt in der Gemeinde Villa Nueva. Der Grund dafür ist nicht bekannt.
Obwohl die Religion der Verbrennung einen symbolischen Wert der Reinigung durch Feuer verleiht, erkennt die katholische Kirche diese Tradition nicht an.
In einigen Orten in Guatemala ist die Verbrennung als „Las Luminarias de la Virgen“ bekannt.
Die Tradition „unserer Großeltern“ besagt, dass wir am 7. Dezember alles Alte und alles, was uns schlechte Erinnerungen beschert, verbrennen sollen, um am nächsten Tag den Segen der Jungfrau zu erhalten.
Nicht alle Gemeinden nehmen an der Quema del Diablo teil. Mal sehen, ob du Glück hast 😉
Doch wenn du nun glaubst, dass es das mit Pre-Silvester war, hast du die Rechnung nicht mit einer anderen Tradition in Guatemala gemacht, den Campero Luces.
Auch die Tradition des Adventskranzes existiert in Guatemala.Für gewöhnlich findest du in den Häusern auch kleine Altare, in welchen eine Winternacht oder eine Krippe aufgebaut wurde.
Traditionen in Guatemala: Campero Luces
Der Name der Campero Luces geht zurück auf das größte international expandierte Fastfood-Unternehmen Guatemalas, Pollo Campero, welches sich aufgrund seines jährlichen Umsatzes von mehreren hundert Millionen Dollar mit einem riesigen Feuerwerk bei seinen Kunden bedankt.
Die Campero Luces in Guatemala haben mittlerweile Tradition, denn sie finden seit über 30 Jahren im Dezember in drei verschiedenen Städten Guatemalas statt – in Chiquimula, in Quetzaltenango und in Guatemala Stadt.
Diese Bilder der Camper Luces entstanden auf La Montaña, einem Condominio in Zone 16. Um dort jedoch eingelassen zu werden, musst du jemanden kennen, der in diesem Condominio wohnt. Abgesehen von diesem Condominio gibt es aber auch andere Orte, von wo aus du das Feuerwerk anschauen kannst.
Dass während der 30-minütigen Feuershow mehr als eine halbe Million Dollar verfeuert werden, führt in Guatemala immer wieder zu Diskussionen. Auch zu Zeiten des Klimawandels sind Luft- und Umweltverschmutzung zum Thema geworden. Ebenfalls der Umstand, dass das verballerte Geld doch besser in die Gehälter der Mitarbeiter investiert werden sollte, ist ein Aspekt, der immer wieder kommuniziert wird.
Die Lichtshow jedoch hat mittlerweile einen derart großen Erfolg, dass sie zu dem Ereignis der Weihnachtszeit in Guatemala zählt. Um die Campero Luces zu sehen, gibt es nicht nur ein riesiges Konzert am Campo Marte in Guatemala Stadt, überall werden auch abendliche Treffen bei Familien und Freunden veranstaltet, bei denen zunächst zusammen zu Abend gegessen oder gefeiert wird und das Beobachten der Lichtshow aus einem erhöhten Ort in Guatemala Stadt schließlich den Höhepunkt des gemeinsamen Abends darstellt.
Natürlich darf ein leckerer abendlicher Tamal bei einem familiären Treffen nicht fehlen. Zum Aufwärmen nach dem Event gibt es daher Kaffee und heiße Schokolade mit Tamales.
Vorab-Anmerkungen: Der Día de los Muertos in Guatemala fand 2020 aufgrund der Covid-Pandemie nicht statt. Auch für 2021 sind keine Veranstaltungen auf den Friedhöfen genehmigt. Die Covid-Ampel des Landes ist in vielen Gemeinden derzeit auf rot oder orange. Anhand dieser Farbe ergibt sich die Anzahl an Personen, die einen bestimmten Ort besuchen dürfen. Auch wenn es theoretisch möglich wäre, aufgrund der großen Fläche eine bestimmte Personenanzahl zu erlauben, haben viele Gemeinden beschlossen, ihre Friedhöfe über den Feiertag vollständig zu schließen.
Der Dia de los Muertos in Guatemala – oder: Allerheiligen in Guatemala
Am 1. November ist der Dia de los Muertos in Guatemala*. Es ist ein Tag, der zu den wichtigsten kulturellen und religiösen Festen in Guatemala zählt.
Nicht nur in Guatemala wird am 1. November mit Allerheiligen der Verstorbenen gedacht, sondern natürlich (nahezu) überall auf der Welt. Aber im Unterschied zu Allerheiligen in Deutschland wird der Dia de los Muertos in Guatemala anders gefeiert.
Schon auf dem Weg zum Friedhof sind überall Stände aufgebaut.
Der Tradition zufolge werden in jeder Familie einzigartige Gerichte zubereitet. Neben traditionellen Süßigkeiten und anderen typischen Köstlichkeiten wird an diesem Tag Fiambre gegessen, eine Art kalter Salat, der aus mehr als 50 Zutaten (Fleisch, Wurst, eingelegtes Gemüse, Käse) besteht. Fiambre geht zurück auf eine Mayatradition: Die Familie versammelte sich um das Grab des Verstorbenen und aß dort Gerichte, bei denen eine Erwärmung nicht notwendig war.
Hier kannst du noch eine Jesus-Figur kaufen, bevor du auf den Friedhof gehst.
Neben kulinarischen Traditionen besuchen die Familien am Dia de los Muertos in Guatemala Friedhöfe, statten die Gräber mit bunten Blumenarrangements aus oder streichen die Grabsteine mit knallig bunten Farben frisch an.
In einigen Teilen des Landes – dort, wo es der Wind zulässt – werden auf den Friedhöfen auch Drachen steigen gelassen. Der Wind und das Klima nämlich bieten zum Jahresende in Guatemala die idealen Bedingungen.
Zwei Orte sind für das Steigenlassen der Drachen am Dia de los Muertos in Guatemala bekannt – Sumpango und Santiago Sacatepequez.
Auch picositas gibt es, ein typisches guatemaltekisches Getränk bestehend aus Bier und Garnelen und jede Menge Cocktails, Rum, Tequila und Whiskey.
Die Tradition der Drachen am Dia de los Muertos in Guatemala
Die allerersten Drachen in Guatemala wurden irgendwann Mitte des 19. Jahrhunderts von Chinesen gebastelt. Zu diesem Zeitpunkt waren diese noch sehr klein. Dennoch flogen sie zum Dia de los Muertos bereits über die Gräber, denn die Menschen glaubten daran, dass die Drachen als Instrument zur Kommunikation zwischen Lebenden und Verstorbenen dienten.
Erst knapp einhundert Jahre später, im 20. Jahrhundert, schlug der damalige Präsident des Landes Guatemala den Einwohnern von Santiago vor, größere Drachen zu bauen als die bisherigen. Diese wurden schließlich so groß, dass es unmöglich war, sie zum Fliegen zu bringen.
Mein Besuch in Santiago Sacatepequez
Ein Friedhof war noch nie ein Ort, den ich besonders gerne aufgesucht habe. Für mich ist das ein Ort der Stille. Ein Ort der Trauer. Ein Ort der Erinnerung. Ein Ort der Besinnung. Und schöne Momente habe ich bisher noch auf keinem einzigen Friedhof erlebt.
Als ich jedoch an diesem Vormittag meine ersten Schritte über den Friedhof von Santiago gehe, umgibt mich eine völlig andere Stimmung. Es ist laut. Die Menschen sind ausgelassen. Ich sehe Menschen, die Bier- oder Colaflaschen in der Hand halten und sich zu prosten. Ich sehe Menschen, die auf Grabsteine klettern – oder bereits auf ihnen sitzen und von dort oben Fotos schießen oder Selfies machen. Der Duft von gegrilltem Fleisch und gedünsteten Maiskolben hängt in der Luft.
Ich habe Mühe, mir meinen Weg Richtung der riesigen Drachen zu bahnen. Meine ganze Konzentration liegt darauf, nicht über einen Grabhügel zu laufen. Vorsichtig und langsam bahne ich mir meinen Weg. Bedächtig. Ehrfürchtig. Und vor allem auffällig.
Denn so wie ich – das wird mir relativ bald klar – läuft hier niemand über diesen Friedhof. Und das Ausweichen der Grabhügel ist ein wahrlich sinnloses Unterfangen. Die Kanonenschüsse setzen schließlich ein. Die Geräuschkulisse wird lauter. Der erste der riesigen Drachen wird aufgestellt. Und weil ich unbedingt sehen will, wie diese Aufstellung vor sich geht, vergesse ich für einen Moment komplett, wo ich bin.
Dann passiert es: Ich stolpere in einen Grabhügel hinein. Eine Guatemaltekin reicht mir ihre Hand. Cuidado, chica! Sie lächelt. Ich lächle zurück, schaue auf den Grabhügel unter mir, schaue sie an. No te preocupes! Todo bien. [Mach‘ dir keine Sorgen. Alles gut!]
So einfach ihre Worte scheinen – bei mir bewirken sie eine ganze Menge. Sie bewirken ein Umdenken. Ein komplett anderes Gefühl. Sie bewirken, dass auch ich mich schließlich mit einem Bier und einer Zigarette an den Rand eines Grabsteins setzen und das bunte Treiben nicht nur beobachten sondern auch Teil von ihm werden kann…
Mein Lieblingsbild, das die Kontraste für mein deutsches Auge nicht besser abbilden könnte: Die Urnengräber und die Bierwerbung.
Sumpango oder Santiago Sacatepequez – welcher Ort eignet sich für den Dia de los Muertos in Guatemala am besten?
Das hängt ganz davon ab, was du möchtest. Sumpango ist durchaus bekannter, in Bezug auf die Infrastruktur besser ausgebaut, hat mehr riesige Drachen, ist aber auch weitaus touristischer. Santiago Sacatepequez dagegen ist zwar ebenso sehr sehr gut besucht, aber was du hier weitaus weniger triffst, sind europäische oder amerikanische Touristen. Außerdem ist Santiago Sacatepequez aufgrund der Tatsache, dass es auf dem städtischen Friedhof stattfindet, örtlich eher begrenzt und findet ausschließlich auf dem Friedhof statt.
*Der Dia de los Muertes 2020 wird aufgrund von Covid leider ausfallen, denn die Friedhöfe in Guatemala sind noch bis auf Weiteres geschlossen und Veranstaltungen mit einer größeren Menschenmenge nach wie vor verboten!
Dass ich ein kleiner Fitness-Junkie bin, ist dir vielleicht bekannt. Immer wieder werde ich gefragt, ob und wenn ja, wie ich es schaffe, meinen regelmäßigen Sport und meine Reisen unter einen Hut zu bekommen und trotz meiner vielen Reisen „am Ball“ zu bleiben und keine sportlichen Verluste einbüßen zu müssen. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschieden, einen Beitrag über Sport auf Reisen zu verfassen.
Sport auf Reisen – „Vorbereitungen“ vor einer Reise
Für gewöhnlich bereite ich mich vor einer anstehenden Reise auch ein wenig darauf vor, dass nun eine weniger trainingsintensive Zeit folgen wird, bei der ich nicht mehr vier Mal pro Woche – ja, es mag mehr klingen, aber ich gehe wirklich nur vier, manchmal fünf Mal pro Woche für ein effektives Muskeltraining zum Sport – zum Sport gehen werde oder gehen kann. Diese Art von Vorbereitung sieht bei mir so aus, dass ich in einem Dreier Split trainiere. Auf diese Weise kann ich drei Muskelbereiche an drei Tagen hintereinander trainieren und dann an Tag 4 direkt wieder mit Muskelbereich 1 beginnen. Nach zwei Wochen und – in dieser Zeit – fünf bis sechs Mal Sport pro Woche ist eine Pause zur Regeneration mehr als überfällig. Nicht nur meine Muskulatur braucht eine Pause vom Eisen, sondern auch ich. 😉
Heute mal Sport mit Bällchen^^
Sport auf Reisen – Grundsätzliches
Natürlich ist es grundsätzlich so, dass du argumentieren kannst, dass ich auf meinen Reisen sehr viel unterwegs bin und demnach eigentlich genügend Bewegung haben müsste, um ausgeglichen zu sein oder – im besten Fall – aufgrund potenzieller Unregelmäßigkeiten bei der Nahrungsaufnahme nicht zu zu nehmen.
Das ist sicherlich so. Aber wie du weißt, mache ich Kraftsport. Das heißt aber im Umkehrschluss auch: Bewegung und Aktivität auf Reisen ist zwar durchaus wünschenswert, aber nicht sonderlich effektiv, um einem Muskelabbau vorzubeugen. Denn Muskeln brauchen regelmäßige Reize und wollen kontinuierlich gefordert werden. Die Tatsache, dass ich mich auf Reisen also viel bewege, beugt keinem Muskelabbau vor, da diese Art der Bewegung eher einer Cardioeinheit als einem Krafttraining entspricht.
Sport auf Reisen – denn Fitnessstudios gibt es nahezu überall auf der Welt
Mag sein, dass der Anblick eines nicht europäischen Gyms beim ein oder anderen eher Verwunderung auslösen. Bei jemand anderem vielleicht sogar Ekel. Wiederum andere würden vielleicht von vorneherein davon ausgehen, dass sie sich nur schlecht zurechtfinden würden, weil es sich bei dem Fitnessstudio entweder nicht um ein gut strukturiertes handelt wie sie das gewohnt sind oder die Geräte eben nicht dieselben sind. Aber schau‘ doch mal genauer hin.
Acht Beispiele für Fitnessstudios für Sport auf Reisen:
#1 Fitnessstudio in Glasgow, Schottland: Am Ende eines Jahres…
Irgendwie ist es bei mir mittlerweile eine Tradition geworden, das Jahr mit einer Sporteinheit zu beenden. Während sich manch anderer daher bereits am frühen Nachmittag für die abendlich stattfindende Party aufbrezelt oder Vorbereitungen trifft, besuche ich für gewöhnlich zu dieser Zeit ein letztes Mal ein Fitnessstudio.
Abgesehen von den wahnsinnig vielen Studios, die es in Schottland gibt und die wirklich sehr gut ausgestattet sind, habe ich mich Ende 2017 für eine letzte Krafteinheit im PureGym in Glasgow entschieden.
#2 Fitnessstudio in Jakarta, Indonesien: Being a premium member for one day
Eines der bestausgestatteten Studios fand ich tatsächlich in Jakarta. Das Gold’s Gym in Jakarta bot eine riesen große Fläche und war ausgestattet mit den modernsten Geräten. Auch buchbare personal trainer waren vor Ort.
#3 Fitnessstudio in Kuala Lumpur, Malaysia: Gym-ing + sightseeing
Ein Fitnessstudio mit Blick auf die Petronas Towers?! – Abgesehen von einem abendlichen Drink einer der Skybars mit Blick auf die Petronas Towers gibt es für Sportler wahrscheinlich kaum etwas Schöneres, als mit Blick auf die Petronas Towers auf dem Laufband eine Sporteinheit zu absolvieren. Also ab ins Fitness First in Kuala Lumpur! 😉
#4 Fitnessstudio in Yogyakarta, Indonesien: Hardcore
Drei Tage Aufenthalt in Yogyakarta?! – Die reichen für zwei Mal Fitnessstudio! 😉 Zugegeben, als ich damals das Bild vom Hardcore Gym in Yogyakarta gepostet habe, erhielt ich unter anderem folgenden Kommentar unter dem Bild: „Hardcore ist da vor allem aber der Umgang mit den Geräten.“
Das stimmte sicherlich. Nie haben ich in meinem ganzen Leben ein so dermaßen chaotisches Gyms mehr besucht. Aber dennoch: Die Anwesenden – sowohl die Trainer (es gab sie!) als auch die Mitglieder – sahen meist meinen suchenden Blick, kamen direkt auf mich zu, fragten mich, was ich suchte und halfen sofort.
#5 Fitnessstudio in Guayaquil, Ecuador: gettin‘ dirty during workout
Eine größere Herausforderung war es, in Guayaquil ein Fitnessstudio zu finden, denn der Großteil der Studios, die mir Google Maps anzeigte, existierten entweder nicht mehr oder waren zumindest nicht auffindbar. Das Puma Gym an der Promenade von Guayaquil war zwar fast zwei Kilometer von meiner Unterkunft entfernt, aber für den längeren Spaziergang dorthin wurde ich einerseits mit einer guten, wenngleich nicht ganz sauberen Ausstattung entlohnt und andererseits mit einem super leckeren Kaffee auf der anderen Straßenseite.
Und dass ich mich einmal so über eine Langhantel freuen würde, hätte ich auch nicht gedacht! Ein heftiger Muskelkater in den Oberschenkeln war da natürlich vorprogrammiert – kann man ja mal machen drei Tage bevor man auf Machu Picchu und Wayna Picchu trekkt.
#6 Fitnessstudio in Santa Cruz, Bolivien: football is coming… to the gym
Pünktlich zum Achtelfinalspiel der deutschen Mannschaft kam ich in Santa Cruz an. Fußball und das Ausscheiden der deutschen Mannschaft soll hier aber nicht das Thema sein. 😉 Fünf Tage wollte ich in Santa Cruz verbringen. Genug Zeit also, um mindestens zwei Mal ein Fitnessstudio zu besuchen. Mindestens. 😉 Ich suchte, wurde schnell fündig. Und abgesehen von einer top Ausstattung wie ich sie lange nicht mehr gesehen habe, wurde ich dabei sogar mit Live-Übertragungen der Fußball-WM von allen Seiten belohnt.
#7 Fitnessstudio in der Nähe von Puerto Viejo, Costa Rica: ohne Worte
Das coolste Fitnessstudio fand ich übrigens ein paar Kilometer außerhalb von Puerto Viejo an der Karibikküste von Costa Rica. Open air, laute Musik, alles dreckig und aufgrund der Feuchtigkeit nahezu komplett verrostet oder total durchgerostet. Aber wie durch ein Wunder funktioniert trotzdem alles. Training mit jamaikanischen Bodybuildern zu Musik von Bob Marley in Costa Rica?! – Absolut unbezahlbar!
Übrigens so unbezahlbar, dass ich den Besuch eines Gyms in Costa Rica sogar zu meinen ganz persönlichen Must Do’s erklärt habe, die man unbedingt getan habe sollte, wenn man sich an Costa Ricas Karibikküste befindet. Du warst nämlich nicht an der Karibikküste von Costa Rica, wenn du nicht… an mindestens einem schwarzen Strand gelegen hast, ein Surfbrett nicht wenigstens einmal aus der Nähe betrachtet hast, mit dem Fahrrad an der Küstenstraße entlang gefahren bist, mindestens ein Faultier gesehen hast, einen frischen tropischen Smoothie getrunken hast, dessen Glas die Größe einer Kokosnuss hatte und dich für den restlichen Tag pappsatt machte, „Pura Vida!“ zumindest mal gedacht hast und… eben in einem costa-ricanischen open air Gym trainiert hast!
#8 Fitnessstudio in Antigua, Guatemala: Settling, finally!
Mein Besuch von Antigua war noch vor meiner endgültigen Ausreise im Januar 2018 mein erstes Ausflugsziel. Antigua ist wunderschön, besitzt Ruinen, eine wundervolle Kultur, tolle Restaurants und Cafés, ist multikulti und besitzt sogar eine Handvoll Fitnessstudios. Eines davon ist das Antigua Gym.
Was auf den ersten Blick chaotisch aussieht, hat aber System: In mehreren Räumen findest du hier die sämtliche Geräte, um deine jeweiligen Muskelgruppen zu trainieren. Außerdem genug Platz für TRX-, Kettlebell-, oder Training auf der Matte.
Und, ebenfalls sehr cool: Das Antigua Gym hat einen eigenen Spinning Raum! Trainiert wird hier übrigens fast unter freiem Himmel. Fast! Eine zirkuszeltähnliche Plane ist aufgrund der Regenzeit über dem Gebäude gespannt. Beim Anblick der Palmen im Raum und der super Luftzirkulation fällt diese aber kaum auf!
Und was, wenn kein Fitnessstudio zur Verfügung steht?
Dieses „Luxusproblem“ hatte ich während meiner Reise durch Indien. Gab nämlich keine Fitnessstudios! Uuuuhhh… Aber, aber, noch Zuhause hatte ich mir ein paar Home Workout-Videos auf mein Handy gezogen, um unabhängig vom Internet zu sein. Sehr gut eignen sich hier meiner ganz persönlichen Ansicht nach die Videos von Jillian Michaels oder Body Fit by Amy. Für diese Workouts brauchst du im Prinzip nur eine Fläche von zwei auf einen Meter – sozusagen ein bisschen mehr Platz als den, den du für Liegestütze bräuchtest. Als Hantelersatz habe ich gefüllte Wasserflaschen genommen.
Persönlich schwöre ich hierbei ja vor allem auf die Shred-Workouts von Jillian Michaels: Auch wenn ich davon überzeugt bin, dass man allein aufgrund dieser Workouts nicht innerhalb von 30 Tagen die prognostizierte Figur erreichen kann, so sind sie für Sportler mit drei unterschiedlichen Fitnesslevels gemacht: Anfänger (Shred Level 1), Fortgeschrittene (Shred Level 2) und „Pros“ (Shred Level 3). Innerhalb von 30 Minuten absolvierst du ein Workout, welches in drei Circuits nicht nur deine unterschiedlichen Muskelpartien – Arme, Beine, Bauch – reizen soll, sondern bist auch dazu angehalten, zwischen diesen einzelnen Runden immer wieder kurze, aber durchaus heftige Cardio-Einheiten (z.B. Mountainclimber, Hampelmann, Shadowboxing, etc.) von der Dauer einer Minute hinter dich zu bringen. Diese bringen dich einerseits ganz heftig ins Schwitzen, kurbeln andererseits aber auch deinen Fettstoffwechsel an und sind gut für das Herz-Kreislauf-System. Vor allem aber – und genau dies ist der Grund, warum ich auf diese Workouts auf meinen Reisen und wenn kein Fitnessstudio zur Verfügung steht, schwöre – tust du zumindest ein bisschen was für deine Muskulatur, so dass du einem potenziellen Muskelabbau entgegen wirken kannst.
Bei über 30 Grad in Indien sind diese Workouts übrigens eine ganz besondere Herausforderung. Hast du schon einmal eine Minute lang den Mountainclimber bei 35 Grad und ohne Ventilator in deiner Unterkunft gemacht?! 😉
Und selbst ohne Workout-Videos, ganz ehrlich, wenn du Sport machen möchtest, dann schaffst du das überall: Für Liegestütze brauchst du lediglich eine gerade (und nicht mal das wirklich) Fläche, die deiner Körperlänge entspricht, Squads gehen immer – im Notfall kannst du sie auch gegen eine Wand machen – und für Dips reicht auch nur ein Bettgestell als Stütze.
Man mag von Hiit-Workouts halten, was man will – mein Ding ist es nicht, ich brauche das Eisen, aber Hiit-Workouts tun’s, um der Muskulatur wenigstens ein paar kleine, regelmäßige Reize zu verschaffen. Auf diese Weise gelingt es dir vielleicht, immerhin für einen Erhalt des aktuellen Muskulatur-Levels zu sorgen.
Und Sportkleidung?
Ich reise meist sowieso mit Sportkleidung. Sport-Tops habe ich immer dabei. Das sieht auf Reisebildern dann zwar immer so aus als hätte ich nur ein Oberteil dabei, aber a. trocknen die schnell nach dem Waschen, b. gibt es beim Laundry keine Probleme bezüglich des Abfärbens und c. kann ich mit diesen Oberteilen eben auch Sport machen. Ich mache das auch mal einfach nur im Bikini, mit einem Handtuch, das im Großteil der Unterkünfte vorhanden ist, und mit Hilfe eines Stuhls oder dem Rahmen meines Bettes. Abgesehen davon befinden sich aber auch meine Sport-BHs und mehrere Bikini-Sets in meinem Gepäck. Letztere lassen sich ebenfalls gut zum Sport verwenden. Und, ganz ehrlich, auf eine Caprihose für den Sport mehr oder weniger kommt es beim Reisen dann auch nicht mehr an. 😉
Fazit zum Sport auf Reisen?!
Es gibt keine Ausreden, es nicht zu tun! Denn: Geht nicht, gibt’s nicht! Und wenn ich das kann, dann kannst du das auch, denn ich bin von Natur aus ein Faul- und Futtertier! 🙂 🙂 🙂
Ausflug nach Hobbitenango in Guatemala – #precovidtravelling
Still round the corner there may wait,
a new road or a secret gate.
(J.R.R. Tolkien)
Auf dem Weg nach Hobbitenango – ein Anwesen mitten im Nirgendwo.Zahlreiche Avocado-Plantagen befinden sich auf dem Weg nach Hobbitenango.
El Hato, ein Dorf zwischen Antigua und Hobbitenango
Der „Waschplatz“ des Dorfes – hier kommen die Frauen zum Waschen ihrer Kleidung her.
Praktisch Still round the corner von der Earth Lodge liegt das Dorf Hobbitenango. So dachte ich. Drei Kilometer Entfernung auf der Karte sind gut machbar. So dachte ich. Und so begab ich mich früh am Morgen mit Matute auf einen gemütlichen Spaziergang nach Hobbitenango. Mein Ziel: Der Park Hobbitenango in Guatemala.
Auf dem Weg nach Hobbitenango – Blick auf die Dörfer und das Umland
Dass es bei einem gemütlichen Spaziergang nicht bleiben würde, dämmerte mir, als ich in El Hato in die Hauptstraße des kleines Dorfes einbog und realisierte, dass es von nun an nur noch nach oben gehen würde.
„Leinen-Freiheit“ für Matute beim Spaziergang
Nein, den Stock habe ich nicht für den Aufstieg, sondern gegen die Straßenhunde.
Denn was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste war, dass Hobbitenango auf knapp 2.400 Metern lag und für die folgenden drei Kilometer diverse Höhenmeter in Angriff zu nehmen waren.
Aber gut, ich habe heute ja keinen Termin mehr und kann meinen restlichen Nachmittag in meinem süßen Bungalow in der Earth Lodge weg chillen! 😉
Als ich knapp zwei Stunden später den Park Hobbitenango in Guatemala erreichte, hatte ich Hunger. Auch Matute war ziemlich am Ende und brauchte eine Pause von … ääähhh… fünf Minuten, bevor sie über die Wiesen von Hobbitenango tollen konnte.
Ich brauchte aber erst einmal Frühstück und bediente mich am super leckeren Frühstücksbuffet.
Finally!
Matute, vom Geruch der Tortillas und Pancakes angelockt, ließ sich binnen Sekunden davon überzeugen, dass die Wiesen warten konnten und der Fokus zunächst auf die Tortillas gelegt werden sollte.
Ja, Matute frisst Tortillas! Unglaublich gern sogar! Und am liebsten mit Frijoles! Ein Hoch auf meinen Chapin Hund! 😀
Wissenswertes für deinen Besuch von Hobbitenango in Guatemala
Hobbitenango in Guatemala ist tatsächlich angelehnt an die Hobbits von J.R.R. Tolkien und soll den Besuchern helfen, sich für die Dauer ihres Aufenthaltes in Hobbitenango von der geschäftigen Welt zu lösen und die natürliche Welt zu genießen.
In Hobbitenango ist für jeden etwas dabei: Es gibt ein Restaurant, in welchem Mahlzeiten in Buffetform gereicht werden, große Wiesen, freie Flächen, kleine Marktstände – und natürlich Hobbit-Häuschen. 😉
Hobbitenango jedoch ist nicht einfach nur ein Park oder ein Restaurant inmitten von saftig grünen Wiesen, Hobbitenango ist ein Projekt. Ein Projekt, das in Zusammenarbeit mit den örtlichen Gemeinden entstand und durch ökologische Techniken entwickelt wurde. Jedes der Gebäude nämlich besteht aus Plastikflaschen und lokalen Materialien. Außerdem ist der Park an kein lokales Stromnetzwerk angeschlossen, sondern versorgt sich selbst anhand von Solar- und Windenergie. Nachhaltigkeit und ein Gleichgewicht mit der Umwelt stehen hier an erster Stelle.
Eier guatemaltekischer Art mit guatemaltekischer Wurst, Salsasoße und Tortillas.
Der Eintritt zu Hobbitenango kostet Q50. Wahlweise kannst du auch ein Frühstück-, Mittags- oder Abendessenbuffet dazu kaufen. Das Frühstück war unglaublich lecker, reichhaltig und frisch und lohnte sich preislich in jedem Fall, da zum Ticketpreis lediglich ein Aufschlag von Q40 (circa 5 Euro) hinzu kamen.
Matute genießt Tortillas und Pancakes – und veranstaltet dabei eine kleine Sauerei unter dem Tisch.
Mit Matute fühle ich mich öfter mal wie in der Fabel von Hase und Igel: Ich bin schon da!
Auch auf dem Rückweg geht es wieder durch kleine guatemaltekische Dörfer…
Traditionelle guatemaltekische Gerichte – die offiziellen Gerichte
Offizielles – d.h. tatsächlich vom Kulturministerium Guatemalas anerkanntes – Essen ist auf insgesamt fünf Gerichte begrenzt.
Auf dieser Liste befinden sich Jocon, eine grüne, leicht säuerliche Soße, die zu Fleischgerichten gereicht wird, Kaq Ik, eine würzige Truthahnsuppe und Pepian, ein leicht gewürzter Eintopf mit Fleisch.
Ein weiteres traditionelles Gericht sind Platanos en Mole, süße Kochbananen mit einer würzig-süßen Schokoladensoße und Pinol, ein typisches Getränk der Maya, das aus Mais und Gewürzen hergestellt wird.
Das ist ein Taco – allerdings eher ein Taco mexikanischer Art, denn die guatemaltekischen Tacos sind zwar ebenfalls frittiert, aber gerollt und daher geschlossen.
12 Traditionelle guatemaltekische Gerichte
Siehst du einmal von dieser offiziellen Liste ab, gibt es zahlreiche andere Gerichte, Snacks oder aber auch Getränke, die du während deiner Reise durch Guatemala unbedingt verköstigen solltest.
Ein typisches Chapin-Frühstück: Frijoles, Kochbananen, Eier oder Omelette – um es komplett zu machen, fehlt hier noch die Queso Creme, eine Art Käse, die dem deutschen Schmelzkäse am nächsten kommt.
Chuchitos (Chapin-Slang für „kleiner Hund“) findest du nahezu überall. Sie werden aus demselben Teig wie Tamales hergestellt, bestehen aus Fleisch oder Hühnchen und werden garniert mit einer Tomatensoße und etwas Parmesankäse.
Für gewöhnlich isst du Chuchitos als Frühstück auf der Straße. In Snackshops und Restaurants sind sie jedoch auch über Mittag und als Abendessen erhältlich.
Eis vom Straßenverkäufer – das hier hat den Geschmack Zapote, geschmacklich eine Mischung aus Kürbis und Kaki.
Ceviche ist eigentlich ein Fischgericht, das aus Peru oder Ecuador stammt. Dennoch gibt es die unterschiedlichsten Ceviche-Variationen auch in Guatemala. Ceviche besteht aus klein geschnittenen Fischstückchen, die in einer Soße aus Zwiebeln, Tomaten, Chili und Limetten gekocht werden. In diese Soße werden Camarones (Garnelen) geworfen. Aufgrund der Tatsache, dass Fisch relativ schnell verköstigt werden sollte, ist Ceviche auf der Straße eher ein Mittagessen. In Restaurants bekommst du Ceviche aber auch als Abendessen.
Ceviche con Camarones
#3 Pepián (Aussprache: pepi-Ann) – Hauptgericht
Dieser leicht bittere Eintopf wurde mittlerweile zum Nationalgericht. Er besteht aus Kürbiskernen, Kürbis, Tomaten, Kartoffeln, Karotten, Mais und Fleisch oder Hühnchen. Einen sehr leckeren Pepián erhältst du im Rincon Tipico in Antigua.
Mittagessen auf dem Markt in Chichi: Pepian mit Reis an Karotten-, Bohnen- und Nudelsalat – das traditionelle Pepian sieht aber ein bisschen anders ausNämlich so! 😉 Pepian mit Hühnchen und Soße. Die Soße schmeckt ein bisschen nach „Soße von Oma“, allerdings mit einem Hauch Koriander. Unten in der Soße schwimmen Gemüsestückchen. Dazu gibt es Reis und Tortillas.
Bei Revolcado handelt es sich ebenfalls um einen Eintopf, zu welchem für gewöhnlich Reis gereicht wird. Allerdings um einen, dessen Verzehr wahrscheinlich etwas Überwindung kostet. Denn in diesem Eintopf wird Schweinskopf, Schweinsherz und Schweinsleber verarbeitet.
Wenn du aufhörst darüber nachzudenken, dass du Herz, Zunge, Ohren, Hirn und Leber verputzt, schmeckt der Eintopf eigentlich ganz gut.
Pupusas machen wirklich satt. Insofern kannst du Pupusas problemlos als Hauptmahlzeit zum Abendessen verspeisen. Ursprünglich kommen sie eigentlich aus El Salvador. Es sind Tortilla, die mit Käse oder Fleisch gefüllt und frittiert werden. Auf die Pupusas kommt für gewöhnlich eine Mischung aus eingelegtem Kohl. Wenngleich Letzterer nun sicherlich nicht wirklich satt macht, der Teig macht es. 😉
#6 Dobladas (Aussprache: do-Bla-das) – Snack
Dobladas sind die guatemaltekische Antwort auf Empanadas, zusammengefaltete und frittierte Teigtaschen, die entweder mit Fleisch oder Kartoffeln gefüllt sind. Auf die Dobladas kommt eingelegter Kohl, Käse und eine Salsasoße. Die Variation der Dobladas sind die Taccos.
Die guatemaltekische Kalorienbombe schlechthin: Churros; die Steigerung: Churros mit Schokosoße. Typisch guatemaltekisch sind die zwar nicht, denn sie stammen ursprünglich aus Spanien und sind mittlerweile in SOA und den USA mindestens ebenso zu finden wie in Guatemala.
#7 Tamales – Snack/Nachtisch
Es gibt hunderte verschiedener Tamales in der guatemaltekischen Küche mit den unterschiedlichsten Füllungen. Grundsätzlich bestehen Tamales aus einer Mischung aus Reis, Mais und Kartoffeln. Die Füllung besteht aus einer gewürzten Soße und Fleisch.
Verpackt werden Tamales in ein Bananenblatt, mit welchem sie gekocht und in welchem sie schließlich auch verkauft werden.
Die etwas seltenere Variante der Tamales sind süße Tamales (Tamales Negros), die aus süßem Mais hergestellt und mit Schokosoße, Rosinen, Hühnchen und Pflaumen gefüllt werden. Verspeist werden die Tamales häufig als Snack, zum Kaffee oder zu heißer Schoki.
Bei Rellenitos handelt es sich ebenfalls um einen Snack, der auf der Straße verkauft wird. Im Unterschied zu den anderen Snacks, von denen ich dir oben erzählt habe, sind Rellenitos eher ein Nachtisch und für gewöhnlich erst gegen Abend erhältlich.
Rellenitos haben die Form von Eiern, sind aber Kochbananen, die zusammen mit Zimt in Wasser gekocht wurden und im Inneren eine Mischung aus Frijoles (schwarze Bohnen), Zimt und Schokolade haben.
((sehen aus wie Kartoffeln mit Schale, Zuckerkrümel oben drauf))
Auch ein sehr leckerer Nachtisch, wenngleich überhaupt nicht typisch guatemaltekisch: Eisbrötchen! 😀
Ein weiterer Nachtisch sind Bunuelos, frittierte, leicht fluffige Teigbällchen, auf denen sich ein Hauch von Anissirup befindet.
((fluffy, Bällchen, hellbraun))
#10 Atol Blanco – Snack/Getränk
Atol Blanco ist ein sehr beliebtes Getränk, das gleichzeitig eine Art Snack darstellt. Anders als Atol de Elote (unten) ist Atol Blanco nicht süß, wird aus Mais hergestellt, besteht aus Chili, schwarzen Bohnen, Salz und Limettensaft und kommt daher eher einer Suppe gleich als einem Getränk. Du trinkst es heiß.
In Guatemala ist Fruchteis noch das, was es eigentlich sein soll: Gefrorenes Wasser mit pürierten Früchten.
#11 Tortillas – allrounder
Tortillas werden praktisch zu jedem Essen in einem Körbchen gereicht und sie werden den lieben langen Tag in Guatemala verzehrt. Sie bestehen aus Mais, sind flach und rund. Eine Variante der Tortillas sind die schwarzen Tortilla, die tortillas negros.
Tortillas als Beilage – ein Hauptgericht ohne Tortillas ist in Guatemala kein Essen!
#12 Atol de Elote – Getränk
Atol de Elote ist ein Getränk, das aus gelbem Maisbrei besteht, der zusammen mit Wasser, Milch und Zucker aufgekocht wurde. Atol de Elote ist perfekt für kühlere Abende, aber auch ein leckerer Nachtisch nach einer würzigen Mahlzeit.
Es gibt unterschiedliche Varianten von Atol de Elote: Der Hauptbestandteil von atol de platano sind beispielsweise Kochbananen, atol de arroz ist eher eine Art flüssigerer Reispudding, atol de arroz con chocolate enthält einen Hauch Schokolade und atol de habas besteht aus Bohnen.
Auch sehr lecker und perfekt als gesunder Snack zwischendurch: Chips aus Bananen und Gemüse – ohne Zusatzstoffe und Schnickschnack
Guatemala hat weitaus mehr zu bieten als Antigua oder Tikal. Denn Guatemala besitzt eine unglaublich schöne Landschaft und ganz viele Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten. Auch Seen gibt es in Guatemala genügend, die weit über das hinaus gehen, was der touristische Lago Atitlan zu bieten hat.
Bungalow für ein Wochenende
Auch Matute genießt den Blick vom Baumhaus und ist gespannt, was dort unten vor sich geht.
Gerade die abgelegeneren Seen – ich denke beispielsweise an den Lago Chicabal bei Quetzaltenango, wo du Mayariten beobachten kannst oder die Laguna Magdalena bei Huehuetenango, wo du dich auf saftig grünen Wiesen ins Gras chillen und die Sonne genießen kannst – haben hierbei einen ganz besonderen Charme.
Nein, das ist nicht der Blick auf den Bungalow, das ist der Blick auf das Bad, das sich neben unserem Schlafzimmer befindet…
Und das ist der Blick vom Badezimmerfenster – da wird der Toilettengang zu einem ganz besonderen Erlebnis. 😀
In meinem heutigen Beitrag stelle ich dir einen weiteren Ort vor, der mitten in der Natur liegt und dennoch sehr gut erreichbar ist. Dieser befindet sich ziemlich genau zwischen Guatemala Stadt und Antigua und eignet sich perfekt für ein paar Tage fernab des touristischen Trubels: Die Earth Lodge in Guatemala.
Dieser redaktionelle Beitrag kann Werbung für ein Unternehmen enthalten, ohne dass eine Bezahlung stattgefunden hat.
Unsere cabana von außen
Die Earth Lodge in Guatemala
Die Earth Lodge in Guatemala ist eine ökofreundliche Lodge inmitten von Avocado-Plantagen, die sich circa 7 Kilometer außerhalb von Antigua auf einer Höhe von 1.800 Metern befindet.
Blick auf das Umland – Antigua siehst du von hier aus zwar nicht, aber an wolkenfreien Tage die drei Vulkane Agua, Fuego und Acatenango.
Sie bietet mehrere kleine Hütten zu unterschiedlichen Preis-Kategorien, ein leckeres Restaurant und ganz viele Möglichkeiten, Spaziergänge und kleinere Trekks durch die Natur zu unternehmen. Außerdem hast du von dort oben an klaren Tagen einen atemberaubenden Blick auf die Vulkane Agua, Fuego und Acatenango.
Das Areal der Earth Lodge in Guatemala ist riesig und die Speisen, die im Restaurant zubereitet werden, unglaublich lecker. Wenngleich du für ein Frühstück 45 Minuten warten musst (Tipp: Bestelle direkt um 8 Uhr, mache einen kleinen Spaziergang und sei um 8:30 Uhr wieder im Restaurant! 🙂 ) und das gemeinsame Abendessen mit großer Wahrscheinlichkeit nicht wie angekündigt um 19 Uhr, sondern frühestens um 19:30 Uhr serviert wird, lohnt sich das Warten in jedem Fall.
Tipp: Und möchtest du ein besonderes Erlebnis am Morgen, dann buche dir das Treehouse! Von dort hast du einen absolut baumfreien Blick auf die Vulkane!
Mein Wochenende in der Earth Lodge in Guatemala – in Bildern
An diesem Wochenende hatte ich wenig Lust auf eine längere Fahrt mit dem Auto. Dennoch sehnte ich mich nach Ruhe und hatte Lust, mit Matute ein paar Spaziergänge zu unternehmen. Da unsere Besteigung des Vulkan Ipala und unser Aufenthalt im Ökopark Pino Dulce erst zwei Wochenenden zurück lag, war mir nicht gerade nach einer weiteren Vulkanbesteigung. Warum?! – Vulkan können wir! 😉 Außerdem wollte ich ein wenig Abgeschiedenheit und Ruhe genießen.
SonnenaufgangAbendlicher Besuch in der cabana…Ein typisches Chapin Frühstück bestehend aus Kochbananen, Ei, Frijoles und Tortillas. Einzig die Käsecreme habe ich durch Marmelade getauscht – die mag ich nämlich gar nicht.
Avocado-Plantage mit Ausblick!Am Sonntagmorgen war der Himmel perfekt – fast keine Wolke stand am Himmel. Startschuss für ein Fotoshooting!
Ein letztes Wochenende mit Bruder Chilo.
Übrigens hat die Earth Lodge mittlerweile auch wieder geöffnet und Matute und ich konnten vor drei Wochen eine Nacht im Treehouse genießen – zu einem Zeitpunkt, als es auf Buchungen in der Earth Lodge noch Rabatt gab, weil der Tourismus erst langsam wieder einzusetzen begann. Mittlerweile musst du für die Buchung im Treehouse mindestens drei Monate im Voraus buchen – lohnen tut sich das aber in jedem Fall! 😉
Covid-19 in Guatemala – Informationssammlung Teil 3
Aufgrund der Tatsache, dass meine Blogbeiträge über Covid-19 in Guatemala mittlerweile so umfangreich sind, habe ich mich dazu entschieden, einen dritten Teil zu erstellen. In diesem Beitrag werde ich die Informationen über die Corona-Situation in Guatemala ab Juli 2020 sammeln.
Covid-19 in Guatemala – was dieser Artikel nicht ist
Das soll kein weiterer Artikel über das Coronavirus sein. Denn Informationen über das Coronavirus findest du im Internet zuhauf. Ich möchte dir auch keine Informationen über den Virus selbst geben – das empfinde ich weder als meine Aufgabe, noch habe ich fundierte Kenntnisse – oder dir gar Hilfestellungen aufzählen, was du tun musst, um eine Reise zu stornieren – auch darin bin ich keine Expertin und auch das ist nicht Sinn und Zweck meines Blogs. Des Weiteren werde ich weder eine Reiseempfehlung für Guatemala aussprechen, noch dir von einer Reise nach Guatemala abraten – für solche Dinge sind das Auswärtige Amt und die Deutsche Botschaft zuständig.
Es wird mir dabei sicherlich nicht möglich sein, dir alle Informationen, völlig uneingeschränkt, zur Verfügung zu stellen, die mir vorliegen, weil ich a. einer regelmäßigen Arbeit nachgehe und nicht den ganzen Tag Nachrichten lesen kann und b. meine Augen auch nicht alles sehen/erfassen. Dennoch werde ich versuchen, diesen Artikel so gut es geht – und nach Möglichkeit täglich – zu aktualisieren.
Covid-19 in Guatemala – was dieser Artikel versuchen soll
In den letzten Tagen jedoch habe ich immer wieder E-Mails von Leserinnen und Lesern meines Blogs erhalten, die mich nach Covid-19 in Guatemala fragten. Um nicht jedem einzelnen immer dieselben Zeitungsberichte zukommen zu lassen, werde ich versuchen, in meinem Blogbeitrag die Berichte zu bündeln.
Ausdrücklich weise ich darauf hin, dass der Blogbeitrag keine Garantie auf Vollständigkeit der Informationen geben kann. Ich werde jedoch nach bestem Wissen und Gewissen, Informationen zusammentragen und diese sachlich auflisten. Die Zeitungsberichte, auf welche ich mich beziehe, sind selbstverständlich mit angegeben – sowohl als direkte Verlinkung als auch in einer Auflistung der Quellen am Ende des Beitrages.
Des Weiteren handelt es sich bei meinen Ausführungen um meine eigenen Übersetzungen aus dem Spanischen ins Deutsche – für etwaige Übersetzungsfehler kann ich daher keine Garantie übernehmen!
Mittwoch,01.07.2020
Guatemala hat zum ersten Mal an einem Tag mehr als 900 Infektionen und während des Coronavirus- Notfalls bereits mehr als 19.000 . Das Gesundheitsministerium berichtete, dass die neuen Fälle, die am Dienstag, den 30. Juni von 0 bis 23.59 Uhr gezählt wurden, 915 sind. In den letzten Stunden seien 44 Menschen verstorben und 2.374 Tests durchgeführt worden.
An diesem Tag sind auch die Unterschiede zwischen den Ergebnissen, die offiziell veröffentlicht werden und die vorhandenen Daten Thema in der Zeitung: Asturias (Corona-Minister) warnte davor, dass die Epidemie eskalieren würde und die beste Möglichkeit, um die Kurve des Anstiegs widerzuspiegeln darin bestünde, vom Prozentsatz der positiven Ergebnisse auszugehen. Dieser läge aktuell bei 40%
Außerdem gibt es einen Ausblick in Bezug auf Covid-19 in Guatemala für September würden die Restriktionen aufgehoben werden: Obwohl die Anzahl der Fälle schon vor Wochen zugenommen hat, zeigt ein statistisches Modell, dass Guatemala aktuell auf dem Höhepunkt der Fälle ist und präsentiert zwei Mortalitätsszenarien, die von den Restriktionen abhängen. Asturias sagte, dass Guatemala Mitte August den Höhepunkt der Infektionen erreichen würde. Daher könnten im September 12.000 Menschen sterben, wenn Guatemala nun die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus aufheben würde. Würden die aktuellen Maßnahmen fortgesetzt, könnte die Zahl der Todesopfer 7.000 betragen.
Ausgehend von diesen Zahlen berichtet Asturias davon, dass Guatemala 15.000 Betten für Covid-Patienten benötigen würde, daher aber lediglich 3.000 zur Verfügung stünden.
Er wisse ebenfalls, dass Guatemala Stadt und die nähere Umgebung aktuell den höchsten Prozentsatz an Infektionen verzeichnen würde, dass es aber in den nächsten Tagen zu einem Anstieg auch in ländlichen Gebieten kommen werde. In diesem Zusammenhang geht er nicht nur auf die Arbeit des Gesundheitsministeriums ein, welches für mehr Koordination und Ressourcen, also mehr Krankenhäuser, sorgen müsse, sondern auch auf die Verwaltung der Friedhöfe.
Neben der steigenden Anzahl der Fälle sind aber nach wie vor Corona-Partys im Land zu verzeichnen. So habe in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch erneut eine Corona-Party in der Hauptstadt stattgefunden, bei welcher die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus missachtet und 17 Menschen festgenommen worden seien.
Donnerstag, 02.07.2020
Am Donnerstagnachmittag werden 1.061 Neu-Infektionen auf 2.374 Tests gemeldet. Die Gesamtzahl liegt demnach bei 20.072 Corona-Infektionen in Guatemala. Des Weiteren wird bekannt gegeben, dass nach einer Prognose des Gesundheitsministeriums im September mit 7.000 Todesfällen zu rechnen ist, wenn die aktuellen Maßnahmen (Maskenpflicht, Einschränkungen im Verkehr, Ausgangssperre) beibehalten werden. Würden alle Beschränkungen aufgehoben, sei mit 12.000 Todesfällen zu rechnen.
An diesem Tag gibt es ebenfalls eine Pressekonferenz, in welcher sich die Ärzte des RooseveltKrankenhauses zu Wort melden. Sie konstatieren, dass eines der Probleme, mit dem sie sich konfrontiert sehen, darin bestünde, dass Patienten, die wegen eines anderen Gesundheitsproblems in das Krankenhaus kämen, sich im Krankenhaus mit Covid-19 ansteckten.
Aus diesem Grund baten sie die Behörden, die Krankenhäuser, die für die Annahme von Corona-Fällen zuständig seien, wie beispielsweise das Krankenhaus im Industriepark, zu erweitern. In der Pressekonferenz wiesen die Ärzte des Roosevelt Krankenhaus unter anderem daraufhin, dass Personen, die beispielsweise aufgrund einer Schusswunde in das Krankenhaus kämen und eine Operation benötigten, im Aufwachraum nach der Operation positiv auf Covid-19 getestet würden und dann andere Patienten anstecken könnten.
Des Weiteren gaben sie an, dass die maximale Kapazität des Roosevelt Krankenhauses 110 Patienten betrage und sie aufgrund der hohen Nachfrage durchschnittlich 200 Patienten erhalten hätten. Es wurde ebenfalls daraufhin gewiesen, dass das Krankenhaus keine Patienten mehr aufnehmen könne und nur noch kritische Fälle behandelt werden würden.
Freitag, 03.07.2020
Aufgrund der Tatsache, dass Quetzaltenango einen erheblichen Anstieg an Corona-Infektionen in den vergangenen Tagen verzeichnet haben soll, wurde diskutiert, die Stadt in Quarantäne zu setzen. Am heutigen Tag jedoch verkündet die Regierung, dass Xela nicht geschlossen würde, dass der Bürgermeister der Stadt jedoch die Maßnahmen zur Eindämmung der Infektion kontrollieren lassen solle. Aus diesem Grund würden nun die Kontrollen der Hygienemaßnahmen intensiver. Außerdem würdenPolizei und Militär an den Zufahrten zur Stadt positioniert, um sicherzustellen, dass nur diejenigen in die Stadt kämen, die dies aus „unverzichtbaren Gründen“ täten.
Neben einem Bericht, aus welchem hervorgeht, dass der Start des internen Tourismus in Guatemala, welcher vor einigen Wochen für den 15.07.2020 vorgesehen war, sich auch weiterhin verzögern wird (aktuell wird damit gerechnet, dass der nationale Tourismus ab dem 15. August einsetzen kann), wird in einem ausführlichen Bericht einer Zeitung versucht, die Frage zu beantworten, wovon es abhänge, dass Guatemala im August den Höhepunkt der Pandemie erreiche.
Diesen Bericht werde ich im Folgenden zusammenfassen:
Laut des Berichts seien der Mangel an der Versorgung und die prekäre Versorgungskapazität im Krankenhausnetz entscheidend, um die Ansteckungskurve abflachen zu können. Das Gesundheitsministerium geht aktuell davon aus, dass der Höhepunkt der Infektionen im August zu verzeichnen sein werde, dass sich die Ausbreitung des Virus danach jedoch fortsetzen würde.
Diese Aussichten seien für Guatemala nicht sonderlich ermutigend, da im September mit mindestens 7.000 Todesfällen zu rechnen sei [aktuell, Stand 04.07.2020, liegt die Todeszahl bei 880], würde die Ansteckungsrate weiterhin so hoch sein. Ein Problem, das von Ärzten kommuniziert wurde, sei vor allem die nicht vorhandene Priorisierung von Tests und die Tatsache, dass die Behörden nicht darauf vorbereitet waren, die Krankenhäuser besser auszustatten. Während es in den vergangenen Wochen – laut Informationen des Berichts – zwar strenge Hygienemaßnahmen durch die Regierung gegeben habe, wurde die Durchführung von Diagnosen als zweitrangig erachtet und Test-Ergebnisse nicht geliefert. Ebenfalls sei anzunehmen, dass zahlreiche Menschen keine Quarantäne hatten, die Übertragung erhöhten und daher damit zu rechnen sei, dass sich der Höhepunkt der Pandemie verlängern wird.
In einem Bericht der Coprecovid, welcher Anfang der Woche dem Kongress vorgelegt worden sein soll, wird bestätigt, dass die öffentlichen Krankenhäuser mit Patienten überfüllt seien und das Krankenhaus in Amatitlan bereits seit 3 Wochen keine Betten mehr zur Verfügung habe. Die Situation in anderen Krankenhäusern der Hauptstadt unterscheide sich dabei kaum von diesem, denn auch die Krankenhäuser der Hauptstadt seien seit dem 30. Juni überfüllt.
So sei es beispielsweise im Krankenhaus San Juan de Dios so, dass das Krankenhaus 156 Patienten von möglichen 140 aufgenommen habe, was einer Überfüllung von 11% entspräche. Im Roosevelt Krankenhaus sei die Situation noch schlimmer: Auf die 143 verfügbaren Betten kämen 199 Patienten, was einer Überfüllung von 39% entspräche. Im Krankenhaus Amatitlan befänden sich aktuell 46 schwere Fälle.
Neben den überfüllten Krankenhäuser stünden nun aber auch andere Krankenhäuser mit Betten-Kapazitäten zur Verfügung, deren Fokus auf der Behandlung von Covid-19 läge: So hätte das Krankenhaus Infantil de Infectologia aktuell nur 6 von 14 und das San Vicente nur 4 von 36 belegte Betten.
Ortiz, Chef-Epidemologe, sieht laut des Berichtes ein sehr ungünstiges Szenario für Guatemala: Würde das Krankenhausnetz weiterhin vernachlässigt, würde sich die Situation in Guatemala so entwickeln wie in den USA.
Die Situation in Bezug auf die Schutzausrüstung der Ärzte sei nach Angaben des Berichts jedoch nach wie vor ein Problem, denn nach wie vor gebe es Verzögerungen in Bezug auf die Personalverträge und nicht genügend Schutzausrüstung der Ärzte.
Samstag. 04.07.2020
Die Zahlen am Samstagnachmittag in Bezug auf die Auswertung der Freitags-Test ergeben Folgendes: 1.208 Neu-Infektionen auf 2.864 durchgeführte Tests, 40 Todesfälle. Die Gesamtzahl steigt demnach auf 22.501 Infektionen. Außerdem wird bekannt, dass in dieser Woche 4 Kinder, darunter ein 2-Jähriger Junge, an der Krankheit gestorben sind.
Des Weiteren bitten einige Departamentos aufgrund der steigenden Infektionen offiziell darum, in ihren Gebieten eine komplette Quarantäne zu verhängen, da sie der Ansicht sind, dass die aktuellen Maßnahmen nicht ausreichend sind, um die Ansteckungen zu verringern. Die Maßnahme soll für die Departamentos Escuintla und El Progreso ab Montag, den 06. Juli durchgesetzt werden. Gerade bei Escuintla und El Progreso handelt es sich um Departamentos, bei denen reger Durchgangsverkehr des Schwertransportes herrscht. Die Gemeinden erhoffen sich, dass durch die vollständige Sperrung der Schwertransport außerhalb der Städte bleibt.
Am Samstagabend findet erneut eine Corona-Party statt – dieses Mal in Zone 19. 15 Personen werden verhaftet.
Sonntag, 05.07.2020
Das Gesundheitsministerium veröffentlicht an diesem Tag die Zahlen von Samstag: Von 1.985 durchgeführten Tests waren 747 positiv. Es gebe 27 Todesfälle und die Gesamtzahl belaufe sich auf 23.248.
An diesem Tag gibt es das erste Mal seit Beginn der Quarantäne keine Sonntags-Rede durch den Präsidenten. In den sozialen Medien und sämtlichen Zeitungsartikeln wird jedoch daraufhin gewiesen, dass die Restriktionen, die am vergangenen Sonntag erfolgt seien, für zwei Wochen gelten würden. Insofern bleibt die Ausgangssperre von Montag bis Samstag ab 18 Uhr bestehen, die Restriktionen in Bezug auf den Autoverkehr (ungerade Nummernschilder an ungeradem Datum, gerade Nummernschilder an geradem Datum) bleiben bestehen und am Sonntag, den 12.07. herrscht eine komplette Ausgangssperre.
Montag, 06.07.2020
Am Montag werden 724 Neu-Infektionen auf 2.329 Tests gemeldet. Somit steigt die Gesamtzahl auf 23.972.
Dienstag, 07.07.2020
Neben Meldungen darüber, dass einige Grundnahrungsmittel teurer geworden seien [keine Überraschung, denn der Eier-Preis hat sich bereits vor Wochen erhöht], wird bekannt gegeben, dass mittlerweile drei Kongress-Abgeordnete sich mit Covid-19 infiziert hätten.
Mit 815 Neu-Infektionen auf 2.377 Tests steigt an diesem Tag die Gesamtzahl der Infektionen auf 24.787.
Mittwoch, 08.07.2020
Offiziellen Meldungen zufolge habe es 624 Neu-Infektionen, 49 Todesfälle und 1.310 Tests gegeben, so dass die Gesamtzahl bei 25.411 liegt. Jedoch wird ebenfalls bekannt gegeben, dass es an diesem Tag eine sechsstündige Unterbrechung bei der Datenübertragung aufgrund von Wartungsarbeiten im System gegeben habe.
Aufgrund mehrere Corona-Infektionen im Justizministerium setzt dieses für 15 Tage einige Prozesse aus, um eine weitere Ausbreitung der Infektion zu verhindern. Allein gestern habe es 11 Neu-Infektionen gegeben, so dass diese Maßnahme getroffen wurde.
Auch die Krankenhäuser sind an diesem Tag wieder Thema der Schlagzeilen: Ein kleines Schild am Haupteingang [siehe Video am Ende des Zeitungsartikels] des Krankenhauses in der Hauptstadt macht darauf aufmerksam, dass Besucher von nun an nichts mehr außer Medikamente für Patienten mitbringen dürften. Zurückzuführen sei dies auf die hohe Anzahl der Patienten.
Donnerstag, 09.07.2020
Seit Beginn der Pandemie verlässt niemand das Haus ohne Maske, Handgel oder andere Desinfektionsmittel. In einem morgendlichen Artikel der Prensa Libre wird veröffentlicht, dass einige Produkte nun aber eventuell nicht das halten würden, was sie versprechen, da sie möglicherweise nur der Reinigung dienten, nicht aber gegen Viren wirksam seien. Selbst in den USA hätte es beim Vertrieb neuer Marken, die Desinfektionsmittel verkauften, Produkte gegeben, die Methanol enthielten, was bei Körperkontakt schädlich sei. Es wurde daher empfohlen, die Etiketten der Produkte genau zu lesen und zu prüfen, ob diese bei der Bekämpfung des Virus wirksam seien oder nicht. So sei es laut des Artikels vor allem in den Märkten vorgekommen, dass Hygieneprodukte zu einem sehr günstigen Preis verkauf würden, jedoch keineswegs wirksam seien.
Auch der Preisanstieg von Grundnahrungsmitteln wird zum Thema: Seit Beginn der Pandemie seien die Preise für Mais, Getreide, Bohnen und Eiern gestiegen. Dieser Preisanstieg habe drastische Auswirkungen auf die arme Bevölkerung, die aufgrund der Pandemie ihre Einnahmequellen verloren haben, so dass sich die Ernährungsunsicherheit nun weiterhin verschärfen würde.
Und wieder Krankenhaus: Aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit bewerben sich zahlreiche Ärzte, Krankenschwestern und Pflegepersonal in den Corona-Krankenhäusern. Das Gesundheitsministerium hatte dazu aufgefordert, sich bei Interesse für Stellen in den Krankenhäusern zu bewerben.
In den Gefängnissen steigt überdies ebenfalls die Zahl der Infektionen. Unter den aktuell 191 neuen positiven Fällen habe es zwischenzeitlich 13 Todesfälle gegeben. Auch 57 neue Wachen seien von der Infektion betroffen. Nach Angaben des Innenministeriums befänden sich 26.160 Menschen in den Gefängnissen, mindestens 1.500 guatemaltekische Beamte (Wachen, Polizei, Verkehrsbeamte, Justizbeamte, usw.) hätten sich infiziert.
Am Nachmittag werden schließlich1.247 Neu-Infektionen auf 2.741 Tests vom vergangenen Tag und 37 Todesfälle gemeldet. Die Gesamtzahl steigt demnach auf 26.658 Infektionen.
Freitag, 10.07.2020
Laut einem Zeitungsbericht zufolge präsentierte Russland an diesem Tag ein Covid-19-Medikament in Guatemala, das zur Behandlung der Infektion verwendet werden könne. Die Präsentation wurde von der russischen Botschaft in Guatemala durchgeführt. Es wurden die positiven Wirkungen des Arzneimittels erläutert. Experten erklärten, dass dies die erste Phase der Studie sei und dass das Medikament Avifavir bei mindestens 30.000 Patienten in Russland angewendet worden sei und das Medikament im September diesen Jahres auf den Markt gebracht werden solle. Das Medikament würde innerhalb von 4 Tagen Antikörper bilden und es innerhalb von 2 Tagen schaffen, die Körpertemperatur der Patienten zu senken. Die Nebenwirkungen könnten jedoch Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sein.
Unschöne Nachrichten kommen aus Quetzaltenango. Dort seien die Infektionen mittlerweile so hoch, dass auch das dortige eingerichtete temporäre Krankenhaus mittlerweile an seine Grenze gelangt sei. Trotz der Restriktionen sei es dort in den vergangenen Tagen zu einem erheblichen Anstieg an Neu-Infektionen gekommen.
Die Prensa Libre veröffentlicht einen Artikel, in welchem die Angst vor einer Covid-Eskalation Thema ist. Obwohl aktuell in Guatemala noch keine sinkende Infektionsrate zu verzeichnen sei, wird es am morgigen Tag bei der Präsidenten-Rede wahrscheinlich Maßnahmen geben, die zu einer möglichen Wiederaufnahme der Aktivitäten beitragen sollen. Bereits im Laufe der Woche hatte der Präsident in Radio-Interviews durchblicken lassen, dass er eventuell eine langsame Öffnung des Landes anstrebe und der Bevölkerung mehr Verantwortung geben wolle. Guatemala befindet sich nach Aussagen des Berichts nun seit 4 Monaten in Quarantäne und sei an die Hygienemaßnahmen (Maske, social distancing, Hände waschen, Handgel verwenden) mittlerweile gewöhnt. Trotz der Tatsache, dass die Zahlen weiterhin steigen, kündigte der Präsident an, dass er am Sonntag dazu beitragen werde, dass Arbeit wieder aufgenommen und die Wirtschaft wieder reaktiviert werden könne.
In Bezug auf diese Ankündigung gab es mehrere Stimmen, die sich dagegen aussprachen. So sei es beispielsweise so, dass der Präsident vor einigen Wochen verkündet habe, dass eine Vorbereitungsphase erforderlich sei, um mit der Wiedereröffnung des Landes beginnen zu können. In dieser Vorbereitungsphase sei es notwendig, dass über einen Zeitraum von 14 Tagen die Infektionszahlen sinken würden. Dies sei jedoch nicht der Fall.
Das größte Problem, das gesehen würde, sei die Tatsache, dass das Ansteckungsniveau im Land aktuell sehr hoch sei und eine Wiedereröffnung des Landes zu zahlreichen Neu-Infektionen führen würde, die für das Gesundheitssystem kaum zu bewältigen sei.
Eine Wiedereröffnung würde ebenfalls bedeuten, dass die Schulen wiedereröffnet werden. Da viele öffentliche Schulen im Land keinen Online-Unterricht hätten anbieten können, sei es diesen Schulen unmöglich, bis zum Ende des Schuljahres auf die Mindestanzahl an Schultagen zu kommen. Während es – nach Angaben des Berichts – einer Schule gelungen sei, Wasserhähne auf Fußhähne umzustellen, so dass die Kinder die Wasserhähne nicht mit ihren Händen berühren müssten, gebe es eine große Besorgnis darüber, dass die Schüler sich nach der Wiedereröffnung der Schulen anstecken und die Krankheit nach Hause bringen könnten. Aus diesem Grund sei darüber nachgedacht worden, die Schulen erst im Januar zu eröffnen. Bei einer Wiedereröffnung noch in diesem Jahr müsse damit gerechnet werden, dass viele Eltern ihre Kinder aus Angst vor einer Infektion nicht in die Schule gehen lassen würden.
Des Weiteren wird im Artikel ebenfalls erwähnt, dass über eine Wiedereröffnung der Gottesdienste und des öffentlichen Verkehrs nachgedacht werde.
Sonntag, 12.07.2020
Am Sonntag werden 757 Neu-Infektionen auf 1.662 durchgeführte Tests, 47 Todesfälle und eine Gesamt-Infektions-Zahl von 29.355 gemeldet.
Auch gibt es an diesem Tag eine Sonntags-Ansprache durch den Präsidenten, die äußerst wichtig ist, da die Restriktionen der vergangenen beiden Wochen auslaufen. Im Folgenden werde ich die Rede zusammen:
Zunächst berichtet der Präsident auf äußerst emotionale Weise knapp 20 Minuten von den Fake News im Land und anderen unschönen Begebenheiten der vergangenen beiden Wochen. Im weiteren Verlauf leitet er dann über zu einem Konzept, welches für den Weg in die „Neue Normalität“ verwendet werden soll. Es handelt sich hierbei um ein Alarm-System mit verschiedenen Farben (rot, orange, gelb und grün), welche für die unterschiedlichen Phasen stehen und ab dem 27.07.2020, also in 15 Tagen, eingesetzt werden soll. Die Übergänge der jeweiligen Phasen dauern jeweils 14 Tage. Ein Übergang von einer Phase in die nächste hängt von dem prozentualen Anteil von durchgeführten Corona-Tests zu Infektionen ab.
Die rote Phase
Die rote Phase steht für vollständige Einschränkung und maximalen Alarm. Der prozentuale Anteil Tests – Infektionen liegt in dieser Phase bei 25% oder mehr.
Restriktionen dieser Phase sind:
kein öffentlicher Verkehr
Fahrzeug-Restriktionen (ungerade-gerade)
geschlossene Shopping Malls
Verbot von sozialen Aktivitäten jeglicher Art
Die orangene Phase
Die Farbe orange gilt bei einem prozentualen Anteil von 15-20%. Es gelten folgende Restriktionen:
langsames Einsetzen des öffentlichen Verkehrs mit besonderen hygienischen Maßnahmen und Vorkehrungen
langsames Öffnen der Wirtschaft und der Shopping Malls mit besonderen Vorgaben
Die gelbe Phase
Die gelbe Phase liegt bei 5-14% positiver Fälle. Die Maßnahmen/Restriktionen sind flexibel – in jedem Fall soll jedoch eine Rückkehr zu orange oder rot vermieden werden.
Die grüne Phase
Die grüne Phase beginnt bei weniger als 5%. Der Normalbetrieb im Land wird wieder aufgenommen, jedoch werden Vorsichtsmaßnahmen getroffen. In dieser grünen Phase sollen dann auch wieder die Schulen geöffnet werden.
Übersicht: Wiederaufnahme der Wirtschaft (laboral), öffentliche Orte, wie Parkanlagen (espacios publicos), Risikogruppen (personas vulnerables), Schule (escolar). (Quelle: Facebook-Seite des Gobierno de Guatemala)
Was die neuen Restriktionen, die für die kommenden 2 Wochen gelten werden, angeht, so gibt es folgende:
Die Ausgangssperre gilt von Montag bis Freitag von 18 Uhr bis 5 Uhr
Es gibt eine neue Ausgangssperre ab Samstag 14 Uhr
Totale Ausgangssperre an den Sonntagen
Fahrzeug-Restriktionen (gerade Nummernschilder an geradem Datum, ungerade Nummernschilder an ungeradem Datum) bleiben bestehen für die Departamentos Guatemala Stadt, Sacatepequez, Escuintla, Suchitepequez, Quetzaltenango, Izabal, El Progreso, Santa Rosa und Zacapa
Das Verlassen der Departamentos im ganzen Land ist von nun an gestattet, aber soll nur in Notfällen geschehen.
Übersicht der einzelnen Städte und ihre Fallzahlen (Quelle: Facebook-Seite des Gobierno de Guatemala)
[Persönliche Anmerkungen: Wer aber nun denkt, dass die Öffnung der Departamentos gleichbedeutend ist mit einem „neuen Freiheitsgefühl„, der irrt meiner Ansicht nach gewaltig. Extreme Vorsicht ist hier geboten. Wenngleich das Verlassen der Departamentos nun offiziell möglich ist, möchte ich dir meine persönliche Einschätzung geben:
Durch die Ausgangssperre, die ab Samstag 14 Uhr beginnt, macht der Präsident es nahezu unmöglich, einen Tagesausflug nach „wohin auch immer“ zu unternehmen. Überdies ist an den Samstagen nun mit einem hohen Verkehrsaufkommen zu rechnen, weil es in den vergangenen Wochen keine Ausgangssperre ab 14 Uhr an den Samstagen gegeben hatte. Tagesausflüge nach „wohin auch immer“ machen dabei wenig Sinn, denn sämtliche Plaza Centrals, wie beispielsweise in Antigua, sämtliche Restaurants und Cafes sind geschlossen.
In den Städten und Dörfern des Landes herrscht allgemein eine große Angst vor Corona. Das heißt, Bewohner von Dörfern, die Corona-Infektionen verzeichnen, dürfen andere Dörfer oder Städte nicht betreten. So ist es beispielsweise am Lago Atitlan so, dass die Bewohner von San Pedro, wo eine Handvoll Infektionen verzeichnet wurden, nicht nach San Juan (Nachbardorf) fahren dürfen, die Bewohner von San Juan jedoch durchaus nach San Pedro – und das obwohl von Regierungsseite aus gar keine Restriktionen für den Lago Atitlan und den Bezirk Solala gemacht wurden.
Das heißt konkret: Die einzelnen Gemeinden schließen sich selbst, ohne dass ein Zutun von oberster Stelle notwendig ist. Dies kann einerseits durch Polizei-Kontrollen geschehen oder aber auch dadurch, dass Streckenabschnitte durch Felsbrocken völlig unpassierbar gemacht werden.
Mit dem Wissen, dass nun die Bewohner des Departamento Guatemala Stadt, das ja nun einmal das höchste Ansteckungsniveau verzeichnet, ihren Kreis verlassen dürfen, dieser Umstand bereits am Abend der Rede zu einem großen Unbehagen auf den sozialen Medien führte, ist davon auszugehen, dass die Gemeinden nun noch einen größeren Fokus auf den Schutz ihrer Ortschaften legen werden. Von einer Reise an beliebte Touristen-Ziele, wie beispielsweise den Lago Atitlan oder gar den Strand kann ich dir daher nur ganz entschieden abraten!
Die Strecken sind insgesamt zu lang, es gibt auf den Strecken viel zu viele Möglichkeiten für Straßensperrungen und die Situation aktuell viel zu ungewiss und angespannt. Vor allem kannst du nicht einschätzen, ob du, wenn du eine Straßensperre erfolgreich passieren können solltest, nicht in weitere Straßensperrungen gelangen wirst und wie lange diese dann jeweils andauern werden. Vor allem im Hinblick auf die Ausgangssperre ab 14 oder 18 Uhr und den Einbruch der Dunkelheit könntest du da echt Probleme bekommen!]
Montag, 13.07.2020
An diesem Tag steigt die Zahl der auf insgesamt 29.732 Corona-Infektionen – es wurden 1.089 Tests durchgeführt, von denen 387 Neu-Infektionen waren.
Das Gesundheitsministerium veranlasste nach offiziellen Angaben den Kauf von 120.000 Schnelltests zum Nachweis von Fällen von Coronavirus. Guatemala könnte im August 12.000 Todesfälle durch das Coronavirus und 300.000 Infektionen erreichen, wenn die bestehenden Beschränkungen nicht aufrechterhalten werden. Am vergangenen Samstag hatte die Gesundheitsministerin Amelia Flores in einer Videokonferenz erklärt, dass sie eine Situationsdiagnose der Tests zum Nachweis des Coronavirus durchgeführt hätten, die ergeben hatte, dass es 145.000 Tests in 12 Labors des öffentlichen Dienstleistungsnetzes gebe. Darüber hinaus wird berichtet, dass sie 150.000 Antigentests erwerben wollten, die im Krankenhausnetz und in den Gesundheitsbereichen, in denen sie benötigt werden, verteilt werden sollten und somit für die nächsten neun bis 12 Monate zur Verfügung stünden.
Asturias, Corona-Minister, sagte in einer Besprechung mit dem Kongress, dass der Höchststand der Infektionen im September erreicht sei. Asturias sagte Journalisten, dass die Projektion auf der Grundlage von Vorhersagemodellen gemacht würde. „Wenn wir die Maske nicht richtig verwenden und wenn wir kein social distancing einhalten und viele der Mobilitätseinschränkungen beseitigen, wird Pandemie in Guatemala Mitte August in die Höhe schnellen und wir werden wahrscheinlich einen Höhepunkt im September, sogar Anfang Oktober erhalten“, sagte der Minister.
Er fügte hinzu, dass Mobilitätsmaßnahmen und andere Einschränkungen, wenn sie beibehalten würden, seiner Ansicht nach einen Teil dieses Höhepunkts kontrollieren und etwa 5.000 Todesfälle vermeiden könnten. Er sagte ebenfalls, wenn die Beschränkungen, die das Land aufgehoben hat, aufgehoben würden, würden die Todesfälle bis Ende August 12.000 betragen, und es bestünde die Möglichkeit, dass sie nur 5.000 oder 7.000 sein würden, wenn es dem Land gelänge, alle Beschränkungen anzuwenden, die gelten müssen.
Dienstag, 14.07.2020
In einem ausführlichen Bericht schreibt die Prensa Libre über die am vergangenen Sonntag angekündigten Maßnahmen der Phasen der Wiedereröffnung. Im Folgenden werde ich diesen Artikel zusammenfassen:
Der Erfolg oder Misserfolg des von Präsident Alejandro Giammattei vorgelegten Plans angesichts der neuen Normalität hinge von der Anzahl der täglichen Tests ab, die im Land durchgeführt würden, um mit Sicherheit zu messen, wie viele neue Fälle von Coronavirus gemeldet werden. Andernfalls kann das Starten von Wiedereröffnungsprozessen ohne genaue Daten zu einer übermäßigen Zunahme von Infektionen führen, die vom Krankenhausnetzwerk nicht behandelt werden könnten.
Die Hauptfrage, die nach der Botschaft des Präsidenten am vergangenen Sonntag noch offen war, ist, wie viele Tests sie pro Tag durchführen möchten, da der Übergang von einem Alarmsystem zum anderen von der Anzahl der täglichen positiven Fälle pro 100.000 Einwohner abhänge. „Wenn ich in jeder Abteilung Tests durchführe, genug, um festzustellen, ob ich wieder öffne oder um zu sehen, in welcher Phase der Ampel ich mich befinde, geht das nicht ohne eine hohe Anzahl von Tests. Tatsächlich ist bei den vorhandenen 145.000 Tests nicht klar, dass sie durchgeführt werden, da nicht mehr als zweitausend pro Tag durchgeführt würden“, sagte José Ortiz, Vertreter des Covid Observatory-19 . Das Hauptrisiko, so Ortiz, besteht darin, dass der Prozess der wirtschaftlichen Reaktivierung beginnt, wenn viele Menschen auf der Straße sind, ohne zu wissen, ob sie infiziert sind, und einen beschleunigten Anstieg der Kurve beeinflussen könnten. „Was dann passieren wird, ist, dass sich Krankenhäuser noch mehr füllen werden. Wenn Sie nicht testen, wir praktisch blind für das Verhalten der Pandemie sind, wenn es nicht zu einem Rückgang kommt, wenn es für einige gute Wochen keine anhaltende Phase gibt, bedeutet dies, dass sie nicht unterbrochen wurde und die Ampel nicht funktionierte. Aber es wird nicht funktionieren, wenn es keine Tests gab „, sagte Ortiz.
Wer es auch für notwendig hält, mehr Tests durchzuführen, um bessere Ergebnisse zu erzielen, ist der Arzt Jorge Luis Ranero der schätzt, dass angesichts einer Pandemie das Ideal darin bestünde, 5.000 Tests pro Tag durchzuführen: „Wir wissen, dass es eine sehr große Anzahl von Patienten gibt, die nicht wissenschaftlich diagnostiziert wurden, weil nicht genügend Tests vorhanden sind, die eine rechtzeitige Überwachung der tatsächlichen Situation im Land verhindern. Es wurde darauf bestanden, dass die Anzahl der im Land durchgeführten Tests minimal ist und weit unter den in einer Pandemiekontrolle beschriebenen Anforderungen liegt. Dies stellt eine sehr große Unterberichterstattung dar und die Konsequenzen sind, dass wir keine angemessene Kontrolle haben. Wir wissen nicht, wie viele Fälle es gibt oder wie wir reagieren sollen. Die Daten, mit denen wir umgehen, liegen weit unter der Realität. Das Ministerium ergreift alle Maßnahmen, um die Pandemie blind zu bewältigen „, sagte Ranero.
Die Zahlen des Tages sehen folgendermaßen aus: Es gibt 58 Todesfälle (die höchste Anzahl seit Beginn der Pandemie), darunter ein 4 Monate altes Baby. Des Weiteren wurden 2.767 Tests durchgeführt, welche 1.130 Neu-Infektionen ergaben, so dass die Gesamtzahl nun bei 30.872 liegt.
Mittwoch, 15.07.2020
Marco Antonio Barrientos, Direktor des Roosevelt-Krankenhauses, erklärte an diesem Mittwoch, dem 15. Juli, dass in diesem Krankenhaus etwa 150 Ärzte, Krankenschwestern und andere Mitarbeiter des Unterstützungsdienstes, einschließlich des bereits geborgenen, positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Glücklicherweise sei kein Mitarbeiter an der Pandemie gestorben, und die Mehrheit der Infizierten hätte leichte oder mittelschwere Symptome, sagte er. Er bestand darauf, dass die Bevölkerung nicht bis zum letzten Moment wartet, um in Krankenhäuser zu gehen, und dass sie, wenn sie Symptome eines Coronavirus haben, so schnell wie möglich kommen sollte, um medizinische Hilfe zu suchen. Dennoch – auch dies geht aus dem Bericht hervor – hätten einige nach wie vor kein Gehalt bekommen.
Das Gesundheitsministerium meldete schließlich 1.202 Neuinfektionen, 48 Todesfälle, 2.765 Tests und 32.074 Gesamt-Infektionen.
Donnerstag, 16.07.2020
Die Prensa Libre berichtet am heutigen Tag nicht nur über die Corona-Situation in Guatemala, sondern auch über die Situation in Honduras. Die Infektionszahlen hätten sich dort im Vergleich zum vergangenen Monat verdreifacht und das prekäre honduranische Gesundheitssystem sei nicht in der Lage, diese hohe Nachfrage zu absorbieren, da viele Ärzte Bilder in sozialen Netzwerken über die Sättigung einiger Covid-19-Pflegezentren anprangern und bestätigen. Zum Beispiel zeigten mehrere Videos, die im IHSS-Krankenhaus in Tegucigalpa (eines der drei größten des Landes) aufgenommen wurden, Dutzende von Patienten, die auf Matten in den Fluren liegen. [Videos und Bilder finden sich in diesem Artikel.] Die Mitarbeiter dieses Krankenhauses bestätigten BBC Mundo die Richtigkeit dieser Bilder, in denen nur sehr wenige Benutzer eine Trage hätten und einige sogar auf den Stühlen in den Wartebereichen lägen.
Auch die Deutsche Botschaft meldet sich an diesem Tag mit einem Landsleute-Brief an Deutsche [der letzte Landsleute-Brief wurde am 25.05.2020 veröffentlicht], die sich nach wie vor in Guatemala aufhalten. Aus dem Brief (Link folgt) geht hervor, dass ein Gespräch mit der Gesundheitsministerin stattgefunden habe, der Höhepunkt der Pandemie sich von Mitte Juli auf August/September verschoben habe und die Botschaft Unterstützung bei Ausreise-Flügen leisten würde. Allerdings gebe es nach wie vor keine Sicherheit darüber, wann der Flughafen in Guatemala wieder öffnen würde.
In einem Bericht am Nachmittag über die Entwicklung der Infektionszahlen wird berichtet, dass Guatemala die Ansteckungskurve abflachte. Asturias, Corona-Minister, erklärte, dass die wissenschaftlichen Modelle vor zwei Wochen darauf hinwiesen, dass Guatemala zwischen den ersten vierzehn Tagen im August und September den Höhepunkt der Infektionen aufweisen würde, dass dieses Verhalten jedoch nun für Oktober durchgeführt wurde, was, wie er sagte, zeigt, dass sich die Kurve langsam abflacht und dass die Pflegestrategie funktioniere.
Eine weitere positive Tatsache, die laut Asturias von der University of Washington angegeben wurde, ist, dass in dem Szenario, in dem Guatemala alle vorbeugenden Hygienemaßnahmen aufhebt, am 1. Oktober 11.000 Menschen sterben würden, aber diese Zahl liegt unter den 15.000, die vor einigen Tagen prognostiziert worden seien. Da sich die sanitären Maßnahmen derzeit nicht ändern würden, könnte Guatemala den Oktober mit 3.000 Todesfällen erreichen. Derzeit gibt es 1.350.
Der Direktor von Coprecovid gab in diesem Beitrag ebenfalls an, dass es wichtig sei, dass das primäre Gesundheitssystem gestärkt werde, damit es zur Eindämmung der Krankheit beitragen könne. In diesem Zusammenhang stellte er fest, dass Guatemala nur 300 Betten für die Intensivpflege habe, das Land jedoch 900 haben sollte. Abgesehen davon verwies er auf einen prozentualen Anteil für das Vorhandensein von Betten und Gesundheitspersonal: Dem Artikel zufolge stünden derzeit 0,6 Betten pro tausend Einwohner und 0,35 Ärzte pro tausend Einwohner zur Verfügung, so dass das Gesundheitssystem unbedingt gestärkt werden müsse.
Das Gesundheitsministerium meldet schließlich 865 Neuinfektionen, 54 Todesfälle (aktuell insgesamt: 1.404), 2.768 Tests und 32.939 Gesamt-Infektionen.
Freitag, 17.07.2020
In Quetzaltenangosteigen die Corona-Infektionen und es wird bekannt, dass 43 von 100 durchgeführten Tests positiv sind. Die bisherigen Restriktionen dort, die Kontrolle und Beschränkungen der Einfahrt in die Stadt scheinen bisher wenig hilfreich gewesen zu sein und die Menschen sind mehr als besorgt.
Die Prensa Libre berichtet in einem Zeitungsartikel davon, dass sich ein ehemaliger Corona-Patient nun vor Gericht verantworten müsse. Der Patient, der am 16. April das provisorische Krankenhaus des Parque de la Industria hatte verlassen wollen, war nach Angaben der Staatsanwaltschaft am Freitag, dem 17. April, mit einem Strafverfahren wegen Verstoßes gegen die Hygienemaßnahmen verbunden. Bereits im April hatte es in diesem Krankenhaus einen ähnlichen Vorfall mit einer Gruppe von deportierten Guatemalteken gegeben.
Außerdem werden an diesem Tag 870 neue Infektionen, 39 Todesfälle und 3.001 Tests gemeldet. Damit steigt die Zahl auf 33.809 bestätigte Infektionen.
Samstag, 18.07.2020
Gleich mehrere Probleme sind Themen des Samstags: Die Angst der Guatemalteken, die Verkehrssituation in der Hauptstadt, falsche Fall-Zahlen und eine Umfrage in Bezug auf die Arbeit des Präsidenten.
Bereits am Vormittag wird eine Umfrage veröffentlicht, aus welcher eindeutig hervorgeht, dass die Guatemalteken sehr besorgt seien, was den weiteren Verlauf der Pandemie angehe. Viele gehen davon aus, dass das Schlimmste dem Land noch bevorstünde. Im Vergleich zu anderen Ländern Mittelamerikas hätten die Guatemalteken jedoch das Gefühl, in einer besseren Lage zu sein. Zurückzuführen sei dies jedoch nicht auf die registrierten Zahlen, denn im Vergleich zu den anderen Ländern Mittelamerikas habe Guatemala die schlechteste Statistik zu verzeichnen:
Die Zahlen in den Ländern Mittelamerikas (Stand Donnerstag, 16.07.2020) seien laut Informationen des Zeitungsbericht wie folgt: Honduras: 30.036, El Salvador: 10.957, Costa Rica: 9.546, Nicaragua: 3.147 [mir war bis dato gar nicht klar, dass Nicaragua zu testen begonnen hatte, da mein letzter Stand der war, dass Corona in Nicaragua, platt gesprochen, nicht existiere und der Präsident Restriktionen verweigere] und Belize: 40 Fälle. Was die Zahl der Todesfälle betrifft, so ist Guatemala das Land in der Region, das mit 1.404 Todesfällen an der Spitze steht, gefolgt von Panama mit 1.008, Honduras: 825, El Salvador: 298, Nicaragua: 99 und Costa Rica: 42. In Belize soll es bisher keine Todesfälle gegeben haben.
Der Epidemiologe Arturo Sánchez López bekräftigt in Bezug auf diese Umfrage jedoch, dass es keinen Grund gebe, Angst zu empfinden, da zur Verringerung der Infektionsrate „die Bevölkerung mit einer klaren, einfachen Botschaft erreicht werden muss, damit sich das Verhalten ändert. Mehr als nur Angst müssen wir darauf bestehen, dass sich die Bevölkerung beteiligen muss, indem wir die diktierten Maßnahmen einhalten. Bis heute gab es massive Kampagnen, aber es gibt keine lokalen Kampagnen oder persönlichen Nachrichten mit klaren Messungen der Auswirkungen, die sie haben “, betonte er. Er erklärte, dass das Erreichen einer hohen Anzahl von Fällen von der Anzahl der durchgeführten Tests abhänge. [joa, mehr Tests, mehr Fälle halt!] Sánchez weist jedoch darauf hin, dass das Erreichen von 50.000 Infektionen mit den ergriffenen Maßnahmen zusammenhängt, insbesondere aber auch damit, ob die Bevölkerung die Maßnahmen umsetzt oder nicht, wie z. B. die Verwendung einer Maske, Händewaschen und social distancing.
Kurze Zeit nach der Veröffentlichung der Umfrage ist die Verkehrssituation in der Hauptstadt Thema in den Nachrichten: Die Ausgangssperre setzt an diesem Tag bereits um 14 Uhr ein und wird bis Montagmorgen 5 Uhr dauern. Doch noch um 12 Uhr ist der Verkehr in der Hauptstadt so hoch, dass kaum davon auszugehen ist, dass die Ausgangssperre von allen eingehalten werden kann, wie Bilder in diesem Zeitungsbericht von den Verkehrsknotenpunkten deutlich zeigen.
Über Mittag veröffentlicht die Prensa Libre schließlich einen Bericht über die Infektionszahlen des vergangenen Tages und Nachrichten, die bereits den ganzen Vormittag über auf den sozialen Medien herumgeistern, die glauben lassen, dass die Infektionszahlen (erneut) nicht zu stimmen scheinen: In diesem Bericht der Zeitung werden diese Mutmaßungen schließlich bestätigt. Das Gesundheitsministerium habe die Zahlen des vergangenen Tages am Vormittag tatsächlich hochkorrigiert. Nachdem auf einer Pressekonferenz eine neue Plattform zur Aktualität der Corona-Infektionen (Tablerocovid) vorgestellt worden war, wurde deutlich, dass die Zahlen des Vortages nicht stimmten.
Im Bericht vom Freitag, dem 17. Juli wurden 33.809 aktive Fälle registriert. An diesem Samstag wurde jedoch bekannt, dass die tatsächliche Zahl 38.442 betrage . Das Gesundheitsministerium fügte hinzu, dass der Bericht eine Differenz von über 3.000 Fällen aufweise. Auch die Todesfälle stimmten nicht und wurden von 1.443 auf 1.449 hochkorrigiert. Die aktuelle Gesamtzahl liegt demnach nicht bei 33.809 sondern bei 38.442. Die Diskrepanz in den Daten soll auf die Tatsache zurückzuführen sein, dass in der Datenbank, die als primäre Quelle verwendet wurde, zwei Felder vorhanden waren, in denen die Ergebnisse einer Person angegeben wurden. Dies verursachte einen Digitalisierungsfehler, wenn der Fall gezählt wurde.
Die Gesundheitsbehörden betonten, dass das Alarm-System, das in den kommenden Tagen eingeführt werde, um die in jeder Gemeinde geltenden Beschränkungen festzulegen, [die rot-orangene-gelbe-grüne Ampel] Informationen enthalte, die zwei Wochen lang aufbewahrt würden und unabhängig von dem heute vom Gesundheitsministerium vorgelegten epidemiologischen Analysegremium seien. In Zukunft würden sich das Warnsystem und das Fall-Dashboard auf demselben Webzugriff befinden [eben unter Tablerocovid].
Schließlich ist die Umgangsweise des Präsidenten mit der Pandemie ein Thema: Die Zustimmung in Bezug auf die Art und Weise, wie Präsident Alejandro Giammattei mit der Krise umgegangen sei, scheint zu sinken, und die vierte durchgeführte Umfrage spiegle einen Rückgang von 21% gegenüber der vorherigen Messung wider die mit dem Staatsoberhaupt „sehr einverstanden“ waren. Dieser Rückgang sei der drastischste seit der Messung der Variablen, die im April mit 83% begonnen habe. Gleichzeitig sinke der Prozentsatz der Befragten, die mit der Bewältigung der Krise „einigermaßen einverstanden“ sind, von 28 auf 20% und die Zahl der befragten Guatemalteken, die „wenig oder gar nicht“ zufrieden seien, sei auf 31% gestiegen. Die Befragten gaben an, dass unter anderem die Lockerungen und die weniger vorhandene Strenge mit ihrer Unzufriedenheit zu habe, jedoch wurden auch zum ersten Mal „Diebstahl“ und „Korruption“ als Faktoren der Missbilligung erwähnt. Die „Inkonsistenzen“ in den Daten werde ebenfalls in Frage gestellt: Der Prozentsatz derjenigen, die glauben, dass die offiziellen Zahlen „wenig oder nicht glaubwürdig“ seien, habe seit April ebenfalls deutlich zugenommen.
Sonntag, 19.07.2020
Am Sonntag, 19. Juli, wurden in Guatemala 625 Fälle von Corona 36 Todesfälle gemeldet. Insgesamt gibt es 38.667 Fälle. Aufgrund der Tatsache, dass die Restriktionen vom vergangenen Sonntag beibehalten werden, gibt es an diesem Tag auch keine nationale Ansprache durch den Präsidenten.
Montag, 20.07.2020
Uneinigkeit gibt es scheinbar in Bezug auf die Fallzahlen am Montag: Denn während die Prensa Libre [ich zitiere] „bis zum 19. Juli um 23:59 Uhr 362 neue Coronavirus-Fälle, 2.616 Fälle und 17 Todesfälle“ zählt, zeigt das Tablerocovid für den 20.07.2020 insgesamt 1.265 Neu-Infektionen. Welche Zahl nun tatsächlich stimmt und wie hoch die Gesamtzahl am Ende des Tages ist, lässt sich daher nur erahnen.
Die Angaben von Tablerocovid vom 20.07.2020: Zuerst werden hier die aktiven positiven Fälle des Tages („casos positivos activos“ angegeben, daraufhin folgen die Infektionszahlen des Tages („casos positivos acumulados“) und schließlich die Zahlen bzgl. der genesenen Patienten („casos recuperados“). Man könnte also Folgendes annehmen: Wenn man von 1.265 die 198 abzieht, müsste man auf 1.064 kommen. Richtig?! Mach‘ das mal… Ich komm‘ da irgendwie auf 1.067! (Quelle: Tablerocovid https://tablerocovid.mspas.gob.gt/ vom 20.07.2020)
Dienstag, 22.07.2020
Wie viele Neu-Infektionen schließlich am Dienstagnachmittag hinzu gekommen sind, hängt nun eher davon ab, von welchem Medium man ausgeht. Nach Angaben des Tablerocovid liegt die aktuelle Gesamtzahl der Infektionen bei 40.229. Da auf dem Tablerocovid nun auch die noch aktiven Fälle eingepflegt werden und alle Patienten/Infizierten, die 21 Tage keine Symptome hatten, als gesund gelten, liegt die aktuelle Zahl der noch aktiven Infektionen bei 12.013.
Die Übersicht zeigt den aktuellen Status der Corona-Infektionen von Beginn der Corona-Pandemie: Es gibt 12.013 aktive Infektionen, 40.229 Gesamt-Infektionen, 26.685 genesene Patienten und 1.531 Todesfälle. (Quelle: Tablerocovid vom 21.07.2020)
Mittwoch, 22.07.2020
Die Deutsche Welle veröffentlicht an diesem Tag einen Bericht über die Corona-Situation in Lateinamerika, in welchem es heißt, dass es Lateinamerika nicht schafft, die Pandemie zu stoppen oder gar eine Abflachungskurve zu erwirken. Während die Hygiene-Maßnahmen und Ausgangssperren als durchaus sinnvoll betrachtet werden, gilt Lateinamerika dennoch als die Region mit der zweithöchsten Sterblichkeitsrate. Gerade der informelle Sektor ist in Lateinamerika stark von der Pandemie betroffen. Faktoren, wie nicht existierende Kühlschränke und die daraus resultierende Unmöglichkeit, Vorräte für mehrere Tage anzulegen, erschweren die Versuche, die Infektionskurve abzuflachen. Wie schlimm es jedoch um jedes Land tatsächlich steht, lässt sich kaum einschätzen, da es einige Länder gibt, die zahlreiche Tests durchführen und demnach auch hohe Infektionszahlen haben (Peru), aber auch Länder gibt, die nur wenig in Tests investieren (können).
Einen ebenfalls sehr unschönen Artikel veröffentlicht die Prensa Libre. Es geht um Kindesmissbrauch in Guatemala. Gerade in Zeiten der Quarantäne, der zahlreichen Ausgangssperren und Lockdown-Tage habe der häusliche Kindesmissbrauch zugenommen.
Was die aktuellen Daten in Bezug auf Infektionen angeht, so steige ich leider nicht mehr durch. Die offizielle Gesamtzahl liegt nach Tablerocovid bei 42.192 Gesamt-Infektionen und 11.704 aktiven Infektionen.
Donnerstag, 23.07.2020
Aufgrund des Artikels über Kindesmissbrauch am vergangenen Tag ist es daher kaum überraschend, dass die häusliche Gewalt allgemein Thema der Berichterstattung wird. Aufgrund der Pandemie soll auch die häusliche Gewalt, vor allem die häusliche Gewalt gegenüber Frauen, zugenommen haben. Des Weiteren seien ebenfalls die Schwangerschaften gestiegen, da es zahlreichen Frauen aufgrund des Wegfalles des Gehaltes oder aufgrund der zahlreichen Ausgangssperren nicht möglich war, das Haus zu verlassen, um sich Verhütungsmittel zu kümmern. [Persönliche Anmerkung: Sehr häufig ist es in Guatemala der Fall, dass die Ehemänner eine kinderreiche Familie möchten, die Frau jedoch heimlich Verhütungsmittel besorgt, um zukünftige Schwangerschaften zu vermeiden.]
Freitag, 24.07.2020
Am Freitag werden die 42.192 Gesamt-Infektionen von Donnerstag auf 43.283 hochkorrigiert. Demnach gab es am Donnerstag 1.091 Neu-Infektionen.
Für das Roosevelt Krankenhaus werden aktuell Ärzte und Gesundheitspersonal rekrutiert. Angesichts der Aussage der Ärzte des Krankenhauses, dass das Krankenhaus zusammengebrochen sei, veröffentlicht das Gesundheitsministerium an diesem Tag auch eine Erklärung, dass dem nicht so sei. Des Weiteren wiesen die Ärzte erneut darauf hin, dass sie keine oder eine mangelnde Bezahlung erhalten würden und es sei Monaten Probleme im Krankenhaus gebe. Diesen Freitag war die Frist, die die Ärzte der Regierung gesetzt hatte, um zu handeln. In der Erklärung durch das Gesundheitsministerium wurde veröffentlicht, dass keine Überfüllung auszumachen sei, dass es genügend Platz für die Versorgung mäßig kranker Patienten gebe, die Notaufnahme in den vergangenen Tagen leer gewesen sei, der Prozentsatz des unter Quarantäne stehenden Gesundheitspersonals bei 24-30% liege und daher die Einstellung von 176 Personen genehmigt worden sei.
Die Republic veröffentlicht ein Interview mit dem Geschäftsführer der Fashion Group, Italo Clavería, welcher in Guatemala für mehr als 19 Filialen von Bass, Fratelli, Dr. Scholls und Xti verantwortlich ist.
Auf die Frage, wie viele Menschen für die Fashion Group arbeiten würden und deren Gehaltssituation aussehen würde, gab Claveria Folgendes an: „Wir haben 88 Mitarbeiter, zu Beginn der Pandemie hatten wir 100. Wir mussten 12 Menschen entlassen. Das bedeutet 12% unserer Rendite. Ein Mitarbeiter ist normalerweise verheiratet und hat zwei Kinder. Es wird geschätzt, dass für jeden Mitarbeiter drei weitere Personen zu Hause sind, die von diesem Job abhängig sind. Wir sprechen über mehr als 330 Menschen, die jetzt von dem Gehalt abhängen, das sie heute über die Regierung erhalten . Obwohl es eine große Hilfe ist, wird es um 30% reduziert. Die Menschen verdienen nur 70% ihres Gehalts mit dem täglichen Q75 [circa 8 Euro] der Hilfe, aber zumindest haben sie das. Wenn die Unternehmen weiter zahlen müssten, hätten sie bereits geschlossen oder es wären mehr Menschen entlassen worden.“
Auf die Frage, was bei ihm die größten Sorgen auslösen würde, antwortet er: „Ich bin besorgt über die wirtschaftliche Situation. Der Aufbau einer Wirtschaft dauert Jahre, ihre Zerstörung nur kurze Zeit. Wir haben bereits gesehen, dass in vier Monaten jeder in Guatemala unabhängig von der Branche wirtschaftlich betroffen ist. In vier Monaten wurden Tausende von Arbeitsplätzen zerstört. Es gibt 100.000 Entlassene und etwa 200.000 Suspendierte, die nur 70% ihres Gehalts erhalten. Es gibt viele Menschen, die suspendiert sind und eine wirklich schlechte Zeit haben. […] Es ist ein ganzer Teufelskreis, der entsteht, wenn die Wirtschaft geschädigt wird. Viele sagen, dass nur große Unternehmen betroffen sein werden und andere nicht. Das ist eine Lüge. Wir werden alle geschädigt, weil die Wirtschaft wir alle sind. Tatsächlich sind wir alle auf die eine oder andere Weise beschädigt.“
[Persönliche Anmerkung: Und er hat Recht. In dieser Woche habe ich Cayala einen Besuch abgestattet. Während das Shoppingzentrum in den vergangenen Wochen aufgrund seines Status als Shopping Mall geschlossen war und man dort nur zum Einkaufen im Supermarkt hingehen durfte, so hat Cayala nun den großen Hauptplatz zu einem Parkplatz umfunktioniert. Aufgrund der Tatsache also, dass man in Cayala nun parken und mit dem Auto hindurchfahren kann, hat das Einkaufszentrum nicht mehr den Status einer „Shopping Mall“ sondern eines „plaza comercial“ und demnach ist – entsprechend der Vorgaben der Regierung – eine Eröffnung gestattet. Bei meinem Besuch von Cayala empfand ich den ehemaligen Ort von Entertainment, leckerem Essen, Multikulturalität und Internationalität geradezu als Geisterstadt. Während einige Läden, wie beispielsweise Tre Fratelli, Starbucks, Nike, Saul geöffnet hatten und Straßenverkauf anboten oder den Zutritt einer bestimmten festgelegten Anzahl an Gästen gewährte, waren einige andere Läden komplett leer geräumt und es fehlte sogar der Name des Laden am Schaufenster. 120 Tage Quarantäne haben also ordentlich Spuren hinterlassen – und ein Ende ist bei dem aktuellen politischen Kurs und der Einführung der Covid-Ampel nicht in Sicht.]
Samstag, 25.07.2020
Am Samstagmorgen werden die Corona-Zahlen des Freitags durchgegeben: Es gebe 1.209 Neu-Infektionen, 30 Todesfälle und demnach 44.492 Gesamt-Infektionen, von denen geschätzt noch 11.748 aktiv sind. Leider ist in den Zahlen von Tablerocovid nicht mehr ablesbar, wie viele Tests durchgeführt worden sind.
Die Zeitung El Periodico veröffentlicht einen kritischen Artikel in Bezug auf den Status des Präsidenten: Laut des Artikels befände sich der Präsident an einem Scheideweg, was seine Akzeptanz angehe. Die rechte Seite der Regierung, so heißt es, würde dem Präsidenten nie verzeihen, dass er so lange gebraucht hat, um das Land für eine neue Normalität zu öffnen, denn aufgrund der eingeführten Ampel ist damit zu rechnen, dass diese erst Mitte 2022 grün leuchten würde. Außerdem würde die Zahl seiner rechten Unterstützer immer weiter abnehmen. Unterstützung der Linken würde der Präsident prinzipiell nie erhalten, da er deren Ideologie nicht teile. Mit jedem Tag der Pandemie, so der Artikel, verliere der Präsident aktuell politisches Kapital, die Ansehen würde fallen und die Pandemie, die ihm zu Beginn seiner Amtszeit geholfen hatte, um Fürsprecher zu gewinnen, laufe nun gegen ihn. Es sei ihm zwar durchaus noch möglich, das Ruder herumzureißen und wieder einen Auftrieb zu erhalten, jedoch müsse er dafür sofort seinen politischen Kurs ändern. Hierfür sei es vor allem notwendig, nicht mehr „völlig diskreditierte Politiker zu treffen“ und den Fokus auf mehr Transparenz in den Geldfluss zu legen. Des Weiteren sei ebenfalls notwendig, Guatemala attraktiv für ausländische Investoren zu machen. Um dies jedoch zu erreichen – so der Artikel – müssten Korruption, politische Willkür, Drogenschmuggel etc. endlich ein Ende haben.
Sonntag, 26.07.2020
Die Behörden vermelden561 neue Fälle und erhöhen die Gesamtzahl der seit dem 13. März infizierten Personen auf 45.053. Darüber hinaus wird der Tod von 35 weiteren Menschen in den letzten 24 Stunden gemeldet, was die Gesamtzahl der Todesfälle auf 1.734 erhöht. Es wird auch beschrieben, dass 11.707 geschätzte aktive Fälle und 31.612 geheilt wurden, von denen 567 in den letzten Stunden registriert wurden.
In der abendlichen Ansprache durch den Präsidenten werden die Restriktionen für die kommenden zwei Wochen verkündet: Neben einer ausführlichen Erklärung des Ampel-Systems und detaillierten Ausführungen zu finanziellen Investitionen in Bezug auf den Bau von neuen Krankenhäusern öffnet der Präsident ab dem kommenden Tag den öffentlichen Transport mit 50% Auslastungs-Kapazität. Des Weiteren ergehen folgende Maßnahmen für die nächsten beiden Wochen:
Die Ausgangssperre gilt von Montag bis Sonntag von 21 bis 4 Uhr (also nicht mehr von Montag bis Freitag ab 18 Uhr)
Die komplette Ausgangssperre am Sonntag und die halbtägige Ausgangssperre am Samstag sind aufgehoben (seit Monaten gab es sonntags eine komplette Ausgangssperre)
Die Fahrzeug-Beschränkungen nach Nummernschildern sind aufgehoben (seit über einem Monat durften an geradem Datum nur Fahrzeuge mit geradem Nummernschild kursieren)
der inter-departamentale Verkehr ist gestattet
Auch wenn der Präsident an diesem Tag und mit diesen neuen Restriktionen offensichtlich dem öffentlichen Druck erliegt, das Land zu eröffnen, bedeutet das nicht, dass es keinen Shitstorm auf den sozialen Medien gibt. Der gestrige Unmut resultierte daraus, dass die Ansprache für 20 Uhr angesetzt war, um 20 Uhr auf 21 Uhr verschoben wurde und sich schließlich das Live-Video bis 21:20 Uhr in einer Endlos-Schleife befand. Auf den sozialen Netzwerken kursierten Kommentare darüber, dass der Kampf bzgl. der Restriktionen erst noch ausgekämpft werden müsse oder man vielleicht sogar besser die Ansprache auf morgen („mejor manana“) verschieben würde. (Quelle: Facebook – irgendein Profil)
Montag, 27.07.2020
Für diesen Tag werden folgende Zahlen gemeldet: Es gebe 256 Neu-Infektionen und 27 Todesfälle. Die Zahl der Gesamt-Infektionen läge demnach bei 45.309 und die der aktiven Fälle bei 11.093. Außerdem gelten 843 Menschen für diesen Tag als genesen, weil sie seit 21 Tagen keine Symptome mehr aufgewiesen hätten.
Dienstag, 28.07.2020
Seit dieser Woche darf der öffentliche Transport wieder stattfinden (konkret: Die Chicken Busse fahren wieder!). Dennoch müssen Vorsichtsmaßnahmen von den Piloten eingehalten werden: Zu diesen gehöre unter anderem die Planung und Durchführung direkter Routen, um zu verhindern, dass Einheiten während der Fahrt an sogenannten Zwischenstopps anhalten. Darüber hinaus müssen die Orte identifiziert werden, an denen die Einheiten zum Einsteigen in Passagiere, zum Essen oder zur Benutzung von Toiletten anhalten und an denen die von der Regierung festgelegten Standards festgelegt werden müssen. Das Protokoll verbietet den Verzehr und Verkauf von Lebensmitteln, Getränken und kommerziellen Produkten in den Bussen. Es verbietet auch den Kauf dieser Produkte von außerhalb. An Bord der Geräte dürfen Getränke eingenommen werden, sofern die Behälter vor dem Betreten desinfiziert wurden. Die natürliche Luftzirkulation in Bussen muss durch die Fenster gewährleistet sein. In jedem Fall müssen sowohl Piloten als auch Helfer und Passagiere Gesichtsmasken tragen und ihre Hände mit Gelalkohol desinfizieren, bevor sie an Bord der Einheiten gehen. Sie sollten auch ihre Hände mit viel Wasser und Seife waschen. Menschenmassen an privaten und kommunalen Haltestellen müssen vermieden werden, und die Anzahl der Passagiere an Bord wird durch das Warnsystem bestimmt, das die Regierung seit dem vergangenen Wochenende eingeführt hat, um mit der Reaktivierung der wirtschaftlichen Aktivitäten des Landes zu beginnen. Des Weiteren sind die Piloten dazu verpflichtet, die Einhaltung der Restriktionen zu protokollieren und auf einer bestimmten Homepage der Regierung einzugeben.
Für diesen Tag werden folgende Zahlen gemeldet: Es gebe 1.142 Neu-Infektionen und 21 Todesfälle. Die Zahl der Gesamt-Infektionen läge demnach bei 46.451.
Mittwoch, 29.07.2020
Nach offiziellen Angaben verzögere sich die Wiedereröffnung des Flughafens der Hauptstadt erneut um weitere 3 bis 4 Wochen. Vor einigen Wochen war eine Wiedereröffnung zum 15. August angedacht worden. Aufgrund der aktuellen Situation im Land ist an eine solche jedoch aktuell nicht zu denken. Der neue Termin liege nach Angaben des Berichtes nun in der ersten oder zweiten Septemberwoche.
Des Weiteren wird bekannt, dass die Covid-Krankenhäuser der Hauptstadt zu Blutspenden aufrufen, da die Blutreserven knapp würden. Für den 05. August finde daher im Krankenhaus Villa Nueva ein Blutspendetag statt.
Die USAC, eine der Universitäten der Hauptstadt und für gewöhnlich guter Anhaltspunkt in Bezug auf die (offizielle) weitere Entwicklung der Schulsituation im Land, gibt bekannt, dass sie an ihrem Vorhaben, zum November wieder mit dem Unterricht zu beginnen, nicht weiter festhält. Vielmehr möchte die USAC den Unterricht bis zum Ende des Jahres aussetzen und frühestens im Januar mit einer Eröffnung beginnen.
In einem an diesem Morgen veröffentlichten Artikel der Prensa Libre geht es um die Einführung der „Corona-Ampel“ und die Genauigkeit der Zahlen, die dort angegeben werden. Diesen Artikel werde ich im Folgenden genauer zusammenfassen:
Die „Corona-Ampel“ zielt darauf ab, die Wirtschaft schrittweise wieder zu eröffnen. Die vorgestellte Strategie berücksichtige jedoch keine positiven Patienten, die keine Diagnose erhalten haben, was laut Experten ihre Ergebnisse beeinträchtigen könnte. Das GT Data Laboratory schätzt, dass bis zum 23. Juli 65.000 positive Fälle auftreten könnten, während das Covid Observatory 19 schätzt, dass es für jeden diagnostizierten Patienten 19 gibt, die nicht wissen, dass sie an der Krankheit leiden. Die tägliche Datenzahl für Coronavirus-Fälle in Guatemala weise eine Fehlerquote auf, das sei eine Tatsache. Der Schlüssel bestünde darin, diese Ungenauigkeit so weit wie möglich zu verringern, damit die Behörden bei Entscheidungen zur Bekämpfung des Coronavirus ihre Strategien der Realität anpassen könnten.
Eine vom GT Data Laboratory geteilte Studie zeige, dass es einen Bereich von 26% bis 35% der falsch negativen Ergebnisse gebe, was die Anzahl der im Land bestehenden Fälle erhöhen würde. Sie führten dies teilweise auf die Verwendung von Antigentests zurück, die im Vergleich zu PCR-Tests eine größere Fehlerquote aufweisen würden. Beispiel: von 100 Personen, die sich einem Antigen-Test unterziehen, hätten 34 ein positives Ergebnis und 66 seien negativ. Aufgrund der Ungenauigkeit dieser Art von Diagnose würden jedoch 16 weitere Personen mit Covid-19-Patienten durch den Test nicht erkannt, so der Beitrag. Eine andere vom Covid Observatory – 19 vorgestellte Studie sei noch besorgniserregender, da sie besagt, dass auf jeden positive Getesteten 19 Menschen kämen, die mit dem Virus lebten, ohne es zu wissen.
[Persönliche Anmerkung: Durchaus nachvollziehbar, vor allem in der aktuellen Phase der Regenzeit, wo vor allem die Krankenheiten Dengue und Malaria vorherrschend sind, deren Symptome sich kaum von Covid-19 unterscheiden. Das einzige Symptom, mit welchem man einen Unterschied ausmachen kann, ist die Infektion der Atemwege, konkret: Der Husten! Zieht man jedoch in Betracht, dass zahlreiche Menschen in Guatemala sowieso chronische Lungenprobleme/Lungenentzündungen haben, wird ein Ausschluss von Covid noch schwieriger, so dass ich persönlich davon ausgehe, dass viele Menschen hier Covid haben, jedoch davon ausgehen, dass sie an Dengue leiden. Beide Krankheiten lassen sich jedoch nur durch einen entsprechenden Test diagnostizieren. Glaub‘ mir, ich weiß, wovon ich spreche, denn in meinem näheren Bekanntenkreis hatte es vor einigen Wochen einen (durch Test nachgewiesenen) Dengue-Fall gegeben: Fieber, Gliederschmerzen, Müdigkeit/Abgeschlagenheit etc – all das hatte zunächst auf Covid hingedeutet; einzig der Husten war nicht auszumachen.]
Der Donnerstag endet nachrichtentechnisch schließlich mit 1.221 Neu-Infektionen auf 5.151 Tests und 31 Todesfällen. Die Gesamtzahl liegt bei 48.826.
Freitag, 31.07.2020
Für den heutigen Tag ist die Eröffnung der Shopping Malls angekündigt. Bereits vor zwei Tagen hatten die großen Shopping Malls der Hauptstadt, Oakland Mall (Zone 10), Miraflores (Zone 11), Naranjo und Tikal, in den sozialen Medien verkündet, ihre Türen ab Freitag unter strengen Auflagen zu öffnen.
Auch an diesem Tag werden für guatemaltekische Verhältnisse ungewöhnlich viele Tests durchgeführt. Auf 3.257 Tests kommen 819 Neu-Infektionen. Außerdem werden 57 Todesfälle verzeichnet. Die Gesamtzahl liegt nun bei 49.789.
Samstag, 01.08.2020
Wenig überraschend ist die Zunahme des Verkehrs am Samstag, da es sich um den allerersten Samstag handelt, an welchem es keine Mobilitätsbeschränkungen gibt. Aus diesem Grund verzeichnet die Autopista Palin – Escuintla (die Maut-Autobahn an den Pazifik, also an die Strände) eine überdurchschnittlich hohe Anzahl an Fahrzeugen, so dass sich gerade an der Maut-Station in den Vormittagsstunden mehrere Kilometer lange Staus bilden. (Bilder im Bericht)
Insgesamt, so ein anderer Zeitungsbericht, seien an diesem Samstag mehr als 300.000 Fahrzeuge in der Hauptstadt unterwegs gewesen und die Zahl der Verkehrsunfälle habe sich in den letzten vier Tagen verdoppelt. Zurückzuführen sei dies einerseits auf die Tatsache, dass zahlreiche Menschen die Hauptstadt verlassen, aber auch zahlreiche Shopping Malls aufgesucht hätten.
Die Warnungen durch die PNC und Aufrufe zur Vernunft hätten jedoch teilweise wenig Wirkung gehabt, denn auch trotz geschlossener Strände habe es Menschen gegeben, die dort spazieren gegangen seien.
Nicht verwunderlich daher, dass nun genau das offiziell wurde, was ich vor einigen Tagen in diesem Blogbeitrag als persönliche Anmerkung formuliert und befürchtet hatte, nämlich: Sipacate, ein Ort an der Pazifikküste, sperrte seine Straßen, so dass es niemandem, der nicht in der Gegend wohnte, gestattet wurde, den Bereich zu befahren. Wenngleich Sipacate – laut des Zeitungsberichtes – zu 20% vom Tourismus lebe und daher auf Besucher angewiesen sei, so sähen sie jedoch auch die Notwendigkeit, ihre eigene Bevölkerung zu schützen.
Für Samstag werden schließlich 1.185 Neu-Infektionen, 35 Todesfälle und 50.979 Gesamt-Infektionen gemeldet.
Sonntag, 02.08.2020
Eine große Uneinigkeit gibt es in Bezug auf den öffentlichen Transport. Während seit vergangenen Sonntag zwar offiziell die Chicken Busse wieder fahren dürfen, so herrscht eine große Uneinigkeit über den Ticketpreis. Da die Busse nämlich nur mit 50% Auslastung fahren dürfen, muss eine Preisanpassung erfolgen. Für innerstädtische Fahrten sind aktuell 2 Quetzales pro Fahrt (22 Cent) und 4 Quetzales für außerstädtische Fahrten vorgesehen. Es sei eine Anpassung von mindestens 1,5 Quetzales notwendig. Andere forderten eine Anpassung von 8 Quetzales. Es sei aber davon auszugehen, dass diese Anpassung später nicht mehr zurückgenommen werde.
Pünktlich zum Wochenende hin sinkt dann auch wieder die Anzahl der durchgeführten Tests: Auf die 1.413 Tests kommen 328 Neu-Infektionen, es seien aber nur 981 Tests verarbeitet worden, so dass der prozentuale Anteil bei 24,8 läge. Insgesamt gibt es in Guatemala nun 51.306 Infektionen.
Ein Hauch von Freiheitsgefühl: Seit ein paar Tagen geht nun auch wieder Coffee to go in Zone 4. Eintreten ist nicht gestattet – die Bestellung wird an der Tür aufgegeben.
Montag, 03.08.2020
Vor einigen Wochen stellte Russland in Guatemala einen potenziellen Impfstoff gegen Covid-19 vor. Um sichergehen zu können, ob dieser jedoch Wirkung zeige, seien Testpersonen gesucht worden. In einem Zeitungsbericht wird nun veröffentlicht, dass sämtliche Testpersonen, die sich den potenziellen Impfstoff hatten spritzen lassen, nun eine Immunität festgestellt worden sei. Die Zulassung solle – laut Angaben des Artikels – in den ersten beiden Augustwochen stattfinden, so dass man im Oktober mit einer breiten Impfkampagne beginnen könnte.
Den Daten von Tablerocovid zufolge wurden gestern 561 Tests durchgeführt, von denen 236 positiv gewesen sein sollen. Die Gesamtzahl der Infektionen läge nun bei 51.542, allerdings seien nur noch 10.183 aktiv. [Anmerkung: Als genesen gelten die Patienten, die mehr als 21 Tage keine Symptome aufweisen.]
Dienstag, 04.08.2020
Für diesen Tag werden 823 Neu-Infektionen, 24 Todesfälle, 3.329 durchgeführte Tests und eine Gesamtzahl von 52.365 Infektionen gemeldet.
Mittwoch, 05.08.2020
Nachrichtentechnisch verläuft auch dieser Tag sehr ruhig. Es werden für diesen Tag1.145 Neu-Infektionen, 35 Todesfälle, 3.730 durchgeführte Tests und eine Gesamtzahl von 53.509 Infektionen gemeldet.
Donnerstag, 06.08.2020
In einem heutigen Zeitungsbericht geht es um den Ausnahmezustand, der seit Mitte März verhängt wurde. Bereits die letzte Verlängerung des Ausnahmezustandes hatte im Kongress zu einiger Uneinigkeit geführt. Trotzdem wurde der Ausnahmezustand bis zum 05. September mit einer knappen Mehrheit verlängert. Nun sieht es so aus, als würde es keine weitere Verlängerung des Ausnahmezustandes geben. Was dies für die Situation des Landes bedeutet und welche Auswirkungen dies auf die Corona-Ampel hat, beleuchtet ein Zeitungsbericht der Prensa Libre:
Asturias, Corona-Minister, konstatiert hierzu, dass das Alarmsystem in Kraft bleiben werde, auch wenn der Katastrophenzustand im September nicht verlängert würde, da es nicht dafür ausgelegt sei, diese Modalität zu erfüllen, sondern zu jedem Zeitpunkt. Er fügte hinzu, dass für das Inkrafttreten des Warnsystems kein Ausnahmezustand erforderlich sei, da es durch eine Vereinbarung des Ministeriums für öffentliche Gesundheit und Sozialhilfe geschaffen worden sei. Die Hauptschwierigkeit, so die Prena Libre, die die Regierung ohne einen Ausnahmezustand haben würde, bestünde darin, dass sie in bestimmten Fällen einige Einschränkungen zur Eindämmung der Krankheit nicht umsetzen könne, wie beispielsweise die Einschränkung der Mobilität von Menschen.
Schließlich werden für diesen Tag835 Neu-Infektionen, 47 Todesfälle, 3.483 durchgeführte Tests und eine Gesamtzahl von 54.339 Infektionen gemeldet.
Freitag, 07.08.2020
Es ist seit ich in Guatemala lebe das erste Mal, dass eine Zeitung in Guatemala auf die Reisewarnung anderer Länder in Bezug auf eine Reise nach Guatemala eingeht. Die Prensa Libre berichtet am Freitagvormittag von der Reisewarnung, die in den USA für eine Reise nach Guatemala ausgesprochen wurde. Es würde vor allem vor Grenzschließungen, Flughafensperrungen, Reiseverboten, Lieferdiensten, Geschäftsschließungen gewarnt. Darüber hinaus ergeht die Bitte, Reisen in die Departements Guatemala, Escuintla, Chiquimula, Quetzaltenango, Izabal und Petén wegen der Gewaltakte zu überdenken. Es würde nach Aussagen des Artikels ebenfalls darauf hingewiesen, dass Gewaltverbrechen wie bewaffneter Raub und Mord weit verbreitet seien. Bandenaktivitäten wie Erpressung, gewalttätige Straßenkriminalität und Drogenhandel seien ebenfalls weit verbreitet. Des Weiteren heißt es, dass der örtlichen Polizei möglicherweise die Ressourcen fehlten, um effektiv auf schwerwiegende kriminelle Vorfälle zu reagieren. Ebenfalls wird davor gewarnt, die folgenden Gebiete in Guatemala-Stadt zu meiden: Die Zonen 5, 6, 7, 12, 13, 17, 18, 19, 21 und 24. [Persönlicher Kommentar: Es wäre fast einfacher gewesen, einfach „alle“ zu schreiben, mal ganz davon abgesehen, dass ich die Zonen 4 (außer die Ecke um den Grados Norte), 8, 9 und Teile der 15 auch außerhalb der Covid-Pandemie nicht als sonderlich sicher bezeichnen würde.] Da sich der Flughafen in der Zone 13 befände, sollten die entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden. Außerdem solle man auf Fahrten mit Taxis in Guatemala Stadt verzichten.
[Persönliche Anmerkungen: Ganz schön heavy, wie ich finde – und das, wo nach meinem ganz persönlichen Empfinden die Sicherheitslage seit Beginn der Pandemie aufgrund der Ausgangssperren und zig Restriktionen relativ gut ist und auch von offiziellen Stellen bereits ein Rückgang der Kriminalität verzeichnet worden sei. Natürlich gibt es Brennpunkte – sowohl in der Hauptstadt als auch im ganzen Land – aber aufgrund der Tatsache, dass der Flughafen noch bis mindestens September geschlossen sein wird, aktuell so gut wie keine Touristen vorhanden sind – so erscheint mir diese Meldung doch ein klein wenig übertrieben. Zumal, wenn das Land irgendwann wieder geöffnet ist, es unbedingt den Tourismus braucht – und solche Reisewarnungen daher einen erheblichen Schaden haben können.]
Die Öffnung des Flughafens ist ebenfalls Teil der Nachrichten: Diese wurde bereits mehrfach verschoben und soll nun für den 01. September angedacht werden. Denkbar sei aktuell auch, dass der nationale Flugverkehr bereits vorher einsetzen könnte. Das hänge aber maßgeblich von den Infektionszahlen ab, da die Sicherheit an erster Stelle stünde.
[Persönliche Anmerkung: Auch wenn dies Hoffnung macht, dass ich durch eine mögliche Öffnung tatsächlich in meinen Ferien gegen Ende des Jahres das Land verlassen kann, so ist das nicht gleichbedeutend damit, dass ich auch tatsächlich nach Deutschland fliegen kann. Mehrere meiner Blogger-KollegInnen haben auf den sozialen Medien bereits verlauten lassen, dass Flüge, die im Oktober aus Deutschland raus gehen, storniert worden seien. In einem Fall betraf dies sogar einen Flug Mitte Oktober von Deutschland nach Spanien. Ebenfalls berichtete mir eine Freundin von einem Bekannten in Chile. Dieser habe für Mitte September einen Flug von Chile nach Deutschland und für Mitte Oktober den Rückflug von Deutschland nach Chile gebucht. Während der Flug Chile-Deutschland stattfinden würde, sei der Rückflug Deutschland-Chile von der Fluggesellschaft storniert worden.]
Für den Freitag werden schließlich folgende Zahlen gemeldet: 928 Neu-Infektionen, 49 Todesfälle, 3.695 durchgeführte Tests und eine Gesamtzahl von 55.270 Infektionen.
Samstag, 08.08.2020
Die Zahlen bis zum 7. August um 23.59 Uhr zeigen, dass 917 Neuinfektionen und 29 Todesfälle registriert und 3.372 Tests durchgeführt wurden. Die Gesamtzahl der Fälle erreichte 56.189, die der Verstorbenen 2.197. Noch gebe es 9.920 aktive Fälle.
Sonntag, 09.08.2020
Die angekündigte Ansprache an die Nation verspricht wenig spektakulär zu werden. Inhaltlich ist sie dies auch, denn die Restriktionen der vergangenen beiden Wochen werden beibehalten: Tägliche Ausgangssperre von Montag bis Sonntag ab 21 Uhr, Alkoholverbot an öffentlichen Orten und Maskenpflicht.
Spektakulärer ist jedoch, was in den sozialen Medien VOR der Ansprache geschieht: Während sich zahlreiche Menschen über den potenziellen zeitlichen Beginn lustig machen und die Frage stellen, ob die Ansprache an diesem Sonntag pünktlich um 21 Uhr beginnen oder vielleicht doch von 22 auf 23 Uhr verschoben werden würde, ist die Stimmung in vielerlei Hinsicht aber auch geladen – die Meinungen sowohl in Bezug auf die Öffnung des Landes und die Intransparenz des Geldflusses sind immer wieder ein Thema. Auch die Aussage des Präsidenten, die dieser vor einigen Tagen bei einer Nachrichtensendung getroffen habe, scheint nach wie vor Empörung hervorzurufen.
Die Zahlen bis zum 8. August um 23.59 Uhr zeigen, dass 415 Neuinfektionen und 14 Todesfälle gezählt und 1.520 Tests durchgeführt wurden. Die Gesamtzahl der Fälle erreichte 56.605, und es gebe noch 9.796 aktive Fälle. [Schön oder, wie die von Tag zu Tag einfach so wundervoll fallen und kaum neue dazu kommen!?]
Blick auf den Lago Amatitlan – an den Lago Atitlan traue ich mich noch nicht zu fahren, aber eine Nacht in einem Airbnb am Amatitlan geht durchaus. Hauptsache raus in die Natur!
Montag, 10.08.2020
15 Tage nach der Wiedereröffnung der meisten wirtschaftlichen Aktivitäten im Land ist Cacif[das Koordinierungskomitee der Verbände Landwirtschaft, Handel, Industrie und Finanzen] der Ansicht, dass sich das Ampelsystem für Covid-19 gut entwickelt hat und dass die Zunahme der Fälle in einigen Gemeinden der Provinz innerhalb des Randbereichs mäßig sei.
Der Präsident von Cacif, Nils Leporowski, fügte hinzu, dass in den meisten Ländern nach der Wiedereröffnung die Zahl der Infektionen sehr stark zugenommen habe, aber sie sehen, dass in Guatemala der Trend mit dem Verlauf der Kurve zusammenhängt. „Dieser Anstieg, der in einigen Gemeinden zu verzeichnen war, war bereits in der Kurve im Landesinneren sichtbar, und wir sehen, dass er immer noch im moderaten Bereich liegt, und wir wussten, dass dies passieren würde. Wir sind nicht besorgt, wir glauben, dass die Wiedereröffnung sehr gut verläuft.“ Er bemerkte auch, dass der signifikante und beträchtliche Rückgang der Fälle im Departement Guatemala und im zentralen Bereich des Landes positiv ist, „was uns sehr glücklich macht“. Er erwähnte, dass sie der Ansicht sind, dass die Wiedereröffnung gut verlaufe, und sie hofften, dass sie fortgesetzt werde, so dass in den nächsten 15 Tagen mehr orange und gelbe Alarmfarben sichtbar werden und die neue Normalität immer näher rücke.
Am Nachmittag kommt schließlich die Meldung, mit der einige seit mehreren Tagen bereits gerechnet haben: Der Hinweis auf die Einleitung rechtlicher Schritte aufgrund der Aussage, die der Präsident vor einigen Tagen getätigt haben soll, dass Corona ein Problem des Volkes sei. Die Organisationen Acción Ciudadana (AC) und Justicia hätten Giammattei daher am heutigen Tag vor dem öffentlichen Ministerium (MP) wegen des Verbrechens von Pflichtverletzungen denunziert. Der Direktor von Acción Ciudadana erklärte, dass Giammattei, indem er erklärte, dass das Coronavirus bereits ein Volksproblem sei und dass er sich um andere Regierungsangelegenheiten kümmern werde, gegen das verfassungsmäßige Mandat zur Wahrung der Gesundheit, Integrität und Sicherheit der Bevölkerung verstoßen habe. Darüber hinaus gebe es den Umstand, dass die Exekutive mit der Neuzuweisung von 25 Mrd. Quetzales für den Notfall nicht transparent gewesen sei.
[In der vergangenen Woche hatte der Präsident mehr oder weniger frei übersetzt angegeben, dass er sich nun anderen Aufgaben widmen, seinen Fokus nicht mehr auf Covid legen würde und dass diejenigen, die sich schützen wollten, sich schützen könnten; allen anderen würde er die rote Ampel zeigen.]
Schließlich werden für den heutigen Tag 382 Neu-Infektionen auf 495 Tests und 11 Todesfälle gemeldet. Insgesamt gebe es nun 56.987 Infektionen.
Dienstag, 11.08.2020
Der heutige Tag bringt Nachrichten mit den unterschiedlichsten Themenbereichen: Russland, Medikamente, Tests, eigenständige Gemeindeschließungen und und und. Aber der Reihe nach:
Während das Covid-19-Krankenhaus in der Hauptstadt bereits vor einigen Tagen bemängelt hatte, dass gespendete Medikamente abgelaufen seien, gibt nun das Gesundheitsministerium auf Noticias por el Mundo bekannt, dass dem tatsächlich so ist. Die Medikamente seien – nach offiziellen Angaben – jedoch keinen Covid-Patienten verabreicht worden. Das Gesundheitsministerium sagt weiterhin, dass die Medikamente zwischen März und April gespendet worden seien und ein Verfallsdatum zwischen Mai und August angegeben worden sei. Die Behörden stünden bereits in Kontakt mit dem Spender, um nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen.
Russland erklärte am Dienstag, es sei das erste Land, das einen Impfstoff gegen das Coronavirus zugelassen habe, während Präsident Wladimir Putin behauptete, eine seiner Töchter sei geimpft worden. Putin hatte in einer im Fernsehen übertragenen Videokonferenz zusammen mit Regierungsministern gesagt: „Heute Morgen wurde zum ersten Mal auf der Welt ein Impfstoff gegen das neue Coronavirus registriert.“ „Ich weiß, dass es ein ziemlich wirksamer Impfstoff ist und eine lang anhaltende Immunität bietet“, fügte er hinzu. Darüber hinaus wies der Präsident darauf hin, dass eine seiner Töchter in Abstimmung mit dem Verteidigungsministerium und anderen Regierungsbehörden mit dem vom Gamaleya Research Institute entwickelten Impfstoff geimpft worden war. „In diesem Sinne war es Teil des Experiments“, sagte Putin und fügte hinzu, dass er nach einer zweiten Impfung leichtes Fieber hatte und „das war es“.
Kirill Dmitriyev, Leiter des russischen Direktinvestitionsfonds (RDIF), der die Logistik finanziert und unterstützt, sagte, dass die Phase-3-Tests am Mittwoch an einer bedeutenden Gruppe von Personen beginnen werden. Die industrielle Produktion soll im September beginnen, und „mehr als 1 Milliarde Dosen“ wurden von 20 Ländern bestellt, und unter den interessierten Ländern listete er Brasilien, Indien und Saudi-Arabien auf. Der Chef des Staatsfonds sagte, Russland sei bereit, ab September in fünf Ländern 500 Millionen Dosen pro Jahr zu produzieren. Dmitrijew verurteilte auch „sorgfältig koordinierte und orchestrierte Medienangriffe“, um den russischen Impfstoff zu „diskreditieren“. Nach Angaben des russischen Gesundheitsministeriums wird dieser Impfstoff vom Typ Doppelimpfung „eine lange Immunität ermöglichen“, die „zwei Jahre“ betragen könnte.
Guatemala reagiert prompt auf die Nachricht aus Russland. Nach Angaben der El Periodico habe das Außenministerium (Minex) diplomatische Verhandlungen mit Russland begonnen, um Guatemala in die Prioritätenliste der Länder aufzunehmen, die Zugang zum Impfstoff gegen COVID-19 haben werden.
Ende letzten Monats hatte das Ministerium bekannt gegeben, dass Außenminister Pedro Brolo Vila seinem Amtskollegen vom britischen Finanzministerium, Rishi Sunak, einen Brief geschickt habe, um sein Interesse an dem Impfstoff zu zeigen, den dieses Land entwickelt. Die Studie wird von der University of Oxford in Zusammenarbeit mit dem Pharmaunternehmen AstraZeneca durchgeführt.
Auch die Prensa Libre berichtet darüber, dass Guatemala Kontakt mit Russland aufgenommen habe. Aus deren Artikel geht jedoch deutlicher hervor, dass die Anfrage, die an Russland gestellt wurde, sich tatsächlich ausschließlich um eine Anfrage aus Guatemala handle und nicht die anderen Länder Mittelamerikas einbeziehe, wie es beispielsweise bei der Anfrage in Bezug auf den Impfstoff auf Großbritannien der Fall sei.
In einem anderen Artikel der Prensa Libre in Bezug auf die Auseinandersetzung mit dem potenziellen Impfstoff aus Russland wird dieser als die „Büchse der Pandorra“ bezeichnet.
Neben den Nachrichten aus Russland gibt es jedoch auch Nachrichten im Land. Trotz der Tatsache, dass die Regierung die Beschränkungen gelockert hat, stimmt die Gemeinde San Marcos zu, Maßnahmen gegen das Coronavirus einzudämmen, konkret also: seine eigenen Restriktionen durchzuführen. Demnach gibt es trotz der Lockerung für das Departamento San Marcos[das ist die Ecke von Xela und Huehuetenango] nun erhebliche Restriktionen, wie beispielsweise die Tatsache, dass eine Einreise aus anderen Gemeinden nicht mehr gestattet ist. Auch wird die Schließung kantonaler Märkte, öffentlicher Plätze angeordnet (weitere Restriktionen im Zeitungsbericht).
Auf derartige Restriktionen wird sofort reagiert. In einem kurze Zeit später veröffentlichten Artikel der Prensa Libre heißt es, dass Cacif, das Koordinierungskomitee der Verbände für Landwirtschaft, Handel, Industrie und Finanzen, eine Erklärung abgegeben habe, in der es heißt, dass verschiedene Gemeinderäte, Richter und Behörden das Recht auf Handlungsfreiheit verletzt hätten. Ebenso seien die Industrie-, Handels- und Arbeitsfreiheit verletzt worden. Cacif weist ebenfalls daraufhin, dass die Einwohner Guatemala eine Reihe von Rechten genießen würden, die nicht eingeschränkt werden könnten. Aus der Verfassung gehe überdies zwar eindeutig hervor, dass Kommunen Autonomie genießen würden, dass Gemeindevorstehern jedoch unter keinen Umständen die Befugnis eingeräumt werden würde, die Rechte der Bevölkerung einzuschränken.
Konkret also, das ist jedoch meine ganz persönliche Interpretation: Es ergehen offensichtlichen Warnungen/Verwarnungen an die Departamentos, sich den offiziell verkündeten Maßnahmen zu widersetzen und eigene Wege bei der Eindämmung der Pandemie zu gehen. Im Klartext dürfte dies bedeuten, dass es keine eigenmächtigen Schließungen von Departamentos, Gemeinden und Städten mehr geben dürfte. Vamos a ver…
Last but not least ist Asturias, der Corona-Minister, in den Medien, weil er ein Update in Bezug auf die Pandemie gibt und erklären möchte, wie Guatemala zukünftig 5.000 Tests durchführen möchte [pro Tag oder pro Woche?]. Aufgrund der mir erscheinenden Wichtigkeit dieses Artikels werde ich ihn im Folgenden detaillierter zusammenfassen.
Der Grund für die Konferenz, die heute stattgefunden hatte, bestand in der Entwicklung der Pandemie der vergangenen beiden Wochen nach Beginn der Eröffnung. Asturias erklärte, dass in Guatemala Menschen über 70 das höchste Risiko hätten, an der Krankheit zu sterben, da 25% der Patienten sterben. Das heißt, jeder vierte. Menschen zwischen 60 und 69 Jahren hätten eine 16% ige Chance, an Covid-19 zu sterben. und diejenigen, die zwischen 50 und 59 Jahre alt sind, hätten 7%. Die am wenigsten gefährdeten Gruppen seien Patienten im Alter von null bis 40 Jahren, die nur eine Wahrscheinlichkeit von 1% hätten, die Krankheit nicht zu überwinden. Menschen zwischen 40 und 49 Jahren hätten ein Risiko von 3%.
Asturias sagte auch, dass es für Guatemalteken notwendig sei, weiterhin darauf zu achten, dass Infektionen während der Öffnung der Wirtschaft verhindert würden, und das Händewaschen, die Verwendung einer Maske und soziale Distanzierung nicht zu vergessen.
Des Weiteren könnte die erste oder zweite Septemberwoche die Intensität der zweiten Welle von Coronavirus-Infektionen kennen, aus denen das Land nicht entkommen wird, sagte er. „Die erste Welle hat die Zentralregion des Landes viel stärker getroffen und betrifft weiterhin einige Abteilungen, insbesondere die am dichtesten besiedelten. Wie in anderen Ländern der Welt wird es in einigen Fällen zu einer Erholung kommen “, sagte Asturias. „Wenn wir die Beschränkungen einhalten, glauben wir, dass der Aufschwung nicht so schwerwiegend sein wird. Ich gehe davon aus, dass wir im ersten oder zweiten September die Situation analysieren und feststellen können, ob es in bestimmten Fällen zu einer Erholung kommt „, fügte er hinzu.
In Bezug auf die Anzahl der Tests, die täglich durchgeführt werden, versicherte Asturias, dass die Kapazität zunehme und bei viertausend pro Tag angekommen sei, in den kommenden Wochen jedoch fünftausend erreichen würde. „Die Kapazität nimmt zu. In der Tat wird es nächste Woche eine automatische Maschine geben, mit der Proben im National Health Laboratory verarbeitet werden können“, sagte Asturias. Darüber hinaus verwies der Direktor der Kommission auf die Senkung der von Zeit zu Zeit durchgeführten Tests, die die Anzahl der festgestellten Fälle beeinflusst. „Wir arbeiten mit dem Gesundheitsministerium zusammen, um zu analysieren, warum dieser Rückgang der Beweise auftritt. In den nächsten Tagen wird darüber berichtet.“
Mittwoch, 12.08.2020
Seit dem frühen Mittwochmorgen ist nun auch das amtlich, wovon wir bereits seit einiger Zeit ausgehen: Es wird in diesem Jahr keinen Präsenzunterricht mehr an Schulen geben. Das Bildungsministerium gibt ebenfalls bekannt, dass für das kommende Schuljahr, welches Mitte Januar beginnen wird, eine Kombination aus Präsenzunterricht und Fernunterricht stattfinden werde. Aufgrund der Tatsache jedoch, dass nicht alle Schulen (vor allem nicht die öffentlichen Schulen) über entsprechende Möglichkeiten/Instrumente verfügten, würde das Schuljahr verlängert. Konzepte bezüglich der Präventionsmaßnahmen bei einer Rückkehr an die Schulen müssten noch entwickelt werden. Hierbei seien vor allem das social distancing, die Verwendung der Maske und die Verwendung von Desinfektionsmitteln/Handgels im Fokus.
Für den Tag werden schließlich 1.123 Neu-Infektionen auf 4.117 Tests registriert.
Donnerstag, 13.08.2020
Der Präsident kündigt an diesem Tag an, dass das Land nun mit dem Einsatz mobiler Covid-Labore und Test Kits beginnen würde, um die Test-Situation im Land zu verbessern und es zu ermöglichen, mehr Tests und vor allem auch an mehr Orten Tests durchzuführen. Das Ziel bestünde darin, 7.000 bis 8.000 Tests pro Tag durchzuführen.
Trotz der beginnenden Wiedereröffnung hat das Land erhebliche Schwierigkeiten, sich an die neue Normalität anzupassen. Beispielhaft wird in einem Artikel der Prensa Libre gezeigt, dass in Antigua nach wie vor noch gähnende Leere herrsche, zahlreiche Geschäfte, Cafes und Restaurants geschlossen hätten, weil sie noch nicht wüssten, wie sie die Restriktionen umsetzen sollten. Unter anderem sei es möglich, dass Restaurants und Cafes, die sich im Freien befänden, wieder zu eröffnen, wenn die Sitzplätze dem social distancing entsprechen würden. Antigua liefert hierbei jedoch ein bisweilen trauriges Bild, denn an zahlreichen Häuserfassaden finden sich Schilder, auf denen „se alquila“ (zu vermieten) steht.
Persönliche Anmerkung: Und in der Tat, als ich vergangenes Wochenende einen Ausflug nach Antigua gemacht hatte, so fand ich durchaus ein paar geöffnete Geschäfte, um mich endlich einmal wieder mit Integral-Mehl und frischer Hefe zu versorgen (beides ist seit Beginn der Quarantäne praktisch nirgendwo mehr zu bekommen), das Gesamt-Bild ist jedoch eher ein trauriges. Antigua erinnert eher an eine Geister-Stadt als an das, was es einmal war.
Bill Gates wird herangezogen, um Aussagen über ein mögliches Ende der Pandemie zu treffen. Laut des Berichts der Prensa Libre soll das Covid-Ende in reichen Ländern bis Ende 2021 zu erwarten sein, in armen Ländern jedoch erst Ende 2022.
Weitere nicht sonderlich schöne Nachrichten lassen an diesem Tag nicht lange auf sich warten, denn es gibt wohl eine neue Betrugsmasche in Guatemala: Es wird davor gewarnt, dass Kriminelle Uniformen der EEGSA (guatemaltekische Energiegesellschaft) tragen würden und nach Beginn der Ausgangssperre kriminelle Taten verüben würden. Unter anderem hätten die Kriminellen es hierbei vor allem auf Transformatoren abgesehen. Diese nämlich könnten auch außerhalb des Versorgungsbereichs von EEGSA verwendet werden oder als Schrott verkauft werden.
Die Zahlen des (vergangenen) Tages – exakt 5 Monate sei dem ersten Corona-Fall in Guatemala – sehen wie folgt aus: 1.195 Neu-Infektionen, 3.655 durchgeführte Tests, 60.284 Gesamt-Infektionen, 9.683 aktive Infektionen und 2.296 Todesfälle.
Freitag, 14.08.2020
Am Freitag besucht der Präsident eine öffentliche Veranstaltung. Im Anschluss an die Zeremonie wird er in einem Interview mit der Zeitung unter anderem zu den Vorwürfen, er habe das Land aufgegeben und Guatemala diene als Test-Land für Russland befragt.
Nach der feierlichen Zeremonie verwies der Präsident in einer Pressekonferenz auf das Problem des Coronavirus im Land. Auf die Frage, ob der Eindruck entstanden sei, dass er sich von der Pandemiesituation lösen würde, antwortete Giammattei, er habe eine Regierungspflicht und sie hätten sich auf einen Monat vorbereitet, bevor der erste Fall registriert wurde. Er erinnerte daran, dass die erste Maßnahme darin bestand, den Zugang aus Ländern zu verhindern, und dass sie bis zum 13. März, als die erste Ansteckung auftrat, bereits Protokolle erstellt hatten. Er fügte hinzu, dass sie den Menschen die Bedeutung der Maske, der sozialen Distanzierung und des Händewaschens betont haben. Er bekräftigte, dass es ihnen gelungen sei, das Virus acht Wochen lang einzudämmen, und dass sich die gesamte Regierung vier Monate lang ausschließlich und ausschließlich dem Coronavirus gewidmet habe, einschließlich der Schaffung des Warnsystems. Er bemerkte, dass einige Personen es falsch dargestellt hätten, was es bedeutete, als er den Menschen gesagt hatte, dass die Verantwortung bei ihnen liegt, nicht bei mir. „Ich habe nie gesagt, dass die Verantwortung nicht meine ist“,betonte er. Darin widersprach er dem, was er am 6. August erklärt hatte: „Jetzt ist das Coronavirus in Guatemala “ bereits ein Volksproblem „. Er betonte, dass die Menschen, wenn sie auf sich selbst aufpassen, zu ihren Aktivitäten zur neuen Normalität zurückkehren würden, andernfalls sei es wahrscheinlich, dass der rote Alarm aufrechterhalten würde, um die Kontamination der Epidemie zu begrenzen. Er drückte aus, dass er die Menschen nicht zwingen könnte, sich die Hände zu waschen, aber er hätte sie davor gewarnt und seine Pflicht erfüllt.
In Bezug auf die kursierenden Gerüchte, was den russischen Impfstoff angehe und die Unterstellung, dass Russland den Impfstoff an Guatemalteken testen würde, sagte er, dass sie in erster Linie dagegen waren, dass Guatemala ein Testzentrum sei und ein Land werde, in dem ein Impfstoff getestet werde. Er erklärte, dass sie es nicht zulassen würden. Er fügte hinzu, dass die Erfahrung mit Versuchen am Menschen Guatemala in die 40er oder 50er Jahre zurückversetze, als Tests gegen Syphilis bei Personen durchgeführt wurden, die in psychiatrischen Zentren und Gefängnissen aufgenommen wurden. Dies führte zum Tod von Menschen. Er argumentierte, dass die Regierung aufgrund dieser Vorgeschichte die Entscheidung getroffen habe, dass der Impfstoff nicht in Guatemala getestet würde. Schließlich gab er an, dass man kurz vor dem Impfstoff stehe und es wahrscheinlich sei, dass Guatemala diesen Impfstoff im ersten Quartal 2021 haben werde – wenn er zertifiziert, ein Endprodukt und keine Studie mehr sei.
Für den heutigen Tag gibt es folgende Zahlen der vergangenen 24 Stunden: 1.144 Neu-Infektionen auf 3.923 Tests, 45 Todesfälle und eine Gesamtzahl von 61.428.
Samstag, 15.08.2020
Am Samstag kommt es zu den ersten regierungsfeindlichen Demonstrationen auf dem Plaza Central der Hauptstadt. Während es in den vergangenen Wochen immer mal wieder zu kleineren Demonstrationen gekommen war, bei welchen gegen bestimmte Restriktionen protestiert worden war – es hatte Versammlungen gegen die Ausgangssperre gegeben und Auto-Korsos gegen die Fahrzeugrestriktionen und/oder die 18 Uhr-Ausgangssperre – so richtete sich diese Demonstration nun zum ersten Mal explizit gegen den Präsidenten des Landes. Auf Bannern waren sowohl der Aufruf nach einem Rücktritt als auch die Frage „Wo ist das Geld?“ zu lesen. Stimmen in den sozialen Medien behaupten, die Stimmung sei ein wenig vergleichbar mit der, die während der Amtszeit des Präsidenten Molino geherrscht habe. Damals hätten die Demonstrationen ebenfalls klein begonnen, seien schließlich immer größer und ausufernder geworden und hätten schließlich zum Rücktritt Molinos geführt. Die (noch) aktuell kleine Demonstranten-Zahl sei auf die Angst vor der Infektion zurückzuführen.
Sonntag, 16.08.2020
Mit guten Nachrichten beginnt der Sonntagmorgen, denn bei einem Treffen der Außenminister von Honduras, Guatemala und Spanien sicherte Spanien den mittelamerikanischen Ländern seine Unterstützung im Kampf gegen die Pandemie zu. Wie genau die Unterstützung aussehen und wann sie beginnen soll, geht aus dem Bericht jedoch nicht hervor.
Mit dem heutigen Tag übersteigen die Covid-19-Zahlen nun auch die Zahlen, die im vergangenen Jahr durch Mückenstiche verursacht worden waren: Im vergangenen Jahr wurden in Guatemala 54.109 Krankheiten registriert, wie beispielsweise Chagas, Dengue, Malaria, Chikungunya und Zika. Vor allem das Dengue-Fieber war 2019 die Krankheit mit den meisten Fällen (50.597).
Und weil auch am Wochenende das Virus Pause macht, gibt es für den heutigen Tag dieses Zahlen-Update: 285 Neu-Infektionen auf 468 Tests und eine Gesamtzahl von 62.562.
Wenn dir beim Anblick eines geöffneten Starbucks die Tränen der Rührung in die Augen schießen, dann weißt du, dass es nach vier Monaten Quarantäne endlich langsam bergauf geht…
Montag, 17.08.2020
Salvador verkündet die Öffnung seines Flughafens ab September. Die Öffnung soll in zwei Schritten erfolgen: Ab dem 04.September soll der Flughafen für Transit-Reisende geöffnet werden und ab dem 19. September für alle anderen (regulären) Flüge. Jede Person, deren ab dem 19. September Ziel Salvador sei, müsse demnach ein strenges Hygiene-Protokoll durchlaufen, welche die Temperaturkontrolle vorsieht. Die Warteräume werden überdies nur zu 50% ausgelastet und die Restaurants geschlossen sein. Außerdem herrsche Maskenpflicht.
[Persönliche Anmerkungen: Mit dieser Nachricht aus Salvador dürfte nun auch sichergestellt sein, dass Guatemalas Flughafen spätestens Mitte September wieder öffnen wird, denn die Restriktionen der beiden Ländern waren in den vergangenen Monaten sehr ähnlich verlaufen. Aufgrund der Tatsache jedoch, dass sich – so denke ich – wahrscheinlich keines der mittelamerikanischen Länder Covid-Schnelltests bei einer Ankunft im jeweiligen Land leisten kann, wie das beispielsweise in Deutschland der Fall ist – rechne ich damit, dass die Infektionszahlen in Zentralamerika ab Ende September/Anfang Oktober wieder steigen werden, weil durch die vorgesehenen Präventionsmaßnahmen nicht vollständig ausgeschlossen werden kann, dass Covid-19 nicht ins Land kommt (ich denke an asymptomatische Fälle oder Menschen, bei denen die Krankheit noch nicht ausgebrochen ist, die den Virus aber bereits in sich tragen). Es bliebe also abzuwarten, wie sich dies weiterentwickelt; einen erneuten Lockdown gegen Ende des Jahres schließe ich damit nicht mehr aus. Ich hoffe, ich täusche mich.]
Was die Frage des Impfstoffes angeht, so berichtet die Prensa Libre, dass Guatemala wohl die Universität Oxford und das Astra Zeneca Labor darum gebeten habe, als vorrangige Gruppe für den Zugang zu einem entwickelten Impfstoff betrachtet zu werden. Der Impfstoff mit dem Namen AZD1222 befände sich laut der Zeitung The New York Times in der Phase 2 und 3 und werde in Amerika von Mexiko und Argentinien mit Unterstützung der Carlos Slim Foundation hergestellt.
Nach offiziellen Angaben sei die Todeszahl in Guatemala die höchste in ganz Zentralamerika. Zum Vergleich: Guatemala verzeichnet 2.379 Todesfälle, gefolgt von Panama und Honduras mit jeweils mehr als 1.500 Todesfällen, während El Salvador 600 Todesfälle übersteige und Costa Rica und Nicaragua die niedrigsten Zahlen verzeichneten. Das hat auch einen Einfluss auf die Anzahl der notwendigen Gräber, so dass verstärkt Gräber auf den Friedhöfen ausgegraben werden. Im Zeitungsbericht heißt es ebenfalls, dass es bestimmte Verfahren der Bestattung gebe, wenn es sich dabei um einen Covid-Fall handle: Familienmitglieder dürften demnach den Friedhof nicht betreten, nur Bestattungsunternehmen und das medizinische Personal in Schutzanzügen.
Zahlen-Update: 347 Neu-Infektionen auf 818 Tests und eine Gesamtzahl von 62.944.
Dienstag, 18.08.2020
Aufgrund eines Erdbebens der Stärke 5,6 an der Südküste Guatemalas war meine Nacht überaus kurz, denn auch in der Stadt war das Zittern mehrere Minuten lang um 4 Uhr morgens spürbar.
Nicht überraschend, dass nach der Meldung in Bezug auf die Öffnung des Flughafens Salvador am Montag nun auch ein Bericht über die Öffnung des Flughafens in Guatemala erscheint: Sowohl Passagiere als auch Flughafen-Bedienstete müssten Präventionsmaßnahmen ergreifen, die laut Argueta im öffentlichen Leben im Grunde genommen üblich sind, wie die Verwendung einer Maske, soziale Distanzierung, Temperaturmessung und Händewaschen. Das Flugterminal installiere ebenfalls Wärmebildkameras und Gelstationen. Laut offiziellen Prognosen könnte La Aurora im September eröffnet werden, aber das Datum würde eine Entscheidung sein, die Präsident Alejandro Giammattei bekannt geben müsse.
Was die allgemeine Pandemie-Situation und deren Entwicklung angeht, so wird Folgendes bekannt gegeben:
Asturias, Corona-Minister, gab bekannt, dass die im Departement Guatemala und im zentralen Bereich festgestellten Fälle weiter zurückgingen. Aufgrund der Eröffnung von Geschäften, Industrien und Transportmitteln könne in der ersten Septemberhälfte eine Erholung zu verzeichnen sein. „Guatemala war eine der Abteilungen, die am meisten unter der Epidemie litten. Wir haben die Positivrate pro 100.000 Einwohner um rund hundert Punkte gesenkt. Das Ansteckungsniveau auf Bevölkerungsebene nimmt ab “, erklärte er.
Im Fall vom Departamento Izabal gab Asturias an, dass 45 Prozent der durchgeführten Tests positiv ausfallen. Daher werde geschätzt, dass diese Abteilung auf nationaler Ebene den Höhepunkt der Epidemie erreiche. „Wir sind auch besorgt über Totonicapán und Sololá [Lago Atitlan], wo die Anzahl der durchgeführten Tests sehr gering ist, aber der Trend zu positiven Tests zeigt, dass der Grad der Ansteckung zunimmt“, fügte er hinzu. Nach den von Coprecovid erhaltenen Daten lege die Sterblichkeitsrate in beiden Abteilungen bei 6 Prozent. Daher würden die Gesundheitsbehörden mit den Leitern der 48 Totonicapán-Kantone zusammenarbeiten, um die Krankheit zu bekämpfen und Infektionen zu reduzieren.
[Persönliche Anmerkung: Um die Zahlen jedoch richtig einschätzen zu können, muss man Folgendes wissen: Die Informationen über die einzelnen Fälle der jeweiligen Regionen beschränken sich auf die DPI, den Ausweis, der Person, die sich testen lässt und auf die Informationen, die dort hinterlegt sind. Konkret heißt das: Ein Guatemalteke, der laut DPI aus dem Departamento Solala kommt, aber in der Hauptstadt lebt und positiv getestet wird, sorgt für einen Anstieg der Infektionen in Solala und wird nicht den Zahlen der Hauptstadt zugerechnet. Informationen von Freunden zu Folge war es in der Vergangenheit so, dass die Stadt San Juan am Lago Atitlan keinen einzigen Corona-Fall zu vermelden hatte. Da jedoch mehrere ursprüngliche Bewohner aus San Juan in die Hauptstadt gezogen waren, dort positiv getestet wurden, wurde San Juan angeblich zum Risikogebiet erklärt.]
In Bezug auf den Rückgang des Testprozesses an den Wochenenden gab er an, die Gründe ermittelt zu haben, und es werde daran gearbeitet, die Kapazität in diesen Tagen zu erhöhen. Laut ihm gingen samstags und sonntags weniger Menschen zu öffentlichen und privaten Gesundheitsdiensten, es sei denn, sie hätten mittelschwere oder schwere Bedingungen. Darüber hinaus arbeiteten ambulante Labors nur für Notfälle und hätten an Wochenenden eingeschränktere Arbeitszeiten.
Was die Situation der Impfstoffe angeht, so geben Kuba und Brasilien bekannt, dass sie mit Impfversuchen am Menschen in der nächsten Woche beginnen würden – Kuba teste dabei seinen „Souvereign 01“-Impfstoff und Brasilien einen Impfstoff von Johnson & Johnson. Die Rekrutierung von Patienten soll am Montag abgeschlossen sein, die Testphase bis Ende Oktober dauern und die Studie bis zum 11. Januar dauern, so dass die Ergebnisse Mitte Februar veröffentlicht werden könnten.
Zahlen-Update: 905 Neu-Infektionen auf 3.544 Tests, 30 Todesfälle, 63.847 Gesamt-Infektionen.
Mittwoch, 19.08.2020
Aus einer Umfrage ergibt sich, dass nur 2 von 8 Befragten die Corona-Zahlen, die von der Regierung veröffentlicht werden, Glauben schenken würden. Die Glaubwürdigkeit der Guatemalteken gegenüber den Zahlen zu Infektionen und Todesfällen durch das neue Coronavirus nehme demnach weiter ab und die Anpassung der vom Gesundheitsministerium Mitte Juli vorgenommenen Daten scheint das Vertrauen nicht zu stärken, sondern bewirke vielmehr den gegenteiligen Effekt.
Die Prensa Libre veröffentlicht einen Beitrag, in welchem die Frage erörtert werden soll, wie hoch die Wahrscheinlichkeit eines Covid-Ausbruchs in Guatemala sein wird. Demnach sei es sehr wahrscheinlich, dass Guatemala aufgrund seiner Armut mit ziemlicher Sicherheit Mitte September eine Infektionswelle erleben wird, denn – so die Analyse – je weniger Wohlstand in einem Land vorhanden sei, desto größer sei das Risiko.
Zahlen-Update: 1.110 Neu-Infektionen auf 4.065 Tests [Wir nähern uns hier langsam den vor Wochen angekündigten 5.000 Tests?!], 39 Todesfälle, 65.983 Gesamt-Infektionen. (Quelle: Wie viele Fälle gibt es in Guatemala?!)
Freitag, 21.08.2020
Nicht nur zahlreiche Überschwemmungen, Schlammlawinen und zerstörte Straßen – vor einigen Tagen spülte es die einzige Gebirgsstraße Richtung Coban weg – im Land aufgrund der wieder einsetzenden Regenzeit stellen ein Problem dar und führen zu zahlreichen Toten und stark beschädigten Häusern, sondern auch die Gefängnissituation. Dieses Mal sei es jedoch ein Frauen-Gefängnis, in welchem die Infektionszahlen in den vergangenen Tagen um das Dreifache angestiegen seien.
Bei dem Problem bzgl. des öffentlichen Transports scheint eine Lösung in Aussicht, denn die Munis haben es wohl geschafft, von der Regierung angehört zu werden, so dass davon auszugehen ist, dass diese einer Preiserhöhung zustimmen wird. Der Ticketpreis für eine Fahrt soll wohl – nach Auskunft der El Periodico – von Q1 auf Q10 steigen. [Seit mehreren Wochen ist es den Colectivos, den Chicken Bussen, offiziell wieder gestattet, ihren Betrieb aufzunehmen. Die Tatsache jedoch, dass die Busse lediglich zu 50% ausgelastet sein dürften, führte dazu, dass die Munis eine Preiserhöhung erwirken wollten, der nicht zugestimmt wurde, da die Ansicht vertreten wurde, dass die Munis diese Ticketpreis-Erhöhung nicht mehr rückgängig machen würden, was dazu führte, dass der öffentliche Verkehr bis dato nicht wieder eingesetzt hat. – Auch eine Möglichkeit, Kontrolle über die Öffis zu bekommen.]
Aufgrund der Demonstrationen am vergangenen Wochenende und der vehementen (seit Wochen stattfindenden) Nachfrage, wo die Unterstützungsleistung durch die Regierung für Familien in Not sei, gab die Regierung nun bekannt, dass es erhebliche Kürzungen geben werde und der Bono nicht wie angekündigt für alle ausbezahlt werden würde, da es Kürzungen im Budget gegeben habe. [Seit Monaten fragen die hilfsbedürftigen Menschen nach weiteren Unterstützungsleistungen, die ihnen zu Beginn der Pandemie von der Regierung zugesagt worden waren. Es wurde dabei ein Zugeständnis gemacht, die Menschen mit zwei Zahlungen von jeweils Q1.000 (circa 110 Euro) zu unterstützen, so dass Strom und Nahrungsmittel bezahlt werden könnten. Eine zweite Zahlung stand bisher aber aus. Traurig ebenfalls: So leicht ist es nicht, überhaupt für Bonus-Zahlungen in Frage zu kommen, denn um sich für Bonus-Zahlungen zu bewerben, ist es nicht nur notwendig, Lesekenntnisse zu haben, sondern auch einen Ausweis zu besitzen und überdies über eine Internetverbindung zu verfügen, da die Bewerbung/Registrierung ausschließlich online erfolgen konnte. Die Menschen, die in Guatemala jedoch in extremer Armut leben, können meist weder lesen noch schreiben, haben keinen Ausweis, weil sie sich die Anschaffung desselben nicht leisten können und verfügen über keine Internetverbindung. Auch die Beantwortung der Fragen zur Registrierung ist nicht leicht zu verstehen – ich hatte, um das Tool zu testen, mit einer Freundin versucht, die notwendigen Informationen auszufüllen und verstand mehrfach nicht, welche Informationen von mir gefordert wurden.]
Und während Argentinienbekannt gibt, dass dort Freiwillige den chinesischen Impfstoff testen könnten, um herauszufinden, ob dieser Wirkung gegen Covid-19 habe, bangt Huehuetenango um die Infektionen. Asturias, Corona-Minister, besucht an diesem Tag Huehuetenango und gibt Folgendes bekannt: „Wir sind besorgt, dass Huehuetenango Anzeichen dafür zeigt, dass die Ansteckung intensiver ist, wir müssen viel mehr Tests durchführen, es ist wichtig, dass wir eine gute Rückverfolgbarkeit der Epidemie haben und wissen, wie viele Fälle es in der Realität gibt und dass wir eine Strategie entwickeln können, um zu vermeiden, dass mehr Menschen angesteckt werden.“ Er fügte hinzu, dass es immer eine Diskrepanz zwischen lokalen und nationalen Daten gebe und dass eines der Probleme von Huehuetenango darin bestünde, dass private Laboratorien keine Möglichkeit hatten, dem Ministerium Bericht zu erstatten, diese Schwierigkeit jedoch bereits zu 90 Prozent überwunden worden sei. Er betonte, dass in Huehuetenango vier Tests pro tausend Einwohner durchgeführt werden müssen, aber derzeit liege es weit darunter.
Zahlen-Update: irgendwie gab’s hier keine Zahlen
Samstag, 22.08.2020
Nach wie vor gibt es keine Einigung in Bezug auf die öffentlichen Verkehrsmittel. Neben der Erhöhung der Ticketpreise von Q1 auf Q10 pro Ticket sei eine Subvention durch das Bono-Programm der Regierung, welches die arme Bevölkerung unterstützt, ebenfalls denkbar. Für die Menschen stellt die Reaktivierung des öffentlichen Transports eine große Notwendigkeit dar. Denn wenn keine Busse fahren, können sie nicht zur Arbeit fahren und schließlich nicht ihre Familie ernähren oder Strom und Wasser bezahlen.
Seit Beginn der Pandemie hat Guatemala mehr als 210.000 Tests durchgeführt, etwas mehr als 1.200 pro 100.000 Einwohner, eine der niedrigsten auf dem Kontinent. Gesundheitsbehörden hätten über einen Rückgang der Covid-19-Infektionen berichtet, was sie zu der Aussage veranlasst habe, dass der Höhepunkt der Pandemie überwunden sei; diese Zahlen könnten sich jedoch ändern, wenn die Anzahl der Tests erhöht würde. Das Ziel von 5.000 täglichen Tests, die von den Behörden versprochen worden seien, sei bisher nicht erreicht. Am nächsten sei der 29. Juli gekommen, als 4.441 dieser Tests durchgeführt wurden, was zu 2.276 neuen Fällen von Coronavirus führte.
Der Tag, an dem die meisten Infektionen gemeldet wurden, war der 3. Juli mit insgesamt 1.325 Neu-Infektionen. Seitdem schwankten die positiven Fälle, wobei der Anstieg in mindestens sieben Tagen über 1.200 lag, während er in anderen Fällen so weit zurückging, dass es am vergangenen Sonntag (16. August) nur noch 312 bestätigte Fälle gab, eine Zahl, die seit Anfang Juni nicht mehr gesehen wurde. Asturias sagte letzten Dienstag, dass „die Analyse der Fallzahlen trotz der Wiedereröffnung“ der wirtschaftlichen Aktivitäten „weiterhin einen Abwärtstrend zeigt“. Darüber hinaus sagte er, dass im Departement Guatemala die Ansteckungsrate pro 100.000 Einwohner gesunken sei und das Departamento kurz davor stehe, in die orangefarbene Alarmstufe einzutreten, „was besagt, dass die Ansteckungsrate in der Bevölkerung abnimmt.“
Der Epidemiologe José Ortiz sagte, es sei keine Frage, ob die Infektionen „nach oben oder unten gehen“, da es „eine enorme Untererfassung“ gebe. Es werde geschätzt, dass auf jeden positiven Fall 19 Fälle kommen, die nicht diagnostiziert würden und daher möglicherweise weiterhin mehr Menschen infizierten. Laut Ortiz sei es zwar richtig, dass in der Hauptstadt und den umliegenden Gemeinden die positiven Fälle zurückgegangen seien, aber auch die Zahl der Tests sei gesunken, und an keinem Tag nach Beginn der Pandemie seien die vom Gesundheitsministerium verkündeten 5.000 Tests erreicht worden. Der Epidemiologe sagt, dass täglich mindestens 18.000 Tests durchgeführt werden sollten, um die Pandemie angemessen zu kontrollieren.
In Lateinamerika ist Guatemala eines der Länder, das die wenigsten Tests pro Million Einwohner durchführt. Die Website Our World In Data zeige Statistiken aus den Ländern, aus denen er Zugang zu Informationen im Zusammenhang mit Covid-19 hatte. In Zentralamerika habe Panama in den letzten sieben Tagen durchschnittlich 670 Tests pro Million Einwohner durchgeführt. Es folgen Costa Rica mit 366 und El Salvador mit 382. Dieser Durchschnitt für Guatemala lege, wenn man die Daten vom 12. bis 18. August (sieben Tage) nimmt, bei 190 Tests pro Million Einwohner. Nach Angaben von Beamten in Honduras lege die durchschnittliche tägliche Zahl der Tests pro Million bei etwa 114, während es in Nicaragua keine weiteren Informationen gebe.
Andere Länder des Kontinents, die ebenfalls weit höhere Zahlen als Guatemala aufweisen, sind Argentinien 251, Bolivien 253, Paraguay 283, Uruguay 587, Kolumbien 741 und Chile, dessen Sieben-Tage-Durchschnitt 1.334 beträgt.
Weitere Tests würden unweigerlich zu positiveren Fällen führen, was nach Ansicht einiger Ärzte nicht ganz negativ sei, da es mehr Möglichkeiten geben werde, Fälle zu verfolgen und zu isolieren, und das würde zu weniger schweren Fällen und Todesfällen führen. Es sei wichtig, die Beweise zu verdichten, dass es, wie von den Regierungsbehörden erwartet, Anfang September infolge der fast vollständigen Wiedereröffnung der kommerziellen Aktivitäten im Land zu einem Wiederaufleben der Infektionen kommen könnte.
„Wenn die Anzahl der Tests auf über 5.000 pro Tag erhöht wird, werden wir offensichtlich viel mehr Menschen haben, die positiv sind, aber weniger schwerwiegend oder an der Krankheit sterben, und das ist das Ziel des Tests“, sagte Alicia Chang, Vizepräsidentin der guatemaltekischen Vereinigung für Infektionskrankheiten (Agei). Chang erklärt auch, dass das Ziel, so viele Infizierte wie möglich zu entdecken, darin bestünde, sie dazu zu bringen, die Quarantäne zu respektieren und somit gefährdete Menschen nicht zu infizieren. Die ideale Anzahl von Tests, sagte sie, würde 10.000 pro Tag betragen, aber mit dem vom Gesundheitsministerium vorgeschlagenen „Mindestideal“ von 5.000 pro Tag könnte die Ausbreitung der Pandemie eingedämmt werden. „Es sind sehr viele Tests, und ich sehe, dass es in den Plänen dafür vorgesehen ist, aber ich hoffe einfach, dass nun mehr getestet wird.“ Ortiz sagte jedoch auch, dem Gesundheitsministerium fehle die Kapazität, Infektionen zu verfolgen, um mögliche Infizierte zu finden und zu isolieren, und als ob das noch nicht genug wäre, „wegen des schlechten Medienmanagements der Pandemie“ seien nicht nur die Kranken, sondern auch das medizinische Personal stigmatisiert worden, und an vielen Orten in der Provinz sei es unmöglich, diese Arbeit zu leisten.
Irgendein Spaßvogel hat sich auf den sozialen Medien einen Scherz erlaubt und die Titel einiger Schlagzeilen gegenübergestellt: Es geht jeweils um die Vorhersage des Corona-Peak (pico) im Land, der zunächst für April, dann Mai, Juni, Juli und August vorhergesagt wurde. (Quelle: Irgendein Facebook-Profil)
Abgesehen davon gibt es an diesem Tag ein Update der Corona-Ampel: 37 neue Städte seien demnach rot geworden und die Zahl von 169 auf 206 innerhalb von 15 Tagen gestiegen. Darüber hinaus seien 85 Gemeinden orange (vor 15 Tagen: 100) und 49 Gemeinden gelb (vor 15 Tagen: 71). Die Hauptstadt von Guatemala sei dabei diejenige, die die meisten Fälle registriert habe und daher rot sei. Die Positivität lege bei 18,31%.
Es habe aber laut des Artikels auch Gemeinden gegeben, die innerhalb von 15 Tagen von gelb nach rot gerutscht seien [Achtung, Zahlen genau lesen!!!]: San Antonio Palopo in Sololá [Lago Atitlan] hatte vor 15 Tagen noch keine Infektionen, jetzt jedoch 4 und erreichte damit eine Positivität der Tests von 80%. Auch San Lucas Tolimán am Atitlan hatte vor zwei Wochen drei Infektionen gemeldet. Diese Woche seien 15 Einwohner mit dem Virus gemeldet worden. 44 Tests seien dort mit einer Positivität von 34,09% durchgeführt worden.
Vergleich der Corona-Ampel vom 26. Juli, 8. August und 22. August (Quelle: Facebook-Seite von Noticias Covid19)
Die anhaltenden Demonstrationen in der Hauptstadt sind erneut Thema der Nachrichten. Dutzende von Menschen hätten demnach an diesem Samstag um 14.00 Uhr auf der Plaza de la Constitución in der Zone 1 der Hauptstadt eine Demonstration abgehalten, bei der sie die Aktionen und das „Missmanagement von Ressourcen“ anprangerten, die die derzeitige Regierung durchgeführt habe. Die Demonstranten forderen den Rücktritt der Exekutivbehörden sowie die Abrechnung des Geldes der Bonos zur Bekämpfung der Krise, die noch nicht vollständig ausgeführt wurde. Tausende von Menschen hätten aufgrund der Pandemie ihre Arbeit verloren und seien nach wie vor mit weißen Fahnen auf der Straße, um um Nahrungsmittel zu bitten.
Ein interessantes Interview mit einem Epidemologen, der in Philadelphia lebt, veröffentlicht die Zeitung El Periodico. Es geht dabei um das schlechte Management und die Problematik der offiziellen Zahlen. Wesentliche Teile daraus werde ich im Folgenden übersetzen (das komplette Interview findet sich hier) – Fragen der Zeitung: fett/kursiv.
Es gibt Diskrepanzen zwischen den Daten von Renap und dem Gesundheitsministerium. Registrieren Sterbeurkunden COVID-19 korrekt?
Die zivile Registrierung in Guatemala ist seit vielen Jahren ein Problem. Anfangs war es schwierig, eine Sterbeurkunde zu standardisieren. Jeder Arzt gibt einen Bericht heraus und das ist es, was Renap verwendet, um sein Dokument auszustellen. Dieser Bericht ist jedoch nicht standardisiert. In der Stadt wird das Zertifikat vom Arzt ausgefüllt. Er entscheidet über die Todesursachen. Oft gibt es kein korrektes Training in der Reihenfolge der Ursachen oder was als eine davon angesehen werden kann. In der ländlichen Gegend ist es ein Blatt vom College of Physicians. Dies führt zu Unterschieden zwischen Gemeinden und Abteilungen.
Das Kriterium ist also variabel
Bei Verdacht auf Covid schreiben viele Ärzte alle Varianten. Und sie sind nicht unbedingt bestätigte Fälle. Meines Wissens werden Tests nicht bei allen Verstorbenen durchgeführt.
[…] In Guatemala ist nicht bekannt, ob es in Zone 1 oder in Zone 10 mehr Todesfälle gibt. Es gibt keine Zahlen nach Altersgruppe, Geschlecht oder ethnischer Zugehörigkeit. All dies ermöglicht es, die am stärksten gefährdeten Gruppen zu identifizieren.
Spanien hat zum Beispiel eine tägliche Sterblichkeitsbehörde. Diese Überwachung ermöglicht es Ihnen, ein vollständiges Panorama des Geschehens zu erhalten und Projektionen in Echtzeit zu zeichnen. Das möchte ich in diesem Land erreichen.
Denken Sie, dass der Umgang mit Zahlen durch die Behörden eine schlechte Absicht hatte?
Nein, es ist mehr Unerfahrenheit. Guatemala hat nie in Epidemiologie investiert. In dieser Spezialität gibt es keine Datenintelligenzkapazität. Es wurde nicht für diese Art der Analyse oder für dieses Datenvolumen vorbereitet. Ein robustes Computersystem fehlt. Hinzu kommt der Mangel an zeitnaher Diagnose und Datenerfassung. Ich habe nicht gesehen, dass das Gesundheitsministerium Epidemiologen anstellt, oder es gibt keine. Epidemiologie war schon immer das hässliche Entlein.
Können Sie anhand der Fehlerquote keine Szenarien vorhersagen?
Die Daten sind nicht gut genug, um einen Peak vorherzusagen. Es ist wie blind fahren. Die Lehrer sagen: Jedes Modell wird gut, abhängig von den von Ihnen eingegebenen Daten. Wenn Sie Müll in ein Modell geben, bekommen Sie Müll.
In Guatemala muss der Plan klar sein: Kontakte verfolgen, asymptomatisch erkennen, mehr Tests durchführen und Informationssysteme verbessern. Damit haben Sie eine bessere Vorstellung davon, was passiert. […]
Für den Abend ist eine Rede an die Nation durch den Präsidenten angekündigt. Neben dem mittlerweile normal gewordenen Shitstorm vorab, ist die Kritik nach der Rede in den sozialen Medien größer denn je. In seiner Rede nämlich lobt der Präsident die Bevölkerung und verkündet, dass sowohl die Neu-Infektionen als auch die Todesfälle rückläufig seien. Ebenfalls klärt er auf, dass die Krankenhäuser nicht mehr überlastet seien und es nur noch eine Auslastung von 56% gebe.
Für die Bevölkerung stellt die Rede einen Widerspruch zu den Veröffentlichungen der Corona-Ampel am vergangenen Tag dar, weil es nur noch wenige gelbe Städte, aber umso mehr rote Städte im Land gebe. Was die Todeszahlen angehe, so wird gemutmaßt, dass die offiziellen Zahlen falsch seien und die niedrige Auslastung der Krankenhäuser damit zusammen hänge, dass die Bevölkerung keine Krankenhäuser mehr aufsuchen würden.
Die Restriktionen bleiben für die nächsten beiden Wochen unverändert, d.h. vor allem Ausgangssperre von 21 bis 4 Uhr von Montag bis Sonntag. Ab dem kommenden Montag dürften auch wieder Gottesdienste von maximal 60 Minuten abgehalten werden.
[Persönliche Anmerkungen: Aus Salvador erhielt ich die Information, dass ab dem kommenden Montag das Land wohl wieder komplett geöffnet sei und die Grenzen ab September geöffnet werden sollen. Da in den vergangenen Monaten Salvador immer ein guter Anhaltspunkt war, um Vorhersagen in Bezug auf Guatemala anzustellen, ist (vorsichtig prognostiziert) davon auszugehen, dass auch Guatemala in zwei Wochen wieder komplett öffnen wird – unwahrscheinlich wäre das nicht, nachdem der öffentliche Transport seit Wochen zumindest offiziell wieder fahren darf und nun auch Gottesdienste abgehalten werden dürfen.]
Zahlen-Update: 332 Neu-Infektionen auf 883 Tests, 14 Todesfälle, 68.188 Gesamt-Infektionen.
Ein Beispiel, warum geglaubt wird, dass die Todeszahlen nicht stimmen. Angeblich zeige die offizielle Zahl für Huehuetenango und Totonicapan nur 15 Tote, die inoffizielle Zahl sei jedoch mit 66 weitaus höher und es gebe 99 Todesfälle, die nicht auf Tablerocovid erfasst seien. (Quelle: Facebook-Seite von Noticias Covid-19 vom 23.08.2020)
Montag, 24.08.2020
Am Morgen kam es wohl zu einer Demonstration von Bussen. Nach Angaben von TVQ.TV seien wohl über 100 Busse in die Hauptstadt zu CENMA (Großhandelszentraum) gefahren, um dort zu streiken und darauf zu warten, dass die Behörden zu einer Einigung gelangen.
Ebenfalls an diesem Tag wird bekannt gegeben, dass der Zoo in der Hauptstadt ab Dienstag wieder öffnen wird. Solange die Corona-Ampel für die Hauptstadt rot ist, werden lediglich 50% Auslastung geschehen. Auch werden nur die Restaurants geöffnet haben, die Tische im Freien anbieten können, so dass die Distanzierungsmaßnahmen eingehalten werden.
Zahlen-Update: 345 Neu-Infektionen auf 424 Tests, 17 Todesfälle, 68.533 Gesamt-Infektionen.
Dienstag, 25.08.2020
In einem morgendlichen Zeitungsbericht geht es erneut um die Situation des öffentlichen Transports. Nach Angaben des Artikels wird demnach eine Erhöhung der Ticketpreise ausgeschlossen, unter anderem, weil bisher kein offizieller Antrag für eine Erhöhung der Preise bei den Behörden eingegangen sei.
Zahlen-Update: 345 Neu-Infektionen auf 424 Tests, 17 Todesfälle, 68.533 Gesamt-Infektionen.
Mittwoch, 26.08.2020
Zahlen-Update: 1.067 Neu-Infektionen auf 4.133 Tests, 32 Todesfälle.
Donnerstag, 27.08.2020
Die Prensa Libre verkündet am Morgen, dass am Wochenende der öffentliche Verkehr wieder einsetzen würde. Mit mehreren Hundert Bussen würde dabei vor allem eine Testphase in der Hauptstadt gestartet.
Zahlen-Update: 1.138 Neu-Infektionen auf 3.793 Tests, 23Todesfälle, 71.856 Gesamt-Infektionen.
Freitag, 28.08.2020
Aufgrund der schwachen wirtschaftlichen Situation muss eine Textilfabrik, die seit über 20 Jahren in der Zone 18 der Hauptstadt existiert, ihren Betrieb einstellen. Mehr als 800 Menschen würden aufgrund der Schließung arbeitslos. Durch die Covid-19-Situation sei es der Textilfabrik kaum möglich, sich von den wirtschaftlichen Schäden der vergangenen Monate zu erholen.
Wenngleich es in den vergangenen Tagen zu Debatten im Kongress in Bezug auf die Verlängerung des Ausnahmezustandes gekommen sein soll – ein Teil des Kongresses war gegen die Verlängerung, ein anderer Teil hielt eine Verlängerung für angebracht – wird schließlich beschlossen, dass der Ausnahmezustand, welcher am 05. September hätte enden sollen, um weitere 4 Wochen verlängert würde.
Auch die Wiedereröffnung des Flughafens wird erneut verzögert. Während es zu Beginn der Woche noch in den Nachrichten hieß, dass von einer Öffnung des Flughafens zum 01.September auszugehen sei, heißt es nun, dass eine Wiedereröffnung frühestens ab Mitte/Ende September erfolgen solle.
Zahlen-Update: 1.138 Neu-Infektionen auf 3.793 Tests, 23Todesfälle, 71.856 Gesamt-Infektionen.
Samstag, 29.08.2020
In einem morgendlichen Zeitungsbericht wird auf den Rückgang der Tests in der Wiedereröffnungsphase verwiesen. Demnach sei die Anzahl der durchgeführten Covid-19-Tests mit dem Beginn der Wiedereröffnung gesunken. „Obwohl die Fälle derzeit offensichtlich rückläufig sind, ist dies nicht auf eine wirksame Strategie des Gesundheitsministeriums zurückzuführen“, so José Ortiz, Direktor des Covid-19-Observatoriums für Guatemala. „Die Tests sind unregelmäßig, daher ist die Ansteckungskurve, die Coprecovid zeigen kann, und die Corona-Ampel keine notwendige Reflektion der Realität.“
Offensichtlich scheint eine Lösung in der Diskussion um den öffentlichen Verkehr gefunden worden zu sein, denn ab dem kommenden Montag sollen in Guatemala wieder die Busse fahren und ab dem 11. September der Überland-Busverkehr wieder einsetzen. Die Preise für die Tickets seien demnach ebenfalls gestiegen, was unter anderem darauf zurückzuführen sei, dass die Busfahrer selbst für Handgel und die notwendigen Hygienemaßnahmen sorgen müssten. Auch seien klare Restriktionen für die Busfahrten vorgesehen: So müssten unter anderem die Busfahrer abgeschmiert von den Fahrgästen sein, es gebe zugewiesene Sitzplätze und Markierungen auf dem Boden, die für den notwendigen Abstand sorgen sollen,
Zahlen-Update: 757 Neu-Infektionen auf 3.546 Tests, 19 Todesfälle, 73.679 Gesamt-Infektionen.
Sonntag, 30.08.2020
Deutschland hat es in die guatemaltekischen Nachrichten geschafft und die Prensa Libre berichtet über die Demonstration, die am vergangenen Samstag in Berlin stattgefunden hatte.
Trotz der Tatsache, dass sich die Hauptstadt in der Corona-Ampel noch im roten Bereich befindet, eröffnete der Zoo in der vergangenen Woche seine Türen. Es sei am Sonntag wohl zu einem Andrang von mehreren Tausend verzeichnet worden. Und weil der Zoo aufgrund der Restriktionen, der zulässigen Kapazität/Auslastung und wegen des social distancing nur eine bestimmte Anzahl an Besuchern empfangen durften, seien laut des Zeitungsberichtes die Warteschlange vor dem Zoo und entlang der Straße sehr lang gewesen.
Wie vom Zoo-Administrator erklärt, habe der Zoo eine maximale Kapazität von 2.500 Personen, die in zwei Schichten zu je 1.100 Personen verteilt worden seien. Die erste Schicht sei von 9 bis 12 Uhr und die zweite von 13 bis 16 Uhr. Seit dem letzten Dienstag seien zwischen 900 und 1000 Menschen gekommen, um den Zoo zu besuchen. Am Samstag, dem 29. August, hätten insgesamt 1.500 Menschen den Ort betreten, und obwohl im Gehege Platz für Besucher vorhanden sei, hätten die Mitarbeiter des Zoos keinen Platz für die Kontrolle von langen Schlangen außerhalb des Zoos. Salazar (Leiter des Zoos) erklärte, dass die Leute benachrichtigt würden, wenn sie die Grenze der Besuche erreichten, dass sie nicht mehr eintreten könnten. Außerdem werde die Gruppe, die am Morgen eintritt, aufgefordert, die Räumlichkeiten um 12 Uhr zu verlassen, damit die zweite Gruppe am Nachmittag eintreten könne. Der La Aurora Zoo hat mehr als 2.000 Tiere und ist neben den Einkaufszentren einer der wenigen Orte, die von den Behörden die Erlaubnis erhalten hätten, mit begrenzter Kapazität zu arbeiten. „Wir haben 2.000 Tiere zu füttern und nach fünf Monaten der Schließung ging unsere Reserve zur Neige, da wir von einem großen Prozentsatz Eintrittsgeldern leben“, fügte Salazar hinzu. In den kommenden Tagen werde der Zoo den Online-Verkauf von Tickets ermöglichen, um Warteschlangen am Rande des Ortes zu vermeiden.
Zahlen-Update: 233 Neu-Infektionen auf 1.204 Tests, 12 Todesfälle, 73.912 Gesamt-Infektionen.
Eine Nacht in der Earth Lodge mit einem traumhaften morgendlichen Blick auf die Vulkane.
Montag, 31.08.2020
Zahlen-Update: 166 Neu-Infektionen auf 545 Tests, 20 Todesfälle, 74.074 Gesamt-Infektionen.
Dienstag, 01.09.2020
An diesem Tag häufen sich die Nachrichten und enthalten die unterschiedlichsten Themen.
Neben der schockierenden Nachricht, dass sich der Tropensturm Nana zu einemHurrikan entwickelt und dabei auch noch seine Richtung verändert habe und nun ab Mittwoch, spätestens Donnerstagabend über Guatemala Belize, Honduras und Guatemala (der Hauptfokus liegt dabei im Peten und Izabal, aber auch das Zentrum und der Süden sollen einiges abbekommen, so dass von mehreren offiziellen Seiten nun Warnungen veröffentlicht wurden) hinwegfegen soll, sind auch die Impfstoff-Situation, der öffentliche Transport, die potenzielle Öffnung von Fitnessstudios, die Wiedereröffnung der Schulen und die touristischen Aktivitäten in den Nachrichten.
In Bezug auf die Bus-Situation ist nun wohl doch nicht mit einer Lösung zu rechnen, wenngleich dies vor einigen Tagen noch so ausgesehen hatte. Das Problem sei demnach nicht die Erhöhung der Ticketpreise, sondern die Tatsache, dass die Busse, die sich in einem schlechten Zustand befänden, keine Subventionen erhalten würden. Nach Informationen des Artikels befänden sich alleine in Guatemala Stadt 2.929 Busse, von denen mehr als 30% in einem schlechten Zustand seien. Ergo, nach wie vor fahren keine Chicken Busse durch das Land!
Was die Covid-Situation angeht, so genehmigte das Gesundheitsministerium am heutigen Tag die Durchführung serologischer Tests zur Messung von Antikörpern bei Menschen, mit denen festgestellt werden kann, ob eine Person die Krankheit bereits hatte, diese jedoch nicht kannte.
Dieses Tests könnten aber auf keinen Fall verwendet werden, um bei der Wiedereröffnung der Schulen Unterstützung zu leisten, da hierbei weitaus mehr Restriktionen notwendig seien, wie ein Bericht verdeutlicht: Um sicher in die Klassenzimmer zurückzukehren, müsse es weniger als 25 Fälle pro 100.000 Einwohner in den letzten 14 Tagen gegeben haben. [Konkret: eine grüne Corona-Ampel!] Derzeit überschreiten alle Städte Guatemalas diesen Wert. Trotzdem haben die Behörden beschlossen, den Kurs zu beginnen und sich auf einheitliche Maßnahmen für das gesamte Land geeinigt.
Folgende Restriktionen sollen daher in Zukunft für die Schulen gelten:
Maskenpflicht
Distanz von mehr als 1,5m
Hände waschen
Lüftung des Klassenzimmers
Messung der Körpertemperatur bei Betreten des Schulgeländes
PCR-Tests
Einen Hauch guter Nachrichten gibt es in Bezug auf die Wiedereröffnung der Fitnessstudios, Sportanlagen und Turnhallen: Das Gesundheitsministerium hob die Eröffnung einiger Fitnessstudios in der Metropolregion hervor, um Tests durchzuführen, mit denen das Ansteckungsrisiko dieser Einrichtungen ermittelt werden kann. „Körperliche Aktivität ist für Guatemalteken sehr wichtig. Rund eine halbe Million Menschen nutzen Fitnessstudios in städtischen Gebieten und es ist sehr wichtig, die körperliche und geistige Gesundheit zu erhalten “, sagte Asturias (Corona-Minister). Laut ihm sei in einigen Ländern das Ansteckungsrisiko in Fitnessstudios gering, in Guatemala blieben die Studios jedoch aufgrund der im Alarmsystem festgelegten Einschränkungen geschlossen, sodass in 26 Fitnessstudios nun ein Test durchgeführt wird, um zu prüfen, ob es möglich wäre, die Restriktionen für Fitnessstudios zu lockern, auch wenn sich die Stadt in der roten Stufe befände. „Ziel ist es, das Infektionsrisiko und die bewährten Verfahren zu bewerten, die Fitnessstudios in ihrem Protokoll festgelegt haben. 26 Fitnessstudios aus der Metropolregion werden teilnehmen und ihre Mitglieder interviewen, um an den Proben teilzunehmen “, erklärte Asturias. Benutzer, die an der Studie teilnehmen, werden verschiedenen Überwachungen unterzogen, z. B. bei der Verwendung von Anwendungen, und sie werden serologischen Tests unterzogen, um festzustellen, ob sie während des Verfahrens infiziert sind. Laut Asturias würde das Ergebnis des Versuchs bestimmen, ob das Alarmsystem so geändert werden kann, dass diese Arten von Einrichtungen geöffnet werden können.
Zahlen-Update: 815 Neu-Infektionen auf 3.521 Tests, 18 Todesfälle, 74.893 Gesamt-Infektionen.
Freitag,11.09.2020
Nein, ich hatte kein Covid und es tut mir auch sehr leid, dass ich meinen Blogbeitrag in den vergangenen Tagen nicht auf Stand gebracht habe, aber es ging einfach nicht. Nicht weil nichts passiert ist, sondern weil ich arbeitstechnisch einfach meinen kompletten Fokus auf andere Dinge hatte legen müssen. Passiert ist genug hier. Und ich möchte versuchen, diese Dinge in aller Kürze zusammenzufassen:
Vor einigen Tagen hatte der Tourismus-Verband einen Antrag an den Kongress gestellt, aufgrund des anstehenden National-Feiertages am Dienstag, den 15.09. für Montag, den 14.09. einen Brückentag einzulegen. Daraufhin wurden ein paar seltsame Nachrichtenartikel veröffentlicht, aus denen unter anderem hervorging, dass das Reisen innerhalb des Landes an diesen Tagen verboten werden solle, um einen stark ansteigenden Tourismus zu vermeiden. Einen Tag später wurde auf einer Pressekonferenz klargestellt, dass dies nicht der Fall sein würde, das Reisen zwar erlaubt sei, jedoch der Montag nicht zu einem Brückentag werden würde.
Auf eben dieser Pressekonferenz wird schließlich ebenfalls die Öffnung des Landes für den 18.09.2020 bekannt gegeben. Bereits vor einigen Tagen hatte ich die noch inoffizielle Information erhalten, dass die Nationalparks zum 18.09. wieder öffnen dürften, so dass die Ankündigung der Öffnung des Landes und damit seiner Luft-, Wasser- und Landgrenzen, keine wirkliche Überraschung darstellte.
Und auch wenn zahlreiche Airlines zwischenzeitlich ebenfalls bekannt gegeben haben, dass sie Guatemala zwischen ein bis zwei Mal pro Woche ab dem 18.08.2020 wieder anfliegen würden, so sind es lange nicht alle Airlines, die dies tun werden. Nach offiziellen Angaben fehlen in diesem Flugplan aktuell Copa Airlines, Interjet und Volaris. Auch Iberia wird erst ab Oktober mit einem Flug von Guatemala nach Spanien einsetzen.
Für alle diese Einreisen nach Guatemalagilt Folgendes: Es muss entweder ein negativer Covid-19-Test bei Einreise vorweisbar sein, der nicht älter als 3 Tage ist, ein Covid-Test am Flughafen gemacht werden, mit dessen Ergebnis zwei Stunden später zu rechnen sei oder man müsse sich in eine Quarantäne von 14 Tagen begeben.
Und die Zahlen?! – Die steigen weiter! Guatemala ist mittlerweile bei offiziellen81.009 Gesamt-Infektionen angekommen bei einer Anzahl von 600 bis circa 3.700 pro Tag durchgeführten Covid-Tests.
Samstag, 12.09.2020
Zahlen-Update: 649 Neu-Infektionen auf 2.786 Tests, 20 Todesfälle, 81.658 Gesamt-Infektionen.
Sonntag, 13.09.2020
Zahlen-Update: 251 Neu-Infektionen auf 949 Tests, 8 Todesfälle, 81.909 Gesamt-Infektionen.
Wochenend-Ausflug nach San Pablo La Laguna – ein Airbnb mitten im Nirgendwo mit eigenem Steg. Love it!
Woche vom 14.09.2020 – 20.09.2020
In dieser Woche geschehen zahlreiche Dinge: Für Freitag, den 18.09.2020 ist die Öffnung des Flughafens angekündigt. Außerdem sollen sämtliche Grenzen wieder geöffnet werden. Während die Wiedereröffnung des Flughafens eine hohe Agglomeration an Menschen im Flughafengebäude zur Folge hat und die Abläufe alles andere als koordiniert abzulaufen scheinen, gelangt noch am selben Tag durch die Ankunft einer Maschine aus den USA ein erneuter Covid-Fall. History repeats itself – denn genau damit hatte Covid vor knapp sechs Monaten in Guatemala begonnen. Zwei Tage später wird schließlich der nächste Covid-Fall am Flughafengemeldet, der ebenfalls über eine Maschine aus den USA herein kam.
Daraufhin werden die Restriktionen für eine Einreise über den Luftweg verändert: Bisher war es möglich, dreierlei Dinge zu tun, um ins Land zu gelangen: 1. Nachweis eines PCR-Tests, 2. Durchführung eines PCR-Tests am Flughafen (Dauer: circa 2 Stunden), 3. kein Test, aber 14-tägige Quarantäne. Aufgrund der Tatsache jedoch, dass innerhalb kürzester Zeit nach Öffnung des Flughafens offensichtlich wurde, dass die Durchführung von PCR-Tests vor Ort nicht zu bewerkstelligen sei, wurden kurzerhand die Restriktionen erlassen, dass ausnahmslos jeder Einreisende einen PCR-Test vorweisen müsse, welcher nicht älter als 72 Stunden sei. Da diese kurzfristige Restriktion jedoch erneut zu Problemen führte – nach Angaben meiner Familie ist es beispielsweise in Deutschland aktuell nicht möglich, innerhalb von 2 Tagen an ein Testergebnis zu gelangen, die Flugzeit wird jedoch in die 72 Stunden einberechnet – gab es erneut Ansammlungen von Einreisenden am Flughafen, die schließlich auch abgewiesen wurden.
D6ie Landgrenzen zu Salvador, Mexiko und Honduras öffneten ebenfalls am Freitag, den 18.09.2020. Was jedoch nicht offiziell bekannt gegeben wurde, war unter anderem die Tatsache, 6dass es bis einschließlich Sonntag, den 20.09.2020 ausschließlich Salvadorianern gestattet war, nach Salvador einzureisen, Ausländern hingegen erst ab Montag, den 21.09.2020.
Mitte der Woche wird überdies bekannt, dass sich der Präsident mit Covid-19 angesteckt habe. Die Infektion habe jedoch einen milden Verlauf, so dass er von Zuhause aus weiterhin den Regierungsgeschäften nachgehen kann. In täglichen Video-Botschaften wendet er sich an das guatemaltekische Volk und informiert über seinen Gesundheitszustand.
Die Woche über werden zwischen 1.300 und 3.100 Covid-Tests täglich durchgeführt, so dass die Gesamtzahl der Covid-Fälle am Ende der Woche nun bei 85.444 liegt.
Matute genießt die Öffnung des Landes sichtlich – wir können wieder in Parks gehen und sie kann sich dort so richtig austoben.
Woche vom 21.09.2020 – 27.09.2020
Was die Einreise nach Guatemala auf dem Landweg angeht, so ist nach offiziellen Angaben übrigens nun kein PCR-Test notwendig, insofern der Einreisende Guatemalteke ist oder dort einen Wohnsitz hat. Außerdem wird bekannt gegeben, dass zukünftig Fluggesellschaften, die Passagiere ohne negativen PCR-Test transportieren und demnach nach Guatemala bringen, sanktioniert werden.
Da nun neben der Öffnung der Landgrenzen und des Flughafens auch der öffentliche Transport wieder eingesetzt hat, aber immer wieder bekannt wird, dass sich nicht alle Busfahrer bei ihren durchgeführten Fahrten an die hygienischen Standards und Restriktionen hielten, herrscht allgemein sowohl eine Unsicherheit im Land und die Angst vor einer zweiten Welle. Diese wiederum schürt die Befürchtungen, dass es zu einem erneuten Lockdown im Land kommen könnte. Der Präsident gibt in dieser Woche jedoch bekannt, dass genau das nicht geschehen werde. Man werde nach offiziellen Angaben nicht zu den bisherigen Restriktionen zurückkehren.
Bis zum Ende der Woche werden schließlich 88.878 Gesamt-Infektionen gemeldet. An einem Tag, am 25.09.2020, war es sogar das erste Mal, dass Guatemala mit 4.709 durchgeführten Tests an die vor Monaten 5.000 angedachten täglichen Tests heran kam.
Und so sieht das momentan aus, wenn wir von einem Wochenend-Ausflug zurückkehren: Matute ist völlig kaputt! 😀
Woche vom 28.09.2020 – 04.10.2020
Nach mehr als sechs Monaten teilweise kompletten Lockdowns, diversen Ausgangssperren, Fahrzeug-Restriktionen und sich im 2-Wochen-Rhythmus wechselnden Restriktionen endet in dieser Woche nicht nur der Ausnahmezustand, welcher am 13.03.2020 verhängt wurde, sondern auch die Ausgangssperre. Zum 01. Oktober soll sich nach der abendlichen Ansprache des Präsidenten am Dienstag, den 29.09. das Land in der kompletten Wiedereröffnung und damit der Neuen Normalität befinden. Auch Kultur- und Sportzentrenwürden ab diesem Tag wieder öffnen. Die Ampel-Restriktionen gelten nach wie vor, wobei das Departamento Guatemala seit Einführung der Corona-Ampel zur Mitte der Woche weniger Infektionen verzeichnet und orange wird.
Die vollständige Öffnung des Landes und die Tatsache, dass es nun ab 21 Uhr keine Ausgangssperre mehr gibt, hat zur Folge, dass sich am ersten Wochenende zahlreiche Menschen auf den Straßen befinden und große Menschenansammlungen und Staus verursachen (hier gehts zum Bild-Bericht). Zahlreiche Menschen besuchten dabei das Zentrum der Hauptstadt, die Kirche oder aber auch den Strand. Nicht sonderlich verwunderlich, denn in seiner Ansprache an die Nation am Wochenende rief der Präsident dazu auf, den Tourismus des Landes wieder an zu kurbeln und im eigenen Land zu reisen. Ein durchaus dezenter Widerspruch hatte er noch am Dienstag bei der Verkündigung der Wiedereröffnung des Landes die Guatemalteken dazu ermahnt, nur dann das Haus zu verlassen, wenn es unbedingt notwendig sei, die Maßnahmen nach wie vor einzuhalten und sich auf die eigene Gesundheit zu fokussieren.
Verkehrstechnisch werden dabei mehrere Unfälle gemeldet, die vor allem auf Trunkenheit am Steuer zurückzuführen seien und deren Anzahl der vor Beginn der Pandemie entsprechen solle, so ein Bericht der Prensa Libre.
Von einer zweiten Covid-Welle ist daher auszugehen. Laut Asturias, Corona-Minister, solle diese im Oktober einsetzen. [Etwas bissig formuliert würde ich mit dem Einsetzen der zweiten Welle nach diesem durchaus „aktiven“ Wochenende, das ich übrigens aufgrund genau einer solchen Befürchtung komplett Zuhause verbracht habe, dann in 14 Tagen rechnen…]
Zu Sonntagabend hin meldet sich der Präsident dann erneut zu Wort: Er berichtet davon, dass er seine Covid-19-Infektion überwunden habe und ab dem morgigen Tag seine Arbeit wieder in Präsenz aufnehmen würde. Darüber hinaus wettert er über den Flüchtlingsstrom der Hondurenos, gibt bekannt, dass das Militär eingegriffen hätte, weil der Flüchtlingsstrom von über 3.000 Menschen ohne Hygiene-Papiere über die Grenze nach Guatemala gelangt sei und verhängt direkt einen Beobachtungs-/Präventions-Zustand für die sich in Grenznähe zu Honduras befindlichen Departamentos. Er wolle nicht zulassen, dass Menschen von außerhalb das Land gefährden würden. Da für die kommende Woche ein weiterer Flüchtlingsstrom von erneut über 3.000 Menschen erwartet werde, halte er es für notwendig, den Präventions-Zustand für 14 Tage aufrecht zu erhalten.
Bis Sonntagabend werden insgesamt 93.963 Corona-Infektionen für Guatemala bekannt gegeben. Über die Woche hinweg wurden täglich zwischen 1.600 und 4.500 Tests durchgeführt. Einzig am 02.10. waren es 4.620 Tests. Insgesamt seien bisher 3.232 Menschen gestorben.
Morgendlicher, durchaus bewölkter, Blick auf die Vulkane am Lago Atitlan – allerdings auch mit Agua, Fuego und Acatenango im Hintergrund
Woche vom 05.10.2020 – 11.10.2020
Gleich zu Beginn der Woche wird der dritte Covid-Fall am Flughafen gemeldet. Es handelte sich hierbei um einen Guatemalteken, der aus den Staaten eingereist sein soll. Außerdem soll es Berichten zufolge auch Probleme bei der Umsetzung der Hygienemaßnahmen geben: So hätte das Gesundheitsministerium mittlerweile über 215 Unternehmen ausgemacht, welche sich nicht an die vorgegebenen Maßnahmen halten würden – darunter Bars, Restaurants, Nachtclubs oder auch Geschäftsräume.
Probleme gibt es nach wie vor beim öffentlichen Transport. Wenngleich mittlerweile wieder überall im Land und in der Hauptstadt zahlreiche Chicken Busse verkehren, so sind es noch lange nicht alle, denn ein Großteil der Busse der Hauptstadt befinden sich noch in der Reparatur, weil sie aufgrund ihres Zustandes auf keinen Fall auf die Straße gelassen werden dürfen. Der Bus-Verkehr der Transurbano wird darüber hinaus noch ein wenig auf sich warten lassen. Das Unternehmen hat nämlich den ursprünglichen Ticketpreis von 2,50 Quetzales eigenmächtig auf 5 Quetzales hoch gesetzt. Erlaubt ist das nicht und daher wird es nun Untersuchungen geben müssen.
Neben der Naturgewalten– Pacaya war in dieser Woche überaus aktiv und es gab mehrere Erdbeben – ist auch die Wetterlage in dieser Woche ziemlich chaotisch. Das hat auf den ersten Blick wenig mit Covid-19 zu tun, wenn man weiterdenkt, jedoch schon, denn zahlreiche dieser Ereignisse führten zu Unsicherheiten oder Menschenansammlungen oder zeigen die Unzulänglichkeiten der Versorgungssituation. So kamen zu Beginn der Woche mehrere riesige Felsen an den Steilwänden des Lago Atitlan bei San Marcos La Laguna herunter (Bilder von den Felsen hier), was zu vier Toten führte. Auch am Wochenende kam es dort aufgrund des Starkregens zu weiteren Vorkommnissen, so dass mehrere Häuser evakuiert werden mussten.
Die heftigen Regenfälle – die mir ehrlich gesagt etwas sehr heftig in diesem Jahr erscheinen! – führten auch dazu, dass die Umgehungsstraße bei Chimaltenango (die Strecke von Guatemala Stadt an den Lago Atitlan) mehrfach überflutet war. Während die Baumängel dort kein Geheimnis sondern Zeugnis der im Land herrschenden Korruption sind – immer wieder brechen Teile der Beton-Steilwand ab – so haben die anhaltenden Überschwemmungen jedoch nun zu Demonstrationen geführt. Diese nämlich empfinden die Arbeitsbedingungen als alles andere als erträglich. Auch wenn die Bilder im Zeitungsbericht auf den ersten Blick noch zum Schmunzeln anregen, so gehen die widrigen Bedingungen doch an die Substanz.
Die steigenden Infektionen führen zu einer höheren Belegung von Intensivbetten. Von den 356 Intensivbetten, die es im ganzen Land geben soll, sollen 200 noch verfügbar sein. Eine Lösung soll nun darin liegen, mehr Intensivbetten zu schaffen. Ob das gelingt oder am Ende so unwahrscheinlich ist, wie 5.000 Tests pro Tag durchzuführen, bleibt abzuwarten…
Und während Honduras ab morgen wieder seine Grenzen öffnet und verkündet, dass in den vergangenen Tagen ein Schiff mit zwei Krankenhäusern am Hafen angelegt hätte, um auf eine eventuelle zweite Welle vorbereitet zu sein, wird in Panama der deutsche CureVac-Impfstoff an Freiwilligen getestet. Phase 2 der Weiterentwicklung des Impfstoffes aus Deutschland habe demnach Ende September in Panama begonnen. Eine zweite Testgruppe für den Impfstoff befindet sich übrigens in Peru.
Die Zahlen für diese Woche sehen folgendermaßen aus: 91.715 Gesamt-Infektionen und 3.000 Todesfälle.
Gleich an mehreren Tagen in dieser Woche war Pacaya sehr aktiv, so dass man die Explosionen von weitem sehen konnte.Eine derart hohe Anzahl an Lavaflüssen habe ich seit ich in Guatemala bin bisher noch nicht gesehen. Faszinierend!
Woche vom 12.10.2020 – 18.10.2020
pending…
Private Einblicke zur Situation in Guatemala?
Meine liebe Freundin Svenja hat auf ihrem Blog Wild&Free Traveldiary ein Update zur privaten Corona-Situation verfasst. Dort seht ihr auch ganz den Schorsch bei seiner täglichen Unterrichtsarbeit im virtuellen Klassenzimmer! 🙂 Schaut mal bei ihr rein! Und, Svenja, danke für den Beitrag – so kann ich mir meinen persönlichen Beitrag dazu sparen! Bis demnächst zum doggy walk und to go-coffee! 🙂
Corona Lockdown in Mexiko – Interview mit Steffi und Karsten
Lockdown in Guatemala
Am Freitag, den 13.03.2020 meldete Guatemala den ersten Corona-Fall im Land. Noch am selben Tag rief der Präsident den Ausnahmezustand aus. Und keine 24 Stunden später befand sich Guatemala im Lockdown. Während wir in den ersten beiden Wochen noch einen Lockdown light hatten, bei dem lediglich unter anderem der öffentliche Transport und das Herumreisen im Land verboten war, wurde dieser stufenweise einschränkender. Nach einem mehrtägigen völligen Lockdown, bei welchem vom einen auf den anderen Tag das Verlassen des Hauses verboten war – ich meine das wörtlich: die Verkündigung des absoluten Lockdowns wurde Donnerstag abends um 19 Uhr für den kommenden Tag bekannt gegeben – sind wir mittlerweile bei einem Lockdown nur am Wochenende und einer Ausgangssperre von unter der Woche ab 17 Uhr angekommen.
Lockdown in Zentralamerika
Es dauerte nicht lange, bis die restlichen Länder in Zentralamerika ebenfalls ihre Grenzen schlossen und eine Ausgangssperre verhängt wurde. Relativ bald kam ich aufgrund meines Kontakt mit Christoph und Laura, die sich kurz vor den Grenzschließungen in Zentralamerika in El Salvador aufhielten und mit denen ich immer mal wieder in Kontakt war, um sie über die aktuelle Situation in Guatemala zu informieren, in Kontakt mit Steffi und Karsten von Dino Adventure.
Und weil ich im vergangenen Jahr einen Roadtrip durch Mexiko unternommen hatte, das Land als unglaublich schön und vor allem herzlich wahrgenommen habe, gleichzeitig aber nur wenige Informationen über die Situation dort erhalten konnte, interessierte mich die Situation der beiden sehr und ich befragte sie zur ihrer ganz individuellen Situation zu Zeiten des Lockdowns in Zentralamerika.
Stellt euch doch mal kurz vor? Wer seid ihr? Woher kommt ihr?
Wir sind Steffi (26) und Karsten (27) von Dino Adventure und kommen aus Leverkusen. Seit Mai 2019 fahren wir mit unserem Expeditionsmobil „Dino“ durch Nordamerika. Angefangen in Halifax, quer durch Kanada, hoch nach Alaska und nun eigentlich auf unserem entschleunigenden Weg in Richtung Südamerika. Einmal die Panamericana von Nord nach Süd fahren, das zumindest war so unsere grobe Vorstellung dieser Reise. Wie lange wir dabei unterwegs sein würden? Keine Ahnung, ein zeitliches Limit hatten wir uns nicht gesetzt. Wir wollten so lange reisen wie es uns gefällt bzw. so weit wie uns unsere Ersparnisse bringen würden.
Wo seid ihr momentan?
Wir sind auf dem Mexiko Festland im Bundesstaat Puebla. Der genaue Ort heißt: Atlangatepec. Hier stehen wir auf einer autarken Farm direkt am See (2.700 m hoch). Die Farm gehört Sebastian und seiner mexikanischen Frau Monse. Die beiden bauen sich hier grad alles auf und wir wurden herzlich eingeladen, hier zu stehen.
Wie erging es euch in den vergangenen Wochen?
Eigentlich waren wir noch vor ca. 3 ½ Wochen auf der Baja California und wussten nicht so recht, wohin mit uns. Wir standen dort eine Woche auf einer Ranch von einem Kanadier. Jedoch war das leider nicht so das Wahre für uns, wir hatten dort kein Wasser und günstig war es auch nicht gerade. Danach sind wir von Strand zu Strand getingelt und haben uns versteckt hingestellt. Damit uns nicht direkt jeder sehen konnte. Denn eigentlich gilt zurzeit ein absolutes Strandverbot in Mexiko. Gesehen wurden wir trotzdem von diversen Einsatzkräften, Militär via Helikopter und die Küstenwache mit dem Boot, die an uns vorbei fuhren. Nix passierte, vielleicht ein inoffizielles Ok? Naja, zumindest wurden wir geduldet und nicht verjagt.
Während wir an einem traumhaften Strand an der Südspitze der Halbinsel Baja California vor uns her vegetierten und Wale und Rochen beobachteten, die vor uns herzogen, schrieb uns Anfang Mai Sebastian und seine mexikanischen Frau Monse per E-Mail. Die beiden wurden durch unseren YouTube-Kanal auf uns aufmerksam. Sie luden uns ein, die Corona-Zeit auf ihrer autarken Farm auszusitzen. Die Einladung kam wie gerufen. Wir hatten nämlich keine Lust mehr auf die Baja California.
Also machten wir uns langsam auf den Weg aufs Festland mit der Fähre. Wir hatten etwas Bedenken aufs Festland zu verschiffen und die lange Fahrt von über 1.000 km auf uns zunehmen. Wir hörten, dass einzelne Staaten dicht sind und man keine Chance hatte, dort durch zu kommen.
Kurz zusammengefasst: Wir hatten keinerlei Probleme auf dem Festland, wir wurden nicht einmal von der Polizei oder dem Militär angehalten. Einmal wurde unser Truck desinfiziert. Seit 3 ½ Wochen stehen wir hier jetzt auf dem Grundstück von den beiden und sind sehr glücklich, einen sicheren und schönen Platz gefunden zu haben.
Seid ihr in Kontakt mit der Botschaft oder dem Auswärtigen Amt? Gab/Gibt es Unterstützung von der Seite?
Nein, wir hatten nie Kontakt mit der Botschaft oder dem Auswärtigen Amt aufgenommen und haben es auch nie für notwendig empfunden.
Habt ihr nie darüber nachgedacht, vielleicht einen dieser Flüge des Rückholprogramms zu nehmen? Warum (nicht)?
Nein, das kam für uns zu dieser Zeit nicht in Frage. Das Rückholprogramm, meine ich, lief im März und die letzten Flüge gingen Anfang April. Wir saßen im März in La Paz fest, weil wir eine defekte Kadernwelle hatten und auf Ersatzteile aus Deutschland warteten. Zu dieser Zeit war hier in Mexiko von Corona auch noch nicht viel zu spüren. Im Januar hatten wir zum ersten Mal von diesem Virus gehört, in China sorge eine neue Mutation des Covid-19 Virus für Unruhe. Großartig Gedanken gemacht hatten wir uns zu dieser Zeit noch nicht.
Erst als klar wurde, dass dieses Virus keine normale Grippe ist und auch Länder in wärmeren Klimazonen nicht verschont bleiben, fingen wir an uns auszumalen, wie Mexiko wohl reagieren würde und ob auch wir dadurch in Gefahr kommen könnten. Während in Deutschland und Europa die Krise erst so richtig los ging, war in Mexiko die Welt scheinbar noch in Ordnung, also entschieden wir, vorerst zu bleiben.
Defekte Kadernwelle in La Paz
Gibt es Restriktionen von Seiten der Regierung?
Es gilt Maskenpflicht in Supermärkten und anderen Einkaufsläden. Teilweise darf nur ein Familienmitglied in den Supermarkt. Außerdem gilt Strandverbot in ganz Mexiko. Attraktionen und Sehenswürdigkeiten sind geschlossen.
Wie erlebt ihr die ganze Corona-Situation vor Ort? Habt ihr Kontakt zu Einheimischen? Und wenn ja, wie ist der Umgang mit euch?
Die pandemie-bedingten Maßnahmen, die hier getroffen werden, finden wir unerwartet gut, zumindest das, was wir so mitbekommen haben, wenn wir mal in der Stadt zum Einkaufen waren. Auch die Menschen, Polizei und Militär sind uns gegenüber immer noch sehr freundlich und negative Erfahrungen mit anderen Menschen haben wir bisher zum Glück noch nicht gemacht. Beim Einkaufen werden die Einkaufswagen desinfiziert und man bekommt Desinfektionsmittel für die Hände.
Ein Restaurant-Besuch zu Corona-Zeiten
Wie sieht denn aktuell ein Tag bei euch so aus?
Glücklicherweise haben wir trotz Stillstand recht viel zu tun. Wir stehen jeden Morgen gegen 08:30 Uhr auf und frühstücken erst einmal recht lange. Es gibt frisch gebackenes Brot aus dem Lehm-Ofen von Sebastian und Monse, ein Frühstücksei und leckeren Jamaica-Tee. Danach helfen wir den beiden hier auf der Farm. Die beiden sind nämlich noch in der Aufbau-Phase. Zwischendurch werden Videos gedreht und geschnitten für unseren YouTube-Kanal. Abends wird noch lecker gekocht und ein Film geschaut.
Ist euch in den vergangenen Wochen etwas besonders Positives widerfahren?
Die Einladung von Sebastian und Monse war für uns das Beste, was uns hätte passieren können. Wir sind den beiden sehr dankbar für ihre Gastfreundlichkeit. Hier können wir sicher stehen und den beiden mit anpacken bei ihrer Farm. Langweilig wird es hier nie 😊.
Der aktuelle Stellplatz von Steffi und Karsten
Habt ihr eine überaus negative Erfahrung in den vergangenen Wochen gemacht?
Leider ja. Die Fähre mit Baja Ferries von La Paz nach Mazatlán war eine Katastrophe. Schaut man sich die Werbung von Baja Ferries online auf ihrer Webseite oder auch auf Instagram an, sieht man, wie gut sich die Verschiffungs-Firma auf den Corona-Virus vorbereitet und welche Maßnahmen sie ergreifen. Man ist positiv überrascht und fühlt sich gut aufgehoben. Bevor wir auf die Fähre sind, mussten wir durch ein Desinfektions-Zelt laufen und wurden von oben bis unten mit Desinfektionsmittel besprüht.
Auf dem Schiff angekommen traf uns leider der Schlag. Wir wurden quasi in einen kleinen Raum ohne Fenster mit zig anderen Menschen eingesperrt. Einen Aufenthaltsraum mit Kantine gab es nicht. Man konnte sich entweder in dem kleinen Raum aufhalten oder nach draußen gehen. Die Fähre ging 18 Stunden über Nacht. Hierzu könnt ihr gerne unser YouTube-Video anschauen. Das Essen wurde in einem Flur serviert und essen durfte man in einem noch kleineren dunklen Raum. Wir waren einfach nur froh, als wir auf dem Festland angekommen sind. Mit Corona haben wir uns zum Glück nicht angesteckt.
Steffi und Karsten mit Sebastian auf der Farm
Wie sieht eure weitere Reiseplanung aus?
Wir werden demnächst tatsächlich nach Hause fliegen von Mexico City aus. Unseren Dino dürfen wir hier auf der Farm bei Sebastian und Monse stehen lassen. Es war schon von Anfang an geplant, dass wir im August 2020 nach Hause fliegen für einen Heimaturlaub. Eigentlich war der Heimaturlaub für 2 bis 3 Wochen geplant. Wir haben uns jetzt dazu entschieden, diesen auf unbestimmte Zeit zu verlängern. Wir möchten natürlich so schnell wie möglich wieder nach Mexiko kommen, werden aber erst wiederkommen, wenn man hier halbwegs normal wieder reisen kann und die Grenzen nach Süden hin wieder aufmachen. Für Zuhause haben wir uns ein paar Pläne gemacht, die wir gerne umsetzen möchten. Wer möchte, kann gerne auf unserem YouTube-Kanal vorbeischauen, wo wir auch aktuelle Berichte über Reisende während der Covid-19 Pandemie online haben.
Danke, Manu, dass wir auf deiner Seite ein Interview geben durften.
Steffi und Karsten in Alaska – vor Corona
Möchtest du weitere Informationen über Steffi und Karsten? – Auf ihrer Facebook-Seite und ihrem YouTube-Kanal posten die beiden regelmäßig Bilder und Videos von ihren Abenteuern. Natürlich findest du Dino Adventure auch auf Instagram.
Liebe Steffi, lieber Karsten, ich danke euch sehr für dieses aufschlussreiche Interview! Auch wenn aktuell völlig unklar ist, wann sich die Situation in Zentralamerika verändern wird, wünsche ich euch eine gute und vor allem gesunde Heimreise! Grüßt Deutschland von mir! Ich drücke euch die Daumen, dass ihr bald euren Dino abholen und eure Reise tatsächlich irgendwann fortsetzen könnt!
Corona Lockdown in Costa Rica – Interview mit 4 Deutschen
Lockdown in Guatemala
Am Freitag, den 13.03.2020 meldete Guatemala den ersten Corona-Fall im Land. Noch am selben Tag rief der Präsident den Ausnahmezustand aus. Und keine 24 Stunden später befand sich Guatemala im Lockdown. Während wir in den ersten beiden Wochen noch einen Lockdown light hatten, bei dem lediglich unter anderem der öffentliche Transport und das Herumreisen im Land verboten war, wurde dieser stufenweise einschränkender. Nach einem mehrtägigen völligen Lockdown, bei welchem vom einen auf den anderen Tag das Verlassen des Hauses verboten war – ich meine das wörtlich: die Verkündigung des absoluten Lockdowns wurde Donnerstag abends um 19 Uhr für den kommenden Tag bekannt gegeben – sind wir mittlerweile bei einem Lockdown nur am Wochenende und einer Ausgangssperre von unter der Woche ab 17 Uhr angekommen.
Lockdown in Zentralamerika
Es dauerte nicht lange, bis die restlichen Länder in Zentralamerika ebenfalls ihre Grenzen schlossen und eine Ausgangssperre verhängt wurde. Relativ bald kam ich aufgrund meines Blogs in Kontakt mit Heiner, der sich kurz vor den Grenzschließungen in Zentralamerika mit seiner Frau und einigen anderen Deutschen in Costa Rica aufhielt und mit dem ich immer mal wieder in Kontakt war, um sie über die aktuelle Situation in Guatemala zu informieren und mich mit ihm über unser Hilfsprojekt in Guatemala auszutauschen.
Und weil nur wenige Informationen über die Situation in Costa Rica erhalten konnte, interessierte mich die Situation der Reisenden sehr und ich befragte sie zur ihrer ganz individuellen Situation zu Zeiten des Lockdown in Costa Rica.
Stell‘ dich/euch doch mal kurz vor. Wer seid ihr? Woher kommt ihr?
Wir, Hartmut mit Karin und Heiner mit Birgit, haben uns auf der PanAmericana-Tour kennen gelernt und sind seit Ende Oktober 2019 mit unseren Wohnmobilen (WoMos) im Rahmen einer größeren Gruppenreise in Südamerika/Mittelamerika unterwegs. Wir stammen alle 4 aus Deutschland – Hartmut mit Karin aus Duisburg und Heiner mit Birgit aus der Nähe von Heidelberg. Wir befinden uns im jugendlichen Rentenalter (zwischen 63 und 73 Jahren).
Wo seid ihr momentan?
Von Panama kommend sind wir am 8.3.20 in Costa Rica eingereist und bewegen uns mit unseren WoMos im Rahmen der zulässigen Reisefreiheit (je nach Kennzeichen an 5 Tagen/Woche zwischen 5 – 17 Uhr) in diesem wunderbaren Land.
Wie erging es euch in den vergangenen Wochen?
Wir haben Costa Rica als ein Land mit freundlichen und uns wohlgesonnen Bewohnern kennen gelernt. Wir fühlen uns hier seit über 3 Monaten willkommen und sicher. Wir waren beim Start in Buenos Aires 20 WoMos. 4 WoMos haben sich aus persönlichen oder (auto)technischen Gründen in Panama von uns verabschiedet. Als sich abzeichnete, dass eine Weiterreise (wir wollten Anfang Mai in Tombstone/USA sein) wegen geschlossener Grenzen zu Honduras, Guatemala usw. (Nicaragua ist noch immer offen) kurzfristig nicht möglich war, haben die verbliebenen Teilnehmer mit ihren 16 Fahrzeugen Mitte Juni nahe der nicaraguanischen Grenze auf einer Finca unter Schweizer Flagge ihr Basecamp aufgeschlagen. Der Großteil der Mitreisenden hat sich dort mehr oder weniger als Dauercamper eingerichtet. Zwischenzeitlich stehen davon 4 WoMos unter Zollverschluss in San José. Im Rahmen des Rückholprogramms der Deutschen Botschaft in Costa Rica sind deren Insassen nach D und in die CH zurückgeflogen.
4 weitere WoMos stehen seit vorgestern in Puerto Limon und warten auf die Verschiffung am Sonntag Richtung Holland. Die acht schweizer Insassen werden dann kommende Woche ihren 40-stündigen Rückflug von San José über USA (Houston und Newark) antreten.
Wir 4 haben auf eigene Faust ausgedehnte und mehrwöchige Ausflüge (zusammen über 3.000 km) in die verschiedenen Klimazonen Costa Ricas mit deren abwechslungsreichen Flora und Fauna unternommen. Aktuell stehen wir auf der Hacienda Sassenberg (Heiko Sassenberg ist Deutscher) auf 700m mit Blick auf den Golf von Nicoya.
Seid ihr in Kontakt mit der Botschaft oder dem Auswärtigen Amt? Gab/Gibt es Unterstützung von der Seite?
Wir haben uns beim Auswärtigen Amt als in Costa Rica verbliebene Deutsche registriert. Wir hatten auch mehrmals telef. Kontakt mit der Deutschen Botschaft, die uns geraten hat, an dem Rückholprogramm teilzunehmen. Außerdem gab es für den Fall der Fälle Informationen zu medizinischen Einrichtungen für Coronatests.
Habt ihr nie darüber nachgedacht, vielleicht einen dieser Flüge des Rückholprogramms zu nehmen? Warum (nicht)?
Wir haben das Thema mehrmals lange und ausführlich im kleinen und großen Kreis diskutiert. In der Hoffnung, diese Reise in absehbarer Zeit doch noch wie geplant fortzusetzen, haben wir von dieser Alternative aber keinen Gebrauch gemacht. Für uns 4 kam nicht in Betracht, nach Hause zu fliegen und unsere WoMos in der Regenzeit mit extremer Luftfeuchtigkeit monatelang in den Zollverschluss zu stellen. Stellenweise ist schon jetzt im WoMo trotz Nutzung und mit Lüftung und Entfeuchtung der Anflug von Schimmel zu erkennen.
Gibt es Restriktionen von Seiten der Regierung?
Restriktionen gab und gibt es auch in Costa Rica. Diese waren und sind aber für uns nicht sehr beeinträchtigend. Lockerungen gibt es seit Mai. Wegen der geschlossenen Grenzen ist aber der Tourismus von außerhalb vollständig zum Erliegen gekommen. Deshalb sind trotz Lockerungen mangels Nachfrage Restaurants und Hotels fast leer bzw. weiterhin geschlossen.
Wie erlebt ihr die ganze Corona-Situation vor Ort?
Wir fühlen uns nicht besonders tangiert und konnten bzw. können uns – im Gegensatz zu Europa -innerhalb des Landes relativ frei und auch ohne Mundschutz bewegen. Die größte Beeinträchtigung ist für uns die Unsicherheit, nicht zu wissen, ob und wann und wie es für uns und unsere Autos weitergehen kann.
Habt ihr Kontakt zu Einheimischen?
Während unserer Reise durch das Land haben wir überwiegend versucht, Kontakt wegen Wohnmobilstellplätzen (freies Stehen war im Land, insbesondere zu Beginn der Krise – gesperrte Strände und öffentliche Plätz , geschlossene Nationalparks – nur bedingt möglich) über die iOverlander-App herzustellen und sind demzufolge auch in der Mehrzahl auf in Costa Rica lebende Deutsche oder Schweizer gestoßen, die uns Quartier anbieten konnten. Ein längerer Aufenthalt auf einem Campground am Strand von Samara (Nicoya – Halbinsel) wurde durch unsere Reiseleitung anfänglich vermittelt. Die Leitung dieser Anlage obliegt Einheimischen, von denen wir herzlich begrüßt wurden, auch, als wir zum wiederholten Mal noch einmal dort anlegten. Von Abweisung oder gar Anfeindungen während unseres mehrwöchigen Aufenthaltes auf diesem Platz und der Umgebung konnte keine Rede sein. Im Gegenteil, die den Strand kontrollierende Polizei war uns wohlgesonnen und hat auch mal ein Auge zugedrückt, wenn wir trotz Badeverbots doch schnell in die Fluten gesprungen sind.
In den Bergen (Paso Cerro del Muerte) haben wir einen wunderbaren Platz auf 2500m Höhe in unmittelbarer Nachbarschaft einer Lachsforellenfarm gefunden, die von Einheimischen betrieben wird und von denen wir Zugang zum Platz erhielten. Jose Maria (so heißt der Betreiber) hat sicher nicht mehr mit Touristen in diesem Jahr gerechnet und Gott gedankt für unser Erscheinen.
Egal, wo wir uns bewegen, auf den Straßen, in den Städten, winkt man uns freundlich, manchmal sogar enthusiastisch zu. Wir haben das Gefühl, dass man stolz darauf ist, dass wir als Ausländer nicht gleich die Flucht ergriffen haben. Manchmal bekommen wir sogar Obst geschenkt, wenn wir irgendwo in ländlicher Gegend am Wegrand gehalten haben.
Wie sieht denn aktuell ein Tag bei euch aus? Ist euch in den vergangenen Wochen etwas besonders Positives widerfahren?
Da wir unseren Tagesablauf selbst bestimmen können, ist jeder Tag für uns ein Geschenk. Unsere bisherige Reise war, da geführt, doch von einem vollen Programm bestimmt. Jetzt genießen wir die Ruhe und machen es uns an Orten, die wir uns selbst aussuchen, gemütlich. Man kann mal wieder ein Buch lesen, hat Zeit, die Mitreisenden näher kennenzulernen, kann sogar über gemeinsame Zukunftspläne reden, und wenn uns danach ist, brechen wir wieder auf zu neuen Zielen. Langeweile ist ein Fremdwort, zumal einige Nationalparks wieder geöffnet haben, man auch mal ein Restaurant besuchen kann …. Costa Rica ist einfach schön!
Habt ihr eine überaus negative Erfahrung in den vergangenen Wochen gemacht?
Nein, niemals und nirgendwo!!!
Wie sieht eure weitere Reiseplanung aus?
Wenn wir das wüssten! Nachdem wir in Olmos ein deutsch/peruanisches Schulprojekt besucht und unterstützt haben, würden wir uns auch gerne die CoCo – Aktivitäten von Manu in Guatemala-Stadt anschauen. Aber wir haben unsere Zweifel, ob wir auf dem Landweg unsere Reise fortsetzen können.
Die aktuellen Alternativen für uns sind:
a) hier in Costa Rica bleiben (wie lange?) und warten bis es nach N weitergeht. Voraussetzung hier ist die weitere Verlängerung unserer Visa (bisher verlängert vom 6.6. bis 18.7 und weiter bis 18.8.) und der temporären Einfuhr der Autos (verlängert bis 18.7.).
b) das Auto einstellen und über die USA nach Hause fliegen. Bleiben dann die Fragen, ob (Risikogruppe „Alter“) und wann wir wieder einreisen können und die Weiterreise nach N oder hilfsweise dann eine Verschiffung über Panama oder Puerto Limon möglich ist. Zuletzt ist dann die Frage, in welchem Zustand wir unsere WoMos bei der Rückkehr vorfinden würden.
c) die nächsten Wochen die Autos von Puerto Limon nach Europa verschiffen und dann bevorzugt direkt nach Frankfurt zurückfliegen.
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