Hund nach Schweden mit der Fähre – TT Line ab Travemünde
Mit dem Hund nach Schweden mit der Fähre – unsere Erfahrungen mit TT-Line
Wenn du mit dem eigenen Fahrzeug und Hund nach Schweden mit der Fähre reisen möchtest, steht unter anderem die TT-Line als Auswahl zur Verfügung. Die Fährverbindung von Travemünde nach Trelleborg ist auf den ersten Blick nicht nur komfortabel, sondern auch hundefreundlich. In diesem Beitrag teile ich unsere Erfahrungen – und gebe dir wertvolle Tipps zur Buchung einer Pet-Cabin an Bord. Ob das Unternehmen hält, was es auf den ersten Blick verspricht, wirst du gleich sehen…
TT-Line – bekannt für Ostseeüberfahrten
Die Reederei TT-Line gehört zu den etablierten Anbietern im Ostseeverkehr. Seit mehreren Jahrzehnten verbindet sie Deutschland mit Schweden – sie wirbt mit Pünktlichkeit, ist offensichtlich zuverlässig und angeblich auch umweltbewusst. Besonders für Familien und Hundebesitzer ist die Überfahrt mit TT-Line eine deutlich entspanntere Alternative zur langen Autofahrt durch Dänemark. Gerade um uns eine erneute Durchquerung von Dänemark zu sparen, habe ich mich dazu entschieden, mit TT-Line direkt nach Schweden zu fahren.
Die Routen von TT-Line im Überblick
TT-Line bietet verschiedene Streckenverbindungen an, die besonders für Reisende aus Deutschland und Polen attraktiv sind:
- Travemünde – Trelleborg (ca. 7–9 Stunden)
- Rostock – Trelleborg
- Świnoujście (Polen) – Trelleborg
- Klaipėda (Litauen) – Trelleborg
Wenn du in Norddeutschland startest, profitierst du von der direkten Route Travemünde–Trelleborg, die sich sowohl für Tages- als auch Nachtfahrten eignet.
Komfort und Ausstattung an Bord
Die TT-Line-Schiffe bieten dabei eine Vielzahl an Annehmlichkeiten für Menschen und Tiere. An Bord erwarten dich:
- Kabinen in verschiedenen Komfortklassen
- Restaurant mit Selbstbedienung, Café-Bar und Shop
- WLAN (je nach Schiff und Verbindung)
- Aufenthaltsbereiche für Familien mit Kindern
- Haustierfreundliche Optionen – inklusive Pet-Cabin
Mit dem Hund nach Schweden mit der Fähre: Pet-Cabin buchen nicht vergessen!
Wenn du mit dem Hund nach Schweden mit der Fähre reist, musst du bei TT-Line eine Pet-Cabin buchen. Das ist auf der Route Travemünde – Trelleborg tatsächlich verpflichtend, weil du deinen Hund für die Dauer der Überfahrt nicht im Fahrzeug lassen darfst. In jedem Fall beachten solltest du, dass die Mitnahme von Hunden nur auf bestimmten Fähren (z.B. der Peter Pan oder Nils Holgersson) möglich ist. Diese haben meine Empfindung nach die etwas unschöneren Fahrzeiten, aber man kann halt nicht alles haben, gell?! 😉
Sollte es die Möglichkeit geben, auf einer anderen Fähre, welche keine expliziten pet cabins hat, den Hund mitzunehmen, kannst du die Hotline buchen, den Hund hinzufügen, musst aber dann eine gesonderte Reinigungsgebühr bezahlen.
Aber keine Sorge, Fehler kannst du bei der Buchung kaum welche machen, denn nachdem du angeklickt hast, dass du mit Hund reisen wirst, werden dir nur noch die tatsächlich möglichen Fährverbindungen angezeigt.
Was ist denn nun eine Pet-Cabin?
Die Pet-Cabin von TT Line ist eine speziell ausgestattete Kabine, die für die Mitnahme von Haustieren vorgesehen ist. Sie bietet:
- Platz für bis zu vier Personen und ein Haustier
- Leicht zu reinigende Bodenbeläge (bei mir war es Linoleum in Holzoptik, allerdings hatte ich im Vorhinein auch von Teppichboden gelesen)
- Ruhige Lage im Kabinendeck
- In der Nähe gelegene Hunde-Bereiche (je nach Schiff ⛵)
- Eine Ablagefläche
- 4 Kleiderhaken
- Mülleimer
- Nachttisch
- Dusche mit WC, Handtuch, Haartrockner
- TV (von Travemünde nach Trelleborg mit deutschen Programmen)
- Diverse Steckdosen
- Klimaanlage in einer Innenkabine, Fenster in einer Außenkabine
Und nochmal: Dein Hund darf nicht im Fahrzeug bleiben – die Buchung einer Pet-Cabin ist daher unerlässlich. Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit und vor allem der steigenden Preise ist es ratsam, frühzeitig zu reservieren.
Meine Erfahrungen mit Hund nach Schweden mit der Fähre von Travemünde nach Trelleborg und zurück
Unser Ticket für unsere Überfahrt im Juli hatte ich bereits im Februar gekauft. Nicht nur wusste ich, dass die pet cabins pro Fähre nur begrenzt waren, sondern auch, dass sich die Preise dafür ändern würden. Während ich nämlich vergangenen Sommer mit drei Tagen Vorlaufzeit über 700 Euro für die Verbindung Trelleborg – Travemünde bezahlt hätte (und mich damals dann dazu entschieden hatte, mit dem Auto über den Oresund und durch Dänemark zu fahren und lediglich die Fähre von Rodby nach Fehmarn zu nehmen), lag der Preis im Februar (also mehr als 4 Monate vor der eigentlichen Reise) für Hin- und Rückfahrt mit Hund, Auto, in der Kabine bei deutlich ca. 400 Euro.
Da die Fähre an unserem Tag der Überfahrt für 10 Uhr gebucht war, verließen Matute und ich den nahegelegenen Campingplatz gegen 8:15 Uhr. Am Automaten scannte ich den QR-Code, erhielt das Ticket und fuhr uns zum vorgegebenen Anleger in die vorgegebene Reihe. Dort ging für lange Zeit dann gar nichts. Erst kurz nach 10 Uhr durften wir mit dem Fahrzeug in den Bauch der Fähre einfahren.
Problemlos fanden wir unsere Kabine (die Nummer der Kabine steht ganz unten auf dem Ticket) und bezogen diese auch direkt. Gut so, denn es wäre auch niemand da gewesen, der uns bei der Suche nach unserer Kabine unterstützt hätte – Personal, zumindest auf meinem Deck, nicht auffindbar. Matute hatte bis dahin ja noch keine Sekunde geschlafen, weswegen mir es wichtig war, schnell etwas Ruhe in die ungewohnte Situation zu bringen.
An Schlaf war allerdings erst einmal nicht zu denken, denn der Boden vibrierte und überhaupt war die Situation für Matute alles andere als gewöhnlich. Wir machten daher erst einmal einen Spaziergang über Deck, denn ich hatte das Gefühl, dass Matute irgendwie wissen wollte, was hier gerade vor sich ging. Also spazierten wir durch die Decks, schauten uns ein paar Shops an und gingen auf das Außendeck, wo Matute sehr lange auf das Meer hinaus starrte. Wenngleich sie natürlich keine Ahnung hatte, wohin wir fuhren, so hatte ich den Eindruck, dass sie verstand, dass uns dieses große Ding gerade irgendwohin transportieren würde.
Als wir schließlich auch die pet relief area anschauten, verging es glaube ich nicht nur mir, sondern auch Matute schaute mich nach einem kurzen Blick der großen Hundetoilette an und machte direkt kehrt. Absolut widerlich. Total lieblos. Und mal abgesehen davon, dass man sich hier offensichtlich überhaupt keine Mühe gemacht hatte und das Ding schon Meter vorher riechbar war, lag da auch noch der Hundekot einiger Vorgänger drin. Mir war klar: Mein Hund würde hier und heute nicht einmal pinkeln gehen.
Aber gut, wir waren auf unserer Reise von Guatemala nach Deutschland über 20 Stunden unterwegs und Matute hatte – trotz des Angebotes einer Hundetoilette an einem Flughafen in den USA (die um Welten besser aussah als die auf der Fähre) und trotz für Notfälle vorhandener Hundewindel im Handgepäck – nicht einmal den Hauch eines Gefühls vermittelt, wenigstens mal pinkeln zu müssen. Insofern – und weil wir natürlich schon einen ausgiebigen morgendlichen Spaziergang hinter uns hatten – war ich beruhigt. Das würde schon rum gehen. Auch mit der Verspätung von mittlerweile über einer Stunde.
Nach einem Zwischenstopp in Rostock (der überdies vorher nirgendwo auf der Buchungsbestätigung angekündigt war), wo noch ein paar Passagiere an Bord kamen, ging es schließlich auf direktem Weg über die Ostsee, wo wir am frühen Abendund mit über einer Stunde Verspätung anlegten.
Das wirklich richtige – und ehrlich gesagt nicht zu ignorierende – Ärgernis auf der ganzen Fahrt war allerdings die Klimaanlage. Diese kühlte unsere Kabine nicht nur extrem runter – warst du schon einmal in einem thailändischen Reisebus in Südostasien unterwegs; dann weißt du, von welchen Temperaturen ich spreche – sondern machte die Dauer des Aufenthalts in der Kabine auch irgendwann so unerträglich, dass ich uns mit Handtuch und Bettlaken davon abschirmte. Natürlich war es möglich, über den Drehknopf die Temperatur zu regeln (was ich auch tat), allerdings blieb die Menge/Stärke des Luftstroms, der das aus der Klimaanlage herauskam, konstant derselbe. Binnen zweier Stunden spürte ich daher schon, dass es mir im Nacken zu ziehen begann und nahm daher die Decke des anderen Kabinenbettes und ein Handtuch, um beides irgendwie festzuknoten, um uns von dem Luftstrom abzuschirmen.
Merke: Für die nächste Fahrt Tape einpacken!

Der Rückweg gestaltete sich übrigens vergleichsweise reibungslos: Der Umweg über Rostock entfiel, so dass wir eine Stunde früher als auf der Hinfahrt in Travemünde ankamen. Zudem hatte ich für die Rückfahrt vorgesorgt, Duct Tape eingepackt und die Klimaanlage direkt abgeschirmt.


Für Matute waren beide Überfahrten gut machbar. Wenngleich die erste Überfahrt länger dauerte und diese etwas aufregender für sie war – es war zwar nicht ihre erste Fähre, aber die erste nach einem Jahr und die allererste dieser Dauer – , verschlief sie den Großteil der Zeit.
Checkliste: Was du für deinen Hund mitnehmen solltest
Damit bei der Überfahrt nach Schweden mit Hund alles reibungslos läuft, solltest du folgende Dinge dabeihaben:
- EU-Heimtierausweis mit gültiger Tollwutimpfung
- ggf. Nachweis einer empfohlenen Fuchsbandwurmkur (2025: nicht verpflichtend, aber empfohlen – später für Finnland allerdings verpflichtend)
- Nachweis der vorab erfolgten Registrierung des Hundes bei Tullverket (dt. Zollverkehr) in Schweden (wurde bei uns zwar nicht geprüft, aber schaden kann es sicher nicht, diesen dabei zu haben)
- Leine & Maulkorb (in Schweden vielerorts Pflicht, auf der Fähre allerdings nicht explizit notwendig)
- Wasser- und Futternapf
- Lieblingsdecke oder noch besser: Hundebett
- Hundekotbeutel (nur für den Fall)
Fazit: (Halb-) Entspannt nach Schweden mit Hund und zurück
Die Überfahrt mit TT-Line von Travemünde nach Trelleborg und zurück war für uns – trotz der teilweise ekelhaften Zustände – die bessere Wahl. Die Bedingungen an Bord, die Organisation und ja, auch trotz der schwierigen Situation mit der Klimaanlage, die pet cabin haben unsere Reise zu einem stressfreieren Erlebnis gemacht. Stressfreier und mit der langen Buchungsvorlaufzeit auch günstiger als eine mehrtägige Autofahrt durch Dänemark, über den Oresund und Teile Schwedens.
Hätte die Hin- und Rückfahrt jedoch mehr als 400 Euro gekostet, würde ich Preis-Leistung sehr in Frage stellen und meine Wahl wäre auf die Autofahrt gefallen. Warum?! – 400 Euro kannst du irgendwie noch verschmerzen, wenn du dadurch drei oder vier Tage eher Zuhause sein kannst. Mehr Geld hätte ich allerdings bei dem nicht vorhandenen Komfort, dem Ekel-Potenzial in der Hundezone und dem widerlichen Handtuch mit braunen Streifen nicht mehr vor mir rechtfertigen können.
Übrigens, auch TT Line selbst ist wenig bemüht, was Beschwerden angeht. Direkt nach unserer Ankunft in Trelleborg hatte ich TT Line geschrieben. Fast vier Wochen später erhielt ich eine Antwort, die – kurz gesagt – aussagte, dass es ihnen egal sei (siehe Bild unten) und ich nicht mit einer Teilerstattung rechnen könne.
Bei Finnlines – aber das nur für’s Protokoll – wirst du derartige Erfahrungen sicher nicht machen! Da kann sich TT Line gerne einmal eine Scheibe abschneiden!