Die Mayaruine El Pilar in Belize – wem gehört die denn jetzt?

Die Mayaruine El Pilar in Belize – kurzer Faktencheck

Die Mayaruine El Pilar in Belize liegt nördlich der Bullet Tree Falls im Distrikt Cayo, etwa 10 Kilometer von San Ignacio entfernt.

El Pilar bedeutet auf Spanisch „Säule“ und wurde nach einem Armeelager in der Gegend benannt. El Pilar ist eine der größten klassischen Maya-Stätten in Belize mit einem gut abgegrenzten Zeremonienbereich, der sowohl private als auch öffentliche Bereiche umfasst. Es gibt mindestens 15 Höfe oder Plätze, die sich über eine Fläche von 20 Hektar erstrecken. Das Zentrum verfügt über einen Ballspielplatz im Süden (der kaum ausgegraben ist), einen großen Palast im Norden (der kaum ausgegraben ist) und einen Damm, der nach Guatemala führt (der sichtbar ist).

Die Anlage ist etwa 75 Hektar groß. Einige Gebäude erreichen eine Höhe von fast 20 Metern. Aguados oder Wasserreservoirs, die sich überall auf dem Gelände befinden, lieferten in der Trockenzeit das dringend benötigte Wasser. Die Mayaruine Tikal in Guatemala ist nur 32 Meilen von El Pilar entfernt.

Krass groß, oder?! Schau‘ dir mal meinen Fuß im Vergleich dazu an!

Die Mayaruine El Pilar in Belize – Anfahrt

Es sind circa 16 Kilometer von der Bullet Tree Road in San Ignacio (wo sich übrigens mein Airbnb befand) zur Mayaruine El Pilar, von denen 11 Kilometer Schotterpiste sind. Google Maps gibt für diese Entfernung 36 Minuten an. Diese sind aber nicht einmal ansatzweise schaffbar. Denn nach dem Ort Bullet Tree Falls endet auch die Asphaltstraße.

Die Schotterpiste ist teilweise in einem guten, teilweise in einem schlechten Zustand, so dass du circa 50 bis 60 Minuten zur Mayaruine El Pilar brauchen wirst. Die Straße ist in der Trockenzeit trocken und staubig, in der Regenzeit aber nur schwer passierbar.

Die vergangenen drei Tage hatte es in San Ignacio nicht geregnet. Trotzdem hatte ich an zwei Stellen so meine lieben Problemchen mit meinem SUV. Das hing aber nicht etwa mit Wasser oder Matsch zusammen, sondern vielmehr mit dem Geröll. Ich habe nämlich keinen 4×4 und da musst du – wenn du es überhaupt nur ansatzweise schaffen möchtest, ein wenig anders fahren.

Das Schlimme an solchen Straßen ist aber eigentlich nicht der Zustand selbst, sondern dass du schlichtweg nie weißt, was nach der nächsten Kurve oder nach dem nächsten Hügel kommt. Und vor allem weißt du nie, ob es noch schlimmer wird.

In diesem Fall ist es so, dass die Strecke zu weiten Teilen gut mit einem SUV mit mehr Höhe fahrbar ist. Ich habe mit dem Hyundai kein einziges Mal aufgesetzt. An zwei Stellen befindet sich allerdings über eine Länge von insgesamt circa 200 Metern heftiges Geröll, wo es passieren kann, dass dir die Räder durchdrehen. Diese Stelle befindet sich nach circa 6km auf der Schotterpiste. Dann wird es für ein paar Meter besser, aber nach der Rechtskurve wird es noch einmal ziemlich schlimm. Aber auch das ist gut machbar, wenn du darauf achtest, dass du die Bodenhaftung nicht verlierst.

Mayaruine El Pilar – dort, wo sich Guatemala und Belize vereinen

Wenn du aber nun denkst, dass du eine perfekt ausgegrabene Mayaruine zu Gesicht bekommst, dann muss ich dich enttäuschen. Von der Mayaruine El Pilar sind – das ist meine eigene Schätzung – wahrscheinlich gerade mal 20% ausgegraben.

Das Besondere dort ist jedoch, dass du einen ziemlich geilen Blick auf Guatemala hast, denn zumindest theoretisch kannst der Mayaruine Tikal und Yaxha von hier oben aus zuwinken.

Faszinierend finde ich auch die Tatsache, dass ich mir während meines Spaziergangs durch die Mayaruine vorgestellt habe, wie dort bereits vor weit mehr als tausend Jahren Menschen herumstapften. Und dabei einen Scheiß auf Grenzen gaben. Denn Grenzen – und vor allem Grenzstreitigkeiten, wie es sie zwischen Guatemala und Belize gibt – gab es zu dieser Zeit ja nicht.

Dschungel-Routine: Moskitos ohne Ende – egal, ob schulterfrei oder komplett bedeckt. Ich werde damit zum kleinen Stinkeschweinchen. Ahhh…:-D

Ein bisschen aufpassen solltest du bei deinem Spaziergang durch die Mayaruine El Pilar aber schon. Denn schon am Eingang wurde mir dazu geraten, hier eigentlich nicht ohne Geleitschutz herzukommen, da immer mal wieder kriminelle Guatemalteken über die grüne Grenze kämen und hier oben Überfälle durchführen würden.

Da es aktuell etwas ruhiger geworden ist, was diese Streitigkeiten angeht und vor allem weil am Tag meines Besuchs der Unabhängigkeitstag in Guatemala gefeiert wurde, ging ich davon aus, dass ein solcher Geleitschutz heute nicht notwendig sein würde. Ein Geleitschutz durch das Militär von Belize für die Mayaruine Caracol hat es in der Vergangenheit aber bereits über einen sehr langen Zeitraum gegeben.