Groznjan: Ein Dorf wie aus dem Bilderbuch – mein Fotospaziergang
Wie ich auf Groznjan komme
Zugegeben, das Dorf hatte ich mal so gar nicht auf dem Schirm. Aber, ganz ehrlich, ich hatte ja bisher nicht so wirklich überhaupt etwas auf dem Schirm und plane im Moment nur von Tag zu Tag. Das heißt, ich lese mir allabendlich ein paar Blogbeiträge durch, überlege, was mir gefallen könnte, setze meine Sternchen und fahre hin. Groznjan wurde ich keinem der Blogbeiträge, die ich gelesen habe, erwähnt. Insofern verwundert es nicht, dass ich es nicht auf dem Schirm hatte. 🙂
Wie kommt es also, dass ich hier gelandet bin? – Wegen Jelena und Sepp! Denn als ich mich mit ihnen darüber unterhielt, dass ich mich von Bovec aus nun langsam in südliche Richtung durchschlagen und eventuell an der Küste Istriens entlangfahren möchte, schlugen sie mir Groznjan vor, denn sie waren davon überzeugt, dass es mir dort gefallen würde.
Groznjan – Die Stadt der Künstler
Groznjan ist ein Dorf im Norden Istriens. Es zählt etwas um die 700 Einwohner und wird auch „Stadt der Künstler“ genannt. Mitte des 20. Jahrhunderts nämlich, als im Dorf kaum mehr Menschen lebten und die Häuser dem Verfall ausgesetzt waren, erwirkte ein Bildhauer, dass die unbewohnten Gebäude sozusagen mietfrei von Künstlern bewohnt werden durften. Diese sollten sich als Ausgleich zu ihrem mietfreien Dasein um den Erhalt der Häuser kümmern.
Mein Groznjan
Die Vergangenheit ist hier immer noch präsent. Denn die Künstler sind geblieben. Während meines Spaziergangs durch die Gassen von Groznjan sehe ich immer wieder kleinere Galerien, Künstler, die in ihren Höfen stehen und dort Bilder zeichnen. Auch Schmuckläden gibt es, die handgemachte Ketten, Ohrringe und Ringe verkaufen.
Die Menschen dort wirken offen und freundlich. Lebensfroh. Eine lockere Atmosphäre liegt in der Luft.
Und so ist es nicht verwunderlich, dass ich kaum zehn Meter, nachdem ich das Dorf betreten habe, von einem älteren Herren angesprochen werde. Ich verstehe ihn nicht. Er lacht. Zeigt auf meine Kamera, die ich meiner Hand trage. „Ahhh, Paparazzi!“ Ich lache zurück. Daumen hoch. Er mag’s!
Übrigens ist der Blick von Groznjan sowohl auf das Meer als auch das Hinterland sagenhaft. Und so komme ich nicht umhin, in einem der Cafés, die sich dort am Hang befinden, einen leckeren Cappuccino mit Sonnengarantie zu trinken. Idylle pur. Ruhe. Sommerfeeling. Und trotz aller Kunst weit entfernt von Künstlichkeit. 🙂
Überblick über die einzelnen Reisestationen:
Slowenien: Maribor – Ljubljana – Der slowenische Herbst: Ein Fotospaziergang – Bled: Vintgarklamm / Burg Bled und Bleder See – Bohinj: See und Savica Wasserfall – Kobarid: Kozjak Wasserfall und Soca Fluss – Bovec – Rund um Postojna: Postojna Cave, Predjama Burg und Lipica – Piran
Kroatien: Istrien: Groznjan / Porec & Rovinj / Pula & Kap Kamenjak – Insel Krk – Plitvicer Seen – Auf den Spuren Winnetous: Tulove Grede und Zrmanja Plateau – Zadar – Trogir – Split – Zagreb – Blogparade: Kroatien & Slowenien in Buchtiteln