Cavegirl – die in die Höhle ging: Die Postojna Höhle in Slowenien
Die Postojna Höhle bei Postojna
Bei der Postojna Höhle handelt es sich um eine große Tropfsteinhöhle. Nein, falsch! Sie ist nicht nur einfach groß. Sie ist die zweitgrößte Tropfsteinhöhle weltweit. Die Größte befindet sich im Libanon. Ein riesiges Areal von 24 Kilometer langen Gängen und Tunnelsystemen, bei dem du zeitweise sogar im Züglein durch die Höhle kutschiert wirst.
Wissenswertes über die Postojna Höhle
Der Eintritt in die Höhle kostet 25,80 Euro. Zwei Mal pro Stunde ist es möglich, das Höhlensystem zu betreten. Allerdings immer nur in Begleitung eines Tourguides.
Entscheidest du dich dazu, noch die Predjama Burg anzuschauen, kannst du durch ein Kombinationsticket (35,70 Euro) für die beiden Attraktionen noch einmal ein wenig Geld sparen. Denn günstig ist der ganze Spaß durchaus nicht. Aktuelle Preise und weitere Infos findest du auf der Homepage der Postonja Höhle. Auf dieser ist auch das Hotel Jama aufgeführt, in welchem ich gestern die Nacht verbracht habe.
Mein Höhlenerlebnis
Ich besorge mir ein Ticket für 10 Uhr (erste Führung). Die Dame an der Rezeption des Hotels erklärte mir, wenn ich ein klein wenig flexibler sein wolle, sollte ich mir einen Audio Guide nehmen. Während ich darauf warte, die Höhle betreten zu dürfen, realisiere ich auch, dass dies ein wirklich guter Tipp war.
Hinter der Absperrung stehen mehrere Schilder beschriftet mit unterschiedlichen Sprachen. Diese stehen für die Treffpunkte mit den Tourguides und die Sprachen, in welchen die jeweilige Führung stattfinden wird. Das Schild für „Meeting Point Audio Guides“ befindet sich direkt neben dem Eingang.
Während sich um kurz vor 10 Uhr alle Neckermanns auf dem Platz vor dem Eingang versammeln und dort ihren jeweiligen Gruppen zugeordnet werden, betrete ich mit einer Horde Asiaten bereits die Höhle.
Ohne Umschweife werden wir von unserem Tourguide in das kleine Züglein gesetzt, erhalten den Hinweis, nun mit der Nummer 1 zu beginnen. Die Taiwanesen sind völlig aus dem Häuschen. Selbst das unscheinbarste Züglein wird für Selfies genutzt. Ich sitze da und grinse vor mich hin. Sie sind einfach überall.
Aber kennst du den unschlagbaren Vorteil, den Asiaten haben? – Wehe, wenn sie losgelassen! Und so kommt es, dass sie, nachdem uns der Zug die zwei Kilometer in die Höhle gefahren hat und kaum zum Stillstand gekommen ist, direkt losrennen. Ab den Weg entlang. Wohin sie rennen verstehe ich nicht. Warum sie so schnell rennen verstehe ich ebenfalls nicht. Fakt ist: Binnen weniger Sekunden stehe ich völlig alleine da.
Das Grinsen auf meinem Gesicht wird nun noch breiter. Asiaten weg. Neckermanns noch nicht da. Ergo, tourifreie Bilder. Ungestörten Durchgang durch die Höhle. Here we go!
Beim Durchlaufen denke ich an Däniken. Mir fällt der Tempel in Ranakpur. Seltsame Gebilde. Irgendwie muss ich auch an Aliens denken. Die Formen sind ganz bizarr. Die Beleuchtung ist faszinierend. Die Tatsache, dass abgesehen von dieser Beleuchtung um mich herum alles dunkel ist, verstärkt die gespenstische Atmosphäre.
Nach einer starken Stunde treffe ich die Asiaten am Ende des Höhlensystems wieder. Gemeinsam warten wir auf das Züglein, das uns wieder zum Höhlenausgang bringt.
Noch nicht genug Höhlen?
Ein paar Kilometer von der Postojna Höhle entfernt findest du die Skocjan Höhlen. Dieses bemerkenswerte Höhlensystem entstand durch die Auswaschungen des Reka Flusses, der unterhalb von Skocjan in eine Schlucht fließt.
In dieser Höhle hast du zwei Möglichkeiten der Besichtigung: Du kannst dich entweder für eine zweistündige Tour entscheiden oder einen self-guided zwei Kilometer langen Spaziergang durch die Höhle machen.
Oder doch genug? Und lieber noch ne Burg?
Dann mach‘ doch einen Abstecher zur Predjama Burg, eine ganz krasse Burg, die nördlich von Postojna liegt. Hier lernst du sogar so richtig etwas für’s Leben: Wenn du eine unbezwingbare Burg bauen möchtest, dann bau‘ sie in das klaffende Maul einer Höhle, die sich wiederum auf einem riesigen Felsen befindet. 🙂
Lipica und die Lippizanerpferdchen
Mir ist nach meinem Besuch in der Postojna Höhle zu kalt, um ein weiteres Höhlensystem zu begehen – trotz Jacke, die ich getragen hatte. In der Höhle hatte es zwar 10 Grad, aber aufgrund der überaus hohen Luftfeuchtigkeit kam mir das bedeutend kühler vor. Und so benötige ich ganz dringend ein wenig Sonne. Und Kaffee. Und tanken sollte ich auch mal.
Ich entscheide mich daher, spontan dazu, Lipica einen Besuch abzustatten. Ein kleines Dorf, das nur wenige Kilometer von der italienischen Grenze entfernt liegt. Dieses Dorf lebt für und von den Lippizaner Pferden lebt. Bei dieser Pferdeart soll es sich um eine besonders intelligente, soziale, robuste und anmutige Rasse handeln. Why not?
Mein Gedanke: Dort gibt es bestimmt auch ein nettes Café, von welchem aus man Pferdchen beobachten und leckeren Kaffee trinken kann.
Fehlanzeige! Als ich an den Eingang des Gestüts fahre, an welchem eine junge Dame steht, die Parkplatztickets verkauft, frage ich sie, ob ich hier das finden würde, was ich suchte. Wir quatschen ein paar Minuten und schließlich stellt sie fest: Actually, if you really just fancy a coffee, I’d suggest to go somewhere else than into the restaurant. Get one at the petrol station – save money and lots of time and head for Piran.
Ich verstehe, was sie meint. Pferdegestüt. Die hohe Schule des Dressurreitens. Das ist nicht meine Welt. Ihrem Auftreten nach zu urteilen sprechen wir dieselbe Sprache und dankbar nehme ich ihren Vorschlag an. Auf geht’s nach Piran!
Überblick über die einzelnen Reisestationen:
Slowenien: Maribor – Ljubljana – Der slowenische Herbst: Ein Fotospaziergang – Bled: Vintgarklamm / Burg Bled und Bleder See – Bohinj: See und Savica Wasserfall – Kobarid: Kozjak Wasserfall und Soca Fluss – Bovec – Rund um Postojna: Postojna Cave, Predjama Burg und Lipica – Piran
Kroatien: Istrien: Groznjan / Porec & Rovinj / Pula & Kap Kamenjak – Insel Krk – Plitvicer Seen – Auf den Spuren Winnetous: Tulove Grede und Zrmanja Plateau – Zadar – Trogir – Split – Zagreb – Blogparade: Kroatien & Slowenien in Buchtiteln
Mama
November 2, 2017 @ 1:54 pm
Manu braucht Kaffee und findet keinen. Ganz schlecht, auch für die Umwelt ???☕
Manu
November 2, 2017 @ 2:37 pm
Daher vielleicht gar nicht sooo schlecht, dass ich die Hottehüs nicht aus der Nähe gesehen habe – für die Hottehüs. 😀