Mein Jahresrückblick 2018 aus Guatemala – philosophisch angehaucht!
Ein Jahresrückblick 2018 aus Guatemala?! – Macht das nicht die Reise-Statistik kaputt?
Würde ich die Reise-Statistik wörtlich nehmen, müsste ich in meinem Jahresrückblick 2018 schreiben, dass ich in diesem Jahr 352 Tage gereist bin. Ich war ja nicht in Deutschland. Wäre das nicht aber ein bisschen witzlos? Würde das nicht irgendwie völlig am Ziel vorbeischießen? – Irgendwie schon! Insofern habe ich mich dazu entschieden, Guatemala Stadt – wie in Deutschland eben Darmstadt – zu meiner Base zu machen. Immer wenn ich also diese Base verließ, lief der Reise-Counter! 😉
So, jetzt geht’s aber los mit dem Jahresrückblick 2018!
Ein weiteres Jahr neigt sich dem Ende
Dieses Jahr ist nicht einfach nur ein gewöhnliches Jahr. Dieses Jahr ist ein guatemaltekisches Jahr! Denn seit nun mehr fast einem Jahr lebe und arbeite ich in Guatemala. Ironie pur, dass ich damals, als ich meinen letzten Jahresrückblick für 2017 geschrieben hatte, noch nicht wissen konnte, dass 2018 mehr oder weniger genauso aufhören würde wie 2017 bereits aufgehört hatte: Mit einem Flug nach Guatemala. Denn mein Heimaturlaub in Deutschland bei meiner Familie und meinen Freunden ist vorbei.
Während ich mich also auf meinem letzten Flug für dieses Jahr befinde – die Reise zurück nach Guatemala – sitze ich mit Handy und Chromebook im Flugzeug, rechne Reisetage zusammen, setze ich mich mit meinen vergangenen 365 Tagen, 52 Wochen und 12 Monaten auseinander und überlege, was 2018 besonders war.
Genauso wenig jedoch wie es in meinem Jahresrückblick über 2017 einen chronologischen Ablauf gegeben hat, wird auch mein Jahresrückblick 2018 weder traditionell noch konventionell sein. Vielmehr werde ich noch eines drauf setzen und nicht nur besondere Reisemomente aus meinen Reisen aus 2018 wählen, sondern meinem Jahresrückblick 2018 einen philosophischen Hauch verpassen.
Denn 12 Monate Guatemala können einen Menschen bereichern. 12 Monate Guatemala führen zwangsläufig zu neuen Erfahrungen. 12 Monate Leben außerhalb der Komfortzone, far far away von Familie und Freunden können einen Menschen auch verändern.
Und genau davon werde ich dir heute erzählen. Anhand von 12 philosophisch angehauchten Aussagen. Anhand von 12 unterschiedlichen Aussagen, die nach 12 Monaten in Guatemala entweder einen ganz besonderen Stellenwert in meinem Leben eingenommen haben oder die zu einer Art Mantra geworden sind.
Jahresrückblick 2018 in Zahlen
Dennoch gibt es rein für die Statistik zunächst ein wenig Faktenwissen: Wenn ich richtig gezählt habe, bin ich dieses Jahr 13 Mal auf Reisen gegangen.
An zehn Wochenenden entdeckte ich Guatemala und die umliegenden Länder Honduras und Mexiko. Da ich mindestens einmal im Monat jedoch nach Antigua zum Kaffee trinken fahre und alle sechs bis acht Wochen in El Paredón bei den Hunden und am Strand verbringe, habe ich diese beiden Orte nur dann in die Statistik aufgenommen, wenn ich auch tatsächlich darüber gebloggt habe. 😉
Auf Städtereisen außerhalb des Landes begab ich mich vier Mal, auf einem Roadtrip war ich zwei Mal und backpacken war ich ebenfalls zwei Mal – allerdings in insgesamt vier verschiedenen Ländern.
Insgesamt war ich 121 Tage unterwegs und habe 10 Länder besucht. Rechne ich Guatemala dazu, waren es 11 Länder. Und für den Fall, dass du Deutschland hinzuzählen möchtest, dann wären es 12 Länder und insgesamt 141 Reisetage.
Im Vergleich zum letzten Jahr habe ich zwar insgesamt weniger Länder (2017: 17 Länder) bereist, dafür war ich an „nur“ 96 Tagen auf Reisen. 😀 Aber ganz ehrlich, Guatemala ist eine „Dauer-Reise“ – in jeglicher Hinsicht.
Jahresrückblick 2018 chronologisch in der Übersicht*
Januar: Ende Dezember/Anfang Januar Guatemala: Antigua und Guatemala Stadt, Mitte Januar Deutschland, Ende Januar Ausreise nach Guatemala
Februar: Ausflug nach Mixco Viejo, zum Pacaya, an den Lago Amatitlan, Wochenende in San Lucas Toliman am Lago Atitlan und Besuch von Santiago Atitlan
März: 2 Wochenenden in El Paredon, Roadtrip durch Costa Rica
April: Wochenende in El Paredon in Kombination mit dem Kollegenausflug nach San Jose, Städtetrip nach Lima, Kurztrip nach Honduras
Mai: Honduras, Kurztrip nach Mexiko Stadt, Wochenende in El Paredon
Juni: Backpacking durch Ecuador, Peru und Bolivien (26)
Juli: Wochenende in Antigua, Wochenende in San Juan La Laguna (Lago Atitlán), Besteigung des Vulkans San Pedro, Besuch von Panajachel
August: keine Reise aufgrund verstärkter Freiwilligenarbeit in Ground Zero, bei medical pop ups u.a. – dies zog sich auch noch bis November hin, vor allem in Zusammenarbeit mit den Kids meiner Schule
September: Roadtrip nach Xela und Huehuetenango, Besteigung des Vulkan Chicabal
Oktober: Ausflug zur Mayaruine Ixichme, Wochenende in Monterrico
November: Besuch der Mayaruine Quirigua, langes Wochenende im tropischen Regenwald zwischen Rio Dulce und Livingston, Besuch der Siete Altares bei Livingston, Reise in die Dominikanische Republik, Backpacking durch Kolumbien
Dezember: Backpacking durch Kolumbien, Heimreise nach Deutschland (und nein, meine 20-tägige Heimreise nach Deutschland habe ich vollständig aus der Statistik herausgenommen 😉 )
*Leider habe ich es trotz meiner Routine, wöchentlich 1 bis 2 Blogbeiträge zu verfassen, nicht geschafft, alle meine Reisen aus 2018 zu verbloggen. Das werde ich aber 2019 Jahr nachholen. 😉
Jahresrückblick 2018 und mein Leben in Guatemala
#1 Das Leben ist zu kurz für irgendwann. Und irgendwann ist es zu spät für irgendwann.
Manche Menschen neigen dazu, sich Dinge zu erträumen, von denen sie wissen, dass sie sich nie erfüllen werden. Manche Menschen neigen dazu, mit den Anschaffung von materiellen Dingen ihre verlorenen und unerfüllbaren Träume zu kompensieren. Und manche Menschen können sich ihre Träume nicht erfüllen, weil ihnen etwas – wie sie denken – Maßgebliches dazu fehlt, die finanziellen Mittel, die Unabhängigkeit oder weil sie zu viele Verpflichtungen haben.
Fakt ist aber: Alle Menschen haben Träume. Hätte. Könnte. Sollte. Würde. Und daher habe ich im ausgehenden Jahr 2017 ich den Entschluss gefasst, nicht länger ein Konjunktiv zu sein und mich daher für einen totalen Cut und den Auslandsschuldienst in Guatemala entschieden.
#2 Ein Mensch, der nicht bereit ist, ein Risiko einzugehen, lebt in Wirklichkeit nicht mehr. (Gudrun Kopp)
Im Prinzip verhält es sich damit wie mit den Träumen. Alles Neue ist immer auch eine Reise. Eine Reise in das Ungewisse. Und alles Ungewisse birgt Gefahren, führt zu Ängsten und lässt Unsicherheiten aufkommen. Dünnes Eis.
Wenn du aber niemals aufbrichst und losziehst, niemals dein Leben in deiner Komfortzone verlässt, sondern immer nur deinen dich nicht erfüllenden Alltagstrott lebst – ist dies dann das, was man im Allgemeinen unter Leben versteht?
Es muss nicht zwangsläufig ein neues Land sein, in welches du aufbrichst. Es muss auch keine lange Reise sein, die du unternimmst. Manchmal hilft es auch, einfach nur mal für einen Tapetenwechsel zu sorgen, um wieder einmal zu leben!
#3 Einfach mal machen. Könnte ja unvergesslich werden.
Glaub‘ mir, nach einer 50-Stunden-Woche mit sämtlichen Höhen und Tiefen bin ich freitags froh, wenn ich in meiner Wohnung angekommen bin, mit einem Kaffee in der Hand auf meine Couch liegen, die Beine hochlegen kann und mich weder mitteilen geschweige denn bewegen muss. Und am allerwenigsten steht mir dann der Sinn danach, an einem freien Tag noch vor Tagesanbruch aufzustehen, um irgendwohin zu fahren oder zu fliegen.
Dennoch tue ich es! Warum? – Weil es nicht nur unvergesslich werden könnte, sondern definitiv unvergesslich werden wird. Woran ich denke?! – Unter anderem an meinen Städtetrip nach Mexiko Stadt, mein Wochenende in Honduras, in Xela oder am Rio Dulce! Oder an meine Surfanfänge in El Paredon! Oder an das unsägliche frühe Aufstehen und arschkalte Peru! 😉
#4 Abenteuer beginnen, wo Pläne enden.
Reisepläne zu machen habe ich in diesem Jahr nahezu völlig aufgegeben. Aus zwei Gründen: Ich hatte einerseits schlichtweg keine Zeit dazu, mich intensiv mit Reisen auseinanderzusetzen und meine Reisen im Detail zu planen. Andererseits wusste ich aber aus meinen vergangenen Reisejahren durch Länder, die nicht immer ganz so einfach zu bereisen waren, dass ich mich auf meine Reiseerfahrung verlassen konnte und schon irgendwie immer von A nach B kommen werde. In B erst einmal angekommen, war ich mir sicher, dass ich schon wissen würde, wo es als nächstes hingehen würde.
Meine Reiseplanungen habe ich daher in 90% aller Fälle erst wirklich vor Ort, also im jeweiligen Land, das ich zu bereisen gedachte, begonnen. So kam es beispielsweise, dass ich Vollhonk aus Versehen und völlig ungeplant in meinen Septemberferien, die ich in Quetzaltenango und Huehuetenango verbracht habe, einen Vulkan bestiegen habe, wo ich doch eigentlich nur einen Spaziergang zu einem See machen wollte. Kann im Land der Vulkane ja aber mal passieren! 😉
Was dies nicht einschließt, sind jedoch die Informationen, die ich vor einer Reise in ein neues Land eingeholt habe. Ganz ehrlich, ich mag eine spontane Reisende sein, aber ich reise nicht blauäugig und vor allem nicht ohne den Hintergrund eines Landes zu kennen, in welches ich reise. Safety first! Beispielhaft hierfür ist in jedem Fall eindeutig mein langes Wochenende in Honduras!
Einfach mal los lassen und spontan sein!
#5 Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. (Mark Twain)
Auch ich bin morgens müde. Auch ich habe häufig keine Lust, auch nur einen Fuß aus dem Bett zu setzen. Auch ich bin manchmal antriebslos und völlig abgeschlagen – hier sogar häufiger als in Deutschland. Aber von Natur aus schlecht gelaunt bin ich nicht – auch wenn Schüler dazu neigen, die von mir geforderte Disziplin, das ständige Beharren auf ihre Pünktlichkeit und einer ruhigen Arbeitsatmosphäre als solches zu bezeichnen. 😀
Ich neige dazu, dich auch im heftigsten Gewittersturm noch auf einen winzig kleinen Sonnenstrahl aufmerksam zu machen. Warum?! – Weil dir eine miese Grundeinstellung und böse Gedanken oder Befürchtungen die Möglichkeit nehmen, all das Positive zu sehen, welches unser Leben zu bieten hat.
Frei nach dem Motto: Heute ist der letzte Tag vom Rest deines Lebens!
#6 Leb in der Vergangenheit, wenn du traurig sein willst. Leb in der Zukunft, wenn du ängstlich sein willst. Und wenn du glücklich sein willst, dann genieß‘ den Moment.
Natürlich ist es mir nicht leicht gefallen, meine Familie in meinem Heimatland zurückzulassen. Mit der Gewissheit, dass ich zukünftig nicht einfach mal schnell meine Mama anrufen und sie eine Stunde später auf einen Kaffee besuchen kann.
Es ist mir auch nicht leicht gefallen, mich von meinen Freunden zu verabschieden, wohl wissentlich, dass zukünftig für einen kommunikativen Austausch elektronische Medien die einzigen Möglichkeiten sein werden, um miteinander Kontakt zu haben. Und ja, ich hatte dieses Jahr auch Heimweh – mehr als einmal!
Würde ich aber während meines Lebens in Guatemala immer auf diese Zeiten zurückblicken, vielleicht sogar Angst davor haben, was meine Zukunft bringen könnte, nie Kleinigkeiten zu schätzen wissen und immer auf etwas warten, das vielleicht von selbst (und zuallermeist dann eben nicht) eintritt, würde ich nie zu innerer Ruhe gelangen.
Es gibt so viele schöne Momente, die uns dieses Leben offenbart; das einzige, das du tun musst, ist ihnen eine Chance zu geben und sie wahrzunehmen – und sei es nur das Rauschen des Meeres oder das Zirpen der abendlichen Grillen in El Paredon oder ein wunderschöner Sonnenuntergang über Guatemala Stadt.
#7 Denke nicht so oft an das, was dir fehlt, sondern an das, was du hast. (Marc Aurel)
Magerquark. Schnitzel. Körnerbrötchen. Das sind die drei Dinge, die mir bei diesem Satz sofort in den Kopf schießen. Die Liste jedoch ließe sich unendlich erweitern mit Dingen, wie Leggins, Basics, Amazon-Bestellungen. Die Liste ließe sich ebenfalls mit Menschen erweitern, die mir nahe stehen – oder einmal nahe standen.
Aber all diese Dinge gibt es in Guatemala nicht. Während manche Dinge jedoch aus mangelnder Verfügbarkeit schnell in den Hintergrund treten und in Vergessenheit geraten (Magerquark!), gibt es für andere Dinge durchaus Möglichkeiten, um Abhilfe zu schaffen (Danke an meinen lieben Chef, der mir mangels vorhandener Post in Guatemala vergangenen Sommer Leggins, Blusen, etc. aus Deutschland mitgebracht hatte! 😉 ).
Am Ende des Tages zählt nicht das, was einem fehlt, sondern das, was man hat. Und dafür solltest du dankbar sein! Denn dort draußen gibt es wahnsinnig viele Menschen, die wortwörtlich nichts haben!
Und der fehlende Magerquark, das nicht existente Schnitzel und das nicht vorhandene knackige Körnerbrötchen?! – Die stehen hierbei stellvertretend für alle Luxusprobleme!
#8 You’re body is not a temple. It is an amusement park. Enjoy the ride! (Anthony Bourdain)
Und auch wenn ein solcher Ride manchmal unglaublich anstrengend sein kann und ich mich während meinen Achterbahnfahrten häufiger immer mal wieder fragte, ob es nun wirklich sein muss, dass ich mir und meinem Körper dies oder jenes antue – spontan fiele mir hierbei mein nächtlicher Trekk auf Machu Picchu und meine sich daran anschließende Besteigung von Huayna Picchu, die Besteigung des San Pedro, der absolut ungeplante „Spaziergang“ auf den Chicabal oder mein viertägiger Trekk durch Ciudad Perdida in Kolumbien ein 😉 -, so kann ich am Ende des Tages – oder zumindest drei Tage später, wenn der Muskelkater durchgestanden ist – immer sagen: Jepp, das war’s wert! #neverskiplegday
#9 Die einzige Reise, die man bereut, ist die, die man nicht unternimmt.
Und genau deswegen wird es auch im kommenden Jahr für mich wieder ganz viele neue Reiseziele geben. Ich habe hier nämlich einen Kontinent zu meinen Füßen liegen, der unbedingt entdeckt werden möchte!
# 10 Hope is everywhere!
Das Jahr 2018 war nicht nur reise- und arbeitstechnisch sehr intensiv für mich, sondern auch in Bezug auf meine Persönlichkeit. Relativ schnell habe ich in Guatemala meinen „Touristenstatus“ abgelegt und war „draußen“. Draußen bei den Menschen. Vor allem nach dem Ausbruch des Fuego war ich aufgrund meiner Freiwilligenarbeit ganz nah an den Menschen dran:
Ich brachte Spenden zu Krankenhäusern, ich nahm an medical pop ups teil, ich war in Ground Zero und ab und an war ich auch Hunde-Mama. Nicht nur war es äußerst emotional für mich, mich dort mit den Menschen – allen voran Carlos Hernandez, einem der wenigen Überlebenden von San Miguel Los Lotes – in Kontakt zu kommen und ihre Armut zu sehen und zu spüren, sondern auch zu erfahren, unter welchen Bedingungen Tiere hier leben müssen.
Aus einem shelter habe ich hierbei beispielsweise die kleine Esperancita (übersetzt: Hoffnung) gerettet. Als ich sie da raus holte, war sie völlig verstört und traumatisiert. Ich peppelte sie ein paar Tage bei mir auf, sprach mit einem Tierarzt und als es ihr schließlich etwas besser ging und sie ihr Bettchen immer mal wieder verließ, ließ ich sie untersuchen. Kostenlos versteht sich, denn – so der Tierarzt – If you come to my country and save our animals here, I will definitely not charge you!
Da ich Esperancita jedoch nicht behalten konnte, suchte ich in und mit meinem Netzwerk ein neues Zuhause für sie. Innerhalb kurzer Zeit wurde ich fündig: Esperancita wohnt nun in Antigua bei einer Familie mit zwei Kindern, in einem Haus und einem großen Garten!
Esperancitas Geschichte steht stellvertretend für all die Geschichten, die sich in diesem Jahr ereignet haben: In einem Land voller Armut, in welchem die Schere zwischen arm und reich kaum größer sein könnte, gibt es immer noch Hoffnung auf Rettung, Leben und Glück.
#11 Life is so much better at the beach!
Und weil es in diesem Jahr sehr häufig der Fall war, dass ich nicht nur unter der Woche viel gearbeitet habe, sondern aufgrund meiner Freiwilligenarbeit oft auch 6- bzw. 7-Tage-Wochen hatte, brauchte ich einen Ausgleich: Auch wenn freitags der Verkehr unfassbar heftig war und ich Ewigkeiten brauchte, um aus der Stadt herauszukommen, so gab es nichts Schöneres als an einem korrekturintensiven Wochenende oder an einem Wochenende, an welchem mir weder danach war, Zuhause zu bleiben, noch ein Abenteuer zu erleben, sondern an welchem ich einfach nur Schlaf aufholen und ansonsten absolut nichts tun wollte, Folgendes zu wissen: Spätestens in vier Stunden werde ich bei 30 Grad am Meer liegen und nur noch das Rauschen der Wellen hören!
#12 Travel isn’t always pretty. It isn’t always comfortable. Sometimes it hurts, it even breaks your heart. But that’s okay. The journey changes you; it should change you. It leaves marks on your memory, on your consciousness, on your heart, and on your body. You take something with you. Hopefully, you leave something good behind. (Anthony Bourdain)
Und Guatemala?! – Guatemala es color!
Danke euch allen da draußen!
Ein bloßes Dankeschön für das Lesen meiner Blogbeiträge käme mir gerade etwas einfach vor. Zu einfach. Denn im letzten Jahr hat sich einiges verändert. Nicht nur in meinem Leben, sondern teilweise auch in eurem Leben.
Ganz besonders danke ich meiner Mama! Mama, auch wenn du das wahrscheinlich nie zugeben würdest, aber ich kann mir vorstellen, wie schwer es dir gefallen ist, deine Tochter Anfang 2018 auf einen völlig anderen Kontinent gehen zu lassen, um dort zu arbeiten – mit der Gewissheit, dass ich nicht nach spätestens vier Wochen nach Hause zurückkehren werde.
Ich weiß auch, dass ich dir in diesem Jahr aufgrund ungewisser Situationen, Straßensperren, Erdbeben und Vulkanausbrüchen mehr als eine schlaflose Nacht beschert habe.
Ich kann mich noch gut an die Tage nach dem großen Ausbruch von Fuego erinnern, als ich darüber nachdachte, meine Reise durch Südamerika abzubrechen und stattdessen nach Guatemala zurück zu reisen und du schriebst: Wie gut, dass du gerade nicht in Guatemala bist. Wie ich dich kenne, wärst du jetzt mitten im Geschehen! Als ich dann Wochen später tatsächlich „mitten im Geschehen“ war, hast du mich und meine Arbeit auch unterstützt, wohl wissend dass diese nicht ganz ungefährlich war.
Ich danke euch für all eure seelische Unterstützung in den vergangenen Monaten, eure Unermüdlichkeit, euch stundenlang Sprachnachrichten anzuhören und mir Threema- oder WhatsApp-„Hörbücher“ zurückzuschicken. Ich danke euch für alle Auskotz-Gespräche, für euer Verständnis, wenn ich mal wieder wochenlang völlig untergetaucht bin, nichts von mir hören ließ oder mich in einem Zustand völliger geistiger Umnachtung befand. Ich danke euch für euer unermüdliches Verständnis dafür, wenn ich mir einfach mal wieder nur zum Heulen zumute war, weil ich nach Hause wollte.
Und vor allem danke ich euch für die Normalität, die ihr mich in Gesprächen spüren ließt, die jegliche Angst davor, dass eine große Distanz (es sind 9.400km!) Freundschaften zerstören kann, erst gar nicht aufkommen ließ.
Und allen anderen danke ich ganz herzlich für das Lesen meiner Blogbeiträge, das Schauen meiner nicht enden wollenden geistigen Ergüsse auf meinen Vlogs. Ich danke euch auch für all Däumchen auf meiner Facebook-Seite, eure Herzen für meine Instagram-Bilder, zig Follower auf Twitter, zahlreiche witzige Kommentare zu meinen Insta-Stories und das Pushen meines endlich vorhandenen Pinterest-Accounts!
Happy travels und ein wundervolles neues Jahr mit vielen spannenden Abenteuern, intensiven, neuen Begegnungen und traumhaften Eindrücken!
Mit diesem Blogbeitrag nehme ich übrigens an der Blogparade von Andreas und Danielle teil. Die beiden haben nämlich auf ihrem Blog reisewut dazu aufgerufen, ihnen unsere Reise-Highlights aus 2018 vorzustellen. 🙂