High, higher, Anden – Backpacking und Sightseeing in Cusco
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Startschwierigkeiten in Cusco
Fuck, fuck, fuck, denke ich mir, als ich am Baggage Claim am Flughafen in Cusco stehe. Fuck ist das kalt! Die Wetter-App zeigt mir 4 Grad an. Die verarscht mich! Es muss kälter sein. Vielleicht liegt es an meiner nahezu schlaflos verbrachten Nacht am Flughafen in Lima, vielleicht auch an der Tatsache, dass ich keine 12 Stunden zuvor noch in Minirock und Flip Flops an den Flughafen in Guayaquil fuhr.
Ja, ich habe mal wieder eine Nacht an einem Flughafen verbracht. Mit Ansage. Mit voller Absicht. Denn als ich nach Flügen von Guayaqil nach Cusco gesucht hatte, bekam ich nur Flüge über Lima angezeigt. Und da ich wenig Lust hatte, Lima einen weiteren Besuch abzustatten – nicht weil die Stadt nicht lohnt, sondern weil ich wertvolle Reise-Tage einsparen konnte, indem ich Lima links liegen ließ. Außerdem wusste ich, dass es sich bei einem Layover von 6 Stunden kaum lohnen würde, eine Unterkunft in Lima Stadt aufzusuchen. Bei einem Weiterflug um 5 Uhr (und demnach einem Boarding um kurz nach 4 Uhr), eine Unterkunft in Lima Stadt aufzusuchen, wo allein der Weg vom Flughafen in die Stadt 35 Minuten dauern würde, machte keinen Sinn. Aber: Die Stunden, die ich daher in der Nacht geschlafen hatte, konnte ich an einer Hand abzählen.
High, higher, Anden: Sightseeing in Cusco
Hoch oben in den peruanischen Anden, auf 3.400 Metern, liegt Cusco. Es ist das frühere Zentrum des Inka Empires. Während Cusco für viele Reisende einzig als Transitstadt zwischen Lima und ihrem Besuch des Machu Picchu dient, ist es Cusco jedoch wert, mehr als nur einen Tag dort zu verbringen. Denn in Cusco kannst du dich nicht nur wunderbar an die Höhe gewöhnen, sondern auch Inka-Kultur vom Feinsten erleben und dich von potenziellen Reise-Strapazen erholen.
Sightseeing in Cusco: Die Altstadt
Siehst du mal von den zahlreichen Marktschreiern und zig Reiseagenturen ab, die es in der Altstadt von Cusco gibt, die dir alle paar Meter lautstark eine Reise nach Aguas Caliente oder in das Sacred Valley ab, geht es rund um den Plaza de Armas unglaublich gechillt zu.
Plaza de Armas
Während der Plaza de Armas früher als Ort für Festivals und Zeremonien diente und weitaus größer war als er dies heute ist, kannst du auch heute noch mit etwas Glück religiöse Paraden an diesem Ort der Stadt verfolgen, denn der Plaza de Armas dient als Startpunkt bei religiösen Feierlichkeiten, an welchen die jeweiligen religiösen Gruppen in einer großen Schar ihren Heiligen durch die Stadt tragen. Begleitet von Trommeln, Musik und Tänzen ist dies ein außerordentliches Spektakel.
La Compania und die Kathedrale von Cusco
Als die Spanier im 16. Jahrhundert nach Cusco kamen, bauten sie zwei riesig große Kirchen auf diesen Platz, an deren Stelle der frühere Inka-Palast stand – die La Compania und La Catedral.
Einen ganz besonderen Blick auf die Kathedrale und das Treiben auf dem Platz hast du vom Hotel de las Armas. Im ersten Obergeschoss des Gebäudes befindet sich nämlich das Café des Hotels und mit ein wenig Glück bekommst du dort auf dem Balkon sogar ein Plätzchen.
Der Kaffee dort ist übrigens super lecker, der Balkon ist am Nachmittag sonnenüberströmt und in jedem Fall einem Kaffee im gegenüberliegenden Starbucks, der überdies im Schatten liegt und keine Sitzmöglichkeiten draußen liefert, in jedem Fall vorzuziehen.
La Merced
Folgst du den Straßen der Altstadt oder dem Pilgerzug der tanzenden und feiernden Masse, kommst du unweigerlich zu La Merced, Cuscos drittwichtigste koloniale Kirche. Und auch hier findest du ein unglaublich süßes Café mit leckerem Kaffee, Tee – und was noch viel überzeugender erscheint – hausgemachten süßen Teilchen. Viel Glück beim Versuch, diesen Leckereien zu widerstehen.
Walking the streets of Cusco
Da ich meinen Besuch von Machu Picchu inkl. Aufstieg zu Wayna Picchu (aka Huayana Picchu) und auch mein Zugticket bereits vor 6 Wochen individuell, also tatsächlich völlig easy ohne Reiseagentur gebucht habe, habe ich was meine Weiterreise angeht, so gar keinen Stress und kann mich treiben lassen. Dennoch erledige ich zunächst ein paar organisatorische Dinge: Ich möchte meine Zugfahrt nach Puno planen und außerdem einen Trekk zum Regenbogenberg buchen.
Add: Aufgrund unsicherer Wetterbedingungen (es war Regen angesagt – und dieser wird im Winter natürlich zu Schnee) verzichtete ich auf eine Besteigung des Regenbogenberges. Ich hätte mich geärgert, wenn ich nach der Besteigung einen weißen und keinen bunten Regenbogenberg vorgefunden hätte.
Dass ich mich in ein paar Tagen dazu entscheiden werde, diesen Trekk nicht zu unternehmen, dämmert mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Vielmehr bin ich guter Dinge und – weil von Höhenkrankheit völlig verschont und bisher keine Spur ist – absolut voller Tatendrang.
Mein Weg führt mich schließlich durch die kleineren Gassen der Altstadt von Cusco. Ich erledige diverse Einkäufe, denn meine Unterkunft, Los Girasoles in La Florido, besitzt eine Küche, so dass ich mich was meine Futteraufnahme angeht, selbst versorgen kann.
Qurikancha
Auch dem Temple of the Sun (Qurikancha) starte ich einen kurzen Besuch ab. Auch wenn diese Inka-Stätte vielleicht nicht ganz so imposant ist wie andere Gebäude der Inka-Kultur, so ist sie doch ein wundervolles Beispiel dafür, was die Spanier hier nach ihrer Ankunft aus diesem Gebäude gemacht haben: Das Bauwerk als Basis nehmend, bauten sie nämlich ihre Kirchen und Monumente einfach auf und um die Struktur der Inka-Stätten herum und kreierten dadurch einen Mix aus weit vergangener und Spanischer Architektur.
Der San Pedro Market
Und weil ich noch ein paar frische Bananen und Äpfel für meine Zugfahrt nach Aguas Caliente und noch ein wenig Putenfleisch für mein Abendessen benötige, decke ich mich auf dem San Pedro Market mit Obst und frischem Fleisch ein. Hier gibt es nahezu alles, was dein Futterherz begehrt: Früchte und Gemüse ohne Ende, frisches Fleisch, Saftstände, jede Menge empanadas, tamales und für diejenigen, die die Höhe deutlich spüren, auch ein riesiges Sortiment an Coca-Blättern.
Chilly-vanilly am Abend
Es ist später Nachmittag, als ich zu meiner Unterkunft zurückkehre. Ich habe mir vorgenommen, nach dem Abendessen früh schlafen zu gehen. Problematisch erscheint mir dies nicht. Ich kann mich schon am frühen Mittag kaum mehr auf den Beinen halten, versuchte aber den Tag über mein Menschenmöglichstes, um durchzuhalten, weil ich nicht vollständig aus meinem Schlafrhythmus kommen wollte.
Blogbeiträge im Überblick:
Packliste 4 Wochen Backpacking in Südamerika – Cusco – Peru Rail: Expedition Train vs. Vistadome – FAQs zum Trekk auf Machu Picchu – Machu Picchu individuell buchen – Trekk auf Machu Picchu – Huayna Picchu – Maras und Moray – Zip-lining im Sacred Valley – Puno – Titicaca-See: Uros Villages / Amantani / Taquile – Blogparade: Die schönsten Fotospots und die Realität dahinter