Foto-Challenge: mein Roadtrip durch Slowenien & Kroatien in Buchtiteln
Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat,
ist die der Bücher die Gewaltigste.
(Heinrich Heine)
Und weil die Bedeutung des Reisens auch den berühmtesten Dichtern und Künstlern nicht entgangen ist, empfinde ich die Kombination aus Literatur und Reisen als etwas Wundervolles, Anregendes und Fantasievolles.
Aufruf zur Blogparade/Foto-Challenge
Auch Selda ist diese vielversprechende Kombination nicht entgangen und so hat sie vor einiger Zeit auf ihrem Travellife Blog zur Foto-Challenge mit Buchtiteln aufgerufen. Das Ziel: Passende Fotos zu neun Buchtiteln finden. Hierbei ist egal, ob der Titel des Werks, der Inhalt des Romans oder eine ganz eigene Interpretation genommen wird.
Die neun Buchtitel
Die neun Buchtitel lauten folgendermaßen:
- Das Café am Rande der Welt (John Strelecky)
- Der Gott der kleinen Dinge (Arundhati Roy)
- Das Labyrinth der Wörter (Marie-Sabine Roger)
- Die weiteren Aussichten (Robert Seethaler)
- Der Schatten des Windes (Carlos Ruiz Zafon)
- Bruno, Chef de Police – Delikatessen (Martin Walker)
- Das Paradies ist anderswo (Mario Vargas Llosa)
- So eine lange Reise (Rohinton Mistry)
- Selfies (Jussi Adler-Olsen)
Da ich am Tag des Aufrufs zur Blogparade gerade in Kroatien gelandet war, habe ich mich dazu entschieden, nach Möglichkeit alle Buchtitel mit Bildern aus meinem Roadtrip durch Slowenien und Kroatien zu versehen. Ich bin gespannt, ob es funktioniert. 😉
Das Café am Rande der Welt (John Strelecky)
Als John durch Zufall an das Café am Rande der Welt kommt, stehen auf der Speisekarte drei Fragen: Warum bist du hier? Hast du Angst vor dem Tod? Führst du ein erfülltes Leben? Die drei Fragen nach dem Sinn seines Lebens führen ihn weg von seinem alltäglichen Leben an die Küste von Hawaii. Mein Roadtrip führt mich zwar nicht an den Pazifischen Ozean, aber an das Kap Kamenjak, der südlichsten Spitze der Halbinsel Istriens.
Es ist menschenleer dort. Lediglich ein paar Boote wiegen auf dem Meer. Die Fischernetze verrotten in ihren Kisten. Ein Reier beobachtet mich von einem kleinen Boot aus. Ein paar Katzen schleichen durch die Büsche. Und während ich so auf der Kaimauer sitze und auf das Meer hinaus blicke, schießt es mir unweigerlich durch den Kopf: Warum bist du hier… ?
Der Gott der kleinen Dinge (Arundhati Roy)
Dies ist nicht nur ein Buch über Indien, sondern auch ein Buch über die Natur des Menschen, über gesellschaftliche Normen und Erwartungen. Und wie Roy selbst über ihr Werk sagt: „Der Gott der kleinen Dinge hinterlässt keine Spuren im Sand, keine Wellen im Wasser, kein Abbild im Spiegel. Er ist der Gott dessen, was verloren geht, der persönlichen und alltäglichen Dinge…“
Ich finde, dieses Bild, das am Lake Bohinj entstanden ist, lädt gerade dazu ein, sich über solche Dinge einmal Gedanken zu machen.
Das Labyrinth der Wörter (Marie-Sabine Roger)
Nach meiner ersten Nacht in Slowenien begegnet mir im Frühstücksraum meiner Unterkunft in Maribor dieser Satz.
Die weiteren Aussichten (Robert Seethaler)
Bei meinem Bild geht es weniger um das Glück am Rande der Landstraße, sondern um das in den Lüften. Und während sich Herbert wegen Hilde zunächst als Nichtschwimmer vom Fünfmeterbrett, dann in einen völlig irren Strom aus Verzweiflung, Stolz und die große Unbekannte stürzt, stürze ich mich beim Paragliding in Bovec aus knapp 2.000 Metern in die Tiefe. Sanfte Landung? – Mit Sepp garantiert! 😉
Der Schatten des Windes (Carlos Ruiz Zafon)
Zahlreiche Bilder sind mir zu diesem Buchtitel eingefallen. Ich hatte darüber nachgedacht, absichtlich Gegensätze darzustellen. Ich hatte überlegt, ein Bild aus einer der zahlreichen, ganz bezaubernden Altstädte Istriens zu verwenden. Ich spielte mit dem Gedanken, ein Bild aus einer windstillen Bucht zu präsentieren. Aber wo der Wind am allerwenigsten spürbar ist, ist unter der Erde – und daher habe ich mich für ein Bild aus dem Postojna Cave entschieden.
Bruno, Chef de Police – Delikatessen (Martin Walker)
Zugegeben, ich kann mit diesem Buchtitel überhaupt nichts anfangen. Mit dem Wort „Delikatessen“ aber schon. Essen?! – Mag ich! Kann ich! Nach zig gelaufenen Kilometern auf unwegsamen Pfaden, zahlreichen Aufstiegen zu Wasserfällen und anderen Trekks, 24 Stunden Pizzahunger bin ich in Postojna essenstechnisch richtig fündig geworden. Inklusive Fresskoma-Garantie. Yummy!
Das Paradies ist anderswo (Mario Vargas Llosa)
Ob dieser Ort wirklich das Paradies ist?! – Nun, er kommt zumindest ganz nah ran an das, was ich mir unter dem Paradies vorstelle: Natur pur, nahezu absolute Stille, denn nur das Rauschen des Flusses ist zu vernehmen und vor allem tourifreie Zone aufgrund von „Der frühe Vogel fängt den Wurm“: Die Vintgarklamm bei Bled.
So eine lange Reise (Rohinton Mistry)
Natürlich bin ich auch hier versucht, ein Bild von meiner Indienreise zu posten, aber ich widerstehe. 🙂 Auf meinen Reisen bin ich ja bekannt dafür, dass ich mich regelmäßig selbst abschieße. Die Krönung aber war glaube ich während dieses Roadtrips: Istrien an einem Tag?! – Geht! In Postojna bin ich gestartet, über Piran, Groznjan, Porec und Rovinj nach Pula gefahren. Als ich abends völlig erschlagen auf meinem Bett in meinem Hotelzimmer liege, kommt dieser Screenshot von meiner Mum. Es ist der Screenshot der App Kid Control, die aus Sicherheitsgründen immer dann läuft, wenn ich auf Reisen bin.
Selfies (Jussi Adler-Olsen)
Zwölf Tage auf Reisen und kein Sport?! – Kein Problem! Denn hier bin ich so viel gelaufen wie nur selten während einer Reise. Treppen, Berge, Trekks, Nationalparks, Höhlen, Altstadt – alles war dabei. Und so manches mal haben mir abends ganz ordentlich die Beine weh getan.
Liebe Selda, die Teilnahme an deiner Blogparade hat mir große Freude bereitet! Sie hatte etwas Erfrischendes, etwas Tiefgründiges und vor allem war sie perfekt für mein Germanisten-Herz! Vielen Dank für diese tolle Idee! :-*
Überblick über die einzelnen Reisestationen:
Slowenien: Maribor – Ljubljana – Der slowenische Herbst: Ein Fotospaziergang – Bled: Vintgarklamm / Burg Bled und Bleder See – Bohinj: See und Savica Wasserfall – Kobarid: Kozjak Wasserfall und Soca Fluss – Bovec – Rund um Postojna: Postojna Cave, Predjama Burg und Lipica – Piran
Kroatien: Istrien: Groznjan / Porec & Rovinj / Pula & Kap Kamenjak – Insel Krk – Plitvicer Seen – Auf den Spuren Winnetous: Tulove Grede und Zrmanja Plateau – Zadar – Trogir – Split – Zagreb – Blogparade: Kroatien & Slowenien in Buchtiteln
Selda Eigler
November 22, 2017 @ 6:54 am
Liebe Manuela,
vielen Dank für deine Teilnahme an der Foto-Challenge. Und wie gut dein Beitrag geworden ist. Wenn man so das Foto des Cafés sieht, könnte das tatsächlich aus der Geschichte von John stammen. Schön auch, dass du die Fotos so schön beschreibst. ?
Manu
November 22, 2017 @ 6:57 am
Liebe Selda, ich danke dir! Es hat auch wirklich Spaß gemacht, an der Blogparade teilzunehmen. Da schlägt das Germanisten-Herz höher! ??
Mama
November 22, 2017 @ 6:21 pm
Wow. Ich bin begeistert von meinem Kind. Da bin selbst ich überrascht über Deine Fähigkeiten des Schreibens. Alle Achtung .?
Super. Mach weiter so, ich begleite Dich auch weiterhin gerne auf Deinen Reisen.
Manu
November 22, 2017 @ 6:52 pm
Tzzz!! Ich hab‘ das studiert! 😀 Danke, Mum! :-*
Foto – Challenge – travellife.blog
November 25, 2017 @ 3:28 pm
[…] Manuela von World calling 4 me […]
Foto-Challenge Votum – travellife.blog
Dezember 5, 2017 @ 7:21 am
[…] Manuela von World calling 4 me […]
Julie
Dezember 5, 2017 @ 12:18 pm
Toller Beitrag, tolle Fotos!
Liebe Grüße
Julie