Indien, ich komme! – Meine Indien Reiseroute für 4 Wochen

Die Grob-Grob-Planung

Als ich vor einigen Wochen mit der Grob-Grob-Planung meiner Indienreise begonnen hatte, wollte ich natürlich alles von diesem Land sehen. Ich breitete eine große Indienkarte vor mir auf dem Fußboden aus und setzte Markierungen. 

Ich gab die einzelnen Städte in Google Maps ein, ließ die Kilometer zwischen den einzelnen großen Städten ausrechnen, kalkulierte Tage durch und – wen wundert’s?! – kam zu der Feststellung: Was zu viel ist, ist zu viel. Vier Wochen für ein derart großes Land sind eigentlich nichts. Ich musste eine Entscheidung treffen, auf welchen Teil des Landes ich mich konzentrieren möchte. 

Indien Reiseroute

 

Indien Reiseroute: Planänderung Nummer 1

Ich entfernte ein paar meiner gesetzten Markierungen. Dann berechnete ich erneut die Kilometer zwischen den einzelnen Städten, überschlug erneut die Tage, die ich dort verbringen wollte. Vorläufiges Ergebnis: Zwischen den einzelnen Städten im Norden lagen grob jeweils 250 bis 300 Kilometer. 

Ich setzte mich mit Zügen, Zugzeiten und Dauer der jeweiligen Strecken auseinander, las Blogbeiträge über das Buchen von Zugtickets, stellte fest, dass ich keine Planungssicherheit hatte, weil ich mich nicht darauf verlassen konnte, tatsächlich ein Ticket für meinen gewünschten Reisetag ergattern zu können. Die Idee, ein paar der Züge bereits von Deutschland aus zu buchen, zerschlug sich schnell, nachdem ich mich auf der Seite der Indian Railway registriert hatte, denn für Vorab-Buchungen musste ich eine indische Handynummer angeben, die ich (natürlich) nicht besaß.

Ich erinnerte mich an meine Vietnamreise, bei der ich circa 150 bis 200 Kilometer am Tag auf dem Roller hinter mich brachte und kam auf die wahnwitzige Idee, den Norden Indiens auf dem Roller zu bewerkstelligen. Auf diese Weise versprach ich mir Unabhängigkeit von öffentlichen Verkehrsmitteln.

 

Doch ich hatte die Rechnung ohne meine Mama gemacht. Als sie mich besuchte, die Karte und die Markierungen sah, nach meinem Vorhaben fragte, entgegnete sie knapp aber in einer Deutlichkeit, die keine Widerrede duldete: „Du wirst nicht mit dem Roller durch Indien fahren. Ende der Diskussion.“

Da saß ich also. Mit meinen unfertigen Planungen. Und völliger Planlosigkeit.

Natürlich war es mehr als bescheuert, täglich nahezu 300 Kilometer auf dem Roller hinter sich zu bringen. Bei den Straßenverhältnissen. Bei den Kilometern. Bei der Verkehrsunsicherheit. Bei dem langen Zeitraum. Bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 40km/h – für normale asiatische Verhältnisse schon nahezu unmöglich. Auch mir war klar, wenn ich einmal in mich hinein hörte, dass ich solch eine Tour kräftetechnisch nicht länger als zwei Wochen durchhalten würde. Wenn überhaupt. Hart im Nehmen hin oder her. 

Indien Reiseroute: Planänderung Nummer 2

Die Alternative: Ein Leihwagen. Damit wäre die Unabhängigkeit nach wie vor garantiert. Aber wie sich schnell herausstellte, ergaben sich daraus weitere Fragen: Was ist mit Nachtfahrten? Wie sind die Straßenverhältnisse? Sehen die Straßen alle so aus wie auf dem Bild? Kann ich einen one way rental machen und eventuell bis Mumbai fahren? Was verdammt nochmal sind state taxes? Und wie hoch sind die? Und und und…

entnommen aus pixabay.com

 Indien Reiseroute: Planänderung Nummer 3

Ich hörte mich in der Community um und erhielt schließlich einen Tipp: Ashok’s Taxi Tours in Delhi. Kurzerhand entschloss ich mich, Ashok eine Nachricht mit meiner groben Route zu schicken. Innerhalb eines Tages erhielt ich eine Grobplanung inkl. der Entschuldigung, dass der Fahrer zu Gunsten der Sicherheit keine Nachtfahrten durchführen würde. 3.300 Kilometer in 14 Tagen – here we go!

Die Entscheidung

Der mir angebotene Preis für eine zweiwöchige Tour war günstiger als der Leihwagen für diesen Zeitraum. Mit ein paar kleinen Unterschieden: In Ashoks Preis waren die state taxes und die Spritkosten bereits enthalten. Und das Beste: Der Fahrer, der gleichzeitig meinen tour guide darstellte, und dessen Unterbringung waren ebenfalls im Preis enthalten. Die Entscheidung war schnell getroffen. Wir einigten uns auf die Orte, die ich sehen wollte, Ashok fügte noch ein paar hinzu, die sowieso auf der Route lagen und das Ding war geritzt.

Blieben noch die verbleibenden zwei Wochen.

Kalkutta oder Varanasi? Goa oder Kerala? Nach dem Lesen einiger Blogbeiträge und ein bisschen Nachrichtenaustausch über Kalkutta und Varanasi (danke Chris an dieser Stelle!) fiel die Entscheidung auf Varanasi. Und nach erneutem Einlesen in Beiträge verwarf ich die zuvor getroffene Entscheidung für Kerala und nahm Goa in die Route auf (Danke Aras für eure tollen Blogbeiträge zu Goa! 🙂 ). Ein bisschen portugiesische Luft im Hinblick auf meinen Trip im Oktober darf es gerne sein.

Indien Reiseroute

 

Der endgültige Plan

Zwei volle Tage werde ich in Delhi verbringen. Dann geht es von dort aus zwei Wochen auf Tour (siehe pinke Markierungen) zuerst Richtung Westen: Mandawa, Bikaner, Jaisalmer, Jodhpur, Ranakpur, Udaipur, Pushkar und Jaipur. Der Rückweg über Delhi wird (natürlich) über Agra erfolgen, denn Indien möchte ich ganz sicher nicht verlassen, ohne einen Blick auf das Taj Mahal geworfen zu haben. Super touristy keine Frage, aber weglassen kommt überhaupt nicht in Frage. Schließlich wird es über einen letzten Abstecher nach Rishikesh (10 Stunden Fahrt von Delhi aus) wieder zurück nach Delhi gehen.

Nach einer letzten Nacht in Delhi – einen Spätabend-Flug gab es leider nicht, so dass ich gezwungen sein werde, eine weitere Nacht in Delhi zu verbringen – besuche ich für zwei Tage Amritsar, dann vier Tage Varanasi und weil ich bis dahin dann wahrscheinlich völlig ko sein werde, fünf Tage Goa – Abhängen im Fünf Sterne-Bunker am Strand und ein bisschen Sightseeing in Palolem und Panaji. Von Goa aus nehme ich einen Spätabendflug zurück nach Delhi und fliege in der Nacht schließlich zurück nach Deutschland.

Indien Reiseroute

Du siehst, aus der völligen Planlosigkeit ist ein richtig guter und vor allem machbarer Plan mit relativ niedriger Selbstzerstörungswahrscheinlichkeit geworden. 

Wie ich allerdings der Darminfektion entgehen soll und wann sie mich ereilen wird – darüber herrscht nach wie vor absolute Unkenntnis. :-O Hast du Tipps? Sie werden dankbar entgegen genommen! 😉

 


Indien Überblick:

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