…und manchmal überkommt es mich einfach und ich habe das Bedürfnis, der Welt mitzuteilen, über was ich mir so den lieben langen Tag meine Gedanken mache. Philosophie am Abend sozusagen. :-)
Unfassbar – es ist schon wieder ein Jahr vorbei! Kinder, Kinder, wie die Zeit vergeht! Warum ich das so genau weiß? – Michael von Erdkunde die Welt hat einmal mehr zur Fotoparade 2021 aufgerufen!
Zugegeben, die Fotoparade 2020 habe ich ausgesetzt – mir war während der Covid-Pandemie hier in Guatemala, ein paar durchaus emotionalen Rückschlägen, der Tatsache, dass ich 2020 das Gefühl hatte, irgendwie in diesem Land festzusitzen und dem Umstand, über zwei Jahre nicht Zuhause gewesen zu sein, so gar nicht nach einer Fotoparade – aber an die Fopa 2019 und meinen ersten und zweiten Blogbeitrag zur Fotoparade 2018 erinnere ich mich noch genau.
Für die Fotoparade 2021 hat sich Michael in gewohnter Tradition – natürlich neben dem schönsten Foto – wieder bestimmte Kategorien für die unterschiedlichen Fotos überlegt.
Die Kategorien der Fotoparade 2021
Die 6 Kategorien, die Michael für die Fotoparade 2021 gewählt hat, sind:
Licht und Schatten
Tierisch
Gewässer
Aussicht
Hoch hinaus
Schwarzweiß
Und weil ich seit Januar 2018 als Lehrerin im Auslandsschuldienst in Guatemala arbeite, werde ich euch heute natürlich auch ausschließlich Bilder aus Guatemala präsentieren.
In gewohnter Tradition werde ich weitere 6 Kategorien hinzufügen, die Michael uns zur Wahl gestellt hat, nämlich:
Aufgeblüht
Eng
Einschlag
Rot
Minimalistisch
Natur pur
Und außerdem, um das Jahr sozusagen zu vervollständigen, füge ich meine ganz eigenen Kategorien noch hinzu:
Den Kontrast von Licht und Schatten hat uns die Covid-Pandemie ja wahrscheinlich sehr ausgiebig gelehrt. Licht und Schatten durfte ich dieses Jahr aber auch in Guatemala erleben. Auf meinem Roadtrip durch den Peten und das Departamento Alta Verapaz – sozusagen die guatemaltekischen Alpen – besuchte ich unter anderem die Candelaria Lodge. Dort in der Ecke gibt es zahlreiche Höhlen. Durch eine dieser Höhlen paddelte ich über drei Stunden auf einem ausblasbaren Reifen.
Tierisch
Mit Matute in meinem Leben geht und ging es immer tierisch in meinem Leben zu. Tierisch ging es zu Ostern auf der Biosphären-Station der Guacamayas zu. Neben Guacamayas im Dschungel erlebte ich ein Frühstück der besonderen Art mit zahlreichen Kolibris, die offensichtlich mit mir zusammen ihr morgendliches Getränk einnehmen wollten.
Gewässer
Klar, bei dem Wort Gewässer denke ich sofort an den Lago Atitlan in Guatemala. Diesen nenne ich liebevoll auch gerne „mein zweites Wohnzimmer“, denn ich weiß genau, wo ich hinfahren muss, um dieses und jenes zu Gesicht zu bekommen. Dieses Bild in Santiago Atitlan und zeigt einen atemberaubenden abendlichen Blick auf den Vulkan Atitlan.
Aussicht
Guatemala ist das Land der Vulkane. Insofern sollte ein Bild mit Aussicht nun wahrlich kein Problem sein. Pacaya, Fuego, Acatenango, San Pedro oder doch ein Mirador in XY? Eine traumhafte Aussicht hast du immer von Vulkan Pacaya, meinem “Haus-Vulkan“.
Hoch hinaus
Neben Vulkanen in Guatemala gibt es andere Möglichkeiten, „Hoch hinaus“ zu erleben. Das geht nämlich auch von Mayaruinen aus. Die höchste hier ist El Mirador. Die Höhe von El Mirador entspricht dabei etwa drei Pyramiden. Ganz schön heftig bei den hohen Temperaturen und der hohen Luftfeuchtigkeit im guatemaltekischen Dschungel.
Schwarzweiß
Ein bisschen Probleme hatte ich mit der Kategorie „Schwarzweiß“. Es lässt sich einfach nicht jedes Bild problemlos in ein Schwarzweiß-Bild umwandeln – technisch natürlich schon, aber nicht bei Bilder aus dem farbenfrohen Guatemala mit seinen immer frühlingshaften Farben.
Schönstes Foto
Nach fast vier Jahren in Guatemala habe ich es bei einem Quetzal-Trekking durch die Wälder von Santiago Atitlan endlich geschafft, den nationalen Vogel des Landes, den Quetzal, zu Gesicht zu bekommen. Und nicht nur einen. Nein, während des zweistündigen Trekks durfte ich gleich sieben Vögelchen beobachten. Dieses Foto ist dabei aber mein schönstes Foto.
Aufgeblüht
Lange war ich mir unschlüssig, welches Foto ich für diese Kategorie verwenden könnte. Nicht weil ich keines zur Verfügung hatte, sondern weil ich schlichtweg zu viele zur Verfügung hatte. Bei aufgeblüht denke aber zumindest ich sofort an Blumen. Und Blumen, von denen gibt es im Land des Ewigen Frühlings echt viele.
Dieses Bild entstand irgendwo in den Bergen des Departamento Zacapa. Ziemlich abgeschieden, inmitten der Sierra de las Minas, suchte ich nach einem Wasserfall. Dabei benötigte ich die Hilfe der Anwohner. Auf ihren kleinen Grundstücken fanden sich zahlreiche kleine Gärtchen mit wundervollen bunten Blümchen. Fast übersiehst du dabei den Stacheldraht. Fast. Ein herrlicher Kontrast wie ich finde.
Eng
Der Cerro Quemado ist ein Steinberg ein paar Kilometer außerhalb von Quetzaltenango. Auf diesem Berg werden sonntags Maya-Riten abgehalten. Die indigene Bevölkerung erklimmt allwöchentlich den Berg, um dort zu beten. Dabei werden auch Blumen auf den Berg gebracht und kleine Gottesdienste abgehalten. Eng ist teilweise der Weg nach oben. Eng und steil. Dank Matute fand ich aber schnell meinen Weg.
Einschlag
Bei all den Kraterseen und tatsächlichen Meteoriteneinschlägen, die es in Guatemala und auf diesem Kontinent gibt, wäre es nun naheliegend, ein Bild vom Izabal-See oder erneut vom Lago Atitlan zu nehmen. Es gibt aber noch einen See in Guatemala. Er ist zwar deutlich kleiner, aber sein Wasser glasklar und bisweilen türkis-blau. Ob es sich beim Crater Azul wirklich um einen See handelt, der durch einen Einschlag entstanden ist, wage ich zu bezweifeln. Schön issa trotzdem.
Rot
In Guatemala gibt es insgesamt 37 Vulkane. Von diesen Vulkanen sind drei nach wie vor aktiv. Gerade nach Einbruch der Dunkelheit kommt das Rot der Lava besonders zur Geltung. Bei einem nächtlichen Pizzaessen auf dem Vulkan Pacaya kannst du der Lava dabei ganz nah kommen – kalt wird dir dabei sicherlich nicht.
Minimalistisch
Minimalismus kenne ich nicht erst seit Guatemala. Ich habe in gewisser Weise schon immer minimalistisch gelebt und vertrete die Ansicht, dass wir in unserer Konsum-Gesellschaft viel zu viele Dinge haben, die überhaupt nicht notwendig sind. Ungläubig staune ich manchmal aber trotzdem über den Minimalismus in Guatemala.
Natur pur
Das Departamento Zacapa ist nun wahrlich keine Region, die häufig von Touristen besucht wird. Sonderlich viele Attraktionen gibt es dort ebenfalls nicht. Was es aber definitiv gibt, ist Natur pur. Natur pur und nen hammer Ausblick.
Tief runter
Neben „hoch hinaus“ geht es in Guatemala auch immer mal tief runter. Von den Cataratas Los Amates, den guatemaltekischen Niagarafällen, wie sie liebevoll genannt werden, habe ich mich in diesem Jahr abgeseilt. Nicht ganz ohne Blessuren, denn gerade auf dem letzten Stück, wo sich die vom Wasser unfassbar rutschigen Felsen befinden, haute ich mir mehrfach das Schienbein gegen die Steine.
Müllig
Nicht immer geht es in Guatemala tierisch, aufgeblüht oder einfach schön zu. Was Guatemala nämlich ganz sicher hat, ist ein Müll-Problem. Es gibt zwar Mülldeponien, aber ein wirkliches Bewusstsein für Müll gibt es hier – und auf dem ganzen Kontinent – kaum. Nicht selten wird der Müll einfach über Abhängen oder an der Straße entsorgt.
Vernetzt
Bei Vernetzung denkst du sicherlich an die Vernetzung in der digitalen Welt. Durchaus, diese ist wichtig. Vor allem auch unter Blogger-KollegInnen. Vernetzung in der analogen Welt ist aber mindestens ebenso wichtig. In Guatemala geschieht dies ein wenig auffälliger als beispielsweise in Deutschland.
Sicherheit in Guatemala?! – An diese Art der Sicherheit und diese Art der Vernetzung untereinander hast du sicherlich nicht gedacht, oder?! 😉
Lieber Michael, ich danke dir für den Aufruf zur Fotoparade 2021 und die ganze Organisation, die damit verbunden ist. Es hat nicht nur großen Spaß gemacht, diesen Beitrag zu verfassen, sondern auch, mich durch mein Bildmaterial der vergangenen Monate in Guatemala zu klicken.
Und Guatemala, dir danke ich für deine Existenz, die Tatsache, dass ich hier sein darf, deine Gegensätze und all deine wundervollen Orte, ohne welche dieser Blogbeitrag kaum möglich gewesen wäre.
Und falls du nun noch Lust auf wahnsinnig viele Bilder aus Belize hast – dieses Land habe ich neben Panama und natürlich ganz viel Guatemala in diesem Jahr ebenfalls bereist – dann klick‘ dich mal durch meine Belize-Seite.
Hast du Lust auf weitere Beiträge zur Fotoparade 2021?! – Dann schau‘ doch mal auf Bluebayouvorbei. Claire hat fantastische Tierfotos, Aufnahmen von den Malediven, aus der Ukraine, Österreich und unserem schönen Deutschland zur Verfügung gestellt.
Bocas del Toro in Panama – zwischen Erwartung und Realität
Die Provinz Bocas del Toro liegt an der nordwestlichen Karibikküste Panamas, direkt südlich der Grenze zu Costa Rica. Ein großer Teil des Festlandes ist von Dschungel und Bananenplantagen bedeckt. Bocas del Toro (wörtlich übersetzt: Mund des Stiers) ist auch die Heimat von Dutzenden sonnigen Inseln, die Besucher mit warmem Sand und klarem Wasser willkommen heißen.
Das Archipel von Bocas del Toro in Panama ist dabei ein Synonym für tolle Zeiten, einen unglaublichen Urlaub, großartige Surfspots und unvergessliche Taucherlebnisse. Besucher schätzen auf Bocas del Toro in Panama die unberührten Strände und Riffe mit ihrem hellen Sand.
Schnorchler und Taucher sollen hier voll auf ihre Kosten kommen, denn sie können bunte Seesterne, zahlreiche Fischschwämme, Haie und Rochen beobachten. Außerdem sind in Bocas del Toro in Panama über 70 Korallenarten identifiziert worden.
Aufenthalt auf Bocas del Toro in Panama – Fact Check
Durchaus, unberührte Strände und Riffe mit hellem Sand findest du dort absolut. Bestimmt handelt es sich bei den Bocas del Toro in Panama auch um einen großartigen Surfspot. Und ich kann mir ebenfalls vorstellen, dass du dort unvergessliche Taucherlebnisse haben kannst. Einen unglaublichen Aufenthalt und eine richtig tolle Zeit hatte ich dort trotzdem nicht.
Das mag einerseits darauf zurückzuführen sein, dass ich weder surfe noch tauche und dadurch die Dinge, die du auf Bocas del Toro in Panama unternehmen kannst, deutlich reduziert sind. Das liegt aber andererseits auch sicherlich daran, dass zumindest zwischen meiner eigenen Erwartung und der Realität, die ich auf den Inseln vorfand, eine riesige Diskrepanz lag.
Wunderschöne Foto-Spots?! – Um ehrlich zu sein sind die meisten Bilder an genau einem einzigen Spot entstanden! So viele gab es nämlich leider nicht zur Auswahl.
When reality kicks in…
Sicher, Strandmotive findest du auf Bocas del Toro in Panama. Diese können auch super schön sein und nach einem traumhaften Urlaub aussehen. Insofern du den Zoom deiner Kamera verwendest und/oder du den richtigen Bildausschnitt für dein Urlaubsmotiv wählst.
Zoom-In: Ein wunderschönes, menschenleeres und völlig unberührt anmutendes Ufer
Zoom-Out: Nicht grundlos – denn da kommt man nur wirklich schwierig hin; die Straße rechts und das Abwasserrohr vorne sind dabei übrigens eher ausladend.
Zuallermeist – und das siehst du auf zahlreichen Strandbildern natürlich äußerst selten – ist es so, dass die Strandabschnitte schmal sind und direkt an der Straße liegen. Ist der Straßenabschnitt dann auch nicht asphaltiert – und das ist auf der Hauptinsel circa 2 Kilometer außerhalb von Bocas Town der Fall – dann staubt es da auch gehörig, wenn ein Fahrzeug auf der Uferstraße fährt.
Zoom-In: Hach, Meer!
Zoom-Out: Mmmhh… Abwasserrohr, hässliches Steingebilde, kein schöner Strand, doch ziemlich ungemütlich – nicht grundlos liegt da niemand.
Auch Bauarbeiten können vorkommen. Während du linker Hand beispielsweise einen tollen Blick auf das Meer hast, wirst du rechter Hand von Baumaschinen beschallt.
Links der Straße: wunderschöner Blick auf das Meer
Rechts der Straße: ohrenbetäubende Bauarbeiten
Und weil einige dieser Dinge vielleicht auch auf eine Verkettung unglücklicher Umstände zurückzuführen ist, habe ich Bocas Town unter die Lupe genommen.
Zoom-In: Coole Baumwurzeln am weißen Sandstrand mit Blick auf das Meer.
Zoom-Out: Leider direkt an der Straße, sitzen ist hier auch eher schwierig, Gemütlichkeit sucht man hier vergebens; die vorbeifahrenden Fahrzeuge wirbeln überdies ganz schön Staub auf
Zoom-In: Strandidyll pur
Zoom-Out: Was ich im oberen Bild ausgeblendet habe, sind der Rost und das dreckige Wasser.
Zoom-In: Wunderschöne Palmen, die ins Meer ragen – ein ganz tolles Motiv
Zoom-Out: Leider auch wieder direkt an der Straße und mit praktisch nicht vorhandenen Sitzgelegenheiten – zero Gemütlichkeit
Bocas Town – ein absolutes No go
Zugegeben, als alleinreisende Frau bist du ab und an vielleicht ein paar nicht so nicen Situationen ausgesetzt. Meine Ankunft auf Bocas del Toro in Panama würde ich aber durchaus als „äußerst testosteronlastig“ bezeichnen. Kaum war ich aus dem Boot ausgestiegen und durch die kleine Ankunftshalle gelaufen, hörte ich Zurufe, Pfiffe und wurde auf den ersten Metern mehrfach angequatscht. Ein solches Verhalten war mir in den vergangenen Jahren nirgendwo auf dem lateinamerikanischen Kontinent begegnet.
Ich flüchtete mich in das nächste Café mit Blick auf das Meer. Während dieser Blick zwar durchaus schön war und ich mich auch nicht mehr den Testosteron-Gehabe ausgesetzt sah, verging mir beim Anblick der Preise auf der Karte direkt der Appetit auf ein Frühstück. Allein ein kleiner Cappuccino, welcher aus nicht mehr als drei Schlückchen Kaffee und etwas aufgeschäumter Milch bestand, kostete hier 3,50 USD.
Auch der Spaziergang durch Bocas Town konnte die Stimmung nicht wirklich mehr erhellen. Bocas Town könnte kaum dreckiger und ungemütlicher sein und erinnerte mich eher an eine kleine Hafenstadt ohne Hafenidyll oder ein Fischerdorf, dem die Romantik völlig abhanden gekommen war.
Und weil ich Bocas Town als wirklich anstrengend empfand, lieh ich mir ein Fahrrad und radelte so schnell wie möglich aus der Stadt raus.
Aufenthalt auf Bocas del Toro in Panama – ein Fazit
Du kannst dir sicherlich vorstellen, dass ich heilfroh war, als ich Bocas del Toro wieder verlassen konnte und dass mir nach meinen Erfahrungen und Eindrücken ein längerer oder gar erneuter Aufenthalt gänzlich unmöglich erscheint.
Da es sich hierbei aber um meine ganz persönlichen und damit höchst subjektiven Erfahrungen handelt, muss das ja nicht bedeuten, dass du dieselben machen wirst.
Ich glaube sogar, wenn du die richtige Unterkunft hast – je nach Reisetyp vielleicht ein schnuckeliges Surfcamp oder vielleicht sogar ein romantisches Resort auf einer der Inseln – dass ein Aufenthalt auf Bocas del Toro tatsächlich zu einem unvergesslichen Erlebnis und zu einem unglaublichen Aufenthalt werden kann, bei dem du eine richtig tolle Zeit haben kannst.
Hilfreich wäre es hierbei sicherlich, wenn die Verpflegung bereits in der Unterkunft enthalten wäre, denn die Preise auf Bocas haben es wirklich in sich.
Warst du schon einmal auf den Bocas del Toro in Panama? Welche Erfahrungen hast du gemacht?
Planst du eine Reise nach Panama oder willst du vielleicht von Costa Rica einen kurzen Abstecher in das Nachbarland Panama unternehmen? Puerto Viejo liegt direkt an der karibischen Küste und ist der ideale Ausgangspunkt für einen Kurztrip von Costa Rica nach Bocas del Toro! Katharina erklärt dir auf ihrem Blog Base and Travel genau wie das geht.
Mein Jahresrückblick 2019 aus Guatemala?! – Macht das nicht die Reise-Statistik kaputt?
Würde ich die Reise-Statistik wörtlich nehmen, müsste ich in meinem Jahresrückblick 2019 schreiben, dass ich in diesem Jahr 365 Tage gereist bin. Ich war ja nicht in Deutschland. Aber das wäre ziemlich witzlos und würde völlig am Ziel vorbeischießen! Insofern habe ich mich dazu entschieden, Guatemala Stadt zu meiner Base zu machen. Immer wenn ich also diese Base verließ – sei es für eine Reise, einen Wochenend-Trip oder auch nur einen Ausflug -, lief der Reise-Counter! 😉
So, jetzt geht’s aber los mit dem Jahresrückblick 2019!
Ein weiteres Jahr neigt sich dem Ende
Dieses Jahr ist nicht einfach nur ein gewöhnliches Jahr. Dieses Jahr ist ein guatemaltekisches Jahr! Und zwar zu 100 Prozent! Denn seit nun mehr fast zwei Jahren lebe und arbeite ich in Guatemala.
Während ich also gerade auf meinem letzten Roadtrip für dieses Jahr bin, sitze ich mit Handy und Chromebook bewaffnet irgendwo im Osten von El Salvador (ja, ich bin tatsächlich nach meinem Roadtrip durch Mexiko und meiner Reise nach New York noch einmal nach El Salvador aufgebrochen!) an einem verlassenen und völlig untouristischen Strandabschnitt, rechne Reisetage zusammen, setze ich mich mit meinen vergangenen 365 Tagen, 52 Wochen und 12 Monaten auseinander und überlege, was 2019 besonders war.
Genauso wenig jedoch wie es in meinem Jahresrückblick über 2018 oder meinen Reisemomenten aus dem Jahr 2017 einen chronologischen Ablauf gegeben hat, wird auch mein Jahresrückblick 2019 weder traditionell noch konventionell sein. Ein konventioneller Rückblick käme mir geradezu langweilig vor. Langweilig war mein Leben in diesem Jahr überhaupt nicht. Vielmehr gezeichnet von zahlreichen wunderschönen Höhen, jedoch auch sehr vielen Tiefen. Wie ein Fels in der Brandung stand mir dabei immer meine kleine Matute zur Seite, die – zugegeben – mittlerweile gar nicht mehr so klein ist und die mich beim Großteil meiner Reisen begleitet hat.
Und weil sie mich auf so vielen meiner Reisen begleitet hat, immer ganz tapfer war, kognitiv nahezu wöchentlich Sprünge gemacht hat und ich ihr bereits wenige Wochen nach ihrem Einzug den Stempel „Reisehund“ verpasst habe, steht in meinem Jahresrückblick 2019 Matute im Fokus – mit 12 Anekdoten, Ereignissen, Fakten und Erlebnissen.
Und genau von diesen werde ich dir heute erzählen.
Jahresrückblick 2019 in Zahlen
Dennoch gibt es rein für die Statistik zunächst ein wenig Faktenwissen: Wenn ich richtig gezählt habe, bin ich (exklusive Tagesausflüge) dieses Jahr 24 Mal auf Reisen gegangen.
An insgesamt 15 Wochenenden machte ich einen anderen Ort als Guatemala Stadt zu meinem Wohnzimmer und fuhr über das Wochenende weg, 19 Mal machte ich an meinen Wochenenden lediglich einen Tagesausflug aus der Stadt raus. Vor allem wegen Matute und der Tatsache, dass es in meinem näheren Umfeld nur einen kleinen Park, in welchem ich mit ihr Gassi gehen kann, legte ich meinen Fokus auf Tagesausflüge am Wochenende ab Guatemala Stadt – Natur-, Öko- und Hundeparks nämlich gibt es im näheren Umkreis der Hauptstadt nämlich wahnsinnig viele. Da ich mindestens einmal im Monat jedoch nach Antigua zum Kaffee trinken oder Freunde besuchen fahre und Antigua praktisch mein Wohnzimmer ist, habe ich mich dazu entschieden, diesen Ort aus der Statistik herauszunehmen. Einzig das Wochenende in Antigua, an welchem ich die Osterprozessionen besucht habe, taucht in der Statistik auf. Denn über diese werde ich (hoffentlich) einen Blogbeitrag kurz vor Ostern 2020 veröffentlichen. 😉
Auf Städtereisen außerhalb des Landes begab ich mich 3 Mal und stattete dabei Lima, Arequipa und New York einen Besuch ab. Auf Roadtrips war ich 4 Mal und bereiste auf diesen nicht nur Guatemala, sondern auch die umliegenden Länder El Salvador und Mexiko – vier Mal, weil ich einige Wochen nach meinem ersten Roadtrip durch El Salvador ein zweites Mal dorthin aufbrach, um den Osten des Landes zu erkunden.
Backpacken war ich in diesem Jahr nur zwei Mal, insofern die Tatsache, dass ich mit dem Rucksack auf die Galapagosinseln reiste, unter Backpacking läuft.
Lediglich drei Mal bin ich übrigens in diesem Jahr in einen Flieger gestiegen – nach Nicaragua, Lima und New York. Das darf auch gerne im nächsten Jahr so bleiben. 😉
Insgesamt war ich (inklusive der Tagesausflüge) 167 Tage unterwegs und habe sechs Länder besucht. Rechne ich Guatemala dazu, waren es sieben Länder.
Matute, die seit Februar stets an meiner Seite ist und die ich von Beginn an an meine Ausflüge gewöhnt habe, begleitete mich an 118 meiner Reisetage (lediglich an 49 Tagen war sie nicht dabei!), an denen ich unterwegs war. Auch mehrere Vulkane bestieg sie mit mir. Eine Ausnahme stellte dabei die Besteigung des Acatenango dar, denn auf diesen konnte ich sie aufgrund ihres Alters zu Beginn des Jahres noch nicht mitnehmen. Außerdem begleitete sie mich während meines Roadtrips durch Guatemala und durch die Länder Mexiko und El Salvador.
Im Vergleich zum letzten oder vorletzten Jahr habe ich 2019 zwar insgesamt weitaus weniger Länder (2018: 141 Reisetage, 12 Länder, 2017: 96 Reisetage, 17 Länder) bereist, dafür war ich jedoch an deutlich mehr Tagen auf Reisen. 😀 Aber ganz ehrlich, Guatemala ist eine „Dauer-Reise“ – in jeglicher Hinsicht.
Jahresrückblick 2019 chronologisch in der Übersicht*
Februar: Wochenende in Monterrico – die erste kleine Reise mit puppy, Besteigung des Acatenango, Wochenende in Monterrico, Wochenende in Santa Cruz la Laguna am Lago Atitlan; in diesem Monat fand übrigens auch das zweite Hilfsprojekt meiner Schule für das Krankenhaus für krebskranke Kinder in Guatemala Stadt statt
März: Wochenende in El Paredon, Wochenende in Antigua (Osterprozessionen)
April: Reise nach Nicaragua, Tagesausflug zur Laguna del Pino, Ausflug zur Finca Cienaguilla, Tagesausflug zum Naturpark Green Rush
Mai: Wochenende im Naturpark Pino Dulce und Besteigung des Vulkan Ipala, Wochenende in der Earth Lodge und Trekking nach Hobbitenango, Besichtigung der Toleranz-Bärchen in Guatemala Stadt in Zone 1
Juli: Tagesausflug zur Finca Florencia, Wochenende in Altamira Antigua Guatemala, Wochenende am Lago Atitlan, um Santa Catarina Papolo zu besuchen, Tagesausflug in den Kanajuyu Ecological Park, Tagesausflug zum Cerro Nino in Pastores und Tenedor del Cerro in Antigua, Tagesausflug zu Laguna Calderas
August: Tagesausflug zu den Jardines de Provenza in San Mateo Milpas Altas, Besuch der Ökofarm Chikach, Konferenz in Lima mit anschließendem privaten Aufenthalt in Lima, Kurztrip nach Arequipa und Besuch des Colca-Tals, Umzug, daher reise-/ ausflugstechnisch ein sehr ruhiger Monat
Oktober: Tagesausflug zum Parque Nacional Naciones Unidades, Wochenende in El Paredon, Tagesausflug zur Laguna Ixpaco
November: Besuch der Allerheiligen-Veranstaltung (Dia de los Muertos) in Santiago Sacatepequez und daran anschließendes langes Wochenende am Lago Atitlan mitten im Nirgendwo, Roadtrip durch Mexiko (Chiapas, Oaxaca, Tabasco, Veracruz)
Dezember: Roadtrip durch Mexiko, Tagesausflug zum Park La Cerra, Besuch der Campero Luces in Guatemala Stadt, Besuch des Weihnachtsmarktes in Zone 1, Besuch des Weihnachtsmarktes in Paseo Cayala, Reise nach New York, zweiter Roadtrip nach El Salvador
*Leider habe ich es trotz meiner Routine, wöchentlich 1 bis 2 Blogbeiträge zu verfassen, nicht geschafft, alle meine Reisen aus 2019 zu verbloggen. Das werde ich aber 2020 Jahr nachholen. 😉
Jahresrückblick 2019: A travel dog is born – when the world is calling 4 us
#1 Lass’ niemals eine Gelegenheit verstreichen, eine Spritztour zu machen.
Wenn ich sage, dass ich Anfang des Jahres einen Travel Burnout hatte, wirst du wahrscheinlich nur müde lächeln und denken: Was für ein Luxusproblem! Aber ja, weil ich Matute zu einem richtigen Reisehund „ausbilden“ wollte, mit dem ich überall hingehen kann, war das erste Quartal des Jahres durchaus anstrengend, denn wir waren Mitte Februar und im März an ausnahmslos jedem Wochenende unterwegs und haben tatsächlich keine Gelegenheit verstreichen lassen, eine Spritztour zu machen, denn Lancha, Tuktuk und Pickup fahren standen auf dem Programm, außerdem der Umgang mit Menschenmassen, Lautstärke, vielbefahrenen Straßen und die Eingewöhnung an Schlaf- und Pippi-Plätze an völlig unbekannten Orten.
#2 Wenn du müde bist, mach‘ ein Nickerchen.
Und während die einen auf diesen Wochenendtrips die Nachmittage mit einem Nickerchen verbrachten (Matute), nahmen die anderen ihre Arbeit mit in das Wochenende (ich).
Dabei gibt es kaum einen schöneren Ort, dies in absoluter Ruhe zu tun als am Lago Atitlan, der zwischenzeitlich so etwas wie mein zweiter Wohnort geworden ist. Die kleinen Dörfer dort entschleunigen mich immer wieder aufs Neue und kein Sonnenuntergang am See gleicht dem anderen.
#3 Wenn deine Lieben nach Hause kommen, renne zu ihnen und begrüße sie, als hättest du sie tagelang nicht gesehen.
Was Matute den lieben langen Tag über macht, während ich arbeiten bin, weiß ich nicht. Wenn ich jedoch nach Hause komme, liegt sie immer auf der Couch, die einen direkten Blick auf die Haustür hat und kommt angeschossen wie ein Blitz, wenn ich zur Tür hereinkomme.
Bei der Begrüßung haben wir mittlerweile sogar ein geradezu menschliches Ritual: Anstatt wie wild an mir hochzuspringen, wie dies manche Hunde tun, nimmt mich Matute lange zur Begrüßung in den Arm. Hierfür gehe ich auf die Knie, sie macht Männchen auf meinen Schultern, legt die Pfoten rechts und links meines Halses und legt ihren Kopf an meine Wange.
Das war nicht meine Idee! Ich wollte „nur“ Sport auf der Matte auf dem Fußboden machen und wurde plötzlich „beklettert“. 😀
#4 Hab‘ Freude am Einfachen und genieße es in vollen Zügen – und sei es nur ein kleiner und kurzer Spaziergang in der Sonne.
Egal ob Tagesausflug in einen großen Park, Vulkanbesteigung oder der frühmorgendliche kurze Spaziergang im kleinen Park – ich liebe es, mit Matute vor die Tür zu gehen, durch die Natur zu spazieren und neue Orte zu entdecken.
Matute fährt zum ersten Mal Pickup – so wie sie guckt, hat sie Spaß! 😀
#5 Sei loyal.
Immer!
#6 Vermeide es, jemanden zu beißen, wenn ein Knurren vielleicht schon völlig ausreicht.
Nein, nicht immer ist ein Leben im Ausland ein Märchen. Nicht immer war aus diversen Gründen die Stimmung in den vergangenen zwölf Monaten die beste und mehr als einmal hätte ich in diesem Jahr aus der Haut fahren können.
Die Feststellung jedoch, dass das ausschließlich meine Energie kostete und keine Veränderung brachte, führte dazu, dass ich vieles in stoischer Ruhe und Gelassenheit über mich ergehen ließ.
#7 Gedeihe durch Aufmerksamkeit und lass‘ dich von anderen in der Seele berühren.
Für all die zwischenmenschlichen Begegnungen, all die wundervollen Gespräche mit meinen Freunden, die Grill-, Pizza- oder schlaflosen Nächte und vor allem den Besuch meiner Mama in Guatemala in diesem Jahr bin ich unglaublich dankbar.
#8 Wenn du glücklich bist, tanze, renne und bewege deinen ganzen Körper.
Und wenn es draußen mal wieder wie bekloppt regnet und du nicht vor die Tür kannst, dann ist das kein Grund für schlechte Stimmung, dann wird drinnen gespielt – oder einfach in den Kalender und auf die Weltkarte gestarrt und die nächste Reise geplant. 😉
#9 Wenn das, was du unbedingt haben möchtest, irgendwo tief in der Erde vergraben ist, grabe so lange, bis du es endlich hast.
… oder erklimme einen Vulkan!
Um es mit den Worten von Lewis Carroll zu sagen: In the end… We only regret the chances we did not take, the relationships we were afraid to have and the decisions we waited too long to take.
Viele Dinge haben wir in diesem Jahr noch nicht gemacht, viele Wagnisse sind wir in diesem Jahr noch nicht eingegangen und viele Reisen haben wir in diesem Jahr noch nicht unternommen – aber wir graben weiter. Versprochen! 😉
#10 Tu‘ niemals so als wärst du etwas, das du nicht bist.
Zugegeben, in diesem Jahr habe ich mich häufig hinterfragt. Häufig habe ich dabei auch getroffene Entscheidungen angezweifelt. Häufig habe ich darüber nachgedacht, einfach alles hinzuwerfen und nach Hause zu gehen. Aber das wäre nicht ich gewesen. Und vor allem hätte es mir keine Erfüllung gebracht und mich auf lange Sicht auch nicht glücklicher gemacht.
#11 Lass‘ die Erfahrung von frischer Luft und Sonnenstrahlen, die deine Nase umspielen, zu einer Ekstase werden.
Oder: Wenn du aus dem Auto aussteigst, dreh‘ erstmal durch und renne wie wild durch die nächste Wiese.
Im Land des ewigen Frühlings herrscht zwar aufgrund der Regenzeit nicht täglich wundervoller Sonnenschein, aber jede Regenphase hat auch immer wieder vereinzelte Sonnenstunden.
#12 Wenn dein Gegenüber traurig ist oder einen schlechten Tag hat, kuschle dich liebevoll an ihn und schweige mit ihm.
Und ohne Regentage lässt sich der Sonnenschein weniger intensiv genießen! Aus diesem Grund wird es auch im nächsten Jahr noch wahnsinnig viele Reiseberichte und persönliche Anekdoten von Matute und mir aus Guatemala geben.
Dies wird im kommenden Jahr jedoch deutlich reduzierter als in diesem Jahr erfolgen, weil ich im kommenden Jahr meinen Fokus wieder mehr auf den Sport und weniger auf das Reisen legen möchte, es privat (wohnungstechnisch) einige Veränderungen gab, die ein ständiges Unterwegssein mit Matute nicht mehr so notwendig erscheinen lassen und weil Matute nun wahrlich jeglicher Herausforderung beim Reisen gewachsen ist und ich sie nicht mehr auf Teufel komm‘ raus mit unterschiedlichen reisetechnischen Schwierigkeiten konfrontieren muss.
Welches waren deine Anekdoten aus dem Jahr 2019? Welche Länder hast du besucht und wie viele Tage warst du unterwegs?
Mit diesem Blogbeitrag nehme ich an der Blogparade von Andreas vom Blog Reisewut teil.
Unfassbar – es ist schon wieder fast ein Jahr vorbei! Kinder, Kinder, wie die Zeit vergeht! Warum ich das so genau weiß? – Michael von Erdkunde die Welt hat einmal mehr zur Fotoparade 2019 aufgerufen! Ja, wirklich! Es ist die erste und gleichzeitig letzte Fotoparade in diesem Jahr, denn aufgrund der Fülle an Teilnehmern hat sich Michael dazu entschieden, die Fotoparade nur noch einmal pro Jahr auszurichten! Trotzdem kommt es mir vor, als sei es gestern gewesen, dass ich meinen Blogbeitrag zur Fotoparade 2-2018 mit meinen schönsten Bildern aus Guatemala erstellt habe.
In gewohnter Tradition hat sich Michael – neben dem schönsten Foto – wieder bestimmte Kategorien für die unterschiedlichen Fotos überlegt.
Die Kategorien der Fotoparade 2019
Die 6 Kategorien, die Michael für die Fotoparade 2019 gewählt hat, sind:
– Stadtbild oder Landschaft?
– Tier oder Pflanze?
– Berge oder Meer?
– Fremdländisch oder einheimisch?
– Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang?
– Schwarz-weiß oder bunt?
Und weil ich seit Januar 2018 als Lehrerin im Auslandsschuldienst in Guatemala arbeite, werde ich euch heute natürlich Bilder aus Guatemala in der Fotoparade 2019 präsentieren.
In gewohnter Tradition werde ich weitere 6 Kategorien hinzufügen, nämlich:
– Erinnerungen oder Zukunftsgedanken?
– Tag oder Nacht?
– Trockenzeit oder Regenzeit?
– Aktiv oder passiv?
– Tradition oder Moderne?
Schönstes Foto
Mein schönstes Foto ist sicherlich nicht mein schönstes Foto, das ich von Fuego während meiner Zeit in Guatemala geschossen habe, aber es zählt zu den schönsten Erinnerungen aus diesem Jahr: Meinen Trekk auf Vulkan Acatenango. Mit seinen 3.976 Metern zählt Vulkan Acatenango zu den höchsten Vulkanen in Guatemala. Das Besondere bei diesem durchaus anstrengenden Trekk: Du kannst den aktiven Fuego aus allernächste Nähe beobachten.
Room with a view beim Trekk auf Acatenango
Stadtbild oder Landschaft?
Grundsätzlich würde ich mich eher als Stadtmensch bezeichnen, denn ich mag den Trubel um mich herum. Reisetechnisch sieht es da aber ganz anders aus. Aus diesem Grund habe ich mich dieses Jahr dazu entschlossen, meine Geburtstagsnacht an einem besonderen Ort in der Natur zu verbringen. Und – wie sollte es auch anders sein – der Blick auf die Vulkane durfte dabei natürlich nicht fehlen.
Ausblick aus meinem kleinen Bungalow in Altamira bei Antigua
Tier oder Pflanze?
Am liebsten beides! Denn in Matute, die mich seit diesem Jahr auf meinen Reisen begleitet, habe ich nicht nur eine tierische loyale Freundin und Reisebegleitung gefunden, sondern bin noch häufiger in der Natur als ich dies im vergangenen Jahr war.
Besuch der Jardines de Provenza mit Matute und gemeinsames Abhängen im Gras.
Berge oder Meer?
Sowohl als auch! Aufgrund der Anzahl der Berge und Vulkane, die es in Guatemala gibt und der Faszination, die von diesen ausgeht, standen dieses Jahr ganz eindeutig die Erhebungen in Guatemala im Vordergrund – sei es beim Trekk auf Vulkan Acatenango, Vulkan Ipala oder einfach nur Trekking durch höher gelegene Wildparks oder Nationalparks.
Der letzte Teil des Aufstiegs auf Vulkan Acatenango hat es noch einmal ordentlich in sich; 400 Höhenmeter sind auf kurzer Strecke zu nehmen. Der Sonnenaufgang von der Spitze entschädigt dabei sämtliche Strapazen.
Fremdländisch oder einheimisch?
Meine heimatlichen Wurzeln habe ich ganz sicher auch nach fast zwei Jahren in Guatemala nicht vergessen, aber in einem Land, in welchem ständig die Erde wackelt oder Lava fließt, geraten diese Dinge etwas in den Hintergrund.
Fuegos nächtliche Aktivität während meiner Übernachtung auf Vulkan Acatenango
Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang?
Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge durfte ich in Guatemala zahlreiche bestaunen. Die Sonnenuntergänge mit Blick auf die Vulkankette haben dabei etwas durchaus Magisches. Beim Sonnenaufgang während meines Roadtrips durch den Peten, den Norden Guatemalas, stockte mir jedoch der Atem. Unfassbar schön. Unfassbar magisch. Einfach traumhaft. Das lohnt sich das frühe Aufstehen.
Sonnenaufgang in El Remate, Peten
Schwarz-weiß oder bunt?
Bunt! Ganz eindeutig bunt!
Einer der zahlreichen Märkte in Antigua
Erinnerungen oder Zukunftsgedanken?
Gedanken an meine Zukunft habe ich in Guatemala immer. Vor allem weil ich weiß, dass ich dem Land irgendwann den Rücken und zurück nach Deutschland kehren werde. In diesem Jahr besuchte mich jedoch meine Mama in Guatemala. Auf ihren Besuch hatte ich mich eineinhalb Jahre lang gefreut. 2019 steht daher im Zeichen der schönen Erinnerungen mit meiner Mum in Guatemala.
Besuch der Finca Filadelfia bei Antigua mit meiner Mum
Tag oder Nacht?
Grundsätzlich Tag! Wenn ich jedoch auf Blitze-Jagd gehe, dann ganz eindeutig Nacht!
Trockenzeit oder Regenzeit?
Diese Blitze bzw. dieses Wetterleuchten, bei welchem die Blitze ohne Donner und vor allem im Sekundentakt geschehen, wiederum gibt es ausschließlich während der Regenzeit in Guatemala. Wenngleich ich daher schöne, sonnige und warme Tage immer vorziehen würde, so lässt sich beim Anblick dieses Naturschauspiels jede Regenzeit völlig problemlos überstehen.
Wetterleuchten in Guatemala Stadt während der Regenzeit
Aktiv oder passiv?
Guatemala ist das Land der Vulkane. 37 Vulkane der unterschiedlichsten Höhen auf drei tektonischen Platten verzeichnet dieses Land. Drei davon sind immer noch aktiv.
Um einen solchen Blick auf die Vulkane zu haben, musst du nicht im 12. Stock leben – du kannst auch die Earth Lodge bei Antigua besuchen. 😉
Tradition oder Moderne?
Bei dem kleinen Land in Mittelamerika handelt es sich um ein Land voller Gegensätze: Wahnsinnig arm trifft auf unfassbar reich, Gewalt und Gastfreundschaft, tropische Temperaturen und Kälte, stürmischer Pazifik und ruhige Karibik. Und mit all den Mayaruinen, den Überbleibseln aus längst vergangenen Zeiten, trifft Tradition auf Moderne.
Besuch der Mayaruine Tikal
Lieber Michael, ich danke dir für den Aufruf zur Fotoparade 2019 und die ganze Organisation, die damit verbunden ist. Ich weiß auch, welch eine Arbeit nun auf dich zukommen wird, um all unsere Blogbeiträge zu sichten, zu verlinken und zu teilen und Bilder auf Pinterest zu taggen. Es hat nicht nur großen Spaß gemacht, diesen Beitrag zu verfassen, sondern auch, mich durch mein Bildmaterial der vergangenen Monate in Guatemala zu klicken.
Und Guatemala, dir danke ich für deine Existenz, die Tatsache, dass ich hier sein darf, deine Gegensätze und all deine wundervollen Orte, ohne welche dieser Blogbeitrag kaum möglich gewesen wäre.
Hast du Lust auf weitere Beiträge zur Fotoparade 2019?! – Dann schau‘ doch mal auf Thomas‘ Reisen-Fotografie Blog vorbei, auf dem nicht nur traumhafte Bilder der Niagara Fälle oder aus Namibia auf dich warten, sondern auch Bilder von seinem Städtetrip nach New York. Diese haben es mir besonders angetan, da New York ganz oben auf meiner Reise-Liste steht.
Und nachdem wir Matute wieder bei meiner Hundesitterin in San Juan Del Obispo abgeholt hatten, starteten wir unseren Roadtrip Richtung Peten, den Norden Guatemalas. Acht Tage waren wir unterwegs und legten circa 1.200km zurück.
Nach einem zweitägigenZwischenstopp am Lago Izabal, einer Übernachtung in einer Hütte direkt am See und einem ausgedehnten Spaziergang zu dem dortigen Wasserfall ging es mit einer Kaffeepause in der Finca Ixobel direkt nach El Remate.
Drei Nächte schliefen wir außerhalb von El Remate im Hotel Gringo Perdido und besuchten von dort aus nicht nur die Insel Flores, sondern auch die Mayaruine Yaxha und am Tag darauf endlich Tikal. Denn den Besuch der Mayaruine Tikal wollte ich seit über einem Jahr mit meiner Mama unternehmen und hatte extra gewartet, bis sie nach Guatemala kam.
Schließlich machten wir uns nach zwei Nächten in Lanquin und dem Besuch von Semuc Champey auf den Weg zurück in die Stadt. Dort angekommen nämlich wollten wir noch eine Kaffee-Finca und meine liebe Freundin Mariel in Jocotenango besuchen. Außerdem stand noch ein Souvenir-Kauf auf dem Mercado Central an. 😉
8 Tage Roadtrip durch den Norden von Guatemala
Roadtrip durch Guatemala und unsere gemeinsame Zeit
Bei unseren abendlichen Gesprächen waren die Sicherheitslage, Kleidungsratschläge, Verstecke für Wertsachen, Hinweise darauf, dass das Handy in der Wohnung bleiben sollte, die krassen Kontraste des Landes und die wundervolle Natur und vor allem noch gelebte und magische Kultur Themen.
Ein eher untouristischer Besuch in Antigua – den Maximo-Tempel findest du in Antigua nämlich nicht, wenn du nicht ganz genau weißt, wo er sich befindet. 🙂
Ich erinnere mich an zahlreiche witzige Anekdoten, an wahnsinnig heiße Tage mit hoher Luftfeuchtigkeit, an leckeres Essen, zauberhafte Unterkünfte, Strand-Idylle, See-Romantik, die atemberaubende Mayaruine Tikal und nächtliche, absolut klare Sternenhimmel.
Und wie es auf Reisen nun einmal so ist, nicht immer lief dabei alles glatt: Es gab auch mal furchtbares und wenig nahrhaftes Essen und die eine oder andere Situation, auf die wir wahnsinnig gerne verzichtet hätten.
Besuch und Einkauf auf dem mercado central in Zone 1 von Guatemala Stadt
Es waren dreieinhalb vollgepackte Wochen. Es waren dreieinhalb Wochen voller Eindrücke. Dreieinhalb Wochen voll von emotionalen Höhen und Tiefen – und am Ende ein wahnsinnig schmerzvoller Abschied.
Drei Wochen später dann – Mamas Jetlag war überstanden und die vielen Eindrücke einigermaßen verarbeitet – befragte ich sie zu ihrem Aufenthalt in Guatemala…
Die Auswahl auf dem mercado central ist der Wahnsinn.
#1 Was war dein allererster Eindruck von Guatemala? Erinnerst du dich an eine bestimmte Begebenheit/Situation? Hast du ein bestimmtes Bild im Kopf?
Die überwältigende Freude, meine Tochter wiederzusehen und endlich auch ihre Matute kennenzulernen. So viele Menschen am Arrival zu sehen und das obwohl doch gerade nur eine einzige Maschine aus Madrid gelandet war.
Das nächste Bild: Autos! Chaos auf den Straßen. Der Gedanke: Hoffentlich komme ich heil an. Ich war ständig am „Mitbremsen“. Überall wurde gehupt, rechts und links an uns vorbeigefahren. So viele Autos. Und schließlich das erste komische Bild: ein Tumulo!
Und auch beim Fisch haben wir zugeschlagen – hier gibt es einen Fisch für Q8 – also gerade mal für 1 Euro.
#2 Wir waren nun ja die ersten Tage hier in Guatemala Stadt. Wie ist dein Eindruck von Guatemala Stadt?
Guatemala ist für mich eine sehr beeindruckende Stadt. Da kommt alles zusammen von ganz armen Menschen auf den Straßen bis hin zu Paseo Cayala. Dort hat nur noch Marmor auf dem Boden gefehlt.
Außerdem: Menschen… und vor allem so viele freundliche Menschen, die mich auf der Straße angelächelt und gegrüßt haben, obwohl sie mich gar nicht kennen und mit mir reden wollten. Ich kann aber doch kein Spanisch.
Es gab auch gar keine Hektik! Weder beim Parkplatz suchen auf einem völlig überfüllten Supermarkt, noch an der Kasse, obwohl die Schlange ziemlich lang war. Bei Lidl in Deutschland hätten die Kunden schon ungeduldig und mehrfach nach der Verstärkungskasse geklingelt. Und dann das Gewusel auf dem mercado central in Zone 1 – das war schon heftig.
Aber: Ich habe mich nicht unsicher auf den Straßen gefühlt. Zu keiner Zeit. Gut, du hast ja aber auch lange bevor ich etwas gesehen habe, schon die Fenster des Autos geschlossen und die Türen verriegelt. 🙂
Der gekaufte Fisch wird auch gesäubert, bevor er verpackt wird.
#3 Nach zwei Tagen in der Hauptstadt fuhren wir nach Antigua. Wie gefiel dir Antigua?
Wow, Antigua ist genau das Gegenteil von Guatemala Stadt und ganz Guatemala. Hier herrscht irgendwie ein anderes Leben auf den Straßen. Überall kann man am oder im Park sitzen und was trinken. Und in Guatemala habe ich direkt neben einem Straßencafé keinen Park gefunden. Da musst du zum Kaffeetrinken dann in eine Shopping Mall.
In Antigua dagegen kam es mir so vor, als wenn das alles andere Menschen sind, die hier leben. Und du triffst jede Menge Touristen, hast zig Souvenirshops. Ich werde Antigua nicht vergessen schon alleine wegen den Pflastersteinen. Mein lieber Herr Gesangsverein…!
Markt in Antigua
#4 Wir gingen zwei Mal auf dem mercado central in Zone 1 einkaufen. Wie war das für dich?
Hier hätte ich stundenlang durchlaufen können. Überhaupt beim Obst und Gemüse. Ich habe noch nie so viel frisches Obst und Gemüse auf einmal gesehen.
Du wirst angesprochen, aber dabei nie gedrängt, etwas zu kaufen. Ich kann gar nicht aufzählen, was ich alles an Obst gesehen habe, auch Früchte, die ich gar nicht kenne und noch nie gesehen habe, aber immer probieren durfte.
Alles war super frisch und unheimlich lecker. Hier könnte ich alles aufzählen wie Mangos, Papaya, Ananas, Pitayas, Zapote und was weiß ich noch alles, was wir dort Leckeres eingekauft und gegessen haben. Und Platanos! Getrocknete Platanos! Wie sehr ich die vermisse!
Seit Guatemala schmeckt mir Obst in Deutschland nicht mehr. Ich esse fast nur noch Äpfel. So tolles Obst, vor allem so ausgereiftes Obst, kriegst du nämlich nicht einmal in einem Bioladen bei uns.
Und was mir sehr aufgefallen ist…oder täusche ich mich… Obst und Gemüse wird hauptsächlich von Frauen angeboten und Fleisch von Männern!?
Erfolgreicher Einkauf auf dem mercado: Heute gab es neben frischem Fisch auch Zapote, falsche Lychees, manzanas rosas, Maracuja etc.
#5 An einem Tag fuhren wir durch Zona Zero, der Bereich, der vom Ausbruch des Fuego letztes Jahr praktisch ausgelöscht wurde. Wie war das für dich?
Es war ein beklemmendes Gefühl im Inneren. Beim Anblick der Ruinen wurde ich einfach nur still. Hier wurden Menschenleben einfach so ausgelöscht durch die Wucht eines Vulkans, der eine wahnsinnige Zerstörung hingelegt hat.
irgendwo in Alta Verapaz – auf dem Weg in den Peten
#6 Gab es Schock-Situationen?
Eigentlich nicht. Wobei mir eine Situation in den Bergen etwas auf den Magen geschlagen hat und mir danach eigentlich nur noch schlecht war. Das war einsam und verlassen. Drei Frauen und zwei Hunde in einem Auto. Mutterseelenallein auf einer Straße oder besser: einem eineinhalb bis zwei Meter breiten Kies- und Schotterweg. Und dann plötzlich diese Absperrung. Völlig ohne Grund. Oh je, dachte ich, was kommt da jetzt?!
Unsere Unterkunft in El Remate – 3 Tage hatten wir für Yaxha, Tikal und zum Ausspannen.
#7 Auf was hättest du auf unserem Roadtrip am liebsten verzichtet?
Liebend gern verzichtet hätte ich auf die 40 km Steinpiste durch die Berge bis Lanquin. Dauer: vier Stunden – und dann noch diese „Schock-Situation“. Das alles ohne Handyempfang und mit aufgezogenem Reserverad.
El Remate, Peten
#8 Stichwort Autofahren in Guatemala: Die öffentlichen Verkehrsmittel in Guatemala sind ja nun wahrlich begrenzt – der Chicken Bus ist gefährlich und bei Shuttles ist man unflexibel. Würdest du einem Touristen raten, der Unabhängigkeit halber das Land in einem Mietwagen zu bereisen?
Mietwagen… ich weiß nicht so richtig. So ein typischer Tourist würde wohl diese Möglichkeit wählen. Könnte aber auch gefährlich werden (Mietwagen erkennt man) und ob dieser für so manche Fahrstrecke überhaupt was taugt. [Kommentar Manu: Ich muss echt laut auflachen, weil ich meinem Auto ja die ganze Zeit nicht vertraut habe.]
Chicken Bus… würde ich auf gar keinen Fall fahren. Das würde ein absoluter Horrortrip werden, so wie die gefahren sind und so wie die aussahen.
Dann vielleicht die unflexiblere Art und Weise: Shuttles!
room with a view in El Remate
#9 Hat dich etwas überrascht – sowohl positiv oder auch negativ?
Ich bin in Guatemala (Stadt oder Land) immer nur freundlichen und hilfsbereiten Menschen begegnet. Ich denke dabei u.a. auch an unseren kaputten Reifen irgendwo in Guatemala und plötzlich sind da Menschen, die einfach ungefragt helfen wollen. Und sich für dich die Hände, eventuell das T-Shirt schmutzig machen und in den Dreck werfen und einen Reifen wechseln. Hier in Deutschland hast du da den ADAC oder musst halt hoffen, dass jemand anhält und hilft. An Negatives kann ich mich nicht erinnern.
Sonnenaufgang über El Remate, Peten
#10 Gibt es einen Ort, der dir während deines Aufenthaltes in Guatemala am besten gefiel? Wenn ja, welchen und warum?
Ich kann jetzt nicht sagen, dass es da einen ganz bestimmten Ort gab. Ich habe die letzten 10 Tage die Möglichkeit gehabt, viele Orte außerhalb von Guatemala Stadt zu sehen. Beeindruckend war da nicht eine Stadt sondern eher Tikal und der Regenwald. Ein Ort, der meines Erachtens dringend erhalten werden muss.
Tikal
#11 Meine Wohnung liegt ja nun in Guatemala Stadt und hat einen direkten Blick auf zwei aktive Vulkane. Wie war das für dich mit einer solchen Naturgewalt praktisch vor der Haustür?
Die ersten Tage war es schon komisch, aktive Vulkane zu sehen – egal ob Lava fließt oder ob es nur wieder oben ein bisschen raus „pöfft“. Es war schon faszinierend, weil es das bei uns ja nicht gibt und ich es auch so nah nie gesehen habe. Gegen Ende meines Aufenthalts in Guatemala hat Fuego dann aber schon starken „Pöff“ ausgestoßen. Aber Angst?! – Nein!
Die Pyramide von Tikal – die Größenverhältnisse lassen sich nur erahnen, aber kaum auf einem Bild darstellen.
#12 Die meisten Touris besuchen auf ihrer Reise durch Guatemala ja fast nur Antigua oder sind auf Flores, um von dort aus Tikal zu sehen. Gibt es einen Ort, welchen du einem Touristen unbedingt ans Herz legen würdest?
Bin ich momentan etwas überfragt. Ich habe ja viele der auch im Web für Touris genannten Sehenswürdigkeiten/Orte besucht. Mein Aufenthalt war ja aber auch zeitlich ziemlich begrenzt. Was ich aber bei meinem nächsten Besuch auf jeden Fall machen möchte, wäre Lago de Atitlan.
Yaxha besuchten wir vor Tikal – perfekt als Einstimmung.
#13 Wir haben die unterschiedlichsten Dinge an den unterschiedlichsten Orten gefuttert. Wie waren snacken in Antigua, wir aßen auf dem Markt, in tiendas, die noch nie einen Touri zu Gesicht bekommen haben, in Shopping Malls, wir bestellten Pizza und kochten bei mir in der Wohnung. Und wo war es am leckersten?
Es war alles genießbar (grins) selbst in den tiendas und echt lecker. Am leckersten hat natürlich meine Tochter gekocht mit frischen Waren vom Markt. Wobei wir die Hühnerfüße und Hühnerhälse (mit Kopf!) dann doch eher Matute gegeben haben.
#14 Korruption, Drogengeschäfte und Drogenschmuggel, Maras und Bandenkriminalität, hohe Kriminalitätsrate, eines der Länder aus Central America’s violent triangle, Femizid, Mayakult, Bananenrepublik, Entwicklungsland – all diese Schlagworte werden immer wieder mit Guatemala in Verbindung gebracht. Zu Recht?
Ich habe bei meinem Besuch davon nichts mitbekommen und bestätigen kann ich das auch nicht. Entwicklungsland. Ja, vielleicht. Aber – entgegen der Vorurteile vieler: In Guatemala gibt es Straßen, eine Kanalisation und auch fließendes, warmes Wasser. 😉 Die Menschen sind glaube ich mit ihrem Leben zufrieden. Insbesondere die Menschen, die nicht viel haben und eher außerhalb der Stadt leben. Wir haben auf unserer Rundreise einige Menschen kennenlernen dürfen.
Wie es mit den Menschen in Städten aussieht, naja, Armut führt auch häufig zu Kriminalität. Da brauche ich aber nicht nach Guatemala, da muss ich nur nach Frankfurt in die Bahnhofsgegend.
#15 Hast du einen Ratschlag für Touristen, die das allererste Mal Guatemala bereisen?
Unvoreingenommen Guatemala besuchen, aber dennoch mit einer gewissen Vorsicht und vor allem sich damit auseinandersetzen, was als Sicherheit empfohlen wird. Du kannst hier nicht blauäugig oder träumend durch die Straßen laufen.
Baden mit Matute im Lago Izabal
#16 Mit welchem Gefühl verlässt du Guatemala?
Ich wäre gerne noch geblieben. Dennoch verlasse ich Guatemala mit einem guten Gefühl. Ich habe in der Zeit sehen können, dass meine Tochter super zurechtkommt in diesem Land, dass sie sich mit dem Land identifiziert hat und vor allem, dass sie auch innerlich in Guatemala angekommen ist.
Guatemala ist für sie ein Stück Heimat geworden. Das kann man nur, wenn man die Menschen so akzeptiert wie sie sind – mit all ihren Facetten und all den Vorkehrungen, die sie treffen muss, wenn sie vor die Tür geht – und mit ihnen lebt, anstatt nur bei ihnen zu leben.
Das Muss für die Reise-Bucketlist Guatemala: Altamira bei Antigua
Du glaubst, du hast mit Antigua, Tikal und dem Lago Atitlan schon alles Bezaubernde von Guatemala gesehen?! – Du liegst falsch! Sowas von! Denn auch wenn du für deine Reise durch Guatemala vielleicht nur wenig Zeit hast, weil Guatemala lediglich ein Durchgangsland zwischen Belize und Mexiko ist, solltest du einen Ort unbedingt mit in deine Reise-Bucketlist aufnehmen: Altamira bei Antigua!
Lage von Altamira bei Antigua
Altamira bei Antigua liegt in der Tat nur circa 10 Kilometer von Antigua entfernt zwischen El Hato und Hobbitenango auf etwas mehr als 2.000 Metern. Höhenmetertechnisch ein wenig unterhalb der Finca El Pilar, aber in jedem Fall höher also als die Earth Lodge. Und damit mit einem noch genialeren Blick auf die Vulkane Agua, Fuego und Acatenango.
Als ich das große Areal von Altamira betrete, werde ich mit strahlenden Lächeln begrüßt. Bist du das erste Mal hier? – Ja! Komm, lass mich deinen Rucksack abstellen, dann erkläre ich dir alles.
Altamira wirkt wie ein Spielplatz für Erwachsene. Kletterwand, Minigolf, ein riesiges Trampolin, mehrere Hängematten, zahlreiche Sitz- und Liegemöglichkeiten unter freiem Himmel – und das mitten in der Natur. Der Blick auf die Vulkane Agua, Fuego und Acatenango ist dir garantiert. Aus nahezu jedem Blickwinkel des Areals. Ein besonderes Goodie ist die Mano del Dios, die Hand Gottes. Ein Holzgebilde in Form einer riesigen Hand, die über den Hang und Abgrund von Altamira gebaut wurde.
Ein atemberaubendes Schmankerl bieten die vier Übernachtungsmöglichkeiten auf dem Areal – zwei aufblasbare Zelte in Form einer riesigen Bubble, eine Hütte inmitten von Bäumen und Sträuchern und das sogenannte A frame, eine Hütte direkt am Hang. Meine Hütte. Meine Bleibe für eine Nacht.
Trekking um Altamira bei Antigua
Und weil es für meinen Geschmack gerade zu viele Besucher hier hat, beschließe ich, mit Matute einen Trekk durch die Berge zu machen. Vier Pfade – so wird mir erklärt – gibt es hier: Camino Agua, Camino Acatenango, Camino Fuego und Camino de la Tierra.
Voller Geduld zeichnet man mir mit einem Stöckchen den Verlauf der Pfade in den Sand. Ich schlage vor, du nimmst Camino Fuego zuerst. Geh‘ aber nicht weiter als bis zu den Pinien. Es heißt zwar, es ist sicher, aber wir glauben das nicht. Als nächstes kannst du la Tierra laufen. Er ist mehr im Schatten. Zwei Caminos?! Bist du sicher?! Mein Gegenüber schaut mich von oben bis unten an, dann auf Matute. Ich trage mein Trekking-Outfit und Matute ist im Reise-Modus, ergo voller Energie und kaum ruhig zu halten. Ja, du schaffst das! Locker! Gesagt getan.
Das ist so typisch Mittel- oder Südamerika: Hauptsache mal ein Tor wohin gebaut und mit nem Schloss gesichert! 😀 😀 😀
Ich genieße die Stille, als ich mit Matute über die absolut menschenleeren Pfade des Waldes laufe. Es geht hoch und runter. Hoch und runter. Matute ist nicht mehr zu halten. Wieder einmal läuft sie Wege doppelt und dreifach. Vor. Zurück. Vor. Zurück. Vollgas. Wenn sie mich nicht mehr sehen kann, kommt sie im Schweinsgalopp zurück gerannt. An Wegbiegungen und Abzweigungen bleibt sie stehen und wartet.
Schon nach den ersten dreißig Minuten hat sie sich völlig eingesaut. Sie verliert nicht nur aufgrund der Geschwindigkeit, mit welcher sie die Pfade entlangrennt, immer mal wieder das Gleichgewicht und landet wortwörtlich auf ihrer Schnauze, sondern buddelt am Wegesrand völlig sinnlos ein paar Äste heraus oder auf Lichtungen in den Feldern, um sich auf der ausgegrabenen Erde abzukühlen.
Ich genieße den Trekk durch die Wälder und Felder – denn trekken oder problemlos spazierengehen, das heißt außerhalb eines Alert Status, bei welchem ich auf meine Umgebung und vor allem Sicherheit meinen Fokus legen muss, kann ich in Guatemala Stadt nicht – und vor allem genieße ich den nahezu komplett wolkenlosen Blick auf die Vulkane.
Die Frage, ob ich auch nach eineinhalb Jahren leben und arbeiten in Guatemala der Vulkane überdrüssig geworden bin, erübrigt sich. Denn bei all den Höhenflügen und Tiefschlägen in den vergangenen Jahren, aus denen ich mich teilweise immer noch nicht erholt habe, bei all der vielen Arbeit in diesem far far away-Land, bei all der Unbeständigkeit in meinem Leben – so wird mir während meines Spazierganges durch die warme vormittägliche Juli-Sonne allzu bewusst – ist die Faszination, die von ihnen ausgeht, beständig.
Wenngleich sich nach meiner Rückkehr noch mehr Menschen in Altamira bei Antigua befinden, bin ich in der Lage, diese binnen kürzester Zeit auszublenden, denn ich kann meine Hütte beziehen. Matute wird eine Pause gut tun, denn – so weiß ich – sie verausgabt sich regelmäßig körperlich völlig und muss immer wieder von mir zu Pausen und einem Mittagschlaf gezwungen werden.
Und während die einen direkt auf das Bett und in einen tiefen Schlaf fallen (sie), genießen die anderen den Blick aus der kleinen Holzhütte (ich). Das nenne ich mal ein Room with a view!
Um die Menschen auf dem Areal auszublenden, drücke ich mir die Stöpsel meines mp3-Players in die Ohren. Stundenlang sitze ich auf dem Fensterrahmen meiner Holzhütte. Ab und an wechsle ich auf die kleine Terrasse vor der Cabana.
Und als die Sonne an diesem Abend untergeht, umspielt ein zaghaftes Lächeln meine Lippen, denn ich weiß: Morgen Früh, zum Sonnenaufgang, werde ich das ganze Areal für mich alleine haben.
Matute bekommt erst einmal Futter und wird dann zum Schlafen verdonnert.
Für gewöhnlich braucht sie 1,5 bis 2 Stunden Mittagsschlaf, bis sie wieder durchdrehen kann. 😀
Vorsichtshalber stelle ich mir den Wecker. An Schlaf ist jedoch nicht zu denken. Der Wind geht heftig und lässt die Plastikfenster der Cabana immer wieder wackeln. Meine Ohropax helfen nur wenig bis gar nichts. Scheiß drauf, denke ich mir, schlafen kannst du noch genügend, wenn du alt bist.
Nach dem Mittagsschlaf ist etwas Chillen auf der Terrasse angesagt.
Schließlich geht es zum Abendessen. Heute gibt es zwei Portionen… Matute liebt Nachos und Spaghetti Bolognese.
Kann man mal machen – für gewöhnlich bekommt sie gesundes und vor allem selbst gekochtes Futter!
Der Wind lässt irgendwann nach. Ich nicke ein. Nur um ein paar Stunden später wieder aufzuwachen. Ein lautes Geräusch lässt mich mitten in der Dunkelheit aufschrecken. Ich blicke auf die Uhr. Es ist kurz nach Mitternacht. Ein erneutes tiefes Grollen. Dann realisiere ich: Das ist Fuego!
Ich blicke unter meiner Decke hervor in Richtung meines Fensters. Ich sehe ein rotes Licht in der Ferne. Dann bin ich plötzlich hellwach. In absoluter Dunkelheit stolpere ich aus meiner kleinen Hütte auf die Terrasse. Wieder ein Grollen. Wieder ein Aufleuchten.
Ich grinse Fuego an. Diese heftige Naturgewalt, vor welcher ich einen riesigen Respekt habe, die so angsteinflößend ist, dir binnen Zehntelsekunden deinen eigenen Stellenwert und deine eigene Macht- und Bedeutungslosigkeit auf dieser Welt gewahr werden lässt, die mich doch immer wieder in ihren Bann zieht und verzaubert. Danke, Fuego, für deine Glückwünsche und deine Lightshow!
Nur wenige Stunden später wache ich erneut aus unruhigen Träumen auf. Trotz der Traumwelt und des Paradieses, in welchem ich mich befinde, ist mein Schlaf häufig unruhig und wenig erholsam. Als Matute bemerkt, dass ich wach bin, kommt sie angeschnuffelt.
In meiner Wohnung in der Stadt darf sie nicht in meinem Bett schlafen, dennoch haben wir es zu unserer Angewohnheit gemacht, dass sie dies sehr wohl darf, wenn wir nicht in meiner Wohnung sind. Außerdem ist es eine morgendliche Routine geworden, ein paar Minuten vor dem endgültigen Aufstehen zu knuddeln, um auf diese Weise gemeinsam in den Tag zu starten.
Sonnenuntergang über Altamira – von hier aus kannst du sogar bis zum Vulkan Atitlan am Lago Atitlan schauen.
Und während ich mir schließlich den ersten Kaffee koche (du weißt, ich reise nie ohne Wasserkocher und Kaffee – auch nicht bei einer Nacht!), öffne ich Matute die kleine Holztür unserer Cabana und lasse sie draußen die große, weite Welt erkunden. Gleich werde ich ihr folgen und von der Mano del Dios den Sonnenaufgang beobachten.
Der ganze Tag liegt noch vor mir. Ich überlege, wie ich ihn wohl verbringen werde. Wenige Minuten später erreicht mich eine Nachricht von meiner Kollegin und Freundin. Wir sehen dich gegen späten Nachmittag bei mir zum Sekt! – Was?! Wieso? Bist du sicher? Warum? Ich weiß, dass sie gerade Besuch aus Deutschland hat, weil nächste Woche ihr Geburtstag ansteht. Da will ich sie ungern stören. Weil du ganz sicher heute Abend nicht alleine in deiner Wohnung bleibst. Pack‘ die anderen ein!
Ich grinse. Eine Ansage, die keine Widerworte duldet. Und darüber hinaus Intervention, Prävention und ganz viel Empathie.
Fuego (links) und Acatenango (rechts) haben noch ihr Wolken-Mützchen auf.
Und natürlich wollte der Vierfuß auch mit auf’s Bild! Kann ja nicht sein, dass Mama allein auf dem Holzding rumturnt. 😉
Das muss – aus Prinzip!
Und Matute?! – Am frühen Morgen schon wach, voller Tatendrang und seit einer Woche auch ausgewachsen und eine Frau! 😉
Immer wenn ich Reiseberichte von meinen Blog-Kolleginnen lese oder mit anderen Reisenden über ihre Reisen durch Guatemala spreche, schwärmen die Touristen von Guatemala. Sie heben hervor, wie schön das Land sei, wie einfach es sei, es mit öffentlichen Bussen zu bereisen, betonen, wie nett die Guatemalteken seien und wie sicher sie sich in Guatemala während ihrer 5- bis 10-tägigen Reise durch das Land gefühlt hätten. Ich erfreue mich an diesen Berichten, ziehe jedoch auch gedanklich immer wieder skeptisch die Augenbraue hoch. Denn ich weiß: Sicherheit in Guatemala ist eine Illusion.
Lago Atitlan: Blick auf die Vulkane Atitlan, Toliman und San Pedro
Die Sicherheit und die Statistik
Statistisch gesehen – das habe ich auf meinem dreitägigen Sicherheitstraining, welches ich besuchen musste, um überhaupt einen Fuß in das Land setzen zu dürfen – steigt die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines Überfalles oder einer Gewalttat zu werden mit der Länge des Aufenthaltes in einem Land. Heißt: Bei einem Aufenthalt von 5 bis 10 Tagen (das entspricht der durchschnittlichen Reise-Dauer, die Touristen durch Guatemala reisen) ist es sehr unwahrscheinlich, einem Kriminellen zum Opfer zu fallen.
Hinzu kommt die Tatsache, dass Touristen in Guatemala für gewöhnlich „nur“ den Peten, den Lago Atitlan, Antigua und vielleicht noch den Strand an der Pazifikküste bereisen. Einen Teil der Orte besuchen sie hierbei mit einem Guide; ein anderer Teil der Orte ist touristisch völlig überlaufen.
Mit einer wirklichen Reise durch Guatemala, mit einem wahren Eintauchen in diese Kultur, einem wirklichen Kennenlernen des Landes – verzeih‘ mir, wenn ich das so sage – hat das aber wenig bis gar nichts zu tun. Es ist nicht einmal die Spitze des Eisberges.
(Un-) Sicherheit in Guatemala ist sichtbar
Kriminalität in Guatemala – nicht nur in Guatemala Stadt, sondern im ganzen Land – ist allgegenwärtig.
Dass dem so ist, siehst du an den Häuserfronten, die praktisch nur aus dunklen Stahl- oder Eisentoren bestehen. Du siehst es an den zahlreichen Polizisten, die sich auf der Straße befinden und Patrouille laufen. Du erkennst es daran, dass sich vor ausnahmslos jedem Supermarkt, jeder Apotheke oder nahezu jedem auch noch so kleinen Geschäft ein bewaffnetes Sicherheits-Männlein befindet.
Es vergeht keine Woche, in welcher ich nicht in den sozialen Medien oder der Zeitung damit konfrontiert werde. Es vergeht keine Woche, in welcher ich nicht von Überfällen oder von erschossenen Taxi- oder Busfahrern höre, die ihr Schutzgeld nicht bezahlt haben.
Und es vergeht kaum eine Woche, in welcher ich nicht beim Scrollen durch meine Facebook-Startseite zugedeckte Leichen, Bilder mit Blut auf der Straße oder Gesuche nach verschwundenen Menschen sehe, die dort von öffentlichen Institutionen, wie beispielsweise der Feuerwehr, der Zeitung Prensa Libre oder dem Municipalidad veröffentlicht werden.
Irgendwo in einem Condominio in Antigua: Eigentlich eine nette Wiese (für Matute) mit einem schönen Blick auf den Vulkan Agua (für mich) – wenn da nicht die graue Wand und der Stacheldraht wären.
Was meinen Bekanntenkreis angeht, so gibt es – abgesehen von den Menschen, die erst ein paar Monate im Land sind – niemanden, der nicht mindestens eine Geschichte erzählen kann, die ihm selbst passiert ist.
Da ist eine Bekannte, deren Kumpel, der nicht in Guatemala Stadt lebt, wegen Q1.000 (110 Euro) am hellichten Tag auf offener Straße erschossen wurde.
Da ist meine Freundin, die in ihrem Auto im Stau in Zone 10 überfallen und zur Herausgabe ihres Handys gezwungen wurde.
Da ist meine andere Freundin, deren Auto vor einem stark bewachten Condominio in Zone 14 aufgebrochen wurde.
Da ist meine Putzfee, die in 200 Meter Entfernung von meiner Wohnung im Beisein ihrer Tante von einem Motorradfahrer unter vorgehaltener Waffe zur Herausgabe ihres Mobiltelefons gezwungen wurde.
Da ist ein guatemaltekischer Kumpel, der für eine große Sicherheitsfirma hier arbeitet, deren Hauptfokus Geldtransporte in diesen panzerartigen Fahrzeugen sind. Seine Aufgabe besteht darin, Überfälle auf die Fahrzeuge – sie enden meist mit dem Tod mindestens eines Fahrers – aufzuklären. Glaub‘ mir, er hat einen der sichersten Arbeitsplätze hier…
Ich habe Schüler, deren Eltern Ähnliches berichten. Nicht sonderlich überraschend also, dass meine Schüler unter der Woche nicht aus dem Haus gehen und sich ihre Wochenend-Aktivitäten auf einen Besuch in der Shoppingmall Cayala und Netflix Binge Watching beschränken.
Im Gegensatz zum üblichen Straßenbild steht Paseo Calaya. In den Cafés und Restaurants von Cayala bekommst du die leckersten Köstlichkeiten – von französischen Eclair und schokoladigen Tartes, bis hin zu Shushi gibt es hier alles, was dein internationales Schlemmerherz begehrt.
Diejenigen Schüler übrigens, die einmal an einem Austausch nach Deutschland teilgenommen hatten, berichten bei der Frage nach ihrem schönsten Erlebnis in Deutschland mit strahlenden Augen davon, dass sie in Deutschland auf offener Straße Fahrradfahren und spazierengehen konnten.
Nicht grundlos nenne ich Cayala das Disneyland von Guatemala.
Nicht verwunderlich auch, dass meine Freunde bei der Frage, was das Schönste bei einem Besuch von Mexiko Stadt sei entgegen, dass sie völlig frei durch einen Park hätten spazieren können, sich während einer Fortbildung in Lima fühlten, als seien sie in Europa und bei einem Spaziergang durch Downtown New York hervorheben, wie gesittet es zugehen und wie sicher es dort sei.
Sicherheit in Guatemala ist wie ein schlechter Western-Film. Ein Film, der leider blutige Realität ist.
Der künstlich angelegte und super saubere Park ist gar nichts im Vergleich zu der Tatsache, dass in Cayala sogar eine kleine Kirche gebaut wurde.
Im Gegensatz zu den Parks in Cayala erscheint dieser Park geradezu dreckig. Matute stört das bei unseren Spaziergängen allerdings nicht.
Meine persönlichen Kategorien von Sicherheit
Nicht verwunderlich also, dass ich meine eigenen Kategorien über Orte in Guatemala entwickelt habe, für deren Besuch ich mich dann entsprechend vorbereite.
Die Bandbreite dieser Kategorien beginnt bei „total gefährlich“ (das sind die Orte, in welche ich keinen Fuß setze) und geht über „absolut nicht sicher“ (das sind die Orte, in welchen ich ausnahmslos alle Wertgegenstände verteilt am Körper und nur das wirklich Notwendigste bei mir trage), „wenig sicher“ (das sind die Orte, an welchen ich zwar eine Tasche bei mir habe, sich in dieser aber nur eine begrenzte Menge Bargeld befindet) zu „unsicher“ (das sind die Orte, an welchen ich auch mal mein Handy in meiner Tasche trage, wie beispielsweise die Zone, in welcher ich meine Wohnung habe).
Und weil der Park heute Nachmittag bewacht wurde, ich das beim Vorbeifahren mit dem Auto auf dem Weg von der Schule zu meiner Wohnung gesehen hatte, durfte heute auch mal das Handy mit Gassi gehen.
Auch wenn ich dazu neige, die Zonen 10, 14 und die Zone 11, in welcher ich wohne, als „prinzipiell sicher“ zu bezeichnen, gilt die Faustformel: There is no such thing as a safe place in Guatemala.
Sicherheitsmaßnahmen bei (m)einem Leben in Guatemala
Auch das Wohnhaus, in welchem ich lebe, erscheint wie der Zugang zu einer öffentlichen Institution. Möchtest du mich besuchen, kommst du für gewöhnlich nicht weiter als an den Empfangsbereich. An diesem musst du deinen Ausweis vorlegen. Erst wenn deine Daten aufgenommen worden sind, ruft die Garita bei mir an und lässt mich wissen, dass ich Besuch habe.
Wenn du nun aber davon ausgehst, dass du jetzt frei durch das Condominio zu meiner Wohnung spazieren kannst, liegst du falsch: Ich muss dich nämlich unten abholen! Selbst dann, wenn der Garita bekannt ist, dass wir befreundet sind und selbst dann, wenn du mich bereits mehrfach besucht hast.
Auch meine Putzfee muss mehrere Sicherheitsschleusen passieren, um während meiner Arbeitszeit in der Schule in meine Wohnung zu gelangen: Nachdem ich sie per Formular, in welchem sämtliche Daten von ihr, der genaue Tag und die exakte Uhrzeit ihrer Arbeitszeiten aufgenommen worden waren, angemeldet hatte, erhielt sie einen vierstelligen Code.
Diesen Code muss sie an zwei Systemen im Abstand von 50 Metern eingeben. Gibt sie diesen Code ein, klingelt mein Mobiltelefon. Bei Entgegennahme des Anrufs muss ich ebenfalls einen vierstelligen Code eingeben, der ihr wiederum den Zugang ermöglicht. Genau getimed kommt sie daher während meiner 15-minütigen großen Pause.
Fuego darf bei einem Beitrag über Sicherheit natürlich ebenfalls nicht fehlen. Wenngleich er für mich, die in der Stadt wohnt, in erster Linie keine Gefahr darstellt, habe ich in diesem Land im vergangenen Jahr doch auch so einiges Neues über Naturkatastrophen gelernt…
Und wenn ich durch die Straßen Guatemalas laufe, spiele ich „Straßen-Memory“. Was zunächst witzig klingt, ist nichts anderes als dass ich, sobald ich in eine Straße einbiege, die komplette Straße scanne – nach parkenden und fahrenden Autos, nach Motorradfahrern, nach Fußgängern.
Das Straßen-Memory habe ich mittlerweile so sehr verinnerlicht, dass ich binnen Sekunden weiß, wie viele Menschen und Fahrzeuge sich auf einer Straße befinden und potenzielle Gefahrenherde ausgemacht habe.
Sobald ich mich also außerhalb meiner Wohnung aufhalte, befinde ich mich in einem Alert Status. Ein genussvoller Spaziergang durch einen Park, bei welchem ich meinen eigenen Gedanken nachhängen und völlig abschalten kann – das ist in Guatemala nicht möglich; das gab es bei mir das letzte Mal vor Jahren in Deutschland.
Seit diesem Jahr weiß ich beispielsweise um die Existenz von sogenannten „Schwarmbeben“, denn vor einigen Wochen geschahen an 5 Tagen in Folge insgesamt 82 Erdbeben der unterschiedlichsten Stärken.
Eigene Erfahrung in Guatemala – bitte nicht nachmachen!
Und dennoch garantieren mir dieses Wissen und dieser beständige Alert Status keine hundertprozentige Sicherheit!
Denn vor einiger Zeit ist es passiert. Auf einer Straße direkt vor meinem Condominio. Auf einer Strecke, die ich mehrmals wöchentlich, nahezu täglich laufe. Auf dem Weg zu meinem Freunden. Eine Strecke von nicht einmal 500 Metern. Am hellichten Tag. An einem Wochentag. Freitagmorgen. Um 7:40 Uhr.
Wenn das Hochhaus, in welchem du lebst, mehrmals täglich schwankt, glaub‘ mir, dann belächelst du irgendwann das bisschen Vulkanaktivität!
Weil wir zusammen mit dem Auto zum Kollegenausflug fahren wollten, schnappte ich Matute und machte mich auf den Weg. Raus aus dem Condimino, 50 Meter die Straße hoch, links abbiegen, weiter der Straße entlang. Die Straße war leer. Lediglich ein Motorradfahrer fuhr mir entgegen. Er drosselte seine Geschwindigkeit, als er mir entgegen kam.
Noch dachte ich mir nichts dabei, denn ich hatte gerade den Eingang zu einem anderen Condominio passiert und es erschien mir, als wolle er dort hinein. Als er jedoch dann auf meinem Trampelpfad weiter und mir hinterher fuhr, wurde mir klar, dass dem nicht so ist.
Besuch in Green Rush, einem Naturpark außerhalb von Guatemala Stadt
Im Schneckentempo fuhr er neben mir her und murmelte durch seinen Helm etwas, das sich wie Celular! [Handy] anhörte. Ich blieb stehen. Que? [Was willst du?]
Binnen Zehntelsekunden hatte ich mir ein Bild der Szene gemacht. Trampelpfad. Motorrad. Der Typ hatte keine Waffe in der Hand. Er trug keinen Rucksack. Der Gepäckträger seines Motorrades war leer. Der Boden war uneben und sandig. Er hatte beide Hände am Lenker. Die brauchte er auch, denn das Motorrad hier abzustellen kam nicht in Frage.
Binnen Zehntelsekunden realisierte ich, dass er nicht nur keinen sicheren Stand hatte, sondern auch bei einer schnellen Bewegung, wie beispielsweise dem Ziehen einer Waffe, sofort das Gleichgewicht verlieren würde.
Und ich realisierte, würde ich ihm hier und jetzt einen Schubs geben, dass er umfallen und das Motorrad auf ihn drauf fallen würde.
Celular!
In einer Entfernung von circa 100 Metern sah ich zwei große, teuer aussehende, herannahende Fahrzeuge. In weniger als 5 Sekunden würden diese auf meiner Höhe sein. Ich blickte dem Motorradfahrer in die Augen. Du bist doch verrückt! Dann machte ich drei große Schritte auf die Straße und der Motorradfahrer düste schnell ab.
Unter anderen Bedingungen hätte ich ihm mein Mobiltelefon gegeben. Ohne Diskussion. Auf dem Sicherheitstraining habe ich nicht nur gelernt, in gefährlichen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren, diese rational einzuschätzen und einzuordnen und sämtliche Emotionen erst einmal auszublenden, ich habe auch gelernt, dass materieller Besitz ganz weit unterhalb der körperlichen Unversehrtheit steht.
Warum ich den Motorradfahrer nicht geschubst habe? – Weil ich auch gelernt habe, einen Gefahrenbereich so schnell wie möglich zu verlassen und auf mich aufmerksam zu machen und weil ich bei einer solchen Aktion die Reaktion nicht hätte einschätzen können…
Schlussbemerkung
Trotz meiner negativen Erfahrung, die im Übrigen kein Einzelfall blieb und der Tatsache, dass ich dort aufgrund der Kriminalität eine deutsche Kollegin verloren und mich schlussendlich vor allem deswegen dazu entschieden habe, meinen Vertrag aufzulösen und zurück nach Deutschland zu kommen, bedenke bitte Folgendes:
Ich lebte hier fünf Jahre. Das sind fünf Jahre, in welchen ich auch wahnsinnig viele positive Erfahrungen gemacht habe. Fünf Jahre, in welchen ich vollständig in eine für mich bis dahin völlig unbekannte Kultur eintauchen durfte. Du wiederum kommst mit großer Wahrscheinlichkeit „nur“ als Tourist nach Guatemala; Touristen bekommen von diesen Dingen nur relativ wenig bis gar nichts mit. Touristen braucht das Land.
Als ich Ramon und seine Frau, die Eltern meiner Haushaltshilfe und Hundesitterin an langen Arbeitstagen Rosa, das erste Mal nach meiner Ankunft am Flughafen in Managua treffe, ihnen Duschgel, zwei Paar Schuhe und umgerechnet 24 Euro überreiche, lädt mich Ramon ein, an meinem letzten Tag in Nicaragua in ihrem Haus zu übernachten. Es sei angenehmer, bei ihnen zu übernachten, da die Fahrt zum Flughafen nur 15 Minuten dauern würde. Bei einer Rückreise ab Ometepe müsste ich hingegen 5 bis 6 Stunden für eine Fahrt zum Flughafen einplanen.
Mitbringsel für einen Besuch bei der Familie – Kaffee, Milchpulver und ein bisschen Schokolade.
Ramons Worte hallen während meiner Reise durch Nicaragua immer wieder. Immer wieder denke ich an unser kurzes Gespräch. Diese beiden lieben Menschen. Ab und an schreiben wir uns WhatsApp-Nachrichten, denn Ramon möchte wissen, ob es mir auf Ometepe gut gehe. Als ich ihm davon erzähle, dass ich mehr von dem Land sehen wolle und daher nach Granada fahren würde, bietet er mir an, mich an der Fähre in San Jorge abzuholen und mich in seinem Auto nach Granada zu fahren.
Immer wieder frage ich mich, ob sie sich mir gegenüber verpflichtet fühlen, weil ich ja sozusagen die Arbeitgeberin ihrer Tochter bin, ihr überdies eine weitere Arbeitsstelle vermittelt habe oder ob sie diese Angebote machen, weil sie es aus freien Stücken heraus und vor allem weil sie es gerne tun.
Dort angekommen werde ich direkt mit einem leckeren Tamal verköstigt.
Natürlich hätte meine Fahrt nach Granada weitaus angenehmer und kürzer sein können – eine Rollertour, eine Fahrt mit der Fähre, drei Busse und insgesamt 6 Stunden benötigte ich von Unterkunft zu Unterkunft. Mit dem Auto wäre das schneller gewesen. Bequemer. Aber Ramon hätte mit dem Auto ebenfalls 2 bis 3 Stunden zur Fähre benötigt und hätte dann von Granada 1,5 Stunden zurück nach Hause fahren müssen. Schneller und angenehmer für mich. Aber keinesfalls für Ramon.
Als er sich kurz vor dem Oster-Wochenende meldet, um nachzufragen, wann ich käme, weil er mich gerne einladen möchte, bediene ich mich schließlich einer Notlüge.
Nicht weil ich ihn und seine Familie nicht sehen will. Nicht weil ich nicht in seinem Haus übernachten möchte. Nicht weil mir der gehobene Standard eines Hotels wichtiger wäre. Mitnichten!
Sondern weil ich mich nicht aufdrängen möchte, weil ich nicht möchte, dass mich Rosas Mama den ganzen Tag bekocht und weil ich nicht möchte, dass sie sich mir gegenüber verpflichtet fühlen.
Ich erzähle Ramon, dass eine Freundin auf Durchreise sei. Sie käme aus Deutschland, würde eine Nacht in Managua verbringen und dann nach Costa Rica weiterreisen. Ich wolle sie gerne sehen und hätte mich deshalb mit ihr in ein Hotel am Flughafen eingebucht. Er hat vollstes Verständnis.
Was ich mit dieser Notlüge erreichen will?! – Eine Exit-Situation schaffen! Eine, bei der wir unsere Gesichter wahren können! Du weißt sicherlich, wie wichtig es in anderen Kulturen ist, face-threatening zu vermeiden und immer ein gutes Gesicht zu wahren und auch dem Gegenüber immer zu einem guten Gesicht zu verhelfen, kurzum: respektvoll zu sein.
Ein typisches Haus in Zentralamerika – der Vorraum, der als Wohnzimmer oder Aufenthaltsbereich dient mit Zugang zur Küche, Schlafzimmer und Badezimmer.
Am Morgen des Ostersonntag schreibt mir Ramon erneut. Geht es dir gut? Wie geht es deiner Freundin? Wenn du magst, hole ich euch beide um 13 Uhr am Hotel ab. Ich möchte dir gerne Rosas Geschwister und die ganze Familie vorstellen.
Spätestens jetzt ist auch mir klar, dass es nicht um ein Gefühl von Verpflichtung geht. Dass es um Respekt und Akzeptanz geht. Dass ich nicht bekocht werden soll, weil ich der Tochter der Familie eine Arbeitsstelle gebe. Dass er nicht um irgendeinen Gefallen geht.
Stolz wird das jüngste Familienmitglied präsentiert. Ich soll unbedingt ein Foto von dem Baby machen, das Rosa dieses noch nicht gesehen hat. Links im Bild ist Don Ramon, Rosas Papa, der mittlerweile 77 Jahre alt ist!
Ich schreibe Ramon zurück, dass das super sei. Wenn er möge, könne er mir seinen Standort auch schicken. Ich könnte mir dann ein Taxi nehmen. Außerdem lasse ich meine deutsche Freundin um 11 Uhr das Land verlassen.
Das kommt nicht in Frage. Ich hole dich vor dem Hotel ab. Wir brauchen nur 10 Minuten mit dem Auto. Ich bringe dich auch wieder zum Flughafen.
Besuch des Oster-Dorffest in Trapiche
Schnell flitze ich zur Tankstelle. Denn wenn ich eines nicht mag, dann ist es, mit leeren Händen bei Familienbesuchen aufzutauchen. Mariel, meine Freundin in Guatemala, sagt zwar immer zu mir You brought yourself! That’s gift enough, aber in diesem Fall möchte ich das nicht.
In der Tankstelle bekomme ich Gott sei Dank genau das, was ich als Mitbringsel benötige! Nein, hier bringst du keinen Wein oder Bier als Mitbringsel mit. Hier bringst du Nahrungsmittel mit, die entweder benötigt werden, also beispielweise Reis, Mais, Bohnen, Milchpulver oder Milch – wobei Milchpulver vorzuziehen ist aufgrund eventueller Probleme bei der Lagerung der hiesigen Temperaturen und/oder Stromausfällen – Kaffee, Zucker oder die sich jemand wahrscheinlich nicht leisten kann. In diesem Fall entscheide ich mich für richtiges Kaffeepulver, Milchpulver und ein wenig Schokolade. Die meisten Menschen trinken hier Instant-Kaffee und können sich Kaffeepulver nicht leisten – Schokolade schon gar nicht.
Und nachdem dieser Einkauf erledigt ist, gehe ich erst einmal duschen, wasche mir nach über einer Woche das erste Mal die Haare und ziehe meine besten Klamotten aus dem kleinen Reise-Rucksack, unter anderem eine Bluse, die ich gestern in der Metrocentro in Managua gekauft hatte, denn auf Äußeres wird – sozialer Stand hin oder her – in Nicaragua großen Wert gelegt…
In Trapiche angekommen werde ich natürlich erst einmal von der ganzen Familie begrüßt. Rosas Eltern eingeschlossen leben auf zwei Häuser, die direkt nebeneinander stehen, insgesamt 10 Menschen – 6 Frauen und 4 Männer. Rosas Eltern wohnen hierbei in ihrem eigenen Haus. Es sind typisch zentralamerikanische Häuser – ein großer Vorraum, mehrere kleine Zimmer, Küche und ein minikleiner Garten.
Rosas Mama fragt mich, wie ich Nicaragua finde. Schließlich fragt sie mich danach, wie Guatemala ist. Immer wieder mache sie sich Sorgen um ihre Tochter. Warum in diesem kleinen Land, das doch gar nicht so weit weg von Nicaragua liegt, die Menschen so gewalttätig sind, warum dort Busse, Menschen und Autofahrer am hellichten Tag überfallen werden, versteht sie nicht. Wir haben hier auch nichts. Aber wir tun niemandem etwas.
Und weil in Trapiche gerade Oster-Dorf-Fest ist, beschließen wir, in den Park zu gehen, um die Tänze zu verfolgen. See and be seen Nica-Style. Das ganze Dorf scheint auf dem Fest zu sein. Die Stimmung ist gelöst. Die Menschen feiern.
Eigentlich wollte mir Rosas Mama noch den Rest des Dorfes zeigen. Aber dafür ist keine Zeit mehr. Ich muss zurück zum Flughafen…
Die Stimmung ist super gelöst, vor allem als der Tanz auf der Bühne beginnt. Unten rechts im Bild: Rosas Mama
Rosas Mama nimmt mich schließlich ein letztes Mal in den Arm, zieht meinen Kopf ganz fest an ihren Kopf heran, küsst meine Wange, und bittet mich nicht nur darum, Rosa, ihre Tochter, sondern auch Julia, ihre Schwester, fest in die Arme zu nehmen. Und als mich Ramon in die Arme nimmt, lächelt er verhalten Hasta pronto – en Nicaragua o Guatemala! Que le vaya bien!
Super süß: Rosas Nichte (11), ein bildhübsches Mädchen, wir verstanden uns auf Anhieb sehr gut, immer wieder nahm die Kleine meine Hand und drückte sie oder umarmte mich aus dem Nichts heraus. Ganz süß ebenfalls: Bevor wir uns zum Fest aufmachten, brachte sie mir eine Jacke zum Überwerfen: Du verbrennst dich sonst – die Sonne ist wirklich stark heute.
Mit diesem Beitrag endet nun meine Reise durch Nicaragua. Hast du Lust auf ein Best of… Nicaragua und ein ganz persönliches Fazit nach 10 Tagen in Nicaragua? – Dann schau‘ dir meinen Vlog zu Nicaragua an.
Ursprünglich wollte ich über Nicaragua eigentlich gar nicht vloggen. Als ich dann aber an meinem ALLERLETZTEN Tag in MANAGUA über den absolut menschenleeren Plaza Central lief, dachte ich, dass mir niemand glauben würde, dass dort kein Mensch ist. :-O Entstanden ist schließlich ein Best of aus 10 Tagen NICARAGUA mit einem ganz spontanen PERSÖNLICHEN FAZIT, aufgenommen in einem ebenso völlig ausgestorbenen Freizeitpark in Managua. 😀
Eine erste Nacht und ein erster Morgen in Nicaragua
Es ist meiner erster Tag in Nicaragua auf der Insel Ometepe. Ich habe geschlafen wie ein Stein und vor allem ohne Ohropax, mit denen ich regelmäßig in Guatemala Stadt schlafe, in den Ohren. Gegen 5:30 Uhr wache ich auf, denn der Dschungel um mich und meinen Bungalow auf der Finca del Sol herum ist ebenfalls bereits wach.
Die Grillen zirpen. Unterschiedliche Vögel pfeifen. Hähne krähen. Als ich ins Bad gehe, um mir den Schlaf aus den Augen zu waschen, laufen mir zwei kleine Geckos über die Füße…
Mit meinem Kaffee setze ich mich auf meine Terrasse, betrachte den Vulkan Concepcion und den See, die vor mir liegen, lausche den Geräuschen der Natur. Die Insel schläft noch. Kein Geräusch von Fahrzeugen oder Rollern ist zu vernehmen. Und die Pferde auf der Pferdekoppel vor meinem Bungalow nehmen in aller Ruhe ihr Frühstück ein.
Scootering Ometepe Island
Mit meinem Kaffeebecher in der Hand überlege ich, worauf ich heute Lust habe. Ich brauche nicht lange zu überlegen, denn mein Bauch sagt mir ganz eindeutig: Mit dem Roller über die Insel cruisen.
Gesagt getan. Zwei Stunden später sitze ich auf meinem Gefährt und knattere auf der Seite des Vulkans Maderas.
Und während mir der Fahrtwind um die Ohren pfeift, meine Haare ganz schön durcheinander wirbelt (ja, Mama, ich fahre ohne Helm, I am sorry), denke ich an meine gestrige Fahrt hier her…
Thoughts on a scooter…
Die Straßen in Nicaragua auf der Strecke von Managua nach San Jorge sind – abgesehen von der Straße direkt nach dem Flughafen, denn diese wird gerade auf drei Spuren ausgebaut – super. Keine Schlaglöcher. Keine Betonplatten. Nahezu frisch asphaltiert. Straßenmarkierungen.
Kein Vergleich zu den Straßen in Guatemala, die sich im Vergleich dazu in einem wahrlich erbärmlichen Zustand befinden, die voll von Schlaglöchern, gebrochenen Betonplatten sind.
Im Gegensatz zur Qualität der Straßen stehen die Häuser und Grundstücke, die sich an den Straßen oder in den Dörfern und Städten befinden, die ich mit meinem Fahrer Pedro passiere.
Es sind teilweise Baracken. Aus Wellblech, Holz, Ziegelsteine oder Beton. Teilweise sind sie kaum größer als mein Schlafzimmer in meiner Wohnung in Guatemala Stadt. Die Toiletten befinden sich teilweise außerhalb der Häuser. Es sind Plumpsklos. Sichtschutz bietet einzig eine große schwarze Plane, die um die Plumpsklos gespannt wurde.
Hühner, Kühe, Ziegen und Hunde laufen auf eingezäunten Grundstücken herum.
Am Straßenrand fliegen Tortillastände an mir vorbei. Pulperias. Tiendas. Kleinere Feuer befinden sich am Straßenrand. Menschen verkaufen Obst. Wassermelonen. Mangos. Ananas.
Bananenplantagen, Reisfelder, Kornfelder, brachliegende Felder und völlig vertrocknete und zerstörte Felder wechseln sich ab.
Irgendwie alles gewohnt und business as usual. Und irgendwie doch nicht.
Fortbewegung auf Ometepe funktioniert entweder zu Pferd, auf dem Fahrrad, Roller, im Bus oder auf einem Pickup.
Überall hängen oder kleben Verkaufsschilder an den Häusern oder Zäunen. Se venden [zu verkaufen] und eine Telefonnummer.
Pedro überholt mit dem Auto eine Nica-Familie auf dem Roller. Er regt sich darüber auf, dass diese zu dritt auf dem Roller sitzt und das total unsicher für das Kind ist, das sich in der Mitte befindet. Ich grinse in mich hinein und denke: In Guatemala, Indien oder Südostasien sitzen vier bis fünf Menschen auf einem Roller.
Er muss bremsen. Vor uns versucht ein LKW, irgendwie den Hügel hochzukommen. Das Auto, das vor uns fährt, traut sich nicht zu überholen. Es gibt keinen Gegenverkehr. Ich mache eine verständnislose Handbewegung, mir entfährt ein Que?! [Was?] und Pedro seufzt.
Ich kann es verstehen, sagt er. Die Polizei ist hier unterwegs. Die Menschen haben Angst, zu schnell zu fahren. In den vergangenen Monaten gab es hier viele Polizeikontrollen. Menschen wurden angehalten und es wurde ihnen gesagt, dass sie zu schnell gefahren seien. Sie sollten dann bis zu USD 300 als Strafe bezahlen. Wenn sie diese nicht bezahlen konnten, mussten sie ins Gefängnis gehen. Die Polizei war echt korrupt hier. Ich bin mittlerweile dazu übergegangen, sie zu fragen, ob sie einen Beweis für die Geschwindigkeitsübertretung haben. Meistens hatten sie keine Kamera dabei und die Geschwindigkeit einfach geschätzt. Sie wollten schnelles Geld und vor allem wollten sie die Menschen unter Druck setzen.
Mit heruntergelassenen Scheiben brausen wir durch die Mittagssonne. Es hat locker 30 Grad. Ich muss dringend aus meiner Laufhose heraus und meine Trekkingschuhe gegen Flip Flops tauschen. Während ich darüber nachdenke, wo in meinen Reise-Rucksack ich meine Flip Flops gepackt habe, denke ich unweigerlich zurück an den baggage claim in Nicaragua am Flughafen.
Ich denke an den Zettel, der sich an meinem Rucksack befand. Liebesgrüße vom Zoll in El Salvador. Gepäckstücke, die aus Guatemala kommen, werden bei einem Transit dort häufiger noch einmal von Hand untersucht. Ich denke an die kleine Ankunftshalle in Nicaragua. Die wenigen Menschen und Taxifahrer, die sich dort befanden.
Ich frage Pedro nach dem Tourismus in Nicaragua. Der Tourismus ist völlig eingebrochen seit letztem Jahr. Ich kann es verstehen. Die Menschen haben eine wahnsinnig große Angst, nach Nicaragua zu kommen. Bilder aus den Medien aus dem vergangenen Jahr entstehen vor meinem inneren Auge. Brennende Häuser, brennende Autos, brennende Autoreifen, Menschen auf den Straßen, Demonstrationen, Schilder, die nach Gerechtigkeit schreien und die Absetzung des Präsidenten fordern. Wir hatten hier Zustände wie in Venezuela. Die Regierung ist wirklich schlimm. Sie nahm uns alles, was wir hatten. Sie nahm uns den Tourismus. Sie wollte auch unsere Würde haben. Aber die bekam sie nicht.
Von der furchtbaren Situation, von den Straßenschlachten, von brennenden Häusern und auf der Straße demonstrierenden Menschen ist heute nichts mehr zu sehen.
Wie ist die Situation heute, frage ich Pedro. Es ist kein Vergleich zum letzten Jahr. Im ganzen Land ist es ruhig. Es gibt keine Demonstrationen mehr. Es gibt keine Proteste. Es gibt immer mal wieder Zusammenkünfte von Studenten im Zentrum von Managua. Diese geschehen aber höchstens einmal pro Monat.
Das heißt, ich kann problemlos Managua besuchen? – Ja, das kannst du. Wenn eine Manifestation an der Universität stattfindet, solltest du da als Touristin nicht hingehen. Und du musst auf deine Wertsachen aufpassen.
Für mich ist das keine unbekannte Situation. Menschenmassen versuche ich auch in Guatemala tunlichst zu vermeiden. Was die Sicherheit angeht, so verlasse ich nie ohne Vorkehrungen meine Wohnung. Wenn ich das Stadtzentrum in Zone 1 besuche, bin ich sogar noch mehr vorbereitet. Und gerade in der Zeit der Semana Santa passe ich noch mehr auf.
Auf meinem Handy erscheint eine WhatsApp-Nachricht auf dem Bildschirm. Sie ist von Rosa. Todo bien? Ich schmunzle. Rosa ist meine Putzfee in Guatemala. Sie kommt aus Nicaragua. Sie kam vor einigen Monaten zu ihrer Tante nach Guatemala.
Ihre Tante Julia lebt schon seit langer Zeit in Guatemala. Rosa kam hier her, um ein besseres Leben zu haben. Dafür ließ sie ihre Eltern in Tipitapa hinter sich. Alle 90 Tage kehrt Rosa für ein paar Tage nach Nicaragua zurück. So lange dauert ihr Touristenvisum. Dann muss sie ausreisen und ein paar Tage später wieder einreisen. Mit dem Bus fährt sie über 20 Stunden nach Nicaragua, besucht für ein paar Tage ihre Eltern und reist dann zurück nach Guatemala.
Als ich Rosa erzählte, dass ich nach Nicaragua fliegen würde, freute sie sich unglaublich für mich und nahm mich in die Arme. Du kannst meine Eltern besuchen. – Ernsthaft? – Ja, wirklich! Die freuen sich bestimmt.
Zwei Tage vor meiner Abreise nach Nicaragua sehe ich Rosa noch einmal. Ich gebe ihr die Ankunftszeit meines Fliegers in Managua. Sie gibt mir die Telefonnummer ihres Papas und eine Tüte. Kannst du das meinen Eltern mitbringen? Ohne nachzudenken nehme ich die Tüte entgegen. Klar doch. Aber darf ich das auspacken und einzeln in den Rucksack packen? Das passt so nicht rein. – Klar.
Ihren Papa habe ich nie gesehen. Als ich in der Ankunftshalle stehe, meinen Blick schweifen lasse, fällt mir ein älterer Herr auf. Er ist um die 70 Jahre alt. Seine Haut ist gegerbt. Das Leben zeichnet sich auf seinem Gesicht ab. Er ist groß, hat sehr kurze Haare, erscheint in dieser Umgebung irgendwie völlig deplatziert. So richtig wohl zu fühlen scheint er sich nicht. Direkt auf mich zukommen tut er ebenfalls nicht.
Als ich diesen Mann erblicke, bin ich mir sicher, dass das Rosas Papa ist. Ich gehe direkt auf ihn zu. Ramon? – Si! Er nimmt meine Hand, dann nimmt er mich in die Arme, unsere Wangen berühren sich zur Begrüßung. Gemeinsam treten wir vor das Flughafengebäude.
Auch Rosas Mama ist nun da. Sie ist klein. Weitaus kleiner als ich. Ich muss lächeln. Auch Rosa ist kleiner als ich. Bist du Rosas Mama? – Ja. Sie lächelt und nimmt mich in die Arme. Der Papa fragt mich, ob ich sie nach meiner Rückkehr von Ometepe besuchen möchte. Er bietet mir ein Bett in ihrem Haus an und verspricht mir, mich am nächsten Tag zum Flughafen zu bringen.
Mehrfach frage ich, ob sie das wirklich möchten. Mehrfach lächeln sie bescheiden und versichern, dass es kein Problem sei. Schließlich überreiche ich ihnen die Sachen, die mir Rosa gegeben hat: Zwei Paar Schuhe, zwei Tuben Duschgel und umgerechnet 25 Euro Bargeld – der Lohn von zwei Mal putzen in meiner Wohnung*. Ruf‘ uns bitte an, wenn du etwas brauchst. Egal was…
Der durchschnittliche Stundenlohn in Guatemala (ich habe einen Blogbeitrag dazu verfasst) liegt – je nach Art der Arbeit – zwischen Q10 und Q13 (1,10-1,50 Euro). Meine Putzfee Rosa erhält pauschal Q120 (14 Euro).
Für meine 80qm Wohnung brauchte ich eigentlich keine Empleada. Putze ich meine Wohnung selbst, brauche ich hierfür nicht länger als eine Stunde. Lange Zeit hatte ich mich gegen eine Unterstützung im Haushalt gewehrt, weil ich nicht wollte, dass jemand für mich arbeitet.
Seit ich jedoch Matute habe und aufgrund meines Nachmittagsunterrichts an einem Tag nicht zwischendurch nach Hause und mit Matute Gassi gehen kann, habe ich für diesen Arbeitstag Rosa.
Sie kümmert sich rührend um Matute, geht mir ihr Gassi, gibt ihr Futter und führt sozusagen Buch über die Geschäftchen, die Matute macht. Außerdem findet sie während der drei Stunden, die sie in meiner Wohnung ist, auch das kleinste Krümelchen an Staub und bleibt meistens nach meiner Rückkehr von der Schule noch eine Stunde zum gemeinsamen Kaffee und Quatschen. Dabei verbessert sie geduldig meine Spanischfehler und gibt mir immer wieder neue Wortwendungen zum Lernen auf.
WorldCalling4Us: Was macht eigentlich… Reisehund Matute?!
Vor 4 Wochen habe ich dir davon erzählt, dass ich ein Hundewelpen adoptiert habe, welches viel zu früh von seiner Mutter getrennt wurde, sich in einem absolut erbärmlichen gesundheitlichen Zustand befunden hatte, völlig unterernährt, so groß wie meine Handfläche war und gerade einmal 180g gewogen hatte. Als mein Blogbeitrag dazu erschien, war Matute schätzungsweise 4 oder 4,5 Monate alt und wog 6kg.
Gehen wir von einem Geburtszeitraum von Ende Oktober aus, ist sie nun 5,5 Monate alt. Sie wiegt mittlerweile 10kg und ist 65cm lang (ohne Schwanz!) und 46cm groß (ohne Kopf natürlich!). Gerade in den vergangenen 4 Wochen waren Gewichtszunahmen von 1kg pro Woche keine Seltenheit. Gehe ich von den Felllappen, welche sich noch auf dem Rücken von Matute befinden und von der Pfotengröße aus, rechne ich damit, dass Matute noch circa 10cm wachsen und um die 15-17kg wiegen wird.
Was ist in den vergangenen 4 Wochen alles passiert? Waren wir tatsächlich wie geplant unterwegs? Wie ergeht es uns?
Wochenende in El Paredon
Nach unserem Wochenende am Lago Atitlan, an welchem wir ausgiebig das Fahren mit der Lancha und dem Tuk Tuk übten, Santa Cruz La Laguna und meine Freunde und deren Babykatze in San Pedro La Laguna besuchten, machten wir uns auf für ein „Familien-Wochenende“ an der Pazifikküste in El Paredon. Mit Bruder Chilo und meinen beiden Freunden verbrachten wir zwei Nächte am Strand.
früh am Morgen in El Paredon
Neben all der wilden Herumtollerei mit ihrem Bruder stellte ich dabei fest, dass Matute ein wahres Talent zur Bewachung besitzt.
Während für Matute das Bett in meiner Wohnung absolut tabu ist, habe ich es für sie aufgrund der ungewohnten Umgebungen zur Gewohnheit gemacht, dass sie neben mir schlafen darf, wenn wir unterwegs sind.
In El Paredon zog ich es bei nächtlichen Temperaturen von über 28 Grad vor, unter freiem Himmel zu nächtigen. Matute hatte damit wahrlich kein Problem, kuschelte sich neben mich auf die Liege und schlief schnell ein.
zwei müde Geschwister am Abend
Sonnenaufgang unter freiem Himmel
Doch in der Nacht – ich hatte Ohropax in meinen Ohren, das Rauschen des Meeres war ohne den Schutz eines umgebenden Bungalows doch etwas laut – stand sie sich plötzlich auf, entfernte sich ein paar Meter von mir und setzte sich mit gespitzten Ohren auf eine andere Liege.
Aufgeweckt von ihren Bewegungen war ich zunächst stutzig, stellte dann aber schnell fest, dass Straßenhunde auf das Grundstück gekommen waren und Matute dezent, aber bestimmend vor sich hin knurrte. Sie verweilte so lange in dieser Position, bis die Straßenhunde verschwunden waren. Erst danach kam sie zurück auf meine Liege.
Kaffeepause auf dem Heimweg in die Stadt
Und nach der Rückkehr ist erst einmal ein ausgiebiges Nickerchen angesagt. Bitte nicht stören. 😀
Osterprozessionen in Antigua
Was uns nach alle den vergangenen Wochen in unserem Trainings-Repertoire noch fehlte, waren Menschenmassen und Lautstärke. Da Matute binnen zwei Wochen nicht nur einen ordentlichen körperlichen Sprung, sondern auch einen kognitiven gemacht hatte, beschloss ich spontan, für ein Wochenende nach Antigua zu fahren, um dort unter anderem eine Osterprozession zu besuchen. Dass einer der Tage in Antigua dann ganz anders kam, war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst.
Frühstück in unserer Unterkunft in Antigua
Nach einem ausgiebigen Spaziergang am Morgen wollte ich mit ihr in Santa Ana um 10 Uhr eine Prozession besuchen. Als wir nach knapp 3km Fußmarsch – ungewohnte Umgebung, Straßenhunde – schließlich in Santa Ana ankamen, erhielt ich die Information, dass die Prozession erst um 13 Uhr stattfände. Da ich solange nicht warten wollte und mir allzu bewusst war, dass wir einerseits wieder zurücklaufen mussten, Matute aufgrund des langen Spaziergangs (von dann 6km) sicherlich bald Hunger bekäme und wenigstens zwei Stunden pennen sollte, entschied ich, zurück zu unserer Unterkunft zu laufen. Zwei Stunden später machten wir uns daher im Auto zur Prozession auf.
Erhobenen Schwanzes, total gespannt und interessiert begab sie sich in die Menschenmenge und zuckte nicht einmal, als die Ufftata-Band an ihr vorbei lief.
Matute verfolgt mit Spannung das Treiben während der Prozession in Santa Ana.
Am späten Nachmittag hatte ich mich schließlich mit einer Kollegin zum frühen Abendessen in Antigua verabredet. Dass wir uns auf der Dachterrasse völlig verquatschen würden, schließlich noch die Schoko- und Weinlaune aufkommen würde, war ebenfalls nicht geplant.
So kam es, dass wir durch ein nächtliches Antigua voll von Verkehr und Party People liefen. Ich spürte deutlich, dass Matutes Konzentration mittlerweile nachgelassen hatte und sie nicht mehr diszipliniert rechts bei Fuß lief, aber ihre Laune war jedoch mehr als gut. Alles war neu und daher extrem aufregend.
Kuscheleinheiten und ruhige Phasen auf Reisen dürfen auf keinen Fall fehlen
Auf der Dachterrasse meiner Freundin machte sie ein Nickerchen. Es war spät in der Nacht, als ich mich mit ihr zu meiner Unterkunft aufmachte. Einzig der längere Spaziergang durch die dunkle Nacht machte ihr hierbei Probleme, denn die Dunkelheit, Straßenhunde, Schatten lösten Angst bei ihr aus.
Da ich aus Sicherheitsgründen nicht im Gänsemarsch durch ein nächtliches Antigua außerhalb des Zentrums laufen wollte und meine Freundin verkündet hatte, sie würde mich suchen kommen, würde ich mich nicht in 30 Minuten bei ihr gemeldet haben, entschied ich daher, Matute die 20 Minuten Heimweg zu tragen.
Der Kaffee für die Mama aber auch nicht – Matute liegt völlig entspannt neben mir beim Besuch im Café.
Völlig kaputt schlief sie in dieser Nacht ein. Die Ereignisse dieses einzigen Tages reichten wohl für ein ganzes Hundeleben. Körperliche Nähe war notwendig. So viel körperliche Nähe, dass ich in dieser Nacht kaum in den Schlaf finden konnte, weil so ein kleiner Hundekopf mit auf meinem Kopfkissen schlafen wollte und sich eine feuchte Hundenase immer wieder in mein Auge drückte.
Als dann schließlich mitten in der Nacht die Erde bebte, weil von Fuego eine Eruption ausging, war zumindest meine Nacht vorbei…
Leckerer Rotwein und das beste Mousse au Chocolat to go.
Der Mond geht auf über Antigua. 😉
Besuch des Szeneviertels und Ausflug in den Wildpark
Nach einem entspannten Wochenende in der Stadt mit nahezu absolutem Nichtstun und einzig einem Besuch der Zone 4 möchte ich am nächsten Wochenende einen Tagesausflug zu Green Rush mit ihr machen.
Denn während der Besuch des Cuatro Grados Norte in Zone 4 – 2 Parallelstraßen von circa 500m, an welchem sich ein Cafe und ein Restaurant neben das andere reiht, in welchen du unter freiem Himmel sowohl Kaffee trinken und Eis essen als auch snacken kannst, sozusagen das Szeneviertel von Guatemala Stadt – so überhaupt nichts Spektakuläres für einen Vierfuß ist, so handelt es sich bei Green Rush um einen großen Tierpark mit vielen Wildtieren und einem Hundepark, der etwa eine Stunde außerhalb von Guatemala Stadt liegt.
Matutes absoluter Lieblingssnack: Reiswaffeln! Egal ob im Futter oder zwischendurch, sobald sie sieht, dass ich in den Schrank greife, in welchem sich die Tupperschüssel mit den Reiswaffeln befindet, rennt sie wie eine Bekloppte in die Küche.
Was machen die Trainingseinheiten und Kommandos?
Das Laufen an der Leine funktioniert tadellos. Auch beherrscht Matute es mittlerweile, immer an meiner rechten Seite zu laufen.
Für Nicht-Hunde-Besitzer ist die Schwierigkeit der Leinenführung wahrscheinlich nicht ganz nachvollziehbar, daher: Kommt dein Hund oder Hundewelpen nicht gerade von einem Züchter und wurde dort bereits in den ersten 8 Wochen an die Leine gewöhnt, weiß ein Hund für gewöhnlich nicht, was eine Leine soll und empfindet diese als extrem störend und einengend, da er aufgrund der Leine nicht laufen kann wie er möchte. Ein ausgiebiges Training ist notwendig, um eventuelle Ängste abzubauen und vor allem den Hund dazu zu bringen, nicht völlig chaotisch vor dir herzulaufen oder an der Leine zu ziehen. In solchen Situationen frage ich mich immer, wer da eigentlich mit dem spazieren geht – der Besitzer mit dem Hund oder der Hund mit dem Besitzer.
Während die Kommandos Sitz, Platz, Aus, Pfui, Pfote, Highfive, Tanzen nun aus dem FF funktionieren, auch das Apportieren von Spielzeug, Stöcken oder Tannenzapfen mit einer Selbstverständlichkeit geschieht, weder das Periferico (die Stadtautobahn) noch ein vorbeirasender, hupender und Abgase ausstoßender Chicken Bus mehr eine Angstquelle darstellen, übten wir in den vergangen beiden Wochen das Springen auf höhere Hindernisse per Schnippen.
Das Laufen und Überqueren der Straße ohne Leine in der Stadt funktioniert sehr gut. Wenngleich ich während eines 45-minütigen Spaziergangs entlang der Straße und durch den Park total nervös bin, wenn Matute ohne Leine neben mir läuft, ist es für uns die einzige Möglichkeit, Gehorsam zu testen und zu üben.
Der Spielplatz, auf welchem wir immer das Laufen über die Hängebrücke und die Bretterwand üben.
Abgesehen davon sind unsere Trainingseinheiten mit Kommandos ein bisschen weniger geworden und reduzierten sich auf nur noch alle drei bis vier Tage. Aktuell üben wir noch am Unterschied zwischen Peng (tot auf die Seite fallen) und Rolle, denn wenn Matute weiß, dass wir nun Kommandos üben, vor mir sitzt und auf ein Kommando wartet, schnappt sie häufig so sehr über, dass sie sich nicht nur in ein Platz hineinwirft, sondern auch Peng, Rolle, Rolle und Peng (bei der Geschwindigkeit nicht mehr voneinander unterscheidbar) in der Endlosschleife vollführt, sich dann vor mich hinsetzt, mich auffordernd anschaut und auf ein Lob oder ein Leckerli wartet.
Warum eigentlich diese völlig bescheuerten und wenig sinnvollen Kommandos? – Weil Matute wahnsinnig darauf abgeht, wenn wir Kommandos üben und dies mit einem Spiel gleichsetzt. Würde ich weiterhin die sowieso schon perfekt sitzenden Kommandos mit ihr einüben, würde sie sich schnell langweilen, wäre kognitiv nicht gefordert und würde die Lust am Spiel verlieren.
In diesem (eingezäunten) Park übten wir das Hüpfen und Balancieren auf Hindernissen. Diese Betonteile eigneten sich perfekt, da sie eine unterschiedliche Größe hatten und Matute vor ein paar Wochen kaum hüpfen konnte und wir mit den blauen Teilen beginnen mussten.
Auch in unserem kleinen Park ist sie mittlerweile bekannt. Die Guatemalteken, die uns dort bei unserem morgendlichen Spaziergang begegnen, sind begeistert davon, wie groß sie geworden ist und wie herrlich ihr Fell aussieht. Und diejenigen Guatemalteken, die sie noch nicht kennen, mich dann nach der morgendlichen Begrüßung fragen Como se llama, su perrito? [Wie heißt dein Hund?] verfallen nach meiner Antwort Se llama Matute in ein herzliches Gelächter Por shute? – Si, por shute! Denn – du erinnerst dich vielleicht, dass ich dir den Namen in meinem letzten Beitrag erklärt hatte – in Chapin-Slang gibt es das Frage-Antwort-Spiel, das übersetzt in etwa so geht: Wieso ist Matute tot? – Por shute. [Wegen Tollpatschigkeit].
Für gewöhnlich habe ich kein Handy dabei, wenn ich mit Matute Gassi gehe. An diesem Tag hatte ich zuvor aber schon gesehen, dass sich Polizei im Park befände und mich entschieden, das Handy mitzunehmen, um mal ein paar Bilder von draußen zu machen.
Wie geht es mir mit Matute in Guatemala?! – Eine Art Zwischenfazit!
Ja, Matute ist ein wahr gewordener tierischer Traum! Ja, mit Matute könnte es nicht besser laufen! Ja, sie lernt unglaublich schnell! Und ja, ich wollte sie nicht mehr missen! Aber wie ist das nun mit Job und Hundewelpen auf einem anderen Kontinent?
Ein Hundewelpen groß zu ziehen ist eine unglaubliche Verantwortung und ein absoluter fulltime Job. Zu Beginn unserer Zeit musste Matute alle 2 bis 3 Stunden raus, um ihr Geschäft zu machen. Aufgrund ihres Ernährungszustandes und wahrscheinlich auch aufgrund ihres Alters musste sie bis zu sechs Mal am Tag ein großes Geschäft machen. Was oben rein ging, kam unten praktisch sofort wieder raus. An manchen Tagen war ich acht Mal pro Tag mit ihr draußen.
Noch bis vor 2 Wochen war es notwendig, mit Matute sieben Mal am Tag rauszugehen – zwei Mal ging ich vor der Schule, dann zwischendurch während meiner Freistunden, am Nachmittag zwei weitere Male, am frühen Abend und ein letztes Mal vor dem Schlafengehen. Mittlerweile ist es besser geworden, so dass wir „nur“ noch fünf Mal am Tag raus gehen müssen.
Da das Leben eines Hundes ja nun aber nicht einzig und allein darin bestehen sollte, mehrmals am Tag Gassi zu gehen, spielen wir sehr miteinander – sowohl im Park mit Ball und Stöckchen als auch in der Wohnung. Außerdem gab es während unserer Spaziergänge oder direkt danach tägliche Trainingseinheiten, um einerseits die Grundkommandos zu erlernen und beständig zu üben und um sie andererseits auch fit zu machen für ein Leben in Guatemala.
Es gibt sicherlich schönere Orte für einen Spaziergang mit einem Hundewelpen als entlang der Stadtautobahn oder durch die vollgestopften, lauten Straßen an einem Nachmittag in der Stadt zu laufen. Es gibt auch sicherlich stressfreiere Dinge als auf Teufel komm raus mit einem Hundewelpen das Lancha fahren zu üben. Und es gibt wahrlich angenehmere Dinge, als sich mit seinem Hund regelmäßig in den Freitags-Stau zu stellen, um das Wochenende irgendwo außerhalb der Stadt zu verbringen, um sie mit sämtlichen Eventualitäten, die in Guatemala und den umliegenden Ländern geschehen könnten, zu konfrontieren.
Und glaub‘ mir, auch wenn es nach Urlaub am Wochenende klingt, wenn ich dir davon berichte, dass ich dieses Wochenende hier und jenes Wochenende dort verbracht habe, so ist es das nicht. Not at all!
Es ist deswegen kein Urlaub, weil ich hier unter der Woche einen fulltime Job habe, der mich ganz schön fordert und ich gerne am Wochenende einfach mal nicht vor die Tür gehen würde. Es ist deswegen kein Urlaub, weil ich nicht tun und lassen kann, was ich konkret möchte, sondern Rücksicht auf meinen kleinen Vierbeiner nehmen muss. Und es ist deswegen kein Urlaub, weil ich das ganze Wochenende nicht in meiner Wohnung bin, der Haushalt somit liegen bleibt, ich sonntags zurückkehre, meine Sachen auspacken, waschen, alles auf Vordermann bringen, mich auf die Schule vorbereiten und ein paar Tage später wieder für das kommende Wochenende packen muss, weil dann die nächste Situation ansteht, mit der ich sie konfrontieren möchte.
All das zu unternehmen und sie genau mit diesen Situationen zu konfrontieren, erscheint mir jedoch notwendig und wichtig, solange sie noch jung ist, denn Guatemala ist kein Land, in welchem ich mit meinem Hund einen gemütlichen Sonntagsspaziergang über Wiesen und Felder machen kann. Guatemala ist auch kein Land, in welchem ich meinen Hund schnappen und mit ihm durch einen Wald joggen kann.
Insofern ist es für Matute lebensnotwendig und vor allem auch lebensentscheidend, dass sie nicht in Panik verfällt, wenn wir vor die Tür gehen, dass sie ausnahmslos und vor allem sofort auf ein Kommando reagiert, dass sie nicht nur in der Lage ist, sowohl ohne Leine als auch mit Leine Fuß zu laufen, sondern bei all den Giftködern, toten Tierkadavern und schlechten hygienischen Verhältnissen ein Pfui verinnerlicht hat und dass sie angstfrei über jedes Loch im Boden springt, denn Schlaglöcher, gebrochene Betonplatten und Gitter gibt es in Guatemala zuhauf.
Also ja, ein Hundewelpen in Guatemala groß zu ziehen ist kein Kinderkram.
Wenn du schließlich noch hinzuziehst, dass ich zum Arbeiten in Guatemala bin, ganz locker auf eine 50-Stunde-Woche komme und der Spieltrieb meines Hundewelpen nicht abhängig davon ist, ob ich am Abend noch Arbeit zu erledigen habe (nicht selten kommt es vor, dass ich bis spät in die Nacht arbeite, Matute mir immer wieder ihr Bällchen bringt, mich auffordert, mit ihr zu spielen, ich dann zwischen Notebook, Recherchen und Büchern auch noch ein Bällchen durch die Wohnung werfe), ist es um ehrlich zu sein ziemlich anstrengend.
Vor lauter Spannung muss das Frühstück warten – da unten geht gerade was!
Und wenn sie dann mal wieder beim Herumtoben über ihre eigenen Pfoten fällt, ich sie auslache, denke ich mir: Was ein Kind! Aber genau das ist sie! Und wie ein Kind benötigt sie Regeln, die ausnahmslos eingehalten werden, eine Struktur, einen geregelten Tagesablauf, geistige und körperliche Herausforderungen, an denen sie wachsen und mit denen sie sich weiterentwickeln kann, ganz viel Aufmerksamkeit, Nachsicht, Geduld, positive Bestätigung und viel viel Liebe.
Dass ich mich dabei manchmal wie eine kaputte Schallplatte anhöre, die in der Endlosschleife Pfui, Aus, Hier sagt, ist selbstredend.
Erdnüsse (ungesalzen) kommen direkt nach Reiswaffeln. Abgesehen frisst sie aber eigentlich alles, was ich auch esse. Die Basis stellen dabei Reis, Trockenfutter und eine Portion Obst dar. Sie macht aber auch nicht Halt vor Tamales, Tortillas und Ricotta.
Es ist nicht immer leicht, all das unter einen Hut zu bekommen und dabei ihr, mir und meiner Arbeit gerecht zu werden. Aber Matute ist es wert und für Matute mache ich das gerne. Denn mit ihr habe ich eine loyale Seele, ein offenes Herz, eine bedingungslose Liebe, einen perfekten Seelentröster für Heimweh an meiner Seite – und in Zukunft auch sicherlich eine verlässliche Reisebegleitung.
… und Joghurt – nach dem Auslecken des Bechers sieht sie dann halt dezent versaut aus! 😀
Die nächste größere Herausforderung
Die nächste größere Herausforderung steht uns nun aber bevor: Meine Reise nach Nicaragua. Noch nie waren Matute und ich länger als vier Tage am Stück voneinander getrennt. Nach Nicaragua kann ich sie jedoch nicht mitnehmen, da sie aufgrund ihrer noch fehlenden Tollwutimpfung (die bekommt sie nächste Woche) und der viel zu kurzen Zeit, die nach der letzten Impfung für eine Reise im Flugzeug zur Verfügung steht, noch nicht reisetauglich für Länder außerhalb Guatemalas ist.
Wenngleich diese Trennung für uns beide äußerst schwierig werden wird, so bin ich mir sicher, dass es gerade für die Entwicklung der Kleinen einen weiteren Sprung bedeutet…
Vorbereitung unseres Abendessens. Ganz besonders Hoch im Kurs stehen Papaya, Banane, Apfel und Mango
Mango-Love! Gibst du Matute nen Mangokern, ist sie erstmal ne halbe Stunde beschäftigt! 😀
Hängematte im Garten meiner Freunde
Wie du hier unschwer erkennen kannst, wurde der Platz auf der Couch auch immer weniger. Wir hatten kaum mehr eine Möglichkeit, zusammen auf die Couch zu liegen. Vor einigen Wochen hatte das noch perfekt geklappt.
Ich hatte daraufhin kurzerhand beschlossen, die Polster von der Couch zu entfernen. Während Matute mich noch argwöhnisch dabei beobachtete, rastete sie vor Freude völlig aus, als sie realisierte, dass wir nun wieder gemeinsam auf die Couch passen.
Chaos im Wohnzimmer – da hat jemand einfach mal alle Spielsachen auf den Balkon geräumt und das Bett auseinander genommen und durch die Wohnung gezogen.
Einhorn und Määäh müssen ab und an morgens mit zum Gassi gehen.
Seit Matute bei mir ist, musste ich auch ein klein wenig mein Sportprogramm verändern. Da ich es nicht mehr schaffe, morgens vor der Schule oder an den Abenden ins Fitnessstudio zu gehen, bin ich zu einem Mix von Fitnessstudio und HIIT-Workout in der Wohnung übergegangen.
Die Vorteile eines Ventilators kennt Matute seit unserem ersten Besuch am Strand.
Mal wieder wurden die Spielsachen auf den Balkon geschleppt.
Die einen beobachten die Vulkane (ich), die anderen den Park und die Straße (Matute).
endlich wieder Platz auf der Couch – Netflix binge-watching am Abend
Das ist doch mal vereinte Selfie-Kompetenz, oder?! 😀
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Bist du auf der Suche nach weiteren hilfreichen Tipps für deine Reise nach Guatemala? – Dann stöbere doch einmal auf meiner Guatemala-Seite.
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